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5. Mai 2023: Judenplatz, Morzinplatz, Kleine Sperlgasse bzw. Malzgasse, Seegasse 9-11
Gemeinsame Betrachtung des Mahnmals: Kurze stille Betrachtung des Mahnmals (1 Minute) – Was
fällt uns auf? (Jede und jeder 2-3 Sätze – Reihenfolge: Geburtstage)
1) „Der zentrale Ort des Terrors, wo tausende jüdische und aus politischen Gründen festgehal-
tene ÖsterreicherInnen qualvoll verhört und gefoltert wurden, war die Gestapo-Leitstelle im
Hotel Metropol (I., Morzinplatz 4).“ (Topographie, 37)
2) „Das Hotel Metropole [sic], das anlässlich der Weltausstellung (1873) erbaut worden war,
zählte zu den großen und vornehmen Hotels in Wien. Zu den Besitzern von Aktienanteilen
am Hotel gehörten Juden und Nichtjuden. Dennoch ist das Hotel Metropole im Volksmund
das „jüdische Sacher“.“ (Topographie, 37)
3) „Die Gestapo beschlagnahmte das Hotel unmittelbar nach dem „Anschluss“ und machte es
zum Sitz… der „Geheimen Staatspolizei – Stapoleitstelle Wien.“ (Topographie, 37f.)
4) Bericht der überlebenden Gerda Lerner (1920-2013): „Poldi [eine Mitgefangene] hatte uns
eine Menge schrecklicher Geschichten davon erzählt, was in den Gummizellen, die sie im Kel-
ler eingerichtet hatten, vor sich ging, wie sie einen folterten und schlugen bevor sie einen
halb Tod [sic] liegen ließen“. (Topographie, 38)
5) „Laut Tagesrapport der Gestapo vom 10. bis 12. Dezember 1938 hatten die Beamten der
Wiener Leitstelle seit dem „Anschluss“ „20.973 Schutzhäftlinge“ behandelt. Verantwortlich
für den Terror der Wiener Gestapo waren deren Leiter Franz Josef Huber und sein Stellver-
treter Karl Ebner sowie ihre MitarbeiterInnen. Wer Haft, Misshandlungen und Folter über-
lebte, wurde, wenn es nicht gelang seine Freilassung zu erwirken, in ein Konzentrationslager
verschickt.“ (Topographie, 38)
6) „Am 12. März 1945 wurde das Hotel Metropol beim schwersten Bombenangriff auf Wien zer-
stört. Einen Monat später befreite die Rote Armee Wien von der nationalsozialistischen Herr-
schaft.“ (Topographie, 40f.)
7) „Die führenden Gestapo Mitarbeiter wurden nach Kriegsende festgenommen, jedoch oft
nach kurzer Zeit entlassen. So verurteilte 1948 ein Wiener Volksgericht Karl Ebner, den stell-
vertretenden Leiter der Gestapo Wien, zu 20 Jahren Kerker. Bundespräsident Theodor
Körtner begnadete ihn bereits nach fünf Jahren im Jahr 1953.“ (Topographie, 41)
Stand: 15. April 2023
Toiletten?
Seegasse 9-11