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GITARRENSCHULE

TIPPS, TRICKS & ANLEITUNGEN


DANKE!
Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch, dass du dich für 100% Qualität von MORIATY Music
entschieden hast! Wir sind überzeugt, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast.

Gemeinsam arbeiten wir täglich daran, jeden Kunden zu 100% zufrieden zu stellen. Bei Fragen
zum Produkt, helfen wir dir schnell und unkompliziert. Schreibe uns: service@moriaty.com

Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen!

Dein Team von


MORIATY Music

WARUM DIESER RATGEBER?


Der Umgang mit einer Gitarre soll vor allen Dingen eines machen: Spaß und Freude. Damit der
Spaß nicht zu kurz kommt, gilt es jedoch einiges zu beachten und zu erlernen. Nicht nur das
Gitarrenspiel an sich will sorgfältig erlernt und mit Ausdauer geübt sein, bis man es in gewünschter
Perfektion beherrscht, eine Gitarre benötigt auch einige Pflege, um zu jeder Zeit ihr volles
Potential entfalten und ein zuverlässiger Begleiter in allen Lebenslagen sein zu können.

Egal ob Profi oder Anfänger, ohne einige grundlegende Handgriffe gelingt es auf Dauer nicht, dem
Instrument den gewünschten Wohlklang zu entlocken. Egal ob anspruchsvolle Klassik,
abwechslungsreicher Jazz, harter Rock oder Heavy Metal – eine Gitarre will gepflegt, gewartet und
mit den geeigneten Hilfsmitteln gespielt werden.

Wir möchten dir gerne einige Tipps und Anleitungen an die Hand geben, die dir gerade als
Einsteiger zeigen, was wichtig ist und mit welchen Handgriffen du dein Musikinstrument optimal
vorbereitest und nutzt. Je intensiver du dich mit diesen how-tos befasst, desto schneller werden
sie dir in Fleisch und Blut übergehen und dir mehr Zeit und Energie für das lassen, was immer im
Mittelpunkt stehen sollte: der Spaß an der Musik und deinem Instrument.

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INHALTSVERZEICHNIS

GRUNDLAGEN DES GITARRENSPIELENS .............................................................. 4


Gitarrenarten ....................................................................................................... 7
Bestandteile einer Gitarre ...................................................................................... 8
Die Saiten ........................................................................................................... 9
MUSIK VON BESTER SAITE – SO WECHSELST DU EINE GITARRENSAITE ...........10
So wechselst du die Saiten einer Konzertgitarre (Classical) ...................................... 10
So wechselst du die Saiten einer Westerngitarre (Acoustic) ..................................... 13
So wechselst du die Saiten einer E-Gitarre (Electric) ............................................... 15
DAS SOLLTEST DU BEI EINER FRISCH AUFGEZOGENEN GITARRE BEACHTEN .....18
SO STIMMST DU DEINE GITARRE ........................................................................19
Grundlagen ....................................................................................................... 19
Schritt-für-Schritt-anleitung................................................................................. 19
SO REINIGST DU DIE SAITEN DEINER GITARRE OPTIMAL ..................................22
SO BENUTZT DU EINEN KAPODASTER .................................................................24
DAS SOLLTEST DU ÜBER GITARRENPLEKTREN WISSEN ......................................25
So findest und kaufst du das richtige Plektrum ....................................................... 26
So benutzt man ein Plektrum ............................................................................... 26
DAS SOLLTEST DU ÜBER GITARRENGURTE WISSEN ...........................................30
So findest du den richtigen Gitarrengurt ................................................................ 30
So bringst du einen Gitarrengurt richtig an ............................................................ 30
Kann man Gurtknöpfe auch nachrüsten? ............................................................... 31
SO LAGERST DU DEINE GITARRE OPTIMAL .........................................................33
DIY - EINFACHE REPARATUREN SELBST DURCHFÜHREN ....................................35
Lockere Schraubverbindungen ............................................................................. 35
Anpassung der Halskrümmung ............................................................................. 35
Korrektur der Saitenlage ..................................................................................... 36

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GRUNDLAGEN DES GITARRENSPIELENS
Gerade als Anfänger bzw. Einsteiger investiert man einiges an Zeit, Energie und nicht zuletzt Geld
in die erste Ausrüstung. Neben der Gitarre hast du sicher bereits einiges an sinnvollem und
nützlichem Zubehör angeschafft. Trotzdem steht eines im Vordergrund: das Gitarrenspiel an sich.
Ihm soll dein Hauptaugenmerk gelten, denn nur mit einigem Engagement und der erforderlichen
Geduld wird es dir gelingen, persönliche Ziele zu erreichen.

Es gibt verschiedene Methoden, das Gitarrenspiel zu erlernen. Grundsätzlich kann man sie in
didaktische und autodidaktische unterteilen, also in solche, in denen man das Spielen, zum
Beispiel von einem professionellen Gitarrenlehrer oder auch nur einem erfahrenen
Gitarrenspieler beigebracht bekommt und solche, bei denen man sich die Grundlagen in
Eigenregie, unter Zuhilfenahme geeigneten Lehrmaterials, selber beibringt.

Beide Varianten haben Vorteile und Einschränkungen.

Klassischer Gitarrenunterricht bindet dich an feste Zeiten. Das ist Vorteil und Nachteil in einem:
es zwingt dich dazu, am Ball zu bleiben, legt dich dafür zeitlich fest, was nicht jedem Schüler gefällt.
In Eigenregie bist du hier deutlich flexibler und kannst immer dann üben, wenn du Zeit und Lust
hast, musst dich dafür jedoch selber motivieren können.

Lehrer sind meist erfahrene Musiker und so in der Lage, dir Grundlagen und Tipps und Tricks
effektiv beizubringen. Trotzdem musst du erst einmal den Lehrer finden, mit dem du auch
persönlich zurechtkommst, denn du wirst für einen Zeitraum einige Zeit mit ihm verbringen.

Noch viel größer ist die Auswahl an Materialien, die das Selbststudium ermöglichen: Bücher,
Video-Tutorials oder Online-Kurse, die Möglichkeiten sind vielfältig. Hier das passende Modell zu
finden, ist nicht immer einfach. Da die Angebote meist kostenpflichtig sind, besteht nur begrenzt
die Möglichkeit, auszuprobieren, welches Angebot das individuell Beste ist.

Egal wofür du dich entscheidest, einige grundlegende Ratschläge möchten wir dir als Anfänger
mitgeben, die zu beherzigen sich auszahlen werden. Dies gilt vor allen Dingen für das
Selbststudium, bei dem du alleine bestimmst, was du wie und wann unternimmst, um deine
Fähigkeiten zu entwickeln und zu verbessern.

1. Beginne mit den Grundlagen. Gerade am Anfang ist das Lernen oft anstrengend und
ermüdend. Keiner beginnt mit dem Gitarrenspiel, um wieder und wieder die gleichen
Akkorde zu spielen. So genau beginnt es jedoch. Kein erfolgreicher Musiker hat mit
komplexen Melodien begonnen, bevor ihm die Grundakkorde in Fleisch und Blut

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übergegangen waren. Halte durch, wenn die Akkorde sitzen, wirst du schnell erste Erfolge
feiern.

2. Lerne dein Instrument kennen. Manchmal wirst du sie vielleicht verfluchen, nämlich
immer dann, wenn deine Gitarre nicht das tut, was du von ihr erwartest. Bedenke aber,
eine intakte Gitarre macht keine Fehler.

Je besser du dich mit ihr auskennst, je routinierter du mit ihr umgehst, desto leichter wird
es dir fallen, dich auf das Wesentliche, auf dein Spiel, zu konzentrieren und es Stück für
Stück auszubauen und zu verbessern.

3. Lass dich inspirieren. Auch wenn du professionellen Unterricht nimmst, sollte dich das
nicht daran hindern, dir anzusehen, was andere mit ihrer Gitarre anstellen. Das Internet
ist voll von Kursen, auch kostenlosen, Anleitungen und interessanten sowie verblüffenden
Videos anderer Musiker und echter Koryphäen. Hier kannst du nicht nur etwas lernen, es
führt dir auch vor Augen, wo du vielleicht selber einmal stehen möchtest.

4. Dranbleiben! Es ist nicht immer leicht, sich zu motivieren. Gerade zu Beginn steht kleinen
Erfolgen oft ein unverhältnismäßig hoher Aufwand gegenüber. Trotzdem darfst du nicht
aufhören und musst im Gegenteil so viel Zeit investieren, wie nur irgend möglich. Auch
wenn es nicht immer gelingt, solltest du doch versuchen, jeden Tag zu üben. Dabei musst
du nicht gleich mehrere Stunden einplanen, mindestens 30 Minuten sind für den Anfang
aber sinnvoll. Dabei darf der Spaß jedoch nicht ganz auf der Strecke bleiben, andernfalls
wird es dir nicht gelingen, dich dauerhaft zu motivieren.

5. Gitarrenspiel ist körperlich. Nach den ersten Übungen wirst du es am eigenen Leibe
feststellen: das Gitarrenspiel fordert unterschiedlichste Körperregionen. Beine, Schultern,
Arme, Hände und Rücken machen sich schnell bemerkbar, wenn du sie in ungewohnte
Haltung zwingst oder falsch belastest.

Guter Gitarrenunterricht beherzigt dies und zeigt dir, wie du sitzen oder stehen solltest
und welche Haltung und Bewegung richtig bzw. effektiv ist. Durch regelmäßige Übung wird
dein Muskelgedächtnis lernen und es dir auf Dauer einfach machen, auch lange Einheiten
ohne Begleiterscheinungen absolvieren.

6. Ziel voraus! Das Wichtigste beim Erlernen des Gitarrenspiels ist es, sich klare Ziele zu
setzen. Dabei geht es nicht nur darum, zu wissen, was man insgesamt langfristig erreichen
möchte, sondern vor allen Dingen um kurz- und mittelfristige, erreichbare, realistische

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Ziele. Plane was du in welchem Zeitraum erreicht haben möchtest, zum Beispiel ein
bestimmtes Lied, das du zu einem festgelegten Zeitpunkt beherrschen möchtest.

Schreib deine Ziele auf und hänge sie gut sichtbar dort auf, wo du sie unbedingt siehst und
male dir möglichst plastisch aus, wie es sein wird, wenn du dein Ziel erreichst. Die Technik
der Visualisierung wird von Musikern und Sportlern auf der ganzen Welt erfolgreich
eingesetzt, deshalb wird sie auch bei dir nicht versagen.

7. Vorbilder sind Leitbilder. Viele Hobby-Musiker beginnen mit dem Musizieren, weil sie
einen bestimmten Musiker bewundern, schätzen und ihm nacheifern. Auch wenn man sich
damit schnell sehr hohe Ziele setzt, die am Anfang unerreichbar erscheinen, kann diese
Tatsache zusätzlich motivieren. Auch hier kannst du wieder visualisieren, wie du später
einmal spielen können möchtest und damit deinem Vorbild ein Stück näherkommen.

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GITARRENARTEN
Es werden drei Arten von Gitarren unterschieden:

1. Konzert-Gitarren (auch klassische Gitarren); Nylonsaiten

2. Western-Gitarren; Stahlsaiten

3. E-Gitarren; Stahlsaiten

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Auf der nächsten Seite erklären wir dir die einzelnen Bestandteile einer Gitarre.

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BESTANDTEILE EINER GITARRE

5
6
1 2 3 3

4
13

Kopf Hals Korpus

12

10
11
5 7
2 3 3

4 13
1

8 8 8 9

13

1 = Stimmwirbel 8 = Tonabnehmer
2 = Sattel 9 = Steg
3 = Bundstäbchen 10 = Pickup-Kippschalter
4 = Bund (der Griffbereich zw. den Bundstäbchen) 11 = Volumen & Tone-Regler
5 = Cutaway 12 = Ausgangsbuchse
6 = Schallloch 13 = Gurtpins
7 = Schlagbrett

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DIE SAITEN
Die sechs Saiten einer Gitarre werden von 1 bis 6 nummeriert: die Nummer 1 entspricht der
hohen E-Saite (dünnste Saite); die Nummer 6 der tiefen E-Saite (dickste Saite). Zur besseren
Orientierung haben wir unsere Saiten mit Hilfe von kleinen Klebezetteln nummeriert.

Folgende Saiten werden unterschieden: E – A – D – G – H – E. Beachte, dass die H-Saite im


internationalen Sprachgebrauch auch als B-Saite bezeichnet wird.

Gerade für Anfänger empfiehlt es sich, diese Tonfolge mit einer kleinen Eselsbrücke, mit einem
einfachen und einprägsamen Merksatz, zu verinnerlichen:

„Eine Alte Dame Geht Heute Einkaufen“

6E

5A
4D 3G
4D
5A 2H
3G

6E 1E
2H

1E

6 6
5 5
4 4
E E
3 3
A A
2 2
D D
1 1
G G
H H
E E

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MUSIK VON BESTER SAITE –
SO WECHSELST DU EINE GITARRENSAITE
Jede Gitarre ist ein komplexes, perfekt ausgeklügeltes Werkzeug in den Händen eines Musikers.
Wie sie klingt ist dabei nicht nur vom Können des Solisten abhängig, sondern vor allen Dingen von
ihrer Bauweise und Ausstattung. Die Saiten einer Gitarre sind zentrale Bau- und gleichzeitig
Verschleißteile. Egal ob Anfänger oder erfahrener Vollblutmusiker, irgendwann erliegt auch die
beste Gitarrensaite der wiederholten Belastung und muss ausgetauscht werden. Passenden Ersatz
findest du jederzeit bei uns.

Wie eine Gitarrensaite ausgewechselt wird, ist maßgeblich von der Art des Instruments abhängig
und sollte anhand der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit etwas Übung zur routinierten
Selbstverständlichkeit werden.

SO WECHSELST DU DIE SAITEN EINER KONZERTGITARRE (CLASSICAL)


1. Nimm durch Drehen des jeweiligen Flügels am Kopf der Gitarre die Spannung von der
beschädigten Gitarrensaite, bis sie nur noch lose zwischen der oberen und der unteren
Befestigung hängt.

2. Drehe die Mechanik so weit, bis du die Saite an ihrem oberen Ende einfach aus der
Bohrung ziehen kannst.

3. Löse die Verknotung, mit der die Saite an ihrem unteren Ende am Steg der Gitarre befestigt
ist. Damit ist die alte Saite vollständig entfernt und die Gitarre bereit für Ersatz. Tipp: Werfe
einen genauen Blick auf den Saitenknoten am Steg, da du diesen gleich selbst knoten
musst.

4. Stecke das Ende der neuen Saite von oben durch die Bohrung. Ziehe anschließend das lose
Ende von unten über den Steg und schlinge es so um den oberen Teil der Saite, dass es
später unter der Saite verläuft. Führe sodann das lose Ende zweimal durch die so
entstandene Schlaufe. So entsteht ein fester Knoten, der hohem Zug standhält, aber zum
erneuten Wechsel der Saite einfach gelöst werden kann.

5. Dreh den Flügel, in den die Saite gehört, so dass du die Bohrung in der Achse einfach
erreichen kannst.

6. Wickele das lose Ende der Saite zwei Mal von vorne über die Oberseite locker um die Achse.
Anschließend wird das Ende der Saite zwischen den losen Wicklungen durch das Loch
gesteckt, ohne es festzuziehen.

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7. So lange die Saite noch keine Spannung hat, wird das obere Ende über die zwei
vorhandenen Wicklungen gelegt.

8. Die Saite kann nun durch Drehen des Flügels gespannt und auf Wunsch sofort gestimmt
werden (beachte hierzu das Kapitel „So stimmst du deine Gitarre“). Prüfe unbedingt, ob
die Saite sauber in den Nuten (kleine Kerben) verläuft.

Zu viel Theorie? Dann schaue dir dieses kurze Youtube-Video an!

TIPPS & TRICKS

✓ Willst du mehrere oder gleich alle Saiten deiner Gitarre auswechseln, dann gehe Schritt-
für-Schritt bei jeder einzelnen Saite vor. So ersparst du dir unnötiges Nachdenken und
prüfen, welche Bohrung im Steg zu welchem Flügel gehört. Die Nummerierungen unserer
Gitarrensaiten helfen dir zusätzlich bei der korrekten Zuordnung.

✓ Das untere Ende der neuen Saite sollte, insbesondere bei Nylonsaiten, nach dem
Verknoten hinter der unteren Kante des Stegs liegen, da andernfalls Gefahr besteht, dass
die Saiten beim Spannen rutschen.

✓ Die Mechanik der Flügel, das Schneckengetriebe, kann unter Umständen mit der Zeit
etwas schwergängig werden. Eine vorsichtige Reinigung und Schmierung, zum Beispiel mit

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einer alten Zahnbürste und etwas geeignetem Öl, ist hier angebracht. Optimal geschieht
dies immer dann, wenn alle Saiten auf einmal gewechselt werden.

✓ Die Saiten laufen über den Sattel durch einzelne Nuten. Um einen möglichst
reibungsarmen Lauf beim Stimmen zu gewährleisten, kann man auch diese Nuten mit
etwas Graphit überziehen. Hierzu genügt auch ein einfacher Bleistift der Stärke BB.

✓ Ein Saitenwickler (auch Saitenkurbel genannt) kann die Arbeit des Vorspannens der Saite
deutlich erleichtern.

✓ Achte darauf, dass du die Saite nicht gleich zu fest anziehst, damit kann nicht nur die Saite,
sondern die ganze Gitarre beschädigt werden.

UNSERE EMPFEHLUNG:

Saitenkurbel + 4 verschiedene Plektren in den Stärken (0,46 mm / 0,71 mm / 0,96 mm / 1,20 mm)

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SO WECHSELST DU DIE SAITEN EINER WESTERNGITARRE (ACOUSTIC)
1. Löse die Spannung der zu wechselnden Saite durch Drehen des Flügels und entferne das
obere Saitenende aus der Halterung.

2. Zieh den bridge pin (auch Brückenstöckerl genannt) mit einem geeigneten Werkzeug aus
dem Steg und ziehe anschließend die lose Saite heraus.

3. Führe das untere Ende der neuen Saite mit dem sogenannten ball-end (kleine Metallöse),
in das zugehörige Loch im Steg ein und arretiere sie durch das Einstecken des bridge pins.
Ziehe die Saite senkrecht nach oben, während du den bridge pin runter drückst.

4. Dreh den zugehörigen Wirbel so, dass die Bohrung quer zum Gitarrenhals steht.

5. Führe das Ende der neuen Saite von innen nach außen durch die Bohrung. Es sollten etwa
10-14 cm der Saite herausragen.

6. Knicke die Saite am Austritt nach oben.

7. Fixiere die Saite mit dem Finger am Bundstab des ersten Bundes und beginne die Saite
über den Flügel aufzuwickeln und so zu spannen.

8. Überstehende Saitenenden können nach Dehnen und Stimmen (vgl. „So stimmst du deine
Gitarre“) mit einem Seitenschneider gekürzt werden.

Zu viel Theorie? Dann schaue dir dieses kurze Youtube-Video an!

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TIPPS & TRICKS

✓ Beachte alle Tipps und Tricks in der Beschreibung für Konzertgitarren.

✓ Wickele nicht zu viel Saitenlänge um die Mechanik. Das Saitenmaterial kann sich
grundsätzlich dehnen und je mehr davon vorhanden ist, desto folgenreicher ist dies.

✓ Achte darauf, die Saiten immer von der richtigen Seite her aufzufädeln. Die Saite sollte
immer nach Möglichkeit gerade verlaufen.

✓ Roundwound-Saiten mit einer runden Umwicklung können nach dem Einfädeln in einer
Schlaufe um die Mechanik gelegt werden. Wird das Ende der Saite unter der nach unten
austretenden Saite hindurchgeführt, entsteht so ein stabiler Halt, ohne das viele
Umwicklungen erforderlich sind. Dies gilt nicht für flachgewickelte Flatwound-Saiten.

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SO WECHSELST DU DIE SAITEN EINER E-GITARRE (ELECTRIC)
Wenn du dich für E-Gitarren interessierst, wird dir sicher schon aufgefallen sein, dass sich hier
verschiedene Systeme der Bespannung finden oder zumindest Unterschiede in Details der
Saitenbefestigung vorhanden sind. Wegen ihrer Verbreitung wollen wir uns hier auf drei Varianten
konzentrieren:

▪ E-Gitarren in Les Paul-Bauart: E-Gitarren mit einem festen Steg aus einem Teil oder
getrennter Brücke und Saitenhalter, einem einfachen Sattel, einem geleimten Hals und
jeweils drei Wirbeln zu zwei Seiten des Kopfes.

▪ E-Gitarren in Fender-Bauart: Eine Fender verfügt über ein einfaches Tremolosystem, einen
geschraubten Hals und allen sechs Wirbeln in einer Reihe.

▪ E-Gitarren mit Floyd Rose Tremolo: Neben diesem stimmstabilen Tremolo verfügen diese
E-Gitarren meist über einen Klemmsattel, der ein einfaches Fixieren der Saiten ermöglicht.

SO GEHST DU BEI EINER E-GITARRE MIT FESTEM STEG OHNE TREMOLOHEBEL


VOR:
1. Entferne die auszuwechselnde Saite durch Lösen am Stimmflügel und Herausziehen aus
dem Steg der Gitarre.

2. Fädele die neue Saite durch die Öffnung im Saitenhalter. Sie wird durch das ball end
gehalten. Führe die Saite dann über die Brücke nach oben in Richtung Gitarrenkopf mit der
Mechanik. Hier finden sich bei verschiedenen E-Gitarren einige Besonderheiten. Wenn du
die Saiten einzeln wechselst, kannst du dich an den verbliebenen Saiten orientieren.

3. Führe die Saite durch das Loch in der Achse und knicke das Ende hinter dem Loch nach
oben ab.

4. Drehe die Mechanik um die Saite zu spannen. Achte dabei auf eine gleichmäßige
Verteilung über die Achse der Mechanik ohne Überschneidungen.

5. Der Überstand der Saite kann nun mit einem Seitenschneider gekürzt werden. Bedenke
dabei, dass die Saite noch gestimmt werden muss, lass das Ende deshalb lieber etwas
länger und beschneide es nach dem Stimmen erneut.

Zu viel Theorie? Hier findest du eine Video-Anleitung (Youtube)

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SO GEHST DU BEI EINER E-GITARRE IN FENDER-BAUART VOR:
1. Lockere die Saite durch Abwickeln vom Wirbel und löse sie nacheinander von Kopf und
Tremolo.

2. Führe die neue Saite mit dem offenen Ende von hinten nach vorne durch das Tremolo.

3. Führe anschließend das Ende durch das Loch im zugehörigen Wirbel.

4. Ziehe so viel der Saite durch das Loch, dass die Saite beim Spannen drei bis vier Windungen
um den Wirbel bilden kann.

5. Knicke den Überstand der Saite nach oben ab.

6. Spanne die Saite nun durch Drehen des Wirbels.

7. Nach dem Aufziehen und Stimmen kann der Überstand der neuen Saite mit einem
Seitenschneider gekürzt werden.

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SO GEHST DU BEI EINER E-GITARRE MIT FLOYD-ROSE-TREMOLO VOR:
E-Gitarren mit Floyd-Rose-Tremolo werden in verschiedenen Ausführungen angeboten, sodass
sich auch der Vorgang des Saitenwechsels zumindest geringfügig unterscheiden kann. Wir
beschreiben dir hier den üblichen Saitenwechsel bei den meisten Varianten.

1. Löse die alte Saite unter Zuhilfenahme eines Seitenschneiders

2. Löse die Klemmvorrichtungen an Brücke und Sattel, wickele die Saite vom Wirbel und
entferne die Saitenreste.

3. Schneide ein kleines Stück des Endes der neuen Saite ab und befestige es durch Anziehen
der Klemme an der Brücke.

4. Führe das offene Ende der neuen Saite durch den Klemmsattel und anschließend durch
das Loch im Wirbel. Die Saite sollte nur so weit durch den Wirbel geführt werden, dass
beim Spannen drei bis vier Windungen auf der Achse entstehen.

5. Knicke die Saite hinter dem Wirbel nach oben ab.

6. Spanne die Saite durch drehen des Wirbelflügels.

7. Drehe die Feinstimmer an der Brücke so weit heraus, bis nur noch etwa eine Windung
verbleibt.

8. Entferne den Überstand der neuen Saite mit dem Seitenschneider.

9. Stimme die Gitarre (vgl. „So stimmst du deine Gitarre“).

10. Fixiere die Saite mit der Sattelklemme.

11. Überprüfe die Stimmung der Saite und verbessere sie, wenn erforderlich, mit dem
Feinstimmer.

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DAS SOLLTEST DU BEI EINER FRISCH AUFGEZOGENEN GITARRE
BEACHTEN
Wenn du deine Gitarre neu bezogen hast, ist es unerlässlich sie zu stimmen. Dabei kannst du nach
den hier beschriebenen Methoden vorgehen. Allerdings solltest du hierbei beachten, dass sich
neue Saiten noch dehnen können.

Zumindest ein erstes Dehnen solltest du mit in das Stimmen einbeziehen. Nachdem du die neuen
Saiten aufgezogen hast, solltest du sie von Hand vordehnen. Hierzu legst du die Gitarre auf eine
ebene Fläche, hältst mit einer Hand den Korpus und ziehst die einzelnen Saiten nach oben. Auch
wenn du, zumindest bei den Basssaiten, unbesorgt einige Kraft aufwenden kannst, solltest du
nicht versuchen, die Belastungsgrenze der Saiten zu testen.

Nachdem du die Saiten so gedehnt hast, kannst du sie nach einer der im Folgenden beschriebenen
Methoden stimmen. Anschließend empfiehlt es sich, die Saiten erneut von Hand zu dehnen und
die Stimmung anschließend zu prüfen und nachzujustieren. Diesen Vorgang solltest du
idealerweise so lange wiederholen, bis sich die Saiten nicht mehr verstimmen. Je sorgfältiger du
hier vorgehst, desto länger wird die Stimmung unter normalen Umständen erhalten bleiben.

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SO STIMMST DU DEINE GITARRE
Damit eine Gitarre ihr volles Potential entfalten kann, muss sie nicht nur technisch in bestem
Zustand sein, wie es zum Beispiel ein erforderlicher Saitenwechsel sichert, sie muss vor allen
Dingen richtig klingen und das kann sie nur, wenn sie richtig gestimmt ist, also genau den Grundton
erzeugt, den sie erzeugen soll.

Eine Gitarre völlig ohne Hilfsmittel zu stimmen, ist selbst für Profis eine große Herausforderung,
die nur wenigen Musikern, mit sehr viel Erfahrung und einem besonders guten Gehör gelingt. Es
gibt aber verschiedene Methoden und Hilfsmittel, die es selbst Anfängern ermöglicht, eine Gitarre
zuverlässig zu stimmen.

GRUNDLAGEN
Bevor du mit dem Stimmen beginnen kannst, musst du natürlich wissen, welche Grundtöne die
einzelnen Saiten deiner Gitarre haben sollen.

Die sogenannte Standard-Stimmung einer sechsseitigen Gitarre lautet:

E–A–D–G–H–E

Bitte beachte, dass die H-Saite im internationalen Sprachgebrauch auch als B-Saite bezeichnet
wird. Gerade für Anfänger empfiehlt es sich, diese Tonfolge mit einer kleinen Eselsbrücke, mit
einem einfachen und einprägsamen Merksatz, zu verinnerlichen:

„Eine Alte Dame Geht Heute Einkaufen“


oder

„Ein Anfänger Der Gitarre Hat Energie“

SCHRITT-FÜR-SCHRITT-ANLEITUNG
Die einfachste Methode deine Gitarre zu stimmen, ist die, die erste Saite präzise, unter
Zuhilfenahme eines Hilfsmittels, wie zum Beispiel einer Stimmpfeife, einer Stimmgabel oder
einem besonders komfortablen, elektrischen Stimmgerät, auf den Ton E (bei Standard-Stimmung)
zu stimmen und anschließend die anderen Saiten nach Gehör an dieser zu orientieren.

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SO GEHST DU HIERBEI VOR:
1. Stimme die E-Saite mit einem geeigneten Hilfsmittel.

2. Greife die gestimmte Saite (E-Saite) im 5. Bund

3. Zupfe die nächste Saite (die A-Saite) leer.

4. Schlage nun im Wechsel immer wieder die E-Saite im 5. Bund und die zweite Saite leer an
und spanne bzw. löse die zweite Saite über den zugehörigen Wirbelflügel, bis beide Saiten
gleich klingen.

5. Wiederhole den Vorgang auch bei den weiteren Saiten, wobei als Referenz immer die
darüber angeordnete Saite (gegriffen im 5. Bund) dient.

6. Da zwischen G- und der H-Saite (im Gegensatz zu den anderen Saiten) nur eine große Terz
liegt, muss bei dieser Methode die G-Saite im 4. statt im 5. Bund gegriffen werden.

7. Um zuletzt noch die hohe E-Saite zu stimmen, greifst du die H-Saite im 5. Bund und nimmst
diesen Ton als Referenz.

Diese Methode ist einfach und geht mit etwas Übung leicht und schnell von der Hand. Sie ist
jedoch auch vergleichsweise ungenau.

Genauer ist dagegen das Stimmen anhand der sogenannten Obertöne, auch Flageolett-Töne
genannt. Flageolett-Töne entstehen dann, wenn man eine Gitarrensaite an bestimmten Stellen,
nämlich genau über dem fünften, siebten oder zwölften Bundsteg, nur ganz sanft berührt,
während man sie anschlägt. Hierbei entsteht durch die Teilschwingung ein besonderer Ton, der
zum Stimmen der Saite genutzt werden kann.

1. Erzeuge jeweils einen Flageolett-Ton am fünften Bundsteg der E- und am siebten Bundsteg
der A-Saite. Stimme die A-Saite auf den Ton der E-Saite.

2. Stimme die D-Saite anhand des Vergleichs des Flageolett-Tons an ihrem siebten Bundsteg
mit dem Ton der A-Saite am zwölften Bundsteg.

3. Die G-Saite stimmst du über den Vergleich ihres Flageolett-Tons im siebten Bund mit dem
Flageolett-Ton der vorhergehenden D-Saite im zwölften Bund.

4. Fahre dann mit der H-Saite fort. Sie wird leer gespielt und mit der tiefen E-Saite, am
siebenten Bund gespielt, verglichen.

5. Zu guter Letzt stimmst du die tiefe E-Saite am siebenten Bundsteg durch Vergleich mit der
H-Saite am zwölften Bundsteg.

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Im ersten Moment mag diese Methode kompliziert klingen, mit etwas Übung wird aber auch sie
dir in Fleisch und Blut übergehen und ermöglicht dir eine zuverlässige, präzise und gleichzeitig
verdammt coole Methode, deine Gitarre zu stimmen.

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SO REINIGST DU DIE SAITEN DEINER GITARRE OPTIMAL
Eine mit Leidenschaft gespielte Gitarre macht im Laufe der Zeit viel mit. Natürlich behandelst du
dein Instrument mit Umsicht und willst lange Freude daran haben, trotzdem sind einige Dinge
unvermeidlich. So zum Beispiel, dass die Saiten der Gitarre im Laufe der Zeit verschmutzen. Dies
geschieht natürlich, wenn die Gitarre gespielt wird, da hier immer Verunreinigungen oder auch
Hautschuppen übertragen werden können. Aber selbst, wenn deine Gitarre längere Zeit
ungenutzt bleibt, kann sich, je nach Lagerung, Schmutz, zum Beispiel Staub, auf den Saiten
sammeln.

Selbst wenn Verschmutzungen auf den Saiten nicht immer auffallen, können sie doch den Klang
einer Gitarre negativ beeinflussen und die Lebensdauer einer Saite verkürzen. Deshalb ist es
durchaus sinnvoll, die Saiten deiner Gitarre regelmäßig zu reinigen.

SO GEHST DU DABEI AM BESTEN VOR:


1. Suche dir als erstes eine sichere Unterlage, auf der du deine Gitarre stabil ablegen kannst.
Der Boden oder ein größerer Tisch sind hier eine sichere Variante. du kannst die Gitarre
aber auch im Sitzen auf deinen Oberschenkeln ablegen.

2. Stütze den Hals der Gitarre am besten unterhalb des Kopfes, so dass der Kopf am besten
nicht den Boden berührt. So verhinderst du nicht nur Beschädigungen, die Gitarre kann
sich auch nicht versehentlich verstimmen.

3. Im Handel finden sich verschiedene Spezialreiniger und andere Hilfsmittel zur


professionellen Reinigung der Gitarrensaiten. Alles Notwendige für eine einfache
Reinigung findest du jedoch auch in einem gewöhnlichen Putzschrank.

4. Nylonsaiten reinigst du am besten mit einfachem Wasser, Saiten aus Metall können mit
hochprozentigem Alkohol gereinigt werden.

5. Benutze ein flaches, sauberes, trockenes und möglichst fusselfreies Tuch. Hier eignen sich
sowohl Microfasertücher, Textilreste oder auch Papier-Küchentücher.

6. Trage Wasser oder eine andere Reinigungsflüssigkeit immer auf das Reinigungstuch und
nicht direkt auf die Saiten auf, so verhinderst du, dass Reinigungsflüssigkeit auf den Korpus
gerät oder andere Teile der Gitarre trifft, die vielleicht empfindlich darauf reagieren.

7. Falte das Tuch in der Mitte und benetze es auf der so entstehenden Innenseite mit dem
Reinigungsmittel.

MORIATY Music Seite 22


8. Schiebe nun die eine Hälfte des Tuches zwischen Gitarrenhals und Saiten. Klappe die
andere Hälfte über die Saiten.

9. Bewege das Tuch nun mit leichten Druck von oben und, soweit möglich, Gegendruck von
seiner Unterseite, gleichmäßig der Länge nach, wiederholt über die Saiten.

10. Wiederhole den Vorgang so oft, bis eine Kontrolle des Reinigungstuches keine deutlichen
Verschmutzungen mehr zeigt.

11. Anschließend kannst du Metallsaiten mit einem geeigneten Öl oder speziellem


Schmiermittel ölen und so pflegen. Wiederhole hierzu den beschriebenen Vorgang.

TIPPS & TRICKS

✓ Optimale Voraussetzungen bietet das Arbeiten mit Papiertüchern.

✓ Wenn du die Saiten ölst, solltest du beim ersten Spielen ein Tuch bereithalten, falls du
bemerkst, dass noch überschüssiges Öl an deinen Fingern haften bleibt.

✓ Bassgitarren reinigt man, wegen der Dicke der einzelnen Saiten, besser Saite für Saite.

✓ Wiederhole den Vorgang mindestens alle zwei Wochen.

✓ Prüfe nach dem Reinigen die Stimmung der Gitarre.

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SO BENUTZT DU EINEN KAPODASTER
Ein Kapodaster, auch Capo genannt, ist eines der beliebtesten Hilfsmittel von Gitarristen. Ein
Kapodaster ist eine kleine, bewegliche Vorrichtung, die für viele Musiker zur
Standardausstattung zählt.

Der Kapodaster verändert die Tonhöhe aller Saiten in gleichem Maße und ermöglicht es so, die
Grundstimmung anzupassen, ohne diese über die Saitenspannung dauerhaft verändern zu
müssen.

1. Suche aus der großen Vielfalt an Capos den aus, der dir am besten gefällt UND zu deiner
Gitarre passt. Achte besonders darauf, dass keine scharfen Teile an der Gitarre anliegen.
Diese könnten schlimmstenfalls die Gitarre beschädigen. Capos sind an allen
Kontaktstellen idealerweise mit geeignetem Material gepolstert.

Capos werden in zwei grundlegenden Bauarten angeboten: solche, die über einen
Klammermechanismus am Hals befestigt werden und solche, die stufenweise
angeschraubt werden.

Deine Gitarre sollte vor dem Einsatz des Kapodasters möglichst präzise gestimmt sein.
Einige Capos können, je nach Gitarre, den Klang einzelner Saiten ungünstig verändern. Je
besser die Gitarre gestimmt ist, desto geringer fallen die Abweichungen aus.

2. Setze den Kapodaster an dem Bundsteg an, an dem du die Saiten gleichmäßig
niederdrücken möchtest. So erhöhst du den Grundton deiner Gitarre gleichmäßig über alle
Saiten.

3. Mach dich mit deinem neuen Hilfsmittel vertraut. Experimentiere einfach, welche Position
des Capos welche Auswirkung auf den Klang deiner Gitarre hat.

UNSERE EMPFEHLUNG:

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DAS SOLLTEST DU ÜBER GITARRENPLEKTREN WISSEN
Jedem, der sich für Gitarrenmusik interessiert oder sogar selber Gitarre spielt, sind sie schon
begegnet, die kleinen Plättchen, mit denen viele Musiker die Saiten ihres Instruments bearbeiten.

Um zu verstehen, was so ein Plektrum, Plek, Pick Spielblättchen, Plattl, Zupflümmel oder welchen
scherzhaften oder liebevollen Namen Musiker dem kleinen Hilfsmittel im Laufe seiner Geschichte
noch gegeben haben, genau macht und wie es deshalb beschaffen sein sollte, solltest du dir
einfach einmal ansehen, wie man eine Gitarre ohne Plektrum spielt.

Als Saiteninstrument wird die Gitarre mit den Fingern gespielt, genauer gesagt mit den
Fingerspitzen und den Fingernägeln. Sie zupfen die Saiten oder streichen mit unterschiedlicher
Stärke über die und versetzen sie so in unterschiedlich starke Schwingung, die der Gitarre die Töne
entlockt.

Viele Gitarristen passen sich ihrem bevorzugten Musikstil oder ihrer individuellen Art zu spielen
an und lassen zumindest einzelne Fingernägel länger wachsen. Je länger man spielt, desto mehr
passen sich die Hornhaut an den Fingerkuppen und auch die Stärke der Fingernägel an die Aufgabe
an. Wer aber nur gelegentlich spielt oder wem die Möglichkeiten der eigenen Finger nicht immer
ausreichen, der greift mit Vorliebe zum Plektrum.

Mit einem Plektrum werden die Saiten gespielt. Dabei kann das etwa münzgroße Plättchen in
gewünschter Stärke über die Saiten gleiten oder diese wie ein kleiner Hebel einzeln zupfen oder
schlagen.

Verschiedene Plektren unterscheiden sich in grundlegenden Merkmalen. Hierzu zählen vor allen
Dingen ihre Form, vor allen Dingen ihre Dicke und das Material aus dem sie gefertigt sind.

Plektren könne aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigt sein. Hierzu zählen:

▪ Messing ▪ Knochen ▪ Horn


▪ Filz ▪ Leder ▪ Schildpatt
▪ Glas ▪ Stein ▪ Stahlblech
▪ unterschiedliche Kunststoffe wie Zelluloid, Nylon, Polycarbonat und andere
▪ Holz, in unterschiedlichsten Sorten

Heute sind Plektren aus Kunststoff, vor allen Dingen aus Zelluloid, weit verbreitet und die hier
genannten Naturmaterialien sowie Metalle eher historische Ausnahmen, die jedoch von einigen
Liebhabern unverändert, wegen ihrer besonderen Eigenschaften, geschätzt werden.

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Material und Dicke bestimmen vor allen Dingen darüber, wie hart ein Plektrum ist und wie hart
entsprechend der Saitenanschlag ausfällt, der sich wiederum auf das Klangbild der Gitarre
auswirkt. Auch wenn die Klangunterschiede in der Praxis häufig nur minimal ausfallen, findet doch
jeder Enthusiast das Material, auf das er, zum Teil abhängig vom Musikstil oder sogar einzelnen
Musikstücken, nicht verzichten möchte.

SO FINDEST UND KAUFST DU DAS RICHTIGE PLEKTRUM


Welches Material, welche Härte, welche Form und welche Größe für dich ganz persönlich und für
deine Art Gitarre zu spielen das richtige ist oder welche Auswahl an Plektren du bereithalten
solltest, um deine Lieblingsmusikstücke optimal darzubieten, ist immer eine Frage des
persönlichen Geschmacks und Ergebnis eines Prozesses.

Glücklicherweise sind Plektren, insbesondere die verbreiteten Modelle aus Kunststoff,


vergleichsweise preisgünstig erhältlich. So bist du nicht gezwungen, eine größere Investition zu
tätigen, nur um festzustellen, dass ein Plektrum nicht deinen Vorstellungen entspricht. Sets mit
Plektren unterschiedlicher Stärke und unterschiedlichem Härtegrad sind schon für wenige Euro
erhältlich, sodass du dir einfach eine Auswahl anschaffen und ausprobieren kannst, wie sich
Unterschiede bemerkbar machen und welche Form und Stärke dir am besten gefällt.

Plektren aus besonderen Materialien sind in der Regel etwas teurer. Entsprechend solltest du dir
zuerst einen Eindruck verschaffen, welchen Härtegrad du bevorzugst um dann alternative
Materialien zu ermitteln.

SO BENUTZT MAN EIN PLEKTRUM


Für die allermeisten Techniken des Gitarrenspiels gibt es kein absolutes Richtig oder Falsch.
Gerade Profis entwickeln im Laufe der Zeit viele individuelle Techniken oder auch nur Nuancen in
der Handhabung ihres Instruments. Trotzdem gilt für den Umgang mit einem Plektrum, wie auch
für alle anderen Techniken des Gitarrenspiels der Ratschlag, sich Grundlagen anzueignen, bevor
man seinen eigenen Stil entwickelt.

Die grundlegende Frage lautet, ob du als Anfänger bereits mit einem Plektrum spielen solltest.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, du solltest jedoch bedenken, dass die Hauptkonzentration
zu Anfang auf der linken Hand liegt. Die richtigen Akkorde zu greifen und vor allen Dingen im
richtigen Tempo zu wechseln, ist für Anfänger nicht selten eine Herausforderung. Auch wenn der
Umgang mit einem Plektrum keine vergleichbare Herausforderung ist, bedarf auch diese Aufgabe
einiger Übung und Gewöhnung. So kann ein Plektrum aus den Fingern rutschen. Es ist deshalb

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ratsam, erst Grundlagen des Gitarrenspiels ohne Plektrum zu erarbeiten, anstatt sich hier eine
zusätzliche Konzentrationsaufgabe aufzubürden.

Wenn du schließlich zum Plektrum greifst, finden sich unterschiedliche Techniken, bei denen dich
dein neuer Freund sinnvoll unterstützt.

STRUMMING
Strumming beschreibt das klassische Spiel von Akkorden. Die linke Hand greift den Akkord
und mit der rechten schlägst du mit dem Plektrum schnell über alle Saiten. Dies geschieht in
beide Richtungen: von der tiefsten Saite zur höchsten, im sogenannten Downstroak und von
der höchsten zur tiefsten, im Upstroak.

HYBRID PICKING
Beliebt vor allen Dingen in der Country-Musik, daher auch die ebenfalls verbreitete
Bezeichnung als „Chicken Picking“, ist diese Technik, bei der Plektrum und Finger parallel
genutzt werden. Mit dem Plektrum werden hierbei die tiefen Saiten gespielt, also die Basslinie,
während Akkorde und Melodielinien mit den Fingern gespielt werden.

ALTERNATE PICKING
Bei der auch als Wechselschlag bezeichneten Technik werden einzelne Saiten nacheinander,
abwechseln von oben und von unten angeschlagen.

SWEEP PICKING
Diese sehr fortgeschrittene Technik ähnelt dem Strumming, wobei sie deutlich langsamer
verläuft. Hierbei gleitet das Plektrum in einer Richtung über mehrere benachbarte Saiten, was
sehr schnelle Tonfolgen ermöglicht. Da nur einzelne Saiten gespielt werden, kommt es hierbei
auf eine besonders präzise Koordination von linker und rechter Hand an.

WECHSELTECHNIKEN
Neben der Technik, mit der ein Plektrum im Spiel genutzt wird, spielen vor allen Dingen die
Passagen eines Musikstücks eine große Rolle, in denen es nicht genutzt werden soll. Gleiches
gilt für einen eventuell gewünschten Wechsel des Plektrums gegen ein Modell aus anderem
Material oder in anderer Güte. In beiden Fällen gilt es, Plektren in Griffweite aufzubewahren,
um durch ein Ablegen oder Greifen das Spiel nicht merklich und ungewollt zu unterbrechen.

Zu diesem Zweck haben sich unterschiedliche Wechseltechniken bewährt:

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▪ Als einfachste Variante wird das Plektrum zwischen die Lippen gelegt.

▪ Wenn dies technisch möglich ist, kann das Plektrum zwischen Schlagbrett und Korpus
geklemmt werden. So können auch mehrere Plektren vorgehalten werden.

▪ Etwas Übung erfordert die Technik, bei der das ungenutzte Plektrum mit dem
angewinkelten kleinen Finger der Schlaghand eingeklemmt und so gehalten wird.

▪ Alle fünf Finger bleiben einsatzfähig, wenn man das Plektrum zwischen Zeige- und
Mittelfinger hält. Dabei sollte es nahe dem Handteller und nach oben stehend gehalten
werden, um nach Möglichkeit die Bewegungsfreiheit der Finger zu erhalten.

▪ Eine komfortable Variante, zur Aufbewahrung mehrerer Plektren, ist die Verwendung
eines Plektrumspenders. Diese Hilfsmittel werden in unterschiedlicher Ausführung
angeboten und können an der Gitarre selber oder, wo möglich, zum Beispiel an einem
Mikrofonständer oder ähnlichen Zubehörteilen in Reichweite angebracht werden.

▪ Spezielle Plektren sind mit winzigen Metallelementen ausgestattet und können so von
einem Magneten gehalten werden. Auch hier können entsprechende Halterungen an
der Gitarre angebracht werden, es besteht zudem die Möglichkeit, mit magnetischen
Fingerringen zu arbeiten.

▪ Die einfachste und spektakulärste, gleichzeitig aber auch kostspieligste Variante


besteht darin, ein gerade nicht benötigtes Plektrum einfach fallen zu lassen (du kannst
es auch ganz professionell ins begeisterte Publikum werfen, falls ein solches vorhanden
ist) und bei Bedarf einfach ein neues zu greifen.

TIPPS & TRICKS

Ein nützlicher Tipp, gerade für Anfänger, befasst sich mit einem Problem, dem sich jeder zu Beginn
seiner Musiker-Karriere einmal oder sogar regelmäßig gegenübersieht. Dies gilt vornehmlich für
jene, die eine klassische Akustik-Gitarre spielen: das Plektrum rutscht beim Spiel aus den Fingern
und fällt ausgerechnet durch das Schallloch ins Innere der Gitarre.

Anstatt mühselig zu hantieren oder sogar zu versuchen, mit Hilfsmitteln zu Werke zu gehen, die
letztlich die Gitarre beschädigen könnten, erklären wir dir eine einfache aber effektive Technik:

1. Greife deine Gitarre an Hals und Boden des Korpus und halte sie waagerecht vor dich.

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2. Schüttele und schwenke die Gitarre leicht, bis das Plektrum direkt gegenüber dem
Schallloch liegt.

3. Jetzt wird es spannend: achte darauf, dass rund um dich herum, auch nach oben,
ausreichend Platz zur Verfügung steht, bevor du deine Gitarre in einem Bogen nach oben
schwingst, sodass sie sich dreht und das Schallloch nach unten weist. Ist dir dies mit
ausreichendem Tempo gelungen, hält die Fliehkraft das Plektrum beim Drehen am Boden.
Kommt die Gitarre wieder zum Stillstand, fällt es durch das Schallloch nach außen.

UNSERE EMPFEHLUNG:

Plektren-Set mit 20 Plektren in 4 verschiedene Stärken (0,46 mm / 0,71 mm / 0,96 mm / 1,20 mm)

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DAS SOLLTEST DU ÜBER GITARRENGURTE WISSEN
Wenn du im Sitzen spielst, kannst du deine Gitarre bequem mit den Beinen abstützen. Wenn du
dagegen im Stehen spielst, wirst du schnell feststellen, dass es wenig komfortabel ist, die Gitarre
umständlich zu halten, während du sie spielst. Ein Gitarrengurt ist hier das beliebte Hilfsmittel für
die allermeisten Musiker.

Ein Gurt hält die Gitarre dauerhaft zuverlässig in optimaler Position, Er unterstützt dich beim Spiel
und bietet dir gleichzeitig jederzeit die Möglichkeit, eine oder beide Hände von deinem
Instrument zu lösen. Ein Gurt ist deshalb ein fast unverzichtbares Hilfsmittel für jeden Gitarristen.

SO FINDEST DU DEN RICHTIGEN GITARRENGURT


Das Angebot an unterschiedlichsten Gitarrengurten ist riesig. Form, Größe, Material und Design
bieten für jeden Anspruch das passende Hilfsmittel. Dabei stehen der persönliche Geschmack und
individuelle Anforderungen im Vordergrund. Dies gilt nicht nur für das Design, das von unauffällig
funktional bis hin zu extravagant verschiedenste Varianten bietet, sondern auch für funktionale
Details, die sowohl die Einsatzmöglichkeiten als auch den Tragekomfort betreffen.

Die Länge eines Gitarrengurtes ist in aller Regel justierbar. Trotzdem sollte im Einzelfall geprüft
werden, ob der gegebene Spielraum mit den individuellen, körperlichen Voraussetzungen und der
persönlichen Art, die eigene Gitarre zu halten und zu spielen übereinstimmt.

Breite und Polsterung eines Gitarrengurtes bestimmen vor allen Dingen den Tragekomfort. Dies
ist vor allen Dingen bei schweren Instrumenten zu beachten, besonders wenn diese über längeren
Zeitraum am Stück getragen werden sollen.

Das Material bestimmt die Wertigkeit, die Belastbarkeit, Pflegeaufwand, das allgemeine Aussehen
und nicht zuletzt den Preis eines Gitarrengurtes. Gitarrengurte gibt es aus unterschiedlichen
Textilien, aus Kunstfasern in der Art von Sicherheitsgurten in Autos oder auch aus Leder.

SO BRINGST DU EINEN GITARRENGURT RICHTIG AN


Der klassische Gitarrengurt verfügt über zwei Enden aus Leder, Kunstleder oder einem anderen,
vergleichbar stabilen Material. Diese zwei Enden wiederum verfügen über Löcher, vergleichbar
einem einfachen, klassischen Knopfloch. Als Gegenstück sind an den meisten Gitarren Gurtknöpfe
angebracht. Diese finden sich in der Regel am unteren Ende des Gitarrenkorpus sowie am oberen
Ende, am Übergang zwischen Korpus und Hals. An diesen Knöpfen wird der Gurt mittels der
beschriebenen Löcher in seinen Endstücken befestigt.

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Deine Gitarre hat aber keine zwei Gurtknöpfe?

Vor allen Dingen E-Gitarren sind in aller Regel mit zwei Gurtknöpfen ausgestattet und können so
unkompliziert mit einem Gurt ausgerüstet werden. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass E-Gitarren
meistens im Stehen gespielt werden.

Anders sieht es dagegen zum Beispiel bei akustischen Gitarren aus. Diese begnügen sich häufig
mit einem Gurtknopf am Boden des Korpus.

Trotzdem musst du natürlich nicht auf einen Gitarrengurt verzichten. Der obere Gurtknopf wird
bei einer Akustikgitarre einfach durch einen geeigneten Faden ersetzt. Hier eignet sich zum
Beispiel ein stabiler Schnürsenkel.

Dieser Faden wird am Übergang zum Hals unter den Saiten durchgeführt und um die Kopfplatte
verknotet. Achte dabei darauf, mit einem oder mehreren zuverlässigen Knoten zu arbeiten und
lasse zumindest etwas Überhang, damit sich die Knoten nicht leicht lösen können.

KANN MAN GURTKNÖPFE AUCH NACHRÜSTEN?


Wenige Gitarren, auch Akustikmodelle, verzichten vollständig auf Gurtknöpfe. Dass eine Gitarre
nur mit einem Gurtknopf ausgestattet ist, kommt jedoch deutlich häufiger vor. Hier kann man, wie
beschrieben, mit einem geeigneten Faden arbeiten, man kann aber auch einen Gurtknopf
nachrüsten. Gurtknöpfe sind im Zubehörhandel erhältlich und bestehen, neben dem eigentlichen
Knopf, aus einem Schraubgewinde, das in das Holz der Gitarre gedreht werden muss.

Wichtig ist hierbei, dass du über ausreichend Geschick und Erfahrung verfügst, um die
erforderlichen handwerklichen Aufgaben auszuführen. Ein unsachgemäßer Versuch kann deine
Gitarre schwer und sogar irreparabel beschädigen. Im Zweifelsfall solltest du immer professionelle
Hilfe suchen.

Geh besser auf Nummer sicher

Gurtknopf und Knopfloch sind ein bewährtes und sicheres Funktionsprinzip. Eine Verbindung lässt
sich einfach herstellen und bei Bedarf lässt sich der Gurt mit einfachen Handgriffen wieder lösen.

Auch wenn Material und Fertigung auf maximale Sicherheit ausgerichtet sind, mag mancher
Musiker befürchten, dass sein geliebtes Instrument irgendwann versehentlich vom Gurt löst, was
im schlimmsten Fall zu schweren Beschädigungen führen würde.

Gurtlocks bieten hier die gewünschte Sicherheit.

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Als einfache Version handelt es sich hierbei um Plastikkappen, die über vorhandene Gurtknöpfe
gestülpt und mit Hilfe eines kleinen Innengewindes festgezogen werden. Aufgrund ihrer Größe
und Position halten sie den Gurt am Gurtknopf und verhindern ein Herunterrutschen auch bei
intensiver „Arbeit“ am Instrument.

Die professionelle Variante sind Lock-Sets aus Metall. Hierbei müssen die Gurtknöpfe
ausgetauscht werden. Zugehörige Gegenstücke werden an den Gurtlöchern befestigt. Je nach
Modell verwendet diese Variante einen besonders stabilen Mechanismus, mit dem Gurt und
Gitarre miteinander verbunden werden und gleichzeitig mit wenigen Handgriffen gelöst werden
können.

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SO LAGERST DU DEINE GITARRE OPTIMAL
deine Gitarre ist für dich wahrscheinlich nicht nur ein liebgewordener Begleiter, sie hat sicher auch
Geld gekostet. Dementsprechend sorgsam wirst du mit ihr umgehen. Das betrifft nicht nur Pflege
und Wartung sowie den Umgang bei Spiel, sondern vor allen Dingen auch ihre Aufbewahrung.

Grundsätzlich finden sich zwei Varianten der Aufbewahrung: die kurzfristige, stationäre und die
langfristige, häufig transportable.

Zur kurzfristigen Aufbewahrung, zum Beispiel in Spielpausen, empfiehlt sich die Anschaffung eines
Gitarrenständers. Natürlich kann man eine Gitarre einfach ablegen oder an Wand oder einem
Möbelstück anlehnen, diese Variante ist jedoch nicht ungefährlich.

Gitarrenständer werden in großer Vielfalt für eine einzelne oder gleich für mehrere Gitarren
angeboten.

Es finden Sich kleine, klappbare Ständer aus Metallrohr, die den Boden des Korpus halten und die
Gitarre ebenfalls am Korpus abstützen, wie auch solche, die, insbesondere schwerere Gitarren, an
Boden und Hals halten. Dabei stehen die meisten Modelle auf mindestens drei Füßen und bieten
so ausreichend Standfestigkeit.

Eine besondere Variante ist eine Kombination aus Gitarrenständer und Hocker und/oder
Fußstütze.

Alternativ können Gitarren auch am Kopf in geeignete Wandhalterungen eingehängt und so


aufbewahrt werden.

Soll eine Gitarre jedoch dauerhaft gelagert werden, ist ein einfacher Ständer wenig geeignet. Auf
ihm ist die Gitarre zum Beispiel nicht vor Staub geschützt. Spätestens wenn die Gitarre
transportiert werden soll, scheidet der Gitarrenständer vollständig aus. Alternativen sind hier
Gitarrentaschen oder Gitarrenkoffer.

Eine Gitarrentasche ist eine beliebte und sinnvolle Anschaffung. In zahlreichen Varianten
angeboten, bietet eine Tasche Schutz vor Staub und anderen Verschmutzungen und ermöglicht
es, die Gitarre selbst bei Regen zu transportieren. Außerdem bieten viele Modelle ausreichend
Platz für weiteres Zubehör.

Moderne Gitarrentaschen bestehen meist aus stabiler, pflegeleichter und belastbarer Kunstfaser.
Es finden sich Varianten mit umlaufendem Reißverschluss, die vergleichbar einem Koffer
aufgeklappt werden, was ein einfaches Einlegen und Herausnehmen der Gitarre ermöglicht sowie

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solche, mit einer unteren Öffnung, durch welche die Gitarre eingeschoben bzw. herausgezogen
wird.

Die meisten Gitarrentaschen können an einem seitlichen Henkel getragen werden. Häufig besteht
zusätzlich die Möglichkeit, sie wie ein Rucksack, an Gurten zu schultern.

Ein Gitarrenkoffer ist gleichzeitig Aufbewahrungs- und Transportmittel sowie Kultobjekt. In einem
Koffer kann eine Gitarre samt Zubehör sicher aufbewahrt und transportiert werden. Dabei ist ein
Koffer deutlich robuster und damit sicherer als eine einfache Tasche. Im Gegenzug ist ein Koffer
meist deutlich sperriger und benötigt auch leer einigen Platz zur Lagerung.

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DIY - EINFACHE REPARATUREN SELBST DURCHFÜHREN
Eine Gitarre ist zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Nicht nur das Spiel an sich fordert die Bauteile
und ihre Verbindungen, auch die Lagerung unter unterschiedlichen Bedingungen und der
Transport stellen eine Herausforderung dar, bei der es schnell zu Blessuren kommen kann.

Schwere Schäden sind auf jeden Fall eine Sache für ausgewiesene Spezialisten, es gibt aber
zahlreiche kleinere, nicht unübliche „Verletzungen“ oder Zeichen einfachen Verschleißes, die mit
etwas handwerklichem Geschick auch in Eigenregie bewältigt werden können.

LOCKERE SCHRAUBVERBINDUNGEN
Die meisten Schäden an einer Gitarre sind nicht nur sichtbar, vor allen Dingen der Klang eines
Instruments macht darauf aufmerksam, dass etwas nicht stimmt. Dabei kann dies nicht nur ein
einfaches Zeichen für eine verstimmte Gitarre sein. Häufig hört man bei einer viel bespielten
Gitarre irgendwann ein Schnarren, Scheppern oder anderweitiges, ungewohntes
Vibrationsgeräusch.

In diesem Fall empfiehlt es sich, die Saiten der Gitarre anzuschlagen und dabei die einzelnen
Elemente der Gitarre abzutasten. Verschwindet das Störgeräusch bei Berührung, ist die Quelle
meist gefunden. Häufig handelt es sich hierbei um die mechanischen Teile der Gitarre, die oft
durch Schraubverbindungen befestigt sind. Löst sich eine solche Verbindung, entstehen
Vibrationen und zugehörige Geräusche. Mit einfachem Werkzeug lassen sich solche Verbindungen
in aller Regel nachziehen und so das Problem ohne großen Aufwand beseitigen.

ANPASSUNG DER HALSKRÜMMUNG


Bei dieser Aufgabe kommt es auf ein gutes Auge und etwas Feingefühl an.

Durch längere Stehzeiten oder durch wechselnde Luftfeuchtigkeit kann sich eine Krümmung des
Gitarrenhalses ergeben. Um diese zu korrigieren, beherbergt der Hals der allermeisten Gitarren in
ihrem Inneren einen Metallstab, den sogenannten Halsspannstab. Dieser Stab kann über eine
Schraube, meist unter einer Abdeckung auf der Ober- oder auch der Unterseite des Gitarrenkopfes,
gespannt oder gelockert werden.

Zuerst gilt es jedoch, zu beurteilen, ob und wie der Gitarrenhals gekrümmt ist. Dies geschieht
durch Augenschein in einem scharfen Blick, vom Boden des Korpus aus, über die gesamte Gitarre,
bis zum Kopf.

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Ein konvex gebogener Gitarrenhals wird durch eine Drehung der Einstellschraube entgegen dem
Uhrzeigersinn nachjustiert. Gehe hierbei unbedingt vorsichtig vor und arbeite maximal mit
Vierteldrehungen, gefolgt von einer erneuten Kontrolle. Das Ziel ist hierbei ein leicht konkav
gewölbter Hals.

Im Zweifelsfall sollte auch diese Aufgabe von fachkundigen Profis erledigt werden, um eine
korrekte Einstellung zu erzielen, ohne die Gitarre zu beschädigen.

KORREKTUR DER SAITENLAGE


Der Begriff der Saitenlage beschreibt den Abstand zwischen den Saiten einer Gitarre und deren
Bundstäben. Dabei ist die Dicke der Saiten unbedeutend, gemessen wird alleine der lichte Abstand.

Die Saitenlage bestimmt maßgeblich die individuelle Spieldynamik. Ein zu großer Abstand kann
Schwierigkeiten beim Greifen der Saiten verursachen und ein zu kurzer Abstand kann ein
Anschlagen der Saite und damit ein unangenehmes Schnarren verursachen.

Die genaue Saitenlage ist von der eigenen Spielweise abhängig und kann in Grenzen individuell
gewählt werden. Es hat sich jedoch ein Abstand von etwa 2 mm an der tiefen und 2,5 mm an der
hohen E-Saite, gemessen am 12. Bundstab, etabliert. Der optimale Abstand ist jedoch immer auch
von der Art der Gitarre abhängig.

Es gibt hierfür spezielle Messstäbe, eine Beurteilung ist jedoch auch mit einem einfachen 20 und
einem 50 Cent-Stück problemlos möglich. Das 20 Cent-Stück entspricht in seiner Dicke dem
Abstand an der tiefen, das 50 Cent-Stück an der hohen E-Saite. Die Geldstücke werden zum
Abschätzen der korrekten Distanz einfach zwischen den 12. Bundstab und die Saite geschoben.

Zuerst sollte jedoch immer die korrekte Einstellung des Halsstabes kontrolliert und gegebenenfalls
justiert werden, da auch dies ein Grund für eine veränderte Saitenlage sein kann.

Eine Korrektur der Saitenlage kann durch verschiedene Maßnahmen vorgenommen werden, die
ebenfalls von der Bauart der Gitarre abhängen. So können die einzelnen Bundstäbe bearbeitet
werden, indem hier Material abgetragen oder sie unterfüttert werden. Dies erfolgt zum Beispiel,
bei einer geringen Korrektur, durch Einklopfen der einzelnen Bundstäbe mit einem Plastikhammer.
Größere Korrekturen erfolgen hingegen durch akkurates Abschleifen der Stäbe. Hierzu verwendet
man einen Schleifklotz mit Schleifpapier in 100er Körnung.

Es kann aber auch eine deutlich einfachere Korrektur durch Einstellung am Reiter (üblicherweise
ein Bauteil einer E-Gitarre) vorgenommen werden.

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Insgesamt handelt es sich hierbei im Aufgaben, die mit etwas Geschick und Übung selber
durchgeführt werden können. Bist du hingegen unsicher, ist es immer ratsam, professionelle Hilfe
zu suchen.

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WIR WÜNSCHEN DIR WEITERHIN
VIEL FREUDE MIT DEINER GITARRE!
DEIN TEAM VON
MORIATY Music

HERAUSGEBER / IMPRESSUM
EFFIZIENDO UG (HAFTUNGSBESCHRÄNKT) • LIEBIGSTR. 18 • 24941 FLENSBURG

DIESES WERK IST URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT. DIE DADURCH BEGRÜNDETEN RECHTE, INSBESONDERE DAS RECHT DER VERVIELFÄLTIGUNG UND
VERBREITUNG SOWIE DER ÜBERSETZUNG UND DES NACHDRUCKS, BLEIBEN, AUCH BEI NUR AUSZUGSWEISER VERWERTUNG, VORBEHALTEN.

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