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Kapitel 2 - AUSGLIEDERUNG

Ziel :
- Die verschiedene Einflüsse ( Germanisch, fränkisch, keltisch ) für das Französische.
- Die Perioden ( im Sinne von Zeit ) sowie Beispiele der Einflüsse nennen
- Die Orte ( wo ? ) , an denen diese Einflüsse stattgefunden haben.

Niveau 1 Aufgaben :

1. SPRACHWANDEL / AUSGLIEDERUNG DER ROMANISCHEN SPRACHEN:


Fassen Sie die Rolle des fränkischen Superstrats auf die Entwicklung des Französischen
zusammen

● Eine besondere Rolle kommt dabei den Franken zu, deren Vordringen in das Römische
Reich in drei Perioden eingeteilt wird. Im Jahr 358 n. Chr. erfolgte der erste Vorstoß über den
Rhein und die Eroberung von Teilen des heutigen Belgiens und des heutigen
Nordfrankreichs. / Seite 261

● Dieser Vorstoß führte langfristig zur Germanisierung dieser Gebiete und zur allmählichen
Herausbildung der heutigen germanisch-romanischen Sprachgrenze in Nordfrankreich und in
Belgien. Seite 261

● In der Mitte des 5. Jahrhunderts stießen die Franken bis etwa an die Loire vor und siedelten
sich dort an. Als Belege hierfür werden Ortsnamen angesehen, die typischerweise nur
nördlich der Loire anzutreffen sind. Hierbei handelt es sich um Komposita, deren erster
Bestandteil häufig ein germanischer Eigenname ist. Typisch ist dabei die Verwendung des auf
frk. *-ingas (vgl. dt. -ingen) zurückgehende Suffix -anges, z. B. Bettanges, oder die für das
Germanische typische Kompositaabfolge, in denen das bestimmende Glied (Determinans)
vor dem näher bestimmten Glied (Determinatum) auftritt, z. B. Neuville (= ‚neu‘ + ‚Stadt‘)
oder Chaumont (= ‚kahl‘ + ‚Berg‘) statt der vor allem in Südfrankreich anzutreffenden
Ortsnamen wie Villeneuve (= ‚Stadt‘ + ‚neu‘) oder Montcaup (= ‚Berg‘ + ‚kahl‘) (Brüch
1926: 44ff, Walter 1988: 58f, Berschin, Felixberger & Goebl 2008: 173). / Seite 261

● Die besondere Bedeutung des fränkischen Superstrateinflusses im Vergleich zu anderen


Superstratsprachen hat vor allem zwei Gründe: Zum einen war der numerische Anteil der
Franken mit ca. 10% der Gesamtbevölkerung in Nordfrankreich größer als der anderer
Völker, die sich im Zuge der Völkerwanderung in Gallien niederließen (Wolf 1991: 46).

● Als weitgehend widerlegt gilt die so genannte ‚Germanenthese‘ von Wartburg (1950: 75),
wonach „zwei bedeutsame lautliche Tatsachen“, durch die sich das Französische vom
Okzitanischen unterscheidet, auf fränkisches (und burgundisches) Superstrat zurückzuführen

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