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Eine Bewegung

in Waffen :
Band I

Massenpsychologie,
Propaganda und
Revolution
von Hans Westmar
"Die Sache der Nation muß die Sache des Volkes sein. Es
gilt, die deutsche Arbeit den Klauen der internationalen
Raubfinanz zu ent-reissen und damit dem detuschen Volk
wieder Luft und Licht zum Atmen und zum Leben zu geben.
Wir wollen es nicht mehr dulden, daß der deutsche Arbeiter der
Proletarier der Nation ist, darum sind wir Sozialisten. Wir
wollen es nicht mehr zulassen, daß die deutsche Nation der
Proletarier der Welt ist, darum sind wir Nationalisten. Und
weil wir in diesen beiden Aufgaben den einmaligen
geschichtlichen Sinn deutscher Zukunft erblicken, der nur
insgesamt gelöst werden kann, darum nennen wir uns
Nationalsozialisten. Das kommende Deutschland wird diesen
Stempel tragen oder aus der Reihe der anderen Welt gestrichen
werden.
"Wohlan denn, - arbeitet, kämpft, opfert, leidet, und duldet. Es
handelt sich um Deutschland. Wenn Deutschland stirbt, dann
geht das Licht der Welt aus."
"Möge die helle Flamme unserer Begeisterung niemals zum Erlö-
schen kommen. Sie allein gibt auch der schöpferischen Kunst einer
modernen politischen Propaganda Licht und Wärme. Es mag gut sein.
Macht zu besitzen, die auf Gewehren ruht. Besser aber und beglücken-
der ist es, das Herz eines Volkes zu gewinnen und es auch zu behalten."
- Dr. Joseph Goebbels
Inhaltsverzeichnis :
Vorwort 5

Teil I: Grundsätze der Massenpsychologie

l. l Allgemeine Einleitung 7
l .2 Die organisierte Masse 9
l .3 Das Denken der Masse 11
l .4 Führung und Beeinflussung der Masse 17

Teil II: Revolutions-Journalismus

2.1 Sinn und Zweck nationalsozialistischer Propaganda 20


2.2 Pressepropaganda der ersten Kampfzeit 23
2.2.1 Das Kampfblatt der Berliner Nationalsozialisten "Der Angriff " 23
2.2.1.1 Die Gründung des Kampfblattes 23
2.2.1.2 Der nationalsozialistische Typ der Kampfzeitung 27
2.2.1.2.1 Der Leitartikel 27
2.2.1.2.2 Nationalsozialistische Nachrichtenpolitik 29
2.2.1.3 "Der Angriff " - Wegbereiter der politschen Volkszeitung
im Dritten Reich 31
2.2.2 Ostmärkische Kampfzeitungen der Verbotszeit 32
2.2.2.1 Aufgabe und Verpflichtung 32
2.2.2.2 Die "Josefstädter Nachrichten" 34
2.2.2.3 Die illegale NS-Presse in der Beleuchtung des "Bundes-
kanzleramtes " der ersten Republik 35
2.3 Die Tagesparolen... 37
2.4 "Unsere NS-Presse " - Dokumentation aus dem Schulungsbrief
März 1936 des Reichsorganisationsleiter ( von F.H. Woweries) 39
*

Teil III: Die nationalsozialistische Revolution

3. l Der Begriff der Revolution 51


3.2 Revolutionsphasen 53
Massenpsychologie,
Propaganda und
Revolution
Vorwort
Das endgültige Ziel der nationalsozialistischen Bewegung der neuen
Generation ist unbestritten die Neuschaffung der Nationalsozialisti-
schen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP als organisatorische Verkör-
perung des Lebenswillens der deutschen Nation. Ziel der NSDAP ist
die Wiedererrichtung eines Großdeutschen Reiches, um die Zukunft
aller Deutschen in einem vereinten Europa sicherstellen zu können.
Dieses Wollen wird seit Jahren prokamiert und ist jedem, der entweder
Angehöriger unseres Widerstandes ist, oder sich aus feindseligen Grün-
den mit dem Nationalsozialismus zu beschäftigen glaubt, in eindring-
licher Weise bekannt. Das Ziel ist klar, doch der Weg dorthin ist selten
eindeutig und unmißverständlich festgelegt worden. Wenn uns Strate-
gien und Taktiken, von wem auch immer, als einzig erfolgversprechend
anempfohlen werden, so geschieht das in der Vielzahl der Fälle ohne
entsprechende Begründungen und Beweise ihrer Richtigkeit. Wenn
sich aber eine Widerstandsbewegung einen Staat erobern will, so
bedarf es dazu nicht nur eines klaren Willens, nicht nur des reinen
Zweckoptimismus - man werde schon siegen, weil man siegen muß -,
sondern es bedarf einer Strategie, die die siegreiche Beendigung des
revolutionären Kampfes gewährleisten kann, von deren Kenntnis aber
auch alle Angehörigen dieses Kampfes erfaßt sein müssen. Strategien
und Taktiken können nur entwickelt und festgelegt werden, wenn alle
Voraussetzungen und politischen Sachverhalte bekannt sind. Der
Nationalsozialismus hat mit Hinterzimmergelehrsamkeit noch niemals
etwas gemeinsam gehabt und hat nie die Theorie der Praxis vorgezo-
gen, wie es in materialistischen Ideologien vorherrschend ist. Unsere
Weltanschauung ist nach Adolf Hitler eine "kühle Wirklichkeitslehre
schärfster wissenschaftlicher Erkenntnisse und ihrer gedanklichen
Ausprägung". Aufgabe dieser Schrift ist nun, die wichtigsten Erkennt-
nisse zu vermitteln, die zur Entwicklung einer revolutionären Strategie
notwendig sind.
Der Title der vorliegenden Abhandlung lautet "Eine Bewegung in
Waffen". Mit Waffen sind unsere Kenntnisse gemeint, die uns befähi-
gen, zum Ziel unseres politischen Kampfes, zur erfolgreichen Durch-
führung unserer Revolution, zu kommen.
Erste Voraussetzung jeder politischen Arbeit überhaupt ist die Kennt-
nis der Massenpsychologie, wie sie im ersten Teil behandelt wird. Auf
ihrer Grundlage baut sich die Propaganda und Agitation unserer Bewe-
gung auf, mit der wiederum der Weg zur Revolution beschritten wird.
Der Mittelpunkt des zweiten Abschnitts ist eine kurze Erläuterung der
geschichtlichen Entwicklung der NS-Presse der ersten Kampfzeit
anhand zweier prägnanter Beispiele. Diese dienen als Vorbilder für die
Presse des jetzigen Kampfes. Der Einwand der ausschließlich histori-
schen Betrachtung kann nicht geltend gemacht werden, da derzeit kaum
eine vernünftige nationalsozialistische Pressearbeit festgestellt werden
kann, auf die positiv zurückgeblickt werden könnte. Es ist klar, daß
5
Inhalt und äussere Gestaltung der damaligen Kampfzeitpresse nicht
kopiert werden sollen. Allerdings sind die Konzepte der jeweiligen
Kampfblätter dem verständigen Betrachter auch heute noch vorbildlich
und damit aktuell.
Wenn im Rahmen dieser Schrift nur die Presse als Teil der Propa-
ganda zur Behandlung kommt, dann deshalb, weil das bisher nur in
ungenügender Weise geschah und eine übergreifende Beschreibung
etwa der Flugblatt- und Plakatpropaganda den Rahmen dieser Schrift
sprengen würde. Auch kann festgestellt werden, daß letztere momentan
durchaus positiv gehandhabt wird, womit ihre Nichtberücksichtigung
erklärt wäre.
Zum Thema des dritten Abschnitts wurde die nationalsozialistische
Revolution gewählt und dem Leser eingehender nahegebracht
Der Verfasser legt Wert auf die Feststellung, daß nicht alles so ver-
wirklicht werden muß, wie es in dieser Abhandlung beschrieben wird.
Es handelt sich um Überlegungen rein grundsätzlicher Art, deren Reali-
sierung die Zukunft zu entscheiden hat. In abgewandelter Weise aber
gilt auch in diesem Fall die alte Volksweisheit: Wer kämpft, kann
gewinnen. Wer nicht kämpft hat schon verloren. Auch der literarische
Aktivismus wird von Irrtümern nicht verschont bleiben, jedoch, wer in
diesem Aktivismus den Kampf gestalten will, kann siegen, wer inak-
tiv spiessig bleibt, wurde schon besiegt. Der amerikanische Schrift-
steller Charles Bukowski prägte ein Wort, das für uns ebenso Gültigkeit
besitzen muß und kann:
"Wenn ich von meiner Schreibmaschine aufstehe, lege ich meine
Maschinenpistole aus der Hand und lasse den Ratten freien Lauf!"
Und wahrlich, wer von uns mag schon Ratten?! Ob sie uns nun in
tierischer oder menschlicher Gestalt entgegentreten, ist für uns gänzlich
irrelevant, wir werden sie zertreten. Und geschehen wird das mit den
Waffen, die uns zur Verfügung stehen. Die Bewegung steht in Waffen,
jetzt laßt die Ratten frei!
Im Untergrund im 100. Jahr des Führers
- der Verfasser

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Teil I: Grundsätze der
Massenpsychologie
1.1 Allgemeine Einleitung
1.2 Die organisierte Masse
1.3 Das Denken der Masse
1.4 Führung und Beeinflussung der Masse

1.1 Allgemeine Einleitung


Das Verständnis jedes Vorganges im politischen Leben eines Volkes
beginnt bei den Erkenntnissen der Massenpsychologie. Sie beschreibt
das Denken und Fühlen, sowie das Verhalten der Massen. Fehlt dem
Revolutionär, bzw. dem Politiker schlechthin, das Verständnis dafür,
wird er Zeit seiner Tätigkeit zur absoluten Erfolglosigkeit verurteilt
sein. Andererseits gibt die Massenpsychologie demjenigen, der sie
versteht und aus diesem Verständnis heraus handelt, den Grundstein
des Erfolges in die Hand. Es ist daher an uns, die wir als Nationalsozia-
listen das Schicksal unseres Volkes wieder in die Hand nehmen und
lenken müssen, uns mit der Massenpsychologie zu beschäftigen. Wenn
das hier nur grundlegend stattfindet, so geben uns die Grundlagen doch
die Ausgangsbasis unserer wachsenden propagandistischen Tätigkeit.
Nur wer unser Volk in allen Bereichen kennt, wer sich seiner und
seines Handelns, Denkens und Fühlens Beschaffenheit tatsächlich
bewußt ist, wird in die Lage versetzt, es zum Nutzen aller fuhren zu
können.
Die Kunst und die Fähigkeit zur Führung setzt gewisse Eigenschaften
voraus, die dem Revolutionär - und das sind wir bis zur letzten Konse-
quenz - zu eigen sein müssen. Er muß in erster Linie Massenpsycho-
loge sein. Das Verständnis der Massenpsychologie ermöglicht ihm das
richtige Deuten der der Masse innewohnenden Kräfte. In zweiter Linie
ist er darauf aufbauend Propagandist und Agitator. Über allem wird er
natürlich immer Nationalsozialist bleiben, - und folglich Revolutionär
als solcher.
Zu welch großartigen Erfolgen es zu fuhren vermag, wenn die Psy-
chologie der Massen richtig verstanden wird, zeigt uns das Beispiel des
ersten nationalsozialistischen Volksstaates. Der Führer kannte unser
Volk wie kaum einer vor ihm, denn er war ein Kind unseres Volkes. Er
legte sein Wissen und seine nationalsozialistische Überzeugung
wissenschaftlich fundiert in seinem Werk „Mein Kampf“ nieder, -
auch und vor allem was das Denken unseres Volkes betrifft. Jeden
Volksgenossen für sich, und die breite Masse des Volkes im
besonderen wußte er zu sehen, wie sie in ihrer Natur wirklich sind, er
vermochte sie richtig zu beurteilen und mit ihnen daraus folgend den
Sieg kämpfend zu erringen. Er hätte nie gesiegt in seinem politischen
Kampf, wenn er das Volk nicht gekannt hätte. Und wenn er und seine
Mitstreiter, - ja, selbst
7
die gesamte nationalsozialistische Bewegung, nicht so fest im Volke
verankert gewesen wären, würde es nie ein Großdeutsches Reich gege-
ben haben.
Unser Sieg liegt begründet in diesem Verständnis der Massenpsycho-
logie. Jeder politische Leiter ist daher angehalten, sich mit der Massen-
psychologie zu beschäftigen, die im Rahmen dieser Schrift kurz zusam-
mengefaßt ist. Sie ist eine der Waffen, die unsere Bewegung des revo-
lutionären Nationalsozialismus zum Sieg führen werden. Es handelt
sich dabei keinesfalls um blosse Theorie, auch wenn das an mancher
Stelle so aussehen mag, - sollte den Leser aber nicht dazu bewegen,
etwa nicht weiterzulesen. Wir müssen diese Waffe der Psychologie der
Massen sinnentsprechend einsetzen, dann führt sie zum Erfolg. So ist
dann auch der Titel dieser Abhandlung "Eine Bewegung in Waffen" zu
verstehen.
* * * * *

Erster Begründer der Massenpsychologie war der Franzose Gustave


Le Bon. Geboren 1841 in Nogent le Routrou in der Normandie wurde
er 1870 Chefarzt einer Division bei Paris. Sein eigentlicher Beruf war
der des Mediziners. Er befaßte sich jedoch Zeit seines Lebens mit psy-
chologischen Forschungen, aus denen sein wohl bedeutendstes Werk
"Psychologie der Massen" hervorgegangen ist, das in Erstauflage 1895
erschien.
Er untersucht darin das Verhalten von Menschen in der Masse in
einer Deutlichkeit und Prägnanz, wie sie in wissenschaftlichen Abhand-
lungen, die nicht ausschließlich an den Wissenschaftler, sondern auch
an den Mann auf der Strasse adressiert sind, selten zu finden sind. Er
hat es verstanden, den rassischen Gedanken in seine Forschungen ein-
fliessen zu lassen, - er ist geradezu der Hauptbestandteil seiner Ergeb-
nisse. Dieser Umstand läßt die Psychologie der Massen zur biologi-
schen Wissenschaft werden, die ihrerseits zum Teil der biologischen
Weltanschauung des revolutionären Nationalsozialismus geworden ist.
Die Massenpsychologie zeigt uns nicht nur, wie die Masse unseres
Volkes beschaffen ist, sie beweist auch die Richtigkeit nationalsoziali-
stischer Führungsprinzipien. Auf der anderen Seite wird das politische
Phänomen des Irrsinns, die Demokratie, ein weiteres Mal ad absurdum
geführt.
Die Erkenntnisse Le Bon's beherrschten das Denken der nationalso-
zialistischen Führer und Amtswalter. Wenn auch nicht jeden in glei-
chem. Maß. Dr. Goebbels steht neben dem Führer an oberster Stelle
derer, die Einsicht in die Psychologie der Massen hatten - die Ergebnis-
se seiner Tätigkeit als Reichsminister für Volksaufklärung und Propa-
ganda sind so hervorstechend, daß sie in dieser Schrift nur anhand
eines besonderen Beispiels belegt werden. Er war erfüllt von den Er-
kenntnissen der Massenpsychologie, war jedoch nicht, wie Le Bon,
reiner Theoretiker, - dafür war er als Nationalsozialist revolutionärer
Kämpfer. Er setzte diese Erkenntnisse erfolgreich in praktische Propa-
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gandatätigkeit um, die es ihm gestattete, mitzuhelfen, aus den breiten
Massen unseres Volkes wieder eine deutsche Nation und eine wahre
Volksgemeinschaft zu gestalten. Da uns dasselbe am Herzen liegt, müs-
sen wir uns die Grundlagen der Politik des ersten nationalsozialisti-
schen Volksstaates aneignen und uns mit den Fundamenten unseres
ersten grossen Sieges auf innenpolitischem Gebiet beschäftigen. Dies
beginnt mit dem Verständnis des inneren seelischen Wesens unseres
Volkes, also mit der Massenpsychologie.

1.2 Die organisierte Masse


Der Hauptbestandteil der Massenpsychologie besteht aus zwei grund-
legenden Erkenntnissen:
- dem Gesetz von der seelischen Einheit der Masse,
und
- der Tatsache der intellektuellen Gehemmtheit des Einzelnen in der
Masse.
Das erstere besagt, daß eine Ansammlung von Menschen in der Art
der organisierten oder psychologischen Masse etwas ganz anderes dar-
stellt als die reine Addition ihrer einzelnen Mitglieder in mathemati-
scher Hinsicht.
Eine organisierte Masse ist eine Ansammlung von Einzelpersonen,
die sich aus irgendeinem Anlaß politischer, wirtschaftlicher oder sozia-
ler Natur verbunden fühlen. Es bedarf dazu nicht, daß diese Personen
an ein und demselben Ort versammelt sind. Ein ganzes Volk kann
mithin eine organisierte Masse sein, wie auch die Teilnehmer einer
Veranstaltung etwa dasselbe darstellen. Charakterlich für dieses Phä-
nomen ist eine Gleichgerichtetkeit der Gefühle und Meinungen sämt-
licher Einzelmitglieder in die gleiche Richtung. Und zwar in eine Rich-
tung, im Gegensatz zur demokratischen Irrlehre, nach deren Schlußfol-
gerungen eine organisierte Masse soviele Richtungen theoretisch auf-
weisen könnte, wie Einzelpersonen vorhanden sind.
Der Einzelne einer organisierten Masse wurde seines Charakters be-
raubt, Einzelwesen zu sein. Er ist nurmehr Teil eines grösseren Ganzen,
der Masse eben, geworden. Seine bewußte Persönlichkeit schwindet, er
ist kein "Individuum", also Einzelperson mehr, sondern wurde zum
Bestandteil etwas Grösserem, alles Umfassenden, gleich vielen oder
wenigen anderen Einzelpersonen.
Die zur organisierten Masse Vereinigten stellen, wie im folgenden
noch zu sehen sein wird, ein ungeheures Kraftpotential dar, welches,
richtig eingesetzt, immense Leistungen und noch grössere Erfolge er-
bringen kann.
Während die Gefühle und Meinungen der einzelnen Mitglieder in der
Masse gleichgeschaltet und gesteigert werden, spielt umgekehrt die
Intelligenz des Einzelnen keine Rolle mehr. Der eine mag auf der gei-
stigen Stufe des Kindes stehengeblieben sein, ein anderer mag akade-
mische Titel tragen, in der organisierten Masse sind aus ihnen reine
9
Gefühlsmenschen geworden, deren Verstand nahzu ausgeschaltet ist.
Es ist nun allerdings nicht so, daß Charaktereigenschaften der Ein -
zelnen sich in der Masse so vereinigen würden, daß sie einen Durch-
schnitt bilden, sondern es findet ein Zusammenschluß der Art statt, daß
Steigerungen der Gefühle und Empfindungen neben der Bildung neuer
Eigenschaften festzustellen sind.
Das ist das sogenannte psychologische Gesetz von der seelischen
Einheit der Masse.
Zugehörig ist die Tatsache, daß sich eine organisierte oder psycho-
logische Masse nur aus Einzelpersonen gleicher oder artverwandter
Rassen bilden kann, was weitergehend betrachtet die unterste Stufe der
Volksgemeinschaft bedeutet. Die organisierte Masse mag zwar nicht
auf hoher geistiger Stufe stehen, dafür erwachsen ihr Eigenschaften des
Charakters, die eine ganze Welt verändern können. Die geistige wie
auch die tatsächliche Führung der Masse kann, wie aus o.g. folgt, nie-
mals von ihr selbst ausgehen, wie das im Nächstehenden eingehender
zu erklären sein wird.
Aus der rassischen Grundlage der organisierten Masse erwächst auch
als logischer Schluß das schon angesprochene Gesetz von der seeli-
schen Einheit der Masse und der intellektuellen Gehemmtheit des Ein-
zelnen in derselben: der Grad der Intelligenz von Einzelpersonen, der
sog. IQ (Intelligenzquotient) ist lediglich ein Wertmesser der Kombina-
tionsfähigkeit, des logischen Denkvermögens des Einzelnen, welches
abhängig ist von der genetischen Beschaffenheit der jeweiligen Person.
Die Intelligenz ist also von Mensch zu Mensch unterschiedlich und auf
jeden allein bezogen. Wohl kann ein gewisser Grad der allgemeinen
Intelligenz von Völkern und Rassen festgestellt werden, der mitunter
äussert hoch ist. Der Vergleich afrikanischer Untermenschen mit den
arischen Völkern mag gestattet sein, um dem unbedarften Leser und
Volksgenossen diesen rassischen Tatbestand zu verdeutlichen.
Die Welt der Gefühle und Empfindungen, die sich in der organisier-
ten Masse gegenüber dem Intellekt durchsetzt, gehört zum Berich des
Verhaltens und ist als solche unmittelbar auf den rassischen Charakter,
die Rassenseele eines Volkes zurückzuführen. Den meisten Angehöri-
gen einer Rasse ist ein grundlegend ähnliches Verhaltensmuster be-
schieden, während die Intelligenz eben nur abhängig ist von der Einzel-
person.
Wenn sich also, psychologisch gesehen, Versammlungen artverwand-
ter Personen bilden, ist das nur auf einer allgemeinen Grundlage mög-
lich. Und diese Basis sind die Gefühle und das Verhaltensmuster der
Einzelnen, welche rassisch bedingt allgemein sind. Eine Beherrschung
demnach durch das Unbewußte.
Die Gemeinschaft Artverwandter in der organisierten Masse gibt
ihnen ein immenses Machtgefühl, bedingt durch das Bewußtsein der
Unverantwortlichkeit und durch die bertragung der Gefühle auf andere.
Damit hat sich die sog. Gemeinschaftsseele gebildet.
* * * * *

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Die organisierte Masse läßt sich mit folgenden Eigenschaften am
treffendsten beschreiben:
- Triebhaftigkeit,
- Beweglichkeit in ihren Meinungen,
- Erregbarkeit,
- Beeinflußbarkeit,
- Leichtgläubigkeit,
- Überschwang und Einseitigkeit der Gefühle,
- Unduldsamkeit,
- Herrschsucht,
- Konservatismus, sowie letztlich
- Unfähigkeit zum logischen Denken.
Das Verhalten, das vom Gefühlsleben ausgeht, ist in der organisierten
Masse also extrem wandel- und veränderbar. Es ist ohne weiteres mög-
lich, daß die Masse morgen das genaue Gegenteil dessen ausführt und
als einzig richtig ansieht, als sie es heute tun würde. Liebe kann in Haß
umschlagen, wie Begierde in Abneigung und so fort. Auch die allge-
meine "Anerkennung" staatlicher und politischer Regierungsformen
fällt in diesen Bereich.
Dies bedeutet nicht, daß keine Grenzen vorhanden wären. Diese wer-
den durch die grundlegende Beschaffenheit der Rassenseele festgelegt,
die die Grundlage alles Tuns und Handelns eines Volkes ist. Sie würde
sich ausschließlich durch eine Änderung des Genotyps, durch Rassen-
mischung, verändern lassen.
Abschließend ist weitergehen zu bemerken, daß in der organisierten
Masse zwar ein Gruppenzwang starker Ausprägung wirksam ist, es
aber dennoch möglich ist, sich diesem zu entziehen. Diese Fähigkeit
besitzen die meisten Angehörigen einer Rasse entweder überhaupt
nicht oder nur in geringem Umfang. Für denjenigen aber, der die Kraft
besitzt, der Macht der Masse zu trotzen, bedeutet das seine Eignung
zum Revolutionär und zum Volksführer. Der Revolutionär muß stärker
als die Massenkraft sein, sonst würde es in der Geschichte niemals
Veränderungen revolutionärer Art gegeben haben. Diese aber werden
es immer sein, die den Lauf der Welt bestimmen.
Auch der Revolutionär ist einem gewissen Gruppenzwang unterwor-
fen Disziplin, Pflichtbewußtsein und Kameradschaft -, doch er hindert
ihn nicht, sein Ziel nachdrücklich zu verfolgen. Im Gegenteil: dieser
Gruppenzwang ist eine Voraussetzung zum Erfolg. Die Revolutionäre
sind Ausnahmen im Leben der Völker, aber dieser Ausnahmezustand
befähigt sie, die Völker zu fuhren.

1.3 Das Denken der Masse


Aus dem vorhergehenden Abschnitt geht eindeutig hervor, daß das
Denken der organisierten Masse in höchst einfachen und überschau-
baren Strukturen abläuft. Jetzt kommt es darauf an, die Ideen der Masse
zu untersuchen, wie sie zustande kommen, und vor allem, wie sie
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beschaffen sein müssen, um von der Masse aufgenommen zu werden.
Es gibt gewisse Grundideen, nach denen sich das Leben der einzelnen
Völker auf lange Sicht orientiert. Diese Grundideen sind Maßstab für
alles, was sich auf ihrer Basis bilden soll. Ihrerseits verleihen ihnen
Faktoren wie Umgebung, Verebung und Glaube im psychologischen
Sinn, nicht im theologischen eine grosse Dauerhaftigkeit.
Die andere Art der Ideen gehört zur Kategorie der zufälligen und
flüchtigen Ideen, die sich in der Masse aufgrund irgendwelcher äus-
serer Einflüsse bilden und im Gegensatz zu den Grundideen so schnell
verändern, wie sie auftraten. Le Bon drückte sich so aus:
"Man kann sich die Grundideen als die Wassermasse eines langsam
dahinfliessenden Flusses, die flüchtigen Ideen als die kleinen, immer
wechselnden Wellen vorstellen, die seine Oberfläche erregen und,
obwohl ohne wirkliche Bedeutung, sichtbarer sind als der Flußlauf
selbst."
Wer im Leben eines Volkes alles so radikal verändern will, wie wir
Nationalsozialisten das auf unsere Fahne geschrieben haben, müssen
wir daran gehen, in unser Volk eine neue Grundanschauung einzupflan-
zen, und zwar die unserer biologischen Weltanschauung. Bis heute
herrscht das scheindemokratische System der Juden über unser Volk,
mit Hilfe einer mittels seiner Propaganda geschaffenen Grundan-
schauung, die völlig lebensfeindlich ist. Wir haben aus massenpsycho-
logischer Sicht die Unlogik des demokratischen Systems erkannt, um
auf der anderen Seite unsere nationalsozialistischen Grundstze umso
sinnvoller und logischer erscheinen zu lassen. Die Grundideen der
organisierten Masse orientieren sich unbewußt an der Rasse. Stehen
ihre Auswirkungen der Rassenseele entgegen, sind entweder die Ideen
oder die Rasse zum Sterben verurteilt. Bilden sie Gemeinsamkeiten und
ergänzen sie sich, gehören sie zum Fundament einer kulturschöpferi-
schen Rasse.
Um Ideen überhaupt in ein Volk hineinbringen zu können, müssen sie
in ausgesprochen einfacher und klarer Form aufzunehmen sein und sich
"in bildhafter Erscheinung widerspiegeln". Die Masse denkt einfach
und primitiv, bildhaft. Alles, was sie durch ihre Sinne aufnimmt, ver-
sucht sie, sich in Bildern vorzustellen, wobei diese "Bilder" in der Rei-
henfolge verarbeitet werden, wie sie erscheinen. Sie ist unfähig, selbst
eine Reihenfolge in sie hineinzubringen und sie in logischer Weise zu
überdenken. Damit erklärt sich die Erscheinung, daß die Masse ihre
Meinung von einem auf den anderen Tag zu ändern in der Lage ist, was
absolut unbewußt geschieht. Das eröffnet uns auch die Möglichkeit der
erneuten Machtergreifung in Deutschland. Wir müssen unsere Weltan-
schauung durch unsere Propaganda zur neuen Grundidee unseres Vol-
kes machen, sie muß so ins Unbewußte eines jeden Volksgenossen
eingegangen sein, daß sie nur unter ungeheurer Kraftanstrengung
wieder gelöst werden kann. Le Bon:
"Hat sich aber eine Idee endlich in die Seele der Massen eingegra-
ben, dann entwickelt sie eine unwiderstehliche Macht, und es ergibt
sich eine ganze Reihe von Wirkungen."
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Eine dieser Wirkungen kann übrigens der Heldenmut eines ganzen
Volkes sein, so wie wir ihn im 2. Weltkrieg in Deutschland gesehen
haben. Unser Volk widerstand der ganzen Welt und es wäre der Herr
unseres Kontinents, wenn es nicht verraten worden wäre.
So wie die organisierte Masse ausschließlich in Bildern denkt und zu
logischem Denken unfähig ist, ist sie ebenfalls nicht in der Lage, objek-
tiv über irgendetwas zu urteilen. Sie kann Irrtum und Wahrheit nicht
unterscheiden und nimmt alles einfach in sich auf, ohne sich darüber
Gedanken zu machen und sieht es als unumstößliche Wahrheit an. (Es
ist überflüssig zu bemerken, wie etwa Nachrichten der Systemmedien
von der Masse aufgenommen werden.) Sie läßt sich von ihrer Phantasie
leiten und sieht daher die Einbildung als der Realität gleichgestellt an.
Le Bon:
"In der Phantasie des Volkes ist die Macht der Eroberer und die
Kraft der Staaten begründet. Wenn man auf sie Eindruck macht, reißt
man die Massen mit."
Wenn die Masse ihren phantasiebedingten Einbildungen folgt,
machen wir sie uns doch zunutze! Eine der Aufgaben der Propaganda
wäre damit festgelegt. Wir müssen Eindruck zu erwecken versuchen
und in der Masse Bilder hervorrufen, die selbst das Phantastische noch
überragen. Dann wird der Nationalsozialismus wieder vom Volk aufge-
nommen und es geht einer glückhaften Zukunft unter dem Hakenkreuz
entgegen. In der Propaganda bedeutet das nichts anderes als Radikali-
tät, mit der auch der Führer seinen politischen Kampf mit Erfolg hat
führen können. Eine laue Form der Propaganda kann in der Masse
nichts oder nur wenig bewirken, denn diese liebt, wie beschrieben, den
Überschwang. Sie nimmt entweder alles oder nichts in sich auf. Entwe-
der ganz oder gar nicht
Auch wenn manche Leute das nicht einsehen wollen. Dem Verfasser
sei gestattet, ein kurzes Fuhrerzitat zu diesem Sachverhalt einzuschie-
ben:
"Ich habe mich als Propagandaleiter der Partei sehr bemüht, nicht
nur für die Grosse der späteren Bewegung den Boden vorzubereiten,
sondern durch eine sehr radikale Auffassung in dieser Arbeit auch
dahin gewirkt, daß die Organisation nur bestes Material erhalle. Denn
je radikaler und aufpeitschender meine Propaganda war, umso mehr
schreckte dies Schwächlinge und zaghafte Naturen zurück und ver-
hinderte deren Eindringen in den ersten Kern unserer
Organisation. ...Die lebendige und draufgängerische Form, die ich
damals unserer Propaganda gab, hat die radikale Tendenz unserer
Bewegung gefestigt und garantiert, daß nunmehr wirklich nur
radikale Menschen von Ausnahmen abgesehen zur Mitgliedschaft
bereit waren."
LeBon:
"Also nicht die Tatsachen als solche erregen die Volksmassen, son-
dern die Art und Weise, wie sie sich vollziehen." Oder weiter: wie wir
sie der Masse darstellen!
"Die Kunst, die Einbildungskraft der Massen zu erregen, ist die
Kunst, sie zu erregen!" (Le Bon).
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Um aber wiederum die Einbildungskraft der organisierten Masse zu
kennen, müssen wir uns der Erkenntnisse der Psychologie der Massen
bewußt sein. Der Leser sieht hier wiederum, daß dieser Themenkom-
plex von höchster Wichtigkeit und größtem Beachtungszwang ist
Sind Ideen oder auch Weltanschauungen einmals ins Unbewußte der
Masse eingegangen, nehmen sie mit der Zeit religiöse Formen an. Die
Massen sehen in diesen Ideen dann so etwas befragendes, daß es Gott-
ähnlichem gleichkommt. Le Bon zählte zum besseren Verständnis
einige Kennzeichen dieses religiösen Gefühls auf, das von Adolf Hitler
mit dem religiösen Fanatismus beschrieben wurde:
- Anbetung eines vermeintlich oder tatsächlich höheren Wesens,
- Furcht vor der Gewalt, die ihm zugeschrieben wird,
- blinde Unterwerfung unter seine Befehle,
- Unfähigkeit, seine Glaubenslehren kritisch zu untersuchen,
- die Bestrebung, sie zu verbreiten, und
- die Neigung, alle als Feinde zu betrachten, die sie nicht annehmen
wollen.
Man sei, so Le Bon, nicht nur dann religiös, wenn man eine Gottheit
anbeten würde, sondern auch dann, wenn man alle Kräfte seines Gei-
stes, alle Unterwerfung seines Willens, alle Gluten des Fanatismus dem
Dienst einer Macht oder eines Wesens weihe, das zum Ziele und Führer
der Gedanken und Handlungen würde. Das ist unser Fanatismus, mit
dem wir unseren Kampf seit Beginn führen. Er ist Bedingung eines Sie-
ges. Beseelen wir also die Massen mit dem religiösen Fanatismus, dann
haben wir damit die Zukunft unseres Volkes in der Hand.
"Alle Stifter religiöser und politischer Glaubensbekenntnisse haben
sie dadurch begründet, daß sie es verstanden, den Massen jene Gefühle
des religiösen Fanatismus einzuflüssen, die bewirken, daß der Mensch
sein Glück in der Anbetung findet, und ihn dazu treiben, sein Leben für
sein Idol zu opfern. So war es zu allen Zeiten." (Le Bon)
Anders ist es auch im ersten nationalsozialistischen Volksstaat nicht
gewesen. Das ganze Reich schaute voller Vertrauen auf unseren Führer,
der es aus der Not emporriß zu vorher nie gekannter Grosse. Es gab
kaum eine Wohnung, keine Fabrik, es gab nichts, wo sein Geist nicht
lebendig gewesen wäre, und verborgen heute noch ist Überall wirkte er
nutzenbringend für unseres Volkes Zukunft. Wie anders hätte er das
schaffen können, wenn er nicht ein so glänzender Massenpsychologe
gewesen wäre?
' Überlebt ein Volk denn durch demokratisches Gerede oder durch eine
glühende Überzeugung davon, daß allein sein Recht alles andere zu
stellen ist?
Haben demokratisch-jüdische Bankrotteure in über vierzigjähriger
Mißwirtschaft auch nur ein Hundertstel dessen geschaffen, was ein
Adolf Hitler in nur einem Jahr schuf?
Ist jemals ein Jude, ausser von seiner eigenen Sippschaft, so verehrt
worden wie unser Führer?
Glaubt denn tatsächlich noch jemand ernsthaft, demokratisch-jüdi-
sche Objektivitätsduselei wäre unserem Fanatismus auf die Dauer
gesehen überlegen?
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* * * **

"Die Grosse jeder gewaltigen Organisation als Verkörperung einer


Idee auf dieser Welt liegt im religiösen Fanatismus, indem sie sich
unduldsam gegen alles andere, fanatisch überzeugt vom eigenen Recht
durchsetzt. Wenn eine Idee an sich richtig ist und, in solcher Weise
gerüstet, den Kampf auf dieser Erde aufnimmt, ist sie unbesiegbar, und
jede Verfolgung wird nur zu ihrer inneren Stärke führen." Adolf Hitler
* * * * *

Die Ideen und Meinungen der Masse sind von gewissen Triebkräften
abhängig, als da wären:
- die mittelbaren, verborgenen Triebkräfte, und
- die unmittelbaren, direkten und sichtbaren.
Die mittelbaren Triebkräfte bilden den Boden, auf dem die Ideen ent-
stehen. Die Ideen und Meinungen sind somit zu allererst von diesen
mittelbaren Triebkräften abhängig. Haupttriebkraft ist wiederum die
Rasse, der die Angehörigen der organisierten Masse zuzurechnen sind.
Desweiteren gehören die Überlieferungen des Gesamtvolkes, sprich
alles, was mit der Kulturgeschichte einer Rasse zusammenhängt, sowie
die staatlichen Einrichtungen, als auch das Erziehungswesen in diese
Reihe. Sie alle beeinflussen das Denken eines Volkes.
Eine spezielle rassische Überlieferung als mittelbare Triebkraft stellt
der unserer Rasse innewohnende Idealismus, der Opfer- und Gemein-
schaftssinn dar. Der Idealismus erfuhr im deutschen Volk seine höchste
Steigerung und Präzision. Er ist das Urelement jeglichen Gemein -
schaftslebens in unserem Volk, sowie in allen anderen arischen Völ-
kern. Der Idealismus formt die Volksgemeinschaft und ist im folgenden
der Begründer jeder kulturellen und sonstigen Leistung einer Rasse:
Gleichsetzend mit dem Begriff der Pflichterfüllung versteht der Natio-
nalsozialist, wie der Führer es begründete, unter Idealismus den Aufop-
ferungswillen des Einzelnen für die Gemeinschaft.
* * * * *

"Wie nötig aber ist es, immer wieder zu erkennen, daß der Idealismus
nicht etwa eine überflüssige Gefühlsusserung darstellt, sondern daß er
in Wahrheit die Voraussetzung zu dem war, ist und sein wird, was wir
mit menschlicher Kultur bezeichnen, ja daß er allein erst den Begriff
'Mensch' geschaffen hat. Dieser inneren Gesinnung verdankt der Arier
seine Stellung auf dieser Welt, und ihr verdankt die Welt den Men -
schen; denn sie allein hat uns aus dem reinen Geist die schöpferische
Kraft geformt, die in einzigartiger Vermählung von roher Faust und
genialem Intellekt die Denkmäler der menschlichen Kultur erschuf.
"Ohne seine geniale Gesinnung wären sie alle, auch die blendendsten
15
Fähigkeiten des Geistes nur Geist an sich, äusserer Schein ohne inne-
ren Wert, jedoch niemals schöpferische Kraft.
"Da aber wahrer Idealismus nichts weiter ist als die Unterordnung
der Interessen des Lebens des Einzelnen unter die Gesamtheit, dies
aber wieder die Voraussetzung fôr die Bildung organisatorischer For-
men jeder Art darstellt, entspricht er im innersten Grunde dem letzten
Wollen der Natur. Er allein führt die Menschen zur freiwilligen Aner-
kennung des Vorrechtes der Kraft und Stärke und läßt sie so zu einem
Stübchen jener Ordnung werden, die das ganze Universum formt und
bildet.
"Reinster Idealismus deckt sich unbewußt mit tiefster Erkenntnis...
"Gerade in Zeiten, in denen die ideale Gesinnung zu verschwinden
droht, können wir deshalb auch sofort ein Sinken jener Kraft erkennen,
die die Gemeinschaft bildet und so der Kultur die Voraussetzungen
schafft. Sowie erst der Egoismus zum Regenten eines Volkes wird, lösen
sich die Bande der Ordnung, und im Jagen nach dem eigenen Glück
stürzen die Menschen aus dem Himmel erst recht in die Hölle.
"Ja selbst die Nachwelt vergißt die Männer, die nur dem eigenen
Nutzen dienten, und rühmt die Helden, welche auf eigenes Glück ver-
zichten." Adolf Hitler, Mein Kämpft, Kap. 11
Wenn der Idealismus zur mittelbaren Triebkraft einer Rasse gewor-
den ist, können sich auf und durch ihn, zusammen mit allem kulturellen
Erbe, auch die unmittelbaren Triebkräfte, die der Vernunft, der Erfah-
rung und Propaganda im allgemeinen entspringen, aufbauen. Ist aber
der reine, egoistische Materialismus zur mittelbaren Triebkraft einer
Rasse geworden, wird diese zur absoluten Untermenschenrasse degra-
diert, wie sie sich am deutlichsten im Juden verkörpert.
Eine weitere mittelbare Triebkraft sind nun die Überlieferungen.
Seien sie kultureller, wissenschaftlicher oder sonstiger Art, in Zusam-
menhang mit den rassischen Triebkräften, auf denen sie fussen und
durch die sie weitere Steigerungen erfahren, manifestieren sie sich zu
einer ungeheuren Kraftquell eines Volkes. Vorausgesetzt, sie laufen
den ewigen Gesetzen ihrer Rasse nicht zuwider.
Hinzu kommt dann als mittelbare Triebkraft alles, was mit dem Un-
terrichts- und Erziehungswesen zusammenhängt.
Man erkennt, daß alle bisher genannten Triebkräfte indirekter Art nur
im Zusammenhang betrachtet einen klaren und unmißverständlichen
Sinn ergeben, wenn man letztendlich noch den Zeitfaktor hinzufügt.
Das eine wäre ohne das andere nichts, und die Rasse, die diese Regeln
mißachtet, bastardiert und zerfällt in den niederen Staub alles Wert-
und Sinnlosen.
Die unmittelbaren Triebkräfte schließlich bewirken die Handlungen
und Taten der Masse, die auf den mittelbaren Kräften fussen. Zu diesen
unmittelbaren, direkten Triebkräften zählen alle Arten von Propaganda
und Agitation, die das Volk, durch wen und von wem auch immer,
erreichen. Im folgenden Abschnitt kommt dies näher zur Beschreibung.
Festzuhalten ist noch, daß Völker über längere Zeiten hinweg auch von
Täuschungen, die zu den direkten Triebkräften zählen, beherrscht wer-
16
den können. Mangels der Fähigkeit der Masse zu vernünftigem Denken
vermögen sie ihre Irrtümer auch nicht einzusehen, wie bereits dargelegt
wurde.
Unser Volk wird bereits seit längerer Zeit von Täuschungen be -
herrscht, die bewußt in es hineingesetzt wurden: und zwar von Täu-
schungen, die sich aus den Grundideen demokratisch-jüdischer Syste-
me ergeben. Es sei nur an die Lüge von einer angeblichen Gleichheit
alles dessen, was Menschenantlitz trägt, erinnert. Oder darauf aufbau-
end an die Unwahrheit, das Volk sei Träger der politischen Macht in
angeblich demokratischen Staaten, während alle Macht nur von Juden-
hörigen Marionetten oder direkt von israelitischen Teufeln in Men-
schengestalt ausgeht.

1.4 Führung und Beeinflussung der Masse


Daß die Masse nicht imstande ist, sich eigenständig zu führen,
bedarf nicht mehr der Erwähnung. Sie benötigt eine Führung gleich
welcher Art Sei dies nun ein scheindemokratisches System, wie es in
der westlichen Welt heute noch herrscht, sei es ein
nationalsozialistischer Senat, wie ihn Adolf Hitler vorgesehen hat. Aus
weltanschaulicher Hinsicht bietet sich zu letzterem keine Alternative,
aus massenpsychologischer Sicht wurde solche der Vollständigkeit
halber aber dennoch aufgezeigt.
Der nationalsozialistsche Typ des revolutionären Führers wird an
anderer Stelle dieser Abhandlung mit Hilfe der SA-Dienstvorschrift
von 1931 erschöpfend dargestellt werden. Hier wird aus Sicht der Psy-
chologie der Massen eine der wichtigsten Eigenschaften herausgestellt,
die dem Führer, bzw. der Führung eines Volkes anhaften muss: der
Nimbus.
Aus der ursprünglichen Betrachtung heraus ist der Nimbus eine Kraft,
die von Personen, Vereinigungen, Symbolen und Weltanschauungen
ausgehen kann und die auf andere "verzaubernd" wirkt. Diese Kraft
erscheint denen, auf die sie wirkt oder wirken soll, als etwas ausserge-
wöhnlich Überragendes, das sich den Gefühlen darstellt. Der- oder das-
jenige, von dem der Nimbus ausgeht, wird von der Masse vergöttlicht,
so daß dieselben Gefühle und Verhaltensweisen auftreten, wie wir sie
bei Ideen und Meinungen, die religiöse Formen angenommen haben,
sehen.
Das bedeutet, daß von dieser Kraft, die sich Nimbus nennt, eine unwi-
derstehliche Macht ausgehen kann, die für die Durchsetzung von Welt-
anschauungen schlechthin genutzt werden muß.
Der Nimbus verleiht seinen Empfängern auch den Fanatismus, der,
um das noch einmal in aller Deutlichkeit zu sagen, Bedingung eines
jeden Sieges ist
Le Bon:
"Der Nimbus ist in Wahrheit eine Art Zauber, den eine Persön -
lichkeit, ein Werk oder eine Idee auf uns ausübt. Diese Bezauberung
lahmt alle unsere kritischen Fähigkeiten und erfüllt unsere Seelen mit
17
Staunen und Ehrfurcht." Man unterscheidet zwei
Grundformen des Nimbus:
- den erworbenen Nimbus und
- den persönlichen Nimbus.
Es sind Personen, literarische Werke usw., Weltanschauungen oder
Symbole, von denen ein künstlicher oder erworbener Nimbus ausgehen
kann. Eigenschaften wie Reichtum, Tragen eines bestimmten Titels o..,
kurz, alles was über das einfache Niveau der Masse sichtbar als ausser-
gewöhnlich herausragt können ihn bedingen. Ein erfolgloser Politiker
besitzt keinen Nimubs, es sei denn, von ihm ginge ein individueller,
persönlicher aus, auf den später zurückzukommen ist. Ebensowenig
wie ein literarisches Werk, das die Masse nicht annimmt oder eine
Weltanschauung, deren Träger unfähig sind, sie im Volk zu verankern
und weiter zu verbreiten.
Der persönliche Nimbus geht, wie der Begriff allein schon beinhaltet,
nur von Personen aus. Er ist angeboren und nur einer äusserst kleinen
und ausgewählten Gruppe von Angehörigen einer Rasse zu eigen, die
damit zur Führung eines Volkes prädestiniert sind. Sie sind höchst
selten und treten ins Leben eines Volkes nur in grösseren Abständen in
Erscheinung. Je seltener sie aber auftreten, desto gewaltiger sind ihre
Leistungen in jeder Hinsicht. Sie sind als Politiker weltanschaulicher
Kämpfer und revolutionäre Gründer grosser Reiche, als Künstler kul-
turbegrundene Wesen oder als Wissenschaftler Schöpfer eines immen-
sen Hochstandes eines Volkes.
Im weltanschaulichen Ringen und damit im Lebenskampf unseres
Volkes ist Adolf Hitler die letzte wahre Lichtgestalt gewesen, die eine
Kraft, einen Nimbus ausströmte, der einen ganzen Planeten zu umfas-
sen vermochte. Er lehrte unser Volk wieder in biologischen Zusam-
menhängen denkend die ewigen Gesetze der Natur zu befolgen, um sie
zum Fundament einer glückhaften Zukunft werden zu lassen. Die
Kraft, die dem Führer innewohnte, Übertrug sich durch unsere biologi-
sche Weltanschauung und ihre Propaganda dem ganzen Volk. Die
nationalsozialistische Weltanschauung, sowie das alte Sonnenzeichen
des Ariers, das Hakenkreuz, nahmen so einen eigenen, kunstlichen
Nimbus an. Und diesen Nimbus gilt es heute zu nutzen.
Nach den Gesetzen der Massenpsychologie nimmt zwar die Kraft
eines Nimbus mit sinkendem Erfolg ab, wenn er nicht ganz und gar
schwindet, doch ist es durchaus nicht unmöglich, daß er auch nach
einem Ereignis katastrophaler An weiterbestehen oder reaktiviert wer-
den kann. Das trifft insbesondere auf die drei zusammenhängenden
Ausprägungen des Nimbus des ersten nationalsozialistischen Volks-
staates zu:
- auf den Nimbus des Führers,
- auf den Nimbus des Hakenkreuzes, und
- auf den Nimbus unserer Weltanschauung schlechthin.
Sie wirken im Untergrund weiter und sind noch immer von einem
solchen Kraftfeld umgeben, daß sie unsere zweite nationalsozialistische
Revolution mit bewirken können. Vorausgesetzt, daß wir uns ihrer
18
bewußt sind und ihre Macht richtig und sinnentsprechend zur richtigen
Zeit einzusetzen vermögen. Es ist dabei völlig irrelevant, daß der Füh-
rer "tot" ist, oder die Veröffentlichung seines Bildes oder des Haken-
kreuzes nach den NS-Verbotsgesetzen dieses Systems "verboten" ist,
denn sie finden in der äusseren Propaganda, also in der direkten Beein-
flussung der Masse keine Anwendung.
Es sind überraschender Weise das herrschende System und die Hetz-
gazetten seiner Rotationssynagogen neben allen anderen Medien -, die
uns und unser ganzes Auftreten ununterbrochen mit unseren Vorkämp-
fern des III. Reiches gleichsetzen. Es ist egal, was wir wie ausdrücken
oder wie wir handeln, der Jude ist sogleich zur Stelle, um dem "neuen"
Nationalsozialismus den traditionellen Anstrich zu geben, wenn auch
natürlich ungewollt. Was wir selbst in der Öffentlichkeitsarbeit zumin-
dest in der "legalen" nicht durchführen können, die Fortführung der
Traditionslinie des III. Reiches wird vom System selbst im Volk veran-
kert, welches uns damit im richtigen Licht sieht. Es mag paradox klin-
gen, ist aber nichtsdestoweniger wahr. Hetzpropaganda hat unserer
Bewegung noch in keiner Weise ernsthaften Schaden zufügen können.
Meist trifft sogar das Gegenteil zu: in vielen Gauen Westdeutschlands
oder anderen Teilen des Reiches ist der sogenannte "Neonazismus" erst
durch die Systempresse richtig bekanntgeworden, was in der Folge
dazu führte, daß auch dort neue örtliche Gruppen und Kameradschaften
gegründet werden konnten.
Sollen sie nur hetzen, von uns aus können sie sie soweit möglich auch
noch steigern, im grundsätzlichen Sinn nützt sie uns nur in der Wieder-
errichtung eines nationalsozialistischen Volksstaates. Das herrschende
System kommt gegen die dem Nationalsozialismus innewohnende
Kraft nicht an. Unser III. Reich konnte auch erst zerschlagen werden,
als sich die ganze Welt gegen uns stellte.
Die Kraft, die der Nationalsozialismus besitzt, muß von uns im Zu-
sammenhang mit der Schmhlerung erfährt. Es muß unter allen Umstän-
den vermieden werden die drei Ausprägungen des Nimbus des III.
Reiches zu zerstören, wobei jede Distanzierung und Diffamierung des
ersten nationalsozialistischen Volksstaates zu unterbleiben hat. (Das
bedarf normalerweise keiner Erwähnung, doch hat der Verfasser in
dieser Hinsicht, um das landläufig auszudrücken, schon "Pferde kotzen
sehen".)
* * * * *

Aufbauend auf den Erkenntnissen der Massenpsychologie ist unsere


nationalsozialistische Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet, die im näch-
sten Teil dieser Schrift zur Beschreibung kommt

19
Teil II: Revolutions-Journalismus
2.1 Sinn und Zweck nationalsozialistischer Propaganda
2.2 Pressepropaganda
2.2.1 Das Kampfblatt der Berliner Nationalsozialisten
Der Angriff
2.2.2 Ostmärkische Kampfzeitungen der Verbotszeit
2.3 Presseführung die Tagesparolen des Reichspressechefs
der NSDAP
2.4 Unsere NS-Presse Dokumentation aus dem Schulungsbrief
März 1936 des Reichsorganisationsleiters (Auszüge)
"Propaganda ist einer der herrlichsten Künste. Mit ihr kann man
menschliche Herzen erheben oder sie bis in die Abgründe erschüttern."
- Dr. Joseph Goebbels

2.1 Sinn und Zweck nationalsozialistischer


Propaganda
Im ursprünglichen Sinn ist Propaganda eine Beeinflussung von
Menschen, irgendetwas zu denken und / oder irgendetwas zu tun.
Der Sinn und Zweck nationalsozialistischer Propaganda ist die Len-
kung des Volkswillens und die Durchsetzung des Nationalsozialismus
zur staatstragenden Weltanschauung. Für diesen Zweck ist die Propa-
ganda das Mittel, dessen Anwendung für uns durch die Gesamtinteres-
sen unseres Volkes festgelegt wird. Die Gesamtinteressen des Volkes
wiederum orientieren sich ausschließlich an der Selbsterhaltung des
Volkes und der damit zusammenhängenden Zukunftssicherung nach-
folgender Generationen.
Die Propaganda gewinnt uns unser Volk zurück, damit wir in die
Lage versetzt werden, unsere Aufgaben und Pflichten zu erfüllen, da
wir uns gegenüber unserem Volk auferlegt haben. Dies ist das, was der
Führer u.a. mit der Nationalisierung der Massen beschrieben hau
"Damit aber lautet die Frage einer Wiedergewinnung deutscher
Macht nicht etwa: Wie fabrizieren wir Waffen? sondern: Wie erzeugen
wir den Geist, der ein Volk befähigt, Waffen zu tragen? Wenn dieser
Geist ein Volk beherrscht, findet der Wille tausend Wege, von denen
jeder bei einer Waffe endet...
"Die Frage der Wiedergewinnung der politischen Macht unseres
Volkes ist schon deshalb in erster Linie eine Frage der Gesundung
unseres nationalen Selbsterhaltungstriebes, weil jede vorbereitende
Außenpolitik sowie jede Bewertung eines Staates an sich erfah-
rungsgemäß sich weniger nach den vorhandenen Waffen richtet als
nach der erkannten oder doch vermuteten moralischen Widerstands-
fähigkeit einer Nation...
"Begreift man aber, daß die Wiedererhebung der deutschen Nation
eine Frage der Wiedergewinnung unseres politischen Selbsterhal-
20
tungswillens darstellt, so ist es auch klar, daß dem nicht genügt wird
durch eine Gewinnung von an sich schon wenigstens dem Wollen nach
nationalen Elementen, sondern nur durch die Nationalisierung der
breiten anti-nationalen Masse.
"Eine junge Bewegung, die sich als Ziel die Wiederaufrichtung eines
deutschen Staates mit eigener Souveränität stellt, wird ihren Kampf
restlos auf die Gewinnung der breiten Massen einzustellen haben. So
ist jede Wiederaufrichtung einer deutschen Selbständigkeit nach
außen in erster Linie gebunden an die Wiedergewinnung der inneren
willensmäßigen Geschlossenheit unseres Volkes...
"Wenn also die günstige Lösung der deutschen Zukunft gebunden ist
an die nationale Gesinnung der breiten Masse unseres Volkes, dann
muß diese auch die höchste und gewaltigste Aufgabe einer Bewegung
sein, deren Tätigkeit sich nicht in der Befriedigung des Augenblicks
erschöpfen soll, sondern die all ihr Tun und Lassen nur zu prüfen hat
an den voraussichtlichen Folgen in der Zukunft...
"Die Nationalisierung der breiten Massen kann niemals erfolgen
durch Halbheiten, durch schwaches Betonen eines sogenannten Objek-
tivitätsstandpunktes, sondern durch rücksichtslose und fanatische
Einstellung auf das nun einmal zu erstrebende Ziel. Das heißt also,
man kann ein Volk nicht 'national' machen im Sinn unseres heutigen
Bürgertums, also mit soundso viel Einschränkungen, sondern nur
nationalistisch mit der ganzen Vehemenz, die dem Extrem innewohnt.
Gift wird nur mit Gegengift gebrochen, und nur die Schalheit eines
bürgerlichen Gemüts kann die mittlere Linie als den Weg ins Himmel-
reich betrachten.
"Die breite Masse besteht weder aus Professoren noch aus Diplo-
maten. Das geringe abstrakte Wissen, das sie besitzt, weist ihre Emp-
findungen mehr in die Welt des Gefühls. Dort ruht ihre entweder posi-
tive oder negative Einstellung. Sie ist nur empfänglich für eine Kraft-
äusserung in einer dieser beiden Richtungen und niemals für eine
zwischen beiden schwebende Halbheit. Ihre gefühlsmäßige Einstellung
aber bedingt zugleich ihre außerordentliche Stabilität. Der Glaube ist
schwerer zu erschüttern als das Wissen, Liebe unterliegt weniger dem
Wechsel als Achtung, Haß ist dauerhafter als Abneigung, und die
Triebkraft zu den gewaltigsten Umwälzungen auf dieser Erde lag zu
allen Zeiten weniger in einer die Masse beherrschenden wissenschaft-
lichen Erkenntnis als in einem sie beseelenden Fanatismus und manch-
mal in einer sie vorwärtsjagenden Hysterie.
"Wer die breite Masse gewinnen will, muß den Schlüssel kennen, der
das Tor zu ihrem Herzen öffnet. Er heißt nicht Objektivität, also Schwä-
che, sondern Wille und Kraft.
"Das Volk sieht zu allen Zeiten im rücksichtslosen Angriff auf einen
Widersacher den Beweis des eigenen Rechtes, und es empfindet den
Verzicht auf die Vernichtung des anderen als Unsicherheil in Bezug auf
das eigene Recht, wenn nicht als Zeichen des eigenen Unrechtes.
"Die breite Masse ist nur ein Stück der Natur, und ihr Empfinden ver-
steht nicht den gegenseitigen Händedruck von Menschen, die behaup-
21
ten, Gegensätzliches zu wollen. Was sie wünscht, ist der Sieg des
Stärkeren und die Vernichtung des Schwachen oder seine bedin-
gungslose Unterwerfung.
"Die Nationalisierung unserer Masse wird nur gelingen, wenn bei
allem positiven Kampf um die Seele unseres Volkes ihre internationalen
Vernichter ausgerottet werden."
Adolf Hitler, M ein Kampf, I. Eine Abrechnung
Die Nationalisierung der breiten Massen unseres Volkes kann weiter-
gehend in zwei grundsätzliche Kategorien unterteilt werden, die beide
der anderen an Wichtigkeit und Relevanz nicht nachstehen:
a) konstruktive Propaganda, die den Zweck verfolgt,
aa) die Massen zu gewinnen und sie zu nationalisieren,
aba) die Aktivisten und Führer der Revolution auszubilden und zu
schulen (Kaderschulung),
abb) die Sympathisanten der Revolution (Umfeld) zu aktivieren,
um sie in die Aktionsgruppen der Bewegung einreihen zu können.
Passive Sympathisanten aus dem Volk müssen zunächst dahingehend
indoktriniert werden, daß sie aktive Sympathisanten werden, diese wie
derum sind nach einem elitären Auswahlverfahren als Aktivisten aus
zubilden und in den revolutionären Kader einzureihen.
b) subversive Propaganda, deren Aufgabe es ist, den
Kampfwillen
des Gegners zu unterminieren. Die Propaganda wird als Waffe ernst
haftester Auswirkung im Rahmen des psychologischen Kampfes zum
Einsatz kommen und mit der Zeit den organisierten Nervenkrieg der
Revolution gegen den reaktionärkonterrevolutionären Gegner zu füh
ren.
Die aufbauende, konstruktive Propaganda vermittelt neben der posi-
tiven Lenkung des Volkswillens in Hinsicht unserer Weltanschauung
dem eigenen Kämpfer die psychologische Rüstung, die er benötigt, um
seine Aufgaben auch in Zukunft erfüllen zu können. Die psychologi-
sche Rüstung wird in der grundsätzlichen Betrachtung nichts anderes
sein, als der durch unseren Idealismus begründete religiöse Fanatismus,
von dem Adolf Hitler immer wieder sprach. Der Aktivist, der auf unse-
rer Seite die Revolution durchführt, kann im Rahmen der inneren Pro-
paganda nicht umfassend genug und ständig erfaßt werden. Jede Nach-
lässigkeit von Seiten der Führung führt hier zu negativen Auswirkun-
gen im Kampf. Die innere Propaganda entspricht daher in ihrer Rele-
vanz der äußeren. Die Nationalisierung der Masse ist nur möglich,
wenn der, der sie zu nationalisieren gedenkt, innerlich gefestigt ist und
von seiner Mission dermaßen überzeugt ist, daß er dem Typus des Poli-
tischen Soldaten gleichkommt.
Gleichermaßen Teil der inneren Propaganda ist die Indoktrinierung
des Umfeldes der die Revolution tragenden Kräfte. Hier wird zwischen
passiven und aktiven Sympathisanten unterschieden. Der aktive Sym-
pathisant unterstützt die Aktionsgruppen ideologisch und auf der logi-
stischen Ebene, während der passive Sympathisant zu denen gehört, die
die Konterrevolution und die Reaktion in jeder nur erdenklichen Art
und Weise passive schädigen.
22
Die subversive Propaganda andererseits erfüllt den einzigen Zweck,
dem Gegner den Willen zum Kampf zu nehmen. Jegliche Art des Wi-
derstandswillens des feindlichen Kämpfers wird durch den psychologi-
schen Kampf bei richtiger Durchführung eine Minderung erfahren. Ob
das nun total oder nur teilweise geschieht, hängt von der Art der
Kampfführung ab, den Gegner zu erfassen und solange zu bearbeiten,
bis er als willenloses Instrument in der Hand der eigenen Führung nur
noch ihren Befehlen unterliegen wird. Noch bevor es zum offenen
Kampf kommen wird, hat der psychologische Kampf bereits begonnen.
Im gegnerischen Lager soll abgeschreckt werden, Nervosität erzeugt,
Befehlsverweigerung propagiert, Gerüchte verbreitet werden, kurz, es
hat alles nur machbare zu geschehen, was den feindlichen Kampfwert
mindert, um letztendlich Gefechte im folgenden Verlauf der Revolution
zeitlich, räumlich und personell zu begrenzen. Der eigene Aktivist,
sowie die am Kampf mittelbar und unmittelbar beteiligten Volksge-
nossen werden somit geschont, mindestens, soweit dies möglich ist.

2.2. Pressepropaganda der ersten Kampfzeit


2.2.1 Das Kampfblatt der Berliner
Nationalsozialisten "Der Angriff“
2.2.1.1. Die Gründung des Kampfblattes
In einem vom internationalen Juden beherrschten und in der Aus-
beutung befindlichen Staat werden immer die am heftigsten und erbit-
tertsten bekämpft, die dem Juden sein parasitäres Dasein streitig
machen könnten, die Kräfte, die von den Fortschrittlichen die Erfolg-
reichsten darstellen. Der Jude scheut sich niemals, selbst die schmutzig-
sten und gemeinsten Tricks zur Vernichtung seines Widersachers ein-
zusetzen. Er hängt zu sehr an seinem materiellen und kulturellen Raub-
gewinn, als daß er sich von irgendjemandem behindern ließe. Der Geg-
ner soll geschlagen werden, und zwar so, daß er nicht mehr aufzustehen
in der Lage ist. Aber wie jeder Druck einen entsprechenden Gegen-
druck erzeugen muß, treten dem internationalen Völkerfresser in dem
Maß fortschrittliche Kräfte entgegen, als der Jude sein inneres pesti-
lenzartiges Wesen in politische Untat umsetzt. Der schlimmste Gegner
des Juden ist immer der Nationalsozialismus gewesen, denn er verkör-
pert das genaue Gegenteil dieses perversen Untermenschentums. Im
Nationalsozialismus offenbart sich ein neues Lebensgefühl, welches
dem Juden keinen Platz mehr zugestehen kann. Das Volk Israel, die
Rasse Juda ist auch immer unser größter Feind gewesen, ob das in der
Weimarer Republik so war, oder heute der Fall ist.
Als Antwort auf die chaotischen politischen und katastrophalen wirt-
schaftlich-sozialen Verhältnisse des Weimarer Judenstaates, die auf-
grund des Versailler Schanddiktats heraufbeschworen wurden, erstarkte
23
in allen Gauen des Reiches die nationalsozialistische Bewegung Adolf
Hitlers in einer Schnelligkeit, die dem Juden die schwarzen Haare zu
Berge stehen ließ. Auch in der Reichshauptstadt wuchs zwar langsam,
aber sicher ein fester Stamm nationalsozialistischer Kämpfer heran, die
sich anschickten, dem Führer und unserem Volk die Viermillionenstadt
zu erobern.
Persönliche Streitigkeiten, die niemals ganz vermieden wenden kön-
nen, lahmten die Parteiarbeit und zwangen die Reichsführung, einen
neuen Mann an die Spitze der Berliner Parteiorganisation zu setzen, der
die widrigen Umstände in positive verwandeln konnte, um der Partei
wieder ein einheitliches Gefüge zu geben: Dr. Joseph Goebbels. Erst
mit seiner Ernennung wurde die politische Lage des Gaues Berlin-
Brandenburg wieder einem Gesundungsprozeß unterzogen, der seine
heilende Wirkung nicht verfehlen sollte. Die Bewegung nahm einen
ungeahnten Aufschwung, der der rastlosen Versammlungstätigkeit der
Partei unter ihrem neuen Gauleiter zu verdanken war. Eine Versamm-
lung jagte die andere. Das gesprochene Wort entwickelte sich zur ein-
drucksvollsten Waffe der neuen Zeit. Sie hatte einen ungeheuren Er-
folg, der sich in der wachsenden personellen Stärke des Berliner Kaders
widerspiegelte.
Zahlreiche Terrormaßnahmen des Systems, das hier durch den Vize-
polizeipräsidenten Dr. Weiß, genannt Isidor und seiner Nase Zeichens
Jude, vertreten war, und der Kommune zeugten dafür, daß die Bewe-
gung den Feinden unseres Volkes als maßlos gefährlich erschien.
Mordanschläge auf von der Arbeit heimkehrende Parteigenossen,
Sprengungsversuche auf Veranstaltungen usw. vermochten einen Zu-
sammenbruch allerdings nicht herbeizufuhren. Da entschloß sich der
Jude, entsprechend seines inneren Wesens, zur Anwendung eines gera-
dezu kabbalistischen Tricks: er entsandte einen Agent provocateur.
Am 4. Mai 1927 fand im Kriegervereinshaus eine Protestveranstal-
tung der Bewegung statt, auf der Dr. Goebbels als Hauptredner spre-
chen sollte. Einige Zeit nach Beginn seiner Rede machte sich das Ge-
schrei eines Hetzers bemerkbar, der den Redner auf das unfältigste
glaubte beleidigen zu müssen. Freundliche Worte seitens des "Dok-
tors", das infernalische Gerufe doch einzustellen, mißachtend, schrie
der in ein Pfaffersgewand gekleidete Bolschewist nur noch lauter. So
lange, bis er durch die SA auf nun gar nicht freundliche Weise an die
frische Luft befördert wurde. Am anderen Tage stand in der Judenjour-
naille zu lesen, die Nazis hätten einen harmlosen katholischen Geist-
lichen mißhandelt. Besagter Jude Isidor nahm diesen an sich harmlosen
Vorfall zum Anlaß, die NSDAP nebst Untergliederungen auf unbe-
stimmte Zeit für Berlin-Brandenburg zu verbieten. Damit hatten die
erfolgreichen Massenversammlungen und Aufmärsche der Bewegung,
die für soviel Zuwachs gesorgt hatten, ein jähes Ende gefunden. Wenn
die Organisation auch nach außen hin zerschlagen war, Aufmärsche
und Versammlungen verboten waren, Dr. Goebbels das Reden verboten
war usf., der Jude und sein versoffener Pfaffe vermochten nicht allzu-
lang zu frohlocken.
24
Die Partei mußte jetzt andere Möglichkeiten finden, mit denen sie
ihren bisherigen erfolgreichen Propagandafeldzug fortsetzen konnten.
Wenn das gesprochene Wort verboten war, mußte nun das geschrie-
bene an dessen Stelle treten. Eine Kampfzeitung sollte aus dem Boden
gestampft werden, der Revolutionsjournalismus mußte die Scharte
auswetzen. Dr. Julius Lippert, der erste Schriftleiter des "Angriff ''
und spätere Oberbürgermeister Berlins, erinnert sich:
"Eines Tages, es mag so in den ersten Frühlingstagen des Jahres
1927 gewesen sein, saßen wir, einige der engeren Mitarbeiter des
Gauleiters in dessen damaliger Wohnung 'Am Karlsbad' zusammen.
Wir besprachen dieses und jenes, nahmen einen bescheidenen Abend-
imbiß zu uns, und dann setzte sich Dr. Goebbels ans Klavier, um uns
die damals für Berlin noch ganz unbekannten Kampflieder 'Noch ist
die Freiheit nicht verloren' und 'Sturm, Sturm, Sturm' vorzuspielen.
Plötzlich, mitten im Takt, brach der Gauleiter ab, stand vom Klavier-
schemel auf und sagte: 'Mir ist soeben eine glänzende Idee gekommen;
wir werden eine Wochenzeitung gründen, die uns erlaubt, unmittelbar
zum Volke durch den Druck zu sprechen, nachdem es uns unmöglich
gemacht worden ist, dies mündlich zu tun."
Das war der Beginn des "Angriff'' der sich vom kleinen Berliner Par-
teiblatt zur nationalsozialistischen Tageszeitung entwickelte und im
ganzen Reich Leser fand. "Der Angriff war die letzte Möglichkeit der
Partei, an die Öffentlichkeit zu gehen und die Berliner vom Nationalso-
zialismus zu Überzeugen.
Nachdem man sich nun zur Gründung des "Angriff" entschlossen
hatte, fingen die Schwierigkeiten richtig an.
Finanzielle Mittel standen erst zur Verfügung, nachdem Dr. Goebbels
einen persönlichen Kredit von RM 2000,-aufgenommen hatte. Ge-
druckt konnte erst werden, als sich ein nationalsozialistischer Drucker
bereit erklärt hatte, "auf Pump" zu drucken. Als das geklärt war, muß-
ten Zeitungsleute, Journalisten her...
Der Schwierigkeiten waren immense vorhanden. Doch da es für einen
fanatischen Nationalsozialisten das Wort "unmöglich" normalerweise
nicht geben darf, wurden auch diese beseitigt: am 1./2. Juli 1927 wurde
am Marktgrafendamm in Berlin-Lichtenberg die erste achtseitige Aus-
gabe mit einer Auflage von 2000 Exemplaren fertiggestellt und in die
Öffentlichkeit gebracht.
Trotz dieses ersten bitter verdienten Erfolges konnte in der Partei-
genossenschaft nicht von hundertprozentiger Zufriedenheit gesprochen
werden. Idealismus und gesunder Menschenverstand mußten journali-
stisches Fachwissen ersetzen. Die Folge war ein amateuerhaftes Blatt,
das sich erst noch richtig entfalten sollte und mußte.
"Scham und Trostlosigkeit beschlichen mich, als ich dieses Surrogat
mit dem verglich, was ich eigentlich gewollt hatte." schrieb Dr. Goeb-
bels, "Eine kümmerliche Winkelzeitung, ein gedruckter Käse. ...Viel
guter Wille, aber nur wenig Können!". Und doch, "Der Angriff"
erschien, ursprunglich monatlich, dann sollte er Woche um Woche den
Juden und die Reaktion das Furchten lehren. Von Ausgabe zu Ausgabe
25
erfuhr er stetige Verbesserungen. Die Schriftleiter Pg. Dr. Julius Lip-
pert und Pg. Dagobert Dürr machten den "Angriff '' im Einvernehmen
mit Dr. Goebbels zu einem eindrucksvollen Propagandainstrument, mit
dem die früheren Massenversammlungen der verbotenen Partei so gut
es ging ersetzt wurden.
Es war klar, daß es in der Parteigenossenschaft nicht ausschließlich
positive Reaktionen gab.
"Die Kritiker in den eigenen Reihen hatten es leicht, schwarz in
schwarz zu malen. Jeder Nationalsozialist sah die Schwächen und
mußte nun von der eigenen Einsicht entwaffnet mit anhören, wenn der
Nebenmann im Alltag 'sein Blättchen' lächerlich machte. Was nutzte es
schon, wenn die gröbsten Mängel bereits in der zweiten Ausgabe abge-
stellt waren. 'Der Angriff lag nach zwei-, dreimaligem Erscheinen
ganz auf den Schultern des kleinen Kreises der übriggebliebenen Par-
teigenossen. ... Wer hielt sich schon diese Zeitung, wenn er nicht mit
ganzem Herzen an der nationalsozialistischen Sache hing! ... Die
großen Hoffnungen, die alle an den 'Angriff geknüpft hatten, sanken
tief herunter." (Hans-Georg Rahm).
Man sollte nicht dem Irrtum verfallen, als sei das bloß damals so
gewesen, die Verhältnisse haben sich zwar geändert, aber die Situation
nationalsozialistischer Kampfblätter der Gegenwart ist nicht allzu ver-
schieden. Es geht zumeist in Vergessenheit, daß ein Kampfblatt nicht
nur einer Schriftleitung bedarf, die ihr Handwerk einigermaßen ver-
steht, sondern vor allem der Unterstützung durch die hinter ihr stehende
Organisation. Fehlt letztere, wie es in den vergangenen Jahren teilweise
der Fall war, ist es keineswegs verwunderlich, wenn Gründungsver-
suche diverser Kampfzeitungen über kurz oder lang wieder aufgegeben
werden mußten.
Ein ebenfalls leidiger Punkt ist der der unkonstruktiven Kritik, d.h.
der vernichten wollenden, miesmachenden. Je größer die Schwierig-
keiten sind, die die Gründung eines Kampfblattes mitsichbringt, umso
öfter treten böswillige Kritiker teils aus Berechnung, teils aus reiner
Dummheit ans Tageslicht und meinen, ihr ungewaschenes Maul auf-
reißen zu müssen. Meist sind es gerade die, die noch nie etwas Sinn-
volles auf die Beine gestellt haben, aber grundsätzlich ihre Meinung als
eine Weisung der Vorsehung betrachten. Dr. Goebbels setzte sich mit
diesen Heilsaposteln nur kurz auseinander.
"In humorvoller Weise rechnete er mit den nationalen Führern der
'nordischen Schriftstellern' ab, die da glauben, nun mit ihrer Weisheit
hervortreten und an unserer Propaganda Kritik üben zu müssen."
("Der Angriff ". Nr. 3/1927)
Sollten die Unzufriedenen doch verschwinden, "Der Angriff" er-
schien auch ohne sie, ja sogar noch besser, weil ungestörter. Er setzte
sich durch, so wie der "Schlesische Beobachter", der unter dem Drän-
gen des niederschlesischen Gauleiters Helmuth Brückner ins Leben
gerufen wurde:
"Als ihm aus dem Kreise seiner Vertrauten Bedenken geltend ge -
macht wurden, da schlug er mit der Faust auf den Tisch und sagte:
26
'Seid ihr denn alle schon verkalkt? Ich will eine Presse, ich brauche
eine Presse, die Zeitung wird geschaffen und damit basta!' Das war die
Geburtsstunde des ersten rein nationalsozialistischen Presseorgans in
Schlesien."
Richtig bekannt wurde "Der Angriff erst anläßlich des Reichspartei-
tags 1927 der NSDAP in Nürnberg, als er der Gesamtbewegung vorge-
stellt wurde. Nunmehr trat er seinen Siegeszug außer Berlin und Umge-
bung auch im ganzen Reich an.
"Trotz Verbot nicht tot!" hieß die Devise, solange, bis am 30. Januar
1933 in Deutschland eine neue Zeit anbrach, die auch auf das Wirken
nationalsozialistischer Presseorgane zurückzuführen ist.
* * * * *

"Nun denn in Gottes Namen! So soll denn 'Der Angriff jeden Tag
seint Stimme erschallen lassen. Aber er soll auch in der neuen Form
das bleiben, was er in der alten war: ein Kampfblatt, ein Aufruf zu
Taten, ein Wegweiser in die Zukunft, eine Fanfare des deutschen Auf-
bruchs, ein Drohschrei gegen die Schmach, eine Drohung der deut-
schen Jugend gegen ihre Peiniger und Bedrücker, ein Trost der Armen,
eine Fackel der V erzweifelung, ein Signal, ein Wetterleuchten, ein
zuckender Blitzschlag in der unheilschwangeren Finsternis der Gegen-
wart!
"Das Blatt der deutschen Revolution, das war er, das ist er und das
soll er bleiben!" (Dr. Goebbels im "Angriff, Nr. 87/1930)
* * * * *

2.2.1.2. Der nationalsozialistische Typ der Kampfzeitung


2.2.1.2.1. Der Leitartikel
Wenn "Der Angriff" die öffentlichen Massenversammlungen und
Aufmärsche der Partei zu ersetzen hatte, mußte ihm etwas Charakteri-
stisches anhaften, das für die Straßen- und Versammlungspropaganda
typisch war. Das Hauptmerkmal von Versammlungen und teilweise
auch Propagandamärschen ist die öffentlich gehaltene Volksrede. Sie
ist ein Appell der Bewegung an die breite Masse des Volkes, politisch
in unserem Sinn tätig zu werden, sie ist somit Propaganda vollkommen-
ster Ausprägung und Steigerung. Nachdem nun die Partei Berlin-Bran-
denburgs in der Illegalität verharren mußte und ihr die Öffentlichkeits-
arbeit untersagt war, mußte der Charakter der Straßenansprache in den
"Angriff hinübergerettet werden.
Der propagandistische Mittelpunkt des Kampfblattes liegt im Leitarti-
kel, er ist das Kernstück jeder Ausgabe und legt somit die Tendenz fest,
die sich durch das ganze Blatt hindurchzieht. Dr. Goebbels sah in ihm
"eine zu Papier gebrachte Straßenansprache", und brachte damit den
die öffentliche Veranstaltung ersetzenden inneren Wert des Leitartikels
27
zum Ausdruck. Der Hauptzweck ist hier, ebenso wie bei der Volksrede,
das Hinführen des Volkes zur politischen Tat. Der einzelne Volksge-
nosse auf der Straße sollte aktiviert werden, gemeinsam mit der ver-
botenen Bewegung den propagandistischen Kampf fortzusetzen. Wenn
nun das Volk der Adressat des "Angriff-Leitartikels war, mußte dieser
in seiner Form und vor allem in seinem Stil dem Denken und dem Ge-
fühlsleben des Volkes entsprechen: er mußte einfach und schlicht sein.
Seine Tendenz war ausschließlich nach den Gesichtspunkten moderner
nationalsozialistischer Propaganda festgelegt. Er war Propagandamittel
und niemals ein Ersatz eines Nachrichtendienstes für Parteigenossen,
ebensowenig konnte er mit dem weltanschaulichen Aufsatz in Kon-
kurrenz treten. Seine Aufgabe war die Nationalisierung der Massen. Er
sprach das Volk radikal und mitreißend an, um so in der Folge der
Bewegung größeren Zuwachs personeller Art zuzusichern. Der radikale
Stil war daher unumgänglich.
"Der Radikalismus der Agitation steht immer in direktem Verhältnis
zu dem Radikalismus, mit dem vom herrschenden System gesündigt
wird." (Dr. Goebbels)
Komme jetzt nur niemand Unberufener mit dem Einwand daher, das
sei doch nicht mehr aktuell! Der Nationalsozialismus greift jedes Pro-
blem und jede Art von Mißstand grundsätzlich und an die Wurzel
gehend an. Das ist unsere Radikalität. Da die Probleme in diesem Sy-
stem die Grenze zum Wahnsinn längst Überschritten haben, müssen sie
umgehend und vollständig beseitigt werden. Das ist der revolutionäre
Charakter unserer Weltanschauung. Und dieses Denken muß sich am
markantesten in unserer Presse widerspiegeln und auf die Masse propa-
gandistisch wirken.
* * * * *

Wir sind weit davon entfernt, ein "Rezept" zur Erstellung eines Leit-
artikels geben zu wollen, dafür ist jedem Schriftsteller und jedem Jour-
nalisten schlechthin ein anderer Stil zu eigen. Dennoch ist ein bestimm-
tes Schema des (nationalsozialistischen) Leitartikels erkennbar, das
schon auf die klassische Definition der Propaganda der Antike zurück-
geht: Tribus rebus omnes ad nostram sententiam perduciums aut
conciliando aut docendo aut permovendo (Cicero). Nach einer Überset-
zung des Zeitungswissenschaftlers Prof. Dr. Emil Dovifat heißt das auf
deutsch: "In drei Anläufen zwingen wir sie alle zu uns: wir gewinnen
sie, wir belehren sie, und dann reißen wir sie alle in unsere Überzeu-
gung."
(1) Der Leser wird gewonnen. Zuerst muß die Aufmerksamkeit des
Lesers gewonnen werden, nicht allein die Überschrift in sich aufzu-
nehmen, sondern den gesamten Inhalt des Artikels. Wir müssen ihn mit
etwas Außergewöhnlichem in der Schlagzeile neugierig machen. Der
Leser muß herausgefordert werden, die Frage nach dem "Wieso?" zu
stellen, um ihn so zu bewegen Einsicht im Artikel zu suchen.
Beispiel:
28
"Der Angriff" Nr. 23/1929 brachte als Schlagzeile des Leitartikels
"Schadre!". Dies löste beim Leser den Denkvorgang aus: "Was ist
das?" Im Artikel selbst fand man Aufklärung: "Schätzt alle die
Republik"
Ironischerweise konnte auch etwas anderes hereininterpretiert wer-
den, was dem verständigen allerdings "böswilligen" Leser dann so
erscheinen mußte: "Sch... auf die Republik!"
(2) Der Leser wird belehrt. Hier schlägt die
nationalsozialistische
Agitation zu. Der Leser wurde erst dazu veranlaßt, den Artikel über
haupt zu lesen, um jetzt über irgendeinen politischen Sachverhalt auf
geklärt zu werden. Ihm werden die Augen geöffnet An ihn wird heran
getragen politisch zu denken und die Wirklichkeit logisch, d.h. natio
nalsozialistisch zu sehen und zu beurteilen.
"Die Agitation, wie sie Dr. Goebbels in seinen Leitaufsätzen meistert,
tritt eisig-sachlich an den Leser heran. Sie ist wirklich revolutionär: Sie
ist überlegen und berechnend. Sie findet immer die Achillesferse beim
Gegner. Sie läßt mehr aus den Worten herauslesen, als diese besagen
dürfen. Ätzend und vernichtend wirkt der Hohn und Spott, den diese
Agitation über den Feind ausgießt." (Rahm, a.a.O.)
Der Leser wird mit dieser Belehrung für die nationalsozialistische
Propaganda sturmreif gemacht.
(3) Der Leser wird überzeugt. Jetzt beginnt den Leser eine
wahre
propagandistische Sturmflut heimzusuchen. "Die Propaganda krönt
den Leitartikel des 'Angriff. Sie ist das strahlende, vollklingende
Finale, der brausende, mitreißende Schlußakkord des Leitartikels."
(Rahm) Wenn der Leser erst aufgeklärt wurde, zeigt ihm die Propa
ganda die logische Schlußfolgerung, die letztlich immer seine politi
sche Aktivierung zur Folge haben soll.
"Der Angriff -Leitartikel handelt, er ist Tat, er gibt ein Beispiel und
mehr: Ein Vorbild! Das Ziel, auf das er lossteuert, ist, propagandisti-
sch auf die Massen zu wirken. Der Zweck, den er damit erreichen will,
ist die politische Tat: Kämpfe auch du mit in unserem Kampf, der dich
gerade in seinen Bann gezogen hat! Am Ende des Leitaufsatzes im 'An-
griff steht die politische Tat. Und es ist eine Tat, sich als Nationalso-
zialist zu bekennen!" (Rahm)

2.2.1.2.2. Nationalsozialistische Nachrichtenpolitik


Alles im "Angriff dient der nationalsozialistischen Propaganda und
Agitation. Jedes Wort, jeder Artikel ist von der im Leitartikel festge-
legten Tendenz geprägt und ist Teil der nationalsozialistischen Massen-
beeinflussung. Der Leitartikel mag der propagandistische Mittelpunkt
jeder Ausgabe sein, aber auch alles andere, das den Leser erreicht,
erreicht ihn nicht, um ihn nur zu informieren, es erreicht ihn, um ihn zu
indoktrinieren. Auch der Nachrichtenpolitik ist ihre spezielle Aufgabe
zugewiesen worden: jede Nachricht unterliegt der subjektiven national-
sozialistischen Beeinflussung. Dem Leser wird zwar ein bestimmtes
29
Ereignis oder ein bestimmter politischer Sachverhalt nahegebracht,
doch niemals, ohne ihm die entsprechende Schlußfolgerung mitzu-
teilen, die sich für uns daraus ergibt. Die Nachricht erhält so eine im
nationalsozialistischen Sinn wirkende und wirksame Fassung (Rahm,
a.a.O.). Komplizierte politische Vorgänge werden vereinfacht, damit
sie in der Masse auch verstanden werden und unsere Agitation wirken
kann. Jede Mitteilung, jede Nachricht erhält ein agitatorisches Element,
durch das gewisse nationalsozialistische Grundgedanken kontinuierlich
und ständig eine Wiederholung erfahren.
"Auf zahllosen Wegen führt die Nachrichtenpolitik im 'Angriff immer
wieder hin zu solchen Leitgedanken der nationalsozialistischen Agi-
tation. Indem die nationalsozialistische Kampfzeitung systematisch die
Nachrichten des Tages politisch auswertet, hat sie, wie die Redner in
den Versammlungen, die Massen zu einem politischen Volk erzogen".
(Rahm, a.a.O.)
Es gibt demnach nichts, kein Gebiet des täglichen Lebens, was von
unserer Propaganda nicht aufgegriffen, ausgewertet und nutzbar ge-
macht werden könnte. Unsere Agitation schlägt überall zu und ist nicht
bereit, irgendwo und über irgendetwas zu schweigen. Wirtschaftliche,
sozialpolitische, selbst kulturelle Fragen werden dieser propagandisti-
schen Führungstechnik unterzogen und so im Kampf der Meinungen
eingesetzt. Alle Meldungen bekommen eine volkstümliche Fassade, um
sie anziehend zu machen. Dem Leser wird dadurch bewußt gemacht,
daß unsere Agitation auf nichts anderem als der Wahrheit fußt, um ihm
damit die Legitimität unseres Kampfes zu beweisen.
Das Kernstück der Nachrichtenpolitik im 'Angriff' war das Politische
Tagebuch, eine Wochenübersicht des politischen Geschehens, wie es
heute in ähnlicher Form in der Skandalchronik wieder verwendet wird.
Das Politische Tagebuch vermittelt ständig, kurz, straff und intensiv
agitatorisch die nationalsozialistische Grundeinstellung zum Zeitge-
schehen.
"Bis zur letzten Zeile wird 'Der Angriff vom ganzen Volk verstanden.
Die nationalsozialistische Agitation als Nachrichtenpolilik schöpft das
Wesen der Nachricht als Mitteilung für die breiteste Öffentlichkeit auf
jedem Lebensgebiet völlig aus." (Rahm, a.a.O.)
Es erübrigt sich eigentlich noch die Feststellung, daß jede wirksame
Propaganda eine aktuelle sein muß. Sie darf nicht in der Vergangenheit
harren, sondern muß modern, zeitbezogen und in die Zukunft blickend
sein, dann wird sie ihre Wirkung in der Masse nicht verfehlen können
und die Nationalisierung zu einem positiven Abschluß bringen. Hier
geht es nicht darum, den "Angriff'' zu kopieren, was notwendigerweise
eine schlechte Nachahmung wäre, unser Wollen muß sein, wieder eine
nationalsozialistische Presse zu schaffen, die nach den Grundlagen
moderner politischer Propaganda aufgebaut ist. "Der Angriff'' ist ein
hervorragendes Anschauungsobjekt. Eine kommende Pressepropaganda
muß sich an ihm und anderen Kampfblättern der ersten Kampfzeit
orientieren, um dann auch einen ähnlichen politischen Erfolg erzielen
zu können.
30
2.2.1.3. "Der Angriff" - Wegbereiter der
politischen Volkszeitung im Dritten Reich
Zum Abschluß dieser kurzen Schilderung des "Angriff" kommt das
Schlußwort einer Dissertation von Hans-Georg Rahm zum Ausdruck,
da es der anschaulichen Darstellung dienlich ist und den Typus der
nationalsozialistischen Kampfzeitung verdeutlicht:
"Die nationalsozialistische Presse hat die historische Entwicklung
der deutschen Kampfzeitung zu Ende geführt. Das politische Kampf-
blatt hatte sich im Parteiorgan wie in einer Sackgasse festgefahren. Am
deutlichsten trat dieser Zustand in der sozialdemokratischen Presse
zutage. Die Kampfzeitung war hier zum Vereinsorgan degradiert wor-
den. Sie verdorrte innerlich oder suchte einen Ausweg zu gewinnen mit
den platten Unterhaltungsformen der unpolitischen Presse. Sie machte
Konzessionen an einen dem Politischen völlig fremden Zeitungstyp.
Auflagemäßig spielte die politisch kämpfende Zeitung eine sehr
bescheidene Rolle, die unpolitische Massenzeitung hatte sie aus dem
Felde geschlagen.
"Die Massenzeitungen waren keine politischen und die politischen
keine Massenzeitungen. Das waren die Kennzeichen der deutschen
Presse vor 1933. Mit nur einer Ausnahme: den nationalsozialistischen
Parteizeitungen, die von Anfang an nicht als Verlautbarungsorgane der
Partei, sondern als politische Zeitungen für die breiten Volksmassen
gegründet und entwickelt wurden." (Helmut Sündermann)
Von allen nationalsozialistischen Zeitungen ist im "Angriff" diese
neue Art der politischen Presse am kompromißlosesten kristallklar
verkörpert. Wohl fährt von der Persönlichkeitszeitung und von der Par-
teizeitung des 19. Jahrhunderts ein gerader Weg in die Entstehungsge-
schichte des "Angriff hinein.
Die Gründungskonstellation, unter der die Berliner nationalsoziali-
stische Kampfzeitung geschaffen werden mußte, ist die der politischen
Kampfzeitungen schlechthin. Aber dann hat "Der Angriff
1. in seiner politischen Sendung,
1. mit der Methode seines Wirkens und seinen schriftstellerischen
Mitteln und
2. in seinem ausgeprägten, nur ihm eigenen Gesicht einen neuen Zei
tungstyp für Deutschland heraufgeführt: das politische Kampfblatt für
die Massen, "die Trommlerpresse".
Am Anfang, immer alles überragend, alles in ihren Dienst stellend, an
diesem Zeitungstyp steht das Kampfziel. "Der Angriff empfängt dies
Ziel seines Wirkens aus der nationalsozialistischen Ideenwelt. Auf
kürzesten Nenner gebracht heißt diese Aufgabe: Kampf für die natio-
nalsozialistische Volksgemeinschaft! Hier liegt nun der Keim, aus dem
die nationalsozialistische Massenzeitung heranwuchs, ja heranwachsen
mußte. Denn dieses Ziel war nur zu erreichen, indem die nationalsozia-
listische Kampfzeitung über die Massen eines Standes, einer Klasse
hinweggriff mitten in die Massen des ganzen Volkes hinein.
In den ersten vier Jahren ihres Kampfes hat die nationalsozialistische
31
Massenzeitung begonnen, die Massen zu einem politischen Volk zu
formen. In vorderster Linie haben die Männer vom "Angriff in sechs-
jährigem Kampf um Berlin dieses Ziel erstreiten helfen. "Der Angriff''
wirkte im Geiste und mit der gestaltenden Kraft seines Herausgebers
bahnbrechend.
"Seit dem Sieg führt die Presse des nationalsozialistischen Deutsch-
land in gesammeltem Einsatz täglich aufs neue das Volk an die Politik
heran. Aus den Massen ist das deutsche Volk geworden aus der kämp-
ferischen Massenzeitung die politische Volkszeitung. Die führende
verantwortungsvolle Stelle in der Presse der Partei, die 'Der Angriff
sich als kämpfende nationalsozialistische Massenzeitung errungen hat,
hält die politische Volkszeitung und baut sie aus. Seit dem 1. Februar
1935 steht unter dem ruhmreichen Namenszug der alten Berliner
Kampf zeitung 'Der Angriff: 'Die Tageszeitung der Deutschen Arbeits-
front' .
"Der Aufstieg des 'Angriff vom 'Sprachrohr der Verbotenen' bis zur
Zeitung des im Nationalsozialismus geeinten Volkes ist ein schwerer,
an Kämpfen und Erfolgen reicher, triumphaler und gerader Weg zu
neuen großen Aufgaben und Zielen in der politischen Fährung und
Lebensgestaltung der Nation."

2.2.2 Ostmärkische Kampfzeitungen der Verbotszeit


"In Notzeiten eines Volkes erhält das Wort sein uraltes Recht zurück
den Kampf vorwärtszutreiben und die Wahrheit zu besiegeln. Der Ge-
meinschaft verantwortlich verkörpert es nicht mehr die Problematik
des Einzelnen, sondern die Gesinnung der Nation." Hanns Schopper

2.2.2.1. Aufgabe und Verpflichtung


Wenn an dieser Stelle und im Rahmen dieser Schrift über Aufgabe
und Verpflichtung illegaler nationalsozialistischer Presseerzeugnisse
der Ostmark der Jahre 1933-38 berichtet wird, dann geschieht das aus
Gründen des gesteigerten Versuches, der Pressepropaganda in unserer
derzeitigen Situation wieder ein größeres Gewicht zukommen zu las-
sen. Ein Gewicht, das ihr kraft Erfolges zukommt.
In der Weimarer Republik war es Aufgabe der nationalsozialistischen
Presse, das gesprochene Wort der Massenversammlungen zu ergänzen,
wenn nicht zu ersetzen, wie es beim Berliner "Angriff'' der Fall gewe-
sen ist. Im Österreich der Jahre 1933-38 war die Situation in gewisser
Weise zwar ähnlich die NSDAP war durch das klerikal-autokratische
System des Bundeskanzlers Dollfuß für illegal erklärt worden -, in
anderer Weise in ihren Auswirkungen für die Organisation doch grund-
verschieden. Massenverhaftungen und Konzentrierung in "Anhaltela-
gern" waren an der Tagesordnung. Jeder Nationalsozialist wurde in
einer Art verfolgt, die auch des geringsten Maßes an Menschlichkeit
32
entbehrte. In dieser Lage war es Aufgabe der Presse, nicht nur unsere
nationalsozialistische Weltanschauung weiter zu verbreiten, sondern
noch dazu die verbotene Parteiorganisation zu erhalten und allem Ter-
ror zum Trotz zu verfestigen. Dieser Aufgabenbereich schließt den des
"Angriff'' mit ein und vergrößert ihn um ein Beträchtliches. Im Altreich
war bis 1933 zwar die NSDAP zeitweise verboten gewesen, jedoch
nicht, als Nationalsozialist tätig zu sein und für seine Weltanschauung
Propaganda zu betreiben. In der Ostmark war es fast lebensgefährlich,
sich zu dieser Doktrin überhaupt öffentlich zu bekennen.
Extrem widrige wirtschaftliche und soziale Verhältnisse sorgten
bekanntlich für eine ebenso extreme Radikalisierung des politischen
Lebens der sogenannten ersten österreichischen Republik, die sich auf
sozialdemokratischer Seite im Februar 1934 in einem Putschversuch
entlud, dem stehenden Fußes der Juliputsch der Nationalsozialisten
folgte. Letzterem fiel der kleinwüchsige wie kleingeistige Dollfuß zum
Opfer, er wurde versehentlich von einer Kugel aus der Waffe unseres
Kameraden Otto Planetta erwischt. Die Rache des damaligen Systems
ist bekannt: zahlreiche Kameraden wurden in Zuchthäusern und Ge-
fängnissen der Ostmark am Galgen ermordet. In dieser Erkenntnis sind
die darauf folgenden und gegen den Nationalsozialismus gerichteten
Terrormaßnahmen des österreichischen Systems zwar erklärlich, aber
nicht im mindesten verständlich oder etwa legitim. Jedenfalls ist eines
sicher: die Bewegung wurde zwar bekämpft, man verbot sie, man er-
mordete ihre Führer, trotzdem, sie stand und nahm das alles nicht und
unter gar keinen Umständen zum Anlaß, ihren Kampf aufzugeben. Nun
erst recht, lautete die Parole. Dieser weltanschaulichen idealistischen
Kraft politischen Ausdruck zu geben war Aufgabe und Verpflichtung
der illegalen NS-Presse der Ostmark. Die Presse war alleiniger Ersatz
jeder öffentlichen Propaganda und Agitation. Dieser Sachverhalt zwang
sie zu erhöhtem Aktivismus und noch größerer Radikalität. Unterstützt
wurde sie nur durch diverse Aktionen unserer unermüdlich gebliebenen
nationalsozialistischen Kämpfer, die mit ihren fingierten Bombenschlä-
gen (in der Hauptsache handelte es sich bei diesen "Bomben" um ein-
fache Böller und Rußgranaten, die ihre Wirkung allerdings nicht ver-
fehlten), Mal- und Klebeaktionen und ähnlichem für erhebliches Auf-
sehen sorgten. Auf dem journalistischen, oder besser, auf dem revolu-
tionsjournalistischen Wege hatte die Presse viel zu ersetzen. Und sie
kam dieser Verpflichtung nach Kräften und mit noch größerem Willen
nach, wie am Beispiel eines illegalen Kampfblattes, den "Josefstädter
Nachrichten" belegt werden wird.
Anhand des Berliner "Angriff wurde der erfolgreiche Einsatz von
Kampfblättern in der politischen Situation der Halblegalität offenge-
legt, um diese Möglichkeit aktualisiert wieder an die Tagesordnung zu
bringen. Die historisch untermauerte Schilderung der "Josefstädter
Nachrichten" verfolgt den Zweck, die gleiche Legitimität unseren ille-
galen Presseerzeugnissen zukommen zu lassen, denn sie fanden und
finden auch in unserem heutigen politischen revolutionären Kampf
Anwendung.
33
2.2.2.2. Die "Josefstädter Nachrichten"
Wenn Wien die politische Hauptstadt des Staatengebildes der ersten
Republik Österreich gewesen ist, war sie dementsprechend umso mehr
Mittelpunkt des revolutionären Kampfes unserer Bewegung an diesem
Frontabschnitt. Der erbittertste Widerstand machte sich dann auch in
den Wiener Bezirken Floridsdorf, Währing und Josefstadt bemerkbar.
Äußeres Zeichen dieses Widerstandsgeistes waren extrem radikale
Kampfblätter, die in diesen Bezirken herausgegeben wurden. Die
"Josefstädter Nachrichten" wurden nicht umsonst zum Inhalt dieses
Abschnitts gewählt. Sie sind ein wohl prägnantes Beispiel dafür, mit
geringen Mitteln in der Verfolgung und Illegalität eine Zeitung regel-
mäßig herauszugeben und zur Verbreitung zu bringen.
Ihre Gründung reicht bis in die Zeit kurz nach dem gescheiterten
Putschversuch im Juli 1934 zurück. Beherzte und fanatische Partei-
genossen machten es sich zur Aufgabe, die Presse nunmehr als einzig
wirkungsvolle Propagandawaffe zu nutzen, die noch übrig geblieben
war. An Radikalität ließen sie nichts zu wünschen übrig, da nur so noch
ein gewisser Erfolg gezielt werden konnte. Oberste Maxime war: Wer
am meisten schimpft, hat am meisten Erfolg! Auf das System und seine
Gesetze brauchte in der Illegalität ja auch niemand mehr Rücksicht zu
nehmen. Das Blatt war ganz auf Satire eingestellt. Die Zeitungsmacher
genossen jetzt die Freiheit, einen Systembonzen oder Juden auch mal
mit einem Schwein, einer Kanalisationsratte oder Ärgerem zu verglei-
chen, wenn sie sich als solche erwiesen hatten. Es mußte nicht mehr
um den heißen demokratischen Brei herumgeredet, oder in diesem Fall
besser, herumgeschrieben werden. Die "Josefstädter Nachrichten" sorg-
ten in ihrer Radikalität bei den Parteigenossen für die Gewißheit, daß
die Bewegung in ihrem Weg vielleicht zu behindern, aber nicht aufzu-
halten war.
"Charakteristisch für diese Epoche, in der es wie bereits erwähnt
Hunderte kleiner Blätter gab, war, daß über sie hinweg von den ein-
zelnen politischen Inseln aus der Kampfgeist und der Widerstandswille
gegen das verhaßte System immer von neuem angefacht wurde und in
die Umgebung ausstrahlte; zunächst wurden die nächstliegenden Be-
zirke erfaßt, allmählich aber drang dieser Geist in weiteste Kreise der
Parteigenossenschaft, bis er zum Gemeingut des Gaues Wien wurde
und mit Hilfe der NS-Kampfblätter sich in große Teile der Provinz
verbreitete..." Hanns Schopper
* * * * *

Die "Josefstädter NS-Nachrichten", wie sie eigentlich hießen, hatten


eine Wöchentliche Durchschnittsauflage von 10.000 Exemplaren mit
einem bis zu zehnseitigen Format. Besonderes Merkmal waren die
kunstvoll gestalteten Titelseiten, die von Linolschnitten eines Partei-
genossen stammten und zu besonderen nationalen Gedenktagen veröf-
fentlicht wurden. So zum Gebunstag des Führers, zum 19. Juni, dem
34
Tag des NS-Verbots in der Ostmark oder zum 9. November usw. Das
Kampfblatt erschien zwar nur relativ kurze Zeit (Mitte 1934 Anfang
1936), aber es erfüllte seinen Zweck zur Zufriedenheit der Herausgeber
und Schriftleiter.
So abenteuerlich sich die "Josefstädter Nachrichten" desöfteren in
ihrem Inhalt dem Leser darstellten, so sah auch ihre Herstellung aus:
"Die Herstellung der ' Josef Städter NS-Nachrichten' entwickelte sich
aus kleinsten Anfängen zu einem respektablen Betriebe. Ungefähr zwei
Jahre hindurch diente als Druckraum ein Bretterverschlag in der Hut-
macherei Pöhn in Wien VII, Neustiftgasse 109. In diesem Raum war
alles vorhanden, was illegaler Betrieb nur an organisatorischem und
technischem Material brauchte. Schreibmaschinen standen neben einer
Druckpresse; Papierschneidemaschinen, Papiervorräte, auch Waffen
waren vorhanden. Nebenher wurden auch Böller hergestellt und die
Farbe für Zweifarbendrucke (Zinnober) selbst gekocht, in Kuchenfor-
men gegossen, geschnitten und in Stanniol verpackt. Fahnen standen in
der Ecke, kurz es war ein vollständiges Arsenal wie es der Film ver-
wenden würde, wenn ein Verschwörerstück gedreht wird." Hanns
Schopper
In noch konspirativerer Weise wurden selten illegale Zeitungen in der
Verbotszeit herausgegeben. Die Krönung aber ist ein Kampfblatt, das
in einer Erdhöhle in der Nähe von Krems a.d. Donau gedruckt wurde.
Um am Ende dieses Abschnittes ein kurzes Resümee zu ziehen, sei
folgendes festgestellt:
Jede An von Kampfzeitung, ob legale, halblegale oder vollkommen
illegale, sind zu jedem Zeitpunkt und in jeder Phase unseres weltan-
schaulichen Kampfes von größter Wichtigkeit gewesen. Es gibt keinen
Grund, diese Tatsache in unserer heutigen Kampfzeit zu leugnen. Sie
sind immer wertvollste und erfolgreichste Propagandawaffen gewesen,
die in ihrer Wirkung nur durch das gesprochene Wort übertreffen wer-
den, und zwar dahingehend, daß in unserer Gesinnungsgemeinschaft
des revolutionären Nationalsozialismus das Wesen der Kampfpresse,
bzw. des Revolutionsjournalismus entsprechend eine Förderung erfah-
ren wird.
Die Geschichte hat zweifelsfrei und unzweideutig bewiesen, daß es
keine politische Situation gibt, in der die Presse nicht von positivem
Nutzen sein könnte. Bedingung dafür ist allerdings die bedingungslose
Unterstützung und Rückendeckung der Herausgeber und Schriftleiter
durch die hinten ihnen stehende politische Bewegung.

2.2.2.3. Die illegale NS-Presse in der Beleuchtung des


"Bundeskanzleramtes" der ersten Republik
"Im Jahre 1934 gab das Bundeskanzleramt, Generaldirektion für
öffentliche Sicherheit, für die Sicherheitsdirektoren (206183 St. B.)
erstmalig eine Liste der illegalen Blätter der NSDAP heraus. In dieser
Liste I schienen auf:
35
Wien: Der Kampfruf, Kampfblatt der NSDAP, Gau Wien.
Tempo.
Niederösterreich: Die braune Front, Kampfblatt der NSDAP für
Niederösterreich und Burgenland.
Oberösterreich: Volksstimmen (gedruckt in Wien), Kampfblatt
der NSDAP für Oberösterreich.
Salzburg: Alpenwacht (erscheint jeden Samstag, gedruckt in
Wien), Kampblatt der NSDAP für Salzburg.
Steiermark:: Der Kampf, nationalsozialistisches Blatt für
Steiermark, Südburgenland und Lungau.
Der Angriff, Kampfblatt der NSDAP für den Bezirk Graz und
Umgebung.
Kärnten: Freiheitskampf (gedrückt in München), Kampfblau
der NSDAP für Kärnten und Osttirol.
Die braune Front, nationalsozialistisches Kampfund Werbe-Blatt
für den Gau Kärnten und Osttirol.
Tirol: Der rote Adler (gedruckt in München, gestaltet von dem
Gaupresseamtsleiter in Tirol Pg. Pisecky), Kampfblatt der NSDAP
für Tirol und Vorarlberg.
Kurze Zeit später kam das 'Verzeichnis II' heraus, das schon
weit reichhaltiger war. Laut dieser Liste hatte die Polizei von
folgenden illegalen Blättern Kenntnis:
Der Verkehr, Blatt der NSBO, Gau Wien, Josef städler
Nachrichten, herausgegeben von der Bezirksgruppe Josefstadt,
Nationalsozialistische Mitteilungen, Nationalsozialistische
Nachrichten, Der Kampfruf, Kampfblatt der NSDAP,
Bezirksgruppe Hernals, Der Nazi-Arbeiter, Blatt der NSBO, Gau
Wien, Der deutsche Sozialist, Blatt der NSBO, Gau Wien, Der
Blitz, Blatt der NSBO, Gau Wien, Nationalsozialistische
Mitteilungen, Kampfblatt der NSDAP, Bezirk Landstraße, Natio-
nalsozialistische Nachrichten, Kampfblatt der NSDAP, Bezirk
Brigitte-nau, Not-Zeitung, Kampfblatt der NSDAP, Bezirksgruppe
Floridsdorf, Fünfhauser Alarm, Kampfblatt der NSDAP,
Bezirksgruppe Fünfhaus, Der neue Bote, Kampfblatt der NSBO,
Gau Wien, Der neue Rufer, Kampfblatt der NSBO, Gau Wien,
Margarethner Trutzzeitung, Kampfblatt der NSBO,
Bezirksgruppe Margarethen, Der PO-Mann, Gau Wien,
Donaufront, Kampfblatt der NSDAP, Bezirk Linz, Braune Erde,
Kampfblatt der NSDAP, Bezirk Wels, Unser Kampf, Kampfblatt
der NSDAP im Mühlviertel, Nachrichtenblatt, für das
Traunviertel der NSDAP, Arbeitsfront, Gaublatt der NSDAP
Salzburg (erscheint in Freilassing), Nationalsozialistische
Nachrichten, (erscheint in Obersteiermark, herausgegeben von
der Propagandastelle der NSDAP Österreichs), Grimming-
Wacht, Mitteilungsblatt für das mittlere Ennstal (erscheint in
Graz), Vaterländischer Bilderbogen aus Fohns-darf (Steiermark),
Weststeierischer Beobachter, Das Bollwerk, Kampfblatt der NSBO
(Steiermark), Der Hammer, Kampfblatt der NSBO, NSBO-
Dienst, Kampfblatt der NSBO, Der Betriebsführer, Kampfblatt der
NSBO, Die Zeit, Mitteilungsblatt der SA, SA-Mann, SA-Wacht über
Österreich, Die Geißel, Der Kampf, Der kleine Kampf, Der
Endkampf,
36
Volkskampf, Der kleine Beobachter, Der Kämpfer für Freiheit und
Brot, Der braune Besen, Die Lupe (aus: Hanns Schopper, Presse im
Kampf)

2.3 Die Tagesparolen...


Die Führung des Lebenskampfes eines Volkes erfordert die geschlos-
sene und disziplinierte innere Haltung des Volksganzen von den ober-
sten Regierungsstellen bis zum einfachen Volksgenossen. Die alte
Volksweisheit von der Einheit, die allein durch Stärke zu erreichen ist,
findet hier ihren bedeutsamen Beweis. Ein uneiniges Volk wird immer
der Spielball anderer Staaten oder internationaler Mächte bleiben, wäh-
rend das einige, und damit starke und mächtige Volk über seine völki-
schen Belange zuletzt immer nur selber zu befinden hat, ohne daß ihm
jemand hineinzureden in der Lage wäre. Es bedarf zu dieser Stärke
nicht nur der militärischen Machtmittel als äußeres Zeichen, sondern
ebenfalls, was genauso wichtig ist, der Einigkeit des Volkes, die sich
im Bestand der Volksgemeinschaft wiederspiegelt. Die Aufgabe des
nationalsozialistischen Staates ist demnach nicht die einseitige Militari-
sierung unseres Volkes, wie es uns von unseren Feinden dümmerlicher-
weise ständig vorgehalten wird. Die Aufgabe des nationalsozialisti-
schen Staates ist die Schaffung eines nach außen und innen starken
Staates, in dem dem Volk die Machtmittel zur Verfügung gestellt wer-
den, die unsere Zukunftsicherung erfordert. Eine Wehrmacht muß vor-
handen sein, das wird selbst der Einfältigste unter unseren Volksge-
nossen einsehen müssen. Daß das aber nicht genügt, ist uns schon heute
ins Bewußtsein gedrungen. Wir müssen mittels unseres Propaganda-
apparates im Volke den Glauben an seine ihm innewohnende Stärke
wieder erwecken, um ihn so gewissermaßen zu einer eigenen Streit -
macht werden zu lassen. Speziell zu dieser Sachverhalt gilt im revolu-
tionären Kampf in entsprechender Weise wie im sonstigen Lebens-
kampf eines Volkes, denn er ist ja Teil desselben.
Man wäre damit wieder bei jenem revolutionären Grundsatz von der
Nationalisierung der Massen, die vollständig nur gelingt, wenn die Pro-
paganda für ein willensmäßig einiges Volk zu sorgen vermag. Die Auf-
gabe der Presse als Teil der Propaganda und Volksaufklärung wurde in
diesem Zusammenhang bereits geschildert. Sie ist die wichtigste publi-
zistische Waffe, die unser Volk an die Politik und die politischen Erfor-
dernisse der Zeit und der Zukunft heranführt
Es bedarf nicht der eingehenderen Erklärung, daß, wenn die Presse
das Ziel der Einigungsbestrebung der Propaganda mit erreichen soll, sie
selbst einheitlich geführt sein muß. Der nationalsozialistische Staat hat
nicht nur dafür Sorge zu tragen, daß die gesamte Presse linientreue
Herausgeber und Schriftsteller erhält, sondern daß, was fast noch wich-
tiger ist, die Tendenz der nationalsozialistischen Politik einheitlich dem
Volk offenbart wird, um so einheitlich willensbildend zu wirken. So
staatstragend diese Tatsache auch sein mag, im revolutionären Prozeß,
37
der den nationalsozialistischen Staat erst schaffen muß, kommt ihr eine
in etwa als legendär zu bezeichnende Bedeutung zu. Ohne einheitliche
Propaganda, bzw. Presse ist eine erfolgreiche Revolution unmöglich.
Es bedarf also eines Führungswerkzeuges, mit dem die nationalsozia-
listische Presse ihren revolutionären Kampf erfolgversprechend führen
kann.
Der Verfasser bedient sich hier des Beispiels der Tagesparolen des
früheren Reichspressechefs der NSDAP, die dieser seit November 1940
der gesamten deutschen Presse als Weisungen zur Beachtung zukom-
men ließ.
Bis etwa November 1940 bestand die Presselenkung des Reiches aus-
schließlich in Form der "Pressekonferenz der Reichsregierung", auf der
entweder der Leiter der Abteilung "Deutsche Presse" der Presseabtei-
lung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda
(RmVP), der Leiter der Presseabteilung des Auswärtigen Amtes oder
ein Sprecher des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) die jeweils
bestimmende und einzuhaltende Tendenz in der deutschen Presse fest-
legte. Es lag in der Natur der Sache, daß dies in ausschließlich münd-
licher Weise geschah, allerdings wurde für nicht durch Journalisten
vertretene Zeitungen und Blätter ein schriftliches Protokoll gefertigt,
das als "Vertrauliche Information V.I." oder als "Sonderinformation
S.I." über das Fernschreibnetz des RmVP an die jeweiligen Gaupropa-
gandaämter gelangte, die ihrerseits die betreffenden und in ihrem Ein-
zugsbereich befindlichen Schriftleitungen informierten, die sich dann
danach zu richten hatten.
Ab November 1940 wurde diese Verfahrensweise in äußerlicher
Form insoweit revidiert, als nunmehr die eigentlichen Tagesparolen
Einzug in die Presselenkung fanden. Sie wurden nun vor Mitteilung an
die Reichspresse schriftlich fixiert. Der jeweilige Weisungstext wurde
in einer täglich abgehaltenen Tagesparolen-Besprechung festgelegt, bei
der die Vertreter der oben genannten Stellen anwesend waren. Mit der
Leitung dieser Besprechungen wurde von November 1941 bis Kriegs-
ende Pg. Helmut Sündermann beauftragt, der seinerseits als Stabsleiter
der Reichspressestelle der NSDAP dem Reichspressechef Dr. Dietrich
unterstellt war. Die bisherigen V.I.'s und S.I.'s wurden zwar weiterhin
herausgegeben, doch kam ihr früherer obligatorischer Charakter allein
den Tagesparolen zu, während sie selbst nur noch der reinen Informa-
tion halber verbreitet wurden.
Die Tagesparolen legten den ganzen Krieg hindurch die Richtung der
deutschen Presse fest und hatten so entscheidensten Anteil an dem ge-
schlossenen und überwältigenden Kampfwillen unseres Volkes. Die
Presse vermittelte Fanatismus und das Gefühl unüberwindlicher Stärke
und Kraft. Wäre sie nicht einheitlich gewesen, wäre ihr ein so großer
Erfolg nicht beschieden gewesen.
Der langen Rede kurzer und guter Sinn: auch unsere derzeitige revo-
lutionäre Kampfpresse bedarf der einheitlichen Führung. Die Tagespa-
rolen des Reichspressechefs bilden ein hervorragendes Anschauungs-
objekt, wie so etwas in der Durchführung begriffen sein kann. Die
38
Presse unserer Gesinnungsgemeinschaft benötigt konkrete und ver-
pflichtende Weisungen und Parolen, und zwar zeitlich geregelt im
Verhältnis ihres Erscheinungsrythmus. Die Zeit muß endgültig vorbei
sein, in der sich jeder Berufene und Unberufene im Revolutionsjourna-
lismus meint verlustieren und amüsieren zu müssen. Damit lautet der
revolutionsjournalistische Imperativ:
Schaffen wir eine wirklich nationalsozialistische Revolutionspresse,
sorgen wir dafür, daß sie einheitlich geführt ist und sichern wir über
allem ihre forldauernde Existenz, dann sind wir um eine schwerge-
wichtige Waffe reicher!

2.4 "Unsere NS-Presse" -Dokumentation


aus dem Schulungsbrief März 1936 des
Reichsorganisationsleiters (von F. H. Woweries)
"...Mit dem Wachsen der Partei verstärkte sich das Bedürfnis nach
Bewegungsorganen mit besserer örtlicher Verbundenheit. Es fehlte an
ausreichenden Möglichkeiten, die Bewegung gegen die Großmacht der
roten und schwarz-weiß-rosaroten Journaille zu verteidigen, weil das
Zentralorgan (Völkischer Beobachter; d. V.) naturgemäß nicht annä-
hernd die Leserzahl erfassen konnte, die das ständige Opfer dieser vom
Judentum und der Freimaurerei finanzierten täglichen Lügenflut wurde.
Wohl ist bei der Betrachtung des historischen Werdeganges der
NSDAP immer wieder festzustellen, daß die NSDAP nicht mit der
'Großmacht Presse', sondern gegen sie groß geworden ist, aber Tat-
sache ist auch, daß die Entwicklung im Endkampf um die Macht in den
letzten Monaten schließlich dahin gediehen war, daß die gegnerischen
Parteien oft fast nur noch in der Presse gegen den Nationalsozialismus
antreten konnten. Daher wäre es falsch, die geschichtliche Bedeutung
und die Leistungen der bewegungseigenen, an Zahl immer unterlege-
nen Presse der Kampfzeit zu verkennen...
"Die Bewegungspresse mußte als die Artillerie der Propaganda wir-
ken, während das gesprochene Wort weiter die Hauptlast des Kampfes
trug, solange nicht Redeverbote die Aufgaben verlagerten. Die trauri-
gen finanziellen Erfahrungen der früheren völkischen Bewegung konn-
ten durch die (...) weitsichtigen Richtlinien des Führers weitgend, wenn
auch nicht völlig verhindern, daß ein zu früher Einsatz eigener Zeitun-
gen allzu große wirtschaftliche Belastungen einbrachte. Allzu groß muß
dabei immerhin stark betont werden, denn 'Lehrgeld' ist noch genug
bezahlt worden, jedoch der gesunde Geist der Bewegung sorgte dafür,
daß sich zunchst mit wirklich bescheidenen Anfängen begnügt wurde,
um das hochgesteckte Ziel durch organisches Wachstum und beharr-
liche Kleinarbeit zu erreichen. Wie oft war die Wohnung eines Partei-
genossen, der Teil eines Zimmers oder ein gespendeter Schreibtisch im
Parteilokal die erste Redaktion. Fast immer war Verleger, Schriftleiter,
Packer und Anzeigenwerber derselbe Mann, ein Freiwilliger aus der
39
Front, der sich vorher vielleicht noch niemals um Zeitungsangelegen-
heiten bekümmert hatte. Wenn überhaupt erst eine Druckerei gefunden
worden war, die sich bereit erklärte, für uns zu arbeiten, wenn die
ersten hundert Festbezieher durch Parteibefehl gesichert waren, dann
blieb die Schriftleiterfrage meist kaum noch ein Problem. Da sich
außerhalb der Bewegung selten ein 'Fachmann' bereit fand, alles aufs
Spiel zu setzen, genügte ein Parteigenosse, der vor allem anderen bereit
war, für das neue Kampfmittel nötigenfalls auch in das Gefängnis zu
gehen. Denn der entschlossene Wille, im Kampf gegen den Untergang
rücksichtslos vorzugehen, die Bereitschaft, auch einmal, wenn es nötig
ist, heißes Eisen anzugreifen, war das Anfangskapital unserer Blätter.
Die wichtigste Redaktionswaffe war die genaue Kenntnis der Maschen
und Möglichkeiten des Republikschutzgesetzes und des Pressegesetzes.
So wurden die ersten Schriftleiter außer all den verschiedenen Tätigkei-
ten, auch noch juristische Berater mit ständig wachsender 'Erfahrung'.
Ein Hauptschriftleiter stand 30mal vor dem Gericht, sein Mitarbeiter
26mal, ein anderer erhielt 8 1/2 Monate Gefängnis. Geldstrafen hagelte
es förmlich, von 40.000 Mark bis 4000 werden rückblickend festge-
stellt. Die behördlichen Terrormaßnahmen häuften sich so, daß die
Gaue heute die Anzahl und Gesamthöhe der Strafen nicht mehr ermit-
teln können. ... 'Strafen gab es am laufenden Band', meldet ein Gau,
andere berichten ähnlich: 'unzählige...', 'in Menge', 'monatelange Ver-
bote...', Trotz minimaler Anfangsauflage etwa zwei Monate nach dem
ersten Erscheinen Verbot auf nahezu ein halbes Jahr. Existenz trotzdem
nicht vernichtet...' Den Verfolgungsrekord hält mit 16 Verboten der
'Angriff. Am 13. September 1925 macht die als 'Dawes-Sondernum-
mer in einer Massenauflage herauskommenden Folge 19 des 'West-
deutschen Beobachters' das schneidige Wochenblatt des damaligen
Gaues Niederrhein weit über die Grenzen seines bescheidenen Verbrei-
tungsgebietes hinaus bekannt. Bezeichnend für die große Schwierigkeit
und noch größere Entschlossenheit zu ihrer Überwindung ist die Tat-
sache, daß dieses in Köln erscheinende Kampfblatt in Zusammenarbeit
mit dem Gau Pommern in Greifswald (!) gedruckt wurde. 'Zeitungs-
technisch ein unmögliches Beginnen, politisch aber eine Tat, die wie
Fanfarenstoß ins schwarzrote Rheinland klang', schreibt ein bekannter
Mitarbeiter. Und nach 10 Jahren kann Dr. Ley feststellen: '10 Jahre
'Westdeutscher Beobachter', ein Kampfblatt, auf den wir stolz sein
können eine Fülle von Erinnerungen auch für mich zeichnen die Statio-
nen dieses Kampfes ebenso, wie die 36 Prozesse nebst den dazugehöri-
gen Verurteilungen, die ich dem 'Westdeutschen Beobachter' verdanke.
Sie sind Blick-, um nicht zu sagen, Lichtpunkt des harten Weges, den
wir heute für unseren Führer Adolf Hitler jederzeit wieder gehen wür-
den...!'
So ist es reizvoll, hier als eins von zahlreichen möglichen Beispielen
die Verfolgungsliste eines der größten Bewegungsblätter in den Gauen,
die 'Rote Erde Westfälische Landeszeitung', Gau Westfalen-Süd, fest-
zuhalten. Da heißt es: 'Immer wieder versuchte das damalige Weimarer
System die 'Rote Erde' mundtot zu machen. Verbote in den Jahren
40
1931 und 1932 hemmten die Vorwärtsentwicklung. Es gab Verbote
vom 11. April 1931 25. April 1931; 13. Juni 1931 13. Juli 1931; 30.
September 1931 14. Oktober 1931; 9. April 1932 bis 18. April 1932.
Durch Geldstrafen versuchte man den Kampfgeist der an der 'Roten
Erde' beschäftigten Parteigenossen zu lahmen. So erhielten an Geld-
strafen der Hauptschriftleiter Pg. Dr. Piclum insgesamt 1500 RM Geld-
strafe. Pg. Dr. Pfafferot 1000 RM Geldstrafe; Pg. Löbbert 2300 RM
Geldstrafe. Mit einer Auflage von 180.000 ist das heutige Gauorgan
des Gaues Westfalen-Süd, die 'Westfälische Landeszeitung Rote Erde',
eines der größten Zeitungsunternehmen ...' Zahlreich könnten ähnliche
und noch schlimmere 'Verlustlisten' genannt werden. Aber diese 'Stra-
fen' griffen ja nur selten in ein Stammkapital oder Privatvermögen, sie
standen immer vor Männern und Betrieben, die nichts zu verlieren hat-
ten.
Daß am Wirkungsort der bekanntesten Rotationssynagoge die NS-
Presse in Frankfurt am Main mit an der Spitze der Zahl der Verfolgun-
gen stand, ist dort zu erwarten gewesen. Hier war die erste Redaktion
ebenfalls wie in den meisten Gauen im Wohnzimmer des Gauleiters.
Dem persönlichen Einsatz der Gauleiter hat die junge Bewegungs-
presse viel, oft sogar alles zu verdanken und wohl jeder Gauleiter war
irgendwie einmal im Pressewesen der Partei intensiv mit tätig. Der
Druck der Verfolgungen löste Gegendruck der immer wieder angrei-
fenden Verfolgten aus. Im Volk fand diese Arbeit Anerkennung, auch
wenn mitunter nur bedrucktes Papier statt einer Zeitung herauskam,
was bei der zuweilen fast unbeschreiblichen Notlage nur allzu häufig
vorkam. 'Buchstäblich aus dem Nichts war in wenigen Wochen von
unserem damaligen Gauleiter Robert Ley ein Zeitungsbetrieb aus dem
Boden gestampft worden', so berichtet Koblenz-Trier. Andere schrei-
ben: 'Zuerst war nichts da ...', ein anderer Gau bekennt: 'Kleiner und
bescheidener als unser Gaublatt kann eine Zeitung wohl gar nicht be-
gründet worden sein...' Und doch war das tatsächlich noch bescheide-
ner möglich; berichtet doch die heute so ausgezeichnet entwickelte
'NSZ-Rheinfront': 'Manches später großgewordene Unternehmen
rühmt sich, einmal mit nichts angefangen zu haben. Die 'NSZ-Rhein-
front' hat sogar mit einigen Tausend Mark Schulden angefangen...
Dementsprechend war das erste Gesicht dieser Blätter natürlich ausge-
sprochen spiegelfeindlich.
Der Hohn der 'besseren Leute' und der Zeitgenossen, die allein schon
aus 'Niveau-Gründen' eine Beschäftigung mit unseren rauh angrei-
fenden ersten kleinen Blättern entrüstet ablehnten, hinderte das Wachs-
tum der schnell bekanntwerdenden NS-Blätter ebensowenig wie der
amtlich Terror. Besonders zeigte das der älteste Mitkämpfer des Zen-
tralorgans, 'Der Stürmer', der im April 1923 hervorgegangen war aus
dem am 1. Oktober 1921 gegründeten Organ der deutschen Werkge-
meinschaft 'Deutscher Volkswille', seit 22. Oktober 1922 anerkanntes
Wochenblatt der NSDAP. Vorher hatte Julius Streicher am 4. Juni 1920
ein Blatt 'Der deutsche Sozialist' gegründet. Nach dem November-
verrat vom 1923 blieb 'Der Stürmer' bis 1925 verboten, um dann um
41
so ungestümer wieder anzugreifen und über unzählige Verbote, Geld-
und Freiheitsstrafen hinweg vom Frankenführer in Nürnberg zu der
heutigen in der ganzen Welt bekannten Bedeutung gefuhrt zu werden,
die in einer Auflage von 486.000 zum Ausdruck kommt. In Bayreuth
erschien ebenfalls bereits 1923 ein Wochenblatt 'Der Nationalsozia-
list'. Auch der Gau Thüringen konnte schon 1924 in Weimar ein offi-
zielles Wochenblatt der NSDAP, 'Der Nationalsozialist' als Vorgänger
der späteren 'Thüringer Staatszeitung' und der heutigen 'Thüringer
Gauzeitung' herausbringen.
Im Jahre 1925 erschienen einige neue Wochenblätter in den Gauen
Köln, Mecklenburg-Lübeck, Hannover, Pommern und Rheinpfalz.
Der 'Kampfverlag' bringt neben der 'Berliner Arbeiterzeitung' fünf
Kopfblätter für Nord-, West-, und Ostdeutschland, 'Rhein und Ruhr'
und Sachsen heraus. In Frankfurt am Main erscheint die 'Freiheits-
fahne', im Bamberg die 'Flamme', in Oberfranken 'Der Hakenkreuz-
ler', in Forchheim 'Der Streiter', in Hannover der 'Niedersächsische
Beobachter', in Wismar der 'Niederdeutsche Beobachter' in der Pfalz
der 'Eisenhammer', in Markbreit 'Die Sturmfahne', in Württemberg
'Der Süddeutsche Beobachter'. Auch noch eine Tageszeitung erscheint
im Namen der Bewegung, der 'Kurier für Niederbayern' in Landshut.
In Worms a. Rh. bringt Claus Selzner die 'Faust' heraus; als man sie
verbietet, läßt er die 'Stirn' erscheinen. Die nächste parteiamtliche
Tageszeitung und das erste täglich erscheinende Gauorgan gründet
Schleswig-Holstein am 2. Februar 1929. Nun beginnt ein Wetteifer
unter den Gauen, der ahnen läßt, welch eine großzügige Entwicklung
am Ende dieses Weges stehen wird. So schreibt doch das vielgehaßte
Kölner Gaublatt, als dort 1931 das große rote Bebelhaus für die Marxi-
stenpresse errichtet wurde: 'Dieses Haus baut ihr für uns!"
Noch aber stand im Bewegungsganzen gesehen die Versammlungs-
tätigkeit und die propagandistische Kleinarbeit mit Redner, Flugblatt
und Plakat im Vordergrund des Ringens. So gab es vor dem Septem-
bersieg 1930 insgesamt neben 47 Wochenblättern nur sieben NS-Ta-
geszeitungen im Reich (5 in Bayern, l in Sachsen, l in Schleswig-Hol-
stein) und l in Österreich. Als die Propaganda der Partei in Berlin ver-
boten wurde, da erschein am 4. Juli 1927 im schweren Ringen um die
Reichshauptstadt 'Der Angriff als 'Deutsches Monatsblau in Berlin'.
Das sofort im ganzen Reich bekannt gewordene Kampfblatt kam ab 2.
Oktober 1929 zweimal wöchentlich und seit 1. November 1930 täglich
heraus. Der 'Angriff ' ist heute die Tageszeitung der Deutschen
Arbeitsfront und in Berlin die nationalsozialistische Abendzeitung
neben dem morgens erscheinenden 'VB'.Es gibt keine Zeitung der
Bewegung, die so schnell und durchschlagend zur begehrtesten Waffe
aller Aktivisten draußen im Reich wurde. Als 'die am meisten ver-
botene Tageszeitung Deutschlands' weiß der 'Angriff" immer wieder
lachenden Haß in Wort und Bild durchschlagend wirken zu lassen und
einen begeisterten Leserkeis zu Kämpfern auszurüsten. Die Parteige-
nossen warteten des Sonntags stundenlang auf das Bahnpostpaket, um
das vielbegehrte Kampfblatt zu bekommen und es dann von Hand zu
42
Hand gehen zu lassen, bis eine Unleserlichkeit, die oft schier an Un-
kenntlichkeit grenzte, die nächste Folge mit der gleichen Ungeduld und
Spannung erwarten ließ.
Inzwischen stellte auch die Hitler-Jugend das gedruckte Wort in ihre
Dienste. Nachdem sie auf dem Weimarer Parteitag 1926 offiziell ge-
gründet worden war, kam 1927 in Plauen im Vogtland die 'HJZ-Sturm-
jugencT in bescheidenster Aufmachung als Monatsblatt heraus. Vorher
bestand als erstes Blatt der nationalsozialistischen Jugend die 'Groß-
deutsche Jugend', Marktneukirchen. Die 'HJZ" wuchs 1929 und in den
folgenden Jahren in der Auflage und in der Form von Monat zu Monat,
sodaß im Frühjahr 1929 noch ein Monatliches Führerblatt 'Die junge
Front' als Ergänzung erschien. In diese Zeit fällt auch die Gründung
der ersten Presse-Konferenz der Bewegung, 'Deutsche Jugend-Nach-
richten', die vierzehntäglich an sämtliche Parteiblätter und bald auch an
andere Zeitungen geht, um die Fühlung zwischen Presse und der natio-
nalsozialistischen Jugendführung herzustellen. Der Verfasser dieser
Rückschau, als damaliger Abteilungsleiter P der Reichsjugendführung,
muß sich hier im gedrängten Raum mit der Feststellung begnügen, daß
auch die ersten Gehversuche unserer nationalsozialistischen Jugend-
presse mit unerhörten Opfern unternommen wurden. Die bekannte Per-
sonalunion von Schriftleiter, Zeichner, Dichter, Packer, Adressen-
schreiber, Verlagsbote usw. blieben auch bei einer schon zu Anfang
1929 erreichten Auflage von 12.000 noch notwendig. Wir haben seit-
dem nie vergessen, daß auch ein knurrender Magen und bei -24 Grad
und Kohlenmangel eingefrorene Tintenfässer keine Hinderungsgründe
im Pressekampf sein müssen, sondern sogar das Gegenteil sein können,
wenn jeder weiß, worum es geht. Bei dem heutigen Stand der riesigen
Entwicklung der NS-Jugendpresse ist ein solcher Rückblick besonders
reizvoll. Der Aufschwung der HJ-Presse wurde eingeleitet durch die im
November 1932 vom damaligen Gebietsführer Hanmann Lauterbacher
mit 100.000 Anfangsauflage gegründeten 'Fanfare', HJ-Zeitung des
Obergebiets West.
Im August 1929 bringt Gauleiter Schemm in Bayreuth die erste Folge
der 'Nationalsozialistischen Lehrerzeitung' heraus. Bald folgt ein aus
Berlin kommendes Kampfblatt des nationalsozialistischen Schülerbun-
des 'Der Aufmarsch'. Durch die schon im Bild des ersten Blattes er-
scheinende Mitarbeit des aus dem 'VB' ,dem 'Angriff', der 'Kampfver-
lagspresse', sowie aus den besten Plakaten der Bewegung überall im
Reich bekanntgewordenen nationalsozialistischen Künstlers Pg. Hans
Schweizer-Mjölnir wird dem Blatt eine wertvolle Unterstützung zuteil.
Schweizer-Mjölnir ist eine am Aufstieg der jungen NS-Presse stärk-
stem beteiligte Kraft. Seine aus den Impressionen der Straße und des
politischen Ringens von Mann zu Mann kommenden Zeichnungen
ersetzen ganze Bücher und Reden, ihre typenbildende Kraft hat ohne
Worte Erfolge über Erfolge eingebracht. Keine andere Partei und keine
andere Zeitung konnte ihm einen ebenbürtigen Gegner entgegenstellen.
So gehört dieser Künstler in seinem Wirken mit zur geschichtlichen
Entwicklung der nationalsozialistischen Presse.
43
Als erste parteiamtliche Pressekorrespondenz erschien vor der NSK
die am 19.6.1929 im 'VB' angekündigte 'NS-Pressekorrespondenz'
(NSPK). Sie wurde von der jungen Reichstagsfraktion der Partei, die
unter Führung des Parteigenossen Dr. Frick stand, herausgebracht und
vom Pg. Stöhr, MdR, geleitet. Redaktionssitz war der Reichstag. Am 1.
August 1929 erschien dieses Mitteilungsorgan erstmals, um sodann
'nach Bedarf, aber mindestens jeden Dienstag und Freitag im Umfang
von 2-3 Folioblättern in Schreibmaschinenschrift herauszukommen.
Nach dem Septembersieg von 1930 stellte die 'NSPK' ihr Erscheinen
ein mit Rücksicht auf die nun notwendig gewordenen großzügeren Ein-
richtungen der Partei. Überhaupt ist der September 1930 von besonde-
rer Bedeutung für die Geschichte unserer Presse, nur wird der gerade in
dieser Zeit und dem folgenden Halbjahr bemerkbare Aufstieg unserer
Blätter schon heute in seinen Ursachen insofern verkannt, als nicht der
Wahlerfolg vom 12. September, sondern die ihm vorausgegangenen
höchsten Anstrengungen der Bewegung diesen Aufschwung gebracht
haben. Nicht weil wir mehr Wähler bekamen, wurde die Presse stärker,
sondern weil für diesen Wahltermin schon ein höchster Einsatz unserer
Blätter erfolgt war, hatte der Kampf den Impuls zur Festigung der NS-
Presse gegeben.
Am 1. August 1931 gründet der Führer eine offizielle Pressestelle der
Reichsleitung der NSDAP. Pg. Dietrich wird zum Reichspressechef der
Partei ernannt. (...) Mit dem Reichspressechef zugleich wurden die Par-
teigenossen Dr. Dresler und Helmut Sündermann in die Reichspresse-
stelle eingesetzt. Heute vertritt Pg. Dresler als Hauptschriftleitet die
Reichspressestelle in der Hauptstadt der Bewegung. Daneben hat er das
Verdienst, in Berlin die ersten Schulungskurse der Partei zur Vertie-
fung der Kenntnisse des journalistischen Nachwuchses der Bewegungs-
presse (...) durchgeführt zu haben. Bekannt wurde Dresler durch seine
zeitungswissenschaftlichen Arbeiten, insbesondere durch die Bearbei-
tung der italienische Presse, die ihm auch von seiten der italienischen
Regierung Anerkennung brachte. In München leitet Dr. Dresler die
Pressekonferenz der NSDAP.
Pg. Sündermann ist Amtsleiter des Pressepolitischen Amtes der
Reichspressestelle. Das Amt ist die Zentrale der zahlreich gewordenen
Parteipressestellen, der Reichs- und Gauleitungen, die dem Reichs-
pressechef unterstellt sind. Als Hauptschriftleiter führt Sündermann die
Schriftleitung der parteiamtlichen 'NS-Korrespondez' (NSK). Die erste
Ausgabe der NSK erscheint am 15. Januar 1932 mit einem Geleilwort
des Führers. Die NSK ist seitdem der gesamten deutschen Presse zu-
gänglich. Nachdem die NSK am 1. Mai 1933 nach Berlin übergesiedelt
war, kam es zu einem starken Bezieherzuwachs, zur Herausgabe meh-
rerer Sonderdienste und zum weiteren Ausbau des Nachrichtenap-
parates. Als Aufgabe des NSK-Nachrichtendienstes gilt die Verbrei-
lung aller wichtigen Parteimeldungen aus dem Reich. Im Februar 1934
wurde ein Funkdienst für die Parteizeitungen eingerichtet. In der Folge-
zeit kam es zu einer starken Zusammenfassung sämtlicher außerhalb
der NSK vorhandenen NS-Korrespondenzen, die zu Sonderdiensten der
44
NSK gemacht wurden. Die Ausgabe von Pressediensten der Partei-
gliederungen ist jetzt nur noch im Rahmen der NSK genehmigt. Seit
September 1934 sind bei den Gau-Pressemtern besondere 'Gaudienste'
unter redaktionellem Einfluß der NSK eingerichtet worden. Als Auf-
gabe dieser Gaudienste wird die zusammenfassende Verbreitung der
Meldungen aller Parteigliederungen eines Gaues bezeichnet So besteht
eine enge Fühlung zwischen den Gliederungen der Partei und der ge-
samten deutschen Presse. Darüber hinaus hat der vom Führer zum Aus-
landspressechef der NSDAP eingesetzte Parteigenosse Dr. Hanfstaengl
es verstanden, auch die Beziehungen der Bewegung zu maßgebenden
Auslandsblättern zu festigen oder oft Überhaupt erst zu schaffen.

* * * * *

Bei dieser Gelegenheit darf ein Blick auf den Pressekampf der im
Ausland lebenden Nationalsozialisten geworfen werden, der uns aller-
dings nicht nur über die territorialen, sondern auch über die zeitlichen
Grenzen der Betrachtung hinweg in die Gegenwart führt. Bisher hat die
durch den Tod ihres Landesleiters Gustloff besonders bekanntgewor-
dene Auslandsorganisation der NSDAP im Auslande eine ganze An-
zahl eigener Blätter geschaffen. So verfügt der jüngste Gau (die AO als
Gau; d.V.) der Bewegung heute über folgende Blätter: Columbia:
'Nachrichten der deutschen Interessengemeinschaft Bar-ranquilla',
Barranquilla;
Costa Rica: 'Mitteilungsblatt der Ortsgruppe San Jose', San Jose de
Costa Rica;
Mexiko: 'NS-Herold', Mexiko; Paraguay:
'Deutsche Warte', Asuncion; Uruguay:
'Deutsche Wacht", Montevideo;
Brasilien: 'Fürs Dritte Reich', Rio Grande do Sul, 'Deutscher Mor-
gen', Sao Paulo;
Argentinien: 'Der Trommler', Buenos Aires; Chile:
'Westküstenbeobachter', Santiago de Chile; China:
'Ostasiatischer Beobachter', Schanghai;
Niederländisch-Indien: 'Deutsche Wacht', Batavia;
Polen: 'Idee und Wille', Warschau; Schweden: 'Der
Deutsche in Schweden', Stockholm;
Ferner verdienen in diesem Zusammenhang noch besonders erwähnt
zu werden:
Schweiz: 'Nachrichten der Deutschen Kolonie', Bern;
Spanien: 'Deutsches Echo', Madrid; Süd-Afrika: 'Der
Deutsch-Afrikaner', Johannesburg; Belgien: 'Deutsch-
Belgische Rundschau', Brüssel; Griechenland: 'Neue
Athener Zeitung", Athen; Dänemark: 'Kopenhagener
Rundschau', Kopenhagen; Australien: 'Die Bracke',
Sydney; Finnland: 'Die deutsche Worte', Helsingfors;
Frankreich: 'Deutsche Zeitung in Frankreich', Paris;
45
Türkei: 'TürkischePost', Istanbul.
* * * * *

Damit sei ein zur Vollständigkeit des Entwicklungsbildes notwendi-


ger Ausblick in die dritte nach 1933 begonnene Periode des Werdens
der Bewegungspresse angeschlossen. Wir haben zunächst die Pflicht,
noch jene Zeit festzuhalten, von der sogar die objektive Zeitungswis-
senschaft berichtet: 'Zur Zeit der Regierung Brünings war der größte
Teil der nationalsozialistischen Parteipresse fast dauernd verboten. Die
staatlichen Maßnahmen verstießen längst gegen die Grundsätze libera-
ler Pressepolitik.'
In diese Zeit fällt auch der Vormarsch der DAF-Presse. Schon im
November 1928 waren die 'Signale' der Betriebszellenorganisation des
Gaues Berlin ein allerdings noch nicht als Zeitung anzusprechender
Auftakt gewesen. Es war ein Versuch, der Schule machte und in den
Wahlkämpfen von 1932 sogar die Auflage von 400.000 erreichte. Im
Frühjahr 1931 wird vom Parteigenossen Muchow das 'Arbeitertum'
gegründet. (...) Die erste Auflage des neuen Monatsblattes betrug
13.000, aber schon nach drei Jahren ist das 'Arbeitertum' mit 4,5 Mil-
lionen Auflage zur größten Zeitschrift der Welt geworden. Neben eini-
gen weiteren Monatsblättern gab die NSBO 1931 auch die für Zeitun-
gen und Amtswalter bestimmte Korrespondenz 'Informationsdienst'
('In-Die') heraus. In den Redaktionen dieser Monatsblätter werden aus
bewährten Frontkämpfern der Bewegung die Fachmänner für die spä-
tere redaktionelle Betreuung des Arbeitertums in der Tagespresse. Die-
se findet am 2. Mai 1933 ihre erste Form in dem zugleich mit den Ge-
werkschaften übernommenem Blatt 'Der Deutsche'.
Während so Monatsblätter den Kampf gegen die ganz besonders ver-
judete Gewerkschaftspresse und roten Tageszeitungen aufnehmen,
müssen auch die Tages- und Wochenblätter der Partei die nicht ausrei-
chende Resonanz ihrer Auflage durch 'Sondernummern" verstärken.
Insbesondere die großen Sondernummern des 'Völkischen Beobach-
ters' erregten viel Aufsehen. (...)
Der 'Kampfverlag' Berlin hatte für die in der Pressearbeit besonders
eifrigen Parteigenossen ein vertrauliches 'Schulungsblatt', 'Der Presse-
wart', herausgebracht. Wie stark das Verständis für pressepolitische
Notwendigkeiten in den Reihen der Bewegung lebendig war, soll hier
ein Auszug aus der Geschichte des ersten Sturms der Marine-SA zei-
gen:
'In diesen Tagen beginnen die Männer von der Marine-SA sich auf
ein Gebiet zu begeben, das eigentlich nicht zu ihrem ureigensten Auf-
gaben- und Interessenkreis gehört. Sie gründen eine Zeitung. Eine
richtige Zeitung. Sie nennen sie stolz 'Der Sturm'. Mit wildem Eifer
stürzt sich alles auf die neue Arbeit. In der ganzen Stadt stehen die
Männer mit der neuen SA-Zeitung. In der Spaldingstrqße sitzen derweil
die beiden 'Chefredakteure' mit ihren Kameraden Nacht um Nacht an
den Fenstern der kleinen Geschäftsstelle, um mit den Pistolen in den
46
Fäusten die wütenden nächtlichen Angriffe der Kommune auf die Räu-
me der 'Redaktion' abzuwehren. Viel guter Wille steckt in dem Werk,
aber ungewohnt mit Geld zu rechnen eine Schwäche, die ja vielen
Seeleuten nun einmal eigen ist -, muß 'das Weltblatt' bereits nach der
sechsten Nummer wegen zu schwacher Finanzen sein Erscheinen ein-
stellen, worauf die Kommunisten in ihren Zeitungen von einem ent-
scheidenden Niedergang der Nazipresse schreiben. Mit Zeitungs-
schreiben ist aber vorläufig bei der Marine-SA keine Liebe mehr zu
gewinnen. Das haben sie seitdem den Kameraden in den Redaktionen
der Gaublätter überlassen...'
Ihren schwersten und leistungswichtigsten Einsatz erlebte die junge
NS-Presse im härtesten Kampfjahre der Bewegung, 1932, dem Jahr der
dreizehn Wahlkämpfe vor der Machtübernahme. 121 NS-Blätter stan-
den gegen 4526 andere Zeitungen im Kampf. Vielfache Erhöhung der
bezahlten Auflagen wurden jetzt offiziell von München angeordnet, um
den gefährlichen Flugblattmangel der äußerst erschöpften Propaganda-
kassen durch meist der Tagesausgabe entnommene vierseitige Sonder-
drucke auszugleichen. Unsere Blätter erhielten damals eine ganz beson-
dere redaktionelle Wirkungskraft und hohe Aktualität durch ein groß-
zügiges System von telephonischen Meldeköpfen, die Reichspressechef
Dr. Dietrich im ganzen Reich eingerichtet hatte, um die von ihm
schnellstens redigierten sensationellen Berichte über die Deutschland-
flüge des Führers sofort in alle Partei- und Gaublätter zu bringen. Eine
Armee von Schnellschreibern war jeden Abend in höchster Anstren-
gung eingesetzt, um zusammen mit zahlreichen Helfern, Boten, Kraft-
fahrern usw. diesen einzigartigen Meldeapparat mit minutiöser Genau-
igkeit in Bewegung zu setzen, damit die gewaltigen persönlichen An-
strengungen des Führers gewissermaßen durch ein Schneeballsystem
der Telephonberichterstattung redaktionell vertausendfacht wurden, um
Millionen Volksgenossen damit zu erfassen. Und sie wurden erfaßt...
Wenn der Führer die letzte Kundgebung verließ, spien unsere technisch
oft ach so bescheidenen Rotationen bereits die ersten fertigen Num-
mern in die Arme der vor Spannung fiebernden Aktivisten der Partei.
Einen halben Tag später erst kamen die anderen Blätter mit den ersten
Berichten.
Einen interessanten Querschnitt durch die redaktionelle Entwicklung
unserer Presse im Jahre 1932, wie sie in der zentralen Leitung der Par-
tei aufmerksam verfolgt und geleitet wurde, gibt das Tagebuch von Dr.
Goebbels. Da heißt es zu Beginn des Jahres am 13. Januar 1932:
'Ich schreibe eine Denkschrift über die Reorganisation unserer
Presse. Die ist so nötig wie das tägliche Brot...';
am 24. Februar 1932:
'In Berlin wurden ' Völkischer Beobachter' und 'Flammenwerfer'
beschlagnahmt. Das ist der Kampf des Systems.'
Der 'Flammenwerfer' war ein wirkungsvolles Kampfmittel in
schwarz-rotem Druck, vierseitig, Berliner Format, in riesiger Auflage
im ganzen Reich als Wahlkampfmittel neben der Gaupresse verwendet.
Außerdem wurden in dieser Zeit die Gaupressemter von Dr. Dietrich
47
erstmals intensiv eingesetzt. Sie mußten die pressepolitische Lage
genauer erkunden, die bürgerliche Presse für unsere
Wahlkampfzwecke nach Möglichkeit zu gewinnen versuchen,
insbesondere heimtückische Presseangriffe oder Inserate so
rechtzeitig in Erfahrung zu bringen, daß noch Abwehrmaßnahmen
möglich blieben. Schließlich galt es, besonders fähige
Parteigenossen für die Pressearbeit einzusetzen.
Hierüber schreibt Dr. Goebbels am 6. März 1932:
'Dr. Dietrich hat die Presse in einer einheitlichen Organisation
zusammengefaßt. Es ist jetzt die Garantie gegeben, daß Presse und
Propaganda absolut Hand in Hand arbeiten...'
und am 21. März 1932:
'Die nationalsozialistische Presse ist im Kaiserhof versammelt.
Der Führer spricht. Die neue Aktion wird dargelegt...'
Hier verdient eine Erinnerung an eine Reichspropagandatagung
des Jahres 1931 in München eingeschoben zu werden, da der
Führer schon damals veraussagte, daß die stärksten
Schwierigkeiten der letzten Kämpfe der Partei weniger im
Straßenterror als in der Lügenflut aus nicht-
nationalsozialistischen Blättern entstehen würden. Das trat gerade
1932 am deutlichsten in Erscheinung, doppelt hart also, wenn
Dr. Goebbels dann berichtet:
'23. März 1932:
Der ' Angriff ist wieder auf eine Woche verboten worden.
Unsere anderen Zeitungen wurden schon in den letzten Tagen
verboten. Damit ist die ganze nationalsozialistische Presse
lahmgelegt.'
Der 2. April 1932 ist wieder ein Lichtblick:
In Hannover wird Herrn Noske von einem anständigen
Richter verboten, uns weiterhin zu verbieten, Zeitungen in erhöhter
Auflage zu verbieten. Das ist ein schwerer Schlag für das System...'
Weiter geht die Erziehungsarbeit für einen verstärkten Einsatz.
Im Juni ruft der' Völkische Beobachter' alle Parteigenossen, die
innerhalb oder außerhalb unserer Parteipresse im journalistischen
Berufe stehen, zu einer losen Vereinigung ohne
Beitragsverpflichtung in die 'Reichsarbeitsgemeinschaft
nationalsozialistischer Journalisten', die im Braunen Haus ihre
Zentrale hatte.
Das Tagebuch des Reichspropagandaleiters berichtet weiter. 10.
Juli 1932:
'Mit unserem Reichspressechef Dr. Dietrich wird die
Einschaltung der nationalsozialistischen Zeitungen in den
Wahlkampf festgelegt. Bei dieser Wahlaktion muß alles an seinem
Strang ziehen. Auch die Presse dient bis zur Entscheidung nur
unseren propagandistischen Zielen...'
15. September 1932:
'Der Angriff wird vergrößert. Es soll bis zur Wahl täglich zweimal
erscheinen; da die bürgerliche Presse, die zum großen Teil auch
von unseren eigenen Parteigenossen gelesen und gehalten wird,
scharf gegen uns Stellung nimmt, bleibt uns nichts anderes übrig,
als gegen sie den Boykott zu organisieren.'
26. September 1932:
'Die ganze Organisation der Berliner Partei arbeitet mit
Hochdruck
48
am Zeitungsboykott. Es wird doch auf die Dauer gelingen, die bürger-
liche Presse zu einer anständigen Tonart zu zwingen.'
1. Oktober 1932:
'In unserem Pressewesen werden einige Änderungen getroffen. Die
gegenwärtigen Leistungen reichen für die erweiterten Aufgaben, die
jetzt gelöst werden müssen, nicht aus. Vielfach auch verstehen unsere
Journalisten nicht, daß es in der Wahlzeit in der Hauptsache auf die
propagandistischen Wirkungen der Zeitungen ankommt. Sie sind meist
zu gründlich und eher für die Wissenschaft als für die schwarze Kunst
geeignet...'
Nach einer schweren Berliner Versammlung gegen die Reaktion aber
wird die enge Verbindung zwischen Front- und Bewegungspresse be-
sonders deutlich in einer Notiz vom 28. Oktober 1932, wo es heißt:
'Das Horst-Wessel-Lied steigt, mächtig gesungen, in den regneri-
schen Abend hinauf. Ein seltenes Gefühl des Sieges erfüllt uns alle....
Sofort auf die Redaktion und diktiert. Wir werfen eine Million Son-
dernummern auf die Straße, weil wir mit Recht vermuten, daß die
Deutschnationalen unter Zuhilfenahme ihrer pressemäßigen Über-
macht die Niederlage in einen Sieg umpfuschen werden. Am besten
wirkt da der wiedergegebene Wortlaut der Reden, die gehalten worden
sind.
' Um 3 Uhr nachts sind wir mit der journalistischen Bearbeitung fer-
tig. Um 6 Uhr werden unsere Zeitungen schon an den Untergrundbahn-
höfen verteilt....'
In diesen für die Bewegung nicht leichten Tagen sprach Dr. Dietrich
auf einer Reichsführertagung der Partei über die Presse und die Zei-
tungspolitik der NSDAP. In seinen grundlegenden Ausführungen
konnte der Reichspressechef auch bekanntgeben, daß etwa hundert
Tageszeitungen bereits ihren täglichen Einfluß als Blätter der Bewe-
gung wirken ließen. So ist es begreiflich, wenn der Reichspropaganda-
leiter aus dieser Zeit berichtet:
4. November 1932:
'Unsere Presse steht uns in dieser Aktion tapfer und unentwegt zur
Seite. Sie ist neben unserem rednerischen und propagandistischen Elan
unsere einzige Waffe...' Leider erkennt das auch der Gegner und will
die Lage ausnutzen. Aber so einfach ist das nicht..
5. November 1932:
'Die Regierung nötigt uns für die letzte Nummer des 'Angriff vor der
Wahl eine Zwangsauflage auf. Wir geraten in eine außerordentlich pre-
käre Situation. Diese Nummer soll also die letzte Lesekostfür die
eigenen Parteigenossen und Anhänger vor der Wahl sein. Ehe wir
selbst unsere Hände bieten, unsre eigenen Parteigenossen zu ver-
prellen, greifen wir zu einem verzweifelten Mittel. Die Gesamtnummer
des 'Angriff', die diese Zwangsauflage enthält, wird Abends feierlich
in den Kanal hineingeworfen. Nimm und lies!..."

* * * * *

49
Am 3. Januar 1933 schreibt Dr. Goebbels:
'Ich gebe der Redaktion neue Anweisungen und umreiße die Tendenz,
nach der jetzt gearbeitet werden muß. Unsere Presse in Berlin hat sich
fabelhaft herausgemacht. Sie hält jeder Konkurrenz mit den bürger-
lichen Zeitungen stand....'
Mit dieser hochverdienten Anerkennung geht die Bewegungspresse
in die Zeit der vom 'Angriff als erstem Blatt verkündeten Macht-
übernahme. Noch bringen die nächsten Monate genau die gleichen
Anforderungen des unmittelbaren propagandistischen Einsatzes; dann
aber beginnt im Sommer 1933 der Kampf nach innen, das zähe Ringen
um den Ausbau und um eine Form, die, dem alten Geist immer ver-
bunden bleibend, auch den Repräsentationspflichten einer nationalso-
zialistischen Staatspresse gerecht wird. War aus dem wildbedruckten
Papier zunächst eine gefürchtete Waffe der Opposition und dann die
geeignete Vertretung der Partei geworden, galt es nun zum würdigen
Mittel der Volks- und Staatsführung zu werden. Der Nation das immer
besser werdende Erziehungs- und Bildungsmittel der breitesten Masse
zu sein, ist heute die Mission des gewaltigen pressepolitischen Appa-
rates, der immer mehr aufräumt im unglaublich wirren Dickicht des
liberalistischen Pressegestrüpps. Die roten Sümpfe dieses Urwaldes
sind trockengelegt, die schwarzen werden folgen und ein ebenso kräf-
tiges wie vielverzweigtes Wachstum sichert der Nation einen der Größe
des Reiches und der Idee wahrhaft würdigen Blätterwald nationalsozia-
listischer Zeitungen. 'Manchester Guardian' schrieb kürzlich:
'In der deutschen Presse angegriffen zu werden, ist eine ernste Sache.
Und wer im 'christlichen' Osterreich mit einem Blatt der NSDAP
getroffen wird, kann sich im Kerker über 'Nächstenliebe' die ent-
sprechenden Gedanken machen oder sich an die ebenso krampfhaft
bekämpften Anfangszeiten des 'corpus delicti' erinnernd trösten.
Unsere Presse ist eine ebenso beliebte wie gefürchtete Macht gewor-
den. Ihr Wachstum bedarf auch weiterhin der sorgsamen Pflege und
der Mitarbeit aller. Niemand weiß das besser, als die verantwortlichen
Männer in den Redaktionen und Verlagen. In diesen Parteigenossen
lebt das unablässige Bemühen um einen Stil, dem nach einem Worte
Alfred Rosenbergs 'die Aufgabe der Schrift nicht die Möglichkeit
bedeutet, ausbrechende Gefühle niederzulegen, sondern im Dienste der
Geistes- und Seelengestaltung zu stehen.

50
Teil 3: Die nationalsozialistische Revolution
3.1. Der Begriff der Revolution
3.2. Revolutionsphasen

"Unsere Revolution ist nicht eine Angelegenheit von drei oder fünf
Jahren, auch nicht von zehn Jahren, sondern sie führt hinaus in kom-
mende Geschlechter." - Alfred Rosenberg, 1935 auf einer Tagung der
Obergauführerinnen des BDM in Potsdam

3.1. Der Begriff der Revolution


Bürgerliche und linksradikale Soziologen und Philosophen haben
sich seit Jahrzehnten immer besonders schwer getan, wenn es darum
ging, das politische Phänomen der Revolution genauer zu definieren
und zu erklären. Eine Definition jagte die andere, sodaß am Ende so
gut wie nichts bei dieser ganzen "Forschung" herauskam und man in
grenzenlosen Dogmatismus verfiel. Man glaubte festgestellt zu haben,
daß eine Revolution das Ergebnis von Klassenkämpfen innerhalb von
Gesellschaften sei und fügte den Begriff der Revolution in die marxi-
stisch-jüdische Ideologie und Terminologie des Bolschewismus ein.
Der Kommunismus führt dazu bis heute die bolschewistische Okto-
berrevolution von 1917 und die Revolution in Kuba 1959 als "unum-
stößliche Beweise" für die Richtigkeit ihrer Ideologie an. Kommuni-
stische Revolutionen brachten den betreffenden Völkern bisher nichts
weiter als eine jüdisch geführte Diktatur bolschewistischer Funktionäre,
die als Hilfskräfte des internationalen Juden die Weltherrschaft des
Davidsterns zu erkämpfen versuchen.
Das ist die eine Seite, die Seite des Minusmenschen, der mit von ihm
angezettelten negativen Revolutionen nur Zerstörung in allen Lebens-
bereichen eines Volkes hat schaffen können.
Dem gegenüber steht die positive Kraft der Weltanschauung des Ha-
kenkreuzes: der revolutionäre Nationalsozialismus.
Als Nationalsozialisten haben wir seit der wissenschaftlichen Begrün-
dung unserer Weltanschauung durch unseren Führer Adolf Hitler mehr
als klare Vorstellungen einer Revolution, die politische Verhältnisse
schafft, die unserem Volk die Zukunft sichern können. Nicht zuletzt
aus dem Grund, als uns Adolf Hitler mit der ersten nationalsozialisti-
schen Revolution am 30. Januar 1933 als Vorbild und gleichzeitig auch
als Beispiel dient. Da sich die Geschichte aber nicht wiederholt, jeden-
falls nicht exakt in allen Einzelheiten, ist es an der Zeit, neue Strategien
und Taktiken zu entwickeln und sie an den derzeit Verantwortlichen
des nationalsozialistischen Widerstandes als konstruktive Vorschläge
zu unterbreiten.
51
Im grundsätzlichen Sinn ist eine Revolution eine totale Umwälzung
der politischen Ordnung eines Staates mit einem völligen Wechsel der
bisher vorherrschenden Normen und Wertvorstellungen. Eine neue
Weltanschauung tritt an die Stelle der alten Ideologie und sorgt im wei-
teren Verlauf der Revolution für eine absolute Durchdringung des Vol-
kes mit ihren geistigen Grundlagen.
Der Umsturz geht einher mit dem Auswechseln der bisherigen Füh-
rung in allen wichtigen Bereichen von Staat, Wirtschaft, Wehrmacht
und Erziehungswesen. Weiters wird die Opposition zum Schweigen
gebracht, auf welchem Wege auch immer. Der Revolutionär muß vor
allem bestrebt sein, die Ereignisse seines Kampfes zu sichern und alles
rücksichtslos und brutal zu vernichten, was glaubt, sich ihm in den Weg
stellen zu müssen. Diese grundlegenden Erkenntnisse sind weder etwas
Neues noch Besonderes, sie stellen lediglich die logische Weiterfüh-
rung und Schlußfolgerung aus den revolutionären Forderungen der
"Männer der ersten Stunde" dar.
Während diese Tatsachen Merkmale jeder Revolution auf politischer
Ebene sind, haben wir uns näher zu beschäftigen mit den spezifischen
Merkmalen des nationalsozialistischen Typs der Revolution und mit
ihren grundlegenden Werten und erstrebten Zielen.
Das vorrangigste Ziel der von uns angestrebten zweiten national-
sozialistischen Revolution ist die Wiedererrichtung eines nationalsozia-
listischen Volksstaates auf deutschem Boden, um das Überleben
unseres Volkes für das kommende Jahrtausend in allen Einzelheiten
sicherzustellen. Dazu ist es notwendig, erst einmal auf innenpoliti-
schem Sektor für Ordnung zu sorgen, um damit günstige Voraussetzun-
gen zu bekommen, die uns befähigen, unsere Außenpolitik erfolgreich
durchführen zu können.
Die erste Aufgabe wäre dadurch festgelegt:
die Zerschlagung des herrschenden Systems mit allen seinen nega-
tiven und volksschädigenden Ausprägungen, um revolutionäre natio-
nalsozialistische Kader an die Spitze des neuen Staates zu setzen. Mit
der Ausschaltung des alten kapitalistisch-jüdischen Systems der Reak-
tion und des kommunistisch-jüdischen Systems des Kommunismus
geht einher die Schaffung der neuen deutschen Volksgemeinschaft auf
der Grundlage des nationalen Sozialismus. Der neue provisorische
Staat auf deutschem Boden wird losgelöst einerseits vom nordatlanti-
schen "Verteidigungsbündnis" (bzw. vom "Warschauer Pakt"), um
Blockfreiheit zu gewährleisten, andererseits aus der sogenannten Euro-
päischen Gemeinschaft (bzw. aus dem RGW), um unsere Wirtschaft
wieder auf eine solide, unserem Volk zum Vorteil gereichende Grund-
lage zu stellen. Wie das im Einzelnen zur Durchführung kommen wird,
haben spätere Zeiten zu entscheiden, dazu ist es momentan aufgrund
der politischen Verhältnisse noch nicht die Zeit. Derzeit muß sich der
nationale Sozialismus auf die Revolution vorbereitende Maßnahmen
beschränken, die aus der Heranbildung erstens eines funktionierenden
kämpferischen Kaders bestehen, und zweitens aus einer mittels der
revolutionären und radikalen Propaganda zu bildenden Massenbasis im
52
Volk.
Die erste Aufgabe der Revolution beinhaltet die innenpolitische
Säuberung unseres neuen Staates. Alles Zersetzende und Volkschädi-
gende wird aus der Volksgemeinschaft ausgeschlossen, um im Gegen-
teil alles zu fördern, was unserem Volke nützt, allem voran das Wesen
der deutschen Familie. Alles, was auch nur entfernt an die sogenannte
Demokratie noch erinnert, muß aus dem Denken unseres Volkes ge-
nauso verschwinden wie kommunistisches und abartiges Gedankengut
Deutschland wird wieder sauber, aber nicht von uns, wie der Jid es an-
strebt, sondern durch uns.
Die zweite Aufgabe der Revolution betrifft den außenpolitischen
Sektor: gemäß dem unabänderlichen Programm der NSDAP vom
24.2.1920 fordern wir Grund und Boden für alle 80 Millionen Deut-
schen in Europa als Lebensraum der nächsten Jahrhunderte. Der durch
unsere Innenpolitik geschaffene Bevölkerungsüberschuß muß ent-
sprechend der unserem Volk innewohnenden kulturschöpferischen ras-
sischen Kraft angesiedelt werden, um dadurch wieder zukunftssichern-
de Werte zu schaffen. In erster Linie wird die erneute Schaffung eines
alle Deutschen umfassenden Staates (sehe Punkt l Parteiprogramm
NSDAP) durch Wiedervereinigung der uns in den letzten Jahrhunder-
ten geraubten Gebiete politisches Ziel sein. Was dann folgt, wird uns
die Zukunft zeigen. Grundsätzlich ist aber zu sagen, daß wir innen- wie
außenpolitisch einen starken Staat errichten müssen, der für alle Zeiten
dem negativen Moment der Welt, dem judischen Teufel, trotzt.

3.2. Revolutionsphasen
Da der Revolutionär bestrebt ist, seine Revolution möglichst schnell
und effektiv gleichzeitig mit dem geringsten personellen und materiel-
len Einsatz durchzuführen, hat er sein Augenmerk besonders auf die
Grundsätze der Taktik zu richten.
Taktik ist die Kunst,
- DORT, wo es darauf ankommt, und
- DANN, wenn es darauf ankommt,
dem Gegner überlegen zu sein, um ihm den eigenen Willen aufzwin-
gen zu können. Um diese zu gewinnende zeitliche und örtliche Über-
legenheit richtig beurteilen zu können, muß das gesamte revolutionäre
Geschehen, von frühen Ansätzen der "Männer der ersten Stunde" bis
zum Endsieg, betrachtet werden. Bei Revolutionen der verschiedensten
Arten und in unterschiedlichen territorialen Verhältnissen konnten
einander sehr ähnliche zeitliche Abschnitte oder Phasen festgestellt
werden:
1. die Phase der Vorbereitung, gekennzeichnet durch ein diffuses,
unzusammenhängendes, aber massenhaftes Unbehagen in der breiten
Masse des Volkes.
2. die Phase, in der die Masse insgesamt von einer Erregung befallen
ist, die zur Heranbildung einer Opposition mit klaren und eindeutigen
53
Zielvorstellungen führt.
3. die Phase der eigentlichen Revolution, des Umsturzes, bei dem
entweder der revolutionäre Kader siegt, oder Reaktion oder Konter
revolution triumphieren werden. Der Zeitpunkt der endgültigen Ent
scheidung also über die Zielvorstellungen der Revolutionäre.
4. die letzte Phase nach Gelingen des Umsturzes zeichnet sich mit
einer Festigung des Kaders, bzw. dessen personellen Ausbaus, und mit
der Sicherung des Sieges mit allen schon dargelegten Konsequenzen
aus.
In jeder Phase tritt eine andere Art des Kämpfers ans Tageslicht, der
entweder für sich allein steht, oder aus vorangegangen hervorgeht:
1. Vorbereitungsphase Agitator und Propagandist,
2. Bildung der revolutionären Opposition Reformer,
3. Revolution Politiker, Machtstratege,
4. Sicherung des Sieges Technokrat und Organisator.
Wohl ist festzustellen, daß jede Form des Revolutionärs, ob Agitator
und Propagandist, Reformer, Politiker, Technokrat oder Organisator, in
jeder Phase der Revolution ihre Aufgabe haben, allerdings müssen die
Prioritäten, die durch die Anforderungen des Kampfes festgelegt sind,
berücksichtigt werden. So wird der Propagandist in allen Phasen seine
Aufgaben haben, so wie der Politiker von Anfang an auf seinem Posten
zu stehen hat, denn ohne ihn wäre es keine Revolution, die stattfindet,
sondern eher ein zum Scheitern verurteilter Aufstands- oder Putsch-
versuch.
Diese Aufstellung versinnbildlicht die Festsetzung der genauen Auf-
gabenbereiche des jeweiligen Kämpfertyps mit Hervorhebung takti-
scher Grundsätze der Revolution.
* * * * *

Die Vorbereitungsphase der Revolution ist die Zeit der "Männer der
ersten Stunde", der Idealisten und bedingungslosen Fanatiker, die um
jeden Preis ihre Weltanschauung zum staatstragenden Element erheben
wollen. Sie haben ihren Kampf in der Erkenntnis begonnen, daß alle
anderen Mittel der politischen Einflußnahme im Staat erfolglos blie-
ben, um aus diesem Verständnis heraus zum letzten, aber wirkungsvoll-
sten Mittel zu greifen, zur Revolution. Der Revolutionär denkt in erster
Linie politisch im Gegensatz zur Masse des Volkes, und hat aus diesem
Grunde jede politische und staatliche Veränderung immer etwas eher
als der Mann auf der Straße zu erkennen vermocht. Er gehört zur Gat-
tung jener Minderheiten, von denen zu Recht behauptet wird, daß allein
sie das Weltgeschehen in letzter Konsequenz bestimmen.
Der Revolutionär muß sein Volk kennen, um politisch etwas bewir-
ken zu können. Er muß jede Unmutstimmung sehen und beurteilen und
sie für die Revolution nutzen. Er erst wird es sein, der dem Volk in
ganzer Eindringlichkeit die allgemeine Lage ins Bewußtsein rufen
muß. Der Revolutionär nimmt die äußere Gestalt des Propagandisten
und Agitators an, der die durch soziale, wirtschaftliche oder politische
54
Mißstände hervorgerufenen Unmutsmomente im Volk erkennt und in
eine ihm nutzende Richtung lenkt Er hat die Aufgabe, das massenhafte
Unbehagen zum revolutionären Moment zu steigern.
In dieser Phase kommen alle propagandistischen Mittel zur Verwen-
dung, vorausgesetzt, dem Kämpfer stehen sie in logistischer wie finan-
zieller Hinsicht permanent zur Verfugung.
Flugblätter, Kampfzeitungen, Plakate, Aufkleber, Propagandamär-
sche oder auch ein zeitweise betriebener Untergrundsender müssen
nach Möglichkeit verwandt werden, wie alles, was das propagandisti-
sche Waffenarsenal der Massenbeeinflussung hergeben kann. Keine
Möglichkeit darf unbeachtet bleiben, um jene Massenbasis zu schaffen,
von der der Sieg ursächlich mit abhängt Hier verdeutlicht sich die Auf-
gabe des Revolutionärs in der revolutionären Vorbereitungsphase:
Er muß als Propagandist und Agitator in der Masse schaffen, auf der
die Nationalisierung beginnen kann.
Erst wenn die Massenbasis der Revolution vorhanden ist, kann die
erste Phase als abgeschlossen gelten, um darauf aufbauend den Kampf
bis zum siegreichen Ende weiterzuführen.
* * * * *

Die derzeitige politische Situation in Deutschland ist dem interes-


sierten Leser so bekannt, daß es unnötig ist, sie nochmals eingehender
zu erörtern. Es muß aber festgestellt werden, daß wir uns in der Vorbe-
reitungsphase einer Revolution befinden, die seit Jahren unvermindert
anhält. Ausländerüberflutung, Arbeitslosigkeit von Millionen Volks-
genossen und wirtschaftlicher Niedergang sorgten für das Anwachsen
erheblicher Unmutsstimmungen innerhalb unseres Volkes. In Kenntnis
obiger Grundsätze machte sich der nationale Sozialismus diese Un-
mutsstimmungen dienstbar und organiserte sich mit ihrer Hilfe zu einer
revolutionären Gesinnungsgemeinschaft, die in der Zukunft weiter
wachsen wird. Bis zum Errichten der Massenbasis aber ist es noch ein
längerer Weg, der nur mit einer erheblich gesteigerten Propaganda-
tätigkeit nutzenbringend wird beschritten werden können.
* * * * *

Die Taktik der Vorbereitungsphase des Umsturzes beschränkt sich im


wesentlichen darauf, propagandistisch unverzüglich zur Stelle zu sein,
wenn es darauf ankommt, die Masse zu revolutionieren. Das heißt auf
deutsch, daß beispielweise dort, wo fremdrassige Untermenschen deut-
schen Aussiedlern Wohnungen und Arbeitsplätze streitig machen, so-
fort die nationalsozialistische Propaganda einsetzen muß, um das Volk
auf diese Umstände hinzuweisen und beginnenden Widerstand zu orga-
nisieren. Dieses Beispiel mag an dieser Stelle genügen.
Auf jeden Fall müssen alle propagandistischen Mittel zusammenhän-
gend eingesetzt werden. Nur der koordinierte Propagandakampf ist
sinnvoll, da er keine Kräfte zersplittert und mit der in der Vorberei-
55
tungsphase zahlenmäßig meist relativ geringen personellen Stärke an
der richtigen Stelle massiert zu fuhren ist. Die Aktionen des revolutio-
nären Kaders haben deshalb eine gründliche Vorbereitung nötig, damit
sie möglichst effektvoll gestaltet werden können. Bei der Vorbereitung
muß unbedingt die Handlungsfähigkeit während der Durchführung der
Aktion gesichert bleiben, denn ohne sie ist jeder Einsatz schon im Vor-
feld des Kampfes zum Scheitern verurteilt. Bei zu erwartenden starken
Feindkräften etwa sollte, für den Fall, daß eine militante Konfrontation
vermieden werden muß, versucht werden, den Gegner zu zersplittern,
etwa durch Scheinaktionen an anderen vorher der Öffentlichkeit be-
kanntgegebenen Orten oder mit der Durchführung vieler Aktionen an
verschiedenen Plätzen. List und Täuschung spielen hier eine große
Rolle, die der Revolutionär als Strassenkämpfer allerdings ziemlich
schnell beherrschen wird. Das ist meist nur eine Frage der Erfahrung
und damit der Zeit.
Voraussetzung zum Erfolg ist, wie oben gesagt, die Gewährleistung
der Handlungsfreiheit, die von folgenden Faktoren abhängt:
1. Aufklärung des Kaders über Feindlage und örtliche Verhältnisse.
Als Feindkräfte gelten im weitesten Sinne Konterrevolutionäre und
Systempolizei in allen Schattierungen. Dienststellen, Treffpunkte,
Mobilität, Befehlsverhältnisse, Nachrichtenübermittlung, Bewaffnung
usw. fallen in dieses Ressort, dem größte Bedeutung zukommt. Wer
seinen Gegner nicht kennt, ist unfähig, ihn zu vernichten.
2. Geheimhaltung. Der Führer gab zu Beginn der Kampfhandlungen
im Polenfeldzug einheitliche Richtlinien und Befehle heraus, die den
Geheimnisschutz betrafen. Sie wurzelten in seinem Ausspruch, daß
niemand von geheimzuhaltenden Dingen mehr erfahren darf, als er zur
Durchführung seines Auftrages unbedingt wissen muß.
Nicht nur damals war ein Höchstmaß an Geheimhaltung Vorbedin-
gung eines Sieges. Gerade in unserer Lage, die von personellen und
Finanziellen Problemen geprägt ist, zu denen die ständige Überwachung
durch das System und der Kampf mit der Kommune zuzuzählen sind,
ist Konspiration ein unbedingtes Muß, auf das wir auch in absehbarer
Zeit nicht verzichten können. Treffpunkte sollten soweit erforderlich
nur kurzfristig bekanntgegeben werden. Anschriften potentieller Revo-
lutionäre das wahrscheinlich wertvollste Material neben Waffen und
finanziellen Mitteln sind so sicher wie nur irgendmöglich auszulagern,
ebenfalls wichtiges Aktenmaterial. "Wenn zwei etwa wissen, weiß es
einer zuviel." Dieses alte Sprichwort muß sinngemäß überall da ange-
wandt werden, wo es um Verschlußsachen oder Geheime Kommando-
sachen geht.
3. Sicherung der eigenen Kräfte besitzt neben der zuzurechnenden
Geheimhaltung genauso hohe Priorität Der Kader muß während Aktio
nen und anderer politischer Arbeit stets auf Feindangriffe vorbereitet
sein. Diese Vorbereitung gewährleistet das z.Z. größte Maß an Siche
rung. Sowohl Hausdurchsuchungen als auch Überfälle durch die Kom
mune gehören zu diesem Bereich. Zwar kann man sich vor ersteren nur
durch Anonymität schützen, doch wann ist diese im heutigen Polizei-
56
staat schon gesichert?! Es genügt schon, kein geheimes Material aufzu-
bewahren, das den Systemknechten in die Hände fallen könnte. Bei
Kommuneüberfällen besteht der beste Schutz im sofortigen Zurück-
schlagen mittels geeigneter Waffen.
Die Sicherung vor Verrat aus den eigenen Reihen ist in diesem Zu-
sammenhang wesentlich schwieriger zu handhaben. Die Geheimhal-
tung spielt hier wiederum eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Ansonsten fällt unter den Punkt der Sicherheit auch die ungestörte
Durchführung von Propaganda- und sonstigen Aktionen. Es kommt
darauf an, den Gegner richtig einschätzen zu können, um geeignete
Gegenmaßnahmen zu treffen. (Siehe Punkt 1.)
4. Die Überraschung stellt die letzte Voraussetzung zur Sicherung
der Handlungsfreiheit dar. Sie wird letztendlich der auslösende Faktor
jedes Erfolges bleiben. Die Überraschung nimmt dem Gegner die Mög-
lichkeit, eingehende Vorbereitungen zu treffen, sichert uns aber das
Vermögen, schnell mit großem Erfolg und unter geringen, wenn nicht
gar keinen, Verlusten, zuzuschlagen. Damit wird dann auch klar, daß
die Zeit die Grundlage der Überraschung ist und weiter in der Folge
jeder vorbereitenden Maßnahme für Aktionen zu allererst zu berück-
sichtigen ist. Je schneller gehandelt wird, desto mehr Zeit ist man dem
Gegner voraus, wobei die gewonnene Zeit wieder ein Mehr an Hand-
lungsfreiheit bedeutet.
Je größer die Handlungsfreiheit ist, desto mehr Aktionen sind in
einem begrenzten Zeitraum durchführbar. Um in diesem Zusammen-
hang ein Kriterium zur Beurteilung zu haben, bietet sich folgende Glei-
chungen: Leistung = Aktion/Zeit.
Die Leistung ergibt sich aus dem Verhältnis der Aktionen während
einer bestimmten Zeitspanne. Hier wird deutlich, daß Handlungsfrei-
heit vorhanden sein muß, um Leistung zu bringen, genauso wie Lei-
stung erbracht werden muß, um die Freiheit des Handelns zu gewähr-
leisten. In einer militär-taktischen Schulungsunterlage liest sich das
ähnlich:
"Initiative gibt zwar Handlungsfreiheit, aber ohne ein Minimum
an Handlungsfreiheit ist wiederum Initiative unmöglich."
Also ist es immer besser, etwas Falsches, als überhaupt nichts zu tun,
und "auch eine nicht hundertprozentige Aktion kann den Feind zwin-
gen, von einem eigenen Vorhaben abzulassen, und deshalb fordern wir
von den Führern aller Grade: "Initiative und nochmals Initiative." Das
soll nun nicht bedeuten, einfach zu handeln, um des Handelns Willen,
oder weitergehend betrachtet, der Revolution um der Revolution Willen
zu huldigen. Jede Aktion muß hundertprozentig vorbereitet sein. Wenn
das Ergebnis jedoch, aus welchem Grunde auch immer, das Ziel nicht
ganz erreichen sollte, ist das auch nicht weiter tragisch zu nehmen. Der
preußische Soldat wurde nicht bestraft, wenn er unbewußt etwas Fal-
sches getan hatte, sondern dann, wenn er nichts getan hatte.

* * * * *

57
Der Umgang des Revolutionärs mit dem herrschenden System:
Solange das herrschende System noch besteht, gilt für jede Phase der
Revolution der Grundsatz, daß die sich Staat nennende Mischung aus
Korruption und Verbrechen bei jeder sich bietenden Gelegenheit und
unter Aufwendung aller Mittel zu schädigen ist. Um welche Institution
es sich auch handelt, die Art und Weise, wie mit ihr zu verfahren ist,
bleibt einheitlich radikal: die Subversion steht an oberster Stelle. Wo
immer man dem System und seinen dümmlichen oder verbrecherischen
Knechten Schwierigkeiten bereiten kann, muß das in höchster Präzision
geschehen. Unsere Aktionen müssen sie in hektische Betriebsamkeit
versetzen, denn aus der Hektik entstehen die meisten Fehler, aus denen
wir dann wieder Nutzen ziehen.
Wenn die Vorbereitungsphase der Revolution sich durch die Heran-
bildung einer Massenbasis auszeichnet, die ein sich stetig straffender
Kader weiter vergrößert, wird die zweite revolutionäre Phase durch den
Ausbau einer konkreten Systemopposition organisatorischen Charak-
ters geprägt. Der revolutionäre Kader wird zur Grundlage einer
Volksbewegung, die im Gegensatz zur Vorbereitungsphase nun ihre
Ziele nicht mehr wage im Nebel ferner Zukunft zu erblicken glaubt,
sondern ihre Forderungen hart und klar an das System stellt, um sie
alsbald erfüllt zu sehen. Es ist aus einem kleinen Funken ein Feuer
entstanden, das alles, was zu verbrennen ist, mit sich reißt und zu
Asche verwandelt. Das winzige Häuflein der "Männer der ersten
Stunde", der alten Kämpfer, wuchs heran zu einer Organisation mit
einem ungeheuren Machtfaktor, der vom (noch) herrschenden
System nur noch äußerst schwer bekämpft werden kann.
Für die Organisation beginnt jetzt eine neue Art des propagandisti-
schen Kampfes mit dem Zweck, den reinen und ausschließlichen
Machtkampf um den Staat vorantreiben zu helfen. Die Propaganda der
Vorbereitungsphase mußte erst den Machtfaktor schaffen, mit dem
nunmehr das alte System zerschlagen und die Macht übernommen wer-
den soll. Jetzt ist der Revolutionär als Reformer gefordert, der be-
stimmte Programme und Alternativvorschläge in die Politik einbringt
und gleichsam bestrebt ist, den reaktionären und konterrevolutionären
Gegner sowohl propagandistisch als auch politisch auszuschalten. Die
Bewegung steht kurz vor dem Ziel ihres Kampfes, wenn sie stark ge-
nug ist, diesen Kampf zu bestehen, oder sie befindet sich unmittelbar
vor dem Stadium des politischen Todes. Im letzteren Fall allerdings
hätte sie nichts anderes verdient als eben den Tod, denn er Schwache
wird niemals ein Volk führen können.
Die ersten beiden Abschnitte des revolutionären Prozesses unter-
scheiden sich nicht, was Strategie und Taktik betreffen. Ihr Ziel ist, um
das noch einmal klarzustellen, die Nationalisierung der Massen. Der
nächste Schritt ist die Esklation des Kampfes: die Revolution.
* * * * *

Die Zwangsläufigkeit des Umsturzes ergibt sich aufgrund folgender


58
Voraussetzungen:
1. Der Nationalsozialistische Kader muß vom alten Kämpfer als
"Mann der ersten Stunde" bis zum jüngsten Aktivisten in kämpferischer
und weltanschaulicher Hinsicht gefestigt sein. Der Revolutionär muß
als Propagandist wie als Politiker außerordentlich befähigt sein und die
taktischen und strategischen Grundlagen des politischen Kampfes be
herrschen. Als weltanschaulicher Kämpfer ist er der Motor, der Initiator
der auf dieser Grundlage aufzubauenden Massenbasis im Volk. Je aus
gebildeter er in jeder angesprochenen Hinsicht ist, umso gefestigter
wird der ganze Kader sein, auf dessen kämpferischen Wert es in jeder
Sekunde der Revolution ankommt.
2. Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, beginnt der Aufbau der Mas
senorganisation. Ihre Größe und damit verbundene Machtentfaltung
hängt von der Straffheit des nationalsozialistischen Kaders ab: je ge
festigter er ist, umso größer sein Idealismus und umgekehrt -, der wie
derum in direktem Verhältnis der beginnenden Propagandatätigkeit
steht. Diese schließlich ist der Wertmesser der sich bildenden Massen
basis, aus der die organisatorische Systemopposition hervorgeht. So ist
die Gute des Kaders und letztlich jedes Aktivisten erste Voraussetzung
des späteren Sieges. Es geht gar nicht anders: die nationalsozialistische
Massenorganisation muß entstehen, wenn der nationalsozialistische
Kader straff und hervorragend organisiert und geführt wird, und in der
Lage ist, allen Widrigkeiten des politischen Kampfes zu trotzen.
Gute ist Bedingung der Größe, also müssen wir jederzeit bestrebt
sein, unsere Kaderschulung auf den Stand zu bringen, den sie benötigt,
um so dem Aktivisten die Waffen geistiger Art zu geben, die der
Kampf erfordert.
3. Während der Zeit des Kampfes tritt der revolutionären Bewegung
immer wieder der politische Gegner entgegen. Zum Zeitpunkt des
ersten Auftretens der nationalsozialistischen Massenorganisation wird
er jedoch verstärkt versuchen, seine Opposition zu zerschlagen. Die
Aktivitäten des vereinten konterrevolutionär-reaktionären Gegners
(Kommune und System) steigern sich im Verhältnis zu den unsrigen.
Die Revolution beginnt ihre Eigendynamik zu entfalten, die schließlich
zur Eskalation fuhrt. Diesen Kampf wiederum besteht nur der stärkere
Kontrahent. Es kommt also wieder auf die Gute des revolutionären
Kaders und der Massenorganisation an, womit das Führerwort nach der
alleinigen Siegesberechtigung derer, die den Sieg auch verdienen, in
seinem ewigen Recht bestätigt wird.
* * * * *

Die erste Maßnahme nach dem revolutionären Moment ist -, wie


schon kurz angesprochen der personelle Wechsel in Regierung, wirt-
schaftlichem, militärischem und erzieherischem Leben. Legislative -
gesetzgebende Gewalt -, Judikative - richterliche Gewalt - und Exeku-
tive - ausfuhrende Gewalt - werden in der Revolutionsregierung zusam-
mengefaßt. Die freigewordenen Stellen werden aus dem Kader der
59
siegreichen Bewegung ausgefüllt.
Die weltanschauliche Revolution steht neben dem personellen Wech-
sel an oberster Stelle des Durchzuführenden. Sie beginnt damit, daß sie
alle Grundlagen des zerschlagenen Systems einer weltanschaulichen
Prüfung unterzieht, deren Ergebnis darüber zu entscheiden hat, was bei-
behalten und was bedingungslos ausgemerzt wird. Daraus ergeben sich
dann die radikalen Veränderungen des politischen Lebens auf allen
Ebenen. Der Totalitätsanspruch der Revolution macht sich überall be-
merkbar. Es wird vor nichts Halt gemacht, nicht vor dem Gegner, nicht
vor seinen Institutionen und schon gar nicht vor seinen Ideologien. Was
der Revolution schadet, wird ausgerottet, was sie unterstützt, gefördert.
Jetzt nimmt die Revolution ihren Lauf und gestaltet das gesamte poli-
tische Leben so um, daß das Leben des Volkes jetzt und in der Zukunft
gesichert bleibt.
Und wahrlich, als uns die Vorsehung einen Adolf Hitler schenkte,
gab sie unserem Volk damit auch das ewige Leben.

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