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in Waffen :
Band I
Massenpsychologie,
Propaganda und
Revolution
von Hans Westmar
"Die Sache der Nation muß die Sache des Volkes sein. Es
gilt, die deutsche Arbeit den Klauen der internationalen
Raubfinanz zu ent-reissen und damit dem detuschen Volk
wieder Luft und Licht zum Atmen und zum Leben zu geben.
Wir wollen es nicht mehr dulden, daß der deutsche Arbeiter der
Proletarier der Nation ist, darum sind wir Sozialisten. Wir
wollen es nicht mehr zulassen, daß die deutsche Nation der
Proletarier der Welt ist, darum sind wir Nationalisten. Und
weil wir in diesen beiden Aufgaben den einmaligen
geschichtlichen Sinn deutscher Zukunft erblicken, der nur
insgesamt gelöst werden kann, darum nennen wir uns
Nationalsozialisten. Das kommende Deutschland wird diesen
Stempel tragen oder aus der Reihe der anderen Welt gestrichen
werden.
"Wohlan denn, - arbeitet, kämpft, opfert, leidet, und duldet. Es
handelt sich um Deutschland. Wenn Deutschland stirbt, dann
geht das Licht der Welt aus."
"Möge die helle Flamme unserer Begeisterung niemals zum Erlö-
schen kommen. Sie allein gibt auch der schöpferischen Kunst einer
modernen politischen Propaganda Licht und Wärme. Es mag gut sein.
Macht zu besitzen, die auf Gewehren ruht. Besser aber und beglücken-
der ist es, das Herz eines Volkes zu gewinnen und es auch zu behalten."
- Dr. Joseph Goebbels
Inhaltsverzeichnis :
Vorwort 5
l. l Allgemeine Einleitung 7
l .2 Die organisierte Masse 9
l .3 Das Denken der Masse 11
l .4 Führung und Beeinflussung der Masse 17
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Teil I: Grundsätze der
Massenpsychologie
1.1 Allgemeine Einleitung
1.2 Die organisierte Masse
1.3 Das Denken der Masse
1.4 Führung und Beeinflussung der Masse
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Die organisierte Masse läßt sich mit folgenden Eigenschaften am
treffendsten beschreiben:
- Triebhaftigkeit,
- Beweglichkeit in ihren Meinungen,
- Erregbarkeit,
- Beeinflußbarkeit,
- Leichtgläubigkeit,
- Überschwang und Einseitigkeit der Gefühle,
- Unduldsamkeit,
- Herrschsucht,
- Konservatismus, sowie letztlich
- Unfähigkeit zum logischen Denken.
Das Verhalten, das vom Gefühlsleben ausgeht, ist in der organisierten
Masse also extrem wandel- und veränderbar. Es ist ohne weiteres mög-
lich, daß die Masse morgen das genaue Gegenteil dessen ausführt und
als einzig richtig ansieht, als sie es heute tun würde. Liebe kann in Haß
umschlagen, wie Begierde in Abneigung und so fort. Auch die allge-
meine "Anerkennung" staatlicher und politischer Regierungsformen
fällt in diesen Bereich.
Dies bedeutet nicht, daß keine Grenzen vorhanden wären. Diese wer-
den durch die grundlegende Beschaffenheit der Rassenseele festgelegt,
die die Grundlage alles Tuns und Handelns eines Volkes ist. Sie würde
sich ausschließlich durch eine Änderung des Genotyps, durch Rassen-
mischung, verändern lassen.
Abschließend ist weitergehen zu bemerken, daß in der organisierten
Masse zwar ein Gruppenzwang starker Ausprägung wirksam ist, es
aber dennoch möglich ist, sich diesem zu entziehen. Diese Fähigkeit
besitzen die meisten Angehörigen einer Rasse entweder überhaupt
nicht oder nur in geringem Umfang. Für denjenigen aber, der die Kraft
besitzt, der Macht der Masse zu trotzen, bedeutet das seine Eignung
zum Revolutionär und zum Volksführer. Der Revolutionär muß stärker
als die Massenkraft sein, sonst würde es in der Geschichte niemals
Veränderungen revolutionärer Art gegeben haben. Diese aber werden
es immer sein, die den Lauf der Welt bestimmen.
Auch der Revolutionär ist einem gewissen Gruppenzwang unterwor-
fen Disziplin, Pflichtbewußtsein und Kameradschaft -, doch er hindert
ihn nicht, sein Ziel nachdrücklich zu verfolgen. Im Gegenteil: dieser
Gruppenzwang ist eine Voraussetzung zum Erfolg. Die Revolutionäre
sind Ausnahmen im Leben der Völker, aber dieser Ausnahmezustand
befähigt sie, die Völker zu fuhren.
Die Ideen und Meinungen der Masse sind von gewissen Triebkräften
abhängig, als da wären:
- die mittelbaren, verborgenen Triebkräfte, und
- die unmittelbaren, direkten und sichtbaren.
Die mittelbaren Triebkräfte bilden den Boden, auf dem die Ideen ent-
stehen. Die Ideen und Meinungen sind somit zu allererst von diesen
mittelbaren Triebkräften abhängig. Haupttriebkraft ist wiederum die
Rasse, der die Angehörigen der organisierten Masse zuzurechnen sind.
Desweiteren gehören die Überlieferungen des Gesamtvolkes, sprich
alles, was mit der Kulturgeschichte einer Rasse zusammenhängt, sowie
die staatlichen Einrichtungen, als auch das Erziehungswesen in diese
Reihe. Sie alle beeinflussen das Denken eines Volkes.
Eine spezielle rassische Überlieferung als mittelbare Triebkraft stellt
der unserer Rasse innewohnende Idealismus, der Opfer- und Gemein-
schaftssinn dar. Der Idealismus erfuhr im deutschen Volk seine höchste
Steigerung und Präzision. Er ist das Urelement jeglichen Gemein -
schaftslebens in unserem Volk, sowie in allen anderen arischen Völ-
kern. Der Idealismus formt die Volksgemeinschaft und ist im folgenden
der Begründer jeder kulturellen und sonstigen Leistung einer Rasse:
Gleichsetzend mit dem Begriff der Pflichterfüllung versteht der Natio-
nalsozialist, wie der Führer es begründete, unter Idealismus den Aufop-
ferungswillen des Einzelnen für die Gemeinschaft.
* * * * *
"Wie nötig aber ist es, immer wieder zu erkennen, daß der Idealismus
nicht etwa eine überflüssige Gefühlsusserung darstellt, sondern daß er
in Wahrheit die Voraussetzung zu dem war, ist und sein wird, was wir
mit menschlicher Kultur bezeichnen, ja daß er allein erst den Begriff
'Mensch' geschaffen hat. Dieser inneren Gesinnung verdankt der Arier
seine Stellung auf dieser Welt, und ihr verdankt die Welt den Men -
schen; denn sie allein hat uns aus dem reinen Geist die schöpferische
Kraft geformt, die in einzigartiger Vermählung von roher Faust und
genialem Intellekt die Denkmäler der menschlichen Kultur erschuf.
"Ohne seine geniale Gesinnung wären sie alle, auch die blendendsten
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Fähigkeiten des Geistes nur Geist an sich, äusserer Schein ohne inne-
ren Wert, jedoch niemals schöpferische Kraft.
"Da aber wahrer Idealismus nichts weiter ist als die Unterordnung
der Interessen des Lebens des Einzelnen unter die Gesamtheit, dies
aber wieder die Voraussetzung fôr die Bildung organisatorischer For-
men jeder Art darstellt, entspricht er im innersten Grunde dem letzten
Wollen der Natur. Er allein führt die Menschen zur freiwilligen Aner-
kennung des Vorrechtes der Kraft und Stärke und läßt sie so zu einem
Stübchen jener Ordnung werden, die das ganze Universum formt und
bildet.
"Reinster Idealismus deckt sich unbewußt mit tiefster Erkenntnis...
"Gerade in Zeiten, in denen die ideale Gesinnung zu verschwinden
droht, können wir deshalb auch sofort ein Sinken jener Kraft erkennen,
die die Gemeinschaft bildet und so der Kultur die Voraussetzungen
schafft. Sowie erst der Egoismus zum Regenten eines Volkes wird, lösen
sich die Bande der Ordnung, und im Jagen nach dem eigenen Glück
stürzen die Menschen aus dem Himmel erst recht in die Hölle.
"Ja selbst die Nachwelt vergißt die Männer, die nur dem eigenen
Nutzen dienten, und rühmt die Helden, welche auf eigenes Glück ver-
zichten." Adolf Hitler, Mein Kämpft, Kap. 11
Wenn der Idealismus zur mittelbaren Triebkraft einer Rasse gewor-
den ist, können sich auf und durch ihn, zusammen mit allem kulturellen
Erbe, auch die unmittelbaren Triebkräfte, die der Vernunft, der Erfah-
rung und Propaganda im allgemeinen entspringen, aufbauen. Ist aber
der reine, egoistische Materialismus zur mittelbaren Triebkraft einer
Rasse geworden, wird diese zur absoluten Untermenschenrasse degra-
diert, wie sie sich am deutlichsten im Juden verkörpert.
Eine weitere mittelbare Triebkraft sind nun die Überlieferungen.
Seien sie kultureller, wissenschaftlicher oder sonstiger Art, in Zusam-
menhang mit den rassischen Triebkräften, auf denen sie fussen und
durch die sie weitere Steigerungen erfahren, manifestieren sie sich zu
einer ungeheuren Kraftquell eines Volkes. Vorausgesetzt, sie laufen
den ewigen Gesetzen ihrer Rasse nicht zuwider.
Hinzu kommt dann als mittelbare Triebkraft alles, was mit dem Un-
terrichts- und Erziehungswesen zusammenhängt.
Man erkennt, daß alle bisher genannten Triebkräfte indirekter Art nur
im Zusammenhang betrachtet einen klaren und unmißverständlichen
Sinn ergeben, wenn man letztendlich noch den Zeitfaktor hinzufügt.
Das eine wäre ohne das andere nichts, und die Rasse, die diese Regeln
mißachtet, bastardiert und zerfällt in den niederen Staub alles Wert-
und Sinnlosen.
Die unmittelbaren Triebkräfte schließlich bewirken die Handlungen
und Taten der Masse, die auf den mittelbaren Kräften fussen. Zu diesen
unmittelbaren, direkten Triebkräften zählen alle Arten von Propaganda
und Agitation, die das Volk, durch wen und von wem auch immer,
erreichen. Im folgenden Abschnitt kommt dies näher zur Beschreibung.
Festzuhalten ist noch, daß Völker über längere Zeiten hinweg auch von
Täuschungen, die zu den direkten Triebkräften zählen, beherrscht wer-
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den können. Mangels der Fähigkeit der Masse zu vernünftigem Denken
vermögen sie ihre Irrtümer auch nicht einzusehen, wie bereits dargelegt
wurde.
Unser Volk wird bereits seit längerer Zeit von Täuschungen be -
herrscht, die bewußt in es hineingesetzt wurden: und zwar von Täu-
schungen, die sich aus den Grundideen demokratisch-jüdischer Syste-
me ergeben. Es sei nur an die Lüge von einer angeblichen Gleichheit
alles dessen, was Menschenantlitz trägt, erinnert. Oder darauf aufbau-
end an die Unwahrheit, das Volk sei Träger der politischen Macht in
angeblich demokratischen Staaten, während alle Macht nur von Juden-
hörigen Marionetten oder direkt von israelitischen Teufeln in Men-
schengestalt ausgeht.
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Teil II: Revolutions-Journalismus
2.1 Sinn und Zweck nationalsozialistischer Propaganda
2.2 Pressepropaganda
2.2.1 Das Kampfblatt der Berliner Nationalsozialisten
Der Angriff
2.2.2 Ostmärkische Kampfzeitungen der Verbotszeit
2.3 Presseführung die Tagesparolen des Reichspressechefs
der NSDAP
2.4 Unsere NS-Presse Dokumentation aus dem Schulungsbrief
März 1936 des Reichsorganisationsleiters (Auszüge)
"Propaganda ist einer der herrlichsten Künste. Mit ihr kann man
menschliche Herzen erheben oder sie bis in die Abgründe erschüttern."
- Dr. Joseph Goebbels
"Nun denn in Gottes Namen! So soll denn 'Der Angriff jeden Tag
seint Stimme erschallen lassen. Aber er soll auch in der neuen Form
das bleiben, was er in der alten war: ein Kampfblatt, ein Aufruf zu
Taten, ein Wegweiser in die Zukunft, eine Fanfare des deutschen Auf-
bruchs, ein Drohschrei gegen die Schmach, eine Drohung der deut-
schen Jugend gegen ihre Peiniger und Bedrücker, ein Trost der Armen,
eine Fackel der V erzweifelung, ein Signal, ein Wetterleuchten, ein
zuckender Blitzschlag in der unheilschwangeren Finsternis der Gegen-
wart!
"Das Blatt der deutschen Revolution, das war er, das ist er und das
soll er bleiben!" (Dr. Goebbels im "Angriff, Nr. 87/1930)
* * * * *
Wir sind weit davon entfernt, ein "Rezept" zur Erstellung eines Leit-
artikels geben zu wollen, dafür ist jedem Schriftsteller und jedem Jour-
nalisten schlechthin ein anderer Stil zu eigen. Dennoch ist ein bestimm-
tes Schema des (nationalsozialistischen) Leitartikels erkennbar, das
schon auf die klassische Definition der Propaganda der Antike zurück-
geht: Tribus rebus omnes ad nostram sententiam perduciums aut
conciliando aut docendo aut permovendo (Cicero). Nach einer Überset-
zung des Zeitungswissenschaftlers Prof. Dr. Emil Dovifat heißt das auf
deutsch: "In drei Anläufen zwingen wir sie alle zu uns: wir gewinnen
sie, wir belehren sie, und dann reißen wir sie alle in unsere Überzeu-
gung."
(1) Der Leser wird gewonnen. Zuerst muß die Aufmerksamkeit des
Lesers gewonnen werden, nicht allein die Überschrift in sich aufzu-
nehmen, sondern den gesamten Inhalt des Artikels. Wir müssen ihn mit
etwas Außergewöhnlichem in der Schlagzeile neugierig machen. Der
Leser muß herausgefordert werden, die Frage nach dem "Wieso?" zu
stellen, um ihn so zu bewegen Einsicht im Artikel zu suchen.
Beispiel:
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"Der Angriff" Nr. 23/1929 brachte als Schlagzeile des Leitartikels
"Schadre!". Dies löste beim Leser den Denkvorgang aus: "Was ist
das?" Im Artikel selbst fand man Aufklärung: "Schätzt alle die
Republik"
Ironischerweise konnte auch etwas anderes hereininterpretiert wer-
den, was dem verständigen allerdings "böswilligen" Leser dann so
erscheinen mußte: "Sch... auf die Republik!"
(2) Der Leser wird belehrt. Hier schlägt die
nationalsozialistische
Agitation zu. Der Leser wurde erst dazu veranlaßt, den Artikel über
haupt zu lesen, um jetzt über irgendeinen politischen Sachverhalt auf
geklärt zu werden. Ihm werden die Augen geöffnet An ihn wird heran
getragen politisch zu denken und die Wirklichkeit logisch, d.h. natio
nalsozialistisch zu sehen und zu beurteilen.
"Die Agitation, wie sie Dr. Goebbels in seinen Leitaufsätzen meistert,
tritt eisig-sachlich an den Leser heran. Sie ist wirklich revolutionär: Sie
ist überlegen und berechnend. Sie findet immer die Achillesferse beim
Gegner. Sie läßt mehr aus den Worten herauslesen, als diese besagen
dürfen. Ätzend und vernichtend wirkt der Hohn und Spott, den diese
Agitation über den Feind ausgießt." (Rahm, a.a.O.)
Der Leser wird mit dieser Belehrung für die nationalsozialistische
Propaganda sturmreif gemacht.
(3) Der Leser wird überzeugt. Jetzt beginnt den Leser eine
wahre
propagandistische Sturmflut heimzusuchen. "Die Propaganda krönt
den Leitartikel des 'Angriff. Sie ist das strahlende, vollklingende
Finale, der brausende, mitreißende Schlußakkord des Leitartikels."
(Rahm) Wenn der Leser erst aufgeklärt wurde, zeigt ihm die Propa
ganda die logische Schlußfolgerung, die letztlich immer seine politi
sche Aktivierung zur Folge haben soll.
"Der Angriff -Leitartikel handelt, er ist Tat, er gibt ein Beispiel und
mehr: Ein Vorbild! Das Ziel, auf das er lossteuert, ist, propagandisti-
sch auf die Massen zu wirken. Der Zweck, den er damit erreichen will,
ist die politische Tat: Kämpfe auch du mit in unserem Kampf, der dich
gerade in seinen Bann gezogen hat! Am Ende des Leitaufsatzes im 'An-
griff steht die politische Tat. Und es ist eine Tat, sich als Nationalso-
zialist zu bekennen!" (Rahm)
* * * * *
Bei dieser Gelegenheit darf ein Blick auf den Pressekampf der im
Ausland lebenden Nationalsozialisten geworfen werden, der uns aller-
dings nicht nur über die territorialen, sondern auch über die zeitlichen
Grenzen der Betrachtung hinweg in die Gegenwart führt. Bisher hat die
durch den Tod ihres Landesleiters Gustloff besonders bekanntgewor-
dene Auslandsorganisation der NSDAP im Auslande eine ganze An-
zahl eigener Blätter geschaffen. So verfügt der jüngste Gau (die AO als
Gau; d.V.) der Bewegung heute über folgende Blätter: Columbia:
'Nachrichten der deutschen Interessengemeinschaft Bar-ranquilla',
Barranquilla;
Costa Rica: 'Mitteilungsblatt der Ortsgruppe San Jose', San Jose de
Costa Rica;
Mexiko: 'NS-Herold', Mexiko; Paraguay:
'Deutsche Warte', Asuncion; Uruguay:
'Deutsche Wacht", Montevideo;
Brasilien: 'Fürs Dritte Reich', Rio Grande do Sul, 'Deutscher Mor-
gen', Sao Paulo;
Argentinien: 'Der Trommler', Buenos Aires; Chile:
'Westküstenbeobachter', Santiago de Chile; China:
'Ostasiatischer Beobachter', Schanghai;
Niederländisch-Indien: 'Deutsche Wacht', Batavia;
Polen: 'Idee und Wille', Warschau; Schweden: 'Der
Deutsche in Schweden', Stockholm;
Ferner verdienen in diesem Zusammenhang noch besonders erwähnt
zu werden:
Schweiz: 'Nachrichten der Deutschen Kolonie', Bern;
Spanien: 'Deutsches Echo', Madrid; Süd-Afrika: 'Der
Deutsch-Afrikaner', Johannesburg; Belgien: 'Deutsch-
Belgische Rundschau', Brüssel; Griechenland: 'Neue
Athener Zeitung", Athen; Dänemark: 'Kopenhagener
Rundschau', Kopenhagen; Australien: 'Die Bracke',
Sydney; Finnland: 'Die deutsche Worte', Helsingfors;
Frankreich: 'Deutsche Zeitung in Frankreich', Paris;
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Türkei: 'TürkischePost', Istanbul.
* * * * *
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Am 3. Januar 1933 schreibt Dr. Goebbels:
'Ich gebe der Redaktion neue Anweisungen und umreiße die Tendenz,
nach der jetzt gearbeitet werden muß. Unsere Presse in Berlin hat sich
fabelhaft herausgemacht. Sie hält jeder Konkurrenz mit den bürger-
lichen Zeitungen stand....'
Mit dieser hochverdienten Anerkennung geht die Bewegungspresse
in die Zeit der vom 'Angriff als erstem Blatt verkündeten Macht-
übernahme. Noch bringen die nächsten Monate genau die gleichen
Anforderungen des unmittelbaren propagandistischen Einsatzes; dann
aber beginnt im Sommer 1933 der Kampf nach innen, das zähe Ringen
um den Ausbau und um eine Form, die, dem alten Geist immer ver-
bunden bleibend, auch den Repräsentationspflichten einer nationalso-
zialistischen Staatspresse gerecht wird. War aus dem wildbedruckten
Papier zunächst eine gefürchtete Waffe der Opposition und dann die
geeignete Vertretung der Partei geworden, galt es nun zum würdigen
Mittel der Volks- und Staatsführung zu werden. Der Nation das immer
besser werdende Erziehungs- und Bildungsmittel der breitesten Masse
zu sein, ist heute die Mission des gewaltigen pressepolitischen Appa-
rates, der immer mehr aufräumt im unglaublich wirren Dickicht des
liberalistischen Pressegestrüpps. Die roten Sümpfe dieses Urwaldes
sind trockengelegt, die schwarzen werden folgen und ein ebenso kräf-
tiges wie vielverzweigtes Wachstum sichert der Nation einen der Größe
des Reiches und der Idee wahrhaft würdigen Blätterwald nationalsozia-
listischer Zeitungen. 'Manchester Guardian' schrieb kürzlich:
'In der deutschen Presse angegriffen zu werden, ist eine ernste Sache.
Und wer im 'christlichen' Osterreich mit einem Blatt der NSDAP
getroffen wird, kann sich im Kerker über 'Nächstenliebe' die ent-
sprechenden Gedanken machen oder sich an die ebenso krampfhaft
bekämpften Anfangszeiten des 'corpus delicti' erinnernd trösten.
Unsere Presse ist eine ebenso beliebte wie gefürchtete Macht gewor-
den. Ihr Wachstum bedarf auch weiterhin der sorgsamen Pflege und
der Mitarbeit aller. Niemand weiß das besser, als die verantwortlichen
Männer in den Redaktionen und Verlagen. In diesen Parteigenossen
lebt das unablässige Bemühen um einen Stil, dem nach einem Worte
Alfred Rosenbergs 'die Aufgabe der Schrift nicht die Möglichkeit
bedeutet, ausbrechende Gefühle niederzulegen, sondern im Dienste der
Geistes- und Seelengestaltung zu stehen.
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Teil 3: Die nationalsozialistische Revolution
3.1. Der Begriff der Revolution
3.2. Revolutionsphasen
"Unsere Revolution ist nicht eine Angelegenheit von drei oder fünf
Jahren, auch nicht von zehn Jahren, sondern sie führt hinaus in kom-
mende Geschlechter." - Alfred Rosenberg, 1935 auf einer Tagung der
Obergauführerinnen des BDM in Potsdam
3.2. Revolutionsphasen
Da der Revolutionär bestrebt ist, seine Revolution möglichst schnell
und effektiv gleichzeitig mit dem geringsten personellen und materiel-
len Einsatz durchzuführen, hat er sein Augenmerk besonders auf die
Grundsätze der Taktik zu richten.
Taktik ist die Kunst,
- DORT, wo es darauf ankommt, und
- DANN, wenn es darauf ankommt,
dem Gegner überlegen zu sein, um ihm den eigenen Willen aufzwin-
gen zu können. Um diese zu gewinnende zeitliche und örtliche Über-
legenheit richtig beurteilen zu können, muß das gesamte revolutionäre
Geschehen, von frühen Ansätzen der "Männer der ersten Stunde" bis
zum Endsieg, betrachtet werden. Bei Revolutionen der verschiedensten
Arten und in unterschiedlichen territorialen Verhältnissen konnten
einander sehr ähnliche zeitliche Abschnitte oder Phasen festgestellt
werden:
1. die Phase der Vorbereitung, gekennzeichnet durch ein diffuses,
unzusammenhängendes, aber massenhaftes Unbehagen in der breiten
Masse des Volkes.
2. die Phase, in der die Masse insgesamt von einer Erregung befallen
ist, die zur Heranbildung einer Opposition mit klaren und eindeutigen
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Zielvorstellungen führt.
3. die Phase der eigentlichen Revolution, des Umsturzes, bei dem
entweder der revolutionäre Kader siegt, oder Reaktion oder Konter
revolution triumphieren werden. Der Zeitpunkt der endgültigen Ent
scheidung also über die Zielvorstellungen der Revolutionäre.
4. die letzte Phase nach Gelingen des Umsturzes zeichnet sich mit
einer Festigung des Kaders, bzw. dessen personellen Ausbaus, und mit
der Sicherung des Sieges mit allen schon dargelegten Konsequenzen
aus.
In jeder Phase tritt eine andere Art des Kämpfers ans Tageslicht, der
entweder für sich allein steht, oder aus vorangegangen hervorgeht:
1. Vorbereitungsphase Agitator und Propagandist,
2. Bildung der revolutionären Opposition Reformer,
3. Revolution Politiker, Machtstratege,
4. Sicherung des Sieges Technokrat und Organisator.
Wohl ist festzustellen, daß jede Form des Revolutionärs, ob Agitator
und Propagandist, Reformer, Politiker, Technokrat oder Organisator, in
jeder Phase der Revolution ihre Aufgabe haben, allerdings müssen die
Prioritäten, die durch die Anforderungen des Kampfes festgelegt sind,
berücksichtigt werden. So wird der Propagandist in allen Phasen seine
Aufgaben haben, so wie der Politiker von Anfang an auf seinem Posten
zu stehen hat, denn ohne ihn wäre es keine Revolution, die stattfindet,
sondern eher ein zum Scheitern verurteilter Aufstands- oder Putsch-
versuch.
Diese Aufstellung versinnbildlicht die Festsetzung der genauen Auf-
gabenbereiche des jeweiligen Kämpfertyps mit Hervorhebung takti-
scher Grundsätze der Revolution.
* * * * *
Die Vorbereitungsphase der Revolution ist die Zeit der "Männer der
ersten Stunde", der Idealisten und bedingungslosen Fanatiker, die um
jeden Preis ihre Weltanschauung zum staatstragenden Element erheben
wollen. Sie haben ihren Kampf in der Erkenntnis begonnen, daß alle
anderen Mittel der politischen Einflußnahme im Staat erfolglos blie-
ben, um aus diesem Verständnis heraus zum letzten, aber wirkungsvoll-
sten Mittel zu greifen, zur Revolution. Der Revolutionär denkt in erster
Linie politisch im Gegensatz zur Masse des Volkes, und hat aus diesem
Grunde jede politische und staatliche Veränderung immer etwas eher
als der Mann auf der Straße zu erkennen vermocht. Er gehört zur Gat-
tung jener Minderheiten, von denen zu Recht behauptet wird, daß allein
sie das Weltgeschehen in letzter Konsequenz bestimmen.
Der Revolutionär muß sein Volk kennen, um politisch etwas bewir-
ken zu können. Er muß jede Unmutstimmung sehen und beurteilen und
sie für die Revolution nutzen. Er erst wird es sein, der dem Volk in
ganzer Eindringlichkeit die allgemeine Lage ins Bewußtsein rufen
muß. Der Revolutionär nimmt die äußere Gestalt des Propagandisten
und Agitators an, der die durch soziale, wirtschaftliche oder politische
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Mißstände hervorgerufenen Unmutsmomente im Volk erkennt und in
eine ihm nutzende Richtung lenkt Er hat die Aufgabe, das massenhafte
Unbehagen zum revolutionären Moment zu steigern.
In dieser Phase kommen alle propagandistischen Mittel zur Verwen-
dung, vorausgesetzt, dem Kämpfer stehen sie in logistischer wie finan-
zieller Hinsicht permanent zur Verfugung.
Flugblätter, Kampfzeitungen, Plakate, Aufkleber, Propagandamär-
sche oder auch ein zeitweise betriebener Untergrundsender müssen
nach Möglichkeit verwandt werden, wie alles, was das propagandisti-
sche Waffenarsenal der Massenbeeinflussung hergeben kann. Keine
Möglichkeit darf unbeachtet bleiben, um jene Massenbasis zu schaffen,
von der der Sieg ursächlich mit abhängt Hier verdeutlicht sich die Auf-
gabe des Revolutionärs in der revolutionären Vorbereitungsphase:
Er muß als Propagandist und Agitator in der Masse schaffen, auf der
die Nationalisierung beginnen kann.
Erst wenn die Massenbasis der Revolution vorhanden ist, kann die
erste Phase als abgeschlossen gelten, um darauf aufbauend den Kampf
bis zum siegreichen Ende weiterzuführen.
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Der Umgang des Revolutionärs mit dem herrschenden System:
Solange das herrschende System noch besteht, gilt für jede Phase der
Revolution der Grundsatz, daß die sich Staat nennende Mischung aus
Korruption und Verbrechen bei jeder sich bietenden Gelegenheit und
unter Aufwendung aller Mittel zu schädigen ist. Um welche Institution
es sich auch handelt, die Art und Weise, wie mit ihr zu verfahren ist,
bleibt einheitlich radikal: die Subversion steht an oberster Stelle. Wo
immer man dem System und seinen dümmlichen oder verbrecherischen
Knechten Schwierigkeiten bereiten kann, muß das in höchster Präzision
geschehen. Unsere Aktionen müssen sie in hektische Betriebsamkeit
versetzen, denn aus der Hektik entstehen die meisten Fehler, aus denen
wir dann wieder Nutzen ziehen.
Wenn die Vorbereitungsphase der Revolution sich durch die Heran-
bildung einer Massenbasis auszeichnet, die ein sich stetig straffender
Kader weiter vergrößert, wird die zweite revolutionäre Phase durch den
Ausbau einer konkreten Systemopposition organisatorischen Charak-
ters geprägt. Der revolutionäre Kader wird zur Grundlage einer
Volksbewegung, die im Gegensatz zur Vorbereitungsphase nun ihre
Ziele nicht mehr wage im Nebel ferner Zukunft zu erblicken glaubt,
sondern ihre Forderungen hart und klar an das System stellt, um sie
alsbald erfüllt zu sehen. Es ist aus einem kleinen Funken ein Feuer
entstanden, das alles, was zu verbrennen ist, mit sich reißt und zu
Asche verwandelt. Das winzige Häuflein der "Männer der ersten
Stunde", der alten Kämpfer, wuchs heran zu einer Organisation mit
einem ungeheuren Machtfaktor, der vom (noch) herrschenden
System nur noch äußerst schwer bekämpft werden kann.
Für die Organisation beginnt jetzt eine neue Art des propagandisti-
schen Kampfes mit dem Zweck, den reinen und ausschließlichen
Machtkampf um den Staat vorantreiben zu helfen. Die Propaganda der
Vorbereitungsphase mußte erst den Machtfaktor schaffen, mit dem
nunmehr das alte System zerschlagen und die Macht übernommen wer-
den soll. Jetzt ist der Revolutionär als Reformer gefordert, der be-
stimmte Programme und Alternativvorschläge in die Politik einbringt
und gleichsam bestrebt ist, den reaktionären und konterrevolutionären
Gegner sowohl propagandistisch als auch politisch auszuschalten. Die
Bewegung steht kurz vor dem Ziel ihres Kampfes, wenn sie stark ge-
nug ist, diesen Kampf zu bestehen, oder sie befindet sich unmittelbar
vor dem Stadium des politischen Todes. Im letzteren Fall allerdings
hätte sie nichts anderes verdient als eben den Tod, denn er Schwache
wird niemals ein Volk führen können.
Die ersten beiden Abschnitte des revolutionären Prozesses unter-
scheiden sich nicht, was Strategie und Taktik betreffen. Ihr Ziel ist, um
das noch einmal klarzustellen, die Nationalisierung der Massen. Der
nächste Schritt ist die Esklation des Kampfes: die Revolution.
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