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Reaction Paper

Julian Ritter (550695)


Habitus, Klassen, Kapital-Bourdieu Lektüren

Erster Gedanke
Die Darstellung auf Seite 19 des Textes wirft bei einige Fragen auf. Erkennbar sind
das Zeitvertreibe, Berufe aber auch Getränke auf einer Achse gemessen an dem
akkumulierten Kulturellen und Ökonomischen Kapital sortiert sind. Zu ist zum Beispiel der
Beruf der Unternehmer*in gemessen an dem ökonomischen und kulturellen Kapital ähnlich
an der Achse zugeordnet, wie zum Beispiel das Reiten oder Champagner. Die Frage, die sich
mir stellt, inwiefern ist dieser von Bourdieu skizzierter soziale Raum wissenschaftlich belegt.
Es scheint mir so als wenn zufällig irgendwelche Hobbies oder Berufe zueinander geordnet
sind. Diese ganze Abbildung scheint mir sehr vage zu sein und beruht nach meiner
Auffassung einzig und allein auf sozialen Stereotypen. Zugebenermaßen trifft es vielleicht zu,
dass Hochschulprofessoren eher dem Schach zugewandt sind als zum Beispiel dem Fußball.
Nichtdestotrotz scheint mir die Zuordnung auf dieser Achse jedoch unpräzise und eher
unwissenschaftlich. Vielleicht gibt es genug Champagner trinkende, Segel liebende
Landarbeiter, die konträr zu dieser Zuordnung von Bourdieu stehen.

Zweiter Gedanke

Als Ich folgenden Text Abschnitt las: „Es gibt also keine Unterschiede (und genau das
meine ich, wenn ich von sozialem Raum spreche) und wird sie weitergeben. Muß man aber
deshalb schon die Existenz von Klassen akzeptieren oder behaupten? Nein. Es existieren
keine sozialen Klassen“ (Bourdieu 26), kam mir der Gedanke, dass laut der marxistischen
Klassentheorie im idealistischen Endstadium des Kommunismus keine Unterschiedlichen
Klassen zu erkennen sind und es somit also auch zu keiner Ausbeutung kommen kann (Gabler
Wirtschaftslexikon 2018). Die Frage, die Ich mir nun stelle, ohne ein gefestigtes
Hintergrundwissen über Pierre Bourdieu zu haben, ob und inwiefern Karl Marx dem
Klassengedanken von Bourdieu zugestimmt hätte und andersherum genauso. Bourdieu redet
in seinem Werk „Praktische Vernunft Zur Theorie des Handelns“ davon, dass es keine
Klassen existieren, sondern lediglich, der von ihm konstruierte Soziale Raum, indem ein
bestimmtes Individuum, gemessen am ökonomischen und kulturellen Kapital, einen
Standpunkt einnimmt (Bourdieu 26). Laut Bourdieu gibt es also keine sozialen Klassen (ebd.).
Im Vergleich dazu sieht Marx, dass in dem Idealzustand des Kommunismus die Klassen
abgeschafft sind. Das bedeutet, dass Marx Klassen anerkennt, Bourdieu auf der anderen Seite
nicht. Ich glaube deshalb hätte Bourdieu Marx mit dieser Idee nicht zugestimmt, jedoch Marx
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aber Bourdieu, da dieser eine Klassenlose Gesellschaft beschreibt, in der es erst gar keine
Klassen gibt, die laut Marx abgeschafft werden müssten, da diese gar nicht existent sind.

Vielleicht wurde diese These von Bourdieu in den Augen von Marx den ideellen
Kommunismus weiter vorantreiben. Vielleicht aber auch nicht, da ich selbst nur etwas vage
vermute.
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Externe Literatur

Sauerland, Dirk (2018): Klassentheorie, Gabler Wirtschaftslexikon, [online]

https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/klassentheorie-38253 [abgerufen am

20.04.2022].

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