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George Lisin,

IIFN1-20-1
"Safe-Harbor"
"Safe Harbor" war eine Vereinbarung zwischen der Europäischen Union
und den USA, die im Jahre 2000 in Kraft trat. Diese Vereinbarung wurde so
genannt, weil sie als ein "sicherer Hafen" für den Datentransfer angesehen
wurde. Sie sollte den Unternehmen Rechtssicherheit bieten und gleichzeitig den
Schutz der Privatsphäre und der Grundrechte der EU-Bürger gewährleisten.
Anders gesagt sollte "Safe Harbor" als Mechanismus für den rechtmäßigen
Transfer personenbezogener Daten von der EU in die USA dienen.
Unternehmen, die ein Safe-Harbor-Zertifikat erhielten, konnten daher Daten
europäischer Nutzer in die USA übermitteln, ohne gegen die strengen
Datenschutzbestimmungen der EU zu verstoßen. Im Jahre 2015 wurde "Safe
Harbor" jedoch vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) für ungültig erklärt und
außer Kraft gesetzt. Der Grund dafür war, dass der EuGH feststellte, dass die
USA keinen ausreichenden Schutz personenbezogener Daten bieten und der
Zugriff von US-Behörden und Geheimdiensten auf diese Daten nicht
angemessen begrenzt ist. Das Außerkrafttreten von "Safe Harbor" führte
letztendlich zu neuen Verhandlungen zwischen der EU und den USA, deren Ziel
es war, einen verbesserten Mechanismus für den Datentransfer namens "Privacy
Shield" zu schaffen, der im Jahre 2016 in Kraft trat.
"Privacy Shield"
Das "Privacy Shield" wurde im Jahre 2016 anstatt der außer Kraft
getretenen "Safe Harbor"-Vereinbarung zwischen der Europäischen Union und
den USA in Kraft gesetzt. Der Sinn dieses Abkommens bestand darin, einen
verbesserten Mechanismus für den rechtmäßigen Transfer personenbezogener
Daten zu schaffen und gleichzeitig den Schutz der Privatsphäre und der
Grundrechte der EU-Bürger zu gewährleisten. Trotz der Ähnlichkeit des Sinnes
mit der vorherigen Vereinbarung brachte das "Privacy Shield"-Abkommen
jedoch im Vergleich zu "Safe Harbor" einige positive Unterschiede mit sich. Es
stellte strengere Anforderungen an US-Unternehmen in Bezug auf den
Datenschutz und verpflichtete sie zur Einhaltung bestimmter Prinzipien und
Verfahren. Es wurde ein unabhängiger Ombudsmann eingesetzt, der
Beschwerden von EU-Bürgern über den Zugriff und die Verwendung ihrer
Daten durch US-Behörden bearbeitete. Zudem wurde die Überwachung und
Durchsetzung der Einhaltung des "Privacy Shield" verstärkt. Im Juli 2020
wurde allerdings diese Vereinbarung vom Europäischen Gerichtshof (EuGH)
außer Kraft gesetzt. Der Grund dafür war derselbe: der EuGH feststellte fest,
dass der Datenschutz von EU-Bürgern in den USA nicht ausreichend
gewährleistet sei und der Zugriff US-amerikanischer Behörden auf
personenbezogene Daten nicht ausreichend begrenzt sei. Man könnte also
sagen, dass das "Privacy Shield"-Abkommen als "Augenwischerei" bezeichnet
werden kann, weil es den Anschein erweckte, dass der Datenschutz verbessert
und die Privatsphäre der EU-Bürger geschützt werde. Tatsächlich war es jedoch
trotz strengerer Anforderungen an US-Unternehmen immer noch nicht
ausreichend, um den Zugriff und die Verwendung personenbezogener Daten
durch US-Behörden zu begrenzen.
Phrasen aus dem Text
1. <…> «Kritiker halten es immer noch für zu lasch.» <…>
In diesem Kontext bedeutet das Wort "lasch", dass die Kritiker des
Datenschutzabkommens "Privacy Shield" der Meinung sind, dass es nicht
ausreichend streng oder wirksam ist. Sie argumentieren, dass das Abkommen
nicht ausreichende Garantien bietet und dass der Zugriff von US-Behörden auf
die Daten nicht angemessen begrenzt ist. Sie fordern daher strengere und
wirksamere Datenschutzmaßnahmen.
2. <…> « Die US-Staatssekretärin für Handel, Penny Pritzker, sprach bei dem
gemeinsamen Auftritt von einem "Meilenstein", den EU und USA mit "Privacy
Shield" gesetzt hätten.» <…>
Hier bedeutet "Meilenstein", dass das Datenschutzabkommen "Privacy
Shield" als einen bedeutenden Wendepunkt betrachtet wird. Es wird betont, dass
diese Vereinbarung als wichtiger Schritt angesehen wird, um den Datenschutz
zu verbessern und den rechtmäßigen Transfer personenbezogener Daten zu
erleichtern.
3. <…> «"Privacy Shield ist nichts anderes als ein falscher Fünfziger: Was
drauf steht, ist einfach nicht drin, da kann man es noch so schön reden", meinte
Ernst.» <…>
Die Metapher "ein falscher Fünfziger" wird hier benutzt, weil das
Datenschutzabkommen "Privacy Shield" von einigen Menschen als betrügerisch
betrachtet wird, da es nicht hält, was es verspricht. Anders gesagt kann diese
Vereinbarung oberflächlich betrachtet akzeptabel oder vielversprechend
erscheinen, aber bei genauerer Betrachtung erfüllt sie ihre Versprechen und
Ziele nicht.
4. <…> Als ein "Schild mit vielen Datenschutz-Löchern" bezeichnete die EU-
Parlamentarierin Birgit Sippel (SPD) das Abkommen.» <…>
In diesem Satz weist die Aussage "Schild mit vielen Datenschutz-
Löchern" darauf hin, dass das Datenschutzabkommen "Privacy Shield" viele
Mängel und Schwachstellen im Hinblick auf den Datenschutz hat. Das heißt,
dass es nicht ausreichende Schutzmaßnahmen und Garantien für den
Datenschutz bietet.

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