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HEUTE SAMEN,
MORGEN BLÜTEN
Langfristig planen
E DITO R I A L
bedeu t un gsfi n dun g
was er in seinen Geboten fordert! Das gilt für jeden Menschen.“3 Co. KG, Witten.
Je mehr wir lernen, Gott und das Wohlergehen anderer ins Zentrum unseres Denkens
und Handelns zu stellen, desto mehr Bedeutung und Sinn wird unser Leben haben. A-DE-MG-AM-158-X
Samuel Keating
Chefredakteur
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Therapie
mit Valerie
Von Anna Theresa Koltes
Es war ein perfekter niemand hier, um auf Valerie aufzupas- Tschaikowsky-CD ein und begannen,
Frühlingstag. Ein sanfter, warmer sen. Was hältst du davon, mit ihr zusam- ein Bild auszumalen, das eine wilde
und schmeichelnder Wind verkündete men zu sein, bis ich zurück bin?“ Frau mit buntem, wallendem Haar
die Ankunft dieser Jahreszeit. Jeder um Mir blieb die Luft weg. Babysitten? darstellte. Überraschenderweise flog die
mich herum war guter Laune. Doch oft Ich? Valeries kindliche Unschuld mit Zeit dahin, während ich von einer Fan-
geschieht es genau an solchen Tagen, meiner jämmerlichen Laune zu verpes- tasiewelt der Musik und Kunst davon-
wenn wir es am allerwenigsten erwarten, ten, war das Letzte, was ich wollte. getragen wurde.
dass Gott uns mit einer kleinen Lektion Ich versuchte, mich davor zu drü- Na ja, ich weiß nicht, ob man es
überrascht. cken, sagte aber schließlich zu. Armes „Kunst“ nennen würde, aber einigen wir
An jenem Morgen erhielt ich uner- Kind, dachte ich. uns auf „hilfreiche Therapie“.
wartet einen Brief von einem Freund. Kurze Zeit darauf fand ich mich im Inzwischen vergingen drei Stunden.
Er enthielt eine große Anzahl schlechter Appartement meiner Freundin wieder, Wir kreierten noch ein paar abstrak-
Nachrichten, genug, um meine Laune gestresst und mürrisch. te Meisterwerke, hörten jede Menge
zu verderben und mich herunterzuzie- Valerie stürmte herein. „Ich habe Schwanensee, und ich fand schließlich
hen. Ich war vollkommen am Boden neue Stifte bekommen!“, rief sie. inneren Frieden. Mit klarem Verstand
zerstört. Plötzlich belästigte mich die Sie lächelte, und ich zwang mich, es sah ich, dass es sogar bei großen Enttäu-
Fröhlichkeit aller anderen. Ich wünschte ihr nach zu tun. „Du willst … malen?“ schungen oder Katastrophen in unserem
mir, sie würden alle verschwinden und Sie nickte, verschwand und tauchte Leben immer eine Lösung gibt, eine
den Sonnenschein gleich mitnehmen. wieder mit einem roten Köfferchen auf, einfache bei mir, unerwartet, erfrischend
Alle möglichen dunklen und unbe- das vor lauter Zeichenmaterial regel- und sehr zu empfehlen.
haglichen Gedanken liefen mir durch recht überquoll.
den Kopf, als meine Nachbarin anrief. Ehrlich gesagt, hatte ich keine Lust Anna Theresa Koltes
„Die Arztpraxis hat meinen Termin auf Malen. Aber ich gab mir einen ist freiberufliche
für heute Nachmittag vorverlegt. Leider Ruck und half Valerie, alles auf dem Schriftstellerin und
ist das nicht gut für mich. Es wäre dann Tisch auszubreiten. Wir legten eine Globetrotterin. ■
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HEUTE SAMEN,
MORGEN BLÜTEN
Von Peter van Gorder
Als ich in einem botani- Carey diese Einrichtung im Jahre 1820 Tee, Zuckerrohr und Chinarindenbäume
schen Garten im indischen ins Leben gerufen – die älteste ihrer Art in aus verschiedenen Ländern an und führte
Kalkutta spazieren ging, Indien – und zwar mit dem Ziel, der an- die Idee der Plantagenpflanzung in diesem
faszinierten mich die kräftigen und lebendi- sässigen Bevölkerung auf eine praktische Teil Indiens ein. Er vermittelte diese Vision
gen Farben der Blumen. Ein paar Stunden Art und Weise zu helfen. Carey war die erfolgreich an andere, und die von ihm ge-
lang hatte ich das Gefühl, dem Stress der Benutzung minderwertigen Saatguts der gründete Einrichtung half als Wegbereiter
Stadt entflohen und in eine Welt der Bauern aufgefallen und ihre ineffektiven bei der Einführung einer weitgefächerten
Schönheit versetzt worden zu sein. Beim landwirtschaftlichen Arbeitspraktiken. Er Anzahl von Getreidesorten, Agrarproduk-
Verlassen schaute ich beim Büro vorbei, wollte ihre Lebensgrundlage verbessern ten, Früchten, Gemüsesorten und ver-
um den Angestellten ein Kompliment für und ihnen dabei helfen, wie er es nannte, schiedenen Bäumen und Pflanzen.
die gute Pflege und Zusammenstellung der „das Potenzial des Bodens“ zu erkennen, Es beeindruckte mich, wie Careys Ver-
Pflanzen auszusprechen. „um dadurch eine Nation bis ins beinahe mächtnis, seiner ersten Idee folgend, auch
Zufällig war der Direktor an diesem unendliche Ausmaß zu bereichern.“ noch zwei Jahrhunderte später weiterleb-
Tag anwesend und freute sich, mir mehr Careys Vision ging sehr viel weiter und te. Als er diesen Garten anlegte, handelte
über den Garten erzählen zu können. Wie bestand nicht nur darin, schöne Blumen es sich um ein völlig neues Konzept, und
ich erfuhr, hatte der Missionar William zu pflanzen und auszustellen. Er sammel- wahrscheinlich musste er sich vielen Her-
te vom Aussterben bedrohte Pflanzenar- ausforderungen und Widerständen stellen.
1. Ein immergrüner Baum, aus dessen ten und züchtete sie im Garten der Ein- Dennoch gab Carey nicht auf. Zusätzlich
Rinde Chinin hergestellt wird, ein richtung, um sie für die Zukunft zu erhal- zur Pflege seiner kranken Frau, übersetzte
Alkaloid gegen Malaria ten. Er pflanzte auch Mais, Baumwolle, er die Bibel in etliche lokale Sprachen und
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E T WA S V E R Ä N D E R N
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DAS GRÜNE
ARMBAND
Von Mila Nataliya A. Govorukha
Mein erster Besuch beim Man hatte uns freien Eintritt zugesi- eines für jeden von uns. Während sie
EXIT-Rock-Festival gestal- chert, allerdings klappte es dann doch die Bänder um unsere Handgelenke
tete sich unvergesslich. Es findet nicht. Die Organisatoren boten uns nun legte, erklärte sie: „Ich hatte vorge-
alljährlich im Schatten der malerischen ermäßigte Tickets an, konnten aber nicht habt, ein paar Souvenirs für zu Hause
Petrovaradin Festung in Novi Sad statt, zur Gänze den Eintrittspreis sponsern. zu kaufen, doch viel lieber möchte ich
einem idyllischen serbischen Ort an der Mein Begleiter und ich waren rat- es euch ermöglichen, am Festival teil-
Donau. Überall waren Bühnen aufge- los. Zwar kein riesiger Betrag, doch nehmen zu können.“
baut, die Straßen mit Menschen gefüllt, hatten wir nur äußerst beschränkte Das war nur der Anfang einer groß-
in riesigen Zeltstädten ertönten alle Geldmittel und falls wir den Eintritt artigen Zeit beim EXIT-Festival. Wir
Stilrichtungen von Musik, es roch nach bezahlten, riskierten wir, nicht ausrei- sangen Lieder auf den Straßen und
Chevapi, dem lokalen Fleischgericht, chend Geld für die Heimreise übrig zu Plätzen, verteilten christliche Literatur,
und es herrschte eine Atmosphäre von haben. Die Alternative lautete, sofort spielten bei dramatischen Sketchen
Brüderlichkeit und etwas chaotischer abzureisen, ohne etwas von dem von mit, redeten mit zahllosen Menschen
Freiheit. Doch eine Zeit lang sah es so uns Vorgenommenen getan zu haben. jeden Alters und aller Nationen, be-
aus, als ob ich daran überhaupt nicht Wir beneideten diejenigen, die ein teten mit Hunderten von Leuten das
teilnehmen könnte. leuchtend grünes Armband trugen, Errettungsgebet und verbrachten un-
Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter aus das ihnen den Eintritt ermöglichte. vergessliche Tage mit Freunden.
Dänemark und ich waren aus Bosnien Plötzlich kam eine Frau, die wir nicht Danke, Maria, für deine Großzü-
hierher angereist und trafen uns außer- kannten, auf uns zu und begann ein Ge- gigkeit, die es uns möglich machte,
halb des Festivalgeländes mit Kollegen, spräch mit uns. Als wir uns vorstellten, dabei zu sein.
die sonst humanitäre Hilfsprojekte in platzte sie heraus: „Oh, ich habe von eu-
Serbien und im Kosovo durchführen. rem Werk in Sarajevo gehört! Ich muss Mila Nataliya A. Govorukha-
Wir planten, eine Gruppe von ca. 50 schnell etwas holen, könntet ihr hier ei- lebt als Englischlehrerin und
Freiwilligen zu organisieren, welche die nen Augenblick warten?“ ehrenamtliche Helferin bei
Jugend mit Gottes Liebe mithilfe von Die Frau, Maria war ihr Name, kam einer NGO (Nichtregierungs-
Musik und einer Anti-Drogen- und ein paar Minuten später zurück, ein organisation) in Kharkov in
Anti-Gewalt-Botschaft erreichen sollte. paar grüne Armbänder in der Hand, der Ukraine. ■
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FÜR WEN
TUE ICH ES?
Von Gene Kato
Manchmal kam es mir vor, als ich ironischerweise verschlief. Als Fah- ich grübelte, desto mehr hasste ich mich
als spiele ich ein Spiel und täuschte rer in einem Konvoi zugeteilt, sollte ich selbst. Während der vorangegangenen
irgendwie nur vor, ein guter Mensch zu mit den anderen um 6 Uhr früh nach Monate hatte ich auch andere Leute „hin-
sein. Als ich mich zum Beispiel 2011 als Tohoku aufbrechen. Aber mein Wecker ter mir gelassen“, weil sie entweder nicht
Freiwilliger für Hilfseinsätze nach dem schlug nicht Alarm. Um 6:15 Uhr riss mit mir Schritt halten konnten, oder weil
Erdbeben und dem Tsunami in Tohoku mich ein wütender Telefonanruf aus dem ich am liebsten ganz allein draußen an der
in Japan meldete, wollte ein Teil von Schlaf. Mit einem Sprung aus dem Bett Front sein wollte.
mir aufrichtig den Menschen helfen und beeilte ich mich, so schnell wie möglich In derselben Nacht noch rief ich meine
etwas Gutes tun. Aber ich wusste auch, fertig zu werden, und fragte mich, wie Freundin an und bat sie um Verzeihung.
dass es etwas war, was man tun „sollte“, mir das nur passieren konnte. Meine Dann verbrachte ich einige Zeit im Ge-
und freute mich, als jemand angesehen Freundin hatte vorgehabt, auch mitzu- spräch mit Jesus und bat auch Ihn um Sei-
zu werden, der helfen wollte. kommen, doch in der Eile brachte ich ne Vergebung. Seit jenem Tag glaube ich,
Zu jener Zeit stürzte ich mich mit nicht die Geduld auf, auf sie zu warten. änderte sich so Manches. Nicht so sehr
Herz und Seele in die Hilfseinsätze mit Mit dem schleichenden Verdacht, et- das, was ich tue, sondern vielmehr, wie ich
einem wunderbaren Gefühl, anderen was stimme nicht, fuhr ich los. Doch mit es tue. Zwar noch immer mit einer Menge
helfen zu können. Noch schöner so- stechende Kopfschmerzen und einer La- von Zielen in meinem Leben vor Augen,
gar, dafür Anerkennung zu bekommen. dung erwartungsvoller Helfer, die hinter möchte ich sie so erreichen, wie Jesus es
Schon bald begann ich, mich zu fragen, mir ununterbrochen redeten, schüttelte tun würde, nämlich liebevoll und freund-
warum andere Leute nicht so viel leis- ich das merkwürdige Gefühl ab. Nach ei- lich. Das ist die einzige Art und Weise, wie
teten wie ich, und merkte, wie ich auf ner Stunde unterwegs erhielt ich eine Serie das, was ich tue, fortbestehen und wirklich
andere abfällig herabschaute. Es dauerte wütender SMS meiner Freundin, die alle Gutes erreichen kann.
nicht allzu lange, bis alles aus den Fugen mit den Worten endeten: „Ich hasse dich“.
geriet. Die fünfstündige Fahrt gab mir Zeit, Gene Kato ist Mitglied der von The
Der Höhepunkt kam eines Morgens, über alles nachzudenken, und je mehr Family International in Japan. ■
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Von Sonia Purkiss
OB ENGEL
ODER NICHT
Hebr äer 13:2: „Vergeßt nicht, Fremden an, ohne meine Dankbarkeit zu zeigen.
Gastfreundschaft zu erweisen, denn auf diese Weise haben Nachdem die Formulare ausgefüllt waren, half mir
einige Engel beherbergt, ohne es zu merken!“ der junge Mann, das richtige Stockwerk und das War-
Schon als kleines Kind kannte ich diesen Vers, und tezimmer für meine Konsultation zu finden und ver-
ich erinnere mich, wie ich mir vorstellte, die Menschen abschiedete sich. Erleichtert seufzte ich auf und rief
um mich herum seien lauter verkleidete Engel, was mich meinen Vater an, um ihm mitzuteilen, wo er mich
veranlasste, in den meisten Situationen ein höfliches finden konnte. Als ich jedoch aufgerufen wurde, war
und freundliches Kind zu sein. Beim Erwachsenwerden mein Vater noch immer nicht eingetroffen. Ich betrat
tendierte ich traurigerweise dahin, eine raue Schale zu das Sprechzimmer des Arztes und fragte, ob er englisch
zeigen und die Menschen auf Abstand zu halten. sprechen würde, was leider nicht der Fall war.
Mit 17 Jahren hatte ich eine interessante Begegnung, Noch frustrierter als vorher, war ich im Begriff zu ge-
die mir diesen und andere Verse zum Thema Freundlich- hen, da öffnete sich die Tür und derselbe junge Mann
keit näher brachte und mit Leben erfüllte. Zu jener Zeit betrat unangekündigt das Zimmer und sagte, er kön-
wohnte meine Familie in Taiwan. Ich hatte einen Termin ne für mich übersetzen. Ich sollte ihm gegenüber etwas
für eine Nachuntersuchung im Krankenhaus. Mein Vater dankbarer gewesen sein, dachte ich, konnte jedoch mei-
sollte mich dort treffen, um mir beim Übersetzen zu hel- nen Ärger über die ganze Situation nicht verbergen.
fen, da ich nicht gut genug Chinesisch beherrschte, um Schließlich war der Termin vorbei. „Ich warte wohl
medizinische Ausdrücke zu verstehen. Er verspätete sich besser mit Ihnen zusammen, bis Ihr Vater kommt, falls
jedoch, und mir wurde klar, ohne ihn auskommen zu Sie meine Hilfe noch einmal benötigen“, sagte der jun-
müssen, etwas für mich sehr Beängstigendes. ge Mann beim Verlassen des Sprechzimmers. Statt mich
Während ich damit kämpfte, ein Formular auszufül- mit ihm zu unterhalten, verschränkte ich demonstrativ
len, auf dem alle Fragen nur auf Chinesisch standen, die Arme und hüllte mich in grübelndes Schweigen.
kam ein junger Mann auf mich zu, der fließend Eng- Endlich traf mein Vater ein und es entwickelte sich
lisch sprach. Er fragte, ob ich Hilfe bräuchte. Erschöpft schnell und mühelos eine Konversation zwischen den
und unter Druck reagierte ich etwas gereizt und zurück- beiden Männern. Zum Aufbruch schüttelten sie sich die
haltend. Doch da ich Hilfe brauchte, nahm ich die seine Hände. Ich wollte ihm ebenfalls die Hand reichen, doch
1. Kolosser 3:12
2. Siehe Titus 3:1-2.
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der junge Mann machte einen Schritt zurück und hob stoßen, um mich für mein Benehmen entschuldigen zu
abwehrend seine Hände: „Nein, nein, ich habe gerne können. Wir bekommen aber nicht immer eine zwei-
geholfen“, sagte er. te Chance, ich auch nicht. Was ich jedoch tun konnte,
Auf dem Weg nach Hause bereute ich mein Benehmen. war, mir diese Begegnung zu Herzen zu nehmen und
Warum war ich so unhöflich zu ihm gewesen? Es war nicht sei- den Entschluss zu fassen, mich aufgrund dieser Erfah-
ne Schuld, dass mein Vater nicht da war, und es war eigentlich rung zu ändern, damit ich das nächste Mal bei einer
sehr nett von ihm gewesen, mir zu helfen. Mir wurde bewusst, anderen Person besser reagieren würde.
wäre er ein Engel gewesen, dann hätte meine Gastfreund- Auch wenn andere unhöflich oder einfach unfreund-
schaft auf ganzer Linie versagt. Während der nächsten Tage lich sind, was in diesem Fall nicht zutraf, sagt Gottes
dachte ich viel über diese Begegnung nach – nicht so sehr Wort: „Seid voll Mitleid und Erbarmen, Freundlichkeit,
darüber, ob er wirklich ein Engel war oder nicht, sondern Demut, Sanftheit und Geduld“1 in eurem Umgang mit-
vielmehr über die Art und Weise, wie ich andere Menschen einander. Unsere Freundlichkeit anderen gegenüber soll
behandle und mit ihnen umgehe. nicht davon abhängig sein, wie wir von ihnen behandelt
Es tat nichts zur Sache, ob dieser junge Mann ein En- werden.
gel war oder nicht. Die Begegnung half mir, die wichtige Seit dieser Begegnung suche ich nicht mehr nach ver-
Tatsache zu begreifen, jeden Menschen verdienterweise kleideten Engeln (auch wenn es toll wäre, einen zu tref-
mit Freundlichkeit und Respekt zu behandeln, egal wer fen). Stattdessen konzentriere ich mich darauf, Jesu Bei-
er ist oder wie wir uns fühlen. Hier nahm sich jemand spiel zu folgen, immer bereit zu sein, Gutes zu tun, über
Zeit und unterbrach seinen Tagesablauf, um mir zu hel- keinen schlecht zu reden, friedlich, zuvorkommend und
fen, und ich dankte es ihm mit Zurückhaltung und Brüs- rücksichtsvoll zu sein und allen Menschen freundlich zu
kieren. Nicht einmal nach seinem Namen fragte ich ihn. begegnen2 – ob sie nun Engel sind oder nicht.
Was hätte es mich gekostet, nett und dankbarer zu
sein, so wie Jesus es gewesen wäre? Wahrscheinlich nur Sonia Purkiss ist Administratorin der
ein kleines bisschen meines Stolzes. christlichen Website Just1Thing (http://
Ich hoffte, noch einmal auf diesen jungen Mann zu just1thing.com) für junge Leute. ■
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EINE KERZE
AUF DEM
KERZENHALTER
Von Peter Amsterdam, gekürzt
Gottes Liebe denjenigen erstrahlten doch ihre liebenswürdigen lebendiges Beispiel der Liebe Gottes
gegenüber zum Ausdruck zu Taten und ihre guten Werke vor allen sein. Selbst wenn du nicht viel Zeit
bringen, mit denen Er uns täglich Menschen und weckten das Interesse hast und dir die Mittel fehlen, kannst
zusammenführt, ist der Kern christlichen daran, herauszufinden, worin sich die du dennoch in deiner Gemeinde aktiv
Lebens. Paulus, der darüber schreibt, Christen von der Gesellschaft unter- werden, Initiative ergreifen, Solidarität
geht sogar so weit zu sagen, „denn die schieden, und warum sie so anders wa- zeigen und dich für etwas einsetzen.
Liebe Christi drängt uns.“1 Auf welchem ren. Der Apostel Petrus lehrte uns: „Ach- Auf diese Art zeigst du am Wohlerge-
individuellen Weg Gott jeden von uns tet sorgfältig darauf, wie ihr unter euren hen und an der Lebensqualität deiner
auch führt, damit wir unseren Teil der ungläubigen Mitmenschen lebt. Selbst Mitmenschen wirkliches Interesse und
Welt mit Seiner Liebe erreichen, hat Er wenn sie euch eines Unrechts anklagen, setzt damit Gottes Liebe in die Tat um.
uns dazu berufen, das „Licht der Welt“ wird sie euer einwandfreies Verhalten
zu sein. Jesus sagt uns: „Lasst eure guten beeindrucken, und sie werden an Gott Peter Amsterdam und seine
Taten leuchten vor den Menschen, damit glauben und ihm die Ehre geben.“3 Frau, Maria Fontaine, sind die
alle sie sehen können und euren Vater im Wenn jeder Einzelne bemüht ist, aus Leiter von The Family Internati-
Himmel dafür rühmen.“2 sich herauszugehen und in unseren ört- onal, einer christlichen gemein-
Im Laufe der Jahrhunderte, genau lichen Gemeinden eine helfende Hand schaft des glaubens. ■
genommen seit den ersten Tagen des anzubieten; wenn wir denjenigen, die
Christentums, haben Christen die Welt uns begegnen, geistliche oder materielle
oftmals dadurch erreicht, indem sie in Unterstützung leisten; wenn wir unseren
ihrer Gesellschaft und dort wo sie leb- Teil dazu beitragen, anderen Gottes Lie- Behandle jeden höflich,
ten, ein „Einfluss zum Guten“ waren. be zu zeigen und ihr Leben zum Besse- selbst diejenigen, die sich dir
Auch wenn andere den Glauben der ren zu wenden, inwieweit das auch mög- gegenüber grob benehmen.
Christen nicht unbedingt gleich annah- lich ist, dann wird unser gutes Beispiel Nicht weil sie nett sind, son-
men oder verstehen konnten, oder man und unser Werk wachsen und wie eine dern weil du es bist.
die Christen verfolgte und verleumdete, „Kerze auf einem Kerzenhalter“ sein.4 – Verfasser unbekannt
Wenn wir uns unseren Mitmen-
1. 2. Korinther 5:14 – EÜ. schen zuwenden, aus unserem Glau- Die kleinste Nettigkeit ist
2. Matthäus 5:14,16 ben heraus konkret handeln und weitaus wertvoller als der
3. 1. Petrus 2:12 dadurch unsere Liebe und unser In- größte Vorsatz.
4. Matthäus 5:15 teresse ausdrücken, können wir ein – Kahlil Gibran (1883-1931)
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Erinnerungen an
Martha
Von Joyce Suttin
Meine Nachbarin Martha Als sich ihr Zustand im vergangenen berzuholen und mich um sie zu kümmern.
verstarb diese Woche nach Jahr verschlechterte, brachte mein Denn sobald die Treuhänder der Bank kä-
einem langen Kampf gegen Gatte jeden Morgen ihre Zeitung mit men, würden sie das Anwesen absperren,
ihr Lungenemphysem. Ich werde rein und legte sie, für sie gut erreich- und dann würden die Pflanzen im Hin-
Martha vermissen, und ich dachte in den bar, nahe ihrer Tür. Eines Tages hörte terhof unzugänglich sein und eingehen.
letzten Tagen oft über sie nach. ich, wie ihr Gärtner den Rasen mähte. Nochmals fühlte ich mich sehr geehrt.
Als mein Mann Dan und ich in diese Dann wurde das Geräusch lauter, und Marthas Pflanzen hatten ihr so viel Freude
Gegend zogen, lud Martha uns zu Tee ich begriff, dass er auch unseren Rasen gemacht, und nun würden sie auch mir
und Keksen ein. Wir saßen in ihrem mähte. Martha winkte uns von ihrer und meiner Familie Freude bereiten.
makellosen Wohnzimmer und erzähl- Eingangstür aus zu und erzählte mir, Martha hatte mich eine Menge ge-
ten von unserer Familie und unserem sich damit für Dans Freundlichkeit be- lehrt, und ich wollte sicher gehen, ihr
gemeinnützigen Engagement, das wir danken zu wollen. Vermächtnis an Freundlichkeit und
in Mexiko ausgeübt hatten. Ich fühl- Ich bewunderte Marthas tadellosen Freundschaft, sowie ihre Pflanzen, fort-
te mich wie zu Hause, dankbar, eine Garten und fühlte mich sehr geehrt, als leben zu lassen. Ich möchte einen Ort
Nachbarin wie Martha zu besitzen, der Martha mir die Pflege ihrer Pflanzen schaffen, an dem Menschen in unserer
es wichtig war, uns willkommen fühlen für die Zeit ihres Urlaubs übertrug. Die Nachbarschaft willkommen geheißen
zu machen. Pflanzen waren ihre Lieblinge. Sie über- werden. Ohne neugierig zu sein oder
An nahezu jedem Tag schaute ich in häufte sie mit Liebe und Fürsorge, und aufdringlich, möchte ich sie wissen las-
den letzten acht Jahren aus dem Fenster sie gediehen prächtig. sen, dass ich da bin, wenn sie etwas brau-
und sprach dabei ein Gebet für Martha. Am nächsten Tag kam ihre beste chen. Wir alle brauchen von Zeit zu Zeit
Ich fühlte mich für ihr Wohlergehen Freundin herüber. Wir redeten ein paar einen guten Nachbarn.
verantwortlich und wollte für sie da Minuten, und sie erklärte, Martha habe
sein, wenn sie mich brauchte. verfügt, die Bank solle nach ihrem Tode Joyce Suttin ist Lehrerin
Nun, Martha lebte allein, kinder- das Haus übernehmen. Ich fragte nach und Autorin und lebt in San
los und ihr Mann bereits verstorben. den Pflanzen, und sie riet mir, sie herü- Antonio, USA. ■
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DER WERT EINES
GESUNDEN LEBENS Von Marie Fontaine, bearbeitet
Man kann seine Gesundheit In Gesundheitsangelegenheiten – für unser Leben zu finden und Ihm so
nicht als selbstverständ- wie auch bei vielem anderem im Le- gut, wie wir können, zu folgen. Ein wich-
lich hinnehmen. Gesund zu sein ben – wird Gott nichts für uns tun, tiger Schlüssel zur emotionalen Gesund-
und zu bleiben, geschieht nicht auto- was wir selbst tun können oder sollten. heit liegt darin, eine positive Einstellung
matisch. Es erfordert Anstrengung Er erwartet von uns, uns selbst um un- zu haben, was Stress, Sorgen, Angst und
und bedeutet üblicherweise, einige sere Gesundheit zu kümmern. Und Er andere negative Emotionen reduziert, die
Opfer des Verzichts zu bringen, wird nicht die schmerzlichen negati- sonst von unserer Gesundheit und unse-
seine Prioritäten neu zu ordnen und ven Konsequenzen außer Kraft setzen, rer Lebensfreude ihren Tribut fordern. Die
manche Vorlieben aufzugeben, die wenn wir gesünder hätten leben kön- körperliche Gesundheit kann man in dem
vielleicht angenehm, aber nicht gut nen, es aber nicht getan haben. zusammenfassen, was Gesundheitsexper-
für uns sind. Auf Dauer gesund zu sein ten als die drei Säulen der körperlichen
erfordert zwar, sein Leben lang darin Grundregeln Gesundheit betrachten: „Richtig essen,
zu investieren, doch lohnt sich die Dankenswerterweise hat Gott einige ein- richtig schlafen, sich richtig bewegen.“
Anstrengung. Besser, jeden Tag etwas fache Regeln festgelegt, die uns helfen, „Richtig essen“ läuft auf ein paar recht
Zeit mit der Pflege unseres Körpers gesund zu bleiben. Diese Regeln untertei- einfache Grundregeln hinaus – einfach,
zu verbringen, als ihn zu vernachläs- len sich in drei Hauptkategorien, geistige, aber nicht immer leicht zu befolgen.
sigen und irgendwann mit schweren emotionale und körperliche. Der Schlüs- Schlechte Essgewohnheiten zu ändern,
gesundheitlichen Problemen kämpfen sel zu geistiger Gesundheit lautet, nahe bei bedarf der persönlichen Entschlossenheit
zu müssen. Gott zu bleiben, Seinen individuellen Plan und guter Planung. Doch es wird dich
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vermutlich überraschen, wie schnell du anderen. Die Bedürfnisse, die jeder hat, än- die schnelle Erfolge versprechen, meis-
Appetit für gesundes Essen entwickeln dern sich auch im Verlauf der Zeit und vor tens unwirksam: Sie konzentrieren sich
und wie rasch du ihn für ungesundes Es- allem dann, wenn neue Faktoren ins Spiel auf den kurzfristigen Erfolg, anstatt auf
sen verlieren kannst. kommen. Woher weiß du also, was gut für die Entscheidungen des Lebensstils, die
„Richtig schlafen“ mag ziemlich ein- dich ist? Viele „Spezialisten“ in dem The- langfristige Änderungen und bleibende
fach klingen, aber viele Menschen versu- menbereich geben widersprüchliche Infor- Ergebnisse einbringen. Manchmal ist es
chen, mit einem Defizit an Schlaf auszu- mationen und Ratschläge, und manchmal angebracht, ein kurzfristiges Programm
kommen. Es stimmt, manche Menschen wird eine bestimmte Diät oder Sportart zu starten, um gesünder zu werden oder
brauchen weniger Schlaf als andere. Aber eine Zeit lang hoch gelobt und ist weit Gewicht zu verlieren. Aber danach musst
der Druck des modernen Lebens treibt verbreitet, später aber wird sie wieder ab- du neue langfristige Gesundheitsgewohn-
viele von uns dazu, zu versuchen, mehr in gelehnt und angezweifelt. Welchem Plan heiten bilden, wenn du die Erfolge behal-
unseren Tag hineinzupacken. Wir schla- solltest du also folgen? Nur dein Schöpfer ten möchtest, die du gewonnen hast, um
fen weniger, als für unseren Körper gut ist, weiß ganz genau, was für dich am besten einen Rückfall zu vermeiden.
um in Topform zu bleiben. Das ist sehr ist. Er möchte dir dabei helfen, auf eine op- Wenn du ernsthaft einen gesünderen
kurzsichtig, weil wir ironischerweise mehr timale Gesundheit hinzuarbeiten. Lebensstil führen möchtest, dann lau-
aus unseren wachen Stunden herausholen Frag Ihn einfach, was du an deinen ten die ersten Fragen, die du dir stellen
können, wenn wir ausgeruht sind. Essgewohnheiten oder deinem Trainings- solltest: „Wie kann ich gesundes Essen,
Das Bedürfnis nach Schlaf zu ignorie- programm ändern solltest. Einer der ausreichenden Schlaf und Bewegung als
ren, ist am schwersten, weil man die Aus- Wege, dich dies wissen zu lassen, besteht tägliche Routine in meinen Alltag ein-
wirkungen sofort fühlt. Andererseits kön- darin, dass Gott via deines Körpers mit bauen?“ „Welche Änderungen muss ich
nen die Auswirkungen einer schlechten dir kommuniziert. Zum Beispiel könnte an meiner Einstellung oder in meinem
Ernährung und ungenügender Bewegung der Schmerz, der jeden Tag ein bisschen Lebensstil vornehmen?“ „Welches spezi-
erst sehr viel später auftreten. Menschen, stärker wird, ein Zeichen für Überan- elle Gesundheitsprogramm ist für mich
die nicht daran gewöhnt sind, regelmäßig strengung oder dafür sein, eine bestimmte am geeignetsten?“
Sport zu treiben, vernachlässigen dies ger- Übung abzuändern. Schlechte Angewohnheiten durch gute
ne. Bewegung durch Training und Sport zu ersetzen, braucht zunächst Entschlos-
hilft dabei, unseren Körper zu reinigen, Fit zu bleiben, ist ein senheit, Überlegung und viel Planung.
sich selbst zu reparieren und zu regene- Lebensstil Der Erfolg wird dich allerdings für alles
rieren. Es stärkt die Muskeln, Knochen Das Ziel heißt, aus unseren Ess-, Schlaf- entlohnen und aus der Angewohnheit ein
und inneren Organe, kurbelt das Im- und Bewegungsgewohnheiten eine le- Perpetuum mobile machen. Weil du dich
munsystem an und hilft uns, ein norma- benslange gute Angewohnheit zu machen dermaßen besser fühlen wirst, wirst du
les Gewicht beizubehalten. Es gibt kaum – nicht nur ein paar Tage oder Wochen, mit Freuden weitermachen und die neuen
eine lebende Zelle in unserem Körper, die bis wir ein paar Zentimeter Bauchumfang Gewohnheiten, die dir zu diesem Gefühl
nicht vom regelmäßigen Sport profitiert. verloren haben oder ein oder zwei Kleider- verhelfen, nicht aufgeben wollen.
größen schlanker geworden sind. Wenn
Ein individueller Plan wir nicht unsere schlechten Angewohn- Maria Fontaine und ihr Ehe-
Die Grundregeln gelten für alle. Aber weil heiten, die uns diese extra Zentimeter ein- mann, Peter Amsterdam, sind die
Alter, Körpertyp und persönliche Vorlie- gebrockt haben, korrigieren, kommen sie Direktoren von The Family In-
ben sehr stark variieren, unterscheidet sich schnell wieder zurück. Aus diesem Grund ternational, einer christlichen
das beste Vorgehen von einer Person zur sind Diäten und Trainingsprogramme, Gemeinschaft des Glaubens. ■
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Von Iris Richard
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Nicht jeder von uns kann Großes leisten. Aber wir kön-
nen kleine Dinge mit großer Liebe tun.
– Autor unbekannt, oft Mutter Teresa zugeschrieben.
(1910–1997)
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MIT LIEBE VON JESUS