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INSTITUTION GANYMED .

6000 FRANKFURT/MAIN 90
Ruf (06 11) 784754 + 783970 . Niddagaustraße 18 Das ptolemäisåe Jahrhunderf
„WIR SOLLTEN DIE WICHTIGE TATSACHE BEACHTENr dag das Gesetz der
Anziehung durch das ganze Universum Zieht. Impulse der Furcht, der „Was sich nun im Laufe kaum eines Jahrhunderts
Eifersucht, Zorns und der Verzweiflung ziehen das ihnen gemäBe heran e tfaltet; ist ei S hausp•el o sol her Gr 1 e.
und sind verantwortlich für die meisten Fehlschläge Frustrationen m daß den Menschen einer künftigen mit Seele und
Leben, Ebenso zeitigt die unwiderstehliche Emotion der Liebe gute, andern dos als sei damals die Nofur ins
Resultate. Ein ernziges Prinzip, eine identische Kra¶t l]egt beidem geraten Menschliche Wirtschaft hot tief in die
zugrunde sowohl dem Erfolg als auch dem Fehlschlag' Schicksale der Tier- und Pflanzenwelt eingegriffen .
— Dr. Joseph Murphy — Kandel-Höhen- Diese Technik wird die Spur ihrer Tage hinter'assen,
wenn alles andere verschollen end versunken ist.
Weg von Oberkirch nach Freiburg (Schw.) Süd-Alb-Tour Diese faustisehe Leidenschaft hot das Bild der
Rottweil-Radolfzell (Schw. Alb). Erdoberfläche verändert Die Maschine ist des
Teufels: so hat der echte Glaube immer wieder
Dolomiten-Wanderung mit Vorbereitung und Schlußfeier.
empfunden. , " (Oswald Spengler).
Berg-Wander-Frelzait Mariazelt / Österreich mit sehr
schönen MÖglichkeiten und hachinteressanten
Abendbeiträgen!
Akti e Gesu dheits•ehrtage Lü e urger Heide, Teilhard de Chardint Mitglied des Jesuitenordens, starb im Jahre
Unser Rücken Unser Kreuz, Lehrgang Lüneburger Heide. 1955 in seinem 75. Lebensiahr. Sein Hauptwerk .Der Mensch im
Besondere Senioren-Freizeit am Edersee (3r[ngheu$en)_ Kosmos" wurde erst nach seinem Tode, mit Förderung durch ein
Erholungs- und Kur-Freizeit Insel Ischia (Golf v. Neapel). wissenschaftliches Komitee, veröffentlicht. In weiten Kreisen wird
Früchte- und Bade-Freizeit Insel Krk Jugoslawien, seither sein Gedenke über den Entwicklungsweg des Universums
Teil direkt em Meer, vielerlei esoterische interessante Beiträge und
heftig diskutiert. In einem Vorwort zur französischen Ausgabe sogt
Baden, Wandern. Ausflüge, GemeinsamWochen koten, gute Kost und Dr. theol. N, M Wildiers unter anderem:
sehr fleißige Betreuung' DER-Sonderzugr sehr bequem, „Die maßgebendsten Persönlichkeiten stimmen darin überein, daß die
7. 9.—21. 9,Bergwander-Freizen Südtirol in Sch Ianeidv Fülle unserer wissenschaftlichen Erkenntnisse — zumindest soweit sie
28. 9.—29. 9.Lehrgang für Volkstanz Pfullingcn„ den Menschen zum Gegenstand hoben — einer einheithichen
2. 10—12. 10. Herbstfreizelt mit Maria Tresen und Ignaz Schlifni, österreich. Zusammenfassung bedarf. Auch religiösen Kreisen wöre sie erwünscht;
denh durch sie würde erst die Größe und Schönheit der Schöpfung ins
11. lt.—lg. 10. Entglftungs- und Frisdik0$t-Kur am Edetsee. rechte Licht gesetzt. Schließlich widerstrebt es dem menschlichen Geist,
10.—27. 10. König-Ludwig-Weg im Allgåu_ mit einer Wissenschaft zu begnügen, die ewig Stückwerk bleibt.
Fastenkur im Haus auf der Wacht zu Irndort]Schw. Alb. Seit dem heiligen Thomas von Aquin sind alle Theologen davon
9. 11—1 . 11. Natürlidle Auge •gt rku g, e e dort, Oberzeugt, doß bei allem Rangunterschied eine innere Harmonie
Stets: kein Nikotin / Alkohol, Vollwertkost. vegetarisch, herzliche zwischen der natürlichen und übernatürlichen Ordnung bestehen
Atmosphåre, Aufgeschlossenheit, Gemeinsamkeiten. Hilfen, Gespräche. ,
Vor- Der Mensch ist Mittelpunkt des Universums, wie Wir naiv
Muse, Sport, Spiel. Lebenssinn, Verantwortung, mit- u. 'Oreinander. geglaubt haben Falsch und naturwidrig ist das egozentrisåe Ideal
— Betreffendes Merkblatt bitte unverbindlïch anfordern I
einer Zukunft Erst zur Zeit Galileis wurde der alte Geozentrismus
wirklid' gebrochen Seit bald zweihundert Jahren erweitert sich für
uns die Welt. und immer noch können wir die Spiralen ihres
Entwicklungsweges nicht ermessen
Diese Sötze des Paters Teilhcrd de Chardin hoben Gewicht. Sie ein Vorwort hinzu. In vollem Gegensatz zu der sicheren und festen
wiegen schwer. Ein Abgrund tut sich auf. Das geozentrische System Haltung von Kopernikus Stellte er aus Ängstlichkeit die von Luther
beherrscht wie in keiner Zeit zuvor das 20e Jahrhundert — die und Melanch±on als anstößig bezeichnete Lehre von der
Epo he des te&l• is he Zeitalters. H rter de je leidet der Erdbewegung als bloc* Hypothese hin. Kopernikus lag schon im
Planet Erde am widrigen Ideal egozentrischer Denkungsart Sterben, als das Druckwerk fertig war, In der katholischen Kirche
unter der Diktatur des ptolemäischen Mensden. schützte die revolutionäre Lehre vom ,heliozentrischen Weltsystem*
Oswald Spengler zeichnete dies Bild dieses Geschehens aus seiner eine Zeitlang die Widmung an den Papst.
Perspekttve: Nach dem Tridentiner Konzil begann die Gegenströmung. Im Jahre 1610
„Die Ströme des Wirtschaftslebens bewegen sich noch den Sitzen der großen fand Galileo Galilei (1564—1642) die Jupiter-Trabanten. 1611 stellte
Rohstoffgebiete hin; die Natur wird erschöpft; der Erdball dem faustischen Galilei den Satz auf, doB Venus und Mars um die Sonne drehen. Kurz
Denken in Energien geopfert Das faustische Getddenken „erschließt' ganze darauf lehrte er auch die Achsendrehung der Sonne. Diese Entdeckung
Kontinente, die Wasserkrafte riesenhafter Stromgebiete, Kohlenleger, gab Veranlassung zu neuen Angriffen der "'Ulgelehrten, Im Jahre 1613
Urwölder , Und wandelt sie in finanzielle Energie um, die irgendwo in Gestalt veröffentlicht Galilei seine Briefe über die Sonnenflecken, in denen er
der Presse, der Wahlen. der Budgets und Heere angesetz' wird, um nun offen die „Kopernikanisåe Lehre' verteidigt. Als darauf die Gegner
Herrscherplöne zu verwirklichen . _ Niemals hat sich ein Mikrokosmos dem diese Lehre als unbiblisch bezeiåneten, erwiderte Galilei in einem Brief
Makrokosmos überlegener gefühlt. an den Pater Castelli:
„Die naturwissenschaftliche Forschung kann siå den
Mit Nikolaus Kopepnikus (19. Il. 1473 — 24, V. 1543) geriet das Wortlaut der Bibel hemmen lassen. Es ist Soche der Theologen, die
ptolemöische Weltsystem' ins Wanken. 1400 Jahre lang wor dos Buch Ausdrücke der Bibel in Obereinstimmung mit den festgestellten
„Almagest" des Ptolemäus (87 — 165 n. Chr.), eines Gelehrten aus der Tatsa he der Natur isse s haft zu erkl re , •
Alexandrinischen Schule, für die gesamte Himmelskunde maßgebend Pater Lorini benützte diesen Brief zu einer Denunziation bei der
gewesen. römischen Inquisition. Im Jahre 1616 wurde daraufhin von 11
Die geozentrische Lehre nahm die Erde als im Mittelpunkt der Welt ruhend on, Der Qualifikatoren des hl. Offiziums die Lehre von der Bewegung der
grundlegende Satz des Ptolemäus besagte: J)ie Hirnmelskörper bzwegen sich in Kreisen Erde für töriåt und absurd vom philosophisåen Standpunkt und Für
um die ruhende Erde." Und alle Astronomen bis zur Zeit Johannes Keplers waren der teilweiw formell ketzerisdt erklärt. Am 5. März 1616 wurde das
Meinung, dag die Kreisbewegung die vollkommenste aller Bewegungen sei, Bis in die Budi des Kopernikus verboten und den INDEX LIBRORUM
letzten Lebensiahre erachtete Kopernikus seine Forschungen für nicht abgeschlossen. PROHIBITORUM
Nur seinen engsten Freunden teilte er die neue kühne Lehre mit, Er wählte für die gesetzt; aus wetåem es erst 1757 entfernt wurde.
Beschreibung der Planeten- bahnen ein anderes Bezugssystem. Um die Sonne als Am 25. II. 1616 erhielt Kardinal Bellarmin vom Papst den Auftrag
Zentralkörper ließ er die Er de und die übrigen Planeten drehen. Galilei zu errnahnen, doB er die ,KOpernikanische Lehre' aufgebe.
Endlidl entschloß Kopernikus, gedrängt durch den Bischof von Kulm, Tue er es nicht. sei er einzukerkern,
zur Veröffentlichung seines Werkes, welches, wie er in der Widmung Im Jahre 1630 geht Galilei nach Rom, um ein Werk, in dem er die
an Papst Paul III Sagte, 4 mal 9 Jahre bei ihm geruht hätte. Rheticus Kopernikanische Lehre nur mehr als Hypothese behandelte, der Zensur
und Osiander veranlagten in Nürnberg den Druck, Osiander fügte zu unterwerfen, Gegen Galilei wird das Inquisitionsverfohren eröffnet.
Der Prozeß währte vom 12. IV. bis 22. VI. 1633. Das Urteil wurde Male von der Hypothese ab, die auch Kopernikus noch von der alten
am 22. Juni 1633 mitgeteilt. Galilei mußte die Kopernikanische Schule übernommen hatte, von der Hypothese nämlich, dag alle
Lehre feierlich abschwören. Er wurde zum Kerker verurteilt, himmlischen Bewegungen gleichförmige Kreisbewegungen oder
derselbe wurde ihm iedoch erlassen und man erlaubte ihm die doch aus Kreisbewegungen zusammengesetzt
Rückkehr nach Arcetri bei Florenz, wo er aber nun unter die Im Jahre 1609 veröffentlichte Kepler ein Werk, das die beiden ersten
Aufsicht der Inquisition gestellt wurde, Im Dezember 1637 seiner berühmten Gesetze über die Plonetenbewegungen beinhaltete.
erblindet Galilei gänzlich. Am 8. Januar 1642 stirbt Galilei. Sein 1. Die Bahn iedes Planeten ist eine Ellipse mit der Sonne in einem
Wunsch, in der Kirche St. Croce beigesetzt zu werden, wird von der der Brennpunkte,
Kirche verweigert. Seine Schriften. in welchen er die 2. Bei der Bewegung um die Sonne beschreibt der Radiusvektor
*Kopernikanische Lehre' verteidigte wurden erst 1835 vom Index eines Planeten in gleichen Zeiten gleiche Flädlen.
gestrichen. Geldnot, weil die kaiserliche Kasse ihm sein Gehalt nie rechtzeitig
auszahlte, Verlust von Frau und Kind und die Absetzung Kaiser
Rudolf Il. (1611) überschatten die Jahre semes Prager Aufenthaltes,
Johannes Kepler m XII. 1571 in Weil/Württemberg, t 15. XI. in Ein Jahr bevor Galilei seine Briefe Ober die Sonnenflecken schrieb
Regensburg) wurde schon in den Jahren, als er die Klosterschule und Galilei die Xopernikanische Lehre' offen verteidigte, verlößt
besuchte, von seinem Lehrer Mästlin mit den Grundzügen der Kepler Prag und tritt 1612 in die Dienste der Oberösterreichischen
Kopernikonischen Lehre vertraut gemocht, 1589 geht er nach Landstände' nach Linz über, um an der Linzer Landschaftsschule
Tübingen, um Theologie zu studieren. Es wor dos Jahr, in dem Mathematik zu lehren, die Landesaufnahme zu revidieren und seine
Galilei zeigte, doß Körper verschiedenen Gewichts, von der Höhe Planetentafeln zu vollenden.
des schiefen Turmes von Pisa fallend, ihren Weg in beinahe Im Jahre 1619 — 3 Jahre zuvor wurde dos Buch des Kopernikus auf den
gleichen Zeiten zurücklegten, Index gesetzt — veröffentlicht Johannes Kepler, in Linz d. Donau, in
seiner Schrift -Hormonices mundi" (Der Zusammenklang der Welten),
das dritte Gesetz über die Planetenbewegungen, in dem nun zwei
3 Planetenbahnen miteinander verglichen werden,
Wegen seiner, vom orthodoxen Dogma abweichenden religiösen 3. Die Quadrate der Umlaufzeiten zweier Planeten verhalten sich
Ansichten, nimmt Johannes Kepler die Stelle eines wie die dritten Potenzen ihrer mittleren Entfernungen von der
La ds hafts •athe atikus der protesta tis he St de o Sonne,
Steiermark an, mit welcher das Lehramt för Mathematik und Moral In den Jahren 1620/21 verbringt Kepler längere Zeit in seiner
am Provinzial-Gymnasium in verbunden war. 1596 Heimat, um seiner, in einem HexenprozeB verwickelten,
er ffe tli ht er ei Werk, i el he er de..•: L./ hre d sei es hochbeiahrten Mutter, beizustehen,
ganzen Lebens von ihm festgehaltenen Gedanken entwickelter daß
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in unserem Planetensystem eine bestimmte Harmanie nachweisbar
Wegen der nun auch in Oberösterreich eingetretenen
sein müsse.
Protestantenverfolgungen mu{3 Kepler Linz *tsrlassen und zieht
Nachdem in der Steiermark die Religionsfreiheit aufgehoben wurde
sich nach Ulm zurück. Vergeblich er die Auszahl"ng seiner auf
(1598), folgte Johannes Kepler im Jahre 1600 einer Einladung Tycho
12000 Gulden angewachsenen der kaiserlichen Hofkammer. Er
de arahe's (1546—1601) nach Prag. Nach dessen Tode wird er
wird vom Kdw in di Sache 'n Wo' enstein serwiesen. Kepler zieht
Mothematicus und Hofostronom des Kaisers Rudolf Il.
deshalb ló'Z8 nach Sagan, ihn als Astrologe willkommen
Auf Grund des Beobachtungsmaterials, dos Tycho de Brahe in
genauesten Messungen über die Planetenbewegungen während einer
hieß, ihm aber niåt zu seivzr Forderung verhalf. So entschloß sich
Lebensarbeit gesammelt hatte, wich nun Johannes Kepler zum ersten Kepler im Herbst 1630 Ober Leipzig nach Regensburg zu reisen, um
dort Reichstag seine Ánsprüche geltend zu machen. Am 9. erreicht
er Reggnsburg, aber wenige Tage später erliegt er den
Ans'.engungen dieser letzten Reise om 15. November 1630, Es ist noch seiner Ansicht an iedem Tage herumdrehtr wie ich auch
dies das Jahr, in dem Galilei in Rom neuerliche um die die Sonne sich drehen lasse. Ich habe also mit vollem Rechte
Anerkennung der ,Kopernikanischen Lehre' zumindest in Form angenornrnen, doß der Mond von dieser Umdrehung der Erde
einer Hypothese ringt. und dem hierdurch bedingten Fortströmen der magnetischen
Kraft mitgerissen wird. Nun wird aber folgendes
In den diskontinuierlichen Wenen der in der Exzentrizität der
Be egu gs ah e erka te Joho ex Kžpler als Erster ei
wahrscheinlich: Da die Erde den Mond durch ihre
charakteristisches Merkmal der kosmischen Wirbelströmung in Bewegung setzt, dabei selbst ein
mggnetischer Körper ist und da die Sonne die Wandelsterne
„Es ist ganz sicher, dag die Bahnen der
Wondelsterne 'sämtlich exzentrisch sind," erklärte auf ähnliche Weise dürch den ihr entströmenden Kraftwirbel
Johonnes Kepler in seinem Buch „Harmonices e egt, so ist also au h die So e ei ag etis her K rper, •
mundi" und er stellte die Frage: „Weshalb hat Tiefe und Oberschauender Schwungkraft überragte Kepler
denn Gott den edlen Zug der krummen Linie zur zweifelsohne nicht nur den späteren Begründer der klassischen
Aussåmückung der Weltschöpfung verwendet? Ei Naturlehre Isaac Newton (1642 — 1727), sondern Kepler kommt
doch wohl, weil der vollkommenste Schöpfer
notwendigerweise nur ein Werk höchster selbst an das Gedankengebäude eines Albert Einstein s heran, in
Schönheit erschaffen konnte, Die geraden Linien dem Kepler es bereits wagte, die „Schwere dem Licht anzugleichen".
und Flä±en fügen sich kaum der Ordnung, Wir
sollten sie der Welt des Maßes, der Ordnung und Falsch und naturwidrig ist das ,geozentrische System', Dazu bedarf
höchster Schönheit verbannen," es keiner Beweise mehr, Unsagbar schwer wor die Geburt dieser
Das Werk Johannes Keplers gipfelt in der Erkenntnis, daß die Erkenntnis. Hart waren Weg und Schicksal von Galilei und Johannes
Harmonie in den diskontinuierlichen Werten der Kepler.
Bahngeschwindigkeit zu suchen sei. Und Im Hinblick auf das An deF Schwelle des Dreißigjährigen Krieges' durchstieß ein kosmischer
Diskontinuitätsprinzip kosmisåer Bewegungsvorgönge prägt Gedanke eie Finsternis, die sich über Teile Europas legte. Aber es blieb
Johannes Kepler den Grundsatz: dunkel. die *ptolemäische Finsternis' gewann neuen Boden und legte
sich Schritt Um Schritt um den gesamten Planeten, Gegen Kopernikus,
„Bewegen heißt wirken" Galilei, Kepler, Descartes, erhob sich in unserer Epoche
und er erklärt dazu; -Teilweise wirken die Körper, teilweise wird die Macht der ,ptolemöischen Maschinen', getrogen von der Mocht des
auf sie gewirkt, Sie wirken, während sie ihre Besonderheiten Geldes.
aussenden: Bewegungsarten, Töne, leuchten des Lichtes und der
Farben, Kraft- Eine nÜåterne Situationsanalyse hat zum Ergebnis:
ströme Wir sind nach wie vor Ptolemäer. Wir hoben die
Zu den bedeutensten Werken der Naturlehre iener Zeit gehörte Konsequenzen, die uns das Weltbild eines Kopernikus,
William Gilberts (150—1603) große Abhandlung über den Johannes Keplers, Plancks, Einsteins auferlegtet noch immer
Magneten. Kepler hat das Werk hoch geschötzt. Gilbert nicht gezogen. Unsere Technik fußt in wesentlichsten Bezirken
betrachtete die Erde als einen einzigen, großen Magneten und auf dem ptolemäischen System'. Es geschieht noch immer
Kepler trägt diesen alles so, als Ob nicht das ,kopernikcnische', sondern dos
,ptolemöische' Weltbild Realität besitzen würde, obgleich
5 er iese ist/ daß es eder i Makr • o h i Mikrokos os
Gedanken in den Weltenraum. Kepler schreibt: einen *ptolemäischen Mittelpunkt' gibt. Das , geozentrische
.lst doch die Erde selbst wie der Engländer Wilhelm Gilbert Denken' beherrscht nach wie vor die Gehirne der Techniker
bewiesen hat, in gewissem Sinne ein großer Magnet, der Sieh
und Konstrukteure. Weder in der großen, noch in der kleinen den Wüsten machen? Ein Problem in iedem Teil der Welt".
Welt, ist eine Kreisbewegung Zu findem GeneralAnzeiger Bonn, VIII, 1960)r
Der Wüstenroum allein 01.Jf den Kontinenten Afrika, Asien, Australien,
6 setzt sich im wesentlichen zusammen:
Keine Blutbahn, kein natürliches Bach- Oder Flußgerinnet keine SAHARA6 500 000 Quadratkilometer
Bewegungsbahn im makro- oder mikrokosmischen kennt
die Ge r o de—. Kreis und jede andere in sich geschlossene Bohn
ARABISCHE WUSTE 1 300000 Quadratkilometer TURKESTAN
erweisen sich als ein abstraktes Prinzip „ptolemäischer 2300000 Quadratkilometer
Denkungsart'. INNER-AUSTRALIEN . 2 800000 Quadratkilometer
Wo der *ptolemäische Mensch' der Natur s e Bewegung EIN NEUER KONTINENT 12900000 Quadratkilometer Zum
aufzwingt, dort reagiert sie mit Abbau, Zerlegung und Zerfall. Vergleich: EUROPA umfaßl in seiner herkömmlichen Abgrenzung
Das Sch Auflösen" der Stoffe ist dos Endergebnis der durch Uralgebirge, Uralfluß und Kaukasus eine Fläche von 10 300000
,ptolemaischen Bewegungsmethode*, Quadratkilometer, auf denen über 550 Millionen Menschen leben.
Der ,ptolemäischen Zentrifuge' steht die ikösmische Die Bedeutung der SAHARA in historischer Zeit (in der nördlichen
Wirbelbewegung' gegenüber. Die *ptolemäische Zentrifuge* SAHARA sind die Uberreste von rund 300 einst blühenden Städten und
erweist sich im Gegensotz zur ,kosmischen Bewegungsmethodik" Siedlu ge aus der Zeit Karthago•s gefu de orde u d das Auffi de
als destruktives Symbol der Explosion, Ols ein Instrument der großer Grundwasservorräte in iiJngster Zeit, nahm die britische
Analyse. Waldschutzcrganisation „The Men of the Trees" Zum Anlag, in einem
Methode der Auflösung, (4) (W. SCH.) Schreiben an den französischen Staatspräsidenten DE GAULLE eine
Aufforstu n g der SAHARA unter Einsatz militärischer Einheiten
Ein neuer Kontinent der Erde Anmerkungt Es wird in Zusemmenhong auf das Heft Nr. 1 der
„Biotechnischen Schriftenreihe", im besonderen auf den
Ungeheure Landregerven besitzt die Erde noch in ihren weiten W Leitartikel „Implosion" ver.viesen-
üst en g e bi e te Hier liegt eine drängende Aufgabe auf nationaler
und internationaler Ebene vor (Ludwig LACCRON: „Was soll mon mit
Wälder nicht Holzproduklionsindusfrie
zu fordern. Man schätzt, daB im Rahmen eines derartigen Proiektes nicht weniger als 20 Millionen Arbeiter Beschäftigung finden könnten. Die Wälder Slnd mehr
als nur Erzeugungsslöiten Wüste aus der Perspektive eines Biologen: des Holzes, Sie bi den das Rückgrat der Landes Diese unendlichen Gebiete der Wüsten,
wo bis zum Rond kultur. Völkerschicksale bleiben, so wie ir der Verdes Himmels nichts zu sehen ist als Sa n d. Viele Monate lang, gongeriheit, in Zukunft mit dem
S hi ksal der o Morge is zu A e d, ergießt die So e ihre ga ze W lder . das a er der Me s h esti t... er• W r e u d Energie in die Wüste. Doch
die Wüste weiß mit bvnden.
dieser Energie nichts anzufangen, Jo, wenn dort, wo heute die „Nachkriegseuropa sieht pro. Wüste Sich erstreckt, Wieder Wälder, Felder, Seen und Floße b
emen auf dem Gebiete des Holzes gegenüber", lägen, dann gäbe es viel Arbeit für die Sonnenstrahlen: sie Mit Internationale dieser Feststellung Holzkonfergnz
wurde am in Mar Mai Ignbad1947 die könnten die grünen Gewebe der Pflanzen schaffen, Wasser die Lüftein beendet. Die der „Ernährungs- Vereinten
Notionen und Landwirtschafts-(FAO)," überWolken verwandeln und diege tousende Meter hoch in heben. prüfte daraufhin die europäi5the Wald.
und HolzAber in der Wüste gibt es nichts als nackten Sand. Also wohin versorgungssituation, Die Studie der FAO führte zu
mit der Sonnenenergie* Was kann Sie denn anderes als dem Ergebnis, doB die „nachhaltige Holzaufbrinden Sand und auch Luft zu erhitzen, und, de glatten gung" den tiefsten
Stand seit aeginn des 20. JahrOberfläche der Wüste wie von einem Spiegel,hunderts aufweise. Die Prognose der Marienbader zurück in den Weltraum zu strömen. und se strömt
Wüste Konferenz, daf3 es „ein andauerndes Holzdefiait in von Hitze über Wie eine rizsige glühende Kochplatte. die heizt, Europo geben werde" wurde auch von der FAO

was dos Zeug höh, obwohl rein aus gar den nichts Wüsten auf feinen ihr gekocht Staub. wird.Der bestätigt.Im diesem Jahre Problem"1931 erklörte
Viktor Schauberger zu Die heißen Winde bringen ganze Himmel überzieht sich wie mit Rauchi die wird rot wie bei dichtem Nebel. Es Wüstenstaub, und man
nennt ihn den „finsteren Nebel', Die Wüste streckt ihre Krrallen über tausende Kilometer weii aus . , Holz bildet seit Menschengedenken einen zu
begehrten BedarfsMehr Ols die Hä{fte der Menschheit hungert Moo ' v"richt und artikel der Völker. In frühester Zeit bedeckten weite Urwälder das schreibt
viel Über die Hungerkatastrophe . . nicht darüber, heutige Mitteleuropa. Sie wurden als ein Kutturhindernis betrachtet wie man die Ursache beseitiner gibt
man dem und sind rücksichtslos niedergehauen und gerodet worden* um landKlima die Schuld Die Anhört'* Theorien sagen: wirtschaftliches Kulturgut zu
schaffen. zu dieser Zeit bedurfte es noch Die Sonnenfleaen sind die Ursache Aber die Haupturso&e keiner Hege oder Pflege, keines Stens Oder Pflanzens. Die
Waldliegt nicht an den Flecken der Sonne, sondern vor allem an den erzeugnisse waren reichlich zur Handr mon brauchte sie nur zu Flecken auf der Erde
Der Boden ist nur ein Teil eines großen nutzen. Dies geschah auch ohne Rücksicht sauf Sparsamkeit Und NochGanzen, Teil der einheitlirhen und unteilbaren
Natur, in der wuchs für kommende Geschlechter.
alles u terei a der er u de,•:. ist, Wir u tersu he getrennt Nicht weit von der deutschen Grenze beginnt der jugoslawische voneinander
Boden, Klima, Flüsse, Pflanzen und Tierwelt. .. Es Karst, das baumlose geben hangt aber das eine vom anderen Mon
konn den Hunger aufragenden, kahlen Küstengebiete Afriko"s Zeugnis der seinerzeiti-nicht besiegen, wenn man den großen Zusammenhang der gen r
sorglos durchgeführten Holzwirtschafte
Dinge nicht beachtet. Aus dieser Not heraus entstand die Forstwirtschaft, das ist eine auf Wir dürfen dos Klima nicht vergessen, wenn wir vom Baden die
Begründung, Pflege und Nutzbarmachung der Wälder gerichtete, reden und wir missen an die Wüsten denken, wenn wir vom planmäßige Tätigkeit. Diese
Forstwirtschaft entwickelte sich hauptKlima spreåen„ Man rnuß die gesamte ganzheitliche unteilbare sächlich in Mitteleuropa und neben Deutschland
ah i ga z her orNatur studiere , e a sie ke e U d le t•e ill ragendem Maße auch das alte Österreich daran tatkräftig teil. NUR DURCH
DIE EINGRIFFE DES MENSCHEN HAT SICH
BRAUCHGARER BODEN UNBRAUCHBAREN VERWAN- 9
DELT ..
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In den Fünfzigeriahren des vorigen Jahrhunderts wurde im alten Urwaldforsten schlugen und auf den Markt warfen, In den übrigen
Osterreich verordnet* daß für größere Forstwirtschaftsbetriebe geprüfte Forstgebieten, die ihr Produkt nicht aus scheinbar unerschöpflichen
Forst .rte zu estelle si d, die i Zuku ft für ei e plo • ßige, Urwaldgebieten beziehen konnten, schwanden die älteren, wertvollen
rationelle und nachhaltige Bewirtschaftung der Forste zu sorgen hatten. Holzarten und so mußten die Schläge immer mehr in lüngere Holz verlegt
Waren diese Forstbetriebe in den meisten Gegenden schon lange passiv r werden. Je iünger dos geschlagene Hölz wurde, desto kleiner wurde
so zeigte sich in den meisten Fällen nun auch kein oder ein nur sehr wieder die Mosse und um so größer gestalteten sich natürlich wieder die
mäßiger Erfolg der nunmehrigen Forstwlrtschoft. Großangelegte und Schlagflöchen.
konzentrierte Schlägerungen sollten die ständig steigenden Eine Fortsetzóng dieser Wirtschaftstaktik hätte zu einem quantitativen
Betriebskosten wettmachen, Je tiefer der Stockzins sank, desto mehr Rückgang und schließlich zu einem Verschwinden des Waldes geführt.
Holz mußte geschlagen werden. Je größer die Holzmassen am Markte Wollte man also die Forstwirtschaft aufrecht erhalten, so mufflen die
wurden, desto niedriger wurde der Holzpreis und um so größer wieder Schlöge kleiner und die Massen größer werden. Der Wa!d mußte rascher
der Holzschlag, Stellenweise entstanden Exploitationsgesellschaften, die wachsen, man befcßte sich mit den Wachstumsurscchenr es begann die
alljährlich lange Zeit hindurch Millionen Festmeter noch bestehenden Forstwissenschaft,
Seit altersher war es bekannt, dag die Urwaldforste nicht gleichmäßig dos Schwinden unserer heimischen Edelholzorten, nicht vergessen
wuchsen, sondern dort, wo sie im freien Sonnenlicht standen, viel der damit in Zusammenhang stehende Niedergan" "äher gelegenen
breitere Jahresringe ansetzten. Was lag näher, als dieses Naturphänomen Landwirtschaften im '*Çestlichen Mitteleurar a, zeigt, doß wir
in den Dienst der nunmehrigen Forstwissenschaft zu stellen. Es begann wirtschaftlich ungeheure Fehler begangen haben, die uns dem
die moderne forstwissenschaftliche Waldwirtschaft. Das Holz wurde gänzlichen Untergang zuführen, wenn wir nicht raschestens einsehen
dieser modernen Wirtschaft nicht mehr etwas Naturgegebenes, sondern lernen, daß der Wald von der Vorsehung nicht lediglich zum Zwecke
etwas klnstlich Geschaffenes, die Forstwirtschaft wurde eine einer Holzproduktion geschaffen
Holzproduktionsindustrie.
Die Umtriebszeit wurde im Hochwaldbe'rieb auf 80—140 Jahre, im Der ei' St naturgegebene Wald spielte im großen Naturhaushalte
Niederwcldbetrieb auf 20—40 Jahre festgesetzt. als Orgorustnus eine nicht zu ersetzende Rolle. Diese wichtigen
Daß man in diesen modernen Holzfabriken, wo doch das Holz plonmäßig Funktionen können von unseren heutigen Kunstwaldungen, die
und sozusagen am laufenden Band erzogen werden sollte, in der nichts Naturgegebenes, sondern etwas ganz Naturfremdes sind,
Holzcartenwahl sehr sorgfältig vorging, bestrebt warr nur die nicht mehr geleistet werden, In diesen Forsten, die mit den
wertvollsten Holzarten auf möglichst kleiner Fläche zu ziehen und alle früheren, von der Natur aufgebauten Walde nichts Gemeinsames
anderen wertlosen Mitesser ausschaltete, war selbstverständlich, mehr haben, schwindet das Wasser der Vegetationszone. Ohne
Innerhalb weniger Jahrzehnte stand tatsöåliå der moderne Wald, Wasser ist ein Leben undenkbar; denn Wasser spielt im Haushalte
nach der Schnur gepflanzt, in Reih und Glied. der Natur den nimmermüden Tröger von Kraft, Wärme und in
Die Volkswirtschaft schien in Mitteleuropa dank dieser endliå einmal erster Linie den Träger aller Stoffe, das Leben aufbauen und
rationellen und naåhaltigen Forst-fabrikswirtschaft, wodurdl mit der erhalten. Der Stoffwechsel in der ist ausschließlich eine
nun stätig sich steigernden Holzproduktion der Handel und damit der
Frage richtiger Wassertemperaturen.
Staatshaushalt gesid'ert erschien, gerettet zu sein.
Der Forstmann übersah großen Gesetze. Das durch seine
Wenige Jahre noch einer blühenden Hochkoniunktur begann in
Maßnahmer vielfach nährstofflo. und dadurch unstet
die. sem Mitteleuropa in geradezu beängstigender Art der
gewordene Wasser konn seinen gesetzmäßigen Bestimmungen
Grundwasserspiegel fallen. Gleichzeitig zeigte sich in diesem
nicht mehr nathkommen und wird als das Blut der Erde Zum
Mitteleuropa audi ein unheimliåer Verfall des Holzes. Die einst
Floch des Menschen und seiner Bestrebungen, die er Kultur
wertvolle Fichte wurde rotfovl, bekom duråfaliende, schwarze
nennt.
Äste, die Tanne wurde. soweit sie Sich erholten konnte,
ringschålig und die Buche bekam einen s Hechten RE. n, ia es Die Meinung, der Wald se; ausschlieaat di5 Nährmutter unseres
zeigten sich noch weitere Krankheitssymptome, eic den Handels, in ein Irrtum und seinerzeitige Eingriff des
krebsartigen Gebiiden bei Lebewesen sehr öhnlich sehen. Forstmcnnes in die Aufbougesetze det grober Fehler, der erst
Ciese echeinungh man kann ruhig sogen, dieses Serben des nach iahrhundertelanger, mühsamer wieder gutzumachen sein
Waldes, tritt besonders stark im ostlichen und südlichen wird,
MitteleGïopo auf und nimmt gegen Weglen Aber Nur ein durch den Wold in das richtige Temporaturgefälle
auch der nordländisåe Holznachwuchs nicht mehr die Qualitat gebrachtes Wasser vermag gesundes Leben zu erwecken, In den
von einst. Kapillaren der Vegetation werden die Stoffe veredelt und
Bei genauer Beirochtung all dieser Dinge Lind bei ohiektiver umgeformt.
Oberlegung kana man heute weniger von einer o!lgemeinen Durå die moderne Holzproduktionindusirie wurde faktiså der
Holzkrise, sondern vielmehr von einer ousgesprochenen Pulssa.lag der Erde unterbunden. Wir stehen heute tattächlich dem
Qualitätskrise sprechen. Der schon in ganz Mitteleuropa sterbenden Wald. vor dem Niedergang der höchsten Vegetation,
zurückgehende Grundwasserspiegel, der allein seit dem Jahre 1978 im vor dem Niedergang unserer Holzwirtschaft, die der Forstmann
Durchschnitt um nahezu 2 m gesunken ist, der quulitotive Verfall und heben
Wir stehen aber auch gleichzeitig einem Zusammenbruch unserer nicht mehr, Oder wenn, mit großen Kosten
Boden- und weil der übrigen Vegetation mit werden beschaffen können. Mit dem Absinken
des Grundwasserspiegels versiegen die Quellen,
Absterben des Waldes die Åufboustoffe nicht mehr vertrocknen Wasserläufe und verdurstet die
zugeführt werden können; denn durch den unse!igen Scholle, die uns das tägliche Brot geben soll. An
Gedanken, der Ae:nützung Lichtzuwaåses bei Sdatho'xarten anderen Stellen wieder. steigt das 'Wasser aus
und der dadurch auch faktisch einge¥retenen Verbreiterung der der Erde, treten Flüsse aus ihren ufern und
Jahresringe gingen die Kapillare verloren, die sich der Wald versumpfen die Landereien.
durch iahrhunderte'cnge Entwicklung zum Zwecke der Zu diesen an und für sich sdlon beängstigenden,
Weiterentwicklung aufbaute. quantiativen Verschiebungen des
Wasserhaushaltes — auf — und der Erde, kommt
Und so ergab sich die beispiellose Tragik, daß der Forst-mann im aber eine nod' viel größere Gefohr — der
Bestreben, den zuwachs des Wpldes zu fördern, nicht nur die qualitative Verfall der spärlicher
Qualität des Holzes und damit den Wald und sich selbst werdenden
gefährdete, sondern u. a. auch gerote die Wege (Viktor Schauberger)
zerstörte, die der nächsthöheren Vegetation die Aufbaustoffer
dem Landwirt die hoåentwickelte Frucht gnd uns allen das billige Ausnahmen bestätigen die Regal. Zu diesen Ausnahmen zahlte
Brot bringen sollte, das uns frei und unabhängig der inzwischen verstorbene Professor Dr. A. THIENEMANN. Er war
Direktor der Hydrobiologischen Anstalt der Max Planck-
Gesellschaft in PION/Holstein. ist mir wirklich ein Rötsel. wie
manche Wasserwirtschaffler auch heute noch leugnen können,
daß wir uns in Europa im allgemeinen — wie auå in vielen
onderen Teilen der Erde — in einer Periode der Versteppung
befinden" erklärte er unter anderem im Rahmen eines Vortrages
Der Raubbau am Walde ist der kürzeste in den limnologischen Instituten der Universitäten zu Upsalo und
Lund im Mai 1952. Tatsachen solcher Art hört man nicht gerne.
Weg zum bio!ogisthen BankÏ01t. Experten dieser Kategorie sind unerwünscht.
Auszugsweise Wiedergabe des Vortrages von Prof. Dr.
12 Thienemann; In allen Kulturländern haben sich vor allem zwei
wasser-wirtschaftliche Probleme herauskristallisiert, bei denen
die reine redlnik versagt hat, so daß wir einer Katastrophe
Der Weg zur größten Ausmasses entgegentreiben, wenn nicht In letzter
Minute eine grundlegende Neuorientierung eintritt. Ich meine die
Gewässerregulierung und die Abwasserverseuunserer Gewässer,
Versteppung Europas Zuerst die Gewässsrregulierungen. Wenn der Wasserbau-Techniker
„Seit ungefähr einem Jahrzehnt sinkt in vielen ein fliegendes Gewässer -reguliert", so versteht er darunter in erster
Gebieten dos Grundwasser so ab, dag es an den
Fingern abzuzählen ist, Wonn die 13
zwungen Sein werden. ihre höher Linie ein Abschneiden der Krümmungen des Laufes, Seine
iedlungen und Wohnstätten zu
verlassen, weil sie Sich das notwendige Wassei „Begradi Eine solche Maßnahme, die im Oberlauf Oder
Mittellauf vorgenommen wird, löst aber in den tiefer gelegenen
Baå- und Flugteilen bis Zur Mündung eine ganze Für diese EintieFung der FluBsohle als Folge naturwidriger
.Kette reaktio • o FolgeerS hei u ge OUSI I der glei he Eingriffe in den natürlichen Wasserhalt eines Flusses einige
Richtung wirkt sich die Dränierung von Wiesen und Mooren im Beispiele:
Quellgebiet und Oberlauf der Bäche aus. Diese wird häufig auf Die Donau tieft sich zwischen Ulm und Passau alle 10 Jahre um
der Anlieger vorgenommen, um dos unmittelbar om Wasserlauf 15 Cm ein — und Um so viel sinkt der Grundwasserstand.
gelegene Gelände zu entwössern, und die zuständige Behörde Unterhalb Wiens wurde die Donauregulierung begonnen; diese
unterstützt sol&les Verlangen, Ohne zu bedenken, doß ein Regulierung senkte im Marchfeld — ursprUnglich der
kleiner Nutzen, der viel le icht (Ober auch nur v i e ei c h t l) so Kornkammer Wiens, das Grundwasser bis auf 8 Meter ab; die
Einzelnen erwächst, zum größten Schaden för die Allgemeinheit Fruchtbarkeit des Marchfeldes ist stark gesunken, der größte
werden kann! Denn nun wird der Niedersålag nicht mehr Teil des Maråfeldes ist heute Flugsandgebiet.
zurückgehalten und a I I m äh t ich dem Grundwasser zugeführt: Von den Donau-Nebenflüssen hat die Isar in Münåen von 180 bis
die Grundwasseradern werden angeschnitten und ihr Wasser 1884 ihr Bett Um 4,2 Meter vertieft, der Ledi bei Lechhousen in
wird dem Vorfluter Sdnellstens zugeleitet, Wo der - Jahren um 5,2 m, die Iller noch ihrer Begradigung um m, Am
Wassertropfen" sonst vielleicht Monate brauchte, um zu Tol zu NOUfer des Bodensees tiefte $i&' die Argen um 4—6 m ein, der
gelangen, durchmißt er die gleiche Strecke wohl in Togen, ia in Grundwasserspiegel sank um 4 m, die einstigen
Stunden. Grauerle •Au lder gi ge i ei e Tro ke heits- und
Nun gibt es leiåt Überschwemmungen, wenn plötzlich starke wärmeliebenden Steppen-Heidewold über. Der Rhein hat sich seit
Niederschläge in kurzer Zeit fallen. Also bemüht man sich, den der TULLAsåen Regulierung bei Breisadi um 7 —8 m eingegraben,
Ablauf des Wassers zu beschleunigen: man sdlneidet die ab Duisburg bis unterhalb Arnhaim betröit die der
Bachschlingen und Mäander ab, begradigt und verkürzt den Lauf Flußgohle im Jahr ietzt 5 cm, denke, diese Beispiele genügen.
des Baches und stärkt so sein Gefälle. Wos im Bach
geschehen ist, muß zwangsläufig auch abwärts im Floß und Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie manche Wasserwirtschaftler auå
Strom durchgeführt werden, Fällt nun noch die heute leugnen können, daß Wir uns in Europa im allgemeinen
segensreiche, wasserregulierende Wirkung des Woldes fort, weil wie in vielen anderen Teilen der Erde — in einer Periode der
dieser stark gelichtet oder gar durch Kahlschlag völlig beseitigt Versteppung befinden.
ist, so werden die Såwankungen in der Wasserföhrung der Durch diese Versteppungserscheinungen Wird aber die
Flieggewässer noch verstärkt. Nahrungsgrundlage der menschlichen Gesellschaft gefährdet, Vor.
Aber die &Kettenreaktion", von der wir sprachen ist noch nicht ei ige Jah• re 1 hat A. Metter i h u ter de Titel -Die Wüste
zu Ende! Begradigung der Flußlöufe führt zur Erhöhung der droht' ein Buch herausgegeben, in dem er die Folgen der
Str u gs• ges h i digkeit, Je gr ßer diese a er u so ehr „Wassersönde*, wie er die Naturwidrigkeit unserer Wasserwirtschaft
überwiegt die erodierende Tätigkeit des fließenden Wassers nennt, för unseren Nährboden behandelt. Am Schluß der Einleitung
über seine sedimentierende, d. h. das Bach- und Flußbett tieft schreibt er: „Jedes Kapitel dieses Bud-'es ist ein Mahnruf an das
sich durch Erosion immer mehr ein. Jede Tieferverlagerung des menschliche Gewissen, Es geht bei den Dingen, die darin besprochen
FluBbettes bedeutet Ober auch eine Absenkung des werden, um die physischen Grundlagen des Menschengesthlechts.
Grundwasserspiegels. Und damit wird dos anschlie. Bende Das Stadium akutester Gefahren ist erreicht. Niåt die politischen
Gelände immer trockener; es „versteppt" — ein Wort, das die Entscheidungen, die in diesen bewegten Zeiten fallen, sind
Wasserwirtsåoft nicht gern hört — und so Wird die ausschlaggebend för das Wohl und Wehe aller Völker auf dem
Fruchtbarkeit der ganzen Flug landschaft stärkstens Erdball, ausschlaggebend för heute und für die Zukunft wird vielmehr
herabgesetzt. die neue Ordnung seinr die der Mensch in seinem Verhältnis zur
schöpferischen Natur, seiner Nahrungsspenderin, zu finden bereit ist.
Die ersten Schritte auf dem Wege in die Wüste sind getan. Wird heranziehen. Und es muß auch noch Inbetriebnahme eines
dieser Weg zu Ende gegangen? Das ist die bange Frage, die innerlich Werkes e dos Abwässer liefert, eine ständige Kontrolle der
die geistigen Führerschichten aller „Wassergüteii des -ž"orfluters orha de sei . Viele u serer
Nationen bewegt. " Ge sser ho e ietzt ei e rol he Vers h utzu gs• grad
Und nun die Verunreinigung unserer Gewässer. erreicht, sie eigentlich zu nichts meh' nutze sind; will man sie auf
Alle Biologen sind Sich in allen Löndern darin einig, daß es im einen einigermaßen erträglichen Zustand 'Yieder zurückführen, so
Punkte Gewässerverunreinigung so wie bisher nidit weitergehen ist das mit viel erheblicheren Kosten verknöpfii als wenn
kann. Ein hervorragender Wasserwirtschaftler schreibt kurz' und rechtzeitig Vorbeugungsmaßregeln getroffen worden wären. Es
bündig, .daß durch die meist völlig unzureichende Reinigung des in Wäre auch nicht zu verantworten, wenn die Sanierungskosten
die Vorfluter eingeleiteten Brauchwassers der Industrie und der durch den Staat, d. h. den Steuerzahler, gelrugen werden sollten.
Siedlungen unsere Flüsse derart verschmutzen, daß sie nicht allein Das is; Sache derer, die den Schaden angerichtet haben I
ihre biologischen Funktionen nicht mehr erfüllen können, sondern über die Sünden der heutigen Wasserwirtsdtafi ist
das Wasser auch für den weiteren Gebrauch mehr und mehr netwendig. „Nur steter Tropfen höhlt den Stein", daher ist
untauglich wird. Der Mensch aber ist auf Gedeih und Verderb OUf regelmäßig Wiederholung entsprechender Artikel in der
das Wasser angewiesen Tagespresse erforderliå. Man muß es der Allgemeinheit immer
wieder einhämmern, Was es für sie bedeutet, wenn durch
15 fehlerhafte wasserwirtschoftliche Maßnahmen unser
Wasservorrat immer mehr geschwächt und unsere Gewässer
Wasser ist Allae ei £i.iž; z!le Me s he Si d auf ei e immer stärker verunreinigt werden, bestehenden die
hinreichende Menge re$TiE-r. Ñassers angew,esen, Es ist Ober Gewässer betreffenden Gesetze müssen auch in Umfange befolgt
heute so, daß bestimmte Theressengruppen aus Mansôl an werden, Unsere WassergesetzgebUí.'5 wäre einigermaßen
Kenntnissen, aus Lässigkeit aus Eigennutz Gewässer in ausreichend, unseren Gewässern den für die Allgemeinheit
einen solchen Zustand versetzen, sie für die Allgemeinheit notwendigen Schutz zu gewähren, — wenn in iedem Falle wirklich
nicht mehr nutzbar sind. beachtet Und durchgeführt Würden! Wäre das der Falt gewesen,
Wenn man unseren sdönen Rhein jetzt die Europas" bezeiånet so hätte es niåt zu einer solchen Verseuchung der Gewässer
hat, so ist dieses Wart si&r iåt akaee i£• u d Salo f hig, die kommen können, unter der wir ietzt leiden, Aber wenn der Bau
a er o•dt e iger! Gru ds tzli h u gefordert erde , ie einer industriellen Anlage erst konzessioniert wird, und n c chtrö g
Paul Steinmann schrieb, ieder dem Wasser aus einem i c h die Aufsiåtsbeh5:rde Sidi mit den Möglidlkeiten für die
öffentli+en Gewässer in irgend einer Form zur Verfügung gestellt Reinigung und Abführung der Gewässer betagt, so ist das niåt der
wird, dieses Naß in ordnungsgemäß gereinigtem Zustand der rechte Weg. wenn der abwassergeföhrdete Vorfluter nicht ständi'
Öffentlichkeit wieder zurückgibt, damit andere im gleichen Sinne durch eine auch mit der nötigen Exekutivgewalt versehene
Wieder daran onteilhaben dürfen, Gemeinnutz geht vor Behörde überwacht wird, so ist an eine Besserung der
Eigennutz. Verhältnisse nicht zu denken, Es ist Sache gerade der lokalen
Die Anlage von Kläranlagen kostet natürlich Geld: acer es noch Behörden, hier Ordnung zu halten. Sie haben eine ungeheure
kein Industriewerk unrentabel geworden dadurch* daß es diese Verantwortung gegenüber dem Günzen — ober sie sind sich
soz;a• sel st erstå dti he Forderu g erf lltl Die Aufsi hts eh rde dessen durchaus nicht immer bewußt. Hier gat es oft, eine
aber muß natürlich rechtzeitig, d. h. vor Erteilung einer gewisse Trägheit zu überwinden Und dos Unverstöndnis gegen
Konzession, solche Auflagen machen; und sie rnuB zur Beurteilung die Gefahr, die droht, zu beseltigen,
der voraussichtlich eintretenden Abwasser-wirkung den Was die verwaltuegsnäBige (administrative) Betreuung der Gewässer
Sachverstöndigen, d. h., den abwosserbiologisch geschulten an;ongt, so muB Y.re:xgehoben werden, dag
sich

Fällen,
die Wgsse+age eine AngelegeiEs3? der Zentralverwaltung ist. Die hier bis an die Wand sehen. „Noch immer scheint nicht klar
verwaltungsrnåßige Betreuung der Wezerwirtschaft konn und darf genug erkannt zu sein, daß es sich dabei nicht lediglich um mehr
nicht in der Hand der liegen; denn unsere Flüsse, unsere Doseinskomfort für die Großstädter, sondern um den Kampf
Grundwasseran die Ländergrenzen, und ein Eingriff in der Gewässer gegen eine k Ute G e fa h r handelt. bei dem bequeme
eines Landes greift in vielen, den auf die Nachbargebiete über. Kompromisse und Entgegenkommen für partikuläre Interessen
Wasserwirtschaft ist also ë8iJtsc:he, nicht hollsteinische oder vollständig fehl am Platze sind. Der einzeln« kg,« da durch
bayrische Sache' Es muß beim Bund eine oberste Wasserbehörde Selbsthilfe gar nichts erreichen; Imer iit er wirklich auf Hilfe des
ges haffe erde , a este i Paral• !ele zur La d irts hoft, ei Staates und der Gesellschaft angewiesen, Die Avfgoben, dadurch
Wasserwirtschaftsministerium. entstehen, zu vernachlässigen, ist durch vnd durch so zi a I l"
Mit den bisher als Besserungsmaßnahmen erhobenen Forderungen aber Wie seh • die Frage der Luft erpestu g — ebenso wie die der
wird nichts gewannen, wenn die Wasserwirtschaftler rüt umlernen! A. Verunreinig ung der Gewässer — die öffentliche Meinung bewegt
von Kruedener schreibt in seiner Ingenieur-Biologie von der und erregt, wurde auch aus einem Leitartikel der -Frankfurter
Wasserwirtschaft; .Dcs materialistisch-mechanisch-technisåle Denken ist Allgemeinen' deutli -h, der ganz auf Sturm gestellt war. Unter der
hervorragend ausgebildet, aber nun muß auf Sicht gearbeitet werden Ü ers hrift *I s Harr, stoße " urde it rü ksi htslŒer
und dazu ist nötig, die Wasserwirtschaft mit biologischem Denken zu Deutlichkeit die Kräfte angeprcagert, die allzuleicht bereit sind,
durchdringen." das Gemeinwohl dem Eigennutzen un,erzuordnen.
Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte mit ihrer Ständigen Zunahme
hätten wir denn zu beteuern, Wir, die Bürger, dag wir es leid
der Schwierigkeiten der Wasserversorgung der Allgemeinheit und
sind, die Pest, die sich so grausam ausgebreitet hat, geschützt zu
der Abwasserbeseitigung, sowie der Verschlechterung der
sehen, durch träge Gewohnheit. Denn es ist eine Pest, nicht etwa
wasserhygieniSåen Verhältnisse haben gezeigt, daß nur eine
ein Ärgernis, und es heißt, milde mit ihr umgehen, wollte man sie
gruñdsötzl;+e Wan. delung Abhilfe bringen kann und doß hierzu
nur als Belästigung gelten lassen. Wenn der Wille sich regt,
grundlegende, vertiefte Erforsåung 011er Verhältnisse unserer
ernstlich regt, nicht-mehr zu duldenr wos bisher geduldet worden
Gewässer Voraussetzung ist. Das Wasser und die Gewässer m ö ss e
ist, sind Wir überzeugt, dãß es einen Wandel geben könnte. Was
n Schwerpunkte der For"*Chung werden.
besonders aufreizen mug, ist gerede der Schutz, den sich die
Noch ist es nicht zu spät, aber die allerhöchste Zeit, unsere Bedenkenlosigkeit erschlichen hat. Das Gesetz muß spürbar
Wasser aus ihrer Naturentfremdung heraus auf naturgemäße a he , doß di€e Vera t ortu g i ht a Fa riktor e det. U d
Wege zu führen. Gelingt uns das nicht, so laden Wir der kommenden vor allem darf kein Ei'nwand sein, dag es rtnders eben nichi
Generation gegenüber eine schwere Schuld auf uns.
e;nzurichten sei, Die Flur zu verseuchen hat niemand ein Recht;
Es stinkl zum Himmel merk' Er sich aas! Plänen, dem Wohle dienen, Uns
von den sieben mal sieben Plautn zu erlösen, sollte den Kosten
Die Pest, die so grausam ausbreitet... (1960) das letzte Einspruchsrecht nicht zugebilligt werden, Dos Leben
-Wenn nichts dur +greifendes gegen die Luftverpestung geschieht; so selbst, seine Frische und seine Kraft, steht auf dem Spiel; wer
werden in spätestens zehn Jahren in den Großstädten und Wollte es nach Groschen verkäkern?"
Industriegebieten gesundheitswi -Irige Verhältnisse herrschen, die
einen öffentliehen Notstand 18
Der -Rhei is he Merkur• k üpfte a diese Feststellu g des ,Mon hat in der Vergangenheit von der seriösen Presse, soweit
Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, grundsätzliåe diese nicht spezialisiert ist, nie solche klaren und harte Worte zum
Betrachtungen, die mit Schärfe ein Problem kennzeiåneten, mit Thema Luftverunreinigung" gehört: schreibt dazu der
Kommentator einer führenden westdeutschen Zeitschrift. ,Die
dem Sich alle auséinondersetzen mü%se.n, die weiter Ols von
zuständigen Organe in Gesetzgebung und Verwaltung, sowie die
Interessenten mögen daraus entnehmen, Wie es um die Sache Wir benötigen den Wald aus wesserwirtschaftlichen Gründen
bestellt ist. Vorbei sind die Zeilen, da diese Dinge unter den gerade für die Wasserversorgung ganz dringend! Die
Fachleufen obgeraacht wurden. Die beschwärende Frage des Wasserversorgungswirtschaft ist überzeugt davon, der Wald
Bundespräsidenten Lübke muß auch uns mobil ma Chen für sie eine conditio sine qua non ist.
Ist ein Volk, das die Verseuchung von Luit und Wasser
zulöBt, noch als Kulturvolk zu bezeichnen? Im Jahre 1955 erklärte der Minister für Ernährung, Landwirtschaft Und
Forsten des Landes Nordrhein-Westfalen. Dr. Johannes Peters:
Dr. Clodius, Bundesministerium für Wirtschaft. Die Verschmutzung der Wasserläufe hat einen erschreckenden
Umfang angenommen. Eine besondere Gefahr sind die
Die Schwierigkeiten in der Wasserversorgung haben in den schadhoften Kanalisationsnetze der Gemeinden. Immer muß die
letzten Jahren ganz erheblich zugenommen. Während früher Kanalisation mit dem Bau von Kläranlagen verbunden werden, die
das Grundwasser als praktisch unerschöpflich galt, hat man dem Vorfluter die ungereinigten Abwösser fern halten. Das ist
ietzt eingesehen, daß dies keineswegs der Fall ist, Es gibt selbstverständlich eine schwierige Kostenfrage, die aber gelöst
bereits Gebieter in denen das Grundwasser praktisch werden muß, sollen nicht Schäden eintretenr die nie wieder
ausverkauft ist, Dabei spielt die Beanspruchung durch die gutgemacht werden können, Wir Olle sollten gemeinsam das
öffentliche Wasserversorgung und die industrie eine Ganze sehen, um die Wasserwirtschaft wieder zu dem zu machen,
besondere Rolle; die Anforderungen dieser beiden was sie immer sein muß, die Grundlage der Volkswirtschaft und
Hauptinteressenten neben der Landwirtschaft sind im Volksgesundheit.
ständigen Steigen begriffen. Das hat dazu geführt, doB bereits 19
das Oberflöchenwasser in erheblichem Umfang zur
Versorgung herangezogen werden

Der Chrisf und die Erde


unserm
Die „Neue Helvetische Gesellschaft" (Gruppe Zü-Gottes rieh) brachte über den Atlantis Verlag, Zürich, dieunser Broschüre „Natur — geplündert
oder gehegt" her-
Sie beinhaltet Vorträge van fünf führenden Persönlichkeiten der Schweiz, Blanke, Egli, Hess, Leibundgut und Corti, die Über den
Landessender Beramünster ausgestrahlt wurden.
Dr. Fritz altnke, Professor der Theologie in Zürich,die zusprach zum Thema „Der Christ und die Erde", Ereiner erklärte a, :angesdliebt
. und wir Christen? Was heben wir gemacht, als dieses Unglück sich heranwölzte? Wir saßen hinter dem Ofen und höben die ganze
Entwicklung tatenlos, widerstandslos geschehen lassen. Wir waren kein Gegengewicht. Wir haben nicht den Wdrnfinger aufgehoben. Wir
haben uns diesem Prozeß nicht entgegengeworfen.-Die
Und warum nicht? Weil wir mit unserer persönlichen Seelenpflege und mit ihr sind wir Liebe schuldig. Auå sie verlangt unseren Dank, Takt, dem
Himmel beschäftigt waren. Das ist unser großer Unterschied zu den unsere Rücksicht. Der Kosmos ist Gottes, und als Kinder sind wir Menschen
der Bibel. Der biblische Mensch, wie er uns aus dem Das steht Alten und zur Verteidigung des Kosmos gerufen. Das ist heute Auftrag und Neuen
Testament entgegentritt, war vielmehr als Wir heutigen Christen der Erde unsere Sendung." zugewandt.
„Dein Reich komme' und *Deinzum Wille geschehe, auf Erde, wie im Himmel'
heißt es im Unser Vater,S&weiz, und das ist so gemeint: Das Reich Gottes
Erde kommen, onaehören. der Wille Gottes soll auf dieser Erde eines Tages
Strömt herbei, ihr Völkerscharen soll auf die
ebenso
vollkornmenEuropas befolgt werden, wie es ietzt schon im Himmel Die Probleme, die Viktor Såauberger in kunft proiezierte, geschieht.
haben såan im Zeitmoß Generation sichtbarere, Konturen
Diese unsereSchritt Erde soll einmal der Schauplatz der Gottesherrschaft sein.
nommen, Die als neues soziales Problem in den Da und dort
Das war urchristliche Haltung. Dann aber wurde die christliche regt $idl die öffentliåle »Mit der Auflehnung allein ist aber Frömmigkeit
bald immer innerlicher Und ienseitiger. Sie entfernte sich vom getan
Niederländische Diesseits. An die Stelle der Erdhaftigkeit der Am 15. März beriåtete die westdeutsche Tageszeitung Welt* :
Christenhoffnung trat dieRheins Sehnsucht nach dem Himmel, Nicht mehr Selbst Vieh ag kei k e •Wasser routete die
Frage: , Wie wirdso erinder Wille Gottes Erden verwirklicht?', sondern: *Wie werde
ichZeit zu selig?' Der Mensch der Bibel dachte noch kosmisch, des heiBt, er Die Schmutzfiuten des Rheins werden immer gefährlicher. hot den
Kosmos, des Weltall, die ganze Schöpfung als göttliches WerkS&weiz, fest, auch wenn die Messungsergebnisse geheim gehalten werden,bewundert.
Wir aber denken nur an uns selber und an unsere Er- Verhandlungsrettung, Seit mehr als 10 Jahren gibt es die „Internationale Kommission Und darum
sind Wir Christen mitschuldig, wenn heute derdes WasSchöpfung so großes Schutz des Rheins gegen Verunreinigung", der Vertreter der Unrecht
zugefügt ird.u arWeLa&ts• Die Stu de ist geko e , o ir Christe Frankreichs, Luxemburgs, Hollands und der Bundesrepublik einen neuen
Samariterdienst übernehmen müssen: Wir dürfen Uns nicht nur sorgen um Sie wurde mit dem Ziel gegründet, den wasserreichsten Stromdie Noch 190
Mitmenschen, sondern wir müssen auch Sorge tragen für die Schöp-Grenze gesund zu machen. Sie ist diesem Ziel Offenbar keinen näherfung, für die
geschändete, vergewaltigte und entweihte Natur. Auch gemeinmcåten das gekommen. 20 behaup-
teten, die Tub'Ykülose habe sich in den Grenzgebleien Deutsche und
: „Phenol-Lads". Schon die Gründung der Rheinkommis:si
ausgebreitet, weil die Abwässer In Deutschland ungenügend holländische
geklört würden. war auf Schwierigkeiten gestoßen. Als sich 1946 der Wasserwerke
Geheime MeBergebnisse: 1948 endlich wurde in Basel die Gesandte in Bern über die zunehmende Verschmutzung desheben se t
internationole Rheinkcmmission aus der Taufe ehoben. Die beschwerte, gab es noch keine Bundesrepublik Deutschland.Jahren große
Mitgliedsstaaten versprochen, die Tätigkeit der Experten nicht nerte man sich der .Lachs-Konferenz", bei der seit 1885 von Zeit Schwierigkeit
über die Lachs-Fischerei am Rhein verhandelt Wird- en,
einzuschränken, damit der Rhein so schnell wie möglich gesunde.
Ein Staatsvertrag Uber die ,Lachs-Konferenz" zwisåen der den Rheinwasser
Seitdem werden an bestimmten Meßstellen systematisch tausende
Niederlanden und Deutschland bot eine geetgnete grundloge, in
von Wasserproben entnommen und analysiert. Die Ergebnisse sind zumal gerade der Lachs die Verschmutzung Sers betroffen war. Trinkwasser
geordnet und bis 1958 in zwei Sprachen gedruckt worden. Er wurde immer seltener. Wegen seines nehmen Geschmacks
Was aber geschehen soll, um die von allen Kennern als unhaltbar umzuwandeln
wurde er im Volksmund längst „Phenol- genannt.
bezeichnete Situation zu bleibt so geheim, Wie die neuesten . Sogar das
Die Holländer hielten mit heftigen VoraUrfen nicht zurück,Vieh weigert
Meßergebnisse.
Die fünf Mitgliedstaaten bringen im Jahr nur etwa 20000 DM auf. Das wurde ernsthaft an eine Verlegung der Deutsch-Holländisåen sich oft,
reicht geradeh um eine Schreibkraft, den Druck eines nach Osten gedacht. weil „Deutschland nicht in der Lage ist,Wasser aus
Informationsblattes, Telefongespräche und die Reisen der Mitglieder zu same Wasserwege in Ordnung zu halten." Die Holländerdem Rhein zu
bezahlen. Ein deutscher Mitarbeiter der Rheinkommission, Ingenieur vers&tmutzte Rheinwasser für Viehseuchen verantwortlich und trinken. Auch
Dieterich, beschreibt die Lage in einer Fachzeitschrift so: *Die für die
Verunreinigung des Rheins ist heute sa groß* daß die Verwendung des künstliche
Wassers am Niederrhein auf deutschem und holländischem Gebiet Bewässerung
zeitweise nur noch unter größten Anstrengungen und unter in den
Zurückste\iung mancher berechtigten Wünsche, möglich ist, Als holländischen
besonders unerwünscht machen sich dabei die Gehalte an organischer
Gartenbauge
Subs!anz häuslichem und industriellem Abwasser, cn Geruchs. und
Geschmackstoffen, aus O' Und industriellem Abwasser und on Chlorid bieten ist das
atjs dem Steinkohle- und Kölibergbou bemerkbar!' Wasser des
Flusses wegen seines hohen Salzgehaltes nicht mehr Ohne Indikator für den biologischen Zustand der und
Bedenken zu verwenden.
Abwässerprobleme
Veränderungen ihres natürlichen BestanNatur und
Trotz dieser Erkenntnisse haben die Kommissionsmitglieder sich Gefahren för den an.
noch nicht geeinigt, Fordert die eine Gruppe ein internationales verunreinigten Gewässer Österreichs, welche keinen
Wasserrecht, so warnen andere Gruppen vor „Übertriebenen mehr einen sehr geringen und vielfach nur mehr
Investitionen," Professor Wurzschmitt, ein Vertreter der Industrie- Fischbestand aufweisen sind u, o.: der Lies in g23
Interessen, ist der
Die Wassernot ist denb ach in Wien. der durch Abwässer einer Brauerei,
Auffassung, ieder Aufwand für die Reinigung von Abwässern sei
wenigen Ländern,mehrerer Gerbereien und Textilfabriken sowie
eine Wasserreserven verfügen, durch stödtisåe Fökalabwåsser Überlastet wrd; die
Vergeudung von Votksvermögen, Reines Wasser ist eine M a r c h , die Le i und der R u b a ch in
Also wird wetterhin z. B. bei der Kaliprodukticn, der feuchte Niederösterreich, der N o t bach in Burgenland,
Größter Wasserverbraucher
Sond in den Rhein gespült werden. Mit steigender Produktion denen zur Zeit der Kampagne die Abwasser der
Gewässer ist inÖsterreich, Zuckerfabriken zufliegen; die Age r und K r ems in
Wlrd auch die Abfallflut größer, Alle-n der Salzstrom des Rhein
nimmt um 12 Kilo. gramm je Sekunde zu. Bevölkerung zum I : 5. Die Oberösterreich, die V e I l a h in Körnten, die
Alle diese unerfreulichen Dinge soll die deutsche Kommission bisherigen verschmutzungen vorwiegend mit Sulfitablagen der Zellstoffindustrie
untersuchen. Mehr erfährt mon nicht. Wird der Rhein nun sauber? der produkten s h er eei • tr hiigt erde i e e so die P l s
Hygienische in Steiermark, die zudem noch durch Einbringungen
22 Gefahren maß auch von den
des Bergbaues im Übermaß verunreinigt Wird; die
Der überwiegende geschätzten
in Osterreich G c i I i t z und N ö t s c h in Körnten, die durch
iährlichen ab. Nur d rei P rozent
eingebrachte Berge der Bleibergwerke t I veröden,
Leider muß es immer erst zu Katastrophen ader skandalösen zentrale Kläranlagen
Enthüllungen kommen, bevor die schen einsehen, dog es nur Bundeshauptstadt Wien stande ebenso wie der M ö h I b a ch in Salzburg durch die
ihre eigenen Fehler sind. die sie ins Elend Führten, Diese können in ihre nächsten Österreichs Berge des Kupferbergbaues, die M r z zwischen
deshalb so schwer wieder gu'gemacht werden. weil sie zumeist von durch die Und Störkeindustrie, Kapfenberg und Bruck sowie der T h ö r I b a C h in
Autoriiöten begtngen werdent die Sidn selbsi nicht richten, sondern der werke belastet. Zu den Steiermark, die durch Abwässer der
eher Leben zugrunde gehen lassen, bevor sie, Um der Wahrung ihrer zählen die Abwässer Eisenbeizereien schwerstens belastet werden und
eigenen Interessen willen, ihre Irrtümer einbekennen würdenr Fast alle Gewässer, wozu im Falle der Mürz, noch zusätzliche
(Viktor Schauberger — 1933).
Fischbestand aufweisen, DieVergiftungen durch phenolhöltige Abwässer eines
gegenwärtig schon ein europäisches Problem. zu die vor allem noch Fi he sind ein Gewässer.Stahlwerkes hinzukommen; die K a i n a c h in
Steiermark, die durch die Ableitung heißer
über biologisch gesunde gehört Osterreich. Kranke Fische des zeigen
Abwässer eines Dampfkraftwerkes geschädigt wird
Voraussetzung ieglichen gesunden Lebens. und zugleich der eine kranke Die am stärksten
An den FlÜSSenM u r, MU r z, Ko i nach allein zählt
Hauptverschmutzer der die Industrie. Der Haushaltsbedarf der Fischbestond oder nurman weit über 100 Großverschmutzer, darunter
Wasserbedarf der Industrie steht etwa im Verhältnis minderwertigen Über 20 eisenverorbeitende Großbetriebe,
Wassergüteuntersuchungen zeigen, daß die HauptOberflächen- und Stahlwerke und Metollworenfabriken, 18
Grundwösser von den AbfallUnternehmungen hervorgerufen Holzstoff•, Papieru d Pappe fa rike ,
werden. drohen iedoch in einem kaum geringeren
Montanbetriebe (Kohle, Erz, Magnesit u, o.)/
AusHaushaltsobwässern der Städte und Gemeinden
Färbereien, Gerbereien, Molkereien,
Teil des OUf rund 500 Millionen Kubikmeter Wasserbedarfes
Nährmittelbetriebe etc.
Österreich geht verunreinigt der österreichischen Bevölkerung
sind an angeschlossen. Atle Landeshauptstädte und die leiten die Nicht unerwähnt seien noch die p i es ti n g ab der
Abwässer in nicht gereinigtem zuVorfluter. Am stärksten werden Ortmanner Zellulosefobrik, die T u I I n ab der
die Gewässer Abwässer der Zellulosefabriken, der Tullner Zuckerfabrik, die Tra i S e n ab den St,
Zuckermetallverarbeitenden Betriebe und der Textilschädlichsten Agyder Eisenwerken, ab der Salzerschen
Industrieabwässern in Österreich der Sulfit ze llstoffobr i ken Papierfabrik in Stattersdorf und ab der St. Pöltener
welche heute keinen oder nur vorübergehenden sind durch Glanzstoffabrik, Die L a v a n t bei Frantschach, Die
industrielle Abwässer verunreinigt. Drau nächst Villach. Der I n n bei Wattens. Der Rod
enthe ab Rodenthein.
Noch einer bisher der Bundesanstalt für Wasserbiologie und (Waldnoi in den
A asserfors hu g, Wie •K iser ühle , orliege de
Obers;cht/ die keineswegs als vollståndig gilt, leiten 7 Zuckerfabriken Indusfrieballungsgebiefe
nachstehende gewerbli&.e und industrielle Unternehmungen 7 Holzfaserplattenfobriken n)
vorwiegend orga n isch e, zersetzI i c he Abfallstoffe in die
3 Stärkefabriken Von einer Bewaldung, die
Gewässer ein:
418 Textilwerke einschließlich Färbereien An Betrieben. die vorwiegend anorg Flüsse ursprünglich etwa des
350 Molkereien 192 Gerbereien und Lederfärbereien ableiten, wurden bisher registriert: ehemaligen deutschen Raumes
Brauereien bedecktet sind wöhrend der
23 Hüttenwerke
großen Rodungsperioden schon
90 Papierindustriebetriebe 24 Gaswerke und Betriebe der im Laufe des Mittelalters
89 Wachs-a Fett- und Seifenfobriken 68 Stein- und Braunkohlenwerke 81 schätzungsweise 25 Millionen
46 Rohöl-Petroleumraffinierien und Erdgasbetriebe Hektar, (rund 2/3), als
sonstige Bergwerksbetriebe.
24 .Kulturhi der is• gerodet
Als ebenso schädlich für iegliches Lebenworden, Die Woldfläche des
sche Abwasser in die weiteren die Unternehmungen mit bi 010westdeutsdlen Bundesgebietes
Abwässern bezeichnet, zu denen diebetrügt nach dem Stand vom l.
metallverarbeitenden Betriebe gehören, Wien,tober 1961 rund Hektar, der
Glühlichtindustrie Niederösterreich, Oberösterreich und kommenWaldflathe der Erde), Der Anteil
noch iene Anlagen, deren Abwässerder bundesdeutschen
Krankheitskeime in konzentrierter Menge dieWaldflöche am deuts&len Raum
Abwösser „von den Schiachthäusern onstalten,liegt aber mit 29% nicht weit
von den Gerbereien und Infektionsabteilungenunter dem Bewoldungsprozent
im Wasser werden des g i sc h giftig wirkenden zahlreichen und, im besonders bakteriologisch-
chemischen und die ihren Sitz vor allem in Steiermark haben. Hinzu Erde (33%)'
seriologischen Laboratorien.
zeitweise Oder dauernd enthalten, Wie beispielsweise und
Österreich mit Stand vom 31. Dezember 1952Sehr ungünstig ist das
Tierkörperverwertungs• Pelzzuri htereie so ie o de
gefährlichem Maße, von den Wenn man bedenkt, daB über 280 Heil-
anstclten mit 64437 Betten besitzt und doß inzahlenmäßige Verhältnis von
und Pflegewenn mon weiteres bedenkt, genannten Anlagen den wenigsten Fällen bei oben wirksameWald und völkerung im
genügend werden, so kann man allein der Mensch und Tier am Desinfektionen vorgenommen daraus dieBundesgebiet mit 0,13 Hektar
unermeßliche Gefahr erkennen, Wasser ständigWaldflöche pro Kopf der
ausgesetzt Sindl (Liepolt)."' Einwohner. Dies entspricht nicht
befriedigenden Lösung Abwasserreinigungsanlogen einmal dem 10, Teil der
Der G el da u fw n d zu einer halbwegs derProkopfwaldfläche auf der Erde.
nöåsten Jahre auf rund
Abwasserfrage durch Errichtung von Wird vonIn rheiniiå-westfäli'åen
zuständiger Stelle vorerst für die 4 MilliardenLandkreisen ist der Waldameil
Schilling geschätzt' besonders niedrig. Im Kerngebiet
ieden Zweifel zu den vorHier geht es vor allem Die Reinhaltung der Gewässer zöhlt ohne des
dringlichsten nationalen Aufgaben Osterreichs Ruhrkohlenbezirk$verbandes
um die Gesunderhaltung der Bevölkerung. treffen nur drei Tausenstel
Hektor auf einen Bewohner. Für
ein Drittel der deutsåen
25 Bevölkerung stehen in den
Wohnkreisen knapp 2% der
Wald — Ordnungsfaktor der bundesdeutschen Waldfläcbe
zur Verfügung.
Raumplanung Gegenüber dem Jahr 1960
verzeichnete die Statistik einen
Waldflöchenzugang von 55300 Hektor. An Odlond usw. wurden schungs- und
1960 rd. 9300 ha, 1961 rd. 7850 ha aufgeforstet, so erfreuli&i Entwi&lungsarbeit auf breiter
Statistik auch sein mag — sie dorf niåt darüber hinwegtäuschen, die Grund ist notwendig. Alle
diese Aufgaben können nur
Wirklichkeit weniger erfreuli&i aussieht. Tag für Tag gehen gelöst werden, wenn es
westdeutschen Bundesrepublik durch Rodung gelingt, eine größere Zahl von
wirtschaftliche Flachen verloren, Meist sind es gerade Fachleuten heranzubilden. die
Waldbestände in unmittelbarer Nähe der Städte und der durch Forschungscrbeit tu
industriellen Ballungsräume. Nur der Statistiker mag sich damit praktischen LÖsungen führen
zufrieden geben, glei&zeitig in irgendeiner menschenarmen und den Wasserbehörden, den
Gemeinden und der Industrie
Landschaft ertraglose Äcker aufgeforstet werden. 01s unabhängige Berater
Das ist doch einzusehen ï ein Feld Oder eine nicht mehr Waldwiese Verfügung stehen (B,
irgendwo in abgelegener Landschaft, mit hondhohen tenpflanzen Monstein)."
bepflanzt, ist wohl in der Statistik, nicht aber in der Wirklichkðit
dasselbe wie ein alter Baumbestand in unmittelbarer Nåhe Kultusminister D. Dr. h. c, Arno Hennig (Hessen):
industrieller Städte. Daher kommt die beruhigende Erklärung, der (196U Der frisch-fröhliche Fortsårittsglaube
Wald nehme in der westdeutschen Bundesrepublik zu, einer eines Jahrhunderts geht zu Ende. Er schwindet dahin
öffentliehen Irreführung nahe, in der gleichen Weltstunde, die Zeugin ist seiner
größten Triumphe. wie Gebrauch und Mißbrauch der
Prof. Dr. Speer, Rektor der Universität München bezeiånete auf der Atomenergie, Weltraumfahrten,
Tagung deg „Deutschen Forstwirtschaftsrates' in Baden-Baden am Uberschollges h i digkeite ž Blitz a hri hte ,
6.17. Februar 1962 den Wald als den entscheidensten Kunststoffverwertung Diese Fortschrittsfreudigkeit
Raumplanung. Es sei deshalb mehr als merkwürdig, dag bei den bis- hat ihre geistigen Eltern überlebt; den
philosophischen Materialismus und dos mechanische
26
Bild vom Menschen,
herigen Diskussionen über die Raumplanung der Wald oft ganz Leider ware es eine Töuschungr von dieser
vergessen worden sei. Industrie, Verkehr und Siedlung sind in den grundsätzliåen geistigen Überwindung einer
Augen der großen Mehrheit des Volkes niåt unbedingt die mechanistisch-materialistischen Weltanschauung
berufenen spreåer einer gesunden, harmonischen Landschaft. den Schlug zu ziehen* es wären nun auch die
Da ist es schon gut, wenn die Forstleute mit dabei Sindl Sie haben praktischen Auswirkungen überwunden.
das Vertrauen der Leute in Stadt und Land. (SOW) hoben sie sich 50 Jahre noå der
soeben angedeuteten geistigen Wende geradezu
gefahrdrohend gehäuft
Der Werkbund berichtete kürzlich, daß in Paris allein
ieden Tag aus den motorisierten Verkehrsmitteln 150
Die Kehrseite der Teånik Millionen Kubikmeter Giftgase ausgestoßen werden
Die Not kommenden Jahre heißt W as se r. Ober und doß ieder Einwohner Londons tagtäglich so viele
Wirtschaftswunder und Bilanzen hat man auch en såädliche Luftbestandteile aus der Atmosphäre
Westdeutschland das Wasser vergessen. einatmet, als
„Wissenschaft und Praxis der Abwasserte&nik in
Deutschland hoben mit der Entwlålunp der 27
Wirtschaft nicht Schritt gehalten. For- er Zigaretteri geraucht. Das ist im Ruhrgebiet
sicherlich nicht besser, 'Ctidern eher schlimmer,
Seit langem ist die Sorge erwacht, um die Mangelware Wasser.
Törichte Begradigungen der Wasserläufe in den Quellgebieten und EIN SONDERANGEBOT
unüberlegte Waldrodungen von gestern gefährden heute schon die Von der Biotechnischen Schriftenreihe IMPLOSION Sind die Hette alle vorrätig.
Tril*fflöfuerversoroung. Die Flußlëufe werden durch chemische Einzelne Ausgaben allerdings nur in besthränkter Anzahl.
Verzu Totenbetten der Wassertiere. Die Ufer, auch die der Meefe, Diese Hefte bilden eine Sammlung Wissens. Solange der Vorrat
sind weithin verwandelt in ölige Schmutzstreifen durch den der reicht, werden die Hefte, allerdings nur in geschlossenen Sammlungen zum
Schiffsmaschinen, Eln Ubermoß on chemischen vernichtet Freund Vorzugspreis von 40,— DM zuzüglich 3,— DM Porto abgegeben, Zu elnem
und Feind und verderbt Böden. Allzu rationelle Landwirtschaft späteren Zeitpunkt können dann sicher geschlossene Sammlungen nicht mehr
vernichtet die Brutstötten der Vögel, Man hat ausgerechnet, dag geliefert werden.
die Menschheit etwa nur noch 4 Jahre leben könnte, wenn es I h estelle hier it die ges&llosse e Sa lu g der Biote h isd•le
gelänge, die besten Schödlingsbekämpfer, die Vögel, gänzlich Schriftenreihe IMPLOSION, Heft 1—30, zum preis von 40,- DM, zuzügl 3.02 OM
auszurotten, Wie weit diese cngedeuteten Fehlgriffe und dazu Porto.
noch die bedenkenlos Entnahme von Bodenschätzen, die Ole Auslieferung erfolgt nadl Oberwelsung des Betrages auf Nr. 735 69-
ausgewogene Harmonie unserer Erdennatur stören und verwirren 460 Dortmund, Aloys Kokalÿ, 5600 wuppertal 1.
muß, konn hier nicht weiter dargetan werden. Alle weiteren Hefte dieser Schriftenreihe kosten ab sofOrt DM 1

Name Vorname

Wohnort
den 19

Hauptschriftleiter Horstioaehim Jährig (Frankfurt) erklärte im Januar


1961 t Auch wer stumpf ist gegenüber der Not des Nächsten und die
verschließt vor den Zeichen der Welt, soll schmerzhaft spüren, was
los ist und um was es geht. Kein Zweifel wir stehen an einem
Wendepunkt im Verhöltnis zwischen Mensch und Natur, Technik und
Landschaft, zwischen dem Zeitgeist und den ewigen göttlichen WWken.
Gewiß, wir reden und schreiben nun schon im zweiten Jahrzehnt von der
über dem Rausch des technischen Fortschritts und des
Wirtschaftswunders nicht die Harmonie der Schöpfung und die Gesetze
der Natur zu mißachten. Aber das Wort verklang und das Papier
vergilbte. War unsere Stimme nicht laut genug. unsere Mahnung nicht
überzeugend? Sollten wir immer Prediger in der Wüste bleiben? Nun, im
letzten Jahr ist deutlich geworden, wir gehört und verstanden werden.
Das öffentliche Gewissen ist erwacht, Einnußreiche Persönlichkeiten aus
Politik, Wirtschaft, Kultur und Geistesleben, vor allem Ober die große
Masse derer, die an unserem Jahrhundert leiden, haben sich uns zur
Seite gestellt. Nie waren die Stimmen so eindringlich, die zur Besinnung
in letzter Stunde aufriefen, Nun gilt es, hart am Feind zu bleibenl
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