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[…] Allein im vergangenen Jahr gab es in Deutschland etwa 49.000 neue Aktionäre, die jünger als 30 Jahre alt waren. Die
Zahl der U30-Aktienbesitzer steigt damit auf knapp 1,5 Millionen. Die Aktionäre U30 streuen ihr Geld dabei überwiegend
breit und in speziellen Indexfonds. Einige legten ihr erstes Aktiendepot an, andere erstellten Sparpläne mit Fonds oder
ETFs. Angefeuert wird der Trend von Neobrokern wie Trade Republic oder Just Trade. Über intuitive Smartphone-Apps
können sie mit ein paar Fingertipps an den Aktienmarkt gehen. […] Aber auch Volksbanken und Sparkassen melden Hun-
derttausende neue Fondssparpläne. Insgesamt haben 2021 etwa zwölf Millionen Menschen ihr Geld in Aktien, Aktienfonds
oder aktienbasierte ETFs angelegt. Viele Eltern haben zudem ETF-Sparplandepots für ihre minderjährigen Kinder angelegt
– und das entsprechende Depot auf den Namen der Kinder angemeldet, um deren Freibeträge steuerlich zu nutzen. Damit
handelt rund jeder Sechste der Deutschen ab 14 Jahren am Aktienmarkt – der dritthöchste Stand seit 1997. […]
© Jensen, Maren: „Generation U30 zieht es an die Aktienmärkte“, manager magazin, 31.01.2022, https://www.manager-maga-
zin.de/finanzen/geldanlage/boerse-statt-party-zahl-der-aktionaere-u30-waehrend-corona-stark-gestiegen-a-b73accc5-ddf0-48cc-
be9e-a928a10f8e16 [letzter Abruf 17.08.2022]
Aktienfonds werden von Managern verwaltet, die nach bestimmten Kriterien den Fonds selbst zusam- Rendite = Er-
menstellen. Beim ETF ist das anders: Dieser wird nicht aktiv gemanagt, sondern bildet einen bestimmten trag, der mit Ka-
Börsenindex ab. ETF ist Englisch und steht für „Exchange Traded Fund“, zu Deutsch: börsengehandelter pital erzielt wird
Indexfond. (meist pro Jahr).
So gibt es zum Beispiel ETFs auf den deutschen Börsenindex DAX. Kaufen Sie einen ETF auf den DAX, Sie beschreibt, in
erwerben Sie damit also Anteile von jedem Unternehmen, das im DAX vertreten ist. Es gibt ver- welchem Maß
schiedenste ETFs: zu bestimmten Branchen, bestimmten Regionen, bestimmten Unternehmensgrößen, eine Anlage fi-
aber auch Rohstoffen, Immobilen oder Anleihen. ETFs können an der Börse gekauft und verkauft werden. nanziellen Ge-
Da Sie bei einem ETF die Aktien nicht selbst zusammenstellen, spricht man hier auch vom passiven winn erbracht
Investieren. hat.
Das passive Investieren mittels ETFs hat einige Vorteile: So benötigt passives Investieren weniger Zeit Inflation = an-
und kostet weniger: es müssen weniger Fondsmanager bezahlt werden. Im Vergleich zu Einzelaktien dauernder Pro-
bietet das Investieren per ETF zudem den Vorteil der Risikostreuung. zess der Geld-
Heute gelten ETFs daher insbesondere für Börseneinsteigerinnen und -einsteiger als eine gute Möglich- entwertung, der
keit, um sich im „Börsendschungel“ schnell zurecht zu finden. Gerade für jüngere Menschen, die erst am durch Preiserhö-
Anfang des Vermögensaufbaus stehen, sind ETFs oft die erste Wahl, um mit wenig Geld und Zeitaufwand hungen sichtbar
fürs Alter vorzusorgen oder für größere Anschaffungen zu sparen. Dies gilt vor allem dann, wenn ein wird. Wird in
langer Anlagezeitraum gewählt wird. Denn eventuelle Kurseinbrüche können so wieder ausgeglichen Prozent angege-
ben, angestrebt
werden und Gewinne können wieder investiert werden. Über einen Zeitraum von 15 Jahren hat sich die
werden 2 %.
Börse in Deutschland und weltweit positiv entwickelt. Im Durchschnitt bringen ETFs Jahresrenditen von
acht bis zehn Prozent und liegen damit deutlich über der normalen Inflationsrate von zwei bis fünf
Prozent.
Neobroker – Erleichterter Börseneinstieg oder Gefahr?
Das Wort Neobroker ist eine Zusammensetzung („neo“ für neu und „Broker“). Ein Broker ist eine Person, die im Auftrag
von Anlegern Handelsobjekte wie Aktien handelt und dafür überwiegend Börsen nutzt. Ein Broker erhält üblicherweise
eine Provision für seine Dienste. Ein Neobroker ist meist eine App auf dem Smartphone.