Sie sind auf Seite 1von 13

Dominik Wenzelburger

depotstudent.de

Die 11 häufigsten
Die 11 häufigsten
Fehler bei der
Fehler bei der
Geldanlage
Geldanlage
Vorwort

Ein paar Worte vorab.

Geldanlage kommt Dir vielleicht vor wie ein wirres Knäul. Du hast noch nicht den
richtigen Durchblick und kannst nicht genau sagen, auf was es wirklich ankommt. Das
wollen wir ändern!

Die hier aufgeführten Fehler geben einen oberflächlichen, aber durchaus nützlichen Einblick,
was man bei der Geldanlage beachten sollte.

Das sind meine Learnings aus etlichen Beratungsgesprächen (in denen ich als potenzieller Kunde
saß), eigenen Erfahrungen der letzten Jahre und den Berichten und Kommentaren meiner
inzwischen erfreulich großen Leserschaft.

Und das Schöne daran: Diese Prinzipien sind universell einsetzbar. Du kannst Sie Dir in jeder
Situation in Erinnerung rufen, wenn es um Deinen Finanzen geht.

Ich wünsche Dir viel Spaß!


Dein Dominik

Die 11 häufigsten 1
Fehler bei der
Geldanlage
Kapitel 1

Fehler 1: Beim Tagesgeld


bleiben

Wer einfach beim Tagesgeld bleibt, wird auch zukünftig keinen bemerkenswerten
Wertzuwachs des eigenen Kapitals verzeichnen können.

Was dabei interessant ist: Die realen Renditen (also die Renditen nach Inflation) waren bei
Tagesgeld in den meisten Jahren nahe null. Und zwar nicht nur im Niedrigzinsumfeld!

Und damit ließ und lässt sich auch heute kein effizienter Vermögensaufbau bewerkstelligen.

"Und wieso hat das damals niemand gesagt und sich niemand über die Situation beschwert?" –
könntest Du jetzt fragen.

Das ist ganz einfach: Vor allem in den letzten Jahren ist das den Menschen nur dadurch bewusst
geworden, weil es auf dem Papier keine Zinsen mehr gab. Und wenn es nominal (auf dem Papier)
keine Zinsen mehr gibt, dann sieht man das einfach leichter, als wenn es real keine Zinsen gibt.

Merke: Für monatliche Ausgaben gibt es keinen Weg am Girokonto und am Tagesgeld vorbei.
Wer allerdings langfristig Vermögen aufbauen möchte, sollte auf renditestarke Anlageklassen
setzen, die auch nach Inflation einen Wertzuwachs ermöglichen.

Die 11 häufigsten 2
Fehler bei der
Geldanlage
Kapitel 2

Fehler 2: Nicht verstehen,


in was man investiert

Es ist sehr bedeutsam, die Finanzprodukte zu verstehen, in die man investiert sein
möchte. Sonst sind negative Erfahrungen vorprogrammiert – nicht, weil die Produkte schlecht
sind. Sondern vielmehr, weil man selbst nicht bereit für diese Produkte war.

Ein Verständnis für die Produkte kann man sich am besten durch ausführliche
und kontinuierliche Recherche aneignen. Dabei muss man keinesfalls sämtliche
Finanzliteratur studieren und jeden Satz bis in das letzte Detail verstehen. Es reicht
völlig, sich einen Überblick über die potenziellen Anlageformen zu verschaffen und die
am sinnvollsten erscheinende Anlageklasse etwas detaillierter zu betrachten.

Es geht darum, alle Aspekte zu verstehen, die für Dich selbst bedeutsam sind. Es geht nicht
darum, die noch so kleinen Details ausfindig zu machen!

Beispiel ETFs
Es ist nicht entscheidend, dass man jede Klausel einer Swap-Konstruktion versteht und
jede Aktie kennt, aus der der abgebildete Index besteht.

Bei ETFs ist beispielsweise wichtig zu verstehen, dass sie sich nur für eine mittel- und langfristige
Geldanlage eignen, eine vergleichsweise hohe Volatilität aufweisen (recht große Schwankungen)
und dass sie den Vorteil haben, dass man sie bereits zu sehr geringen Kosten in das eigene Depot
aufnehmen kann.

Das sind natürlich nicht alle wichtigen Aspekte, aber dadurch wird der richtige Umgang mit
Informationen etwas anschaulicher dargestellt.

Es gilt: Bleib pragmatisch! Denn letztendlich ist es weniger entscheidend, das Depot
bis auf die letzten 0,01 % zu optimieren, als vielmehr, dass man zum Beispiel ein
halbes Jahr früher einsteigt. Und sich nicht verrückt machen lässt.

Die 11 häufigsten 3
Fehler bei der
Geldanlage
Kapitel 3

Fehler 3: Gebühren nicht im


Blick

Teure Finanzprodukte können (vor Kosten) einen noch so ausgezeichneten Wertzuwachs haben.
Wenn die Gebühren für das Depot, Transaktionskosten bei Kauf und Verkauf oder andere
Kosten jedoch sehr hoch sind, wird die Rendite der Anlage sehr stark gemindert.

Bei Kosten, die direkt beim Kauf anfallen, dauert es umso länger, bis sich die Anlage im
positiven Bereich bewegt.

Es gibt Kosten, die durch die Anlageklasse selbst bedingt sind. Unter anderem:

- Ausgabeaufschläge bei Aktienfonds (z.B. 5 % der Anlagesumme als Kosten nur für
den Kauf)
- Managementgebühren bei Aktienfonds (z.B. 1 % der Anlagesumme als Kosten im
Jahr)

Oder Kosten durch den Broker:

- Ordergebühren (z.B. 4,90 € pro Order + 0,25 % der Anlagesumme)

Nicht sonderlich differenziert, aber trotzdem recht nützlich ist folgende „Weisheit“:

Hin und her macht Taschen leer!

Oder anders ausgedrückt: Je weniger Transaktionen, desto höher wird die Rendite ausfallen.

Die 11 häufigsten 4
Fehler bei der
Geldanlage
Kapitel 4

Fehler 4: Anlageklassen bei


unpassendem
Anlagehorizont
Es bringt nichts, sich eine Anlageklasse mit toller Rendite auszusuchen, wenn es sich
ganz einfach um eine für die eigene Situation ungeeignete Klasse handelt.

Beispielsweise ist es kontraproduktiv, in Aktienfonds zu investieren, wenn man das


Geld in zwei Jahren wieder vollständig entnehmen möchte.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs zum Entnahmezeitpunkt unter dem Einstandskurs
(Kaufkurs) steht, ist durch die hohen Schwankungen relativ hoch.

In Fällen mit sehr kurzer Anlagedauer ist genau abzuwägen, ob ein Investment überhaupt Sinn
macht oder ob man für diese Zeit beim Tagesgeld bleibt.

Auf der anderen Seite gilt aber genauso: Wer etwas für die Altersvorsorge tun möchte und noch
einige Jahre Zeit hat, der sollte unbedingt auf den Aktienmarkt setzen – zum Beispiel über ETFs
und Fonds.

Denn wer in einer solchen Situation bei renditeschwachen Anlageklassen bleibt, der riskiert, dass
der Vermögensaufbau nicht klappt.

Die 11 häufigsten 5
Fehler bei der
Geldanlage
Kapitel 5

Fehler 5: Die Geldanlage


von den falschen Menschen
verwalten lassen
Bei den Themen Finanzen, Geldanlage und Altersvorsorge gibt es viele potenzielle
Ansprechpartner.

Aber wer ist der richtige Ansprechpartner? Und braucht man überhaupt einen Finanzberater?

Die Praxis zeigt: Viele Menschen möchten beides: Ihre Geldanlage im Griff haben, aber sich
zusätzlich unterstützen lassen.

So ist zum Beispiel ein selbstverwaltetes ETF-Portfolio sehr beliebt. Dann kommt häufig noch
eine (bitte kostengünstige!) Rentenversicherung hinzu, die zusätzliche Sicherheit gibt.

Ein guter Finanzberater kann hervorragende Unterstützung geben. Zum einen, was die
Entscheidungen zu Beginn Deiner "Investment-Karriere" anbelagt, zum anderen, wenn es
ungeplante Ereignisse gibt oder Du Dir in manchen Angelegenheiten unsicher bist.

Aber auch hier gilt: Bitte selbst nachdenken, um gute Entscheidungen treffen zu können und
sich nicht blind auf den Berater verlassen.

Die 11 häufigsten 6
Fehler bei der
Geldanlage
Kapitel 6

Fehler 6: Angst vor


Verlusten

Kein Mensch ist dagegen immun, dass temporäre Wertverluste auch mal unangenehm sein
können und starke Kurseinbrüche an die Substanz gehen.

Grundsätzlich ist es natürlich wichtig, sich nicht zu übernehmen, indem man mehr Geld
risikoreich anlegt, als für einen in der aktuellen Situation gut ist.

Andererseits entgeht vielen Menschen aus Angst vor Verlusten eine Menge Geld. Und bedenke:
Risko bedeutet oft nur Wertschwankungen. Nicht, dass wirklich Geld verloren geht.

... und viel öfter, als ein zu hohes Risiko einzugehen, wird was beobachtet?

Dass die Menschen die eigene Risikotragfähigkeit unterschätzen und sich für einen zu geringen
Aktienanteil entscheiden.

Natürlich kann man nicht verallgemeinernd behaupten, jeder solle die


Aktienquote des Kapitals erhöhen. Es gilt, die richtige Balance aus Anlageklassen zu
finden.

Die Angst vor Verlusten beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Aktienquote an
sich! Sie spielt auch eine große Rolle, wenn es darum geht, eine Buy-and-Hold-
Strategie durchzuziehen und auch in schwierigen Phasen nicht zu verkaufen.

Die 11 häufigsten 7
Fehler bei der
Geldanlage
Kapitel 7

Fehler 7: Keinen Finanzplan


erstellt

Finanzplan? Das hört sich ganz schön spießig an!

Trotzdem empfehle ich:

Schreibe doch einfach mal auf, was Du vermutlich im nächsten Jahr an Geld auf die Seite legen
können wirst.

Wie sieht deine Zukunft aus? Soll ein neues Auto angeschafft werden? Muss eine eigene Wohnung
bezahlt werden? Bist Du bald fertig mit dem Studium und wirst einen plötzlichen Gehaltssprung
verzeichnen können? Möchtest Du Geld für Deine Kinder zurücklegen?

All das sind wichtige Punkte, die Du beachten solltest, um zu entscheiden, wie viel Du
investieren möchtest und welche Anlageklasse zu Dir passt.

Die 11 häufigsten 8
Fehler bei der
Geldanlage
Kapitel 8

Fehler 8: Denken, den


Markt schlagen zu können

Die Strategie der Wahl sollte für den "durchschnittlichen" Privatanleger Buy-and-Hold heißen.

Im Bestfall wird nur gekauft, und erst viele Jahre später, zum Beispiel zu Beginn der Rente,
langsam wieder verkauft.

So spart man sich die Transaktionskosten und lässt das Vermögen ohne
Zutun wachsen.

Selbst bei einem Crash sollte nicht verkauft werden. Oder besser gesagt: Vor allem bei einem
Crash sollte nicht verkauft werden. Im besten Fall kaufst Du in einem Crash ordentlich nach, da
die Kurse tief stehen!

Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Privatanleger ihre Aktien, ETFs oder Fonds veräußern
können, bevor die Kurse richtig in den Keller gehen. Sehr oft sind die Privatanleger zu spät dran
und verkaufen zu einem sehr niedrigen Kurs. Beim folgenden Aufschwung steigen sie dann zu
spät wieder ein und verlieren so in Summe eine Menge Geld.

Wären sie durchgehend investiert geblieben, hätten sie die Krise aussitzen können und hätten
letztendlich kein Geld verloren.

Bis jetzt hat sich die Börse noch von jeder Krise erholt.

Das ist zwar keine Garantie für die Zukunft, der Glaube daran ist allerdings Grundvoraussetzung,
um eine Buy-and-Hold-Strategie durchzuziehen. Ansonsten machen sich schnell Zweifel breit,
was zu einer belastenden Situation führen kann.

Wer nicht schlafen kann, weil das Depot stark im Minus ist, sollte einen geringeren Anteil des
eigenen Vermögens in stark schwankende Anlageklassen investieren.

Schließlich muss Deine Strategie zu Dir passen!

Die 11 häufigsten 9
Fehler bei der
Geldanlage
Kapitel 9

Fehler 9: Nicht wissen, dass


Rendite und Risiko
einander bedingen
„Ich würde gerne in eine Anlageklasse investieren, die mir eine hohe Rendite bei
geringem Risiko bietet.“ – Tja, wer würde das nicht gerne?

Leider korrelieren diese zwei Punkte sehr stark miteinander und begründen sich auch
gegenseitig. Es kann keine standardisierte Geldanlage geben, bei der beide Ausprägungen stark
vorhanden sind.

Investment-Möglichkeiten mit hoher Rendite bei geringem Risiko gibt es zwar grundsätzlich –
diese sind jedoch der breiten Masse nicht verfügbar. Und auch nicht standardisiert.

Ein Unternehmer beispielsweise kann sehr wohl in Rohstoffe investieren, diese bearbeiten
(Investition in Maschinen und Personal) und die so entstehenden Produkte mit Gewinn
verkaufen. Und damit hervorragende Renditen auf das eigene Kapital machen. Wenn er bereits
einen Abnehmer hat, ist das fast risikolos.

Standardisierte Produkte dagegen haben etwas andere Regeln. Wieso ist das so?

Ansonsten würden „alle“ Menschen in diese Anlageklasse investieren wollen und die
Rendite würde dadurch sinken, dass das Produkt dem Markt auch zu einem höheren
Preis angeboten werden könnte.

Das ist (sehr einfach dargestellt) der Marktmechanismus, bei dem sich der Gleichgewichtspreis
einstellt und nach dem Angebot und Nachfrage zusammenspielen.

Die 11 häufigsten 10
Fehler bei der
Geldanlage
Kapitel 10

Fehler 10: Keine


Diversifikation

Keine Diversifikation ist (eventuell unbewusst) gleichbedeutend damit, den Markt


schlagen zu wollen.

Wer auf wenige Einzeltitel setzt, überschätzt in vielen Fällen die eigenen Fähigkeiten, was die
Prognose der Wertentwicklung angeht.

Diversifikation ist die Basis eines erfolgreichen Portfolios, das über viele Jahre hinweg eine stabile
Rendite bringen soll.

Dadurch wird vorgebeugt, dass manche der wenigen Aktien im Depot wertlos werden oder
Branchenwetten (Wetten auf bestimmte Wirtschaftssektoren etc.) schiefgehen.

Durch Diversifikation bekommt es der Anleger oft überhaupt nicht mit, dass einzelne Titel eines
Fonds oder ETFs starke Verluste hinnehmen mussten. Und das ist gut für die Nerven.

Diversifikation bedeutet dabei nicht nur, dass auf eine möglichst große Zahl von Titeln (z.B.
Aktien) gesetzt werden sollte, sondern meint auch die Streuung über mehrere Anlageklassen.

Ein ausgereiftes Depot besteht nicht nur aus einem gut diversifizierten Fonds. Mit zunehmender
Größe des Kapitals sollte eine Asset Allocation (Vermögensstrukturierung) hergestellt werden, die
sich bestenfalls über viele Anlageformen wie Tagesgeld, Festgeld, Aktien, Immobilien,
Edelmetalle und mehr erstreckt.

Die 11 häufigsten 11
Fehler bei der
Geldanlage
Kapitel 11

Fehler 11: Ausreden haben,


warum man nicht anfängt

Zu jung? Zu alt? Zu wenig Geld? Zu wenig Zeit?

Dazu sage ich nur so viel: Egal, ob Du 20 Jahre alt bist und noch studierst oder ob Du nur noch
ein paar Jahre bis zur Rente hast. Du wirst eine Freude daran haben, Deine Finanzen fest im Griff
zu haben!

Und auch wenn Du aktuell nur 10 € pro Monat investieren möchtest: Starte klein und lerne!

Du wirst Dich über Deine Entscheidung freuen.

Und wenn Du keine Zeit hast? Dann suche Dir einen passenden Finanzberater und lerne nur das,
was Du für Deine aktuellen Entscheidungen wissen musst.

Wenn Du das Thema angehen möchtest, schaffst Du das auch.

Und natürlich gilt auch hier: Je früher desto besser!

Viel Erfolg bei Deinen Finanzen!


Dein Dominik von depotstudent.de

Die 11 häufigsten 12
Fehler bei der
Geldanlage

Das könnte Ihnen auch gefallen