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magazin

Innenstadt
Thema Urbane Logistik 01
17

NETZWERK
INNENSTADT
NRW

04
Urbane Logistik
Fachartikel von
Arnd Bernsmann,
Fraunhofer IML

18
Nachtlogistik
in Köln

22
Cargohopper
Saubere Lösung
für Amsterdam
Editorial
pixelio.de/Thommy Weiss

Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
ich freue mich, Ihnen das neue Magazin Innenstadt vorzustellen. Es hat
Inhalt
nicht nur ein neues Gesicht – sprich: ein handlicheres Format – erhalten.
Inhaltlich legen wir jetzt den Fokus noch stärker auf einen speziellen
Teilaspekt des jeweiligen Themas. urbane Logistik

In unserer aktuellen Ausgabe greifen wir das Jahresthema „Mobilität“ auf Urbane Logistik - Die Stadt als Innovationstreiber 04
Martin Harter und konzentrieren uns dabei auf den Bereich der urbanen Logistik. Die Fachartikel von arnd Bernsmann, Fr aunhofer IML
1. Vorsitzender Logistik erfüllt in unseren Innenstädten die wichtige Aufgabe der Ver- und
Netzwerk Innenstadt NRW Entsorgung von Haushalten, des Einzelhandels und der Wirtschaftsun- Logistik in Zahlen 08
ternehmen, entsprechend viele Fahrten entstehen in der Stadt durch den
Transport von Gütern. In manchen Kommunen hat dies bereits zur Über-
lastung der Infrastruktur geführt. Und diese Wege werden zukünftig eher R ahmenbedingungen einer urbanen Logistik 10
noch zunehmen, gerade im Bereich unserer Innenstädte. Aktuell und zu- Intervie w mit Wulf-Holger Arndt, DIFU
künftig stellt besonders die Organisation dieser „letzten Meile“ eine große
Herausforderung dar. Dazu trägt nicht zuletzt auch die zunehmende Trends 14
Belastung der Luft durch Kohlendioxid, Stickoxide und Feinstaub bei und
die in diesem Zusammenhang geführten Diskussionen um Diesel-Verbote.
Ger äuschlose Nachtlogistik in Köln 18
Die urbane Logistik steckt in einem Dilemma. Unterschiedliche wirt- Verl agerung von Anlieferungen in die Nacht
schaftliche, gesellschaftliche und persönliche Interessen prallen
besonders in der Innenstadt aufeinander. Zum einen werden durch Ver- Lok aso in Siegen 21
Thema Urbane Logistik

dichtungsmaßnahmen, die Zunahme vom innerstädtischen Wohnen sowie Gegenmodell zu Ama zon und co.
Entwicklungen im Bereich E-Commerce die Logistikansprüche – und
damit die verkehrlichen Belastungen – steigen, zum anderen möchten die Cargohopper in Amsterdam 22
Bürgerinnen und Bürger eine attraktive Innenstadt möglichst ohne Stau, Eine saubere Lösung für die Innenstadt
Abgase und Verkehr. Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit
und Gesundheitsbelastung rücken verstärkt in den Fokus und erfordern, Cit y-Hub und Cubicyles in Fr ankfurt 24
gerade für innerstädtische Lagen, besondere Lösungen. Die letzte Meile ist Grün
Maga zin Innenstadt

Neue innovative Wege müssen gefunden werden, die sich zukünftig nur Liter atur 26
gemeinsam mit Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung bewäl-
tigen lassen. Im vorliegenden Heft finden Sie neben einer Einschätzung
der aktuellen Situation auch einige Ansätze für zukünftige Entwicklungen, impressum 27
so z. B. Aspekte zu E-Mobilität, Verteilerzentren am Rande der Innenstadt
oder Lastenrädern.

Viel Freude beim Lesen des Magazins!


02 03
Urbane Logistik
Infrastruktur wiederholt an ihre Grenzen stößt. Belastun- Und der Wettbewerbsdruck hat weiter zugenommen. Lo-
gen durch Lärm, Feinstaub und CO 2 werden primär durch gistik ist ein hart umkämpfter Markt mit geringen Margen.
den Verkehr verursacht. Laut dem Umweltbundesamt sind „Schnell und günstig“ lässt sich schwer stadtverträglich
nachts fast 3 Millionen Menschen in Deutschland auf- und nachhaltig umsetzen.
Die Stadt als Innovationstreiber grund von Verkehrslärm gesundheitsschädlichen Lärm-
pegeln ausgesetzt. Nur wenige Unternehmen investieren aus Überzeugung
oder Pioniergeist in innovative Technologie, die über den
Der motorisierte Individualverkehr steigt, aber auch der geforderten Standards liegt. Der Großteil der Unterneh-
Güterverkehr in den Innenstädten nimmt zu. Vor allem men reagiert verständlicherweise erst, wenn Investitions-
Thema Urbane Logistik

Ein Beitrag von Dipl.-Ing. Arnd Bernsmann,


Fraunhofer IML, Abteilung Verkehrslogistik muss eine zunehmende Anzahl kleinteiliger Sendungs- sicherheit gegeben ist. Derzeit bestehen bei den neuen
mengen in den Wohngebieten feinverteilt werden. Inno- technischen Lösungen, wie z. B. der Elektromobilität für
vative Logistikkonzepte werden als ein Baustein in dem große Nutzfahrzeuge noch Unsicherheiten im Bereich
Immer mehr Menschen zieht es in die Städte. Dieser Die Verkehrsverflechtungsprognose 2030 des Bundes- komplexen Wirkungsgefüge urbaner Ballungsräume be- der tatsächlichen Reichweiten oder Batterieentwicklung.
anhaltende Trend führt zu zunehmender Flächenknapp- ministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sagt nötigt, um die Vermeidung oder Verlagerung von Verkeh- „Warum soll ich jetzt investieren, wenn in einem Jahr ge-
heit und Nutzungskonkurrenzen. Das Straßennetz ist voraus, dass die Transportleistung auf dem Verkehrsträ- ren sowie eine effiziente Nutzung des Verkehrssystems gebenenfalls etwas Ausgereifteres am Markt erscheint?“,
überlastet und die Verantwortung für eine schadstoffarme ger Straße zwischen 2010 und 2030 um fast 40 % steigt. für urbane Räume voranzutreiben. fragen sich die Logistikdienstleister momentan.
Umwelt und eine klimafreundliche Zukunft rückt immer Die Infrastruktur kann nicht mit der prognostizierten
Maga zin Innenstadt

mehr in den Fokus. Eine leistungsfähige Infrastruktur Verkehrssteigerung mitwachsen. Private Autofahrer, Von den zum Ende der 90er Jahre über 100 laufenden oder Städte und Kommunen reagieren auf die zunehmende
kann diese Trends nicht alleine auffangen – sie ist nur die Handwerker und Logistiker quälen sich mit 8 km/h durch konkret geplanten City-Logistik-Projekten sind fast alle Belastung durch den Güterverkehr oft mit Fahrverboten
notwendige Voraussetzung. Vielmehr sind stadtverträg- deutsche Innenstädte, verbringen in einigen Ballungszen- eingestellt worden. Alle hatten das Ziel, die Städte vom und Einschränkungen anstatt mit Anreizen. Es gibt aber
liche, ressourcen- und infrastrukturschonende Logistik- tren pro Jahr durchschnittlich fast 2 Tage mit ihrem Auto Güterverkehr zu entlasten und scheiterten aus unter- auch positive Beispiele, die durch gezielte Anreize und
konzepte und neue Technologien erforderlich. Die Zukunft im Stau. Umso wichtiger ist es, existierende Strukturen schiedlichsten Gründen. Ein Hauptgrund war jedoch oft Nutzervorteile Logistikunternehmen zum stadtverträgli-
der Mobilität muss wirtschaftliche Dynamik, Attraktivität besser zu nutzen und Abläufe transparenter und effizi- der für die Bündelung notwendige zusätzliche Waren- chen Handeln bewegen. Die Stadt Paris stellt beispiels-
und vorhandene Standortvorteile sichern und eine ge- enter zu gestalten. Sichere Versorgung von Haushalten, umschlag und die ineffiziente, unrentable Zustellung im weise teure Innenstadtflächen für Logistiknutzungen
sunde Stadtentwicklung garantieren. Es gilt, den Spagat Handel- und Produktionsstandorten und Gewährleistung Innenstadtbereich. City-Logistik war ohne Subventionen günstig zur Verfügung, wenn die Logistikdienstleister
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zwischen lebenswerten Städten sowie stadtverträglicher individueller Mobilität sind die zentralen Herausforderun- nicht wettbewerbsfähig. Auch heute ist stadtverträgliche dafür E-Fahrzeuge oder Lastenfahrräder auf der „letzten
und wirtschaftlicher Warenversorgung zu schaffen. gen einer wachsenden Anzahl von Städten, in denen die Urbane Logistik teurer als die konventionelle Zustellung. Meile“ einsetzen.
Treiber vieler stadtverträglicher Konzepte sind dennoch Ein Alleinstellungsmerkmal elektrisch betriebener Fahr- die „leise Logistik“ ausgestattet sind. Die strikten Lärm-
oft die Logistikdienstleister, die aufgrund der hochbelaste- zeuge besteht in dem sehr geräuscharmen Betrieb. Nach grenzwerte wurden in den Tests eingehalten. Technisch ist
ten Infrastruktur und strikten gesetzlichen Rahmenbedin- der Feinstaubdebatte und Einrichtung von Umweltzonen in die Nachtlogistik auch in Deutschland umsetzbar.
gungen neue Wege gehen wollen oder müssen. Innerhalb deutschen Ballungsräumen werden sich mittelfristig die
der letzten Jahre zeigten viele Pilotprojekte positive Wege Lärmproblematik und die daraus resultierende Verschär- Um die Belieferungsverkehre aber flächendeckend in die
zur effizienten und nachhaltigen Logistik. In den Nieder- fung der Gesetzgebung auf die urbane Versorgung auswir- Nacht zu verlagern und die Straßeninfrastruktur nachts zu
landen gibt es z. B. seit längerem ein Zertifikat (PIEK-Zer- ken. In Deutschland wurden in 71 Ballungsräumen bereits nutzen und tagsüber zu entlasten, sind aber vor allem auf
tifikat) für leise LKW und Logistikequipment. Dadurch wird Lärmaktionspläne erstellt, in denen konkrete Maßnahmen Seiten der Gesetzgebung und den Genehmigungsverfah-
eine Belieferung der Innenstädte in der Nacht ermöglicht. festgeschrieben sind, um den Lärm für die Bürger erträg- ren noch einige Hürden zu nehmen. Innovative Konzepte
Durch die Nutzung der freien Verkehrsinfrastruktur lich zu gestalten. passen nicht in das starre Korsett der Verordnungen und
reduzierte sich in den durchgeführten Tests die Fahrzeit Richtlinien. Zuständigkeiten sind für Unternehmen nicht
der Belieferungstour um ein Drittel, der Dieselverbrauch Innerhalb des Forschungsvorhabens GeNaLog hat die transparent nachvollziehbar.
um ein Viertel. Das Fraunhofer-IML erforscht derzeit die REWE Group erfolgreich eine Testphase in Köln abge-
geräuscharme Belieferung in der Nacht durch den Einsatz schlossen. Dort wurden ausgewählte REWE-Filialen Die Zertifizierung geräuscharmer Fahrzeuge und des
von E-Nutzfahrzeugen (Projekt GeNaLog) für deutsche zwischen 22 und 24 Uhr mit Elektro-LKW beliefert, die eingesetzten Equipments erleichtert es Städten und Kom-
Städte. mit geräuscharmen Umschlagequipment speziell für munen, gezielter Nutzervorteile für die „leisen“ Logistik-
dienstleister zu gewähren. Die genehmigte bzw. geduldete
Anlieferung in der Nacht wäre ein großer Anreiz für Unter-
nehmen, Elektro-LKW einzusetzen. Von den lokal emis-
sionsfreien und geräuscharmen Fahrzeugen sowie der
zeitlichen Entzerrung der Verkehre profitieren die Stadt
und ihre Bewohner auch am Tage. Dies ist ein wichtiger
Schritt hin zu einer leisen urbanen Distributionslogistik.

Elektromobilität ist aber nur ein Baustein einer stadt-


verträglichen Logistik. Der Einsatz von Mikrodepots,
logistischer Kleinststandorte im Herzen der Stadt, sind
aufgrund der Reichweitenproblematik Voraussetzung für
die stadtverträgliche Zustellung mit Lastenfahrrädern.
Innenstadtflächen sind jedoch für reine Logistiknutzungen
zu teuer. Hier können die Städte und Kommunen durch
die Zurverfügungstellung von Flächen selbst steuernd
eingreifen. Die Mehrfachnutzung von Flächen ist hier ein
sinnvoller Ansatz. Parkhäuser und Parkflächen stehen
nachts oft leer und könnten für logistische Prozesse
genutzt werden. Großen Einfluss auf die effiziente und
bedarfsgerechte Versorgung von Städten werden aber be-
sonders die informatorische Vernetzung der Akteure und
die Digitalisierung haben. Auch die zunehmende Automa-
tisierung der letzten Meile, z. B. durch Paketroboter in der
Zustellung, wird zu einer Entzerrung der Verkehre führen.
Thema Urbane Logistik

Die Politik kann Ziele vorgeben, Rahmenbedingungen pixelio.de/ lichtkunst.73


festlegen und Anreize schaffen; die Logistikdienstleister
Dipl.-Ing. Arnd Bernsmann // Wissenschaf t- richten sich jedoch vornehmlich an den Markterforder-
licher Mitarbeiter am Fr aunhofer IML, nissen ihrer Kunden aus. Die Endkunden bestimmen
letztendlich mit ihrem Nachfrageverhalten, welche Art der
Abteilung Verkehrslogistik
Versorgung und somit welche Art der Logistik sie möch-
»Als Stadt- und Raumplaner befasse ich mich mit ten.
Maga zin Innenstadt

Fragestellungen der logistischen Standortentwicklung.


Als Teil des Kompetenzteams „Urbane Logistik“ am Bei kostenlosen Belieferungen an die Haustür scheinen
Fraunhofer IML stehen der Einsatz von Elektromobili- viele Stadtbewohner zu vergessen, dass sie in einem
großen Warenlager leben, aus dem sie sich Same-Day
tät bei Beliefer ungskonzepten sowie die stadtverträgli-
bedienen können. Kontakt
chen Konzepte auf der letzten Meile im Fokus.« Fraunhofer IML, Abt. Verkehrslogistik
Dipl.-Ing. Arnd Bernsmann
Arnd.Bernsmann@iml.fraunhofer.de
06 07
Logistik in Zahlen
HANDEL
3

483 Mrd. € Umsatz (2016)

405 Mrd. € Umsatz (2016) AUTOmobilindustrie


Logistik 258 Mrd. € Umsatz (2016)

333 Tsd. Menschen waren


2016 in NRW im Kernbereich der Logistikbranche
tätig (Logistikdienstleister, deren Dienstleister
und Zulieferer)
4

2,48 Mio.
der deutschen Logistikbranche tätig
Menschen sind in

1
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Thema Urbane Logistik

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Wunsch nach Zustellzeiten

17 %
6
Auswirkungen einer optimierten City-Logistik in NRW

BIP
Same Day Delivery
Maga zin Innenstadt

- 20 % - 15 %
SCHA

64 %
STAU

+ 0,5 Mrd. € DSTO


FFEM spätestens nach drei Tagen
Quellenangabe ISSIO
N
08 09

Quellen: 1+2) Logistik.NRW; 3) von oben nach unten: handelsdaten.de, statista.com, BVL; 4) SCS Fraunhofer; 5) cyclelogistics.eu; 6) McKinsey NRW 2020; 7) BVL
Rahmenbedingungen einer Dr.-Ing. Wulf-Holger Arndt
ist Mitarbeiter beim Deutschen Institut

nachhaltigen Logistik für Urbanistik in Berlin und für den Bereich


Mobilität und Infrastruktur tätig.
Seine Schwerpunkte liegen in der integrierten
Interview mit Dr.-Ing. Wulf-Holger Arndt Verkehrsplanung, dem Wirtschaftsverkehr, der
Verkehrsinfrastruktur sowie der
barrierefreien Mobilität.

Herr Arndt, was sind die besonderen Herausforderungen


des innerstädtischen Lieferverkehrs?
Vom gesamten Verkehr sind ungefähr ein Drittel der
werktäglichen Kfz-Fahrten dem Wirtschaftsverkehr zuzu-
ordnen (KiD 2010). In Innenstadtgebieten kann der Anteil
noch viel höher liegen. Die Umweltfolgen sind deutlich
größer, als es dem Anteil des Wirtschaftsverkehrs an
allen Kfz-Fahrten entspricht, vor allem durch schwere,
dieselbetriebene und laute LKWs. Die aktuelle Diesel-
Diskussion bringt diesen Aspekt stärker ins Bewusstsein.
Außerdem beansprucht der Wirtschaftsverkehr für seine
Logistik einen erheblichen Teil der Straße. Eine Erhebung
in Berlin ermittelte 10 % aller Haltevorgänge in einem
Innenstadtgebiet als Liefervorgänge (Baumgartner 2010).
Insgesamt werden Liefer- und Abholvorgänge zu mehr als
einem Drittel im öffentlichen Raum getätigt. Die Wahl des
Halteorts durch den Lieferverkehr sowie Störungen durch
Zweckentfremdung der Straße als Ladefläche beeinflus-
sen direkt die Qualität des fließenden Verkehrs und stellen
Thema Urbane Logistik

oft ein Sicherheitsrisiko dar.

Aktuelle Trends der Arbeitsteilung, des Online-Handels,


Kundenansprüche wie Same-Day-Delivery oder kleinere
Zeitfenster führen zu Sendungs- und Fahrtenzuwachs und
verstärken vor allem Liefer- und Dienstleistungsverkehre.
Im Durchschnitt erzeugen Stadtbewohner 0,1 Lieferun-
gen pro Tag mit zunehmender Tendenz (Vidyasekar 2013,
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S. 25). Dadurch steigen vor allem die Fahrten der soge-


nannten Kurier-, Express- und Paket-Dienste erheblich.
Die Zunahme der KEP-Fahrten ist vor allem dem
E-Commerce als auch der Unterstützung von Geschäfts-
prozessen durch Informations- und Kommunikationstech-
nik, der elektronischen Beschaffung und dem Online-
Handel geschuldet. Der Online-Handel verzeichnet ein
starkes Wachstum. Nach IHF (2012) werden 2020 ca. 20 %
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des Einzelhandels im Internet abgewickelt.


Was müssen die Kommunen dafür leisten, um auf die stei- die Reduktion von Stellplätzen für private PKWs teilweise Andere Konzepte basieren auf der Idee, kleine Umschlag-
genden Anforderungen der City-Logistik zu reagieren? unumgänglich. Lieferzeitenausdehnungen sollten unter plätze in den Innenstädten einzurichten, die mit Lasten-
Das Thema Wirtschaftsverkehr ist auf kommunaler Ebene strengen Auflagen für eine emissionsfreie und lärmarme rädern oder ähnlichen Lösungen verteilt werden. Halten
noch selten Gegenstand systematischer Planungen. Wich- Anlieferung sowie für eine Kooperation der Lieferunter- Sie diese Idee für sinnvoll?
tig ist somit die Betrachtung der Möglichkeiten für die nehmen besprochen werden. Als Modell kann der elekt- Mikrokonsolidierungspunkte (Microhubs) sind ein sinnvol-
Integration dieser Verkehrsart in Planungsabläufen. Dafür risch betriebene Cargohopper in den Niederlanden z. B. in ler Ansatz zur stadtverträglichen Gestaltung der letzten
sind neben Grundlagen auch Datenerhebungsmethoden Amsterdam gelten. Meile (z. B. Einsatz von elektrischen Cargobikes) in den
und Modelle anzupassen sowie vor allem praktische Bei- Innenstädten und in Wohnquartieren. Auch hier sollten
spiele für Strategien und Maßnahmen sowie rechtlichen Welche Rolle schreiben Sie der Stadt als Partner bei der die Lieferunternehmen kooperieren, um gemeinsame Mi-
Umsetzungsmöglichkeiten zu vermitteln. Bisher werden Entwicklung von neuen City-Logistik-Konzepten zu? crohubs zu bilden und zu nutzen. Die Kommune kann hier
Umweltziele im Wirtschaftsverkehr in Landes- und Regio- Die Kommunen müssen den Rahmen setzen, sprich mit der Ausweisung von passenden Flächen helfen. Auch
nalplanung wenig effektiv gefördert. Es gibt keine ausrei- Restriktionen für die Einfahrt von nicht stadtverträglichen Parkhäuser könnten passende Standorte sein.
chenden Vorgaben auf Landes- und kommunaler Ebene, Lieferfahrzeugen in die Stadt besonders in die Innenstadt
so dass der Wirtschaftsverkehr als Nicht-Pflichtaufgabe setzen. In der Zukunft müssen allen nicht emissions- Abschließend ein Blick in die Glaskugel: Was glauben Sie,
meist aus dem Blickfeld kommunaler Planer gerät. freien Fahrzeugen der Zugang zur Innenstadt verwehrt wie die City-Logistik in zwanzig Jahren ausgestaltet sein
Des Weiteren sind Diskussionen mit den Wirtschaftsver- werden. Außerdem können Auflagen für die Fahrtenzahl
Thema Urbane Logistik

wird?
kehrsakteuren (Logistikunternehmen, Einzelhandel, …) in zur Motivation von unternehmensübergreifenden Logistik- Ich denke, die Kommunen haben den Wirtschaftsverkehr
Form von Wirtschaftsverkehrsplattformen hilfreich. Die Kooperationen (City-Logistik) dienen. Diese Maßnahmen insgesamt mehr im Blick bei ihren Verkehrskonzepten. Es
Kommunen sollten einen Wirtschaftsverkehrsbeauftrag- sollten mit den Akteuren abgesprochen und stufenweise werden mehr Flächen für Lieferverkehre zur Verfügung
ten als Ansprechpartner und Organisator des Austau- eingeführt werden. Dabei hat die Einhaltung der Grenz- stehen. Auch die Anlieferzeiten sind ausgedehnt, teilweise
sches benennen. werte aber oberste Priorität. auch spät bis Mitternacht. Das funktioniert gut, weil der
private Autoverkehr stark zurückgegangen ist und die
Wenn es um neue Konzepte zur Belieferung der letzten Beim Konflikt zwischen den Vorstellungen von attrakti- Lieferfahrzeuge alle elektrisch betrieben emissionsfrei in
Meile geht, stellen Logistikunternehmen häufig Forde- ven Innenstädten und Emissionen wird viel Hoffnung in die Stadt fahren. In den dichtesten Gebieten übernehmen
Maga zin Innenstadt

rungen an die Städte, z. B. zu Anlieferzeiträumen. Inwie- die E-Mobilität gelegt. Welche Vorteile kann eine Logistik Cargobikes die Belieferung. Die Logistiker kooperieren bei
weit sollten Städte auf solche Forderungen eingehen, um haben, die sich auf E-Mobilität konzentriert? der Lieferung weitgehend, um die Fahrtenzahl zu verrin-
die Verkehrsräume zu entlasten? Elektrische Fahrzeuge sind im kleinräumigen Lieferver- gern und die Auslastung zu erhöhen.
Der Wirtschaftsverkehr respektive Lieferverkehr erfüllt kehr mit kleinen und mittelgroßen Fahrzeugen das Mittel
wichtige Aufgaben der Ver- und Entsorgung unserer Städ- der Wahl, um die lokalen Emissionen stark zu senken
te. Nach dem Umweltverbund (ÖPNV, Fuß- und Radver- (Lärm und Luftschadstoffe). Darüber hinaus ist aber auch Kontakt
kehr) ist ihm Priorität einzuräumen, d. h. vor dem moto- eine Liefer-Bündelung durch Speditionskooperation nötig, Deutsches Institut für Urbanistik
risierten Individualverkehr. Dazu gehören ausreichende um Fahrten zu verringern.
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Bereich Mobilität und Infrastruktur


Lieferzugänge zu den Einzelhandelseinrichtungen z. B. Dr.-Ing. Wulf-Holger Arndt
durch die stärkere Einrichtung von Ladezonen. Dabei ist arndt@difu.de
Trends Vor dem Hintergrund der innerstädtischen Umwelt-
belastungen und des gesellschaftlichen Wandels
sind kreative Lösungen auch im Bereich der urbanen
Logistik gefragt. In diesem Kontext entstehen immer
neue Trends.

Das Projekt „Ich ersetze ein Auto“ des Instituts für Ver-
kehrsforschung im Deutschen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt e.V. und gefördert vom Bundesministerium
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
(BMUB) hat Elektro-Lastenräder im Tagesgeschäft
von städtischen Kurierunternehmen etabliert. Bei
dem neuen Projekt „Ich entlaste Städte“ (s. Titelbild),
können Firmen und öffentliche Einrichtungen Lasten-
räder für mehrere Monate in der Praxis testen (www.
lastenradtest.de).

Lastenräder
Die Nutzung von Lastenrädern im Wirtschaftver-

pixelio.de/Dieter Schütz
kehr ist ein Geschäft der Zukunft und somit noch
ausbaufähig. Neu ist diese Idee allerdings nicht. Roboter und Drohnen
Vor der Massentauglichkeit der Automobile waren
Transportfahrräder für Handel, Gewerbe und Kurier- Die Zukunft soll komfortabler werden. Folgt man den
dienste weit verbreitet. Umweltaspekte, steigende aktuellen Ansätzen der Technikbranche, so werden in
Benzinpreise, verstopfte Straßen, aber auch techni- einigen Jahren Lieferroboter unsere Pakete bringen
sche Möglichkeiten haben dazu geführt, dass in den und dabei sowohl die Straßen als auch den Luftweg
letzten Jahren das Lastenrad wieder neu entdeckt nutzen. So sind beispielsweise in Hamburg bereits
wurde. testweise kleine autonom fahrende Roboter un-
terwegs, die einem die fertige Pizza direkt an die
Vor allem auf der letzten Meile von Transportketten Haustür bringen. In Oberbayern wurden Testphasen
kann es als Alternative zu den Dieselzustellwagen, mit Drohnen durchgeführt. Die technischen Her-
Thema Urbane Logistik

aber auch zum Elektroauto, gesehen werden und da- ausforderungen sind dabei größtenteils gelöst, ein
mit einen Beitrag zur effektiven und umweltfreundli- Einsatz im Bereich der Innenstädte wird aufgrund
chen Gestaltung von Wirtschaftsverkehren leisten. der Belebtheit und Vielfalt aber wohl noch länger
dauern. Zudem sind die rechtlichen Einwände noch
Trotz des positiven Zuspruchs zeigt sich allerdings nicht gänzlich geklärt, auch wenn die Regulierungen
in der Praxis, dass die tatsächliche Nutzung im ge- für das autonome Fahren mittlerweile einen guten
werblichen Kontext aktuell hinter den theoretischen Schritt vorangekommen sind.
Erkenntnissen und Erwartungen noch zurückbleibt.
Maga zin Innenstadt

Ein großer Vorteil: Lastwagen könnten als mobile


Aktuell werden verschiedene Projekte in mehreren „Verteilerzentren“ umfunktioniert werden, von dem
Städten getestet sowie einige Forschungsvorhaben aus die Roboter und Drohnen starten und dort wieder
durchgeführt. So wurde in Herne der Einsatz von ankommen.
Fahrrädern im Wirtschaftsverkehr auf kommunaler
Ebene erprobt (Projekt der Zeppelin Universität), DHL Komfortabler wird es dadurch jedoch vorerst nicht …
Express sowie auch UPS nutzen Lastenräder mit die Lieferroboter können bisher noch keine Treppen
Containerboxen und in Berlin fahren Lastenräder, steigen.
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betrieben durch die GO! Express & Logistics.


E-Mobilität
Stau, Lärm und Luftverschmutzung: Die Qualität der
Innenstädte leidet unter dem Druck eines erhöh-
ten Verkehrsaufkommens durch MIV, ÖPNV und
logistische Ver- und Entsorgungsprozesse. Zudem Internet of Things
zieht es immer mehr Menschen zum Wohnen in die
Innenstädte, was die Anforderungen an eine lebens- Mit dem Internet of Things (IoT) wird der Trend Transport unter der Erde
werte Stadt weiter erhöhen könnte. Ein wichtiger und bezeichnet, immer mehr Gegenstände, die keine
erfolgversprechender Ansatz, um den Konflikten zwi- klassischen Computer sind, mit dem Internet zu Der Transport unter der Erde ist ein Trend, der durch
schen Wohn- und Logistikbedürfnissen in der Stadt verbinden. Auf diese Weise können Informationen, die einige Firmen aktuell immer mehr verfolgt wird. In
vorzubeugen, ist der verstärkte Einsatz von E-Mobili- den Gegenstand oder seine Umwelt betreffen, kom- der Schweiz haben sich die Unternehmen Coop, SBB,
tät, auch in der Logistik. muniziert, verarbeitet und weiter genutzt werden. Rhenus Alpina und Swisscom gemeinsam mit der Crowd-Shipping
Post, der Stadt Zürich und des Schweizer Verkehrs-
Denn der Einsatz von elektrisch betriebenen Fahr- Das fängt bei kleinen Benachrichtigungen über eine ministeriums in einem Förderverein zusammen- Die Idee hinter Crowd-Shipping ist nicht neu, er-
zeugen tangiert gleich zwei der Herausforderungen. aktuelle Veränderung an. So kann beispielsweise gefunden und verfolgen das Projekt „Cargo sous fährt aber im Kontext der Sharing-Economy und den
Einerseits sind die Lärmemissionen deutlich geringer, vom Briefkasten eine Mitteilung auf das Smart- terrain“ mit dem Ziel der Umsetzung ab 2030. Die Same-Day-Delivery-Ansprüchen der Konsumenten
dadurch können zukünftig die Anlieferungen z. T. in phone geschickt werden, die über einen eingetrof- CargoCap GmbH aus Deutschland arbeitet schon zurzeit einen neuen Aufschwung: Pakete werden von
Thema Urbane Logistik

die Nachtstunden verlegen werden und andererseits fenen Brief informiert. Doch die Entwicklungen in seit einigen Jahren an der Idee eines unterirdischen Privatpersonen an Privatpersonen ausgeliefert. Hier-
entsteht keine weitere Luftverschmutzung durch den diesem Bereich werden noch deutlich stärker sein. Transportsystems (s. Bild oben). Eine Nutzung wird zu werden meist Auslieferungsangebote auf einer
Einsatz der LKWs. Zusammen mit den Entwicklungen von Big Data, derzeit aktuell von der Stadt Bergisch Gladbach Homepage bereitgestellt, für dessen Auslieferung
also der algorythmus-gesteuerten Analyse großer intensiv geprüft. man sich per App oder Online melden kann. Nach
Die Nutzung von E-Mobilität in der Logistik wird oft Datenmengen, und der Real-Time-Auswertung und Bestätigung durch den Händler kann die Ausliefe-
zusammengedacht mit den sogenannten City-Hubs; Bereitstellung der Daten, lassen sich völlig neue und CargoCap ist eine Transportalternative für den Gü- rung der Sendung gegen Bezahlung erfolgen.
einem innenstadtnahen Verteilerzentrum, an dem die individualisierte logistische Vorgehensweisen erden- terverkehr in Städten und Ballungsräumen. In einem
Waren klassisch angeliefert und dann per elektrisch ken. So kann ein leerer Postkasten mitteilen, dass Güterverteilzentrum (GVZ) werden die für die Stadt Firmen, die solche Crowd-Shipping-Platformen
Maga zin Innenstadt

betriebenen Transportern oder auch elektrisch dieser nicht angefahren werden muss, entsprechend erforderlichen Güter auf Caps (elektrisch angetrie- betreiben, haben meist eine bestimmte Nische als
unterstützten Lastenrädern im Nahbereich verteilt können aus dieser Information neue und optimierte benen Miniwaggons) verladen und unterirdisch in die Fokus; von der globalen Mitnahme von Gegenständen
werden. Routen abgeleitet werden, was zu einer effizienteren Innenstadt transportiert. Dort können die Güter an durch Reisende (z. B. PiggyBee aus Brüssel) über
Ressourcennutzung führt. Auch können beispielswei- einen oder an mehrere zentrale Punkte (City-Hubs) einen eher national orientierten Auslieferumkreis
Auch die Deutsche Post DHL Group setzt auf Elektro- se Temperaturfühler an Paketen angebracht werden. ungehindert angeliefert werden. Die Weitervertei- (z. B. Überbringer aus Berlin) bis hin zur Abholung
mobilität. Mit ihren selbst entwickelten Elektrotrans- Kunden könnten dann im Supermarkt überprüfen, lung an den in der Umgebung ansässigen Groß- und mehrerer Pakete an einem Sammelpunkt und der
porter Streetscooter zählt sie zurzeit zum führenden ob bei dem Transport eines Produktes die Kühlkette Einzelhandel kann z. B. mit umweltfreundlichen E- darauf folgenden Distribution im Stadtgebiet durch
Hersteller von Elektrotransportern. Die Nachfrage eingehalten worden ist. Karren oder Lastenfahrrädern erfolgen. Privatpersonen (z. B. Amazon Flex in den USA).
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nach den Fahrzeugen ist stark angestiegen.


Geräuscharme
Nachtlogistik in Köln
Entzerrung des Verkehrsgeschehens durch die Verlagerung
von Anlieferungen in die Nacht im Rahmen des Forschungs-
projektes „GeNaLog“

Die Ausgestaltung effizienter Logistiknetze erfolgt heute


mehr denn je vor dem Hintergrund sich verschärfender
Rahmenbedingungen: Energieeinsparung, Ressourcen-,
Umwelt- und Klimaschutz stellen ebenso neue Anforde-
rungen an die Mobilität und Logistik, wie der immer weiter
voranschreitende Urbanisierungstrend, der demografi-
sche Wandel, die Digitalisierung und damit einhergehende
Veränderungen von Lebensstil und Einkaufsgewohnheiten.

Köln ist eine stark wachsende Stadt und vor dem Hinter-
grund der genannten Entwicklungen wird die sichere, so-
zial- und umweltverträgliche Gestaltung der Versorgung
der Bevölkerung mit Waren, Gütern und Dienstleistungen
in hoch verdichteten urbanen Räumen eine der zentralen
Herausforderungen für die Distributionslogistik in den
kommenden Jahren sein.

Schon heute ist die vorhandene Verkehrsinfrastruktur in


Köln vielfach an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt. Auf-
grund des Platzmangels und der hohen Flächennutzungs-
konkurrenz - vor allem in der Innenstadt - ist ein weiterer
Ausbau der Verkehrsnetze für den motorisierten Indi-
vidualverkehr (MIV) weder möglich noch erwünscht. Da
die Belastung der Verkehrsinfrastruktur im Tagesverlauf
nicht konstant, sondern im Gegenteil, sehr dynamisch ist,
sind Ansätze, die eine zeitliche Entzerrung der Verkehrs-
ströme ermöglichen, von großem Interesse für Köln und
andere Großstädte.
Thema Urbane Logistik

Projektbeschreibung und -ziele


Hier setzt das 2013 gestartete Forschungsprojekt „Ge-
räuscharme Nachtlogistik“ (GeNaLog) an. Das Hauptziel
des Projekts ist es, ein dienstleistungsbasiertes Lo-
gistikkonzept zur Reduzierung der Lärmbelastung, der
Verkehrsüberlastung und der Umweltverschmutzung in
urbanen Gebieten zu entwickeln und dieses in Pilotversu-
Maga zin Innenstadt

chen zu erproben.

Konsortialführer ist das Fraunhofer-Institut für Materi-


alfluss und Logistik in Dortmund, welches das Projekt
gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für System- und
Innovationsforschung zugleich wissenschaftlich begleitet.
Als kommunale Partner sind, neben der Stadt Köln, die
Städte Dortmund und Karlsruhe als sogenannte Value-
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Partner beteiligt. Der Beitrag der Städte umfasst vor allem


eine koordinierte Abstimmung mit verschiedenen Fach-
Lokaso.Siegen
Gegenmodell zu Amazon und Co.

Noch schnell ein Geschenk für die Geburtstagsfeier am eigene regional verankerte Betreibergesellschaft ergibt
Wochenende besorgen … Gehe ich in die Stadt oder durch- sich andererseits aber auch ein enormer Vorteil gegenüber
forste ich das www und lasse mir das Paket nach Hause den großen Logistikern: Die Lieferung noch am selben
liefern? Der stetig wachsende Umsatz des Online-Handels Tag (Same-Day-Delivery) wird möglich, und das zu zwei
belegt: Immer mehr Menschen entscheiden sich für letz- Zeitfenstern in einem Fahrradius von 15 - 20 km um
teres. Eine Entscheidung, die in der Masse die bekannten die Innenstadt. Eine eigenständige Logistik mit eigenen
(und im seltensten Fall gewollten) Auswirkungen mit sich Fahrzeugen entlastet den Verkehr auf den Straßen und die
bringt: Wachsende Leerstände in unseren Innenstädten eigenen Kühlungen ermöglichen zudem den Transport von
und das Wegbrechen der innerstädtischen Randbereiche. Lebensmitteln.
dienststellen in Bezug auf den Rechtsrahmen, notwendige Märkte im gesamten Einzugsgebiet Köln hat die REWE
Genehmigungen und auch der Sicherheit. Als Praxispart- Group drei Testfilialen innerhalb des Kölner Stadtgebiets Die oft vorgeschlagene Lösung für den Einzelhandel: Durch die Kooperation mit der IHK Siegen, dem Bürger-
ner konnten die REWE Group, die DLG Dortmunder Logis- ausgewählt. Kriterien hierfür waren die Entfernung zum die Digitalisierung mitgehen. Dazu zählen u. a. das Aufset- meister, dem Landrat, den Einzelhandelsgeschäften,
tik Gesellschaft mbH (ehemals TEDi Logistik) sowie die Regionallager aufgrund der Reichweitenbeschränkung zen einer eigenen Homepage sowie ein Online-Marketing dem Stadtmarketing, der Wirtschaftsförderung und den
DOEGO Fruchthandel und Import e.G. gewonnen werden. des elektrischen Lkw sowie die Restriktionen der internen (Stichwort: Multi-Channel-Marketing). Dass dies jedoch Sparkassen der Stadt Siegen konnten optimale Voraus-
Tourenplanung. Diese ausgewählten Filialen wurden in die Ressourcen vieler Einzelhändler überschreitet, hat setzungen geschaffen werden, dieses Projekt hinsichtlich
Zu Beginn des Projekts mussten erst einmal viele Fragen der Testphase mehrmals wöchentlich zwischen 22 Uhr Lokaso in Siegen erkannt und genau dort angesetzt. Auf Selbstvermarktung, Marketing, Betreuung der Einzel-
geklärt werden. Diese waren zum einen rechtlicher Natur: und 24 Uhr beliefert. einer gemeinschaftlichen Homepage werden die Anfor- händler sowie Logistik und Zahlungsverkehr unterstüt-
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine derungen an Online-Präsenzen der Einzelhändler gebün- zend zu realisieren.
Belieferung jenseits der 22 Uhr überhaupt genehmi- Während der Testphase wurden im Rahmen eines delt und gemeinschaftlich beworben. Entstanden ist ein
gungsfähig ist? Hier stellte sich heraus, dass vor allem die Monitoring-Konzepts ausgewählte Anliefertouren durch Online-Kaufhaus, in dem rund 45 Geschäfte aus Siegen Somit sorgt Lokaso nicht nur für die zeitliche Entlastung
Bestimmungen der TA Lärm maßgeblich für die immissi- Mitarbeiter des Fraunhofer IML begleitet. Des Weiteren und Umgebung ihre Produkte zum direkten Kauf anbieten, der Kunden, sondern stärkt auch den Einzelhandel in der
onsschutzrechtliche Beurteilung im Rahmen des Geneh- sind Lärmmessungen zur Überwachung der Lärmemis- kostenlose Lieferung inklusive. Region, erhält Arbeitsplätze, fördert die Wirtschaft und
migungsverfahrens sind. Dabei unterscheiden sich die sionen durchgeführt worden. Die im direkten Umfeld stellt zudem ein wichtiges logistisches Angebot für Men-
einzuhaltenden Lärmgrenzwerte je nach Baugebietstyp lebenden Anwohner wurden im Vorfeld schriftlich über die Der Erfolg von Lokaso liegt dabei insbesondere in der schen mit eingeschränkter Mobilität dar.
und sind in reinen Wohngebieten entsprechend niedriger Testphase informiert und ein Ansprechpartner genannt, Verknüpfung von Regionalität und Logistik begründet.
als in Mischgebieten oder gar Gewerbegebieten. der bei weiteren Fragen und eventuellen Ruhestörungen Mit dem Aufbau einer eigenverantwortlichen Auslieferung
unmittelbar kontaktiert werden konnte. Es ist jedoch über von Waren kann Lokaso einerseits genau das, was auch Kontakt
In der Folge standen technische, organisatorische und den gesamten Zeitraum keine einzige Beschwerde eines andere Online-Kaufhäuser können: Die Waren direkt an Lokaso GmbH
logistische Fragen im Vordergrund: Welches e-Nutzfahr- Anwohners eingegangen. die Tür des Kunden liefern und damit die Konsumbedürf- Paula Böhmer
zeug eignet sich am ehesten? Welche weiteren Geräusch- nisse der Kunden erfüllen. Mit der Belieferung durch eine paula.boehmer@lokaso.net
quellen (z. B. Fahrertür, Radio, Ladebordwand, Rollwagen, Wie geht es weiter?
Untergrund, Türen, Tore auf dem Gelände) gibt es? Wie Der Verlauf der Testphase, die ohne erkennbare negative
laut sind diese? Gibt es leisere Betriebsmittel? Können Auswirkungen auf die Anwohner verlaufen ist, stimmt
Geräusche anderweitig reduziert werden (z. B. durch optimistisch, dass die Auswertungen der begleitenden
Thema Urbane Logistik

Auslegen von Gummimatten)? Durch diverse „Trocken- Lärmmessungen den positiven Eindruck mit belastbaren
übungen“ konnte der Lärmpegel sukzessiv immer weiter Daten untermauern. Bis Ende September 2017 werden die
abgesenkt werden. Zugleich wurden noch ungelöste Auswertungen sowie die darauf basierende Gesamtevalu-
Probleme (es gibt z. B. derzeit keine automatisch leise ation des Forschungsvorhabens durch die Projektpartner
schließende Fahrertür) identifiziert. abgeschlossen sein und ein umfassender Bericht über das
Forschungsvorhaben veröffentlicht. Dieser soll auch als
Parallel haben die Praxispartner an den unternehmensin- Ergebnisbericht für mögliche Folgeprojekte an anderer
ternen, organisatorisch-logistischen Fragen gearbeitet, Stelle dienen.
Maga zin Innenstadt

die es innerhalb der veränderten Versorgungskette zu


erfüllen gilt. Dies reicht von einer Anpassung der Konso-
lidierung im Lager, über veränderte Arbeitszeiten bis hin Kontakt
zur Auswahl geeigneter Filialen für den Pilotversuch und Stadt Köln, Amt für Straßen und Verkehrstechnik
einem darauf optimierten Routing. Benjamin Klein
benjamin.klein@stadt-koeln.de
Testphase in Köln
Unter Einbeziehung der Erkenntnisse der ersten Testläufe
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Fraunhofer IML, Abt. Verkehrslogistik


in Dortmund wurde schließlich eine fünfwöchige Testpha- Dipl.-Logist. Daniela Kirsch
se in Köln gestartet. Nach der gründlichen Analyse aller daniela.kirsch@iml.fraunhofer.de
Cargohopper in
amsterdam
Eine saubere Lösung für die Innenstadt

Mit dem Cargohopper reagiert das niederländische Unter- Die Waren werden nach Zieladressen geordnet und auf
nehmen TransMission B.V. auf die aktuellen Herausforde- die Cargohopper verteilt. Die Auslieferung findet sodann
rungen, vor denen viele Städte im Kontext von erhöhtem unabhängig vom vorherigen Logistiker durch die Cargo-
Verkehrsaufkommen, Lärm und Emissionen stehen. Ziel hopper in die Umweltzone statt.
dabei ist es, eine emissionslose und gebündelte Logistik
für die Belieferung der Innenstädte durch Elektromobilität Die Idee hat dabei mehrere Vorteile. Zum einen kann auf
anzubieten. Das Unternehmen startete mit dem Cargo- diese Weise die Anzahl der in der Innenstadt fahrenden
hopper im Jahre 2009 in Utrecht und begann 2013 den Transporter verringert werden, da die Cargohopper am
Betrieb in Enschede. Stadtrand neu gepackt werden und damit immer voll
beladen sind. Dadurch entzerrt sich der Verkehr in der In-
In Amsterdam konnte Cargohopper insbesondere vor dem nenstadt insgesamt. Zum anderen werden die Lieferungen
Hintergrund einer 2008 eingerichteten Umweltzone (Low- gebündelt, so dass ein Zielort nicht von mehreren Liefe-
Emission-Zone) Fuß fassen. Seit 2013 werden hier vier ranten täglich angefahren werden muss. Darüber hinaus
Cargohopper eingesetzt und beliefern die Umweltzone an wird die Attraktivität der Innenstadt verbessert. Weniger
fünf Tagen in der Woche. Verkehr bedeutet auch weniger Lärm, die voll elektrisch
Thema Urbane Logistik

fahrenden LKW stoßen keine Emissionen aus und sind


Zunächst einmal ist der Cargohopper eine elektrisch wesentlich geräuschärmer zu nutzen.
betriebene Sattelzugmaschine, die mit einem BE-Füh-
rerschein gefahren werden darf und dessen Nutzlast mit Letztlich muss jedoch auch festgestellt werden, dass die
einem 7,5-Tonner vergleichbar ist. Hinter dem Namen elektrisch organisierte Logistik teurer ist, als die kon-
Cargohopper steckt jedoch noch viel mehr: Ein modernes ventionelle Belieferung. Auch die Einführung elektrischer
Logistikkonzept für die letzte Meile, das die Ansprüche der Lieferfahrzeuge ist in der Regel erst durch eine Förderung Cargohopper ist Teil des Netzwerkes „Amsterdam
Städte auf Nachhaltigkeit und die Attraktivität der Innen- möglich, da elektrische Fahrzeuge in dieser Größenord- Smart City“. Die unter www.smartcityamsterdam.com
Maga zin Innenstadt

städte bedient und in Verbindung mit Überlegungen zur nung noch als Einzelanfertigungen produziert werden erreichbare Plattform sammelt und verbindet unter-
Wirtschaftlichkeit und Effizienz auch auf die Wünsche der müssen. Für eine zukünftige, auf Elektromobilität auf- schiedliche Projekte für eine nachhaltige wirtschaftliche
Logistiker und Empfänger in der Stadt eingeht. bauende Logistik müssen Politik und Stadtverwaltungen Entwicklung der Stadt Amsterdam und zur Förderung
demnach entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. innovativer und zukunftsweisender Märkte.
Und das geht so: Knapp außerhalb der Umweltzone
(Duivendrecht) befindet sich ein Logistiek Ontkoppelpunt
(LOP). An diesem Sammel- und Verteilerzentrum der
Firma Deudekom liefern unter anderem die Logistikunter- Kontakt
22 23

nehmen Canon sowie weitere Lieferanten der Hochschule RoozWorks Communicatie


Amsterdam ihre für die Innenstadt bestimmten Waren ab. Bert Roozendaal
bert@roozworks.nl
City-Hub und
Cubicycles
Die letzte Meile ist grün

Das Wachstum im E-Commerce und die damit einher- Diesen Fragen nimmt sich auch das weltweit größte Kleine Verteilzentren und große Räder
gehende Paketflut ebben nicht ab. Für Logistiker wie Logistikunternehmen Deutsche Post DHL Group an, ins- DHL Express, der auf eilige Sendungen spezialisierte Ge-
Ballungszentren bedeutet das auf den ersten Blick mehr besondere mit Bezug auf das eigene Geschäft. Denn der schäftsteil des Konzerns, überdenkt dafür das infrastruk-
Zustellfahrzeuge, mehr Verkehr, mehr Abgase. Dass Pa- international florierende E-Commerce-Handel beflügelt turelle Netzwerk und setzt für die Zustellung unter ande-
kete und eilige Dokumente auch auf anderen Pfaden ihren die Logistik immens. Im Jahr 2015 wurden weltweit insge- rem City-Hubs und Lastenräder, sogenannte Cubicycles,
Weg zu den Abnehmern in der Stadt finden können, zeigt samt 31 Milliarden Pakete verschickt, bis 2018 soll diese ein. Cubicycles sind vierrädrige Fahrräder, die im Liegen
Deutsche Post DHL Group. Der Bonner Konzern erfindet Zahl um 20 Prozent steigen. Doch wie ist diese Entwick- gefahren werden, einen unterstützenden Elektromotor
sich und die Zustellung auf der sogenannten letzten Meile lung und das entsprechend erhöhte Verkehrsaufkommen haben und auf alle gängigen Radwege passen. Im Zusam-
neu: Mit einem alternativen Depot-Konzept und Lastenrä- mit dem Umweltschutz vereinbar, der seit dem Pariser menspiel entfaltet das Konzept sein volles Potenzial, wie
dern. Klimaabkommen immer stärker im Fokus steht? Speziell Pilotprojekte seit Anfang des Jahres in Utrecht, Frankfurt
in Großstädten, wo viele Pakete auf kleinem Raum verteilt am Main, Berlin und Den Haag zeigen.
Aufgrund der anhaltenden Urbanisierung werden einer werden müssen? Mega-Cities wie Peking, Mexiko City,
UN-Prognose zufolge bis 2050 zwei Drittel der Weltbevöl- Neu-Delhi leiden seit Jahren unter Smogwolken. Und erst Anders als bisher, wo am Rande der Städte große Dis-
kerung in Städten leben. Die heutigen Mega-Cities werden im Januar dieses Jahres wurden bedrohliche Feinstaub- tributionszentren Ausgangspunkt für die Verteilung auf
weiter wachsen, während zahlreiche neue Millionenstädte werte in Stuttgart gemessen, die sogar über dem Niveau der letzten Meile sind, fungieren die City-Hubs in Bal-
entstehen. Wirtschaft, Forscher, Stadtplaner und -verwal- der chinesischen Hauptstadt lagen. Wie sollen in Zukunft lungszentren als kleines Depot für die Sendungen. Diese
tungen beschäftigen sich daher schon lange mit Fragen, also Pakete ihren Weg zum Empfänger finden? Per Trans- Sendungen sind in speziell gefertigten Transportboxen
die mit dieser Entwicklung in Verbindung stehen: Wie kann porter? Elektroauto? Gar per Drohne? verstaut, die bis zu einem Kubikmeter Volumen oder 125
der nötige Warenfluss sichergestellt werden? Was bedeu- Kilogramm Express-Sendungen fassen. Ein Vorteil dabei:
tet dies für innerstädtische Mobilität? Welche Konsequen- Die Grundfläche der Box entspricht einer Euro-Palette, Neben der umweltfreundlichen Art der emissionslosen
zen sind für den Umweltschutz zu ziehen? wodurch die Container der Industrienorm folgen und Zustellung entstehen auch keine störenden Verkehrsge-
somit problemlos transportiert werden können. Außer- räusche; in Wohngebieten ein immenser Vorteil. In den
dem sind sie so flach, dass andere Radfahrer im Straßen- Niederlanden stellt DHL Express bereits bis zu 60 Prozent
verkehr mühelos über sie hinweg schauen können. Die des innerstädtischen Volumens in den großen Metropolen
Verteilung der Transportboxen zu den City-Hubs erfolgt per Lastenrad zu. Sollte das Pilotprojekt erfolgreich sein,
per Transporter, während die Zustellung auf der letzten werden der City-Hub und das Cubicycle diesen Anteil in
Thema Urbane Logistik

Meile durch die Cubicycles erledigt wird. den kommenden fünf Jahren vergrößern.

Die Fahrradkuriere holen am City-Hub jeweils einen Denn die Bonner haben sich mit ihrem GoGreen Umwelt-
Container ab und begeben sich auf ihre Zustelltour. Die schutzprogramm selbst verpflichtet und ambitionierte
Räder können Verkehrsstaus umgehen und kommen so im Ziele gesetzt: Bis 2050 sollen alle logistikbezogenen
Vergleich zu den üblichen Transportern auf bis zu doppelt Emissionen auf Null reduziert werden. Mit Cubicycles wird
so viele Zustellstopps pro Stunde. Diese dezentrale Zu- diese Vision emissionsfreier, urbaner Logistik in die Tat
stellung ist wesentlich schneller und flexibler und führt zu umgesetzt.
Maga zin Innenstadt

einer enormen Zeitersparnis. Der größte Vorteil ist aber


ein anderer: Das Konzept ist deutlich umweltfreundlicher.
Jeder City-Hub ersetzt zwei Zustellfahrzeuge und spart
so jährlich über 16 Tonnen CO2 sowie weitere Emissionen
wie Stickstoffdioxid ein. Auch funktionelle Probleme wie Kontakt
von Fahrzeugen blockierte Radwege und Fahrstreifen sind Deutsche Post DHL Group
passé. Ganz zu schweigen von Stau verstopften Straßen Daniel McGrath
im Berufsverkehr oder negativen Umwelteinflüssen durch
24 25

Pressesprecher DHL Express


Benzin- und Dieselmotoren. pressestelle@dpdhl.com
Literatur

Mehr als die letzte Meile


Wie smarte Logistik die Städte
von morgen formt (JLL 2017)

ZF-Zukunftsstudie 2016
Die letzte Meile (Fraunhofer IML
2016)

Impressum
Untersuchung des Ein-
satzes von Fahrrädern im Herausgeber
Wirtschaftsverkehr Netzwerk Innenstadt NRW
Schlussbericht an das BMVI (DLR Geschäftsstelle
2016) Schorlemerstraße 4
48143 Münster
Potenziale einer
Innovativen Stadt- V.i.S.d.P.
Logistik in Bottrop Jens Imorde
Ergebnisse des Forschungs-
projekts InnovationCity Logistik Redaktion und Gestaltung
Bottrop (Fraunhofer IML 2016) Florian Sandscheiper
Monika Syska

Helfi - Herner Lastenfahr- Druck


rad Druck & Verlag Kettler GmbH, Bönen/Westfalen
Klimafreundlicher Wirtschafts-
verkehr in Kommunen als Beitrag Bildnachweis
Thema Urbane Logistik

zur Energiewende (Zeppelin Uni- Netzwerk Innenstadt NRW, soweit nicht anders angegeben
versität Friedrichshafen 2016)
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Titel, S. 14;
Michael Grosler, S. 2; pixelio.de/Thommy Weiss, S. 3; Fraun-
Ich ersetze ein Auto hofer IML, S. 4-5; qimby.net/Simon Preis, S. 7 oben; pixelio.de/
(Schlussbericht) lichtkunst.73, S. 7 unten; Deutsches Institut für Urbanistik, S.
Elektro-Lastenräder für den 11; pixelio.de/Dieter Schütz, S. 15; visaplan GmbH, S. 17; Fraun-
klimafreundlichen Einsatz im hofer IML, S. 18-19; REWE Group, S. 20; Lokaso GmbH/Patrick
Maga zin Innenstadt

Kuriermarkt (DLR, BMUB 2015) Schulte, S. 21; Bert Roozendaal Cargohopper, S. 22-23, S. 27;
Deutsche Post DHL Group, S. 24-25.

Münster, September 2017


City-Logistik
Bestandsaufnahme relevanter
Projekte des nachhaltigen Wirt-
schaftsverkehrs in Zentraleuropa
26 27

(Fraunhofer IIS 2013)


www.innenstadt-nrw.de

Die Innenstädte leiden unter verstopften Straßen, Luftschadstoffen und Lärm.


Einen wesentlichen Anteil daran hat auch der Liefer- und Güterverkehr. Vor dem
Hintergrund der aktuellen Diskussion zur Einhaltung der europäischen Grenzwerte
für Feinstaubpartikel und Stickstoffdioxide wird viel überlegt, wie sich die urbane
Logistik nachhaltig und städtebaulich verträglich organisieren lässt. Die Kommunen
stehen vor einem enormen Handlungsdruck, neue und intelligente Lösungen sowie
Kooperationen sind gefragt.

NETZWERK
INNENSTADT
NRW

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