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FACHBEREICH PSYCHOLOGIE UND SPORTWISSENSCHAFT

Lösungsklausur

Fachpraktische Prüfung im Modul:


M 7/8 Sportart: Handball Grundkurs

Name Dozent/in: Axel Binnenbruck

Termin: WS 09/10 BA: _________

10.03.10 1/ 6 L_sungsklausur_Handball_GK_WS_09_10.doc
Axel Binnenbruck
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(Name)

FACHBEREICH PSYCHOLOGIE UND SPORTWISSENSCHAFT

1 1. Nenne in Stichpunkten (a) die technischen und taktischen Grundregeln beim Prellen
und (b) beim Fangen. (12 Punkte)
 DHB Handbuch 1, S. 199 und 211

a) Technisch-taktische Grundregeln beim Prellen:


(bei 11 Aspekten 8 pkt – ansonsten +/- 0,7 pro Aspekt)

Prellltechnik:
1. Füße mindestens schulterbreit auseinander
2. Knie sind gebeugt (tiefer Schwerpunkt)
3. Körper etwas nach vorn geneigt
4. der Kopf ist erhoben

Prellbewegung
1. Ball seitlich
2. vor dem Körper
3. auf Hüfthöhe prellen
4. Finger gespreizt
5. Handgelenk locker
6. Ball nach schräg vorn-unten
7. drücken (nicht schlagen)
8. das Handgelenk klappt leicht nach
9. der Unterarm schwingt nach
10. den zurückprellenden Ball so früh wie möglich weich annehmen, ihn „ansaugen“

Taktische Grundregeln:
1. Je größer die Laufgeschwindigkeit, umso weiter seitlich vor dem Körper den Ball auf den Boden
prellen.
2. Beim Prellen nicht ständig auf den Ball schauen! Sonst können Gegen- und Mitspieler nicht
beobachtet werden!
3. Nicht in ungünstige Spielräume (z.B. Außenpositionen) prellen!
4. Wenn möglich, den Ball immer mit dem Körper vor dem Zugriff des Gegners schützen: Die ballferne
Schulter zum besseren Schutz des Balls nach vorn bringen (seitliche Stellung).
5. Wenn ein Gegenspieler attackiert, den Ball möglichst tief prellen.
6. Prell-Schritt-Koordination: Prellen mit rechts beim Linksschritt, Prellen mit links beim Rechts- schritt.

b) Die richtige Technik der Ballannahme


c) (bei 8 Aspekten 4 pkt – ansonsten +/- 0,5 pro Aspekt)

Annahme hoch zugespielter Bälle (Bereich zwischen Brust und Kopfhöhe)


1. Die Arme sind leicht angewinkelt
2. bewegen sich dem Ball entgegen.
3. Hände und Finger bilden einen Trichter, eine Art auf dem Kopf stehendes Herz oder „w“.
4. Finger und Daumen sind gespreizt.
5. Die Daumen zeigen zueinander.
6. Den Ball elastisch vor dem Körper annehmen und durch Heranziehen der Hände zum Körper
„ansaugen“.
7. Die Daumen befinden sich hinter dem Ball und verhindern dessen Durchrutschen auf die Brust.
8. Bei härter geworfene Pässe ggf einen Ausfallschritt nach hinten

Annahme flach zugespielter Bälle (Bereich Hüfthöhe oder tiefer)


1. Die Hände bilden eine „Schaufel“.
2. Die Handrücken zeigt nach unten.
3. Die kleinen Finger zeigen zueinander und die Daumen nach außen.
4. Den Ball elastisch annehmen und an den Oberkörper heranziehen.

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2 Nenne die möglichen Stellschrauben/ Variablen/ „magischen Rauten (nach Emrich)“


eines Spielreihenvermittlungsmodells zum Erlernen des Handballspiels und gebe je 4
Beispiele der Änderungsmöglichkeiten. (8 Punkte)
 Emrich, S. 12

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3 3. Erstelle drei im Komplexitätsgrad ansteigende Übungsformen für ein Wurftraining


aus dem Rückraum für 15 Spieler der Sekundarstufe II. (12 Punkte)

(Je Übungsform 4 Punkte abzgl 0,5 pro fehlendem Aspekt)


1. Zeichnung
2. Erläuterung
3. Vollständig Drei
4. Im Schwierigkeitsgrad ansteigend
5. Wurftraining
6. Aus dem Rückraum
7. 15 Spieler
8. Für Sek II
9. Gelungene, sinnvolle, verständliche, logische, funktionierende, nachvollziehbare Organisation

Pluspunkt für Orginalität, Attraktivität, Herausforderung…

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4 (a) Nenne die Gründe und wichtigsten Vorteile einer offensiven Deckung
(Manndeckung bzw. 1:5 Abwehr) für den Anfängerbereich bzw. das
Grundlagentraining? (5 Punkte)
(b) Nenne die Dir bekannten individualtaktischen Grundregeln für das Abwehrspiel(8
Punkte)

a) Gründe für die Manndeckung im Kinderhandball:

(i.d.R. bei 10 Aspekten 5 Pkt./ +/- 0,5 pro Aspekt)

1. Die Manndeckung trägt entscheidend zur Entwicklung von Spielkreativität, Eigeninitiative und damit
auch von Eigenverantwortung bei, da die Kinder ohne taktische Zwänge spielen können!
2. Die Zielorientierung „Ballgewinn“ motiviert Kinder zum Abwehrspiel und entspricht der Spielidee
(Ballbesitz =Angriff)!
3. Die Manndeckung erlernen Kinder leichter als taktisch komplexe Raumdeckungssysteme! ->
Schrittweise Hinführung
4. Nur in der Manndeckung lernen Kinder die Grundlagen des modernen aktiven Abwehrspiels (1
gegen 1-Abwehr in versch. Räumen, Antizipation, Reagieren auf angriffsspezifische Bewegungen)!
-> Ziel Allrounder
5. Mit der Manndeckung erlernen Kinder fast automatisch auch wichtige Angriffsgrundlauen wie ‚z.B.
das Spiel ohne Ball -> Spiel in die Tiefe wird ermöglicht
6. Die Manndeckung entspricht dem Bewegungsdrang und der Spielfreude von Kindern; ist aktiv

Weitere Aspekte:

- Leistungsstarke Pärchen
- individuelle Leistungsbewertung

b) individualtaktischen Grundregeln für das Abwehrspiel

(i.d.R. bei 12 Aspekten 8 Punkte; +/-0,75 pro Aspekt)

1. „Freie“ Bälle erkämpfen


2. Den Ball herausspielen
3. Pässe/Anspiele antizipieren und abfangen
4. Gegenspieler/Torwart
— stören
— verunsichern
— täuschen --
— „mit ihm spielen“
5. Nicht auf Täuschungen der Angreifer reagieren
6. Lauf- und Passwege blockieren
7. Fehler der Gegenspieler provozieren
8. Angriffsdruck/‘Spieldynamik unterbrechen
9. Handlungsmöglichkeiten der Angreifer einschränken oder diesen bestimmte Spielhandlungen
„aufzwingen“

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Weitere mögliche Antworten:
1. generelle taktische Was-Entscheidung (offensive oder defensive Grundstellung/ wo befinde ich mich
auf dem Feld; Gegenspieler mit Ball (Dribbeln; Nach Ballaufnahme; Wurfgefahr), Gegenspieler
ohne Ball)
2. Grundstellung immer zwischen Gegenspieler und Tor stehen
3. versetzte Fußstellung hinsichtlich der Wurfarmseite des Angreifers, um Durchbrüche zur starken
Wurfarmseite zu verhindern
4. Blickrichtung zum Ball
5. Peripheres Sehen zum Gegner und Ball
6. Durchbrüche/ Würfe in ungünstigen Positionen drängen/ zulassen
7. Der Verteidiger geht offensiv nach vorne
8. schnelle elementare Bewegungstechniken (Beinarbeit/ sidesteps, Armarbeit)
9. Bodenkontakt mit den Fußballen
10. Leichte Beugung der Knie und der Hüfte
11. Gegenspielernahe Hand/ Führhand geht zum Ball und erschwert/ Verhindert das Anspiel bzw. die
Ballannahme, andere zur Hüfte
12. Körperschwerpunkt abgesenkt
13. Oberkörper aufrecht
14. Arme als Abstandshalter und Aufsaugeschwamm angewinkelt
15. 1m Sicherheitsabstand
16. Nicht auf Täuschungen reagieren, diese antizipieren
17. Bei Prellaktionen den Ball rausspielen
18. Bei Durchbruchsaktionen schnell zurücksinken und zur Ballaufnahme zwingen
19. Schritte oder Doppeldribbeln provozieren
20. Selber Täuschungen einsetzen
21. Alternativ Gegner auflaufen lassen/ Stürmerfoul provozieren
22. Alternativ taktisches Foul durch festmachen
23. Torwürfe mit beiden Armen Blocken (Lange Ecke des Tores/ kurze Torwart)
24. Freilaufen abwehren
25. Kreuzen/ Sperren abwehren durch übergeben/ übernehmen
26. Einlaufen abwehren durch begleiten
27. Helfen bei ausgespielten Mitspielern

1. Jeder Abwehrspieler ist in seinem bestimmten Abwehrraum für seinen Gegenspieler verantwortlich.
- 1 Kreis
- 5 auf 10 m
2. Es soll aktiv/ offensiv gedeckt werden, d.h. der Gegenspieler wird mit der Ballannahme attackiert.
3. Es soll Pressdeckung gespielt werden, wenn der direkte Gegenspieler im Ballbesitz ist und prellt.
4. Durch gute Deckungsarbeit sollen das Pass- und Kombinationsspiel gestört werden.
5. Angreifer, die in die Nahwurfzone laufen, werden begleitet.
6. Angreifer, die ihre Position wechseln, werden übernommen.
7. Wird ein Abwehrspieler „überlaufen“, soll ihm von seinen Mitspielern geholfen werden
8. auf Wurfarmseite stehen
9. nach Außen in schlechte Wurfpositionen drängen
10. heiße Zone eng decken
11. Angreiferverhalten antizipieren
12. Ball und Gegenspieler im Auge behalten
13. Kommunizieren und Reden

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