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Alle von uns möchten bedingungslos und ewig geliebt werden – mit
einer Liebe, die über Schönheit, Intelligenz oder irgendeiner anderen
oberflächlichen Eigenschaft hinwegsieht. Wir möchten geliebt werden,
weil es uns einfach gibt. Gleichzeitig haben wir ein natürliches, angebo
renes Verlangen, die Liebe mit anderen zu teilen. Dieses Liebesanliegen
besteht, weil wir in Wirklichkeit ewige, liebende Wesen sind, deren Seele
von Wissen und Glückseligkeit erfüllt ist. Obwohl wir vorübergehend in
der stofflichen Verkörperung von materieller Energie bedeckt sind, bleibt
die uns innewohnende Natur göttlich und wir streben stets bewußt oder
unbewußt nach der glückseligen Liebe des spirituellen Königreichs, wo
unsere wahre Erfüllung liegt.
Unzählig viele Menschen haben sich in der heutigen Welt noch nie
richtig geliebt gefühlt. Sie haben keine Vorstellung was, trotz ihrer tie
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
fen Sehnsucht Liebe wirklich ist. Tatsächlich entwickelte sich der Begriff
der »Liebe« in unseren täglichen Beziehungen in eine nicht klare Bedeu
tung und mag manchmal sogar etwas völlig anderes, wie Herrschaft und
Bedürfnis, bezeichnen. So wird die Idee der Liebe oft auf einen bloßen
körperlichen Austausch reduziert oder auf den Versuch, von einem an
deren Menschen Befriedigung zu erlangen – wenn nötig mit Gewalt. Das
ist keine Liebe.
Das Problem entsteht, weil wir an den falschen Orten nach Antwor
ten suchen. Wir haben die spirituelle Dimension des Lebens vergessen.
Einer Gesellschaft ohne spirituellen Kern fehlt der »kosmische Kleb stoff«,
der alles zum Wirken bringt. Liebe ist dieser kosmische Klebstoff, der uns
zusammenhält, während wir lernen, wie wir miteinander und letztlich mit
der höchsten Persönlichkeit Gottes eine Beziehung einge hen können.
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Kapitel 2 – Was ist Liebe?
bekommen, was wir wollen, dann ist das kein Ausdruck der Liebe. Be
dingungslose Liebe gründet nie auf dem Versuch, etwas zu bekommen.
Stattdessen ist es eine Erfahrung des Gebens eine erhabene und freud
volle Tätigkeit, in der jeder Beteiligte danach strebt, großzügiger als der
andere zu sein.
Dieser Punkt ist vor allem für jene Gesellschaft von besonderer Be
deutung, in der oft Liebe mit Sex verwechselt wird. Sex bereitet uns ei nes
der größten Vergnügen, das wir hier erfahren können und wir versu chen
es, so oft wie möglich zu genießen. Fast alle größeren Bemühungen
unser Bewusstsein zu beeinflussen, gründen auf dem Versuch, uns se
xuell zu verlocken. Leider hat dieser Versuch, die menschliche Zivilisati on
zu versklaven, nur allzu großen Erfolg. Wie wir bereits erörtert haben,
versuchen heutzutage zahllose Werbungen, den sexuellen Wunsch der
Öffentlichkeit zwecks Verkaufsförderung, zu beleben. Die Folge ist die
Ausrichtung der Menschen auf Äußerlichkeiten. Sie legen keinen Wert
mehr darauf andere oder sich selbst kennenzulernen. Da sie nicht über
das »körperliche Spiel« hinauskommen, ist ihr Bewußtsein in Wirklich keit
ein versklavter Gegenstand körperlicher Lüste.
Liebe hat nichts mit Ausbeutung zu tun. Sie ist kein Geschäft oder ein
Abrechnungssystem, das von einer Person verlangt, die Rechnung
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Oft entscheiden wir uns für sichere Beziehungen, die wie ein Ge
schäft funktionieren: »Du befriedigst mich, und ich befriedige dich.«
Doch sobald Störungen in unserer Abmachung aufkommen, sind wir lei
der zu schnell dazu bereit, eine andere Beziehung zu suchen. Letztlich
hat wahre Liebe nichts mit dem zu tun, was andere sagen oder tun. Sie
gründet in uns selbst – und nicht in anderen Personen – denn sie ist Aus
druck von dem, was wir sind, was wir haben und was wir teilen können.
Wenn wir jemanden lieben, möchten wir etwas für diese Person tun.
Wenn wir uns wirklich um unseren Ehemann, unsere Ehefrau, Kind oder
Freund kümmern, dann werden wir bei jeder Gelegenheit zum Dienen,
angeregt sein. Denn wenn wir jemandem einmal einen Dienst erwiesen
haben, werden wir noch viel angeregter sein, weil wir uns glücklich schät
zen, die Person unterstützt zu haben. Wann immer Schwierigkeiten auf
kommen, werden wir begierig sein, etwas für unseren Geliebten zu tun,
um ihm unsere Zuneigung und Ergebenheit zu zeigen, ohne gleichzeitig
etwas dafür zu erwarten.
Die meisten von uns denken, Liebe sei ein Gefühl, das je nach Um
ständen zu- oder abnimmt. Doch wahre Liebe ist weder an unser Gefühl
gebunden, noch ist sie von äußerlichen Einflüssen abhängig. Wahre Lie
be ist göttlich und kann nicht von ihrer Quelle, Gott, getrennt bestehen.
Liebe ist nicht etwas, das wir wie einen Wasserhahn auf- und zudrehen
können. Oft verstehen wir das in unserer Gesellschaft nicht. Mann und
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Kapitel 2 – Was ist Liebe?
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
tigen wollen, beruht diese Einstellung auf dem Wunsch nach eigener Sin
nesbefriedigung. Wahre Liebe kann uns tatsächlich viel Glück bescheren,
doch kann sie auch großes Leid verursachen.
Wenn wir nur ein bisschen unser Leben betrachten, werden wir mer
ken, dass unser größtes Leid ausnahmslos aus Beziehungen mit Perso
nen stammt, die wir lieben. Vielleicht versuchten wir zu geben und es
wurde nicht genug geschätzt, oder wir wollten eine liebevolle Beziehung
aufbauen, was jedoch irgendwie nicht klappte. Wer kann sich nicht an die
tiefe Kränkung, betrogen, enttäuscht, vernachlässigt und verlassen
worden zu sein erinnern? Gleichzeitig stammt auch unser größtes Glück
aus Beziehungen mit anderen. Es ist ein Widerspruch, dass wir durch Liebe,
die mächtigste Heilkraft, die es gibt, dem Leid gegenüber so anfällig sind.
Wenn wir Herr der Lage sind, dann fühlen wir uns überall wohl. Doch
sowie etwas nicht nach unserem Plan läuft, werden wir uns nur wider
willig unserem Partner anpassen. Wann immer Zweifel in unserer Bezie
hung aufkommen, wenden wir uns ab. Diese Zweifel mögen aufkommen,
wenn es uns an starkem Glauben fehlt oder wenn wir uns unsicher füh
len. Oft übertragen wir unsere Ängste und Phobien auf unseren Partner
und auf die Umgebung, damit wir uns der Tatsache, dass das Problem
sich in unserem eigenen Bewußtsein befindet, nicht stellen müssen.
Selbst wenn uns jemand lobpreist, denken wir mißtrauisch: »Was willst
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Kapitel 2 – Was ist Liebe?
Unser Ziel als spirituelle Krieger ist, so liebevoll zu werden, dass uns
nichts mehr stört. In einem solchen Zustand werden wir von einer nega
tiven Grundhaltung überhaupt nicht mehr beeinflußt. Stattdessen wer
den wir sowohl für die negativen Kommentare als auch für Lob dankbar
sein; und vielleicht werden wir sogar grobe Worte auf liebevolle Weise zu
deuten vermögen. Das mag auf den ersten Blick naiv erscheinen. Doch
eigentlich spiegelt ein solches Benehmen den festen Glauben an den
Herrn wieder und steigert die Bereitwilligkeit, unseren Glauben und un
sere Liebe mit anderen zu teilen. Jeder von uns besitzt die Fähigkeit, sich
in unserer Liebe derart zu festigen, dass uns alles in unserer Umgebung
hilft, noch liebevoller zu werden. Das ist die Gemütsstimmung eines ech
ten spirituellen Kriegers.
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gen zu denken: »Ich gewinne nur, wenn du versagst.« Damit wir Fort
schritte machen können, wünschen wir so den anderen das Unglück. Wir
mögen sogar im Glauben sein erfolgreich dabei zu werden, einen mögli
chen Gegner zu sabotieren.
Wir sollten uns jedoch vor Augen halten, dass wir jedesmal, wenn wir
Trauer, Beunruhigung oder Neid auf den Erfolg eines Anderen verspü ren,
wir für die Segnungen, welche uns ein spirituelles Leben bereithält, nicht
geeignet sind. Unter solchen Umständen müssen wir an uns selbst
arbeiten, um uns von den egoistischen Antrieben zu befreien, so dass wir
letztlich jene Stufe erreichen, wo wir bei Errungenschaften anderer
glücklich und begeistert sein werden. Das Wachstum eines anderen wird
uns dann nicht schwächen, sondern eher stärken.
Liebe muss über jeden Zweifel erhaben sein, den wir in Bezug auf
den Wert unseres spirituellen Lebens haben mögen. Anhaltende Zweifel
schaden dem spirituellen Fortschritt immer. Sie lassen uns anfällig für
materielle Illusionen werden und schwächen unsere Verbindung zur
spirituellen Führung und deren Schutz. Das bedeutet jedoch nicht, dass
wir blinde Anhänger sein sollen, welche die spirituellen Lehren, ohne sie
zu hinterfragen einfach annehmen. Zweifel kommen natürlicherweise
auf, solange wir auf dem spirituellen Pfad fortschreiten. Doch um die
innewohnenden Gefahren der hartnäckig andauernden Zweifel zu ver
meiden, sollten wir jede Frage sowie sie auftaucht stellen. Unsere
aufrichtige Erkundigung kann Zweifel tilgen, ohne negativen Einflüssen
die Möglichkeit zu gewähren, uns irrezuführen.
Spirituelles Leben ist intensiv und erfordert einen starken Glauben
sowie eine feste Überzeugung. Ungelöste Zweifel lassen im Körper und
Geist frühere Gewohnheitsmuster wieder aufkommen. Man benimmt
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Kapitel 3 – Was ist Lust?
Tatsächlich sind die meisten von uns Abhängige. Wir sind sehr von
unseren Sinnen und der niederen Natur abhängig, die seit langer Zeit
unsere stetigen Begleiter sind. Während wir spirituell fortschreiten,
müssen wir aufpassen, nicht unausgeglichen zu werden, um eben nicht
in alte Muster zurückzufallen. Deshalb ist es wichtig, dass wir
baldmöglichst und so aufrichtig wie möglich unsere Zweifel beseitigen.
Da wir gesehen haben, was Liebe nicht ist, wollen wir nun einen nä
heren Einblick gewinnen, was Liebe ist und woher sie kommt. Den Ur
sprung der Liebe findet man nur an einem Ort, der weit jenseits dieser
materiellen Welt liegt. Eigentlich kann inbrünstige Liebe nicht unabhän
gig vom Höchsten Herrn existieren, weil der Herr die Quelle und Schatz
kammer von allem ist. Diejenigen, die behaupten, sie hätten Liebe, ohne mit
dem Göttlichen verbunden zu sein, mögen denken, sie besäßen wertvolle
Diamanten; doch eigentlich besitzen sie nichts weiter als Glasscherben. Da
ihnen die wesentliche spirituelle Verbindung fehlt, besitzen sie in Wirk
lichkeit gar nichts. Andererseits sind echte Spiritualisten von selbst voller
Liebe, da sie Kanäle von Gottes eigener Energie sind. Da sie göttliche
Liebe ausstrahlen, teilen sie diese ganz natürlich mit anderen und helfen
ihnen, sich mit dieser Liebe zu verbinden.
Unsere Sehnsucht nach ewiger Liebe ist ein Zeichen, dass wir uns
nicht in unserer natürlichen Stellung befinden. Dieser zeitweilige, irdi
sche Zustand erfüllt uns nicht, weil physische Körper und materielle
Wechselwirkungen immer einen Anfang und ein Ende haben. Wir wollen
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
ewig geliebt werden, weil wir unvergängliche spirituelle Wesen sind und
weil die Liebe ein ewiger Ausdruck der Seele ist.
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Kapitel 2 – Was ist Liebe?
Beispiel weiß eine Mutter, dass ihr Kind gerne spielt und nicht aufhört,
wenn es Abendessen gibt. Trotzdem ruft die Mutter ihr Kind, unbeein
druckt von dessen Zorn, da sie weiß, dass ihr Kind Nahrung braucht.
Die Elemente, welche die physische Welt bilden, sind ein Teil von Got
tes getrennter, äußeren Energie und sind nicht unmittelbar mit den tie
feren Aspekten des Göttlichen verbunden. Im Gegensatz dazu ist reine,
grundlose Liebe transzendental zu allem Materiellen und kann uns letzt
lich mit den kraftvollen inneren Energien Gottes verbinden.
Je mehr wir über diejenige, die wir lieben wissen, umso mehr können
wir unsere Liebe vertiefen und festigen. Echte Liebe gründet auf dem
Bewußtsein bestimmter Merkmale und Eigenschaften. Wenn wir die ge
liebte Person gut kennen, entwickeln wir eine tiefe Wertschätzung für sie
und wissen, wie wir ihr am besten dienen können. Andererseits, wenn
wir nicht genug über jemanden wissen, kann unsere Unkenntnis Schwie
rigkeiten erzeugen, da es uns am richtigen Verstehen fehlt, um wirksa
mes Verständigen und Handeln zu entwickeln. Genauso können wir Gott
nicht lieben, wenn wir nicht genau wissen, wer der Herr ist, was der Herr
tut und was Er von uns will.
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Kapitel 2 – Was ist Liebe?
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Dieses Verständnis der Liebe als Dienst ist die Grundlage aller großen
Weltreligionen. Obwohl sich diese Religionen, oberflächlich betrachtet, in
vielerlei Hinsicht unterscheiden, sind sie sich über einen Punkt einig:
Wahre Religion bedeutet, Gott zu dienen. Wie auch immer wir uns
nennen mögen – Christ, Jude, Moslem, Buddhist oder Hindu –, es ist
nicht von besonderer Bedeutung, genauso wenig wie die Rituale, die wir
ausführen. Hinter all den äußerlichen Bräuchen steht die Tatsache, dass
jeder religiöse Pfad entstanden ist, um uns bestimmte Wege aufzuzei
gen, Gott zu lieben und zu dienen.
Obwohl sich Liebe jenseits von Sehen, Hören und Fühlen befindet,
können all diese Elemente im selbstlosen Dienen miteinbezogen werden.
Wenn unsere Liebe bedingungslos ist, suchen wir nicht nach irgend einer
bestimmten Erfahrung für unser eigenes Wohl, wie wir es sonst täten,
wenn wir uns mit eigennützigen Tätigkeiten zum Zweck unserer
Sinnesbefriedigung beschäftigten. Egoistische Handlungen verbieten uns,
eine tiefere Verbindung zu Gott zu entwickeln, denn sie gründen auf den
illusorischen Vorstellungen von »Ich« und »meine Bedürfnisse«, »meine
Wünsche«, »mein Körper«. Sie sind nicht wirklich auf den Dienst für die
geliebte Person ausgerichtet.
Je mehr wir geben und teilen, was wir haben, desto mehr stellen wir
den Herrn an die erste Stelle und nehmen Unannehmlichkeiten in Kauf,
um Ihm zu dienen. Wenn wir wenig besitzen, bringen wir ein Stück Brot
oder ein Glas Wasser dar. Wenn wir nur eine Banane besitzen, bringen
wir diese dar. Wenn wir überhaupt etwas zum Essen haben, dann sollte
auch die andere Person essen können.
Wenn wir jemanden lieben, möchten wir uns um ihn kümmern; wir
sind begierig, unsere innersten Gefühle mit Taten für unser Objekt der
Liebe auszudrücken. Ein Mann, der seine Frau und seine Kinder liebt,
sagt es nicht nur; er verbringt seine Zeit mit ihnen und kümmert sich um
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Kapitel 2 – Was ist Liebe?
ihre Bedürfnisse. Eine Frau mag behaupten, sie liebe ihren Mann und ihr
Kind, doch wenn sie ihr Kind nicht ernährt und ihren Mann nicht unter
stützt, dann dürfen wir zurecht an ihrer Aufrichtigkeit zweifeln.
Zu dienen ist natürlich. Wir dienen immer jemandem oder etwas und
diejenigen, die sich lieben, möchten ihre Liebe verständlicherweise durch
Dienen zum Ausdruck bringen. Deshalb haben wir die Goldene Regel:
»Handle anderen gegenüber so, wie Du willst, dass sie Dir gegenüber
handeln.« Wenn wir uns selbst als Diener der geliebten Person
betrachten, versuchen wir sie im spontanen Ausdruck unserer Liebe
zufriedenzustellen. Wir bleiben gleichgültig gegenüber Lob und Tadel.
Doch obwohl wir versuchen, voller Begeisterung zu dienen, sind unsere
Beweggründe oft unrein; wir wollen anerkannt und geschätzt werden.
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
Wir sollten uns erinnern, dass die Art und Weise, wie wir andere be
handeln, die Art und Weise ist, wie wir uns behandeln, denn früher oder
später kommt alles wieder auf uns zurück. Warum bekommen manche
Leute stets Hilfe und Fürsorge? Sie geben und erhalten dafür Gutes. Wa
rum vertraut niemand jenen, die anderen nicht vertrauen? Weil diese
Energie des Misstrauens auf diese Art von Menschen wieder zurück
kommt. Wir müssen sehr behutsam unser Handeln und Denken gestal
ten, denn unsere Gedanken und Taten setzen Energien frei, die
entsprechende Ergebnisse bringen.
Wir können uns selbst prüfen, indem wir jemand, um den wir uns ger
ne kümmern, unerkannt einen Gefallen erweisen. Üblicherweise senden
wir mit einem Geschenkeine Grußkarte mit, um uns zu erkennen zu
geben. Damit deuten wir an, dass wir eine Art der Anerkennung für
unsere Großzügigkeit erwarten. Dies ist offensichtlich kein selbst- und
grundloses Verhalten, denn es gründet auf Selbstverherrlichung. Wir
bestehen den Test des selbst- und grundlosen Dienstes nur, wenn wir
anderen helfen, ohne dafür Lob zu erwarten. Wir sind einfach glücklich
im Wissen, dass wir die richtige Handlung ausgeführt haben.
TRANSZENDENTAL WERDEN
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Kapitel 2 – Was ist Liebe?
nehmer gestalten als wir es für uns täten, denn wir lieben sie mehr als
uns selbst. Das ist wahre, bedingungslose Liebe.
Solch ein standhaftes Verhalten führt uns zur Transzendenz und läßt
uns nicht einfach nur sentimental sein. Wir sind sentimental, wenn wir
daran angehaftet sind, uns wohl zu fühlen, unsere Ruhe um jeden Preis
zu bekommen oder wir dulden die Missetaten anderer, nur um ihrem
Missfallen aus dem Weg zu gehen. Das ist eine Form des Sinnengenus
ses, was ein Hindernis im spirituellen Leben darstellt. Wahre Liebe
gründet nicht auf dem Wunsch, sich gut zu fühlen, weder mental,
psychisch noch physisch. Die Ausrichtung eines solch oberflächlichen
Zugangs ist purer Egoismus, da wir eine Beziehung, selbst die zu Gott,
missbrauchen, um das zu bekommen, was wir wollen.
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
Als spirituelle Krieger sollten wir immer danach trachten, das Ener
giefeld um uns herum zu erheben. Wenn wir uns darin üben, unsere
Umgebung zu verbessern, schreiten wir schnell voran, weil wir wohin wir
auch gehen Göttlichkeit und Liebe ausstrahlen. Nach dem Gesetz des
Karma bekommen wir das zurück, was immer wir den anderen geben. Je
mehr Liebe wir also geben, umso mehr werden wir sie erfahren können.
Das bringt uns zum Thema der Ermächtigung. Obwohl wir anderen
helfen möchten, glauben wir nicht genügend Liebe zum Geben zu haben.
In solchen Situationen kann der Herr, der in unserem Herzen weilt,
unsere Sehnsucht erwidern, indem Er uns ermächtigt, jenseits unserer
gewöhnlichen Fähigkeiten zu dienen. Tatsächlich stützen sich überaus
spirituelle Menschen nicht nur auf ihre eigene Intelligenz oder ihren
gewöhnlichen Verstand. Ihre tiefe, reine Verpflichtung erzeugt
unbegrenzte Liebe, Wissen und Erkenntnis jenseits ihrer eigenen
Beschränkungen. Das ist der Grund, warum Wunder beginnen zu
geschehen, wenn wir empfänglich für Gottes Hilfe werden.
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Kapitel 2 – Was ist Liebe?
Die höchste Ebene der spirituellen Welt ist ein Bereich der ewigen
spirituellen Romantik sowie des selbstlosen Liebesaustausches. Um in
das Reich der reinen Liebe einzutreten, müssen wir im Hier und Jetzt, in
der materiellen Welt, beginnen, reine, motivlose Diener zu werden. Jede
egozentrische Motivation disqualifiziert uns, denn um göttliche Liebe zu
erfahren, müssen wir Freude empfinden, wenn wir unsere eigenen
Verlangen für die Zufriedenheit des geliebten Menschen aufgeben. Wir
verlieren dabei nicht unsere eigene Identität. Ganz im Gegenteil, unsere
wahre Identität kommt durch unseren Dienst erst recht zum Vorschein;
und jeder Ausdruck der Selbstlosigkeit steigert unsere Fähigkeit, die ewig
unermesslichen Dimensionen der Liebe zu erfahren. Wenn wir von
echter Liebe motiviert sind, so selbstlos zu handeln, steht uns noch mehr
Liebe zur Verfügung.
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
Wenn wir Menschen schon so viele Söhne und Töchter haben können,
warum sollte Gott, der ursprüngliche Vater, nur einen Sohn haben? Das
macht keinen Sinn. Außer Jesus, sind da nicht auch Mohammed und
Buddha – sowie viele andere – die genauso Kinder Gottes sind? Sind wir
eigentlich nicht alle Söhne und Töchter des Herrn? Es ist nur so, dass wir
Söhne und Töchter sind, die von ihrem Weg abgekommen sind, während
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Kapitel 2 – Was ist Liebe?
Jesus und andere Söhne und Töchter Gottes niemals vom Weg abkamen.
Sie versuchten jenen Familienmitgliedern zu helfen, die sich abgewandt
haben, um wieder in den Schoß der Familie zurückzukehren.
Wenn Jesus heute unter uns weilen würde, könnte er leicht noch viel
schneller gekreuzigt werden als zuvor. Er hätte mit Sicherheit in der gan
zen Welt viele Geldwechsler aus den heutigen Tempeln zu vertreiben. Es
würde nicht lange dauern, bis sich Christen verschiedener Richtungen zu
sammenschließen würden, um solch einen »Störfaktor« zum Schweigen
zu bringen. Wenn der Prophet Mohammed heute zurückkehrte, müsste
er aufgrund der Gewalt in dieser Welt, was eine tiefe Unwissenheit und
das Missverständnis seiner Lehren darlegt, in Tränen ausbrechen. Wenn
aus der vedischen Tradition irgendeiner der großen rishis und swamis
zurückkehrte, um zu sehen, wie es uns geht, sie wären entmutigt.
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
ein Chevrolet und ein anderer bevorzugt einen Mitsubishi oder einen
Ford; wiederum ein anderer fühlt sich nur in einem Jaguar wohl. Die
Wahl liegt an uns. Bedeutend ist nur, dass wir unser Ziel durch eine auto
risierte Verbindung erreichen.
Frage: Sie sprechen über eine materielle und spirituelle Welt. Was ist die Be
ziehung zueinander?
Antwort: Wir können sehr viel über das spirituelle Reich lernen, wenn wir
die materielle Welt näher betrachten. Die materielle Welt ist eine ver
zerrte Spiegelung des ursprünglichen Königreiches Gottes. Die meisten
von uns haben schon irgendwann einmal eine erbauliche Gemeinschaft
mit anderen Menschen erfahren. Weil diese Begegnungen so schön wa
ren, vertiefen wir uns in Gedanken zur Person, mit der wir zusammen
waren und wir sehnen uns wieder nach ihrer Gemeinschaft. Manchmal
waren unsere Tagträume so erfüllend, dass sie uns durch viele betrübte,
langweilige und schmerzhafte Zeiten in unserem Leben geführt haben.
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Kapitel 2 – Was ist Liebe?
Selbst ein Tag, eine Woche oder ein Jahr erscheinen endlos, wenn etwas
nicht gut läuft. Aus der Sicht der Ewigkeit ist dieses Leben jedoch nur
eine kleine Ablenkung, ein kurzes Aufflackern. Wenn wir einmal im spiri
tuellen Königreich sind, werden die unzähligen Jahre, die wir in den nie
deren Existenzbereichen verbrachten, wie flackernde Augenblicke eines
Albtraumes erscheinen.
Wenn wir also leiden und Schwierigkeiten erfahren, die wir kaum ertra
gen, können wir unser ewiges Leben zum Bezugspunkt machen, dann
werden wir über all unsere Unannehmlichkeiten lachen müssen. Wir
können uns daran erinnern, dass wir zu irgendeinem Zeitpunkt in unse
rer Entwicklung die Möglichkeit bekamen, rein zu werden und schließlich
vergehen all unsere gegenwärtigen Probleme Albträumen gleich. Es ist,
als wären wir in der spirituellen Welt für eine Weile eingenickt. Die ganze
Erfahrung des Einnickens ist unser derzeitiges Erleben in der materiellen
Welt, die mit endlosen Schwierigkeiten, Leiden und Herausforderungen
erfüllt zu sein scheint.
Wir können unsere Erfahrung ändern, indem wir uns von den relativen
materiellen Sorgen abwenden und versuchen, mehr über die transzen
dentale Liebe zu verstehen, die wir nur dann wertschätzen können, wenn
wir unser Wissen über die Seele vertiefen. So wie wir unser Bewusstsein
erheben und transzendentaler werden, schwinden alle der zeitigen
Schwierigkeiten in der materiellen Welt ins Bedeutungslose.
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Antwort: Das ist eine schöne Frage, weil sie sehr viel mit der gegenwär
tigen Gesellschaft zu tun hat. Menschen, die finanziell nicht geben wollen,
werden wahrscheinlich auch auf anderen Ebenen nichts geben. Die
Finanzen sind nur der Aspekt eines weit tiefgründigeren Problems. Die
jenigen, die ihr Geld mit ihrem Partner nicht teilen wollen, sind höchst
wahrscheinlich auch in anderen Bereichen der Beziehung egoistisch. In
einer Ehe sollten die Ehepartner das Bewusstsein haben, dass alles,
auch der Partner Gottes Eigentum ist und großzügig zueinander sein.
Wir kennen alle den Spruch: »Money is the honey.« Doch abgesehen von
seiner Symbolik, hat Geld wenig mit Liebe zu tun, obwohl es eine Quelle
der Enttäuschung werden kann, die den Ausdruck der Liebe zu anderen
beeinträchtigt. Scheidungen finden oft aufgrund finanzieller Schwierig
keiten statt. Geldsorgen können auch Spannungen in Familien verursa
chen, die so weit gehen, dass die Menschen nicht mehr imstande sind,
ihre höhere Liebe zu teilen. Mann und Frau richten ihr Augenmerk so
sehr auf Hypothek, Versicherung oder das Auto, dass sie die Liebe und
den Dienst zueinander vergessen. Die Verständigung untereinander ver
stummt, da jeder abgelenkt ist und denkt: »In zwei Tagen muss ich das
Auto abbezahlt haben.«
Eine Beziehung ist nicht tief, wenn das Paar nur zusammenarbeiten
kann, wenn alles gut ist. Die wahren Prüfungen erfahren wir bei auf
kommenden Schwierigkeiten, wenn beide Parteien das größte Bedürfnis
verspüren, Liebe zu bekommen um sich geliebt zu fühlen. Manche erlau
ben es den Schwierigkeiten, dass man sich auseinander lebt. Doch dieje
nigen, die sich aufrichtig lieben, werden noch näher zusammenkommen
und versuchen, noch selbstloser zu werden um sich selbst dabei für den
anderen hinten anzustellen. Eine Frau mag sich entscheiden, kein neues
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Kapitel 2 – Was ist Liebe?
Kleid zu kaufen, damit ihr Mann ein paar neue Hosen bekommt. Ein Va
ter mag sich dafür entscheiden, kein Auto zu kaufen, damit seine Kinder
in eine besondere Schule gehen können. Solche Opfer, die Ausdruck der
Liebe sind, helfen starke und enge Beziehungen zu nähren.
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