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Hulda-Pankok-Gesamtschule

Chaymaa El Meknassi Boureqba

Jahrgangsstufe 12
Schuljahr 2023/2024

ERNEUERBARE ENERGIEN

WIE LÄUFT DER AUSBAU IN
DEUTSCHLAND?

Erdkunde
Leistungskurs
Barbara Baumgarten

Februar 2024
Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG 3
1.1 Hintergrund und Bedeutung erneuerbarer Energien
1.2 Zielsetzung der Facharbeit

2. Energiesituation in Deutschland 4
2.1 Aktuelle Energieversorgung und -verbrauch in Deutschland

3. Energiepolitik in Deutschland 5
3.1 Die Energiewende als politisches Konzept
3.2 Internationale Einflüsse auf die deutsche Energiepolitik

4. Erneuerbare Energiequellen in Deutschland 7


4.1 Windenergie 7
4.2 Solarenergie 9
4.3 Biomasse 11
4.4 Wasserkraft 12

5. Fazit 14
5.1 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse

Quellenverzeichnis 16

Anhang 17

Erklärung 19

2
1. Einleitung
1.1 Hintergrund und Bedeutung erneuerbarer Energien
Erneuerbare Energien sind Energiequellen, die ohne fossile Brennstoffe auskommen
und daher als saubere, unerschöpfliche und zunehmend wettbewerbsfähige Energien
bezeichnet werden. Sie unterscheiden sich von fossilen Brennstoffen, vor allem durch
ihre Vielfalt, ihren Reichtum und ihr Potenzial, überall auf der Erde eingesetzt werden
zu können. Sie sind auch deshalb sauber, weil sie keine Treibhausgase verursachen,
die zum Klimawandel beitragen. Heute wird die Entwicklung der erneuerbaren
Energien weltweit von der internationalen Gemeinschaft stark unterstützt.1

Wir müssen bedenken, dass erneuerbare Energien seit der Antike einen wichtigen Teil
der vom Menschen genutzten Energie ausmachen. Insbesondere Solar-, Wind- und
Wasserkraft. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Segelschifffahrt und die Wind- oder
Wassermühlen, um Wasser zu fördern und Getreidemühlen zu betreiben. Dies war der
Beginn der Energienutzung aus natürlichen Quellen.

1.2 Zielsetzung der Facharbeit


Energien sind unerschöpfliche und natürliche Quellen, während fossile Brennstoffe
begrenzt und nicht erneuerbar sind. Die wachsende Besorgnis über den Klimawandel
und die Notwendigkeit, die Treibhausgasemissionen zu verringern, haben die Suche
nach saubereren und nachhaltigeren Alternativen vorangetrieben.

In dieser Facharbeit werde ich versuchen, herauszufinden, wie die Situation im Bezug
auf die Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland wirklich aussieht, das Land, in
dem wir leben und von der Energie profitieren, die uns geliefert wird und die wir in
unserem täglichen Leben nutzen. Es ist sehr wichtig, über die Energieentwicklung und
Initiativen des Staates im eigenen Land oder in der eigenen Region informiert zu sein.

Seit letztem Jahr haben wir die sogenannte Energiekrise: den Mangel an russischem
Erdgas, den rasanten Anstieg der Energiekosten, usw. Erneuerbare Energien seien
die perfekte und gewinnbringende Lösung, heißt es. Doch wie gut setzt sich
Deutschland dafür ein? Welche Schwierigkeiten ergeben sich beim Umsetzen dieser
Lösung? Können wir in nahe Zukunft klimaneutral werden?

1
https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Navigation/DE/Energiewechsel/Erneuerbare-
Energien/erneuerbare-energien.html Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

3
2. Energiesituation in Deutschland

2.1 Aktuelle Energieversorgung und -verbrauch in Deutschland


Im Jahr 2020 betrug die Nettostromerzeugung in Deutschland 489 TWh
(Terawattstunden). Die gesamte Energieproduktion betrug 943 TWh. Es kamen also
etwa 450 TWh an anderen Energieformen hinzu. Unsere Energieimporte liegen
hingegen bei unglaubliche 3.427 TWh. Dies zeigt, dass Deutschland mehr als dreimal
2
mehr Energie importiert als es produziert. Darunter werden aber vor allem
klimaschädliches Gas und Öl importiert. Bezieht man also alle Energiesektoren ein,
beträgt der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch im Jahr 2020
nur etwa 16,5. Natürlich wird sich in diesen Energiesektoren in Zukunft viel ändern.
Wenn wir hauptsächlich auf Elektroautos umsteigen, müssen wir weniger Öl
importieren, haben aber gleichzeitig das Problem, dass wir einen höheren Strombedarf
haben, den wir irgendwie decken müssen. Damit steigt der Strombedarf nach Angaben
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz von rund 550 TWh auf 900
TWh, also fast das Doppelte. Darüber hinaus wollen wir der Klimaneutralität Priorität
einräumen, wobei das zum Heizen importierte Gas durch andere Energieformen
ersetzt werden muss.3
Aktuell wurden in Deutschland 571,3 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Davon
sind 56 % fossile Energieträger und 44% erneuerbare Energieträger. Die Verwendung
von Energie ist für die Industrie von besonderer Bedeutung, besonders für die
Chemieindustrie als größter Energieverbraucher mit 28,2%.4

2
https://ag-energiebilanzen.de/wp-content/uploads/2020/09/ageb_energieflussbild-kurz_de-2020-
pj_20210923.pdf Energieflussbild 2020
3
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2021/03/kapitel-1-7-wie-kann-
das-energiesystem-der-zukunft-aussehen.html Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
4
https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Energie/Erzeugung/_inhalt.html
Statistisches Bundesamt

4
3. Energiepolitik in Deutschland
3.1 Die Energiewende als politisches Konzept
Der Übergang zur Verwendung von erneuerbaren Energien bezeichnet man als
Energiewende. Deutschland liegt den Fokus auf die Energiewende, um die
Abhängigkeit von konventionellen Energiequellen abzuschaffen. Jedoch ist eine
erfolgreiche Energiewende nicht nur Treibhausase zu minimieren, sondern auch die
Nachhaltigkeit und Ökonomie der Energiewirtschaft sind von großer Bedeutung.

Außerdem zeigt sich Deutschland ambitioniert bezüglich ihrer großen Ziele, um eine
vollständige Klimaneutralität im Land zu erreichen. Diese Ziele haben dazu
beigetragen, dass Deutschland immer mehr erneuerbare Energien zur Kenntnis
nimmt.

„Wer mehr Kohle verbrennen will, ist ein Verbrecher an unseren bioklimatischen
Verhältnissen und an der nächsten Generation“5, sagte ein CDU-Politiker bereits in
den 1980er Jahren. Obwohl er sich damals auf Atomenergie bezog, ist es
bemerkenswert, dass wir auch heute noch große Mengen an Öl, Kohle und Erdgas
verbrennen. Dies muss schnell abgeschafft werden. Das Bundesministerium für
Wirtschaft und Klimaschutz hat das große Ziel, Deutschland bis 2045 zu einem
klimaneutralen Land zu machen, sodass die CO2 Emissionen in Deutschland Null
werden. Dieses Ziel wurde im Bundes-Klimaschutzgesetz verankert.
Außerdem sollen erneuerbare Energien bis 2030 80% am Stromverbrauch
ausmachen.6 Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die
Systementwicklungsstrategie (SES) entwickelt, um die Energiewende voranzubringen.
Dabei arbeitet das BMWK mit Vertretern aus der Energiewirtschaft, der Industrie, der
Zivilgesellschaft und der Politik zusammen. Die SES legt politische Ziele fest und
enthält Maßnahmen und Strategien, wie Gesetze umgesetzt und Förderprogramme
für erneuerbare Energien verbessert werden können. Sie informiert auch über
mögliche Probleme und Unsicherheiten in der Zukunft.78

5
https://youtu.be/dKeo9h9jGS8?si=yf85x5gvuR8u6J3B Minute 19:10
6
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/energiewende.html Bundesministerium für Wirtschaft
und Klimaschutz
7
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/ses.html Bundesministerium für Wirtschaft und
Klimaschutz
8
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/20231122-zwischenbericht-der-
systementwicklungsstrategie.pdf?__blob=publicationFile&v=10 Bundesministerium für Wirtschaft und
Klimaschutz - Zwischenbericht der SES PDF

5
Deutschland liegt seit der Bundestagswahl im Jahr 2021 mehr Wert auf den
Klimaschutz und auf die Energiewende, da das Ziel bis zum Jahr 2045 komplett
klimaneutral zu sein, im Bundes-Klimaschutzgesetz als Priorität in der 20.
Legislaturperiode der Bundesregierung übertragen wurde. Das heißt, Deutschland ist
jetzt dazu verpflichtet, die Emissionswerte bis 2045 zu neutralisieren. Unser Vorbild
hierfür ist Frankreichs Hauptstadt Paris und ihre Ziele für den Umweltschutz.9

3.2 Internationale Einflüsse auf die Energiepolitik


Die internationale Zusammenarbeit von vielen Ländern kann das Vorankommen und
die Verwirklichung von Klimaschutzzielen vereinfachen. Im Dezember 2022 fand eine
Konferenz zwischen den G7-Staaten statt (Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien,
Japan, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten) und kreierten
zusammen einen Club, der sich mit dem Klimaschutz befasst.10

Aktuell verfügt das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und


Entwicklung) über viele Partnerschaften, unter anderen Pakistan, Ruanda, Indien,
Peru, Kenia, Kolumbien, Elfenbeinküste und die Westbalkanstaaten, mit denen sich
Deutschland über den Klimaschutz und der Nachhaltigkeit austauschen kann. Die
wirtschaftliche Zusammenarbeit ist für Deutschland zum großen Vorteil für ein
effizientes Energiesystem, das für eine Diversifizierung im Land notwendig ist. Der
globale Austausch hat zahlreiche Vorteile, wie zum Beispiel schnellere Fortschritte,
Kreativität, neue Perspektiven und vor allem Widerstand der Partnerschaften in
Krisensituationen.11

9
Zwischenbericht der SES, S.7
10
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/g7-klimaclub-
103.html#:~:text=Die%20Volksrepublik%20stößt%20rein%20mengenmäßig,%2C%20Großbritannien%2C
%20Italien%20und%20Japan Mario Kubina, ARD Berlin

11
https://www.bmz.de/de/themen/klimawandel-und-entwicklung/klima-und-
entwicklungspartnerschaften#:~:text=Derzeit%20bestehen%20Partnerschaften%20mit%20Pakistan,mit
%20weiteren%20Ländern%20im%20Gespräch Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung

6
4. Erneuerbare Energiequellen in Deutschland

4.1 Windenergie
Aufbau einer Windkraftanlage

Windkraftanlagen bestehen aus einem Fundament, einem Turm, einem Generator und
einem Rotor. Die wichtigsten Teile sind das Rotorblatt und der Generator. Am Rotor
sind normalerweise zwei oder drei (meistens drei) Rotorblätter befestigt, die sich durch
die Kraft und den Schwung des Windes drehen und so Energie erzeugen. Diese
Bewegung wird über ein Getriebe auf den Generator übertragen, der dann Strom
produziert. Je höher der Turm und je länger die Rotorblätter sind, desto mehr Energie
kann die Anlage erzeugen, weil der Wind in größeren Höhen stärker ist.12

Entwicklung der Windkraft in Deutschland

Die Windenergie ist ein wichtiger Bestandteil der Stromerzeugung in Deutschland. Von
2000 bis 2020 ist die Einspeisung mit Schwankungen fast konstant geblieben. Die
Stromerzeugung betrug im Jahr 2000 noch 9,5 Terrawattstunden pro Jahr und ist bis
zum Jahr 2020 auf 131,9 Stunden pro Jahr gestiegen. Nach 2020 ist die Einspeisung
bis 2021 nochmals leicht auf 122,4 Terrawattstunden gesunken.13 Seit 2021 geht es
bis heute nur noch Berg ab. Die Einspeisung steigt und wurde zuletzt in der Prognose
im Jahr 2023 aktualisiert mit 139,8 TWh.14
2000 gab es 9.359 kumulierte Anlagen und einen Zubau von 1495. Bei den Anlagen
selbst traten keine so starken Schwankungen, wie bei der Einspeisung auf. Auch hier
ist der Höhepunkt mit den meisten Anlagen in 2020 mit 29608 kumulierten Anlagen
und einem Zubau von 420 Anlagen. Bis 2021 hat sich der Anteil an 28.230 kumulierten
Anlagen erneut verringert, gefolgt von einem Zuwachs von 484. Trotz der
kontinuierlichen Zunahme der installierten Anlagen ist festzustellen, dass der Zubau
deutlich abgenommen hat. Die Windanlagen sind von 2020 mit noch 1.495 bis 2021

https://www.wind-energie.de/themen/anlagentechnik/konstruktiver-aufbau/ Bundesverband
12

WindEnergie

14
https://www.wind-energie.de/themen/zahlen-und-fakten/deutschland/ Bundesverband WindEnergie
Prognose (siehe Anhang, S.17)

7
auf nur noch 484 gesunken.15 Allerdings hat der Zubau zugenommen vom 2021 bis
2023. Aktuell haben wir einen Zubau von 745 und insgesamt 28.677 kumuliert. Die
Summe der erbrachten Leistungen hat sich kontinuierlich erhöht und beträgt im
Vergleich zu den anderen 2021 eine Steigerung um 56.130 Mega-Watt und einen
Zubau um 1.925 Mega-Watt. Der Höchststand im Jahr 2021 beträgt hier etwa 40%.
Obwohl die Gesamtleistung nicht wirklich variiert, tritt sie bei der Erweiterung auf. Im
gesamten Verlauf ist dieser stark schwankend, insbesondere in den Jahren 2006 bis
2018. Etwa 46000 Erwerbstätige waren im Jahr 2002 tätig. Bis 2009 hat sich die Zahl
der Beschäftigten auf etwa 102.100 erhöht. In 2010 sank diese auf 96.100
Beschäftigte, aber danach wieder auf 160.200 Beschäftigte. Die Zahl der
Beschäftigten hat sich bis zum Jahr 2018 erneut verringert, nämlich auf 121.700
Personen.16

Vor- und Nachteile einer Windkraftanlage

Windenergie ist eine umweltfreundliche Energiequelle, da Windkraftanlagen keine


schädlichen Emissionen verursachen. Im Gegensatz zu konventionellen Kraftwerken,
die fossile Brennstoffe verbrennen, belastet Windenergie die Luft nicht. Diese Form
der Energie eignet sich besonders gut für Länder mit begrenzten Rohstoffen, wie
Deutschland, da weniger Strom importiert oder fossile Brennstoffe verwendet werden
müssen. Der Ausbau von Windenergieanlagen bietet daher langfristige und
wirtschaftliche Vorteile im Vergleich zu anderen Energiequellen und schafft zudem
zahlreiche Arbeitsplätze, wobei der Bereich der Windenergie die meisten
Beschäftigten in der Energiewirtschaft aufweist. Außerdem ist der Gehalt der
Beschäftigten in dieser Branche dauerhaft und von den Gemeinden gesichert. Des
Weiteren, Windkraftanlagen werden immer mehr effizienter, da sich Windkraftanlagen
in den letzten 20 Jahren verbessert haben, woraus die Schlussfolgerung erfolgt, dass
die Windenergie zukünftig effizienter wird. So vermutet man, dass in Zukunft mehr
Strom auf kleinsten Flächen produziert wird.17

15
https://www.wind-energie.de/themen/zahlen-und-fakten/deutschland/ Bundesverband WindEnergie
Graph (siehe Anhang, S.17)
16
https://www.wind-energie.de/themen/zahlen-und-fakten/deutschland/ Bundesverband WindEnergie
Graph Beschäftigte in der Windindustrie (siehe Anhang, S,18)
17
https://www.co2neutralwebsite.de/certificate/5960/de badenova, CO2 Neutrale: Zertifikat gültig

8
Nichtsdestotrotz, wo es Vorteile gibt, gibt es auch Nachteile. Der größte Nachteil der
Windenergie ist die Verfügbarkeit und Konstanz des Windes, da diese nicht garantiert
werden können. Wenn der Wind nicht weht, kann kein Strom produziert werden.
Deswegen sollte die Windenergie nicht als primäre Energiequelle genutzt werden,
sondern nur als Unterstützung. Weitere negative Aspekte sind der Lärm, der von
Windkraftanlagen verursacht wird und der negative Einfluss auf die Natur, da Vögel
gefährdet werden und das Landschaftsbild zerstört wird.18

4.2 Solarenergie
Um zu verstehen, was Solarenergie bedeutet, brauchen wir nur auf die Sonne zu
schauen: Sie ist die Quelle der Energie, die tagsüber Licht liefert. Jedes
Sonnenlichtteilchen, das die Erde erreicht, ein sogenanntes Photon, trägt Energie bei,
die unseren Planeten versorgt. Diese Energie ist unendlich verfügbar und gehört zu
den besten erneuerbaren Ressourcen. Sie hat minimale Umweltauswirkungen, da sie
keine Abfälle erzeugt oder Treibhausgase freisetzt. Trotz ihrer vielen Vorteile gibt es
auch einige Nachteile. Ein Beispiel dafür ist die Abhängigkeit von der
Sonneneinstrahlung, die sich in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich
auswirkt. Die Sonne erreicht nicht alle Teile der Erde gleichmäßig.

Aufbau einer Photovoltaikanlage

Photovoltaik dient dazu, Solarenergie in Strom umzuwandeln. Dies geschieht in den


Solarzellen, sobald das Licht darin fällt. Eine Photovoltaikanlage besteht aus einer
Anzahl von Solarmodulen, einem Wechselrichter, einem Montagesystem und
gegebenenfalls einem Stromspeicher. Solarmodule sind ein zentraler Bestandteil jeder
Solarenergieanlage. Sie bestehen aus mehreren Solarzellen auf Basis des
Halbleitermaterials Silizium. Die Wechselrichter wandelt den von den Solarmodulen

18
https://www.co2neutralwebsite.de/certificate/5960/de badenova, CO2 Neutrale: Zertifikat gültig

9
erzeugte Gleichstrom in Wechselstrom um und sorgt dafür, dass der umgewandelte
Strom in das Haus verbreitet wird, um diesen letztendlich zu nutzen.19

Entwicklung der Solarenergie in Deutschland

In Deutschland sind Photovoltaik und Windenergie die Hauptlieferanten aus


natürlichen Ressourcen, die zur Energiewende beitragen, denn Photovoltaik besitzt
einen Anteil von 9% am gesamten Energiebedarf erneuerbarer Energien. Ähnlich wie
die Windkraft, hat sich die Solarenergie in den letzten 24 Jahren sehr ausgeprägt. Ab
dem Jahr 2004 gab es ein spürbarer Ausbau von Photovoltaik in Deutschland. Dieses
rasante Wachstum blieb erst mal konstant. Der Zubau vermehrte sich jedes Jahr umso
mehr, vor allem der Zuwachs von 2009 mit einem Zubau von 4.446 bis 2010 mit einem
Zubau von 7.440. Allerdings, die Wachstumsrate fing im Jahr 2011 an zu fallen,
aufgrund fehlender Nachfrage an Photovoltaik. Von einem Zubau von 8.161 auf einem
Zubau in 2013 von nur 2.633. Der Zubau von Photovoltaik ist ganze 80% tief gesunken.
Ab 2015 stieg wieder die Nachfrage. Diese steigt bis heute immer noch. 20 Die
Solarenergie hat es zum ersten Mal geschafft, den Anteil an der gesamten
Stromerzeugung in Deutschland auf 56% zu steigen. Das bedeutet, mehr als die Hälfte
des erzeugten Stroms in Deutschland wird von der Sonnenenergie erzeugt. 2023 war
definitiv unser Rekordjahr, den es wurden mehr Solaranlagen zugebaut als jemals
zuvor. Es wurden sogar doppelt so viele Solaranlagen eingeführt, als im vorherigen
Jahr 2022. Wir sprechen von einem Zubau mit ca. 10.000 Megawatt. 2023 erreichte
man schon nach 8 Monaten eine Installierung von etwa 700.000 Solaranlagen. Die
Bundesregierung möchte deutlich diesen Erfolg noch weiter ausdehnen und den
Prozess des Zubaus beschleunigen. So werden die Ziele der Bundesregierung
aktualisiert und angehoben, um das Zubauziel so früh wie möglich zu erreichen.21

19
https://www.solarwatt.de/ratgeber/wie-funktioniert-eine-photovoltaikanlage
20
https://www.solarwatt.de/ratgeber/solarenergie
21
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/ausbau-erneuerbare-energien-2225808
Bundesregierung

10
4.3 Biomasse
Biomasse besteht aus organischer Materie, die als Energiequelle genutzt wird. Diese
Materie kann von Tieren oder Pflanzen stammen, einschließlich organischer Abfälle.
Sie ist eine sicherere und sauberere Quelle für erneuerbare Energie als fossile
Brennstoffe, da sie bei der Verbrennung weniger schädliche Gase in die Umwelt
abgibt. Biomasse wird häufig zur Raumheizung, Warmwasserbereitung oder zur
Erzeugung von Strom und Wärme eingesetzt. Sie wird sowohl in Haushalten als auch
in der Industrie verwendet. Heutzutage können aus Biomasse auch Biokraftstoffe wie
Bioethanol oder Biobutanol hergestellt werden.

In Deutschland gibt es mittlerweile etwa 10.000 Biogasanlagen und rund 400


Biomasseheizkraftwerke, die zunehmend zur deutschen Energieversorgung und
Stromgewinnung beitragen. Es ist wichtig zu beachten, dass es verschiedene
Verfahren gibt, um Biomasse energetisch zu nutzen. Biomasse wird in verschiedenen
Formen eingesetzt, darunter Brennholz, Gülle, Schlachtabfälle, Biomüll und
Energiepflanzen wie Mais und Raps. Diese Energiepflanzen sind speziell angebaute
Pflanzen mit einem hohen energetischen Wert. Die Ausgangsstoffe sind sehr vielfältig.
Sie werden in Biogasanlagen vergoren, wobei Mikroorganismen die Biomasse
zersetzen und Methan produzieren. Dieses Methan kann gereinigt und ins Erdgasnetz
eingespeist oder in Blockheizkraftwerken zur Erzeugung von Wärme oder Strom
verwendet werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, durch chemische Prozesse
aus Rapsöl und Methan Biodiesel herzustellen. Neben Biogasanlagen kann Biomasse
auch direkt verbrannt werden. Biomassekraftwerke verwenden feste Biomasse wie
Holz oder trockenen Grünabfall und erzeugen entweder Wärme für die
Fernwärmeversorgung oder elektrischen Strom mithilfe von Gasturbinen.2223

22
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/bioenergie#iLUC
Bundesamt Umwelt
23
https://www.dbfz.de/fileadmin//user_upload/Referenzen/Broschueren/Broschuere_Peggue.pdf
Deutsches Biomasseforschungszentrum

11
Energiegewinnung aus Biomasse

Die Energieerzeugung aus Biomasse ist wesentlich flexibler, als diese aus der
Windkraft oder Solarenergie zu erzeugen, da der Wind nicht wehen muss oder die
Sonnenstrahlen nicht notwendig sind für die Bioenergie. Deshalb macht die
Energiegewinnung aus Biomasse in fast allen Ländern der Erde den größten Anteil der
Wärmeenergie aus. In Deutschland wird 17,2% der Primärenergie über erneuerbare
Energie gewonnen. Davon fallen 9,9% auf die Energiegewinnung mit Biomasse.24

Die verschiedenen Formen von Biomasse sind für die erneuerbare Wärmeversorgung
von besonderer Bedeutung. Die feste Biomasse, vor allem Holz, stellt den größten Teil
der erneuerbaren Wärme bereit. Jedoch ist der Anteil fester Biomasse an der
gesamten erneuerbaren Wärme im Laufe der Zeit gesunken. Der Anteil fiel von 86%
im Jahr 2000 auf nur 66% im Jahr 2022. Im Ganzen betrug der Beitrag der festen
Biomasse im Jahr 2022 140,7 Milliarden kWh zum Endenergieverbrauch für Wärme
und Kälte. Flüssige Biobrennstoffe trugen 2,5 Milliarden kWh bei, gasförmige
Biomasse 22,4 Milliarden kWh und biogener Abfall weitere 14,8 Milliarden kWh.25

24
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Strommix-Deutschland-Wie-ist-der-Anteil-erneuerbarer-
Energien,strommix102.html Norddeutscher Rundfunk
25
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-
energien-in-zahlen#strom Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz, Umweltbundesamt

12
4.4 Wasserkraft
Heutzutage spielt Wasser eine bedeutende Rolle als Energiequelle, aus der in
Wasserkraftwerken elektrische Energie erzeugt wird. Durch die Kraft des Wassers
kann umweltfreundlicher Strom erzeugt werden, indem fließendes Wasser die
Turbinen antreibt, welche wiederum die Generatoren in Gang setzen und so
elektrische Energie erzeugen. Die meisten Wasserkraftwerke arbeiten nach diesem
Prinzip, ohne dabei schädliche Stoffe wie CO2 abzugeben.

Im Vergleich zu anderen umweltfreundlichen Energiequellen, wie Wind- und


Solarenergie steht Wasserkraft das ganze Jahr über zur Verfügung, unabhängig von
Tag und Nacht. Allerdings hat der Bau von Wasserkraftwerken Auswirkungen auf die
Umwelt, weil die verursachten Stauanlagen die natürliche Strömung des Flusses
unterbrechen. Dies hat zur Folge, dass sich Schlamm absetzt und das Wasser sich
erwärmt, was wiederum den Lebensraum für Wassertiere beeinträchtigt. Um den
natürlichen Fluss des Wassers nicht zu stören, wurden sogenannte Schachtkraftwerke
entwickelt, die unterirdisch in den Fluss begraben sind und daher weder sichtbar noch
hörbar sind. Diese Kraftwerke nutzen den Höhenunterschied im Fluss, um Energie zu
erzeugen, ohne dabei die Fische oder die Strömungsverhältnisse zu beeinträchtigen.26

Derzeit trägt die Wasserkraft in Deutschland mit einem Anteil von 4% am gesamten
Bruttostromverbrauch (18,7 TWh) bei. Früher war die Wasserkraft die führende
erneuerbare Energiequelle, wurde jedoch im Jahr 2004 von der Windkraft übertroffen.
Die Wasserkraft hat an der gesamten regenerativen Stromerzeugung einen Anteil von
8,3%. 27
Aktuell gibt es in Deutschland etwa 7.300 Wasserkraftanlagen. Der
Leistungsunterschied zwischen Klein- und Großwasserkraftanlagen ist erstaunlich
groß. Denn 94% der installierten Wasserkraftanlagen in Deutschland sind
Kleinwasserkraftanlagen und erbringen insgesamt eine Leistung von unter 1
Megawatt. Genauer sind es 6.900 Kleinwasserkraftanlagen. Die restlichen 6% oder
400 Wasserkraftanlagen sind Großwasserkraftanlagen, die die absolute Mehrheit
leisten.28

26
https://www.deutschlandfunk.de/schachtwasserkraftwerk-schont-die-natur-100.html
Deutschlandfunk
27
https://de.statista.com/themen/784/wasserkraft/#topicOverview statista
28
https://www.wasserkraft-deutschland.de/wasserkraft/wasserkraft-in-
zahlen.html#:~:text=Rund%207.300%20Wasserkraftanlagen%20gibt%20es,und%20gelten%20dementsp
rechend%20als%20Kleinwasserkraftanlagen Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke BDW

13
5. Fazit

5.1 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse

Tatsächlich wurden im Jahr 2022 etwa 46% des deutschen Stromverbrauchs durch
erneuerbare Energien gedeckt. Allerdings ist der Anteil erneuerbarer Energien im
Bereich der Wärmeenergie mit 17% und im Verkehrssektor mit nur 6,8% deutlich
geringer. Betrachtet man den gesamten Energieverbrauch Deutschlands, so liefern
erneuerbare Energien nur etwa 1/5 des Gesamtverbrauchs.29

Dennoch behaupten sowohl die Bundesregierung als auch das Bundesministerium,


dass die Klimaschutzziele sogar übertroffen wurden, wie bereits zuvor erwähnt. Dieser
Widerspruch ist mir sofort ins Auge gesprungen und hat mich dazu bewegt, mich für
dieses Thema zu entscheiden. Die Bundesregierung betont zwar, dass wir uns auf
einem guten Weg zur Energiewende befinden, jedoch scheint dies leider nur so zu
sein, wenn man unseren Fortschritt mit den Klimazielen vergleicht. Die große
Herausforderung dabei ist, dass wir aufhören müssen, Kernkraft, Kohle und Gas zu
nutzen. Erneuerbare Energien sind die Lösung, aber wie können wir das umsetzen,
wenn wir gerade mal 1/5 Klimaneutralität am gesamten Energieverbrauch erreicht
haben? Dies lässt sich schwer antworten. Allerdings wissen wir, was die
Herausforderungen sind.

Es steht außer Frage, dass fossile Brennstoffe in den Sektoren Wärme, Industrie und
Strom vollständig beseitigt werden müssen. Einerseits erfordert der Verkehrssektor
einen Übergang zu Elektroautos, was wiederum einen erhöhten Bedarf an Strom
bedeutet. Daher wird vorhergesagt, dass bis zum Jahr 2030 ein Bedarf von 750 TWh
besteht, da der Strombedarf für zukünftige Verwendungen wesentlich höher sein wird
als heute.

29
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-
energien-in-zahlen#uberblick Umwelt Bundesamt Grafik

14
Ein Problem, das mir während der Erstellung dieser Facharbeit deutlich wurde, ist,
dass sowohl der Zubau von Photovoltaikanlagen als auch von Windkraftanlagen nicht
konstant geblieben ist. Ein Beispiel dafür ist der Zubau von Photovoltaikanlagen, denn
von 2012 auf 2013 hat der Zubau von Photovoltaikanlagen drastisch abgenommen,
wie oben schon benannt wurde. Man merkt also, dass der Zubau stark von der
Bereitschaft der Menschen abhängt. Obwohl der Ausbau von Anlagen eine der
wichtigsten Prioritäten der Bundesregierung ist, bleibt der Wille, wie bereits erwähnt,
ein entscheidender Faktor. Die Beteiligung und Unterstützung der Politik, der
Gesellschaft sowie der technischen Fachkräfte wie Handwerker und Fachpersonal
sind unerlässlich, um die Klimaziele zu erreichen. Nur so kommen wir voran.

Außerdem denke ich, dass ein Zubau von Speicherkraftwerken durchaus sinnvoll
wäre. Es sollte mehr Wert auf Speicherkraftwerken gelegt werden, um die
überschüssige Energie, die an Tagen produziert wird, an denen wir sie nicht
brauchen, speichern zu können. Manchmal wird viel Sonnenenergie erzeugt, wenn
das Wetter gut ist, aber wir können sie nicht nutzen. Deshalb ist es wichtig, diese
überschüssige Energie zu speichern, damit wir sie später nutzen können.

Ich hoffe, dass meine Facharbeit viele Informationen vermittelt hat und dazu
beigetragen hat, dieses wichtige Thema besser zu verstehen. Es stellte sich heraus,
dass das Thema gar nicht so einfach ist, wie ich es mir vorgestellt habe, da es viele
Aussagen und unterschiedliche Meinungen dazu gibt. Ich habe mich bemüht, die
neutralsten und seriösesten Quellen zu verwenden, um Kontroversen im Laufe der
Facharbeit zu vermeiden. Am wichtigsten ist jedoch, dass ich viel Neues gelernt
habe, während ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe.

15
Quellenverzeichnis

• Energieflussbild 2020 für die Bundesrepublik Deutschland


• BMWK – Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz - Wie kann das
Energiesystem der Zukunft aussehen? - Unsere Energiewende: sicher,
sauber, bezahlbar - Klima- und Entwicklungspartnerschaften
• BMEL: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Biomasse
• BVWP; Bundesverband Wasserkraftwerke
• Statistisches Bundesamt Destatis Energieerzeugung
• Zwischenbericht der SES (Systementwicklungsstrategie)
• Tagesschau: G7-Staaten gründen „Klimaclub“
• Bundesverband WindEnergie BWE: Windenergie in Deutschland – Zahlen und
Fakten
• Energievoll: Vor- und Nachteile einer Windkraftanlage (zertifiziert)
• Solarwatt Solarenergie (zertifiziert)

16
Anhang

• https://www.wind-energie.de/themen/zahlen-und-fakten/deutschland/
Bundesverband WindEnergie, Graph

• https://www.wind-energie.de/themen/zahlen-und-fakten/deutschland/
Bundesverband WindEnergie Graph

17
• https://www.wind-energie.de/themen/zahlen-und-fakten/deutschland/
Bundesverband WindEnergie, Beschäftigte in der Windindustrie

• https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-
energien/erneuerbare-energien-in-zahlen#uberblick Umweltbundesamt Graph

18
Selbstständigkeitserklärung

Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde
Hilfe verfasst und nur die im Quellenverzeichnis angeführten Hilfsmittel benutzt habe.

Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen Zitate als
solche kenntlich gemacht habe.

Erkrath, den 02.02.2024

Chaymaa El Meknassi

19

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