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BAND 24,3
FRÜHGRIECHISCHE LYRIKER
DRITTER TEIL
SAPPHO, ALKAIOS, ANAKREON
DEUTSCH VON
ZOLTAN FRANYÖ UND PETER GAN
AKADEMIE-VERLAG BERLIN
1981
Redaktor der Reihe: Günther Christian Hansen
Redaktor dieses Bandes: Hadwig Helms
Einführung 7
Sappho 7 — Alkaios 10 — Anakreon 13 — Korinna 13 —
Erinna 14 — Abkürzungen 14
Erläuterungen 144
EINFÜHRUNG
Neben die in den beiden ersten Bänden zusammengestellten Elegiker und Jambo-
graphen1, also neben die Dichtet, die in sogenannten „Sprechversen", in Distichen
oder Trimetern (oder auch Tetrametern) dichteten, treten hier die „monodischen"
Dichter, wie man sie heute — übrigens nicht ganz treffend — nennt, die „Lyriker" im
eigentlichen Sinne des Wortes, die meistens ihre Lieder persönlich zur Lyra vor-
trugen. Ein vierter Band wird die Reste frühgriechischer „Chorlyriker" bringen,
die ihre Gedichte vorwiegend durch einen Chor aufführen ließen.
Wie oft in der Weltliteratur Vertreter einer bestimmten Dichtgattung zu einer
bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort zu mehreren auftraten, so beginnt
die große monodische Lyrik bei den Griechen um 600 v. u. Z. auf der Insel Lesbos
mit Sappho und Alkaios. Wie auch sonst zeigt solche Duplizität, daß gewisse neue
Ideen sozusagen in der Luft lagen.
Sappho und Alkaios gehen aus von volkstümlichen und religiösen Liedern. Wir
besitzen nichts mehr von diesen, aber die konventionellen Formen schimmern aus
den Kunstgebilden der beiden Dichter so deutlich hervor, daß es reizvoll ist zu fra-
gen, wie sie das Alte zu Neuem verwandelt haben — sie taten es auf verwandte und.
doch verschiedene Art.
SAPPHO
Sappho hatte einen Kreis von Mädchen um sich, denen sie Lieder zum Gottes-
dienst, wie etwa auf die Musen (Fr. 90), einstudierte, vor allem aber dichtete sie
Hochzeitslieder, die sie von den Mädchen vortragen ließ. Aber solche auf bestimmte
Gelegenheiten zielende Gedichte wurden bald zum Vorwand, um mit den Mädchen
zu singen und zu tanzen, festlich geschmückt in schöner Umgebung, zwischen
duftenden Blumen, wie es die Ode an Aphrodite Fr. 5.6 spüren läßt. Ein solches Tun
verknüpfte den Kreis der Freundinnen durch ein festes geistiges Band.
Die Erinnerung hieran zu wahren, mahnt Sappho immer aufs neue durch ihre
Lieder. Schon vor ihr galten die Musen als Töchter der Mnemosyne. Für die epische
Dichtung bedeutete das, die Erinnerung wachzuhalten an die großen Geschehnisse
1 Diese Reihe, Bd. 24,1: Frühgriechische Lyriker, Erster Teil: Die frühen Elegiker, Berlin 1971
und Bd. 24,2: Frühgriechische Lyriker, Zweiter Teil: Die Jambographen, Berlin 1972.
8 Einführung
der Vergangenheit und die Taten der Helden. Sappho aber beansprucht, daß das
Persönliche wert sei besungen zu werden — nicht die große Tat, sondern „das. Viele
und Schöne", wie sie es nennt (Fr. 34 A ; vgl. auch Fr. 96,11), das mit den Freundinnen
zusammen Erlebte und Empfundene: Klang, Licht, Duft und alles Zarte.
Der persönliche Charakter ihrer Gedichte zeigt sich vollends darin, daß sie immer
wieder von der leidenschaftlichen Liebe zu einzelnen Mädchen ihres Kreises spricht.
Wie dadurch die konventionellen Formen ihres Dichtens sich verschieben, zeigt am
eindringlichsten unser zweites Gedicht (S. 18). Sie beginnt damit, einen Mann selig
zu preisen, ein übliches Motiv der Hochzeitslieder. So heißen etwa am Schluß von
Fr. 55b Hektor und Andromache „göttergleich". Zur Hochzeit gehört ferner,
daß der gottähnliche Mann nahe bei dem Mädchen sitzt. Überraschenderweise folgt
nun aber statt des herkömmlichen Segenswunsches an das Brautpaar, wie er etwa in
Fr. 129 und 135 steht, Sapphos Klage über ihre eigene Hilflosigkeit. Heißt es
am Anfang konventionell „er erscheint mir den Göttern gleich", so setzt sie ganz
unkonventionell am Ende des Gedichts dem Glück des Bräutigams ihr eigenes
Unglück entgegen: „ich erscheine mir fast als eine, die stirbt."
Auch in anderen Gedichten erweckt die Hochzeit einer Geliebten in Sappho
die Trauer des Abschieds — vgl. etwa Fr. 96 —, oder sie ermahnt sich, ihr Schicksal
zu tragen. Mit diesem Gedanken endet das Gedicht 2. Sein eigentlicher Inhalt aber ist
das sachliche Aufzählen der körperlichen Symptome ihrer Leidenschaft. Wird das
Gedicht so getragen von ihrem starken Gefühl, verhindern der konventionelle
Rahmen und die nüchterne Beschreibung dennoch, daß es sich im Vagen verliert.
Am prägnantesten bezeichnet Sappho solche Not, die sie immer wieder erlebt
und in ihren Versen darstellt, mit den Worten (Fr. 46): „Ich weiß nicht; was ich
beginnen soll, die Gedanken sind zwiefach mir." Ihre Vorstellung ist „geteilt":
ein starkes, von ihr als göttlich empfundenes Gefühl erstrebt ein Ziel, das, wie sie
weiß, unerreichbar ist. Sie muß resignieren.
In unserem ersten Gedicht (S. 16) benutzt Sappho ebenfalls konventionelle
zweckgebundene Motive, um ihr Inneres zu offenbaren, aber diesmal auf eine ganz
andere Weise. Es ergibt sich so geradezu ein Wunderwerk der „Motiv-Verschrän-
kung", das noch deutlicher zeigt, wie Sappho Altes kombiniert und eben dadurch
unerhört Neues sagt. Das erste Motiv ist ein Gebet an Aphrodite, an dessen Anfang
und Ende, als Ring das. Ganze umschließend, der Hilferuf an die Göttin steht:
„ K o m m , . . . rette mich aus der Not." Diese Bitte verstärkt Sappho durch das
zweite Motiv: die alte Gebetsformel „wie du auch früher geholfen hast". Dieser
Appell an ein gleiches Handeln der Gottheit in gleicher Lage soll die Hilfe er-
zwingen.
Das dritte Motiv, das die Dichterin übernommen hat, ist die Epiphanie Aphrodites.
Daß eine Göttin einem Menschen erscheint und ihn tröstet „Beruhige dich, es wird
schon wieder besser werden für dich", lesen wir am Anfang der Ilias. Als der zornige
Achill dem Agamemnon zuleibe gehen will, erscheint ihm Athene und beredet ihn,
sein Schwert einzustecken; er würde später reichlich entschädigt werden für die ihm
widerfahrene Kränkung.
Einführung 9
Sappho nun läßt Aphrodite sagen: „Was wünschst du dir diesmal wieder? Wer
soll dich diesmal lieben? Es wird sich alles erfüllen." Damit kommt ein weiteres
überliefertes Motiv ins Spiel, das uns bei Archilochos begegnete (Fr. 67): man muß
erkennen, wie Freud und Leid im menschlichen Leben wechseln, wie ein Rhythmus
alles beherrscht. Sappho schließt dann das Gedicht mit einer Kampf-Metapher:
„Sei mir selbst Mitkämpferin, Bundesgenossin."
All diesen Motiven gibt Sappho einen neuen Sinn. Das Gebet läuft nicht primitiv
geradeaus auf den Zweck los: „Laß die Geliebte mich lieben"; vielmehr wird durch
die anderen Motive etwas anderes Persönliches zum Hauptinhalt des Gedichts.
Immerhin ist für Sappho das Beten soweit sinnvoll, als ihr die Liebe noch Gabe der
Göttin ist und nicht etwa nur ein menschlich-psychologischer Zustand. Andererseits
tritt das Psychologische dadurch hervor, daß Sappho nicht einfach um die Liebe
des Mädchens betet, sondern verhaltener sagt: „Erlöse mich von den schweren
Sorgen und vollende mir, was mein Gemüt zu vollenden wünscht"; und wenn sie
zum Schluß sagt: „Stehe mir in meinem Kampf bei, sei mein Bundesgenosse",
so setzt sie ihre eigene Tätigkeit neben die der Göttin.
So hat denn auch die Epiphanie der Gottheit einen anderen Sinn als in der Achill-
Szene der Ilias: Dort griff Athena in das H a n d e l n ein; die ganze Ilias wäre anders
verlaufen, wenn sie Achill nicht auf einen anderen Weg gebracht hätte. Bei Sappho
jedoch greift die Göttin nicht in ein Handeln des Menschen ein; vielmehr macht sie
Sappho nur klar, wie es um sie bestellt ist. Das weitere herkömmliche Gebetsmotiv:
„Komm, wie du auch früher gekommen bist", schafft Raum für die Worte der Göttin:
„so war's doch auch sonst schon". Sappho braucht nicht selbst ihr eigenes Leid zu
beklagen, sondern überläßt das Sprechen der Göttin.
Wenn Aphrodite dann ihre Rede schließt: „Wenn sie flieht — bald wird sie dich
v e r f o l g e n , . . . wenn sie nicht liebt — bald wird sie lieben, selbst gegen ihren Willen",
ist dieser „Trost im Wechsel" zwar verwandt mit dem, was Archilochos gesagt
hatte, aber doch wieder auf charakteristische Weise verschieden. Archilochos spricht
von Freud und Leid bei Sieg und Niederlage, Sappho von Schwankungen der Ge-
sinnung. Bei ihr steht nicht so sehr der äußere E r f o l g im Vordergrund, der
unsicher ist, sondern das Auf und Ab, dem das E m p f i n d e n ausgesetzt ist, ja,
das dem Gefühl sein Leben gibt.
Wenn Sappho auf solche Weise alte Motive miteinander verschränkt, hat sie
natürlich nicht absichtsvoll alte Stücke zusammengebastelt, um neue Effekte zu
gewinnen; der Prozeß liegt tiefer: sie wird sich an den ihr überkommenen Gedanken
ihres eigenen Empfindens bewußt. Darin liegt ihre geistesgeschichtliche Bedeutung
wie auch der poetische Reiz ihrer Gedichte.
Wie Sappho mit den Mädchen ihres Kreises die Erinnerung an alles Schöne
wachhält, das sie gemeinsam erlebt haben, zeigt am deutlichsten ein weiteres Ge-
dicht (98); vielleicht enthält es sogar mehr, als man beim ersten Lesen merkt. Es ist
an das Mädchen Atthis gerichtet (Vers 16). Zwei andere Bruchstücke (Fr. 40 und 137)
zeigen, daß Sappho diese Atthis geliebt hat, ohne die erhoffte Gegenliebe zu finden.
Jetzt erzählt Sappho ihr, daß ein Mädchen namens Arignota, das zu Sapphos Kreis
IO Einführung
gehörte, in Sardes lebt: „Früher, als sie noch bei uns war", sagt Sappho zu Atthis,
„pries sie dich als göttergleich und liebte am meisten deinen Gesang." Dies ist ein
Kompliment der Sappho an Atthis, aber zart und mittelbar durch den Mund der
Arignota. Auch der fernen Arignota, die so sehnsuchtsvoll an Atthis denkt, sagt
Sappho Freundliches, kann aber über die in der Ferne Weilende unverblümter
sprechen: „In Lydien strahlt sie als die Schönste . . . und verzehrt sich das Herz in
Sehnsucht nach dir." Zum Schluß heißt es: „Sie ruft uns: kommt herüber zu mir!"
Dieses „uns" — wie eng verbindet es Sappho und Atthis, und nicht nur in den Ge-
danken der fernen Arignota.
ALKAIOS
Auch Alkaios geht in vielen seiner Gedichte von konventionellen Liedformen aus.
Erhalten sind uns Stücke aus Hymnen auf verschiedene Götter (Fr. 1—9), die kaum
Persönliches oder Originelles erkennen lassen. Die meisten Bruchstücke sind aus
einem Hymnos erhalten, der erzählt, wie Dionysos unter die olympischen Götter
aufgenommen wird (Fr. 9). Dieses Lied wurde vermutlich beim Symposion vor-
getragen, zur Feier des Weingottes.
Trinklieder gab es in Fülle bei Alkaios. „Laßt uns trinken" oder ähnlich beginnen
mehrere Gedichte: „Trinken wir, es ist so heiß" oder „es ist so kalt, also trinken wir"
oder „wir sind so traurig" oder „wir sind so froh — ergo bibamus". Zu den Sym-
posionliedern gehören auch die Liebesgedichte (Fr. 66 und 99).
Einige der erhaltenen Bruchstücke beziehen sich nun aber nicht auf ein bestimmtes
Fest (z. B. Fr. 73—74 B); sie behandeln Sagen, zumal aus dem Umkreis homerischer
Epen, und heben eindrucksvoll den moralischen Gehalt des Geschilderten hervor:
daß auf ein begangenes Unrecht Unglück und Strafe folgen. Sisyphos muß für einen
Betrug büßen (Fr. 73); die treulose Helena bringt Unheil über Troja (Fr. 74); Paris,
der Schänder des Gastrechtes, stürzt seine Brüder ins Verderben (Fr. 74 A); Aias,
der die Seherin Kassandra vom Altar der Athena raubt, wird von der Göttin ge-
straft (Fr. 74 B).
Auch diese Gedichte wird man sich am ehesten beim Gelage gesungen denken -
welchen Sinn sie jeweils hatten, erklärt sich wohl aus dem politischen Zustand der
Zeit. Die Zechgenossen des Alkaios waren seine politischen Freunde. Mytilene war
damals zerrissen von leidenschaftlichen Kämpfen zwischen verschiedenen Gruppen
des Adels. Schon die Brüder des Alkaios waren darin verwickelt und hatten als Partei-
gänger des Pittakos geholfen, den Tyrannen Melanchros zu stürzen. Alkaios kämpfte
dann an der Seite des Pittakos gegen die Athener um das am Eingang des Helles-
pont liegende Sigeion. Nach diesem Kriege machte sich Myrsilos, der Kleanaktide,
zum Tyrannen von Mytilene. Gegen ihn verschworen sich Pittakos und seine Ari-
stokraten-Gruppe. Offenbar in dieser Zeit ist Alkaios zum ersten Mal verbannt
worden: er lebte in dem berühmten Heiligen Bezirk von Pyrrha auf Lesbos (vgl.
Einführung Ii
Fr. 24 A und C). In einem wilden Trinklied (Fr. 39) feierte Alkaios später den Tod
des Myrsilos. Nun wählte das Volk Pittakos zum „Aisymneten", zum Schieds-
richter, der die Parteigegensätzfe ausgleichen sollte. Daß sein alter Mitstreiter diesen
Auftrag annahm, empfand Alkaios als Verrat und hat ihn deswegen schonungslos
bekämpft. Er beschimpft ihn (Fr. 87), er sei aus schlechtem Hause (Pittakos war
sicher von Adel, stammte aber aus Thrakien), und ärgert sich besonders, daß die
Stadt ihn jubelnd aufgenommen habe. Dieser Jubel war eigentlich ein Zeichen dafür,
daß Pittakos nicht gegen den Willen des Volks die Macht gewonnen hatte, aber
Alkaios nennt ihn dennoch Tyrann und Monarch.
Der Dichter sagt nicht, was für ihn freiheitliche, demokratische Ideen seien (wie
sie etwa zu gleicher Zeit Solon in Athen darlegt). Gewiß sagt er einmal (Fr. 24 C),
daß er sich am Ort seiner Verbannung, fern der Stadt, nach dem Ruf des Herolds
sehnt, der Volk und Rat zusammenrief, als hätte es damals schon eine echte, verant-
wortliche Vertretung der Mytilenäer gegeben. „Tyrann" heißt bei Alkaios kaum
anderes als „Haupt der Gegenpartei, die uns nicht zur Macht kommen läßt". Übri-
gens hat Pittakos an der Spitze seiner Stadt offenbar segensvoll gewirkt; jedenfalls
zählte man ihn (wie Solon von Athen) zu den Sieben Weisen.
So wenig überzeugend die politischen Äußerungen des Alkaios klingen, so wenig
sie auch die wirtschaftlichen oder sozialen Interessen seiner Gruppe oder der des
Pittakos erkennen lassen - in seinen Versen treten zum ersten Mal Männer auf, die
zu politischen Gruppen gehören.
Homer kennt nur Gruppen, in die man hineingeboren ist: die Familie, den Stamm,
die Kultgemeinschaft. Selbst wenn ein „Fremder" in solche Gemeinschaft aufge-
nommen werden konnte, änderte das nichts an der durch die Tradition geheiligten
Form. In nachhomerischer Zeit entstehen Religionsgemeinschaften, in die man ein-
treten kann, etwa dadurch, daß man sich „einweihen" läßt. Solche „Mysterien" ver-
sprechen vor allem ein seliges Leben nach dem Tode. Bei Alkaios begegnen wir
zum ersten Mal einer Gruppe, die irdische Ziele verfolgt. Trotzdem ist ein reli-
giöses Motiv für ihn und seine Freunde entscheidend: durch heilige Eide haben sie
sich verpflichtet zusammenzustehen. Der Verrat des Pittakos ist Eidbruch, deswegen
muß ihn die Rache der Erinnyen treffen (Fr. 24 A, 13-24).
Für die „Verschworenen" — sie waren es im wörtlichen Sinne — hatte das Sym-
posion mit seinen Liedern besonderen Sinn. Wenn Alkaios Begebenheiten des
Epos moralisch scharf verurteilt, prangert er eben das an, was seiner Gruppe ge-
fährlich werden konnte - die UnZuverlässigkeit: Paris ist der „Schänder des Gast-
rechts", und Helena hat die Ihren verraten — so kommt Unheil über die Brüder des
Paris (Fr. 74 und 74 A); solcher „Verrat" würde auch den Kreis der Verschworenen
sprengen. Aias hat Kassandra aus dem Heiligtum der Athena gerissen (Fr. 74 B) —
Alkaios könnte das gedichtet haben, als er selbst im Heiligtum von Pyrrha Schutz
gefunden hatte. Ein wenig anders ist die Situation in dem Sisyphos-Gedicht (Fr. 73),
die unmittelbar dem Zechgelage entspringt: „Betrink dich mit mirl Hoffe nicht,
daß du vom Tode zurückkehren kannst. Das hat Sisyphos durch Betrug fertig-
gebracht und hat dafür büßen müssen."
12 Einführung
Alle diese Gedichte zielen auf Ehrlichkeit, bisweilen etwas rauhbeinig, aber immer
ritterlich. Wie wichtig dem Alkaios und seinen Freunden das gemeinsame Trinken
war, zeigen die Sätze : „Der Wein ist Wahrheit" (Fr. 66) und „Der Wein ist der
Spiegel des Menschen" (Fr. 104). So oft man dies später wiederholt oder variiert — es
hat für niemanden die Bedeutung gehabt wie für Alkaios, von dem wir es zum
ersten Mal hören. Beim Wein, der die Zunge lockert, verriet sich am ehesten, wer
nicht zuverlässig war, und an der persönlichen Zuverlässigkeit hing alles in solcher
Gruppe.
So verschieden die Welten des Alkaios und der Sappho sind — in einem sind beide
einig : ihr Dichten gilt einem festen Kreis von innerlich zusammengehörigen Freun-
den. Man hat wohl mit Recht vermutet, daß in Mytilene schon vor der Zeit der
beiden Dichter sowohl für Jünglinge wie für Mädchen kultische Vereinigungen be-
standen, Hetairien oder Thiasoi, und daß die Gruppen um Sappho und Alkaios
daraus hervorgewachsen sind. Wichtiger aber ist, was beide daraus gemacht haben.
Sappho schilt eine reiche, ungebildete Frau (Fr. 58), daß sie nicht an dem „Mu-
sischen" teilgenommen hat: so wird keiner ihrer gedenken. Ein anderes Mal ge-
steht sie, das Schönste sei nicht das allgemein Anerkannte, Prächtige, sondern das,
was einer liebt, sei es auch schlicht (Fr. 27). Das sind zwei deutliche Absagen an
die Konventionen der aristokratischen Gesellschaft, in der sie lebt, sind zwei Be-
kenntnisse zu dem Kreis, den ein geistiges Leben verbindet. Damit taucht etwas
auf, was grundlegende Bedeutung für die zukünftige Kulturentwicklung Griechen-
lands und Europas gewinnen sollte. Hieraus rührt der literarische Anspruch, mit
dem etwa Pindar sagt (Ol. 2,85): ich dichte 9C0vàevTCt ctuvetoIcti, „was zu den
Verständigen spricht", oder Bakchylides (3,85): 9povéovri o v v e t ò yapOoc), „ich
künde dem Denkenden Verständliches". Von den sich im 6. Jahrhundert bildenden
Philosophenschulen bis hin etwa zu den französischen Salons des 18. Jahrhunderts
ließe sich dises Motiv verfolgen.
Entsprechendes gilt für Alkaios: bei ihm treten im politischen Leben zum ersten
Mal gleichgesinnte Gruppen hervor; solchem Anfang der Parteibildung ist das
politische Leben bis in unsere Tage hinein verpflichtet. Alkaios fühlt sich als An-
gehöriger der Aristokratie, so sehr, daß er den Pittakos beschimpft, er sei „nicht
aus guter Familie" (KOCKOTTCCTpiSas, Fr. 87); aber das kann kein absoluter Wert
für ihn gewesen sein, denn Pittakos war früher sein Gefährte. Das Verschworensein
für ein bestimmtes Ziel war offenbar wesentlicher als die Abstammung; wie Sappho
trat Alkaios damit für das ein, was ihm das Beste oder das Schönste zu sein schien.
Uns mögen die Verse Sapphos mehr ansprechen als die des Alkaios — auf die Lite-
ratur hat letzterer größeren Einfluß gewonnen. Ich nenne dafür nur die Art, wie er
die alten Mythen in die von Archilochos begründete persönliche Lyrik ein-
führt. Mythen haben ihren traditionellen Platz in Kultliedern. So erzählt Sappho in
einem Hochzeitslied von der Hochzeit Hektors (Fr. 5 5) oder Alkaios in einem Dio-
nysos-Hymnos von der Aufnahme des Gottes in den Olymp (Fr. 9). Stücke alter
Sagen erfüllt aber Alkaios dadurch mit neuem Leben, daß er sie mit einem empfind-
licher gewordenen moralischen Bewußtsein ansieht und die Figuren als Menschen
Einführung 13
nimmt, die den gleichen Gefährdungen ausgesetzt sind wie die Menschen seiner Zeit;
solche „mythischen Exempla" konnten etwa zeigen, wie gebrochenes Vertrauen
Strafe findet. Vor allem für die Tragödie des 5. Jahrhunderts wurde es wichtig, daß
die Sagengestalten tiefere moralische Probleme vergegenwärtigen konnten.
ANAKREON
Anakreon stammte aus Teos, einer Stadt an der ionischen Küste Kleinasiens.
Unter dem Druck der Perser ging er ungefähr um das Jahr 545 v. u. Z . nach Ab-
dera (Thrakien) und lebte später am Hofe des Polykrates in Samos, nach dessen
Sturz ihn der Peisistratide Hipparch nach Athen holte.
Schon dieses Leben an Tyrannenhöfen bezeugt, daß Anakreon nicht politisch
engagiert war wie Alkaios. Was er beim Symposion vortrug, war liebenswürdig,
anmutig, witzig. In vielem wurde er Vorläufer des Hellenismus, so daß eine erhal-
tene Sammlung von Trink- und Liebesliedern aus dieser späteren Zeit unter seinem
Namen überliefert werden konnte. Diese „anakreontischen" Gedichte haben im
Frankreich des 16. Jahrhunderts und bei uns im 18. Jahrhundert (Hagedorn, Gleim
usw.) den Namen des Dichters lebendig erhalten.
KORINNA
Korinna aus dem böotischen Tanagra soll eine Schülerin der Dichterin Myrtis
gewesen sein. Von dieser sagt sie (Fr. 15), sie habe sich auf einen Wettstreit mit
Pindar eingelassen. Falls diese (und ähnliche) Nachrichten zuverlässig sind, würde
sie im 5. Jh. v. u. Z . gelebt haben. Aber erwähnt wird sie erst im 1. Jh. v. u. Z . ;
so hat man auch vermutet, sie gehöre erst dem 3. Jh. an. Sicher entscheiden läßt sich
die Frage nicht, aber das frühe Datum ist doch wohl wahrscheinlicher. Die erhaltenen
Fragmente zeigen, daß sie ausführlich Lokalsagen für die Choraufführungen ihrer
Heimat behandelt hat.
Was sie erreichen möchte, beschreibt sie selbst in der Einleitung eines großen
Gedichts, das böotische Lokalsagen enthält (Fr. 2): „Sagen aus der Väterzeit möchte
ich ausschmücken mit eigenen . . . " . Leider ist das folgende Substantiv auf dem
Papyrus nicht erhalten, und wir wissen nicht, ob sie sich „Kunst" oder „Wort" oder
sonst etwas als Eigenes zugeschrieben hat. Jedenfalls zeigen die erhaltenen Frag-
mente, daß sie sich auch in der Form an das Einfache, Volkstümliche gehalten hat.
Sie ist ein in der erhaltenen griechischen Literatur seltenes Beispiel für den Reiz
naiver Frische; ein Streit um ihre Lebenszeit ist daher recht müßig.
14 Einführung
ERINNA
Erinna von Telos, einer kleinen Insel bei Rhodos, lebte nicht, wie ihre Biographie
(Suda) meint, zur Zeit Sapphos, sondern wohl gegen Ende des 4. Jhs. v. u. Z. Sie
starb mit 19 Jahren. Von ihren Gedichten sind vollständig nur die drei Epigramme
erhalten (3—5). Das erste Fragment stammt aus einem kleinen Epos „Die Spindel",
das Jugenderinnerungen enthält an die noch vor ihr verstorbene Freundin Baukis
(siehe Fr. 4 und 5).
ABKÜRZUNGEN
MEAfìN A
Ode an Aphrodite
à A A à K à p pèv y A c o a a a l a y e , Àéirrov
io 8 ' aOriKoc x p w i TrOp CnraSESpópaKEV,
ò i r n - à T E a c j i 8 ' ov58ev ò p r j p p ' , émppóp-
peiai 8' aKouai,
a S é p ' i S p c o s KOtKxéeTai, T p ó p o s Sé
iralaav fiypEi, x ^ p o ^ p a 6è t r o i a s
ij ippi, teSuókt) v 8' òÀiyco 'mSsuTis
<paivop' i p ' aOrar
à X X à i r a v T Ó X p a r o v , èireì f K a ì -rrévrvra
2
Göttern gleich und selig ist der zu preisen,
Welcher dir, ein Mann, gegenüber sitzend
Aus der Nähe hört deine süßen, deine
Lieblichen Worte
4
Alle Sterne rings um den schönen Mond, sie
Hüllen rasch in Schleier ihr lichtes Scheinen,
Wenn im vollen Glanz er am meisten leuchtet
Über der Erde.
20 Sappho
5-6
SeOpo . . . Êç vaOov
â y v o v ó i n r a i [6t]] x â p i e v pièv â A a o s
p a A i a v , pcopoi 6 ' evi S u p i à ^ E -
voi ÀipavcbTcor
êv 8è à e î i k ù v h n r ó p O T o s TÉSaÀe
io . ccvSeaiv, a i S ' a t ] T a i
uéAÂixa irvéoiaiv
7
f i CT£ KOirpoç f| F F â ç o s ri TTàvoppos
9
A Ï S ' êyco, xpuCTooréçau' ' A ç p ô S i T a ,
tóv8e t ò v ttóàov Aaxoiriv.
5 * 6 Ostracon Flot., ed. M. Norsa PSI XIII 1300 5—8 Hermog. Trepl ISeûv 2, 4 (S. 531
Rabe) 1 3 — 1 6 Athen. u , 463°'® 7 Sttab. i, 2, 33 (S. 40) 9 Apollon. Dysc. de synt.
2, 3Jo,4(Uhlig)
5 • 6 , 2 [6R|] Loie/ 8 KorróypEi Bergk Korrappel Hermog. Korrtppov (od. Karraipiov Ì) Ostr.
(vgl. P. Wiesmann, Museum Helveticum 29, 7972, i f f . ) 1 0 al 8' óryrai Lanata aiaair)Tai Ostr.
1 3 IvSa Ostr. éXSe At ben. 1 5 òpmeiieìxiìevov M. Norsa euiìeixuevov Ostr. ovunepiynévov
Atbtn.
Nah dich uns und komm zum geweihten Tempel,
Wo die Apfelbäume in Blüte stehen
Und von den Altären der Opferweihrauch
Duftend emporwallt.
Drinnen plätschert unter den Apfelzweigen
Kühl ein Wasser; Rosen bedecken rings den
Schattengrund; beim-Beben der Blätter faßt mich
Lähmendes Staunen.
Auch die rossenährende Weide deckt sich
Ganz mit Frühlingsblüten, und süße Düfte
7
Ob aus Kypros, Paphos, ob aus Panormos
(Du hierher k o m m s t . . . )
9
Könnt' ich, Aphrodite, o goldbekränzte,
Solch ein Todeslos doch erlangen ..-.
22 Sappho
10
II
— ^ — ~ t 6 8 e vuv ¿ T o i p a t s
T a l s 2|aais T i p i r o v r a kccAgos deiaco.
12
13
T a l a » <8£) y C / p o s P^v e y e v r o S v p o s ,
Trap 8 ' i e i a i TO i n i p a - ~ - a
15
17
- U - V - U V - u 6 8 a < s ) 6e
irofKtXos häctAtis ftcdÄuirre, A 0 8 i -
ov KäXov I p y o v .
10
(Die Musen,)
Die mir hohe Ehre verliehn, mir ihre
Werke schenkend . . .
11
12
13
15
Jüngst auf goldnen Sohlen erschien mir Eos.
i7
die Füße
Hüllten ein buntfarbige Schuhe, schöne
Lydische Arbeit.
24 Sappho
x8
25
K U A A A f ] o i Suncoi KE SEAT} y £ v E a 9 a i ,
TTOTVTOT T £ ] X E C T 3 T ) V .
u f j u d t TI p]r|5Eis.
T&IIOV E8Ö]|iva
26
i8
25
Für Cbaraxos
26
Mögest, Kypris, bitterer du ihm schmecken,
Und Doricha nimmer sich prahlend rühmen,
Daß er doch aufs neue zur langersehnten
Liebe zurückkam.
26 Sappho
27
KCnrpis' 6ÜK]apiTTOv y à p - ~ - -
]ko*>9CO5 T [
11 k ó ] p e vOv 'AvaKTOpi[as ò]v?nvai-
a ' oO] i r a p E o i c a s ,
T ä ] s ke ßoAAoipiav Ipcrróv t e ß ä p a
K a i i à p u x p a A à p i r p o v !8tiv irpoacbirco
f| T à AOScov a p p o r r a K&V óttàoicti
» 7T£cr8on]<5txEVTas. ^
34 A
- - ] E hvóctectS' - o -
K]aì y à p äuiiES Iv vsóJtocti - *
t o O t ' [è]Tróri|jtpev.
2 7 P. Oxy. 1231 fr. i col. i 3 4 A P. Oxy. 1231 it. 13 und P. Oxy. 2166(a) 7a
2 7 , 7 [àv$]p<bTrcov... [tò]v Hunt 8 [Travàp]i<rrovLobe! 9 KaAA[iiroi]ff'... TrAéoi[aa
Latti I O erg. Hunt Edmonds 11 irà[\mav] Tbeander 12 Tàv dÉKOi]aav Snell Theander
Kamerbeek 1 3 KCrirpis- EÜK]ainrrov Tbeander Wiìamowiti,r 1 5 erg. Lote/ 16 ff' ov] Fracca-
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Milne 34 A Die beiden Papyri verbindet E. M. Voigt
27-J4A
27
34 A
. . . ihr werdet gedenken . . . ,
Denn wir selber auch, in der Jugend, haben
Solchcs erfahren.
Wieviel Schönes [haben wir doch gesehen . . . ]
28 Sappho
37
ÓTTivas y à p
eO Séco, Kfivoi pe pàXiCTa iràvTcov
- « aivovTai.
MEAfìN B
40. 4 1
46
oOk 0 I 8 ' ò t t i Séco- Svio poi rà voripcrra
48
49
ò pèv y à p kóXos, ò a a o v i6r|v, TréÀETai < k ó à o s ) ,
ò 8è K f i y a S o s a u T i x a Kaì k ó à o s £ct(cte)to«.
37
denen ich nur
Gutes tat, von allen verletzen d i e mich
Immer am ärgsten.
40. 41
Zwar ich liebte dich, Atthis, auch früher, vor Jahren schon.
* * *
46
Weiß nicht, was ich beginn'; die Gedanken sind zwiefach mir.
48
Kamst und tatest mir wohl; aber mir, die ich dich gesucht,
Setzt das Herz du in Brand, das voll Sehnen in Flammen steht.
49
Denn wer schön uns erscheint, die mit Augen ihn sehn, ist schön;
Doch wer edel ist, gilt uns darum auch zugleich für schön.
3o Sappho
50
51
52
53
f)p' ÉTI TTapSsvías é m p á A A o p a i ;
55a. b
50 Maxim. Tyr. 18, 9 (S. 2)2 Hobein) 5 1 Schol. Theocr. i, 55 52 Anonym, mpi
Tpóucow 25 (Rhet. graec. 3, 206 Spengel) 53 Apollon. Dysc. de coniunct. 1, 223, 26 (Schn.)
55&*b P. Oxy. 1232 ft. 1 col. 2 und 3 und ir. 2 a 9 Hesych. s. v.áSp^narcr Scopa Tre|jrrró|j6va
irapà TWV auyyevâiv Tais yapoupÉvais irapSéwots Trapa Asafüois (vgl. óimípia, SecópriTpa)
50 "Epos 6' ¿TÎvaÇé <jioi) çpévas Lobe! ipcos ÉTÎvaÇev TOS q>pÉva; Hss. 55a» 3 KaPva]
ç[ôp]e»s Jurenka 3 a <'IXíco> Diebl 6 dnr' á[i]v<v>áco Lobel 8 [êÀÏJypccTa LobeI
9 KOTaÜT[|iE]va Treu | áSpi'ipa-ra Edmonds Lobel dSOpporra Pap.
je—jja.b
50
51
52
53
(Saget:) kleid' ich mich heute als Jungfrau noch?
55a. b
Kypros
Eilends nahte der Herold
Und Idaios, der hurtige Bote, verkündete:
„ Heute wird Ilion,
Wird auch Asien nimmervergehender Ruhm zuteil.
Hektor führt mit den Freunden die strahlende Braut sich heim
Her vom heiligen Theben am sprudelnden Plakos-Quell;
Bringt die zarte Andromache über die salzige
Flut auf Schiffen, mit goldenen Reifen und purpurnen
Stoffen, zart wie ein Hauch; bringt viel köstliches Brautgeschenk,
Silberschalen, unzählige Becher und Elfenbein."
32 Sappho
-i]keAoi 9Ioi[s
[w w _ ^ ^ _ ^ dyvov doAfAess
6ppa-ra; ^ - ^ ^ -]vov Is "lAiov,
aOAos 8' a8u[n]eAr|s ^ -] t ' 0VEp<£)i(x)vu[T0
j Kai ^[o]<po[s K]poTdA[wv. Aiy£]cos 8' apa Trdp[S£vot
oeiSov heAos ayv[ov, ixaJvE 8 ' es aiS[£pa
ax<o SECTTTEtrig, y £ A [ o s - « ~ - « c ,
TtavTai 8 ' f|S k o t o8o[is
Kp<5cTT|p£s <piaAai t ' o[. . .]ue8e[. .]A[.]eok[. .
10 puppa Kai Kaaia Ai|3av6s t ' o v E p E i x w r r o .
yOvaiKES 8 ' eAeAuctSov oaai irpoyEVEOTEpai,
ttAvtes 8 ' av8p£s i i n i p a T o v iotxov op3iou
TTdov' ovkoAeovtes EKafioAov EuAupav,
upvT)v 8 ' "Eicropa K'AvSpopaxav SeoeikeAois.
M E A Q N f
56
56
(Eros)
Kam vom Himmel herab, Purpurgewand hing um die Schultern
ihm.
57
58
59
60
61
5 7 Atgum. Theoer. 28 5 8 Stob. }, 4,12 (S. 221 Hense) 1—3 Plut. praec. coniug. 48 (S. 146») |
Plut. quaest. conviv. 3, 2 (S. 646') 5 9 Favorin. (Dio Prus.) or. 37,47 (II 29 Atnim) ÖO Chry-
sipp. m p i ÖTTOipaTiKCÖv 13 (II 55 Arn.) 6 l , 1-3 Athen. 1, 2 i b , c 2 Maxim. Tyr. 18,9 (S. 231
Hob.)
58, 2 OÜSE tr6Sa (E(S) Bucberer OÜSETTOK' HSS. 4 Trs8 Salmasius TraiS' Hss. 5 9 uvaaeadai
Casaubomts iiväaacrSat Hss. | K&fEpov Lobel Kai ETEpov Hss. 6 0 , 1 SOKIHCOHI Letronne SOKI-
M01111 Hss. 6L, 2 liebt Lobel aus Maxim. Tyr. hierher (T(S 8' dypoicÖTiv ¿TTEIIIIEVOC OTÖAT|V), tilgt
aber Tis 5'
57—6* 35
57
Rosenarmige Zeus- Töchter, etscheint, heilige Chariten.
5«
An eine reiche, ungebildete Frau
Bist du tot, so gedenkt deiner kein Mensch; keiner wird je nach dir
Sehnsucht fühlen, denn nie hast du zuvor dir in Pierias
Gärten Rosen gepflückt; aber du wirst auch in des Hades Haus
Ruhmlos irren umher — Schatten im Schwärm nichtiger Toten nur.
59
Mancher wird noch an uns ... denken in später Zeit.
60
6i
Welche ländliche Maid, (täppisch und plump,) hat dir den Sinn
betört?
Die in bäurischem Putz selber nicht weiß, . . .
Wie man schicklich ein lang- wallendes Kleid über den Knöcheln
rafft?
5*
}6 Sappho
MEAfiN A
63
Eü|Jop<poTepa, M v a a i S f c a , t ö s ö n r a X a s Tupivvcos.
64
d a a p O T E p a s o u S a p i d i r f i i p a u acteSevT Ü x o u j a v
65 A
Spoi e K a p y e v ^ ~ T r ä ] v T a X P ° a y f j p a ? f|8T}
ü - ^ ^ XeÜKai t* 6yEV0]vT0 Tpixes ¿k pieAaivav
y - ^ ^ — - ] a r y ö v a 6 ' [ o ] u <pepoiai
koOttco S O v a p a i - ~ ~ opx]T)a3' i a a veßpioicriv
, v. _ ^ ^ — ^ ^ &]ÄAcc Ti kev iroeiriv;
ßpÖTOV y a p äyi'ipcöv ^ ^ - ] oO 50uoctov yiveo-9oti.
A l y o i a i 6e tcxOt' - ^ S a r j v a i ] ß p o S ö i r ä x v v A ü c o v
IkAe^e TiScovov, öv eis ea]xcxTa yäs <pEpoiaa
— ^ ^ - toöt]ov ÖP005 I|iap^/e[v
10 ^ ^ £p]ÖCTaV CXKOITIV
— <p3]mEuau VOHICTSEI
— ^ ^ — ^ ^ ] a i s ÖTrdaSoi.
iyco 5e f i A r i n u ' ä ß p o a t i v a v [ - ^ toüto K a i p o i
tö XdtHTTpou ipcos ötEAico K a i tö köcäov XEÄoyxe. ^
6 3 Hephaest. n , 5 (S. 36 C.) 6 4 Hephaest. 1 1 , 5 (S. 56 C.) 6 5 A P. Oxy. 17S7 fr. r und 2
1 3 . 1 4 Athen. 15, 687»- b
6 5 A Daß Sappbo hier die Geschichte von Titbonos erzählt, erkannte Stiebitz probeweise ergänzt von
Snell
63-65 A 37
63
64
Verdrießlicher, glaub's, find ich auch sonst keine als dich, Eirana.
65A
Schon ward mir am Leib rings meine Haut runzlig und welk
durchs Alter,
Und weiß auf dem Kopf ward mir das einst schwarze Gelock der
Haare.
[Der Arm ist, der Fuß müde;] die Knie wollen mich nicht mehr
tragen,
Und nimmer wie einst, gleich wie ein Reh, mag ich [im Hain]
mich tummeln.
j [Wenngleich sich das Herz bitter empört: Sag mir,] was soll ich
machen?
Dem Alter kann, ach, keiner entfliehn, [keiner dem grim'men Tode.]
Sie sagen, daß einst liebend, voll List, Eos mit Rosenarmen
Ans Ende der Welt sanfter Gewalt führte Tithon, den jungen.
[Die Götter verliehn Jugend ihm nicht,] und ihn ergriff [das Alter.]
ic [Unsäglich geschrumpft wagt' er nicht mehr] liebend zu nahn der
Gattin.
[Ihn packte die Angst. Freude] erschien [ewig ihm da] geschwunden.
[Er jammerte laut :] „Möge [mir Zeus] gönnen, [im Grab zu ruhen."]
Doch ich würde gern Anmut und Glanz lange und oft genießen.
Und weil ich geliebt, Sonne, dein Licht, gibst du mir soviel Freuden.
Sappho
80
M E A Q N E
85
87
88
89
80
85
87
Kypros-Entstammte, mit dir sprach ich im Traume.
88
89
. . . unter den Flügeln hervor gellt schrill der Gesang der Grille,
Wenn die versengende Glut über der Wiese brütet.
4° Sappho
90
91
TTccpdEvov aSuqjcouov
92
93
K p f j c c r a i vü ttot' ¿08' ejiheAegos ttoSectctiv
w p x e v T ' ocTrdAoia' dcuq>' t p o e v T a ßcöpiov
i r o i a s TEpEv ä v 3 o s y a A o K o v patTEiaai.
94
$$ A£8uke |iiv a asMvva
K a i FiÄTiiaSES' p s a a i 8£
vOktes, Trapot 8' e p X £ T ' a>pa -
Eyco 8e nova k<xte08co. ^
96
9 0 Hephaest. 9, 2 (S. 29f. C.) 9 1 Fortunat. z8 in: Gramm. Lat. V I 301,6 (Keil) 9 2 Schol.
Pind. Pyth. 5, 1 9 3 Hephaest. 1 1 , 3. 5 (S. 3 5 f. C.) 9 4 Hephaest. 1 1 , $ (S. 36 C.) 9 6 P. Be-
rol. 9722 fol. 2
9 2 äveu(S') Hermann 9 3 , 3 iroias Hermann iröaj Hss. 9 6 , 3 [not blaß 4 m7r[6v-
S]a|iev Stbubart
90—96 41
90
91
92
Wo einer nicht taugt, bleibt der Besitz immer ein arger Nachbar.
93
So tanzten voreinst kretische Fraun zum Liede,
Den schönen Altar zierlichen Schritts umschwebend,
Und traten den weich schwellenden Blumenteppich.
94
Der Mond ist untergegangen
Und auch die Plejaden. Mitter-
Nacht ist's; vorbei geht die Stunde.
Ich aber schlafe alleine.
96
„Ja, ich wäre am liebsten tot!"
Unter heftigem Schluchzen verließ sie mich.
M K a i T r ô À À a i ç ÙTraSOpiiSaç
TTÂÉKTais ánq>' d n r á X a i S é p a i
àvSécov è[p<5tTcov] i r e i r o i i p é v a i s .
K a i TTÓAACO[I À i i r â p c ù s ] laúpcoi
ßpEuSeicoi [TE KÓAOU x p ó a
io ê Ç a À ( e ) i v | / a o K a [ i |3ao-]iAr|ícoi,
K a i CTTpcibpvfaw ê ] i r i u o À â à K a v
árráAav iTap[^]g[.]ovtùv
I Ç i r i s t t ó S O [ V - ~ ~]aví8oc>v,
KCÛÔTS T t s ~ OO]T6 TI
»J Ipov o08' - ^ Ü
ITTÂÊT', ÓITIT[oSev A N ] (ÍES ÀTRÉOKOPEV*
OÚK â X c j o ç - £Ï]apos
& p a i - w w - ] yôcpoç
_ W _ ^ ^ _ PEÂA]ÇI8IAI
98
~ = - ónrù] £apS[(cov
- - i T Ô Â ] Â a K t TUÏSE [ V ] » V é x o i a - a .
98
v ü v 8è A ù S a i a i u è v r r p é m T a i yuvai-
KÉCCTIV, CÓS ór' àsXico
S ù v T o s à ßpo8o8(5cKTuXos ( c r e À à v v a )
98 A . B
J i p n e v a i p à À a TOUTO .
à A À ' à f a v 9 o T é p a ( i > s «bcnt'S
Ta<ì)s KÓna(i)s 8 a i S o s Trpocp [ a v e c r r é p a i s
CT]TE(P<5Ì VOICTI v 6 T r a p T Ì a [ i s
àvSécov èpiSaÀécov
10 p ] i T p à v a v 8 ' àpTÌcos - ~ a
98 A. B
i r a t . a . e i o v §XT|V TT6A[IS
IO TCCUTOC R A S K A e a v a K T i 8 a [
cpOyas . . .
liväiaar' • &8s y ä p alva Sieppuev
100
101
aÖTa
copcta arefavaiTAÖKriv
102
103
a y i 6 f | , XEAU 8 T d , poi
(pcovötEaaa ylvoio.
1 0 0 Stob. 4,11,112 (S. 543 H.) 1 0 1 Schol. Ar. Thesm. 401 1 0 2 P. Fouad 239 a 51 Method.,
Reitzenstein, Gesch. d. griech. Etymologica S. 198 1 0 3 Hermog. Trepi ISEÜV 2,4 (S. 334 R.)
9 8 B , 16 piTpav(av) Vogliano (inpav Pap. 22 &5e Snell -18s Pap. 1 0 0 , 2 eoiaa
Wilamomt^ i a o a Hss. 1 0 1 wie oben Abrens avnaöpaaioröpaviyrrAoKOvv Hss. 1 0 2 erg.
Lobe/-Page 103 Der genaue Text ist zweifelhaft
98 A.B—103 47
[Schuld an allem . . . ]
* * *
100
Doch du bist ja mein Freund. Such dir darum jung die Gefährtin aus.
Ich, die Ältere, darf nimmer mit dir teilen das gleiche Haus.
101
Kränze
Flocht ich mir in der Jugendzeit.
102 .
103
Auf, Schildkröte! Laß, Göttliche,
Deine Stimme ertönen!
48 Sappho
IO4
f e A A c o s Trai8o<piAcoTepa
105
9 a l a i 8t| u o t c c A i ^ S a v uotKivSivov
TTETTUKdSpEVOV ¿OlOV £UpT|V
106
107
MEAQN T E
108
109
o u y a p S i p i s iv uoiacnroAcov (86|koi>
S p f j v o v Ipijiev'* o O k ' auui irpeTrot tA8e
104
w>5
Einstmals, sagen sie, fand Leda ein Ei im Schilf,
Hyazinthenbedeckt...
106
107
108
109
HO
III
ocvSe' ä p l p y o i a a v TraiS' ä y a u drirdAav
MEAfi N 2
114
M E A ß N 0 ( H )
EFII0AAAMIA
« 5
116
I I O Maxim. Tyr. 18, 9 (S. 232 Hob.) I I I Athen. 12, 554b 1 1 4 Hephaest. 10,5 (S. 34C.)
1 1 5 Demetr. irepl ipmiveias 146 I l 6 Schol. Hermog. in: Rhet. Graec. 7,883 (Walz) = Syrian.
in Hermog. 1, i j (R.)
1 1 4 , 2 ßpa6iv» Bergk
iio— n6 51
110
111
114
HOCHZEITSGESÄNGE
"5
So wie aus Lesbos der Sänger hoch über die andern emporragt.
116
Il6A
"7
118
119
120
121
I l 6 A Himer, or. 9,227 (S. 84 Colonna) TV] Demetr. irepi ipiiT|vdas 106 I l 8 Athen. 2,54'
219 Athen. 13, S7Jd 120 Et. Gen. B S. 129 (Miller) 121 Schol. Soph. El. 149
1X8 (t*) Diebl 120,1 <pÉpr)is (-£is) Demetrius tt. ip|it|v. 141 «pépcov Et. 2 ótv Manutius
olv Bentivoglio otov od. olvov Hss. 3 5m> Bergk dnroiov Hss.
n6A—in 53
Xl6A
117
118
119
120
121
122
ScixroiAEv, f j m i r d r r i p .
123
124
126
O K i S v a u l v a ; ev o t i ^ e c t i v opyas
HOvja/Acckccv y X c o a a a u ire<puXax9ai.
127
1 2 2 Anecd. Oxon. 1, 190, 19 (Cramer) 1 2 3 Demetr. Trtpl Ep|iT} vda; 148 1—5 Hephaest.
mpl TTOirindTCOV 7, 1 (S. 70 C.) 1 2 4 Hephaest. 7, 6 (S. zzf. C.) 1 2 6 Plut. de cohib. ira 7
(S. 4f6e) 1 2 7 Hephaest. 7, 6 (S. 2} C.)
1 2 3 , 6 . 8 (Oni'ivaov) Bergk 7 peyaAco ttoAu Bentley Casaubonus peydAov ttoAAGi Demetr.
I 2 4 > I inTOpdyuioi Hotcbkis iTrrapdyioi 0. a. Hss. . 2 TT£UTrs(36eia Schneidemin hevtoc(3oeic(
od. TTEWTEpiTia Hss. 1 2 6 , 2 nayvAdKav yAooaaaw TTE9CrAax9at Seidler Treq>- yA- pa- Hss.
122—127 55
122
123
124
126
127
128
128 A
129
130
oO ydp
orripa vvv ttAis, <3> ydcpßpE, T£aÜTa
131
128, I . 2 . 4 Hephaest. 15,26 (S. 5; C.) 3—5 Choric. epithal. Zach. 19 (S. 86f. Förster-Richt-
steig) 128 A Servius zu Verg. Georg, i, 31 129 Hephaest. 4, 2 (S. 13 C.) 130 Dionys.
Hai. de comp. verb. 201 f. (S. 127 f. Us.-Rad.) 131 Demetr. ircpl ipiiTlveias 140
128« 3 {¿ot(, vütKpa) Wilamowitz 4 n&Aix', ipos Wilamowitz peMixpoos Hephaest. \ie-
Aixpä, Spos Cboric. 128 A (t){|jue yäpßpE tr6XXa Hermann t|iie Taiißpe Tropa Hss. 131, 1
Mttokt' ä(u)oixTli BhmfieU AnroCaa oI/Tli Hss. 2 igeo . . . i£w Bergk fjgw . . . fjgco Hss.
128—131 57
128
Deine Gestalt ist reizend, süß sind wie Honig die Augen,
Und überströmend von Liebe schimmert dein schönes Antlitz.
128 A
129
130
. . . nie gab's
Je solch ein Mädchen, o Bräutigam, wie dieses!
131
Braut:
„Jungfernstand, sag, Jungfernstand, sag, wohin, mich fliehend,
eilst du?"
Jungfernstand:
„Nimmer zu dir kehr' ich zurück, kehre nicht wieder."
5» Sappho
133
d o r i p c o v TrdvTCov 6 KdAXtcrros
134
135.136
Kfj 5 ' äpßpocrias pev
KpdTtip ¿K^Kporr',
"Eppais 8 ' IXcov öAiriw S e o k j ' eoivoxöticte.
Kfjvoi 8 ' ä p o i r ä v r e s
j Kapx<5to-i' fixov
KdÄEißov - ä p d a a v T O 81 Träpirav IcrXa
tcöi y ä p ß p c o i .
E5 AAHAQN B1BAIQK
i37
133 Himer, or. 46, 74 (S. 188 C.) 134 Herodian. Ticpl xaSoA. TrpoawS. 1, 45 j, 16 (Lentz) |
Et. Gen. s. v. dauco 135.136, 1—3 Athen. 10,425° 4—7 Athen. 11, 475* 137 Hephaest.
7, 7 (S. 23 C.)
134 ¿Ta(i)pas Wilamowit~ Maas 13g. 1 3 6 , 3 ioiwoxötiae Hamm oivoxofjaa« Hss.
137, 4 9p0VTiffST|V Bent/eji <ppoirls 6' fjv Hss.
«3J-IJ7
133
(Hesperos)
Er, der schönste von allen Sternen.
134
I35-I36
Ambrosia wurde
Gemischt im Kruge,
Und aus der Kanne schenkte ein
Hermes den Göttern;
AUS U N B E S T I M M T E N BÜCHERN
137
138
XpOaco x p w o T i p a
139
140
143
* ü - p<5tAa 8 f | KEKoprii^vcxs
Topycos
144 a . b
145
Xpuao<pdr| v SepArrocivav 'A<ppo8iTas
1 3 8 Demetr. irepl ip|H|vEias 162. 127 1 3 9 Athen. 2, )7d 1 4 0 Herodian. irepl uovr|pou$
Ai^eo; 2, 9)2, 2)ff. (L.) 1 4 3 Herodian. bei: Reitzenstein, Gesch. d. griech. Etymologica S. 367
I 4 4 a . b Hephaest. 14, 7 (S. 46 C.) 1 4 5 Philodem. irepl eiiCTeßdas 42 (Gomperz)
1 4 3 KEKOpriiiivas r6pycos Toup KEKOpr|p£vou aröpyos Hss. 1 4 4 a <4v6po(ii6aw KOtAa v. /.
IJ8-I4J 6l
138
Süßer, lieblicher tönend als Harfenklang,
139
Weißer noch als das weißeste E i . . .
140
143
. . . wenn die Mädchen so übersatt
Sind der Gorgo . . .
144 a. b
145
146
149
152
154
156
146
149
152
154
156
MEAßN A
YMNOI
1.4
Ell ATTOAAQNA
Ell EPMHN
3(")
Ell NYMOAI
I . 4 , I Hephaest. 14, 3 (S. 44f. C.) 4 Hephaest. 7, 8 (S. 24 C.) 2 , I Hephaest. 14, 1
(S. 43f. C.) 1—4 Choetobosc. 14 (S. 2)2, 8ff. Consbruch) 3 ( i l ) Hephaest. 10,6 (S. 34 C.)
I und 4 verbindet Snell 2, 2 Kopùçcna' tv aurais Meineke Kopuçâatv aùyaîs Hst. 3 yév-
vcrro Bergk yévva t û i HJS. | (liyeiaa Bergk iiéyiOTa od. itaida Hts.
ALKAIOS
1.4
An Apollon
Q Fütst Apollon, Sohn des erlauchten Zeus!
An Hermes
Heil, Kyllenes Schirmer, dich will mein Herz nun
Preisen, dich, den Maia dem Kronossohne
Zeus, dem Allbeherrscher, auf hohen Bergen
Einstmals geboren.
3(")
An die Nymphen
An die Nymphen, des schild- schwingenden Zeus Töchter, geht
mein Gebet.
3A (2A)
EIZ APTEMIN
3® (3)
Ell A0HNAN
8
Ell EPQTA
« - ~ - X SEIVÔTCCTOVSécov,
<TÔV) EvnréSiÀos """Ipis
yévvctT'
XpuaoKÔpai Zecpvpcoi (jiiyetaa.
3 A ( î A ) Chrysipp.fr. 748 (Arn.) = Schol. Genav. in II. <t> 48j (S. 210 Nicole) . 3 B ( 3 ) Strab.
9, 2, 29 (S. 411) 5 Apollon. Dysc. de pron. 1, 106, 6 (Schn.) 8 Plut. amae. 20 (S. 76 $<*• •)
3 B (3), I "fivaaa' Abrens (Xéycov) âcra' Hss. \ TroAstiàSoKe nur V 2 âiroi Abrens Air6
Hss. | pe5[V fitiSECO 0. ä. die anderen Hss. 3 à|jq>i[paivTiis Welcher 5 , 1 àyi'iaaiTO Anonym.
étyi'iaotTO Hss. 2 (Zeu, ...) Diebl 8,1 Sécow Xjlander SEICÔV HSS. 2 <T6V) Bergk |
yévverr' Bergk yelworro Hss. 3 (liyeiao Porson iM/delaa Hss.
3 A(iA)—8
3A (2A)
An Artemis
Daß du kein Frauenblut vergossen,...
3 » (3)
An Atbena
Athena, kampfesfreudige Herrscherin,
Die über Koroneia beständig wacht
Im Angesicht des Tempels waltend
An des Koralios Felsenufern.
An Zeus
Und deine Tochter schreite voran im Werk,
Zeus . . .
An Eros
diesen unheimlichsten Gott, den einst
Gebar die schönbeschuhte Botin
Iris dem goldengelockten Zephyr.
68 Alkaios
9a—C
Ell AIONYZON
12
E l l AIA ( 0
14
EIS AXIAAEA
' A x f M e u S i à t S s Z k u S î k o ç péSeiç,
15
EIZ A I A N T A
C , I . 2 Apollon. Dysc. de pron. 1, 76, 32 (Schn.) 3 Prise, inst, gtamm. in: Gramm.
Lat. II 277,18 (K.) 4 Et. Magn. 225,8 5 Et. Gen. s. v. Suai 1 2 Hephaest. 10, } (S. j î f . C.)
1 4 Eustath. zu Dionys, perieg. 306 ( = Geogr. Graeci min. 2, 271) 1 5 Hephaest. 10,7 (S. 34 C.)
9 a — C , 2 Xûaoi errep fi9ev Bekker Tu/ffeorrepyeSev Hss. 1 4 ô Giese ôs Hss. 1 5 tte8'
Casaubonus iraîB' Hss.
9-i5
9a—c
An Dionysos
daß im Olymp unter den Göttern kein
Andrer sei außer ihm, (ihr
* die
* Ketten)
* zu lösen . . .
12
An Zeus (?)
. , . strahlende Huld- Göttinnen, sie drückten dich lang ans Herz,
Vor Kronos (zum Schutz) . . .
14
An Achilleus
Achill, Schirmer des Skythenlands
15
An Aias
Aias, welcher von Zeus
stammt und der Vor-
nehmste ist, stand
nur dem Achilleus nach.
70 Alkaios
MEAfiN B - T
16
17
* - ^ S|ipiv dddvorroi d i o i
v(kov
21
2 — Kai i K u S f c a i s OiraST)CTäiiEvos « c
23
24
AArocyes iroTiovTai
KuXixvav dnrif Triiav.
24 A
] p a . a T68E A&rßioi
] euSetAov -riiievos n£ya
^övov K d n w a a v , iv Sk ßcbpois
dSawStTcov pon<äpcov tSriKav
16 Apollon. Dysc. de pion. 1,101, 4 (Sehn.) I J Apollon. Dysc. de pron. 1, 97, 24 (Sehn.)
2 1 Härpocrat. 168 (Bekker) 23 Et. Gen. s. v. o06e(s (Zuvößios) 24 Athen. 11,481*
2 4 A P. Oxy. 216) fr. 1 col. 1, 1—24
17 dSdvorroi Stei vlxav Hermann aSavcrroio eoivticav Hts.
i6—24 A
A U S D E M 2.-10. BUCH
16
. . . da er vor Not sie gerettet hat
21
23
24
Kottabos-Spiel
24 A
[Vor Zeiten] haben Männer an Lesbos' Strand,
Dem leuchtenden, ein ragendes Heiligtum
Gegründet und den Göttern allen
Diese Altäre am Meer gestiftet.
;2 Alkaios
24 G
33 "Ayvojs . . opiÔTOis . . is ô TàXais lyco
Çcix» iioîpav Ix 1 0 " áypo'iooTÍKav
iliéppcov áyópas ÔKouaai
Kocpu£oiiévas á>w'AyE<rtAaí8a
j Kai ßoAAas' TÒ Trónrip Kai iráTEpos Trárrip
KayyEyr)paa' éx ovT£ S TTESoc TCúvSécov
TCÓV ctAAaXoKáKcov iroXÍTav
Éy[co 6' â]irù TOÚTCOV árreAiíAauai
çEÛyœv èoyaríaia', cos 8' 'OwnotKÂéiis
•o Ev3a8' oíos ¿o¡KT|aa XuKaiyiíais
24 C
Glücklos hause ich hier, [weiß von der Stadt nichts mehr,]
Lebe dumpf meinen Tag, wie ihn der Bauer lebt,
Und verzehre mich nach dem Rufen
Des Herolds, o Freund, wenn er zum Markt das Volk
Und die Ratsherren lädt. Kannten der Vater doch
Und der Ahne dies Glück, alternd in ihrem Volk,
Das nun ständig in Zwietracht hadert.
Doch ich bin verbannt, hause als Fremdling nun
Einsam hier an der Welt äußerstem Rand wie einst
Onomakles . . .
74 Alkaios
ó r r t r o i A c a ß t a S s s K p i v v ó p s v a i «púav
TTCbÂeVr' ÉÂKECTÎTTéTTÀOI, TTCpi 6è ßplUEl
â x c o SeoTTEffia y u v a k c o v
>o ï p a s ôAoXCryas è v i a u a i a s
ZTAZIQTIKA MEAH
31
32
(TccirrócAciOi)
KEÏaSai t r i p keçôcàocç p é y a s , ö j _ A t c r i u i 6 a , Xtdos.
34
38
ai Sé k' àppi Zeus teAéctti vÓTjmia
3 1 Schol. Ar. vesp. 1227 f. 3 2 Schol. Pind. Ol. i, 91 a 3 4 Athen. 11,460^ 3 8 Apollon.
Dysc. de pton. 1, 97, 2} (Schn.)
3 2 , 1 (TavrótAwi) Bergk Crusius 3 4 Tronípiov Bergk TroTT|plcov Hss.
24C-J8
31
Dieser Mann, voll von Hunger nach größerer Macht, er wird
Rasch zerstören die Stadt, die schon wankt, ihrem Sturze nah.
32
. . . (wie einst dem Tantalos)
Schwebe über dem Haupt, Aisimides, dir nun ein großer Stein.
34
Du, der den Becher leert mit dem Dinnomenes zusammen.
38
Möge Zeus doch unseren Wunsch erfüllen!
76 Alkaios
39
42
43
44
39 Athen, io, 429'. 43oa-c 42 P. Oxy. 1234 fr. i, 7—14 43 P. Oxy. 1234 fr. 2, 6— 1 3
44 P. Oxy. 1234 fr. 2 col. 1, 14. 15
3 9 , 1 Trip Label irpos Hss. 4 2 , 2 ordfTTipas Wilamomtz 3 lp[av Hunt 5 oü[8' Iv
Hunt 4 3 , 1 *ATpe18a[w ytvEi Bowra 3 hrt TeOyia Schmidt ririT.wxe. Pap.
J9-44
39
Jetzt gilt es sich betrinken und zügellos
Den Wein genießen: Myrsilos, er ist tot!
42
Vater Zeus, es gaben dereinst die Lyder
Uns aus Sympathie zweitausend Taler, hoffend,
Daß wir durch die Tore der heiigen Stadt zu
Dringen vermöchten,
43
Mag jener, überstolz, weil er verschwägert mit
Atreus' mächtigem Haus, plündern die Stadt wie einst
Mit Myrsilos im Bund, bis dann der Schlachtengott
Neu zum Kampfe uns ruft. Unsern empörten Groll
44
Zu einem Zicklein lädst du mich freundlich ein,
Zu einem Ferkel; also gebührt es sich,
(Daß ich auch dich zum Fest einlade.)
7» Alkaios
45
kt)vos 8è t o ü t c o v oOk iireAdSeTO
dbvrip, ÌTTEÌ 8t) TTpeÖTOV ÒvéTpOTTE*
iToticotis y à p òvvcópivE v O k t o j -
tco 8È ttìSco -rraróyecnc' ò ttùSht|v.
46 A
50
TTPOI ANTIMENEIAAN
t
HASes I k iTEpdrrcov y a s ÈÀE<pavTÌvav
A d ß a v tco £{q>EOS x P U C T ° ^ T a v ^X00"»
4 5 P. Oxy. 1234 fr. 2 col. 2 46 A Heraclit. alleg. Horn, 5 (S. 6f. Oelmann) 50, 1 . 2 He-
phaest. 10, } (S. J2f. C.) 4—7 Strab. i j , 2, } (S. 617)
46 A , I 'AauvvéTT)p|ii Abrens P. Maas äovv£tt|v vti 0. a. Hss. 5 iiàAcc Cocondrius ir. Tpóir.
{Riet. gr. j, z}4 f. Spengel) KàAà Heraci. Hss. 6 nip Hermann irepà od. irapà Hss. 9 &y-
Koivon Unger äym/pai Hss. | <Tà 6* 6i^Ta . . . ) Letel-Page
4J-50
45
Doch jener fuhr sich wild zu betrinken fort,
Kaum daß er groß und mächtig geworden war.
Er tobte Nacht für Nacht, der Wilde;
Dumpf aber dröhnte der Bauch des Fasses.
Doch du, der dreiste Sproß eines solchen Weibs,
Trittst auf ganz wie der Sohn eines freien Manns,
Als wärest du aus edlem Hause.
46A
Das Staatsscbiff in Gefahr
50
51
Ü - ~ o u 8 e TTCO TToaeiSav
a A u u p o v EOTU<PEAI£E TTÖVTOV.
52
I r r r a S o v <ÖCTT' ö p v i d e s &KVV
a i e r o v E^crcrivas <p<5cvevra.
54
lAOcpiiaipEi 54 n i y a s 6 0 ^ 0 5
XÄAkcüi- i r a i a a 6 ' " A p r i l KEKÖ<TIIT)TO(I o r E y a
A d u T t p a i m v K u v i a i a i , KOT
TCXV AEÜKOI K0tT£7TEp9EV ITTTriOl AÖ<pOl
5 VEOOICTIV, K£<p<5tAaiCTiu a v -
Spcov d y 6 A | i o r r a - x^Akioci 84 u a a a r f t A o i s
KpUTTTOlCTtV TTEpiKEipEVOCl
Aaprrrpai K v a n i S e s , Epnos t a x ^ p w PeAEOS,
SÖppOtKES TE VECO AivCO
10 KoiAat TE Kerr äoTTtSES ßEßAiiuEvai.
Trap 8e X a A K i S i K a t crrr<5t9ai,
Trap 8k £ c i > p a r a TTOAAoc K a i KINRDTTCNBES-
TCOV OUK ecrri A69ecr9', ettei
8T| TTpcbTicrr' Crrrot T & p y o v l a r a n E V TO8E.
J l Herodian. rapl (jiovr|pous Xe|ecos i, 10 (II 916 L.) 5 2 Herodian. irepl uoviipous Ae£e»s
I, 2} (II 929 L.) 5 4 Athen. 14, 6i6l. 627»- b 1—8 P. Oxy. 2296 fr. 4
5 0 , 4 — 7 Verse wie oben hergestellt von Abrens Hoffmann Label O. Müller TeXtaai ueyav &SXov Kai
IK TT6WCOV otCrroOs (bvaaaSai KTeivavTa ccvSpa naxaiTav, ßacnXricov iraXaiaTotv... ÄRROXNTÖWTO
pövov äviav IRAXEWV dmrrrenircov Hss. 5 2 , 1 WCTT' Bergk 005 TÖ HSS. 2 £|cnrivas Bergk
¿^aim')vas Hss. 5 4 , 1 4 T&pyov Label ipyov Hss.
S°—J4
51
52
54
Erz durchschimmert den großen Saal
Und das ganze Gebälk, behängt fürs Kriegerwerk
Mit den blitzenden Helmen rings.
Schlohweiß wallen, von oben winkend, hoch herab
5 Roßhaarschweife, des Männerhaupts
Schmuck und Zierde. Die Pflöcke ringsum sind versteckt
Hinter Schienen aus blankem Erz:
Schutz und Wehr vor der Wurfgeschosse schwerer Wucht.
Neue Panzer aus Leinen stehn
10 Neben bauchigen Schilden zum Gebrauch bereit.
Auch chalkidische Schwerter sind,
Panzergürtel und Koller hier in großer Zahl.
Diese nie zu vergessen gilt's,
Da nun einmal dies Werk von uns begonnen ist.
55
57
OT£VC«)5[EOS]
S d v S c o £ o [ o s ] ¿s 9<5tXaCTCTau w a v e .
6I
T 6 y<5tp
"Apeut KOTSAVTIV K6AOV.
EPQTIKA M E A H (?)
63
66
O I v o s , d> <piXE i r a l , K a l d A d d s a
5 5 Apollon. Dysc. de adverb. 1,197,13 (Schn.) 5>j Schol. II. <t> 219 in P. Oxy. 221 6 l Choe-
robosc. in Theodos. KOV. dpoev. 1' in: Giamm. graec. IV S. 214, 20 (Hilgard) = Herodian. m p l
KMCTECOS ¿VOIIDTWV II 674 (L.) 6 3 Hephaest. 14, 3.4 (S. 44F- C.) 6 6 Schol. Plat. symp. 217®
5 7 , 1 O-TEVC>>6[EOS] Sntll 6 3 |JIEXAIX6UEI6ES FRIR^o« P. Maat (BAAi/duetSeCT<5rrr<poiHss.
JJ-66
55
Zwischen Erde und Schneegewölk im Himmelsraum.
57
eingeengt
Brauste nieder des Xanthos Flut zum Meere hin.
61
L I E B E S L I E D E R (?)
63
Im Veilchenhaar, süßlächelnd und keusch, du Liebe.
66
Der Wein heißt, lieber Knabe, die Wahrheit auch
84 Atkaios
ZKOAIA MEAH
73
74
j o ù T s a O r a v A í a K Í 8 a i [ s TtóSr)Tov
TTàvTaç êç yocpov pÓK[apas K a À é a a a i s
â y g T ' £K Nr|[p]r|os ÊAcov [peÀâSpcov
irápSevov a ß p a v
7 3 P. Oxy. 1 2 } ; fr. i col. 2, 8—17 j P. Oxy. 2166(b) 1 7 4 P.'Oxy. 125} ft. 2 col. 2, 1—16
7 3 , 1 [Kal (jiéSu' £>] Diebl | [çats Schmidt 2 |jéy[av TTÓpov Diebl 3 £6ßai[s á]sAíco IVilamo-
witz I [âvyepov Diebl 4 itr[iß0AX£0 Wilamowitz 5 [Iça Wilamowitz 6 [Sawcrrco KpÉTTiv
Wilamowitz Page 7 [Sis Wilamowitz 8 n[éyav 8' l<pa Wilamowitz Page 9 / 1 0 erg. Coppola
7 4 , 1 áfxos Ivwek' fpycow Page 2 Traía [i ttot', "QAev', fjASEW Page 3 ir[úpi 8' aiSáAwaas
Wilamowitz 5 AlondSaifs ttó3t|tov Wilamowitz 6 iico<[apas KaÂéaaais Hunt 7 [|jEAá9pcov
Hunt 9 iA[uai 8' äyvas Hunt Wilamowitz 1 0 <piAó[Tas 8' êSocAAev Page 1 1 äpia-rfas Hunt
73-74
SKOLIEN
73
Trink j betrink dich mit mir, Melanippos. Wieso denn hoffst
Du das strahlende Sonnenlicht wiederzusehn, wenn du
74
Nur durch dich, o Helena, heißt's, entsprang aus
Schlimmer Tat dem Priamos samt den Seinen
Bittres Leid: Du legtest das Feuer an die
Heilige Troja.
74A
K'AAévas i v a r r i S s c n v èinr[óaicr6
SOiìov ' A p y e i a s , T p o i c o i 8 ' éir' à v [ 8 p t
iKnaveiaa |£vva7rórai ' t u tt[óvtov
I<7TTETO v à i ,
10 v u v K]aCTiyvi£|Tcov ttóXeos [ p é X a i v a
y a l ' ] ÉXEi Tpcócov tteSìcoi 8a[névras
iv]vEKa Ki^vas
74 B
ì: - « - ] a s A a t c p o ^ ó v t * à p a
é t t e 9 v ] o v , oìpicbya 8 ' [ ò t t ] ù teìxeos
opcops Ka]ì iraiScov òutcc
A a p 8 à v i ] o v u é 8 i o v Korrfjxs-
j A i a s 8è À ] ù a a a u f j À S ' ò X ó a v é x c ù V
is v a O o v ] a y vas Ì I à A A a 8 o s , à Sécov
<pobTea]ai SeoauÀaiCTt iràvTcov
8£ivoT]gra nanàpcov Tré<puK£-
74A
74 B
. . . und auch den Dei'phobos
Erschlugen sie. Da hob von der Mauer sich
Der Kinder Wehgeschrei und Klage,
Rings die Dardanische Ebne füllend.
Doch Aias kam, verderblichen Wahnes voll,
Ins Heiligtum Athenens, die schrecklicher
Die tempelschänderischen Männer'
Straft als die anderen selgen Götter.
88 Alkaios
i v x É p ] ^ t 8 ' à|i<poiv T r a p S e v i x a v i A c o v
io S é a s ] TrapEOTÓKOiaau àyàApcrn
i p u a a ' ] ò A Ó K p o s o ù 8 ' ISSKTE
i r a T S a A ] i o s TTOAépco S Ó T E p p a v
- - À 8È SETVOV ÙTT' Ó 9 p u c n v
- ] TREXIBVCÓSEKTOC KÒT o i v o i r a
ij ai'^E 7TÓVTOV, ÉK 8 ' Ò^VTOIS
è ^ a i r i v a s èKÙKa 3 u é À À a i s .
77
78
? o ì KÒTT £ 0 p t ) a v x [ 9 ó v a ] K a ì SàÀacraav
T r a ì a a v E p x s c r S ' CÒ[KUTTÓ]8COV ÈIR' ÌTTITCOV,
p f l a 8 ' à v S p c ó - r r o i s 9 a v ó r r c o PUECT3E
^OtKpUÓEVTOS
77 P. Oxy. 1253 fr. 9, 9; fr. 18; fr. 5, 8 - 1 5 | P. Oxy. 2166 (b) 2 7 8 P. Oxy. 1235 fr. 4 |
P. Oxy. 2166 (b) 3, 9 I Pap. Mich. 3498
7 4 B , 9 iv x é p ] t " West 1 0 Séas] Kassel West 1 1 Épuaa'] Merkelbacb 12 i r a i 8 a A ] ( o s
Page 7 7 , 1 A[Ivov Wilamomtz 2 £§ì[tict9' és] Wilamowit% 3 0paiK[ias lp]euyó|JEVOS Diebl
5 'uérr[oiai Loie/ 6 KàiTà]Acov . . . X*P[ f f I ^ u n t 7 C<ÀEI[TnTa Label 8 Sr|[io]v Label
78, 2irat8es T<pS]ipoi Wilamowitz 3 EUVÓCÙ]I Diebl 5 X[9ÓVA] Hunt Label 6 C»>[KUTTÓ]8COV
Hrnt
74B-78
77
Hebros, schönster Strom du, vorbei an Ainos
Gießt du deine Flut in die purpurdunklen
Meereswogen Thrakiens und bespülst den
Boden von Sipte.
78
86
K à r t S s TTÓÁXa T r a s o í a o s K e ç à X a ç k ó k x e é |ioì u ù p o v
K a i KCCT TOO TTOÂÎCO O T E E O S w ^ - v^ ^
TTCOVÓVTCOV KÓCKa ^ ~ ~ v, - *
87
TÒV KOKOTTOtTpí6a<v)
(DIttockov t t o â i o ç t S ç ô x ô â c o K a i ßopuSaipiovos
ECTrdaavTO T Ú p a v v o v p é y ' è i r a i v e v r c s gcóXAees.
90
j K a ß ß a A A e t ò v x ^ n c o v * èttì pèv t î S e i ç
m / p , êv 8È K É p v a i s o l v o v â ç E i S é c ù s
p é X i x p o v , a C r r à p â(j<pi K Ó p a a i
(jLÓXdoacov â | i < p i ( p à Â c o v ) y v ó < p a A X o v
86
Auf mein Haupt, das so viel Qualen ertrug, gieße vom Myrrhenöl,
Auf die grauende Brust gieße davon . . .
Zechgenossen. Das Leid . . .
87
90
*
91
92
94
T t y y e irAeOpovas oivcoi• TO y a p ä o T p o v TOpmAXeTat.
& 8' obpa xaAfrrra, irdvra 8e 8ivyai<j' Cnra KaOparos,
äxEi 8' IK irETdAcov ä8Ea T£TTI£ . . .,
ävSst Kai CTKÖAUPOS. vöv 84 yOvaiKES iiiapcoTorrai,
j Ainroi 8' av8p£s, ETTEI < K O J ) KE9dAav Kai yöva Zsipios
äa8ei.
96
9 1 Athen. 10, 430''.c Q2, 1 . 2 Athen. 15, 674 c - d 3 . 4 Athen. 15,6870 9 4 Proclus zu
Hesiod. op. 584 (1,189; 2,164 Pertusi) 1 . 2 Athen. 10, 430"- b 9 6 Athen. 10, 430°' d
1—5 (iTAiais) Athen. 11, 480'. 48 i a
9 1 , 1 30|jov Stepbanus uöSou Hss. 9 2 , 3 KaS 8£ x 6 0 ® 1 ™ Bergk KaSS' ixsüaaro od. Ka8-
SEX^OTO HSS. 9 4 , 1 TrAeünovas oivcoi Athen, oivcoi irveOnova Proclus 2 irävTct... Kotü-
pcrros Athen. fehlt hei Proclus 3 äSea Graeve T68E av Hss. 4 ävSei Kai Bergk ivBti 84
Kai Hss. | yCivaiKEj piapcoTonai Setiler y- y - Hss. 5 8' ävßpE? Seidler Meblborn 8 i TOI ä -
Hss. | (Kai) Bergk | y6va Bergk yövaTa Hss. 9 6 , 1 TOI Myy' Porson TÖV Myyov Hss.
2 <5rra iroiKiAais Anonym. auairoiKiMis od. arrairoiKiAa Hss.
91-96 93
9i
92
94
Netz die Lunge mit Wein: hoch über uns wandelt der Hundsstern hin.
Alles schmachtet und lechzt unter der schwül brütenden Sommerglut;
Aus dem Blätter versteck, zirpend und süß, tönt der Zikade Sang.
Disteln blühen; die Fraun hitzigen Bluts buhlen um jeden Mann;
} Doch die Männer sind schlaff; Kniee und Kopf trocknet der Sirius aus.
96
Trinkt! Was wartet ihr auf Lampen ? Der Tag währt eine Spanne nur;
Bring uns hurtig die groß- bauchigen bunt- farbigen Humpen her!
Denn den tröstenden Wein schenkte der Sohn -Semeies und des Zeus
94 Alkaios
97
98
99
100
101
97 Athen. 10, 430»-® 98 Athen. 10, 430»«b 99 Hephaest. 7, 6 (S. 23 C.) X00 Athen.
1, 38® IOI Schol. Pind. Isthm. 2, 17
96» 5 "irMjcns Pick irtafous od. TrXiais Hss. \ {&) Porton 97 8£v8ptov Abrent SivSpow
Hss. 99, 2 2yoiye yiveaSai Fick i|ioi yeyEvfjaSat Hss. IOI Die richtige Wortfolge bietet
Diog. Leert. 1, }i 2 f a i a ' Schneiderin <poaiv Hss.
96—101 9$
Allen Menschen. Wohlan! Mische den Trunk stärket noch: eins auf
zwei,
3 Bis zum Rande! Geschwind jage dann ein Becher dem andern nach.
97
Keinen anderen Baum pflanze; zuerst setze die Rebe mir.
98
Frühling, duftender, ja dich, den kommenden, hab' ich vernommen.
99
Geh doch einer und rufe herbei uns den reizenden Menon,
Wenn ihr wollt, daß die Feier mir wirklich Freude bereite.
100
101
IO4
o ï v o s y à p ávSpcíyjrco S í o n r p o v .
119.120.122
T ò ST^Î/TÊ K ö p a T O Ó i r p o T é p a j ' V É I Í C O
a r e í x e t , T r a p é l i 8 ' âiaui TTÓVOV TTÓAUV
âvTÀriv, E T T E Í K E v a o s i p ß a i
27 p o v a p x í a v 8è [ - « - * t
123
I O 4 Schol. in Lycophr. 212 I I 9 . 1 2 0 . 1 2 2 P. Oxy. 1789 fr. 1 col. 1, 15—19; col. 2, 1—17
1—3 Heraclit. alleg. Hom. 5 (S. 7 Oelm.) 1 2 3 P. Oxy. 1789 fr. 29; ft. 16 I . 2 Hephaest.
12, 2 (S. 37f. C.) 4 Herodian. irepl (loviipous XéÇecos 2, 941, 13 (L.) 5 Schol. Soph. Oed. R. 155
6 . 7 P. Oxy. 2 1 6 6 e fr. 1 2
I O 4 ávSpwTTCo Loie/ àvdpcb-rrorç Hss. 1 1 9 . 1 2 0 . 1 2 2 , 3 iyßai Seidler ¿ p ß a i v e t Hss.
7 [ T O Í X O I S Murray 8 8pó[|JC0U£V Hunt 9 P Ó X $ [ A T K O S êv T T Ó S E I Hunt Snell 1 0 psy[ÁXCOV
Snell I L | I [ ó x < 9 c o v Hunt 1 2 ye[véaSw Hunt 1 3 [ á v a v S p í a i Hunt 1 4 K E [ i p é v o i s Hunt
2 8 SeKcbpfeSa Hunt I ' T O I S ] Tupávv[ois erg. Snell nach P. Oxy. 27)4 fr. 11a, ; f. 123, 3 alax-
tpos Label
104—12}
104
II9.I20.I22
123
Ach, ich armes, unglückseiges, krankes Mädchen,
Das kein Haus hat . . .
Über mich bricht, die Verlorne, schweres Unheil jäh hernieder
98 Alkaios
ETT! y a p i r a p o s ö v l a r o v IKAVEI-
5 iA&pca 8£ ßpöpios ¿v CTTTISECTI <pulei
f ö ß e p o s [ujaivöpEVOV [ - ^ ~ —
~ ^ — ] dudnrais ~ - Ü
123 A (68)
125
134
135
142
123 A ( 6 8 )
125
134
Sprichst du, was dir gefällt, mußt du auch das hören, was nicht gefällt.
135
142
MEAQN Ä
T
^ Qva£, c&i SaiadArft "Epcos
Kai Nüu<pai Kuavd>iTiS£s
iTop<pupir| t ' 'A9po8(TT|
ouinra{£ouffiv, ¿iTKrrpfyEai
i 8 ' OvfiiAds ¿p£cov Kopuipä;,
y o u v o ü p a i a t , ffO 8 ' eO^ev^s
IAS' f||Aiv, KExapioT^wris
8 ' EOxcoAfjs eTTOKOueiv.
I Hephaest. uspl ttoitujätcow 4, 8 (S. 68 C.) | Scholien zu dieser Stelle 2 Dio Pius. or.
2, 62 (I 29 Arnim)
2,1 &t Anonym. d> Hss. 5 OvfT)Acöv tcopvf&s dptav Barnes 10 y' ip«T' Kau Rxpprecbt •
8' ipwT(a) Hss.
ANAKREON
AUS D E M I . BUCH
Gebet an Artemis
Gebet an Dionysos
3
K A E u ß o O A o u jiiv l y c o y ' ¿pico,
KAsußoOXcoi 8' frrinaivouoci,
KAeüßouXov 8ioctk£go.
4
T
Q Trat T r a p S i v i o v ßXemüV,
8 i £ n p a { ae, o v 8 ' o O kAüeis
o ü k elScos, S r i T f j s iprfjs
v y u x f f e f|vtoxeCi£is.
J ^ 8 ' — ü o t i v y a p <5nr' e ü i c r i T O U
A i a ß o U — Tf)V i i i v KÖpiT)V —
Aeuk^i y d p — KotTa|iip<pETai,
•irpös 8* fiXAriv Tiva x&tkei.
MeIs 8 i ) TToffi8r|itbv
icrrriKEV, VE<p£Aa$ 8 ' öBcop
ßapOvEi, ß a p u 8' aypioi
XEipuvES TTorroyEÖai.
3
Für Kleobülos entbrennt mein Herz,
Durch Kleobülos bin ich wie toll,
Nach Kleobülos verschmacht' ichl
4
Knabe du mit dem Mädchenblick,
Dir nur folg' ich, doch du entweichst,
Weißt nicht, daß meine Seele du
An den Zügel genommen.
5
Wieder wirfst du den Purpurball,
Eros, goldengelockt mir zu:
Lädst mich ein, mit dem buntbeschuht
Munteren Kinde zu spielen.
Aber sie — die von Lesbos stammt —
Sieht mein Haar — leider ward es grau
Höhnend an und vergafft sich flink
Offnen Munds in ein blondes.
6
Wieder herrscht nun Poseidons Mond,
Wolken lasten vom Regen schwer,
Und die wütenden Winde wehn
Kalt mit Klappern und Klirren.
104 Anakreon
17
18
Ü Ü - Tis ipaoyiriv
Tptyots 3up6v §s TSpivcov fipiöircou Ott' aOAuv
öpxeiTai; ~ « - ^ -
M'EAQN B
21
8 Strab. 5, 2,14 (S. 1 $1) 1 7 Hepbaest. mpl TTOlTiudTCöv 7.2 (S. 71C.) 1 8 Athen. 4> i77 a -
182® 2 1 Athen. 15,671«. 67
8 , 2 oöt' f-rca Tymbitt oOte t6t Hss. 18,2 Tptyas jüngere Hss. Sptyas A | H i ß n »
Meblborn ioißr|V Hss. | TEpivcov f|in6iruv Casaubonus Tipev <S>s f|i>(oirov Hss. 21, 1 <6)
Gaisford 2 irivouaiv v. /.
8-ii IOJ
8
Amaltheias gefülltes Horn
Brauch' ich nicht; auch verlangt es mich
Nimmer, hundertundfünfzig Jahr
Fürst zu sein von Tartessos.
17
Wieder stürz' ich vom Leukas-Riff
Mich hinab in das grau
schäumende Meer,
taumelnd von trunkner Liebe.
18
21
Dieser brave Mann Megistes läßt seit Monden (über zehn sind's)
Gern mit Keuschlamm sich bekränzen, um am Most sich zu betrinken.
io6 Anakreon
26
27
<Mp' OScop, 9^p' olvov, & iroi,
(5') äv&iiÖEVTas f)piv
(TTE9DVOUSR IVEIKOV, D>S SRI
irpös "EpcoTa mncraM£cü.
28
29
32
yap Aöycov ~ - EIVEKO TraiSes av 91M01EV*
XapiEVTa yap aciSco, xapievta 5' oI8a A££at.
26 Hephaest. 12, 5 (S. 39 C.) 27 Athen. 11, 782» 28 Clem. Alex, ström. 6, 14, 7 (S. 4)4
Stählin) 29 Maxim. Tyr. 18, 9 (S. 2jzf. Hob.) 32 Maxim. Tyr. 18, 9 (S. 2)3 Hob.)
27« 2 (6') Casauhonus 3 Si^ Orion 6z, 30 Athen. 4 irpös "EpcoTa Orion Trpös TÖV
"E- Athen. 28,1 (TÖV) Barnes 2 piAonai Hermann e
|i&iro|iai Hss. | nhpais Sylhurg (i^Tpais
Hss. 29,1 <8i> Bergk 2 fjSos !ox«S Hiller ?x 'Sfi-Hss. 3 2 , 2 älSco Valcktnaer StSül
Hit.
z6—} 2 107
26
Wieder fing mich Pythomandros,
Als ich Eros fliehen wollte.
27
Mit dem Wasser, mit dem Wein her,
Junge, bring auch Blumenkränze,
Aber schnell! Denn ich beginne
Nun mit Eros einen Faustkampf!
28
Eros will ich nun, den zarten,
Mit dem blumenreichen Kopfband
Schön geschmückten Gott besingen.
Über Götter herrscht er machtvoll
5 Und bezwingt auch alle Menschen.
29
Will mit dir noch einmal jung sein,
Weil du schön bist und gefällig.
32
39
42
M E A Q N f
43
a y e 8T|ÜTe IIT|K£T' o u r c o
TTcrrdyco» TE KÄXOATITÖI
ZKUSIK^V i r ö a i v t r a p ' otvcoi
10 peXetcöpev, d X X a KaXois
UTTOTTIVOVTES £V ü p v o K .
3 9 Athen. 9, )96 d | Aelian. hist. an. 7, 59 (S. 19} Hetcher) | Schol. Pind. Ol. j , } i 4 2 He-
phaest. 12, 4 (S. 39 C.) 4 3 Athen. 10, 427a. 11, 475°
43» 3 8' «KXfas f. /.
39—45
39
Wie ein Hirschkalb, milchgenährt und sanft vertrauend,
Der geweihgekrönten Mutter jäh entlaufen
Nun im Waldtal ganz verlassen scheu umherblickt.
42
Daß der Tod doch zu mir käme! Keine andre
Rettung weiß ich auf der Welt vor diesen Qualen.
43
Den Pokal gib mir, mein Junge,
Ihn in einem Zug zu leeren 1
Misch im Krug zehn Teile Wasser,
Nimm vom Wein dazu fünf Teile.
Denn ich möchte mich berauschen,
Möchte nicht mänadisch toben.
44
$$ TToAioì (lèv f|uìv f|8q
KpÓTonpoi KÓtpri te Aeukóv,
Xapiecrcra 8' oÙKéT* T^ßt)
i r á p a , yr)paÀéoi 6 ' òSóvtes.
j yAuKepoö 8 ' oúkíti ttoAAós
ßiÖTOU xpôvoç AéXenrrai.
MEAfíN B F
45
MeyáAooi Stiöte p' "Epcos ÊKOvpev côote xaXKEÚs
ITEÂéKEl, X^PEph) 1 8 ' iXoUCTÊV êv XOtpá8pt)t.
46
TTPOZ ZMEPAIHN
47
©priiKÍTiv a i ó v T a XOITTIV
4 4 Stob. 4, 51, 12 (S. 1068 H.) 4 5 Hephaest. 12,4 (S. 39C.) 46 Stob. 4, 21,24 (S. 491 H.)
4 7 Et. Magn. 714, 38
4 4 , 2 te Bergk Sè Hss.
44-47 I
44
Schon ergraut sind meine Schläfen,
Schon erglänzt mein kahler Schädel.
Nicht mehr lächelt mir die Jugend,
Greisenhaft sind meine Zähne,
Und des süßen Lebens ist mir
Nur ein kleiner Rest geblieben.
Darum packt mich oft ein Schluchzen,
Vor dem Tartaros erschauernd;
Denn des Hades Schlund ist schrecklich,
Und beschwerlich ist die Reise.
Wer den Weg einmal hinabging,
Geht hinauf ihn niemals wieder.
45
Wieder trifft mich mit gewaltgen Hammerschlägen Eros
Wie ein Grobschmied; badet dann mich in dem eisgen Sturzbach.
46
An Smerdies
47
. stolz die Thrakermähne schüttelnd.
112 Anakreon
48
A i o v ü o o u (TaOXai B a a a a p i S e s
49
E5 A A H A Q N BIBAIQN
51
5iA
$$ Xaipe, «piAov q>«s, x a P ' £ V T l PEiSiüv upoacümoi
52
53
^ ^ ^ ^ — w {'Epcos, ös) p' ¿ctiSgov ytvEiov
CnroiröXiov xpvoocpaivvcöv irrepOycüv drf|Tats
iraponriTeToi.
48 Hephaest. 12, 4 (S. 39 C.) 4 9 Schol. Aesch. Prom. 128 5 1 Fortunat. 8 in: Gramm.
Lat. VI 301, 8 (K.) 5 1 A Himer, or. 47. 1 (S. 189LC.) 52 Schol. Ar. av. 1)72 5 3 Lucian.
Herc. Gall. 8
4 9 6t|0Ti Page atf Hss. 5 1 ttotoiioO KaXAtpöou irap' ö/Scts Bergk ki irOTaiiöv
lAXtpoou (k« über d'er Zeile) Tpoxo&S Hss. 5 1 A 9«$ Wilamowit^ 9&oj Hss. 52» I
Hepbaest. 9,3 (S. 30 C.) feblt in Scbol. 2 <irals I)S£Xei Porson 53,1—3 Die Verse hergestellt von
btrgk ... 6 'Epcos 6 <t6s . . . toiScbv ue CnroiröAiov yivsiov xpwoipaivvwv . . . irrepCrycow ^
ArroTs TTaponrrrioS« Hss. I ("Epcos, ÖS> Diebl <"E- ws> Bergk
48-53
48
49
Warum läßt du mich nicht — ich bin berauscht — nach Hause gehn?
51
Warf meinen Schild weg an des schön flutenden Stromes Ufer.
5iA
52
Hoch zum Olymp flieg' ich hinan schwebend auf leichten Schwingen.
Eros ist schuld, weil sich das Kind weigert, mit mir zu spielen.
53
Eros, da er den Bart sah,
Stachlig ergraut rings um mein Kinn, schwirrte mit goldnen Flügeln
Rasch mir vorbei.
8 Frühgriechische Lyiikec i n
U4 Anakreon
54
TTplv p i v e x ^ v ß s p ß l p i o v , KaXOppcrr' l a ^ x c o u i v a ,
x a i £uAlvous d o r p a y d X o u s tv coal K a i vj/iAöv irepl
TrAeupfliai < 6 i p p i o v ) ß o ö s ,
55
59
60
6I
5 4 Athen. 12, 533' 5 5 Athen. 10,43 3 e * ' 5 9 Schol. Pind. Isthm. 2, 13 6 0 Et. Gen. s. v.
KÖKKU§ 6 L Hephaest. 7, 2 (S. 21 C.)
54» 3 (Sippiov) Bergk 4 v^ttAUTOV Scboemann VE6ttX(O)UTOV HSS. 5 'Ap"r£|icov Musurus
6 ' A p T - Hss. 8 6 i VWTOV (VCÜTO Elmsley) CTKurivr|i Elmsley Bergk 8 ' I v WTCO OKUTIVCO HSS.
IO ^opkov Casaubonus <papECov Hss. 1 2 (i|j<{>Epr|s) Scboemann 5 5 eis £e(VOI5 Scbneidewin eia-
£EIVEIS Hss. 5 9 KCO T6T' Bergk K'KÖT' od. TTCOTTOTE Hss. | TTeiSco Barnes TTuScb Hss.
54-6I "5
54
Der Emporkömmling
Fiüher den Filzhut auf dem Kopf, dazu ein enggeschnürtes Wams,
Ärmliche Holzwürfel im Ohr, hängte er um die Rippen sich
Ein kahles Ochsenfell, das einst
Hüllte den Schild, schäbig und alt; lebte mit Hökerweibern und
Huren im Bund, dieser Filou, dieser Halunke Artemon,
Der so sein schmutziges Geld verdient.
Oft in den Holzblock seinen Hals legte er, oft ins Folterrad,
Oft ward die Haut ihm mit der Zucht- Peitsche gegerbt und hundertmal
Der Bart und Schopf ihm ausgerupft.
Heute jedoch prunkt er im Pracht- Wagen, der Kyke Sohn, und trägt
Goldenen Schmuck, hält einen Schirm, zierlich mit Elfenbein gestielt,
Nach Weibersitte . . .
55
Du bist zu Gästen gut; so tränk, Mädchen, auch mich und meinen Durst.
59
Da glänzte noch nicht silberumschimmert Peitho.
60
61
Anmutig zwitschernde liebliche Schwalbe
ii6 Anakreon
63
kocAAIkohoi KoCpai Aiòs ¿opxricravT' IXaçpôSs.
65
¿yd> 6è uiaéco
iràvTotç, (ôa)oi x^oviouç Ixoucti puapoús
Kat xocXerrous' psiiádriKá a \ & Meyiarfí,
Ttùv dßctKi^onevcov.
66
68
69
I AM BOI
77
kvuÇi*! Tis Í|8ti Kai iréusipa yívonai
o"í|v 8tà papyoOTJVTiv.
63 Athen. 1, 21a 65 Et. Magn. 2,47 66 Et. Gen. s. v. fiprrépsioj 68 Et. Gen. s. v.
f|lTEpoìT€UT^S 69 Hephaest. io, 4 (S. 3 5 f. C.) 77 Gen. s. v. kvuÇcùctcù
65,2 <ôa)oi Bergk ot Hss. 3 ueuá3r|i«i a', & Bergk neuaSifcacnv <bs Hss. 68 (ns)
Bergk
63—77 "7
63
65
ich hasse alle
Bäurischen, lästigen, plumpen, dumpfen Seelen.
Dich aber fand ich, Megistes, still und schweigsam.
66
68
69
Heute brach ich zum Frühstück mir nur ein Bröckelchen Kuchen,
Aber trank einen ganzen Krug. Und nun schlag' ich die Laute,
Bring' ein zärtliches Ständchen ihr, meinem zierlichen Liebchen.
IAMBEN
77
Ich bin so ausgemergelt wie ein altes Weib,
Weil du so gierig und so geil.
n8 Anakreon
7»
k o O (iokXöv ¿v 30pT|icn S i ^ f j i a i v ß a X c ö v
fyn/XOS KOCSEÜSEI.
79
'Epao te St^öte kovk ipgco
Kai i i a i v o n a i koO n a f v o p a i .
80
82
83
Xttiv S£ 8 f | Xid^Eig.
84
$ Tfi 'pavvfc 6 f j M t i v -
iroAXotai y ä p meXei; —
y S Zonar. 1512 = Phrynich. fr. 278 (S. 362 Rutherford) JQ Hephaest. j, z (S. 16 C.)
8 0 Athen. 10, 446' 8 2 Hephaest. j, 3 (S. 16 C.) 8 3 Ptolem. Trepl S i a f o p ö s M^ecov ed.
Heylbut, Hermes 22, 1887, 409 8 4 Prise, metr. Ter., Gramm. Lat. III 427, 20 (K.)
7 8 , 1 koCt iiokAöv iv 9üpr|iat Sigtjujiv Bergk Kai oO (X- tv oüpi)tai 6l£r|iCTi Hss. 8 4 , I TQ
'pavvi 8f| Bergk öpäv äel Hss.
78-84
7«
Und ohne einen Riegel vor der Doppeltür
Schläft er ruhig weiter.
79
Ich lieb' aufs neue, liebe nicht;
Ich rase und ich rase nicht.
8o
So schwatz doch nicht wie Meeresflut,
Nicht mit dem faden Plappermaul,
Der Gastrodora, während du
Des Hauses Opferbecher leerst.
82
«3
Du hast es gar zu eilig.
84
85
£ e i v o i c i v l o r e (jiEiXixota' ¿ o i k o t s s ,
a r e y n s t e ijiovvov K a l m / p 6 s kexphh^vois.
86
88
88 A
K a i K[6|ii"|]s, ^ t o i koct' a P p o u
EOKia[^]£V a O x ^ v a '
8 5 Plut. comm. notit. adv. Stoic. 20 (S. io68 b ) 8 6 A t . Plut. 999ff. 8 8 Heraclit. quaest.
Horn, j (S. 7 Oelm.) 88 A P. Oxy. 2)22 (Lobel) fr. 1, 1 - 1 0
85* I §dvoiff(v iars Barnes Gentili e a r a i £evoicn Hss. 8 8 , 2 6|4iaai(v) Bergfe 7 orpE<poi|j(
( a ' ) Btrgk CTp&poiu' Hss. 1 2 oOk ixe«S Stepbanus o t y Hss. 8 8 A , 2/3 k[6utj]s . . .
foK(a[£]EV Label
81-88 A 121
»5
Ihr seid den angenehmen Gästen gleich,
Die Herd und Obdach nuc begehren, weiter nichts.
86
Einst waren tapfer alle Männer in Milet.
88
88 A
[. . . du nun trennst dich]
Von dem Haar, das deinen zarten
Nacken einst beschattet hat.
88 B
OlKTpd 8f| (ppoveiv äKOÜfcO
Tfjv dptyvcoTov yuvoä[Ka
TToXXötKts 8e 8t) T68' ehr[eTv
Safpov' alTia)ii£[v]T|V
5 db]s av eö iröcdotui, pfj-rep,
et] u' dpeiAixov (pipouaa
tt]ÖVTOV laßäAots SuiovTa
Tr]op<p[up]ioiai KÜiiaaiv
«9
90
'AXKIHOJV CT', co 'pioTOKXsiSri, irpooTov oticrlpco «piAcov
uAeaas 6' FIßR|V äpüvcov iraTpi8os 8OUAT|{TIV.
88 B P. Oxy. 2)22 (L.) fr. i, 11-19 89 Iulian. misop. S. 366» 90 Anth. Pal. i), 4
88 A, 8 TAT|UÖV[co]s Lotte Peek 9 irepnr£CTo[ö]a' Lebt! 88 B alle Ergänzungen nach der
Erstausgabe (Lebet) 89 |iEAaivt)ia' Schneiden/in psAafvais Hss. 90, 2 SovAfiinv Salmasius
5OVACIT|V HSS.
88 A—90 123
88 B
Trübes sinnt, wie ich vernehme,
Jene sehr bekannte Dame;
Redet oft erzürnte Worte
Und klagt ihren Daimon an:
„Besser wäre mir zumute,
Mutter, nähmst du mich und würfest
Mich ins Meer hinab, das grausam
Wild in'Purpurwogen schäumt."
89
Wenn dereinst mit weißen Fäden sich mein schwarzes Haar vermischt...
90
93
K0(|ITL<70V 8È CTÓÁOIKOV
çSôyyov - v u - u -
P.V) ireos ß Ä p ß a p a ß d f r u s .
EAErEIA
96
97
o ú S é TÍ TOI i r p ò s 3 u | i ó v , ôpicos y e péveo a ' áSoiáoTcos
98
oúkéti ©PIIÏKIR)Ç < i r a i 8 ò s ) ÊMOTPÉ<pouai.
ETTirPAMMATA
100
9 3 Eustath. zu II. }68 (vgl. Bühler, Mus. Crit. 4, 1969, 9; Führer, Mus. Helv. 29, 197z, 278)
9 6 Athen. 11,463 a 9 7 Hephaest. 1,6 (S. 5 C.) 9 8 Anonym, trepl ûvfouç 51,1 (S. 5 j Vahlen)
1 0 0 Anth. Pal. 7. 226
96,1 ô j jüngere Hss. Barnes çiAéco òs od. <piÀEo; Hss. 9 7 uéveo a ' ßergk pèv á>s Hss.
9 8 (irat6¿$) Bergk
93-ioo
93
Ungebildeter Rede
Kauderwelsch, höre auf damit!
Babble nimmer barbarisch!
ELEGIEN
96
Nein, er ist mir kein Freund, der Zecher, der gerne beim vollen
Krug von Hader erzählt oder von greulichem Krieg;
Sondern der, der, mischend der Musen wie auch der Kypris
Gaben, der Heiterkeit gern dankbar und liebend gedenkt.
97
Ist es dir auch nicht lieb, doch harre vertrauend ich deiner.
98
Nicht mehr wende ich mich nun an das thrakische Kind.
EPIGRAMME
IOO
Agathons Grabscbrift
Agathon, den für Abdera gestorbenen Recken, beweinte,
Dicht umstehend den Stoß brennender Scheiter, die Stadt.
Keinen besseren unter den Jünglingen brachte des Ares
Blutgier je im Gewühl grimmiger Schlachten zu Fall.
126 Anakreon
IOI
102
103
[104]
101 Anth. Pal. 7 , 1 6 0 102 Anth. Pal. 7, 26) 103 I G I 2 834 | Anth. Pal. 6, i j 8
I O 4 Anth. Pal. 6, i j j
IOI—104
101
Timokritos' Grabscbrift
Mutig kämpfte der Krieger Timokritos; dies ist sein Grabmal.
Keinen Kühnen verschont, stets nur den Feigen der Krieg.
102
103
[104]
" S
106
107
108
1 0 5 Anth. Pal. 6, 346 I 0 6 Anth. Pal. 6,145 1 0 7 Anth. Pal. 6, 142 I 0 8 Anth. Pal.
6,156
105« I T&A161 Btrgk TáAaiai Hts. | luspóiirra Reiike f||»- Hst.
IOJ—io8
105
106
107
108
IIO
n i
109 Anth. Pal. 6, 140 IIO Anth. Pal. 6, i}7 I I I Anth. Pal. 6, 141
109 çiXooTEçàvcoi Barnes <piÀocrr€çàvou Hst.
109-^-111
109
HO
Weib-Epigramm an Apoll
III
MEAflN E
FEPOIQN A
2. 19
' E i d |iE T e p ^ i y ö p a [koAI
KaAä f£poI' d i a o p i v a u
T a v a y p i S e a a i AeuKo^r¿^r^us•
l i i y a 8* ipfis y£ya-9e iröAts
j AiyoupoKOOTiXus Ivoirfis.
* * *
A 6 y i a 8 ' h r ircrTipco[v
10 Koaueio-aaa f i S i o [ . . .
TrapSevuai Kcrni[pxonr|
iro]AAct p£v Ka<p[iaöv fcbv-
Y* <ätpx] of y° v KÖdufeiaa A 6 y u ] s ,
iroAAä 8 ' 'Qpi[oova] p i y a v
:j Kf) ir£VTei[KOVT'] OUV^lßfotS
irf|8a[s oös vo0]n<pri<7i p i y [ i ] s
I Hephaest. 2, 3 (S. 9 C.) 2 . 1 9 P. Oxy. 2370 (L.) 2 - 5 Hephaest. 16, } (S. $5 C.)
2« I erg. West II—16 Alle Ergänzungen nach der ersten Ausgabe (Lebe/), nur X3/X3 Icbvy' Page
KORINNA
ALTE HELDENSAGEN
2. 19
" « ^ ^ KcbpEl-
TES ? K p o u ] v ) ; a v S á $ i o [ v Si]5s
ßp£<po]s á v T p o i A a 3 p á [ 6 a ] v áy-
K o ] u X o p e Í T a o K p ó v c o , TCC-
; v i x á VIV KÁé^E l i á K T l p a T E Í O .
i r X i o v a s 8 ' ETÀE K i S t i p c ô v .
T á x c x 8 ' ' E p u a ç dvé<pav[év
v i ] v àoÙCTaç, I p a r à v à>s
ij ê]ÂE v Í K a v . GTE<p [À] VUffl V
. . ] . . a r c b . a v ¿KÓcptov
P<5TKA]PES. TCO 8 è v ô o ç Y E Y Á S I .
Ô 8È Xo]ÚTTTÍ<Tl K á [ S ] E K T O S
XaAEir]îiaiv feXi[K]d)v i -
io oipue] A n r á S a TréTpav
êvéScojKEV 8 ' ö [ p o ] s " ÙKTpóós
8è ß o ] c 5 v o ù y [ ó ] S E V EÎpi-
a è v i v è ] p n o u [ p i ] á 6 E C T a i Àótus-
4
Helikon und Kitbairon
11
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i r a f f a v covoiiprivEv.
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15-16
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Moup-riS' Icbvy', o t i TTivSccpoi
ß a v a <poOa' I ß a t t o t Ipiv.
I I Apollon. Dysc. de pron. 1, 77, 7ff. (Sehn.) 1 5 . l 6 Apollon. Dysc. de pron. 1, j, 4ff.
(Sehn.)
5« 31 [fpirveüaSeijv Crotntrt 34 arovyepäs erg. Wilamowit^ 1 5 , 2 TTivSäpoi Wi
mitz irivSapfoio HSJ. 1 6 , 1 5' eipcbcov Bergk Hst.
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II
15-16
10*
HPINNA
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3
' E § à T a X a v x e i p w v T à S e y p a n n a r c i - XcBicrre rTpo|ia9eC,
è v r ì K a ì avSpcoTroi TÌV ó u a À o i aoq>iav.
T a u r a v y o ù v èrOpcos TCCV i r a p S é y o v ÓOTIS e y p a i y e v ,
a l KaOSàv TTOTÉST|K', f j s K' ' A y a S a p x l s 6 À a .
I A Stob. 4. 51. 4 (S. 1067 H.) 3 Anth. Pai. 6, 552 4 Aiith. Pai. 7, 712
I A , I TOUTÓSev Michelangeli TOOTÓ k€v HSS. 3 , 4 ai KaOSàv Ursirns oìk' aùyàv Hss.
4 , 3 KaXà aàpaS' Jacois KaÀà TOC|ÌE9 Hss. 4 ¿òuoTÓrrav... TVX«V Salmasius ónnaxa TÒ . . .
TUX°I Hss.
ERINNA
iA
EPIGRAMME
3
Sieh dieses Bild, wie zart es gemalt ist; bester Prometheus,
Auch unter Sterblichen gibt's Künstler, an Können dir gleich.
Ist doch dies Mädchen so ähnlich getroffen, — ich glaube, das Bildnis,
Könnte es sprechen, es wär' selbst Agatharchis — kein Bild.
4
Die Grabstele spricht:
Ich gehöre Baukis, der Braut; und gehst an der Stele
Je du vorbei, so ruf zürnend zum Hades hinab:
„Neidisch bist du, o Hades!" Dann künde, die zierlichen Lettern
Lesend, wie hart das Los einst über Baukis entschied:
142 Erinna
5
Z x c & a t K a i a E i p f j v e s e p a i K a i TT£v3ips K p c o a a i ,
ÖCTTIS i x £ l S ' A i S a TCCV ö A i y a v otto8u5CV,
TOIS EpÖV EPXOPEVOICTI T T a p ' f i p i o v EITTOTS XOrfpEJV,
a r r ' a o r o i TEAISCOVT', a i 9 ' £TEPOTTT6AIES.
? X<i)Ti p s vOpcpav E Ö a a v 2 x e i T & p o s , EITTOCTE K a i T Ö *
X & T I irotTi'ip p ' EKÖÄEI B a u K i S a , x ^ t i yivos
T ^ A i a , d i s E I S W V T I , K a i ÖTTI p o i ä auvETaipis
" H p i v v ' i v - n i p ß c o i yp<5tpp' ¿ x ° P a 5 6 toSE.
5 Anth. Pal. 7 , 7 1 0
4» 5 Salmasius 6s Hss. | ¿CEISETO Scbneidewin fjSeTO Hss. 6 T ä a S ' Wilamomt% TSVS'
Hss. 7 (toAiralov Bergk noA-rraiaw Hss. 8 yospöw ReisAe yoep&v Hss.. 5» 3
Salmasius £|ioTs Hss. 4 JtepotttöAies Reiske rrepcoi iröXtos Hss. 6 BaincfSa Heringa
ßpvncfSa Hss. 7 TtjACa, <£>s EISÜVTI Welcher Paum Tt^viScboEiScoirri Hss.
Daß mit der nämlichen Fackel, die erst B'rautlieder umklangen,
Gleich der Schwager das Holz trockener Scheite entfacht.
Du, Hymenaios, hast die heiteren Hochzeitsklänge
Dann verkehrt in den dumpf hallenden Totengesang!
Ausgaben:
Anthologia Lyrica Graeca I, 4, ed. E. Diehl, 2. Aufl. Leipzig 1935
Lyrica Graeca selecta, ed. D. L. Page, Oxford 1968
Poetarum Lesbiorum fragmenta, ed. E. Lobel et D. Page, Oxford 1955
Sappho et Alcaeus. Fragmenta, ed. E.-M. Voigt, Amsterdam 1971
Poetae melici Graeci, ed. D. L. Page, Oxford 1962
Sappho, griechisch und deutsch hsg. von M. Treu, 4. Aufl. München 1968
Alkaios, griechisch und deutsch hsg. von M. Treu, 2. Aufl. München 196}
Anacreon, ed. B. Gentiii, Rom 1958
Zur Einführung besonders geeignet sind:
H. Frankel, Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums, 2. Aufl. München 1962
A. Lesky, Geschichte der griechischen Literatur, 2. Aufl. Bern/München 1963
SAPPHO
1 Siehe Einführung S. 8. — Aphrodite: Göttin der Liebe. — Peitho: Göttin der Überredung, meist
eingeschränkt auf die erotische Sphäre, daher Beiname der Aphrodite.
2 Siehe Einführung S. 8. — Dieses Gedicht wurde häufig nachgeahmt; besonders bekannt ist die
Nachdichtung durch Catull (Gedicht 51; siehe diese Reihe Bd. 12, S. 66/67).
5.6 Siehe Einführung S. 7. — Aufforderung an Kypris (Aphrodite; vgl. Fr. 87), an einem Fest teil-
zunehmen.
7 An diesen drei Orten, Kypros, Paphos (Stadt auf Kypros) und Panormos (vielleicht das heutige
Palermo auf Sizilien), waren berühmte Tempel der Aphrodite.
10 Musen: Töchter des Zeus und der Mnemosyne, in Pierien beheimatet, daher auch Pieriden genannt,
die Schutzgöttinnen der Künste und Wissenschaften (vgl. auch Fr. 58).
15 Eos: Göttin der Morgenröte.
17 Lydische Arbeit: Lydien, auf dem kleinasiatischen Festland gegenüber von Lesbos, war berühmt
für seinen Reichtum und Luxus; vgl. auch Fr. 98 A. B.
25/26 Charaxos, der Bruder Sapphos, hatte in Ägypten sein Geld an die Hetäre Doricha verschwendet.—
Kypris und die Nereiden galten als Beschützer der Seefahrt.
27 Siehe Einführung S. 12. — Helena galt als die schönste Frau des Altertums. Sie verließ um des
troischen Königssohns Paris willen ihren Gatten Menelaos. Dies wurde zum Anlaß des Trojanischen
Krieges.
34A Siehe Einführung S. 8.
Erläuterungen I4J
Iig Leto war die Mutter des Apoll und der Artemis. Als Niobe sich ihr gegenüber ihrer zahlreichen
Kinder rühmte, erschoß Apoll ihre sieben Söhne und sieben Töchter.
120 Scherzhaftes Hochzeitslied: Der Abendstern (Hesperos) bringt sonst alles nach Haus zurück — nur
die Braut nicht. — Eos: siehe zu Fr. 15.
123 Hymenaios ist das Hochzeitslied und zugleich der Gott der Hochzeit. — Der Bräutigam ist „götter-
gleich" (vgl. Fr. 2, 1 und $ 5 b, 1), und die Götter sind größer als die Menschen, vollends der Kriegs-
gott Ares, der schon bei Homer „riesenhaft" (TrsXwpios) heißt.
124 Die Freundinnen der Braut verhöhnen den Türhüter, der das Hochzeitsgemach bewacht.
133 Siehe zu Fr. 120.
I35.136 Schildert vielleicht die Hochzeit des Peleus und der Thetis als Gegenbild zu einer irdischen Feier. —
Hermes: der Götterbote. — Ambrosia: der Trank der Götter (bei anderen Speise, z. B. Od. 5, 9}).
I37 Atthis: siehe Einführung S. 9/10. — Andromeda ist offenbar eine Rivalin Sapphos, die ebenfalls einen
Kreis junger Mädchen um sich scharte.
I43 Gorgo war wie Andromeda (siehe zu Fr. 1)7) eine Rivalin Sapphos.
I4Q Aristoteles, rhet. 1, 9 (1367 a 7) sieht in den Versen einen Dialog zwischen Alkaios und Sapplio.
Sie können sehr wohl aus einem dialogischen Gedicht Sapphos stammen.
154 Siehe zu Fr. 10.
156, 2 Gemeint ist Peitho, vgl. zu Fr. 1.
ALKAIOS
1 Die beiden Verse gehören zur 1. Strophe des Apollon-Hymnos. Hephaistion, der die Verse des
Metrums wegen zitiert, pflegt immer für ein Metrum das erste ihm begegnende Beispiel aus einem
Buch anzuführen. — Apoll (siehe zu Sappho Fr. 5 $ a. b) verbrachte den Winter bei den im hohen
Norden wohnenden Hyperboreern.
2 Hermes: Sohn des (Kronossohns) Zeus und der Maia, auf dem Berg Kyllene in Arkadien geboren,
war ein sehr vielseitiger Gott: Gott der Herden, der Diebe, des Handels, der Reisenden usw.,
außerdem Götterbote.
3 Nymphen: Naturgottheiten, Töchter des Zeus.
3 A Die Göttin Artemis ist Geburtshelferin; vgl. auch Sappho Fr. 102.
3 B Athena: aus dem Haupt des Zeus geboren und dessen Lieblingstochter, Göttin der Weisheit, des
Krieges und der handwerklichen Kunstfertigkeiten. — Bei Koroneia (Stadt in Böotien) war ein
Tempel der Athena Itonia. — Koralios: Fluß in der Ebene von Koroneia.
5 Gemeint ist Athena.
8 Iris: geflügelte Götterbotin, die auf einem Regenbogen zur Erde hinabsteigt. — Zephyr: Windgott
(der sanfte Westwind), Sohn der Eos.
g a—C Erzählt war die folgende Sage: Hera warf ihren Sohn Hephaistos wegen seiner Häßlichkeit aus
dem Olymp. Dieser schickte ihr, nachdem er die Schmiedekunst erlernt hatte, einen Thron mit
unsichtbaren Ketten. Als Hera sich daraufsetzt, ist sie gefesselt (Fr. 9). Die Götter beschließen,
Erläuterungen 147
daß Ares den Hephaistos holen ¿oll, damit er Hera befreit (Fr. 'ja), aber dieser vertreibt Ares mit
Feuer (Fr. 9 b). Darauf holt Dionysos, Sohn des Zeus und der Semele, Gott des Weins, unter der
Bedingung, daß er unter die (zwölf) Olympier aufgenommen wird (Fr. 9 c), den Hephaistos, indem
er ihn mit Wein trunken macht.
Der zweite Vers aus einem Zeus-Hymnos. — Der eben geborene Zeus wurde von seinem Vater 12
Kronos verfolgt. — Chariten: siehe zu Sappho Fr. 57. — Vgl. Korinna Fr. 4.
Achill hat nach einer Sage im Skythenland einen Ort Achilleios gegründet und dort als König 14
geherrscht.
Aias: im Trojanischen Krieg der tapferste Held der Griechen nach Achill. 15
Der Satz, daß nichts aus dem Nichts entstehe, ist nach Aristoteles, Metaphys. 1062 b der gemein- 2 3
same Lehrsatz fast aller Naturphilosophen. Zu belegen ist er für Anaxagoras (B 5) und Demokrit
(A 1), später für Epikur (ep. ad Hdt. § 38) und Lukrez (1, 50). Ob schon der Philosoph Thaies,
der ein Zeitgenosse von Alkaios war, diesen Satz aufgestellt hat, ist nicht festzustellen. Eine Ver-
bindung zwischen Alkaios und Thaies kann aber vermutet werden.
Beim Kottabos-Spiel schleuderten die Zecher um die Wette den Weinrest aus den Trinkschalen 2 4
auf ein bestimmtes Ziel. Die Vasenmaler stellten das oft dar — als ob das ein ganz appetitliches
Spiel sei. — Teisch: Teos ist eine ionische Hafenstadt an der Westküste Kleinasiens, die Heimat
Anakreons.
Siehe Einführung S. 10/11. — Der Sohn des Hyrras (V. 1 j) und der Dickwanst (V. 21) bezeichnen 2 4 A
Pittakos. — Zeus gilt als der Gott, der vor allem Gebete erfüllen kann. — Die auf der äolischen
Insel Lesbos verehrte Göttin Hera wird als die Einheimische angerufen. — Von Dionysos glaubte
man, daß er in der Ekstase Tiere zerreiße und roh verzehre. — Diesen Drei-Verein der Götter
kennt auch Sappho Fr. 28 (Öiehl).
Onomakles: unbekannte mythische Figur. 24 C
Wohl gegen Pittakos gerichtet. 31
Die Tantalos-Qualen sind hier nicht die bekannteren: Durst und Hunger nach dem, was sich immer 3 2
wieder entzieht. Nach der vorliegenden Sagenversion wird Tantalos von einem über ihm schwebenden
Stein bedroht (vgl. Archilochos 55, diese Reihe Bd. 24, 2, S. 38/39).
Zu Myrsilos siehe Einführung S. 11. — Horaz machte aus diesem Gedicht das etwas gesellschafts- 3Q
fähigere ,nunc est Ubeadum'.
Offenbar hat Alkaios' Partei lydische Unterstützung bekommen, um Pittakos aus Mytilene zu ver- 4 2
treiben.
Über Myrsilos und Fittakos siehe Einführung S. 10/11.—Atreus' Haus: Pittakos hatte eine Penthilidin, 4 3
d. h. eine aus dem Geschlecht des Penthilos, geheiratet. Dieser war ein Sohn der Erigone und des
Orestes (Sohn des Agamemnon und Enkel des Atreus).
Jener: Hyrras(?), der Vater des Pittakos, der mit einer Thrakerin verheiratet war. — Vers j : 45* 1
= Pittakos?
Nach Herakleitos ist das Gedicht von dem im Sturm kämpfenden Schiff eine Allegorie auf den 46 A
Umsturz des Tyrannen Myrsilos; diese Deutung ist unsicher.
Alkaios' Bruder hat in babylonischen Diensten gestanden und ist mit Beute heimgekehrt. Offenbar JO
hat er nicht damit gespart, von seinen Taten zu erzählen. — Königselle = babylonische Elle, hat
27 statt 24 Fingerbreiten.
148 Erläuterungen
5X Poseidon: Sohn des Kronos und Bruder des Zeus, Gott des Meeres und aller Gewässer.
54 Wie die beiden letzten Zeilen zeigen, ist das Gedicht eine Mahnung, in dem schon begonnenen
Kampf die Waffen zu gebrauchen. Man wird also bei der Beschreibung der Waffen daran denken
dürfen, daß Homer von Lanzen spricht, die „danach gieren, sich an Menschen zu sättigen" (z. B.
Il.ii,574 AtXoiöpE va xpoös Saal), und daß bei Alkaios noch etwas von der ursprünglichen magischen
Vorstellung lebendig ist, die Waffen strebten danach zu kämpfen. — Chalkidisch: Chalkis, die be-
deutendste Stadt Euböas, war bekannt durch ihr Metallhandwerk.
57 Xanthos: Fluß in Lykien.
6l Ares: Kriegsgott.
66 Siehe Einführung S. 10. — Der Sinn dieses Gedichtanfangs ist, wie der ihn zitierende Autor sagt,
daß man beim Wein die Wahrheit sage. Es ist also die älteste Formulierung des Gedankens in vino
veritas. Alkaios scheint beim Symposion einem Knaben seine Liebe zu gestehen.
7 3 ff. Skolien: Lieder, die von den Teilnehmern des Gelages beim Symposion vorgetragen wurden.
Ihre Thematik ist sehr unterschiedlich. Woher der Name ok6Aiov = „das krumme" kommt, ist
ungeklärt.
73 Siehe Einführung S. 10. — Sisyphos, der schlaue Köqig von Korinth, sagte, da er im Sterben lag,
zu seiner Frau, sie solle nach seinem Tod dem Hades nicht die üblichen Opfer bringen. Als sich
dann der Totengott bei ihm beschwerte, antwortete er, man möge ihn noch einmal kurz auf die
Erde zurückschicken, damit er seine Frau'Zurechtweise — und er kehrte nicht wieder. Als er dann
zum zweitenmal sterben mußte, bekam er die Strafe, in der Unterwelt einen Felsblock bergauf zu
wälzen, der, sowie er oben war, wieder hinunterrollte. — Acheron: Fluß in der Unterwelt.
74 Siehe Einführung S. 10. — Die Treulosigkeit der-Helena, die sich von Priamos' Sohn Paris ver-
führen ließ (vgl. Sappho Fr. 27), steht im Gegensatz zu der Ehe der Meeresgöttin Thetis, der
Tochter des Nereus, die den Aiakiden Peleus heiratete und Mutter des Achill wurde. Diesen er-
zog der weise Kentaur Chiron.
74 A Siehe Einführung S. 10. — Vers 1 : Subjekt ist Paris. — Tochter Ledas und des Zeus: Helena (vgl.
Sappho Fr. 105).
74 ® Siehe Einführung S. 10. — Nach der Eroberung Trojas riß Aias der Lokrer (der sog. kleine Aias)
die Seherin Kassandra (V. 10 „die Jungfrau") vom Altar der Athena fort und vergewaltigte sie.
Athena, die Tochter des Zeus, sorgte dafür, daß er bei der Heimfahrt in den Wellen umkam. —
Deiphobos: Sohn des Priamos und der Hekabe, einer der letzten troischfin Helden. Bei der Zer-
störung Trojas wurde sein Haus verbrannt und er selbst von Menelaos grausam verstümmelt.
77 Hermann Frankel (Wege und Formen frühgriechischen Denkens, 3. Aufl. München 1968, 97 ff.)
hat vermutet, daß die geschilderten Mädchen Einwanderinnen sind, die im thrakischen Hebros
(heute Maritza) ein rituelles Bad nehmen. — Ainos: alte Stadt in Thrakien im Mündungsgebiet des
Hebros. In ihrer Nähe lag Sipte (der Name ist nicht überliefert, sondern aus den Buchstabenresten
des Papyrus von Lobel vermutet).
78 Kastor und Polydeukes (lat. Pollux), Söhne des (Kroniden) Zeus und der Leda, als Rossebändiger
bekannt, waren die Helfer in Seenot und erschienen als Elmsfeuer am Mast des bedrohten Schiffes.—
Des Pelops Insel: die Peloponnes.
87 Pittakos: siehe Einführung S. 10.
g2 Vorbereitungen zu einem Gelage. Beim Gelage trug man Kränze um den Hals.
Erläuterungen 149
Daß das Getrunkene in die Lunge geht, meinten auch andere Griechen, wie Gelljus 17, 11, t fest- 9 4
stellt. (Weiteres verzeichnet Robert Fuchs in seiner Hippokrates-Übersetzung I 189;, 271 Anm. 66
zu „Die Krankheiten" 4, 25 (26 Joly), 1; Hinweis von U. Fleischer und Anastasiu.) — Der Hunds-
stern Sirius bringt die heißeste Zeit des Jahres, die „Hundstage" mit sich.
Der Sohn Semeies und des Zeus: Dionysos. — Die normale Mischung beim Symposion war ein 96
Teil Wein und drei Teile Wasser, siehe z. B. Hesiod, Werke und Tage 596.
Von Mörike in seinem Gedicht ,Er ist's' benutzt: „Frühling, ja du bist'sl Dich hab' ich vernommen!" 98
Aristodamos: wurde später unter die Sieben Weisen gezählt. IOI
Siehe Einführung S. 12. 104
Alkaios schildert die Kot, in die Mytilene durch die Herrschaft des Myrsilos gekommen ist; siehe 119
Einführung S. 10.
Das Gedicht beginnt mit der Klage eines Mädchens; ob Alkaios sie bemitleidete oder verspottete, 123
ist unsicher.
Alkaios hat in der Zeit seiner Verbannung sicher selbst bittere Armut kennengelernt. 142
ANAKREON
Artemis: siehe zu Sappho Fr. 102. — Lethaios: Nebenfluß des Mäander in der Nähe von Magnesia. I
Poseidons Mond: der Poseidon-Monat ist etwa Dezember/Januar. 6
Amaltheias Horn: das Füllhorn, cornu copiae. — Amaltheia: die Ziege, die in einer Höhle des Ida- 8
Gebirges den neugeborenen Zeus säugte. — Tartessos: Stadt in Südspanien, wegen ihres Silber-
reichtums berühmt. — Bei dem Fürsten von Tartessos denkt Anakreon an Argantonios, von dem
Herodot berichtet, er sei 120 Jahre alt geworden und habe 80 Jahre regiert. — Zum Ganzen ver-
gleiche Archilochos 22 (diese Reihe Bd. 24, 2, S. 22/2}).
Von dem Felsen an der Südspitze der Insel Leukas (vor der Küste Akarnaniens) soll sich Sappho IJ
aus unglücklicher Liebe gestürzt haben (vgl. Photios s. v. AevKÖCTT)s).
Keuschlamm, eine Art Weidenstrauch, war als Kranz zum Gelage ungewöhnlich, nach Athen. 15, 21
67 3d auf Samos aber offenbar üblich.
Die Hirschkuh mit Geweih hat schon die Alten erstaunt. 39
2
Die Mischung / 3 Wasser, V3 Wein wie schon bei Alkaios Fr. 96 (siehe die Erläuterung dort). — 4 3
Mänadisch': Mänaden sind Frauen im Gefolge des Dionysos, die bei den kultischen Umzügen zu
Ehren des Gottes in schrankenlosem Taumel, unter Geschrei und lärmender Musik dutdi die
Bergwälder streifen. — Die Skythen tranken den Wein ungemischt. Diese Sitte galt bei den Griechen
als barbarisch.
Tartaros: bei Homer Strafort für die frevelnden Götter, noch unter dem Hades, später der tiefste 4 4
Teil des Hades oder die Unterwelt überhaupt. — Hades: Sohn des Kronos, Bruder von Zeus und
Poseidon, Herrscher der Unterwelt, später ebenfalls gleichgesetzt mit der Unterwelt überhaupt.
Vgl. Fr. 88 A und Erläuterung dazu. 46/47
Bassariden: Thrakische und lydische Mänaden. 48
Erläuterungen
51 Es ist nicht ganz sicher, ob Anakreon von sich selbst spricht, so wie Archilochos Fr. 6 (diese Reihe
Bd. 24, 2, S. 16/17) berichtet, er hätte seinen Schild verloren.
59 Das Gedicht meint wohl: „Damals (in den .guten alten Zeiten') wirkte Peitho (die .Beredung',
die Gefährtin der Aphrodite, vgl. Sappho Fr. 1) noch nicht durch Silber, sondern durch anmutige
Rede, Schönheit usw."
63 Des Zeus Töchter: die Chariten.
78 Gemeint ist offenbar jemand ohne Schätze und ohne Angst vor Dieben.
79 Ein Vorläufer von Catulls odi et amo (Gedicht 85; diese Reihe Bd. 12, S. 144/14$).
88 A Offenbar an den geliebten thrakischen Knaben Smerdies gerichtet; dieser ist erwachsen geworden
und hat sich die Haare abgeschnitten. Vgl. auch Fr. 46 und 47.
88 B Anakreon beginnt sein Gedicht mit einer kurzen Einführung; Hauptinhalt war.dann offenbar die
Klagerede der „bekannten" Frau. Das klingt nicht so, als ob es sich um eine sehr respektable Person
handelt, und die nächstliegende Vermutung ist wohl, daß Anakreons Pathos einen ironischen Klang
hat und der Dichter sich über ihr Unglück lustig macht — womöglich um sich für eine Unfreundlich-
keit zu rächen. Vgl. R. Führer, Zetemata 44, 1967, ijoff., der auf eine gewisse Ähnlichkeit mit
Bakchylides Fr. 20 A hinweist. — Daimon: bei Homer eine nicht näher bestimmte Gottheit, dann
Umschreibung für „Schicksal", „Verhängnis".
96 Ähnlich schon Stesichoros Fr. 12D. zu Beginn seiner Orestie.
IOO Abdera: Stadt im Südwesten Thrakiens, Kolonie von Teos.
104 Korinth: Hafenstadt am Isthmus zwischen dem griechischen Festland und der Peloponnes, war im
8./7. Jh., besonders durch den Export von Keramik, aufgeblüht. — Kronide: Zeus.
105 Sohn der Maia: Hermes (siehe zu Alkaios Fr. 2). — Herme: Symbol des Hermes, an Wegen und Ein-
gängen aufgestellter Steinpfeiler mit Armen, bärtigem Kopf und Phallos; Apotropaion zum Schutz
vor Eindringen von Schaden. — Euonymäer: Euonymon ist ein attischer Demos (benannt nach
Euonymos, vgl. zu Korinna Fr. 5).
106 Palästra: Kampf- und Übungsplatz.
109 Semeies Sohn: Dionysos.
110 Der silberne Bogen war das ständige Attribut des Gottes Apoll. Mit ihm sendet er den Menschen
Krankheit und plötzlichen Tod.
KORINNA
2« 1 9 Die Verse stammen aus einem umfangreichen Lied, das böotische Lokalsagen behandelt. — Terpsi-
chore ist die Muse des Tanzes. — Tanagrä: Stadt im östlichen Böotien (Geburtsort Korinnas),
bekannt durch die reichen Funde an Terrakotten, die sog. „Tanagrafiguren". — Kephisos: Fluß
in Böotien, am Parnaß entspringend.und in den Kopaissee mündend. — Orion: wilder, gewaltiger
Jäger der griechischen Sage, verfolgte die Plejaden (vgl. zu Sappho Fr. 94), von Zeus als Sternbild
an den Himmel versetzt.
4 Die böotischen Berge Helikon und Kithairon singen vor den olympischen Göttern um die Wette.
Erhalten ist der letzte Teil von Kithairons Lied, das die Geburt de« Zeus besingt (vgl. auch Alkaios
Erläuterungen IJI
Fr. 12, wo allerdings weibliche Gottheiten den Knaben Zeus beschützen). — Kureten: die bewaff-
neten Jünglinge, die das Zeuskind unitanzten, um durch ihren Waffenlärm das Geschrei des Kindes
zu übertönen und es so vor dem Vater Kronos zu schützen. — Rhea: Mutter des Zeus.
Der Seher Akraipheus (Vers 20), der Sohn des Orion .(Vers 27, vgl. auch Fr. 11), prophezeit dem 5
Flußgott Asopos das Schicksal seiner neun Töchter. — Letos Sohn: Apollon. — Euonymos: Sohn
der Ge und des Uranos oder des Kephisos. — Hyrieus: Sohn Poseidons und der Alkyone, Gründer
der böotischen Stadt Hyriai.
Über Orion gab es in Böotien mancherlei Sagen, z. B. daß er als Sternbild an den Himmel versetzt II
sei. Ein „Orion-Land" wird sonst nicht erwähnt.
Myrtis: griechische Dichterin, nach Plutarch von Einzelliedern; aus dieser Stelle würde man auf 15
Chorlieder schließen. — Pindar: berühmter griechischer Chorlyriker, etwa j 18—446 v. u. Z.
ERINNA
Den Grabhügel, in dem die Urne mit der Asche der Verstorbenen beigesetzt ist, zieren Stelen 5
mit darauf sitzenden Sirenen (weibliche dämonische Wesen mit Vogelleib und -krallen, die als
Totehseelen die Lebenden mit sich zu ziehen suchen). — Hades: siehe zu Anakreon Fr. 44.