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Joachim Gauck (* 24.

Januar 1940 in Rostock) ist ein deutscher Politiker und evangelischer


Theologe. Er war vom 18. März 2012 bis zum 18. März 2017 der
elfte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland und der erste Parteilose in diesem Amt.
Zu DDR-Zeiten war Gauck evangelisch-lutherischer Pastor und Kirchenfunktionär. Während des
letzten Jahrzehnts der DDR leitete Gauck die Vorbereitung und Durchführung der
beiden evangelischen Kirchentage 1983 und 1988 in Rostock. Im Zuge der friedlichen
Revolution wurde er ein führendes Mitglied des Neuen Forums in Rostock. Die erste frei
gewählte Volkskammer der DDR, der er als Abgeordneter angehörte, wählte ihn am 21. Juni
1990 zum Vorsitzenden des Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des
ehemaligen MfS/AfNS. Mit der deutschen Wiedervereinigung war Gauck im Oktober 1990
kurzzeitig Mitglied des Deutschen Bundestages für das Bündnis 90.
Von Oktober 1990 bis Oktober 2000 stand Gauck als erster Bundesbeauftragter für die Stasi-
Unterlagen an der Spitze der oft nach ihm benannten „Gauck-Behörde“, die die schriftliche
Hinterlassenschaft des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) verwaltet und zugänglich macht.
Nachdem ihn Marianne Birthler abgelöst hatte, engagierte sich Gauck gesellschaftspolitisch mit
Vorträgen und Medienaktivitäten. Er ist einer der Initiatoren der Prager Erklärung und
der Erklärung über die Verbrechen des Kommunismus. Gauck war zudem Vorsitzender des
Vereins Gegen Vergessen – Für Demokratie. Er wurde mehrfach für Verdienste und
Publikationen geehrt und ausgezeichnet.
Am 18. März 2012 wählte die 15. Bundesversammlung Gauck im ersten Wahlgang mit absoluter
Mehrheit zum Bundespräsidenten. Zwei Jahre zuvor war er in der 14. Bundesversammlung im
dritten Wahlgang noch seinem Vorgänger Christian Wulff unterlegen. Aus Altersgründen
verzichtete Gauck darauf, bei der Wahl im Jahr 2017 erneut zum Bundespräsidenten zu
kandidieren. Seine Amtszeit endete nach fünf Jahren am 18. März 2017.

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