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27.02.

24 Deutsch Babacar Dione

Interpretation zu Vor dem Gesetz

Vor dem Gesetz ist eine Parabel von Franz Kafka, die im Jahr 1915 veröffentlicht wurde. Sie wird auch
als Türhüterlegende bezeichnet. In dieser kurzen Erzählung geht es um einen Mann vom Lande, der
verzweifelt versucht, eine Tür zum Gesetz zu durchqueren und einen Torhüter, der ihn davon abhält.
Die Parabel wirft Fragen nach dem Sinn des Lebens und der menschlichen Existenz auf. Das Gesetz
könnte hierbei für die Lebensziele des Mannes stehen, der sich sein Leben lang nicht traut, diese zu
ergreifen.

Der Text ist in 3 Teile Gegliedert: die erste Begegnung zwischen dem Mann und dem Torhüter, das
lange Warten auf den Einlass und das letzte Gespräch zwischen den beiden kurz vor dem Tod des
Mannes. Die Parabel ist in einer simplen, leicht zu verstehenden Sprache geschrieben, sodass man
der Geschichte leicht folgen kann. Dies steht in Kontrast zu dem tiefgründigen und komplexen Inhalt
der Geschichte, der durch eine komplexere Sprache deutlich schwerer zu verstehen wäre. Die
Geschichte ist in der dritten Person, im Präteritum und wird von einem auktorialen Erzähler
überliefert.

Bei dem ersten Treffen der beiden Männer fragt der Mann vom Lande nach Einlass in das Gesetz und
der Torhüter verneint die Bitte. Er erwidert, dass es zwar möglich sei einzutreten, aber zu einem
späteren Zeitpunkt. Der Mann scheint trotzdem äußert neugierig zu sein und kann den Blick zum Tor
nicht abwenden. Da erzählt der Torhüter was für Gefahren schon hinter dem ersten lauern und der
Mann lässt sich davon beeinflussen. Ohne sich selbst davon zu überzeugen nimmt er die Worte von
dem Torhüter für bare Münze und wartet bis ihm eintritt gewährt wird. Daran merkt man wie leicht
manipulierbar der Mann eigentlich ist und wie einfach er sich nur durch die kleinsten und nicht
einmal bewiesenen Schwierigkeiten abschrecken lässt. Denn es wurde in der Geschichte nie
aufgeklärt, ob die Gefahren von denen der Torhüter spricht, auch tatsächlich wahr sind.

Sein Jahre langes Warten zeigt seine Vergeblich- und Dringlichkeit in das Gesetzt zu dürfen. Er
versucht mehrmals den Torhüter zu bestechen, zu überreden oder zu überlisten, doch er lässt nicht
nach. Er ignoriert die anderen Türen, die sich hinter dem Türhüter befinden, und die möglichen
Alternativen zu seiner Situation. Er bleibt an die Tür gebunden, die ihm den Zugang zum Gesetz
verwehrt. Er verliert die Hoffnung und seine Positivität die er anfangs hatte. Er hat nur dieses eine
scheinbar Hoffnungslose Ziel vor Augen und lässt sich davon runterziehen.

Die Letze Konversation der beiden zeigt die wahre ironische und tragische Wahrheit der Geschichte.
Kurz vor dem Tod des mittlerweile schon alten Mannes, der sich nicht einmal auf den Beinen halten
kann, fällt ihm die eigentlich wichtigste Frage ein, die ihm bislang entgangen war. Er ruft den
Torhüter zu sich, der sich Tief runter bücken muss um mit ihm zu sprechen. Das soll symbolisieren,
dass der Torhüter mittlerweile eine deutlich höhere Position und Autorität hat als zuvor. Er fragt ihn
also warum bisher niemand sonst zu dem Torhüter gegangen ist und nach Einlass gefragt hat. Darauf
antwortet er, dass dieses Tor nur für ihn da war und er die ganze Zeit nur auf ihn gewartet hat. Er
erkennt, dass er die Chance so einfach in das Gesetz zu kommen, all die Jahre nicht genützt hat und
vergebens auf das Zeichen des Torhüters gewartet hat. Er hätte selbst die Initiative ergreifen sollen
und es einfach probieren.

Die Geschichte Zeigt, dass man seine Ziele im Leben selbst anpacken und auch `mal mutig sein muss,
um die Ziele zu erreichen, die man erreichen will. Wenn man diese zu lange schleifen lässt, hat man
27.02.24 Deutsch Babacar Dione

sein Leben gelebt, ohne es überhaupt probiert zu haben und dies bereut man am Ende mehr, als
gescheitert zu sein.

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