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Interpretation „Vor dem Gesetz“ von Franz Kafka

In der Parabel „Der Aufbruch“ von Franz Kafka, dass 1914 erschien, geht es um einen
Mann(Mann vom Lande),der vor das Gesetz will, aber von einem Türhüter aufgehalten wird
und es auch nicht bis zum ende seines Lebens schafft. Mit diesem Gedicht will Franz Kafka
seine gestörte Beziehung zu seinem Vater verarbeiten.

Die Parabel handelt von einem Mann, der vor das Gesetz will, aber aufgehalten wird von
einem Torhüter. Der Mann vom Lande versucht es mit jedem Mittel, auch auf dem illegalen
Wege(Bestechung), vor das Gesetz zu kommen, außer einfach an dem Türhüter
vorbeizugehen, weil er sich zu sehr vor dem Türhüter fürchtet und Angst vor den
Andeutungen des Türhüters hat, dass hinter dem ersten Tor noch mehrere andere Türhüter
sind, die jeweils noch mächtiger sind als er selbst. Die Jahre vergehen, während der Mann alt
wird. In dieser Zeit versucht er es immer wieder, wird allerdings immer noch nicht
durchgelassen. Bevor er stirbt, will fragt er den Torhüter noch, warum kein anderer versucht
hat, durch das Tor kommen will, worauf der Türhüter antwortet, dass diese Tür nur für ihn
bestimmt ist.

In dem Bildteil findet man viele Hinweise, die auf Kafkas Kindheit hindeuten. Kafka hatte ein
gestörtes Verhältnis zu seinem Vater, da dieser ihn bevormundet hat. Er war gefangen in
seinem eigenen Leben, das sein Vater ihm vorschrieb. In der Parabel steht der Türhüter
stellvertretend für den Vater. Der Türhüter wird als sehr einschüchternd beschrieben(Z.22-
24).Kafka hatte zu viel Angst vor seinem Vater,um dessen Autorität zu untergraben, was der
Man vom Lande genauso bei dem Türhüter empfindet(Z.24-25). Je länger der Mann vom
Lande wartet, desto niedriger wird die Chance, dass er sich irgendwann traut einfach an dem
Türhüter vorbeizutrauen, was ihn im Gegensatz zu dem Türhüter immer schwächer
erscheinen lässt. Doch wofür soll „das Gesetz“ im Sachteil stehen? Da Kafka sein Leben von
seinem Vater aufgezwungen bekommen hat, soll „das Gesetz“ das freie Leben symbolisieren.

Je älter der Mann vom Lande wird, desto nachdenklicher wird er, desweiteren spricht er mit
den Flöhen, die in dem Mantel des Torhüters leben und versucht diese davon zu
überzeugen, den Türhüter für seine Sache zu gewinnen. Auch Franz Kafka zog sich wegen der
Tyrannei seines Vaters immer mehr in sich selbst zurück und wollte dies durch seine
Parabeln nicht nur an andere, die sich in der gleichen Situation befinden, weitergeben,
sondern er schrieb diese, um seine prekäre Lage besser verarbeiten zu können. Mit den
letzten Zeilen des Textes, in denen der Torhüter sagt, dass dieses Tor nur für den Mann im
Lande bestimmt ist und er es jetzt schließen wird, da der Mann vom Lande ja jetzt stirbt,
wird nochmals verdeutlicht, dass man nur ein Leben hat und man es SELBST in die Hand
nehmen muss, egal wie viel Überwindung es kostet, denn sonst ist man immer in dieser Welt
gefangen, denn je länger man wartet, desto mehr Überwindung kostet es um das eigene ich
weiterzubringen. Diese Geschichte wird aus dem Standpunkt eines außenstehenden
Erzählers geschrieben, wodurch Kafka mehr Möglichkeiten gegeben sind, dass
Machtverhältnis zwischen Türhüter und dem Mann vom Lande auszudrücken. Dies alles
wird in einer einfachen Sprache ohne nennenswerte sprachlichen Mittel, abgesehen von den
Metaphern, die ohne zur Genüge beschrieben sind, was nochmal die Gesinnung des Mannes
vom Lande ausdrückt, der ja auch als eine einfache gestrickte Person beschrieben ist.

Zusammenfassend ist zu bemerken, dass Kafka in dieser Parabel feststellt, das er selbst es
nicht geschafft sich aus seiner Ohnmacht, in die in sein Vater ihn befördert hat, zu befreien,
trotz seiner zahlreichen Versuche. Deswegen sehen ich meine Deutungshypothese bestätigt,
wobei man auch hineininterpretieren könnte dass der Mensch nach der Wahrheit strebt,
diese jedoch nie zur Gänze erfahren wird. Meiner Meinung nach ist die Parabel immer noch
aktuell, da auch noch heute Menschen unterdrückt und drangsaliert werden und nicht den
Mut dazu aufbringen, für ihre Freiheit zu kämpfen.

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