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Fremdenverkehr: Seitenhiebe gegen 'die Deutschen


Da wird in Österreich auch im KURIER immer fern, mit gleicher Münze
seit längerem darüber ge- und immer wieder böswil- zurückzuzahlen, wir ste- In der Äußerung des
redet, warum denn vor al- lige Seitenhiebe gegen hen den Österreichern Herrn Pirl, daß die Deut-
lern der Gästestrom aus Deutsche feststellen. mehr als ein gutmütiger schen., den Österreichern
Deutschland immer stär- Der latente österreiehi- und wohlwollender ,,gro- als gutmütiger und wohl-
ker nachläßt und wesent- sehe Chauvinismus ist ßer Bruder" gegenüber.
lieh weniger deutsche Ur- sehr arg. Es ist ja auch Aber alles hat auch wollender "großer Bruder"
lauber kommen. Es wer- nicht so,daß wir Deutsche seine Grenzen. Von den gegenüberstehen, liegt
den alle nur denkbaren uns ständig "anpinkeln" Preisen, die deutsche Ur- eben das Problem. Wir
Ursachen diskutiert, nur lassen müssen. lauber zahlen müssen, gar brauchen keinen "großen
eines wird geflissentlich Die Folgen davon sind nicht zu reden: In Oster- Bruder", der uns dies bei
übergangen - obwohl es ganz zwangsläufig,daß in reich sind Lebensmittel jeder Gelegenheit spüren
doch so klar auf der Hand den Medien eine ableh- und vor allem technische läßt. Wir wollen und sind
liegt -, nämlich die latente nende Stimmung gegen Gegenstände wesentlich gleiChberechtigte Partner,
Feindlichkeit der Oster- uns Deutsche erzeugt teurer. Und schöne Land- besonders jetzt, im Zei-
reicher gegenüber den wird. Jeder, der sich län- schaft gibt es auch in chen der EU.
Deutschen. ger in Osterreich aufhält, Deutschland genug. Odo Villani-Pilonico
Ich halte mich oft in merkt das recht wohl. Oswald Pirl 1140 Wien
Österreich auf und muß Uns Deutschen liegt es 0-65933 Frankfurt

Der Rundumschlag eines


deutschen .. Urlaubers ge- Als gebürtiger
gen uns Osterreicher im Norddeutscher
KURIER-Leserforum ver- komme ich seit
mehr als 30 Jah-
anlaßt mich zu einer Stel-
lungnahme: . ren nach Öster-
reich und habe
Von Chauvinismus, an- dieses Land im-
pinkeln, latenter Feind-
lichkeit, Medienhatz bis
mer gern gehabt und Kärn- Herz und Hirn
ten als meine zweite Hei- So sinnlos wie die_ganzen
hin zur Prsisgestaltung des mat bezeichnet. Da meine
heimische~ Handels wird Tochter vor 25 Jahren nach Sanktionen rur alle Beteili$.-
da in herrlich deutscher Wien heiratete, haben ten auch gev.esen sein mc-
Gründlichkeit wirklich meine Frau und ich Wien gen, in punao nachbar-
nichts ausgelasssen .. als Ruhestandswohnsitz schaft/iches Verhalten haben
Andererseits versäumt gewählt. Wirhaben es nach sie uns Österreichern doch
er auch nicht, die großen mehr als zwölf Jahren noch wichtige Erkenntnisse ge-
deutschen Tugenden anzu- nicht bereut. Waren in den bracht. Die Schv.eiz sachlich
preisen, sich uns gegen- 60er und 70er Jahren noch
über als gutmütiger, wohl- Ressentiments gegenüber distanziert, unsere Südtiroler
wollender großer Bruder Deutschen - vor allem in Landsleute bemüht, dadurch
,
-, zu verhalten. Aber viel- Wien - zu spüren, so hat touristische Marktanteile zu
leicht liegt gerade hier die sich das nach unserer Er- ergattern, und Tschechien
Ursache seines Kummers fahrung total gewandelt. hat in vorauseilendem EU-
mit uns Österreichern. die Wien ist nicht nur eine Gehorsam fest mitsanktio-
ja die wohlwollen- saubere, sondern auch in-
den Ratschläge ternationale Stadt gewor-
alert:
des großen Bru- den, die zu den schönsten Aber auf unseren Nach-
ders ganz un- der Welt zählt. barn Bayern kann man sich
dankbar ver- Josef Frank auch in etwas turbulenteren
schmähen, oder 1220 Wien Zeiten verlassen. Nicht nur
schlimmer, stör- das offizielle Bayern hat sich
risch wie wir nach
seinen Erfahrun- von dieser sinnlosen Aktion
gen sind, dem gro- distanziert, sondern auch die
ßen Bruder wider- Bevölkerung besitzt anschei-
sprechen. nend noch Herz und Hirn um
Joset 051 solche Eigentümlichkeiten zu
6300 Wörgl beurteilen. Dies bev.eis wie-
der der Leserbrief des Dr.
Detzel aus dem bayrisehen
Oberaudorf. Es ist schön,
v.enn man solche Nachbarn
hat. Joset 051, Kufstein

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