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Herausgeber: vermaechtnis
www.vermaechtnis.at
© 2006
Einsatz, Zeit, Loyalität und Wissen
sind nur einige Beispiele für Eigen-
schaften und Ressourcen, die von
Dir gefordert werden. Bedenke dies
vergleichend mit dem, was Du damit
bewirken und verändern kannst, und
den vielen tollen Stunden, Gefühlen
oder persönlichen Entwicklungen,
die sich daraus ergeben.
Zum Geleit
Bozen, Innsbruck
im Frühsommer 2006
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Heimat
UNSERE HEIMAT
HEIMKOMMEN
wir biegen ab, zu dem kleinen Dorf, das zur Hälfte auf
dem Berg ist;
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Heimat
EIN TRAUM
Wir kommen gerade aus dem Urlaub und sind auf dem Münchner Flughafen gelan-
det. Nun geht es ab nach Hause. Ich schaue aus dem Fenster und die Umgebung
wird immer bekannter. Endlich: wir sind in Innsbruck. Und schon geht es weiter
Richtung Brenner; nicht nur dort weht die österreichische Fahne, sondern auch in
Sterzing. Ich betrachte weiter die Landschaft und sehe das Ortsschild Brixen.
Ist Tirol wieder eins?
Plötzlich eine starke Bremsung: ich fahre hoch, schaue mich um und …
sehe die italienische Fahne an einer Kaserne wehen.
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Heimat
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Heimat
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Heimat
AUFKLÄREN
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Heimat
DER UNTERSCHIED
Ich war nie stolz darauf, im italienischen Unser Weg führte uns vom Innerfeld-
Heer zu dienen, noch weniger empfand tal in Richtung Drei-Zinnen-Hütte, vor
ich es als Genugtuung, mich von gleich- uns die wunderbare Berglandschaft der
altrigen Gefreiten und unfähigen Unter- Dolomiten und auf unseren Schultern
offizieren schikanieren zu lassen. Nicht Gewehr und Rucksack mit der Last des
nur ich dachte so, die meisten meiner nützlichen und noch mehr des unnüt-
deutschen Kameraden empfanden das zen Militärgepäcks. Es war bereits um
Gleiche und dennoch waren es inter- die Mittagszeit und wir hatten gut drei-
essanterweise immer die deutschspra- viertel unserer Wegstrecke hinter uns. Es
chigen Wehrpflichtigen, welche ohne war kühl und trotzdem trieb einem die
großes Jammern die ihnen auferlegte Anstrengung den Schweiß aus den Po-
Pflicht leisteten, wahrscheinlich weil ren. Ich kann nicht sagen, dass mir die
diese Charaktereigenschaft zum Tiroler Bergmärsche mit den italienischen Berg-
passt. kameraden große Freude bereiteten. Sie,
welche stetig stehen blieben, um ihrem
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Bei einem der zahlreichen Bergmärsche Frust durch lautstarkes Fluchen Ausdruck
unserer Kompanie widerfuhr mir ein Er- zu verleihen, waren der Grund für mein
lebnis, das ich erst später für mich richtig Unbehagen.
deuten und verstehen konnte.
Berge
Trotzdem versuchte ich die Vorteile Ich hatte mir gerade zuvor mit meinem
dieser Situation zu finden. Um die An- „Sacktiachl“ den Schweiß aus dem Ge-
strengung zu verdrängen, konzentrierte sicht gewischt, als er sich umdrehte,
ich mich auf Momente, die mich moti- mich ansah und wieder mit seinem
vierten. Meine Gedanken beschäftigten bergamaskischen Gefluche fortfuhr.
sich mit der ehrfürchtigen Bergwelt, in „Schau’ dir den an“, brüllte er, „der grinst
der ich mich befand. Den Aufstieg sah mich an und schwitzt nicht einmal, Ihr
ich als einen persönlichen Erfolg und als Hochetscher seid ein Volk!“ Ich ließ mir
Gelegenheit, die Heimat besser kennen das nicht gefallen und antwortete ihm:
zu lernen. Dieses Bewusstsein und der „Kennst Du den Unterschied zwischen
Gedanke, besser zu sein als das fluchende uns? Ihr hasst die Berge und wir lieben
und lärmende Südvolk, gab mir Kraft und sie, weil sie unsere Heimat sind!“
zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Es
lies freilich nicht lange auf sich warten, Er schaute verdutzt, doch von da an
bis ein entkräfteter und missmutiger Ita- herrschte Stille. Irgendwie hatte ich ihm
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liener vor mir zu schreien begann: „Dio wohl zu verstehen gegeben, dass wir uns
c…, che fatica, sudo come un …!“ hier auf Tiroler Boden befinden, dass
Tiroler und Italiener durchaus verschie-
denen Schlages sind.
Berge
SEILSCHAFT
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Geschichte
ANDREAS HOFER
TIROLER GESCHICHTE
SIEGESDENKMAL
1917 begann man in Bozen ein Denkmal der, Italien jedoch nicht. Sie zogen trotz
zu erbauen. Ein Denkmal den treuen Lan- Waffenstillstand durch unser Land bis
desverteidigern Tirols und den ehrenden nach Innsbruck. Der Brenner wurde am
Vaterlandssoldaten Österreichs. 10. Oktober 1919 als nördliche Grenze
Italiens zwischen den Siegermächten
Bedingt durch den Ersten Weltkrieg, vereinbart.
musste der Bau eingestellt werden. Ste-
hen blieb der mit Reliefs schön verzierte 1928 wurde feierlich das so genannte
Sockel. Siegesdenkmal eingeweiht. Es wurde als
Gedenken an den Sieg, den es nie gege-
1915 trat Italien, zuerst noch Bünd- ben hat, auf dem Sockel unseres Kaiser-
nispartner unseres Vaterlandes und jägerdenkmals errichtet. Es war die Zeit
Deutschlands, dann aber gegen die- des Faschismus, die Zeit der Gleichschal-
selbigen in den Krieg ein. Freiwillige tung und der Unterdrückung, und bei uns
Standschützen Tirols und Deutsche Al- vor allem die Zeit der Italianisierung. Ein
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penkorps verteidigten unsere Heimat in Land, das über Jahrhunderte größtenteils
eindeutiger Unterzahl stark und tapfer. deutsch war, wurde geteilt und nun noch
Italien erreichte in drei Jahren Krieg ge- obendrein gewaltsam italianisiert.
gen unsere Väter und Großväter keinen
Quadratmeter deutschen Boden. Am 3. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
November legten, wie vereinbart, un- sah nicht viel anders aus. Unsere Heimat
sere Landesverteidiger ihre Waffen nie- kam wieder zu Italien und der Faschismus
Geschichte
lebte zwar nicht mehr offiziell, doch bei ich es, wenn öffentliche Aufrufe von Tiro-
uns immer noch gleich weiter wie nach ler Schützen gegen Faschismus und des-
dem Ersten Weltkrieg. Im international sen Denkmäler von unserer Gesellschaft
anerkannten Vertrag zwischen Gruber als Provokation empfunden werden oder
und De Gasperi wurden uns Süd-Tirolern angeblich dem Zusammenleben der
Rechte zugesprochen. In den 60er Jahren Volksgruppen schaden. Ich stehe als Ti-
wehrten sich unsere Freiheitskämpfer vor roler und als Europäer, als Demokrat und
der Unterjochung durch die Besatzungs- als Schütze, als Mensch und als Christ
macht Italien, die immer noch mit dem gegen jegliche Art von Faschismus, Nati-
faschistischen Gedanken unser Land der onalsozialismus und Unterdrückung und
Kultur und Sprache zu berauben und somit auch gegen ein solches Denkmal.
weiter zu italianisieren fortfuhr. Sie ha- Und wenn mich einer als Provokateur
ben mit ihrem Kampf erreicht, dass wir sieht, so ist mir dies egal!
heute unsere Muttersprache sprechen
und unsere Kultur leben dürfen. Denn ich werde als Demokrat nicht
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schweigen, bevor dieses Unrecht besei-
Das Traurigste an der Tatsache ist, dass tigt und mit ihm der faschistische Ge-
wir immer noch von der Besatzungs- danke ausgerottet wird!
macht von 1918 bevormundet werden
und dass der Faschismus und dessen Ver- Es lebe die Demokratie! Es lebe Tirol!
herrlichung immer noch in unserem Lan-
de weiterleben. Und noch trauriger finde
Geschichte
26
Geschichte
SELBSTBESTIMMUNGSRECHT
ENTSETZEN ÜBER
DIE FOLTERUNGEN
IN DEN 60ER JAHREN
33
Geschichte
FEUERNACHT 61
AUFFORDERUNG
Nach der Mittelschule bin ich mit mei- te ich, wie mich italienische Jugendliche
nen 13 Jahren nach Bozen gegangen, um oft gehässig anstarrten. Aber ich dach-
dort die Oberschule zu besuchen. Ich te mir nichts dabei. Erst als ich dann an
war ein Bursche wie jeder andere auch. einem Faschingsdonnerstag von mehre-
Ich war ein stolzer Südtiroler, beim Fuß- ren „Faschos“ ohne Grund, einfach weil
ball verfolgte ich die italienische und die ich ein Deutscher war, verprügelt wurde,
deutsche Fußballliga, bei den National- machte ich mir meine Gedanken. In je-
mannschaften hielt ich einmal zu Argen- nem Jahr fand auch der Aufmarsch der
tinien, dann wieder mal zu den Russen, Schützen gegen das Siegesdenkmal statt.
je nachdem welche Mannschaft mir am Als ich hörte, wie die Schützen bespuckt,
ehesten zusagte. Ich war genau so, wie ausgelacht und verspottet wurden, wur-
die Volksschulen und Mittelschulen die de mir klar, wohin ich gehöre. Nicht zu
Kinder erziehen. Ein treues Mitglied den Italienern, die mich verprügelten.
dieses Staates und bloß nicht gegen Die Leute, die bei den Schützen mitmar-
diesen Staat wettern, denn laut Lehrern schierten, waren meine Landsleute. Die
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hätten wir ihm eine tolle Autonomie zu Schützen lieben die Heimat, die Berge,
verdanken. Auch Schützen, das Volks- ihr Dorf genauso wie ich.
tum und die Pflege der Muttersprache
interessierten mich nicht. Am ehesten Ich begann, mich für die Schützen und
sagte mir Volksmusik zu, da ich viele die Tiroler Geschichte zu interessieren.
Jahre Ziehharmonika spielte. Entscheidend geprägt hat mich das Buch
„Schändung der Menschenwürde in
Als ich in Bozen dann während meiner Südtirol“, welches mir mein damaliger
Studienzeit nachmittags ausging, be- Heimleiter in die Hände gedrückt hatte.
merkte ich erst, wie fremd ich in unserer Das Ziel, mich für die Selbstbestimmung
angeblichen Landeshauptstadt war. Es unseres Landes einzusetzen, hat mich
war nicht so wie zu Hause, wo man bald letztendlich bewegt, den Schützen bei-
mit jedem „gut Freund“ ist. In den Bars zutreten und mich aktiv für unser Volk
und besonders in den Spielcasinos merk- mit Gleichgesinnten einzusetzen.
Schütze
WAS IST
DAS SCHÜTZENWESEN?
ÜBERZEUGUNG
38
Schütze
DISKUSSIONEN
40
Schütze
DIE FAHNE
„(...) Mit Todesverachtung und hoch Es dauerte nicht lange und es war Herz-
erhobenem Banner ziehen sie in den Jesu-Sonntag. Im ganzen Dorf wurden
Kampf. Auch bei einem frontalen An- die weiß-roten Fahnen gehisst. „Die Ti-
griff darf die Fahne nicht gesenkt und ihr roler Fahne, das Symbol, dass wir keine
Schaft nicht als Lanze benutzt werden Italiener sind, sondern Tiroler“, so mein
– weshalb die Sterberate bei den Banner- Vater, „und es ist wichtig, dies öffentlich
trägern besonders hoch ist. (…)“ kund zu tun. Nur so erkennt ein Frem-
der, wer wir sind.“ „Flagge zeigen“, wie
Als ich mit 14 Jahren ein Buch über die damals die Ordensritter im Kampf, kam
Geschichte der Tempelritter las, fiel mir mir der Gedanke.
dieser Absatz besonders auf. Ich mach-
te mir Gedanken, warum man wohl die Bei der Prozession werden ebenfalls Fah-
Banner bzw. Fahnen so sehr in den Mit- nen mitgetragen. Neben den Kirchen-
telpunkt stellte und noch immer stellt. fahnen (Männerfahne, Frauenfahne,
Bubenfahne usw.) wird jeweils von der
Mein Geschichtslehrer erklärte mir, Musikkapelle, der Feuerwehr, den Schüt-
dass es in den Schlachten wichtig war, zen und den ehemaligen Frontkämpfern
das Banner hochzuhalten, um im Tumult eine Fahne mitgetragen. „1703“ las ich an
den Überblick zu bewahren. Zu erken- einer Schleife, die an der Schützenfahne
nen, wo Freund und Feind stehen. Aber befestigt ist. Auf meine Frage hin erklär-
die Fahne ist auch ein Zeichen und gibt te mir der Schützenfähnrich mit Stolz,
deshalb Auskunft, um wen es sich bei dass diese Fahne bereits 1703 von den
demjenigen handelt, der sie mitführt. damaligen Schützen im Kampf mitge-
Denn meistens ist sie neben dem farbigen führt wurde. Deshalb wird als sichtbarer
Untergrund mit Symbolen, Bildern und Beweis und Dokument diese Schleife
Schriften bestückt. Sprichwörtlich haftet mitgetragen. Er erklärte mir auch, dass es
an der Fahne der Ruhm oder aber auch eine hohe Auszeichnung ist, die Kompa-
die Schmach des Trägers bzw. der Ein- niefahne zu tragen. Weshalb in der Ver-
heit oder des Landes. Mein Lehrer for- gangenheit meistens derjenige sie trug,
derte mich auf, mich in Zukunft etwas der sich in der Kompanie besonders her- 41
in meinem Umfeld umzusehen, um ihm vorgetan hatte.
später zu berichten, welche Fahnen noch
heute getragen bzw. gehisst werden. Nun bin ich 32 Jahre alt, bin heute selbst
Schütze und immer mehr wird mir be-
So machte ich mich auf den Weg und wusst, welch wichtige Rolle auch in
brauchte nicht lange, um fündig zu wer- meinen Leben die Fahne eingenommen
den. Im Zimmer eines Freundes erblickte hat. Die Tiroler Fahne, Ausdruck unseres
ich eine Fahne des FC Bayern München. Seins, unseres Glaubens, unserer Kul-
Mein Freund sagte, dass es für ihn nichts tur, unserer Sprache, unserer Mentalität.
Schöneres gibt, als nach einem Sieg Und wenn ich diese Fahne vor unserem
seiner Mannschaft mit dieser Fahne ei- Haus hisse, dann bekunde ich öffentlich
nen Siegeszug durch die Straßen seines meine Überzeugung und dass ich dazu
Dorfes zu machen, um allen zu zeigen: stehe, was über Jahrhunderte gewachsen
„Wir haben gewonnen!“ ist.
Schütze
LEBENSMOTIVATION
SÜDTIROLER
SCHÜTZENBUND
SCHÜTZE SEIN
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Schütze
ZUSAMMENHALT
INSTITUTIONEN
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Schütze
46
Schütze
EHRENSALVEN
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Schütze
„AKTION DREIECK“
Donnerstag, 2. Juni:
Wir sind heute zu fünft. Start Gostnerhof Spiluck.
Ziel Karspitz, mein Hausberg. Die Sicht ist nicht
gut, das Wetter kann jeden Moment umschlagen.
Aber was soll’s, wir versuchen es trotzdem. Kurz
nach Mittag weht die Tiroler Fahne auf 2514 m.
Auch hier wird in zwei Tagen das Herz-Jesu-Feuer
brennen.
Freitag, 3. Juni:
Nach Feierabend. Wir fahren zu dritt nach Ge-
reuth oberhalb von Brixen. Ziel ist dieses Mal ein
drittes Kreuz, das des Königangergipfels.Wir eilen
den Weg hoch, vorbei am Radelseeschutzhaus zum
Königanger. Es ist schon 7 Uhr abends. Windig
48 – oder besser gesagt stürmisch. Das Kreuz, obwohl
nicht so hoch wie die zwei vorigen, sehr wackelig.
Aber kurz vor Sonnenuntergang weht auch hier am
dritten und letzten Gipfel die Tiroler Fahne. Sie
schlängelt sich geschmeidig im Wind, beleuchtet
vom Abendrot. Ein wundervoller Anblick. Dieses
Jahr waren es drei Gipfel, vielleicht werden es
nächstes Jahr mehr.
Schütze
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Schütze
GEMEINSAME ERLEBNISSE
WAHRE FREUNDE
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Schütze
SCHÜTZE!
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Schütze
JUNGE SCHÜTZEN
FRAUEN IN TIROL
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Frauen
DIE MARKETENDERIN
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Glauben
DAS KREUZ
TREUE ZU GOTT
GEBET
Sieh, im Kampf aus tausend Bronnen Sieh, wir können’s nicht vollbringen,
Trank der Tod sein Mannesblut, Denn wir sind zu schwach dazu,
Südtirol, du Land der Sonnen, Vor dir, Herr, die Riegel springen,
Ach, umsonst war unsre Hut! Herr im Himmel, tu es du!
60 Südtirol, du Land der Reben, Nieder mit der Malser Scheide,
Wo der Schlern wie Rosen brennt, Reute aus des Brenners Pfahl,
Du, dem Feinde hingegeben, Inn und Etsch, wie ehmals, beide
Von den Brüdern abgetrennt! Unsre Flüsse, uns ihr Tal.
Wo der Deutsche deutsch sich baute, Uns des Rotaars alte Erde,
Fremder Name höhnt und pocht, Deiner Allmacht zum Symbol,
Alte Sitten, alte Laute, Eine Sprache, eine Herde,
Fremder Herrschaft unterjocht! Ein Land wieder, dein Tirol.
BERGPREDIGT
62
Werte
FREIHEIT
FREIHEITSWILLE
64
Werte
WAHRHAFTIGKEIT
66
Werte
SCHÜTZENSPRÜCHE
AKTION KLOCKERKARKOPF
VERMAECHTNIS
KINDHEIT
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Jugendkultur
FREUNDESKREIS
SPORT-PATRIOTISMUS
WACKER TIROL
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Zum Abschluss
Vor einigen Jahren war es bei vielen Ju- Und wenn wir in der Geschichte zu-
gendlichen „in“, sich mit Springerstiefel rückblicken, dann haben uns die Natio-
und Bomberjacken zu uniformieren und nalsozialisten und Faschisten schon ein-
die Haare zu scheren. Die „harten Bur- mal ins Unheil gestürzt. Mussolini und
schen“ in Deutschland haben die Vor- Hitler haben mit der Option das größte
lage dazu gegeben. Es gehörte auch die Leid über unser Land gebracht. Musso-
passende Musik dazu. Am Anfang war es lini wollte für seine Leute das Land und
nur die Musik und der Jugendkult, der Hitler brauchte Soldaten als Kanonen-
die jungen Menschen begeisterte, aber futter auf den Schlachtfeldern Russlands.
schon bald kam durch Zeitschriften, Hitler wollte uns Süd-Tiroler auf die In-
Fernsehbeiträge und Bücher eine men- sel Krim umsiedeln. Im Grunde genom-
schenverachtende Ideologie dazu. Die men hatte er mit uns das Gleiche vor wie
schrecklichen Taten der Nationalsozi- Mussolini mit den anzusiedelnden Italie-
alisten wurden verharmlost, Hitler als nern in Bozen.
großer Retter der verseuchten Gesell-
schaft dargestellt. Aus diesem Grund ist ein jeder Süd-Tiro-
ler, der heute hinter dem Nationalsozia-
Viele junge Süd-Tiroler bekamen erst lismus steht, ein Verräter unserer Heimat.
später mit, welch falschen Weg sie ein- Auch heute gibt es wieder einige junge
geschlagen hatten. Spätestens als die ita- Süd-Tiroler, welche von nationalsozialis-
lienischen Faschisten der Forza Nuova an tischen Gruppen vereinnahmt werden.
demselben Tisch mit den Funktionären Wir brauchen nicht zu glauben, dass uns
der NPD an dessen Parteitag saßen, Extremisten von der Fremdherrschaft
oder bei den Rudolf Heß-Gedenkfei- befreien. Im Gegenteil, sie schaden
ern in Wunsiedel gemeinsam in einer uns, weil sie den Patriotismus, gesunde
Reihe marschierten, merkten sie, welch Heimat- und Vaterlandsliebe sowie das
falsches Spiel die Verherrlicher des Na- Bekenntnis zum Deutschtum mit einer
tionalsozialismus spielten. Einerseits be- schrecklichen Ideologie in Verbindung
kannten sich die deutschen Extremisten bringen und dadurch viele junge Süd-
zur Vereinigung aller deutschen Länder, Tiroler in die Hände der deutschen ita-
auf der anderen Seite arbeiteten sie mit lophilen Politiker treiben. Deshalb Fin-
78 den Faschisten zusammen, welche auf ger weg vom nationalsozialistischen und
das italienische „Alto Adige“ beharren. faschistischen Gedankengut.
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