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Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945


1931

16.2.1931
Mtöem Abmöblalt Lmeste Zeitung" und 6tc Mir.MonälMM Zerglmö"
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Nummer 38 Montag , den 16. Februar 1931 78. Jahrgang


Wochenkalender
: Montag, 16. Julian« Dienstag, 17. Fastn.. Konst.Mittwoch
, 16. Aschm
., Flavian. Donnerstag, 19. Konradus
. Freitag, SO. Eleutherius
. Samstag, 21. Eleonoren Sonntag, 22. Petri St.

ichwurde von allen Seiten von oben bis .unten mit Dreck,
beschmutzt . Ich kann nicht glauben, daß die Heimatwehr,
in der einmal so viel Schwung war, als staatspolitischer
Faktor nicht mehr in Betracht kommen sollte. Es hat in
Wien, 16. Februar . -(Priv .) Es soll planmäßig die Möglichkeit eitler Kolonisation der letzten Zeit sehr viel Unannehmlichkeiten
geschaffen werden.
für mich gegeben . Verräter sind in unseren Reihen
Minister Thaler erklärte einem Pressevertreter über aufgetaucht, die uns im entscheidenden Augenblick in den
seine Auswanderungspläne u. a. folgendes: Es ist rich¬ Rücken gefallen sind. Aber ich sage allen : Wir können
tig, daß ich mich damit befasse, in einem Lande Süd¬ Natürlich kann man nicht gleich zu Tausenden hinüber¬ noch immer den Gummi kn üttel gebrauchen.
amerikas, für das mir uns noch nicht endgültig entschie¬ gehen, weil man nicht abschätzen kann, wie sich die Ver¬ Mein Glaube an die unbesiegbare Kraft der Heimatschutz-
den haben, eine Kolonisationsmöglichkeitfür hältnisse in der Praxis gestalten werden. Ich beabsichtige, idee ist unerschütterlich. Es werden aber alle von mir
österreichische Landwirte zu schaffen. Seit dem mit einer kleineren Zahl von Kolonisten zu begin¬ verlangten Reformen durchgeführt werden müssen.
Bestände unserer Republik sind mehr als 60.000 Oester¬ nen und dann so viele Nachkommen zu lassen, als ra t- Die Heimaiwehren sollen eine militante Organisation sein
reicher in alle Winde zcrflattert, ausgewandert und der sa m erscheint. Wir werden jenesLandin Südamerika und bleiben. In einer solchen Bewegung aber hat der
österreichischen Allgemeinheit verloren gegangen. Die wählen, das unseren Bestrebungen die größten Bundesführer nach Anhörung der Gruppenführer zu b e-
Regierung ist mit meinem Plane vollkommen e i n- Chancen bietet , und es laufen bereits diesbezüglich feülen und die anderen haben zu gehorchen. Der
verstände n, weil es sich darum handelt, in großzügi¬ Verhandlungen. Ich muß aber ausdrücklich wiederholen, Redner richtete dann an die Versammlung den Appell,
ger Weise für Oesterreich ein neues Wirtschafts¬ u o chi st d e r Z e t t p u n kt n i cht g e ko m m e n, an dem ihm bei der Reinigungsarbeii . die fetzt dnrchgeführt wer¬
gebiet zu erschließen, vielen Menschen neue, bessere ich mit einem festen, in allen Einzelheiten durchgearbei¬ den müsse, zu helfen. Sein Nationalrats Mandat habe er
Existenzmöglichkeiten zu schaffen und gleichzeitig dem teten Plane vor die Leffentlichkett treten will und kann. niedergelegt, weil er zu der Ueberzeugnng gelangt sei.
Mutterlande einen großen Dienst zu erweisen. Selbst¬ Es ist ein ernstes, folgenschweres Problem, um das es daß sich im Parlament ohnehin nichts machen lasse. Auch
verständlich handelt es sichn i cht, wie man in Zeitungen sich hier handelt, und es ist wünschenswert, daß diese Ar¬ die bürgerlichen Parteien kümmern sich nicht um die For¬
gelesen hat, um etwa zwanzig Tiroler Bauern , an deren beit nicht durch voreilige und falsche Schlüffe gestört derungen der Heimatwehreu. sondern packeln mit den
Spitze ich einfach nach Amerika gehen will. werde. Sozialdemokraten. Es wäre daher am besten, manjagte
alle 165 Nationalräte zum Teufel.

Deutschland.
Demission des spanischen Kabinetts. Das neue Regime in
Ohne in allen Einzelheiten mit dem Inhalt des nach¬
folgenden Artikels übereinznstlmmen. veröffentlichen wir
Bildung eines nationalen Konzentrationskabinetts? zur Orientierung unserer Leser diese Ausführungen
eines mit den Verhältnissen in Deutschland wohiver-
traulen Politikers.")
TU. Madrid . 15. Febr . V ereng ner .hat heute vor¬ Zemorra eingclcmfen, die an den „Präsidenten der
mittags den Rücktritt des Gesamtkabinetts Republik" adressiert sind. Die Behörden suchen die/Kund¬ Die Schwierigkeiken der Brüningschen Politik.
mitgeteilt. Der König hat die Demission angenommen gebungen zu unterdrücken. In Sevilla wurde eine Wenn auch die Autorität des Reichskanzlers Brüning
und sofort den Grafen Romanones, den Führer der republikanische Massenversammlung verboten, ebenso in mit jedem Tage wächst, so hat seine Politik doch mit sehr
monarchistischen liberalen Partei , in den Palast berufen. anderen Orten. ernsten sachlichen und sozusagen schicksalsnotwendigen
Gleichzeitig Unterzeichnete der König ein Dekret, wonach Schmierigkeiten zu kämpfen. Bon den vielen Ursachen,
die Einberufungen zum Landtag rückgängig gemacht Kredit zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
die zur Radikalisierung der deutschen Volksmasscn ge¬
werden und die Verhandlung zu unterbrechen ist. Vor¬ KB. Madrid, 11. Febr . Durch ein heute veröffentlichtes führt haben, sind fürs erste nur wenige zu beheben oder
aussichtlich wird in den nächsten Tagen ein nationa¬ Dekret wird ein Kredit von acht Millionen Pese¬ zu mildern. Wenn auch der Ausbau einer Regierung,
les Konzentrationskabinett gebildet werden. tas zur Bekämpfung der in Andalusien herrschenden die regiert, die Durchsetzung notwendiger Maßnahmen
Heute schon beginnen die Beratungen des Königs mit Arbeitslosigkeit bewilligt. nach innen erlaubt , so bleibt der Stachel im deutschen
den Führern jener bürgerlichen Parteien , die sich an der Nationalbewutztsein, nämlich die Ostgrenze, und der
augenblicklich im Gange befindlichen Waül nicht beteiligt der Reparaiionslasten vorerst weiter bestehen. Da¬
haben. Außerdem ist Cambo von Barcelona drin¬ Die Aufbringung der Kosten für die Ardeits- Druck zu kommt, daß die Weltwirtschaftskriseanhält , wenn auch
gend nach Madrid berufen worden. Es ist nicht anzu- lofenMierftützung. gerade in den letzten Tagen, ausgehend von einer ruhi¬
nehmen, daß eine derartige nationale Konzentrations¬ geren Auffassung des französischen Kapitalmarktes und
regierung die verfassungsmäßigenCortes einberufen wird. Sozialdemokratische Forderungen. einer aus der inneramerikanischen Wellenbewegung er¬
Man nimmt vielmehr an , daß die Regierung zunächst Wie», 16. Febr . (Priv .) In einer Bertranensmänner- klärlichen Hausse aus der Newyorker Börse eine kleine
Gemeindewahlen und darnach P r o v in z w ahle n versammlung erklärte der Abg. Dr . B a u e r u. a.: Unsere Besserung sichtbar geworden ist.
arrangieren wird. Auf diese Weise würde nach Meinung erste Forderung ist, daß endlich die A l t e r s - und In¬ Trotz dieses leichten Mcinungsumschwunges kann eine
dieser Politiker für die Monarchie Zeit gewonnen. Aus validität sversicherung in Kraft gesetzt werde. wirkliche und tiefer greifende Konjunkturwelle kaum er¬
republikanischen Kreisen hört man. daß eine derartige Ent¬ Unsere zweite Forderung ist. daß die Kosten der Ar¬ wartet werden, weshalb mit einer weiteren Proleta¬
scheidung das Signal sein würde zur Beschleunigung der beit s l o s e n v e r s i che r u n g nickt mehr den N n t e r- risierung der noch bestehenden Reste des mittle-
revolutionären Aktion. Die Lage ist so verfahren, wie nehmern und Arbeitern allein überlassen bleiben, r ch Besttzb tt rg ertu ms gerechnet werden muß,
noch nie. sondern daß die Gesamtheit dazu beitragen mutz. In die, wie die Wahlen des 14. September gezeigt haben,
KB. Madrid , 15. Febr . Der König hatte mit Cambo welcher Form , das wird man noch zu prüfen haben. Es mit der politischen Radikalisierung in ursächlichem Zu-
eine Beratung , der nach dem Verlassen des Parlaments liegt sehr nahe, daß zunächst einmal in der Form eines sammenhang steht. Aeutzere Lage also und die inneren
erklärte, er habe dem König empfohlen, der Krise eine ! Zuschlages zu der progressiven E i n ko m m e n- soziologischen Wandlungen haben ein Eigengewicht, das
ste u e r, die alle zu bezahlen haben, die keinen Bei¬ stärker ist als die Macht irgend eines Staatsmannes.
Linkslösung zu geben, und hinzngefügt. er würde trag zur Arbeitslosenversicherung zahlen, ein Teil der Aber auch die rein taktische Lage in der deutschen Politik
wegen seines Gesundheitszustandes an der Regierungs¬ Kosten aufgebracht wird. Jeder , der genug hat znm Leben, bietet manche Schwierigkeit. Nicht die Nationalsozialisteir,
bildung nicht tetlnehmen und keinen Vertreter namhaft ist verpflichtet betzutragen, daß die Arbeitslosen leben sondern Htlgenberg und seine Truppen gelten als
können. Durch die Progression der Einkommensteuer er¬ die eigentlichen Gegenspieler
machen, da dieser der Regierung den Linkscharakter neh¬ gibt sich, daß die, die meür haben, auch entsprechend mehr Je mehr der Reichskanzler sich der Regierung Brüning.
durchsetzt, desto größer
men würde. Der König hat den Ministerpräsidenten über zahlen müssen. Man wird freilich auch zu anderen, weni¬ wird auf der Rechten und äußersten Rechten die Be¬
den Gang der Krise unterrichtet. Der Minister des Inne¬ ger sympathischen Methoden schreiten müssen. Wenn man sorgnis, daß ihm sein großes Experiment tatsächlich ge¬
ren erklärte Journalisten gegenüber, die Krise werde von schon Zölle einhebt. ist es das natürlichste, daß in erster linge, und desto stürmischer werden ganz natürlich die
langer Dauer fein. Linie die Zollerträgnisse zur Unterstützung der Versuche, ihn noch rechtzeitig zu entfernen. Der Organi-
Arbeitslosen verwendet werden. sattons-, Propaganda - und Presscapparat Hilgenbergs
KB. Madrid , 15. Febr . Der König hat den Herzog von In der Debatte wurde verlangt, daß die Regierung ent¬ stellt in Verbindung mit der rlationalsoztalistischen Mas-
Alba telegraphisch ersucht, nach Madrid zu kommen. Alba scheidende Schritte zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit scnwelle in der Tat eine bedeutende Macht dar, die nur
erklärte, daß er ein Kabinett unterstützen würde, das im¬ und Verbesserung der Lage der Arbeitslosen unternimmt dadurch für die Regierungspolitik ungefährlich geworden
stande wäre, die konstituierende Cvrtez einzubernsen. und u. a. die Einführung der Füns -Tage-Woche sowie die ist, daß sie seit den Septemberivahlen taktisch so unglück¬
Sanchez G ne rra . Melau indes und Albarez Kürzung der Arbeitszeit nnd ähnliches verlangt. lich wie nur möglich manövriert hat. Ewiges Drohen
scheinen dem Herzog von Alba die berufenen Männer für mit Staatsstreich und Revolution, an die ernsthaft nie¬
die Bildung eines solchen Kabinetts, an dem er nicht teil¬ mand glaubt, das Wiederholen schon altbekannter Schlag¬
nehmen werde. Starhemberg über die Krise in der Heimatwehr. worte, Radaumachen im Reichstag und schließlich der
Begeisterung der Republikaner. Wie». 15. Febr . Das Jägerfreikorps ..Starhemberg" mehr komisch als ernst anmutende Exodus der natio¬
hielt Freitag abends im Saale des Wgürtnger Brauhau¬ nalen Opposition ans dem Reichstag anläßlich der außen¬
Paris » 16. Febr. (Priv .) Nach Nachrichten von der ses eine Versammlung ab, in der Bunöesführer Star- politischen Debatte sind trotz der schwierigen Lage Deutsch¬
französisch-spanischen Grenze soll die Nachricht von der Hemberg nach dem Berichte einer Korrespondenz unter lands, die zu radikalen Lösungen drängt , nicht geeignet.
neuen politischen Wendung mit größter Begeiste¬ onderm ausführte : Die Ereignisse der letzten Wochen Vertrauen in diese Politik zu schaffen.
Immerhin nagt die Hugenbergsche Propaganda au.
rung ausgenommen worden sein. Die Zeichnung s- haben auf die Heimatwehrbewegung keinen günstigen
liste für die Freilassung der verhafteten republi¬ Einfluß ausgeÄbt und es ist das Vertrauen vieler Gewissen vieler. mit der Vernunft Brüning zustimmen¬
kanischen Führer sind bereits mit mehr als einer M i l- Hetmatwehrler zum B u n d e s s ü h r e r sta r k e r- der Kreise, die die Brüningsche gleichgewichtige Politik
lion Unterschriften besetzt. Im Gefängnis von schüttert werden . Kein Wunder, denn in der letzten einer unausgesprochenen schwarz-roten Koalition gefühls-
Madrid sind zahlreiche Briefe nnd Telegramme an Zeit sind viele Lügen über mich verbreitet worden und '*) Siehe „Innsbrucker Nachrichten" von « 14. Februar.
Seite 2. Nr. 38. »JunSvrucker Nachrichten" Montag, den 16. Februar 1931.

mäßig schwer ertragen können. In der Tat ist die Politik bisher zur Linderung der Not der unmittelbaren Opfer 1936 erhoben werden sollen, werden der Bank für Jn-
des .Kanzlers nicht einmal so sehr im Reichstag als viel¬ der Wirtschaftskrisenur im Wege der allgemeinen Be¬ dustrteobltgationen im Laufe dieser sechs Jahre 600 Mil¬
mehr in der Zusammenarbeit zwischen Rcichs- steuerung bcigctragen haben. Stach dem Vorschlag Doktor lionen Mark für die landwirtschaftliche Entschul¬
regierung nnd preußischer Negierung auf die Mit¬ Pallas kommen hier nicht nur die Angestellten der öffent¬ dung zur Verfügung gestellt. Durch Aufnahme von An¬
wirkung der Sozialdemokraten angewiesen. Auflösung lich-rechtlichen Körperschaften in Betracht, sondern auch die leihen kann die Bank weitere 200 Millionen Reichsmark
der schwarz-roten Koalition in Preußen und Neuwahlen freien Berufe , die Landwirtschaft usw. beschaffen . Daneben wird der Rcichsfinanzminister er¬
zum preußischen Landtag ist aber eine Parole , die an¬ mächtigt, Bürgschaften im Gesamtbeträge von
gesichts der Wahlergebnisse des 14. September und an¬ 250 Millionen Mark für Entschuldungszwecke zu über¬
gesichts einer doch in weiten Kreisen verbreiteten anti- nehmen. Diese 950 Miillonen Mark sollen zur Entschul¬
marxistischen Stimmung bis weit ins .Linksbürgertum Daten aus dem Betriebe der Bundesbahnen. dung landwirtschaftlicherBetriebe in dem alten Osthtlfe-
Verständnis findet. Der diesbezügliche Volksentscheids¬ gebiet nnd darüber hinaus in den gesamten Provinzen
Das Bundesmlnistertum für Handel und Verkebr hat Brandenburg , Pommern , Niederschlesien sowie in beiden
antrag des „Stahlhelms " bat auch in den letzten Tagen die eben fertig gestellte „Amtliche Etsenbahnstatistik für Mecklenburg angesctzt werden.
die Zustimmung des neuen Vorsitzenden der Deutschen das Jahr 1927" der Oeffentlichkett übergeben. Diese Sta¬
Bolkspartet gefunden. In der politischen Gegend der tistik darf umso gröberes Interesse für sich in Ansoruch
Volkspartei und des Rechtszentrums stoßen also zwei nehmen, als die letzte Publikation dieser Art im Jahre Eine Rede gegen die vorlaute Jugend.
Konzeptionen aufeinander : die gegenwärtig von Brüning 1913 erschienen ist.
vertretene „Mitte -LinkS"- und die von rechts her an¬ Berlin , 15. Febr . In Fortsetzung der Aussprache über
gestrebte „Rechts-Mitte -Krästegruppierung". Dabei blei¬ Das ninfangreiche Merck behandelt das gesamte Eisen¬ den Etat des Reichswirtschaftsmtnisteriums beschäftigte
ben zwei offene Fragen im dunklen Schoße der Zukunft bahnwesen Oesterreichs, die Haupt- und Lokalbahnen, die sich Abg. A l b r e cht-Hannover (Deutsche Volkspartei)
verborgen : niemand weiß, bet welcher Kombination die Standseilbahnen und die öffentlichen Seilschwebebahnen, ii. a. auch mit einem Ausspruch des deutschnationalen
Sozialdeuwkraten in ihrer Machtposition mehr erschüttert jene neueste Art von Verkehrsmitteln, in deren Kon¬ Parteiführers Hilgenberg, der kürzlich sagte: „Die
werden, und niemand weiß, ob der Kanzler im gegebenen struktion Oesterreich führend ist. Jugend verlangt von uns , daß wir die Verhältnisse von
Augenblick nicht selbst das Steuer hernmiverfen wird. Aus dem reichhaltigen Inhalt seien folgende bemer¬ Grund aus umkehren müssen!" Abg. Al brecht er¬
widerte darauf : „Ich frage: Seit wann ist es die Einstel¬
In der Tat muß die Brüningsche Politik in den nächsten kenswerte Taten hervorgehoben: Die Baulänge der
Monaten lauter Fragen anrühren und lösen, die weit¬ österreichischen Eisenbahnen betrug Ende des Jahres 1927 lung des deutschen Mannes , sein Handeln nach den For¬
gehend das sozialdemokratische Jdeengebäude zu erschüt¬ rund 8193 Kilometer, hievon sind 6677 Kilometer derungen von Jünglingen zu richten? Ist etwa der Auf¬
tern geeignet sind. Wenn es also gelänge, den „Abbau Haupt- und Lokalbahnen, 441 Kilometer Kleinbahnen, bau nach dem Niederbruch 1806/1807 durch die überschäu¬
des Rcvolutionsschntts" mit Zustimmung der Sozialdemo¬ 52 Kilometer beschränkt-öffentliche Bahnen und 1023 mende reife
Jugend oder ist er herbeigefüürt worden durch
Männer wie Stein und Gneisenau ? Ich gehöre
kraten durchzusetzen , so wäre dies ein meisterhafier staats- Kilometer Schleppbahnen. Im Betriebe der „Oesterreichi- zu denen, die mit vordemFeinde standen. — aber die
männischer Schachzug der Negierung, denn e§ würde be¬ schen Bundesbahnen " standen 6830 Kilometer Baulänge, Jugend , die heute am lautesten schreit, ist viel zu jung, als
deuten. daß die sozialdemokratische Partei wovon jedoch nur 3294 Kilometer Bundesbahnen sind. daß sie vor dem Feinde gestanden haben könnte.
endgültig auf alle staats- und gesellschaftsfeindlichen Von der Gesamtlänge sind 6847 Kilometer oder 83.63 In den Ausführungen des deutschnationalen Partei¬
Phrasen verzichtet und sich ganz zu linksdcmokra- Prozent Reibungsbabnen mit Dampfbetrieb und führers Hugenberg zeigt sich eine zynische Leichtfer¬
tischer Verfassungstrene durchgerungen hätte 1235 Kilometer oder 18.23 Prozent Reibungsbahnen mit tig ke t t gegenüber der Not, unter der unser Volk leidet.
und alles Spiel mit dem revolutionären Klasscnkampf den elektrischem Betrieb . Die restlichen 96 Kilometer Die kapitalistische Wirtschaftsordnung kann für die jetzige
Komntuntsten überließe , die allerdings zweifellos bei werden als Zahnrad strecke , Seilschwebebahnenoder Notzeit nicht verantwortlich gemacht werden. Wir haben
dieser schon längst begonnenen Entwicklung noch Zuwachs mit verschiedenartigen Motoren betrieben. jetzt gar keine kapitalistische Wirtschaft,
erhalten würden. Mit dem Ausland stehen die österreichischen Eisen¬ sondern ein Z w t t t e r ü i n g unter viel zu starker Betei¬
Aber auch eine letzte und auf weitere Sicht grösste bahnen an 39 Punkten in Schienenverbindung. Bon ligung der öffentlichen Hand. Wir haben einen politischen
Schwierigkeit für die Brüningsche Politik darf nicht über¬ diesen Grenzübergängen führen neun nach Deutschland, Lohn und ein politisiertes Arbeitsrecht. Wir brauchen die
sehen werden. Brüning ist Zentrumsmann . Er selbst, zehn in die Tschechoslowakei , zehn nach Ungarn , fünf nach Wiederherstellung der freien Individualwirtschaft in
mit wirklich staatSmännischem Format und Zuschnitt, Jugoslawien , drei nach Italien und zwei in die Schweiz. Deutschland. Dazu gehört eine vernünftige Zusammen¬
wird seine Macht gewiß nicht parteipolitisch, sondern im¬ Der vorherrschende Gebirgscharakter Oesterreichs drückt arbeit zwischen den freien Arbeitgebern und den Gewerk¬
mer nur im Sinne der Gesamtnation etnsetzen. Aber er sich naturgemäß auch im Eisenbahnverkehr aus. schaften. Mit der offiziellen Preissenkung muß Schluß ge¬
ist schließlich durch das Zentrum an die Macht getragen macht werden, wenn wir den Markt wieder beleben
worden und in seinem Kielwasser tummeln sich Tausende Vo» der Gesamtlänge aller Bahnen liegen nur wollen."
von Parteisekretären , Stellenbesetznngspolitikern, Bcr- 18.33 Prozent horizontal» die übrigen 86.87 Prozent in
einsmeiern , die unter katholischer Politik klerikale Poli¬ Steigungen. Die publizistische Tätigkeit deutscher Generale.
tik, unter -nationalem Aufstieg Anfstteg ihrer Partet-
günstlinge verstehen. Solche, bei den heutigen Parteiver¬ Die größte Steigung findet sich auf der Zahnrad strecke Ein Erlaß der Heeresleitung.
hältnissen zwangsläufig gegebenen Auswirkungen erfolg¬ der Lokalbahn Eisenerz—Bordernberg. Berlin , 15. Febr . Die „Deutsche Zeitung " veröffentlicht
reicher Brüningscher Politik müssen nun notwendig Be¬ Die h ö ch ste E r h c b u n g über der Meeressläche findet einen Erlaß des Chefs der Obersten Heeresleitung, der
denken und Gegnerschaften weltanschaulicher Art Hervor¬ sich an der Staatsgrenze beim Bahnhof Brennerfee Ende Jänner dieses Jahres an die aktiven und ausge-
rufen. Der Kanzler, der jetzt schon den Weg eingeschlagen mit 1370 Metern ; die geringste nächst der Staatsgrenze schiedenen Generale des Reichsheeres ergangen ist. Da¬
bat, die möglichen nnd gesunden Forderungen der natio¬ bet Panhagen auf der Neusiedlerseebahn mit 110 Metern. nach sollen aus dem Retchsheere ausgeschiedene höhere
nalen Opposition selbst dnrchzuführen, wird sich im wei¬ Offiziere in Zeitungen und öffentlichen Schriften ab -
teren vor allem vor feinen eigenen Freunden hüten Ein Reisender» der also vom Bnrgeuland nach Süd¬ sprechende Urteile gegen die oberste Stelle des
müssen. Wenn es ihm aber gelingt, sowohl die nationale tirol fährt, hat mit der Eisenbahn eine Höhendifferenz Reichsheercs abgegeben haben, ohne vorher ausreichende
Erneuerung schrittweise durchzusetzen als auch feine Erkundigungen einzuziehen. In dem Erlaß heißt es : Jur
Gestalt über die engen Grenzen der Parteipolitik zum von 1266 Meter zu überwinden.
Jntereffe des Reichsheeres und des Zusammenhanges
gesamtdeutschenSymbol zu erheben, daun können toir Bemerkenswert ist auch die Unübersichtlichkeit der zwischen ihm und seinen alten Offizieren liege es, wenn
mit Recht nur eine neue und grotze Aer « der Strecke, da von der Gesamtlänge rund 37 Prozent in letztere die gebotene Zurückhaltung auch nach ihrem
deutsch e n R e i chS p o l i t t k hoffen. K r ü m m int ß c n liegen. Ausscheiden bewahren. Der Chef der Heeresleitung würde
Achtunggebietend sind die Steigungen , die die Seil¬ es bedauern, wenn er sich gezwungen sähe, einen Tren¬
schwebebahnen überwinden . Die Zugspitzbahn er¬ nungsstrich zu ziehen, indem er die Aberkennung
Neue Wirtschastsvorschläge der Wiener reicht eine Höhe von 2805 Meter über der Meeresfläche. des Rechtes zum Tragen der Uniform des
Schließlich sei auch noch erwähnt, daß es in Oesterreich Reichsheercs beantrage.
Arbeiterkammer. zwölf Tunnels mit einer Länge von über 1000 Meter Die „Deutsche Zeitung " behauptet, daß dieser Erlaß
gibt, von denen der längste der Arlbergtnnnel mit 10.250 ohne Wißen Hindenbnrgs ergangen ist und fordert
Wie«, 15. Febr. Zn einer Vollversammlung der Wiener Meter ist. von diesem eine Stellungnahme. Der Erlaß ver¬
Arbctterkcrmmcr erstattete Generalsekretär Dr . Palla stoße gegen die Verfassung, weil er die freie Meinungs¬
ein eingehendes Referat über die Tätigkeit der Wtrt- Die Fahrbetriebsmittel
äußerung von deutschen Staatsbürgern , die Nicht wehr
schaftskonferenz, ' verschiedene Anregungen sollen in der der össentlichen Eisenbahnen, wobei die Anzahl der dem Retchsheere angehören, beeinträchtige.
gegenwärtigen Wirtschaftskrise Abhilfe schassen. fchmalspnrigeu Fahrbetriebsmittel nicht eingerechnet ist.
Er teilte über die Beratungen der Wtrtschaftskonferenz betragen: 2805 Dainpflokomotiven, 133 elektrische Loko¬ Hochherzigkeit eines englischen Kapitäns.
mit, daß festgestellt wurde, daß in Oesterreich während motiven. 2016 Triebwagen, 8959 Personenwagen mit ius-
der letzten fünf Fahre eine durchschnittliche Lohnerhöhung gesamt 379.019 Sitzplätzen, 1604 Gepäckswagen, 20.270 Ein Legat vo» 146 Millionen Mark für die bentschc«
von 21 Prozent angenommen werden müßte, mährend in offene Güterwagen , 13.867 gedeckte Güterwagen, 249 Post¬ Kriegsbeschädigten.
Deutschland eine Steigerung um 60 Prozent erfolgt wagen nnd 15 sonstige Wagen. Auf den öffentlichen Berlin , 14. Febr . Im Jahre 1930 verschied der eng¬
sei. Er kritisierte dann den Plan , durch Lohn- und Preis¬ Eisenbahnen wurden im Jahre 1927 insgesamt 136.3 Mil¬ lische Kapitän Robinson. Er hatte in seinem Testa¬
senkungen gleichsam künstlich eine Verringerung der Pro¬ lionen Zugkilometer und 2213.4 Millionen Wagenachs¬ ment verfügt, daß aus feinem Vermögen die Summe von
duktionskosten hcrbeizuführen und bezeichuete die Ausge¬ kilometer geleistet. 150 Millionen Mark den deutschen Kriegsbeschädigtenzu-
staltung der Exportversicherclng, des Jnvestitionsbegün- Schließlich noch einige Ziffern über UnglückS- zufallen habe. In dem Testament erklärte er zur Begrün¬
stigungsgesetzesund die Förderung des Rutzlandgeschäf- fälle auf den Eisenbahnen. dung dieses Legates, daß England ein reicher Staat und
tes zwar gewiß als sehr wünschenswert, doch nicht aus¬ deshalb in der Lage sei, für seine Kriegsinvaltden selbst
reichend, mn die Wirtschaftskrise zu bekämpfen. Im Jahre 1927 ocrnnglückte» insgesamt 682 Men¬ zu sorgen, während Deutschland infolge der traurigen
. Drei Maßnahmen seien nötig : 1. Schaffung von größe¬ schen, hievon 531 durch eigene nnd 131 durch fremde Verhältnisse der Nachkriegszeit dazu nicht imstande sei.
ren WirtschastseinsteUen in Europa , zumindest Bildung Schuld. Er habe sich während einer Reise nach Deutschland selbst
einer Zollvereinigung der mitteleuropäischen .Judusirte- von der großen Not, die unter den Kriegsopfern
staaten, behufs Schaffung eines industriellen Vertrags¬ Es wurde» 131 Personell (14 Reifende, 43 Bahnbedien¬ herrsche, überzeugt und sei dadurch zu feinem Entschluß
partners , falls cs zur Bildung eines agrarischen Blocks stete, 74 sonstige Personen) getötet und 581 Personen gebracht worden, die deutschen Kriegsbeschädigtenin sei¬
in Mittel - und Osteuropa kommt; 2. vorübergehende oder (74 Reisende. 354 Bahnbedienstetc, 103 sonstige Personen) nem Testament zu bedenken.
dauernde Verkürzung der Arbeitszeit als wirtschaftspoli- verletzt. Die Verwandten des Kapitäns fochten dieses Testament
tische Maßnahme und 3. Inangriffnahme von Maßnah¬ vor dem Londoner Gerichtshof an, doch hat dieser nun mit
men, die sich eine den Bedürfnissen und Verhältnissen seinem Urteil entschieden, daß das Testament und damit
der einzelnen Staaten angepatzte Verteilung der Produk¬ Die Hilfe für den deutfchen Osten. auch das Legat volle Gültigkeit besitze.
tion und des Absatzes zum Ziele setzen.
Zur Durchführung dieser Forderungen müßten unver¬ 956 Millionen Mark für die Entschuldnng der Land¬
züglich internationale Verhandlungen eingeleitet rveröen. wirtschaft. Bor der Abrüstungskonferenz.
Als spezifisch österreichische Frage sei zunächst die sy st e-
m « tische Ausgestaltung der produktiven Ar¬ Berlin , 14. Febr . Das vom Reichökabinett verabschie¬ Eine Mahnung Lord Cecils.
beit s l o s e n f ü r so r g e und der Einbeziehung der Pri- dete Osthilfcgcsetz bestimmt u. a., daß zur Linderung
oatindustrie als Instrument der ganzen Wirtschaftspolitik der Not in den Provinzen Ostpreußen, Grenzmark, Po¬ KB. Brüssel, 15. Febr . Bei einem Bankett der inter¬
unbedingt notwendig. Es rväre ferner durchaus gerecht¬ sen, Westpreußen nnd Oberschlesten sowie in einigen nationalen Union der Bölkerbnndgesellschaft hielt Lord
fertigt, zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ein ähnliches Grenzkreisen der Provinzen Pommern , Brandenburg C e c i l eine Rede über die A ü r ü stu n g s ko n f e r e n z,
N o t o p f e r zu verlangen, wie es für die Landwirtschaft und Ntederschlesien in den Rechnungsjahren 1932 bis deren Verlauf , wie er bemerkte, von ausschlaggebender
gegeben wurde. 1936 jeweils dteselben Mittel für die Erleichterung kom¬ Bedeutung für den Frieden und die Zivilisation der Welt
munaler Lasten berettzustellen sind wie im Jahre 1931. sein werde. Die Abrüstungskonferenz, sagte Lord Cecil,
Beitragslcisinngeu zur Arbeitsloscnsnrsorge auch für die Für die Befriedigung des gewerblichen Kredit¬ hat den Zweck, die geheiligten internationalen Verpflich¬
Staatsbeamten. bedürfnisses werden von der Bank für Jndustrie- tungen zu erfüllen, welche wir im Bölkerbundpakt rm
Eine Reform der Arbeitslosenversicherung sei insolange obligationen
Retchsregierung
25 Millionen Mark flüssig gemacht. Die Vertrag von Versailles und in dem Locarnoabkommen
wird weiter ermächtigt, zu Bahn- übernommen haben. Auf dieser Konferenz wird es sich nicht
nicht möglich, als für die Arbeitslosen nicht in irgendeiner ba Uten in den Grenzgebieten 130 Millionen Mark aus mehr um bloße Verpflichtungen handeln, sondern darum,
anderen Form vorgesorgt werden könne. In erster Linie Anleihemitteln berettzustellen. eine konkrete Methode zu finden, die es ermöglicht,
müsse nnnrnehr die allgemeine Arbeiterversicherung in die Herrschaft der Gewalt durch die Herrschaft des
Kraft gesetzt werden, für deren Deckung ungefähr 64 Mil¬ Im zweiten Teil des Gesetzes wird die landwirt-
lionen Schilling erforderlich wären. Um die nötigen Mit¬ scha f t l i che E n t s chu l d u n g neugeordnet. Die Reichs- Rechtes würde
zu ersetzen. Ein Scheitern
unabsehbares Unheil
der Konferenz
heraufbeschwören,
tel aufzubrtngen , schlägt Dr . Palla vor, nicht nur einen regiernng wird auf die Einnahmen aus der Jnönstrie-
Zuschuß aus den allgemeinen Mitteln des Bundes , der belastnng für den ordentlichen Haushalt ab 1932 verzich¬
weil die Völker jedes Vertrauen zu dem Völker¬
Länder und Gemeinden abzuführen, sondern auch in ir¬ ten und diese Mittel für die Entschuldung der Landwirt¬ bund verlieren müßten . Darum sei eine aktive Pro¬
paganda für die Abrüstung in allen Ländern der Welt
gendeiner Form die Beitragsleistung auf eine breitere schaft bereitstellen. Aus dem Aufkommen der Anfbrin- notwendig.
Grundlage zu stellen und jene Kreise heranzuziehen, die gungsttuilagen, die für die Rechnungsjahre 1931 bis
Montag, ben 16. Februar 1931. »SnnSSrucker Nachrichten' Nr. 38. Seite L

Politisches Attentat bei Lemberg. Am 30. August 1930 ist man bei 728 Meter nach einer werden durch einen speziellen Kunstgriff Natrium¬
Gas -Eruption ans Oel fündig geworden. Falkinger hatte dämpfe entwickelt und wenn nnn elektrischer Strom
Ukrainische Bauern schießen auf Polen. die erste Oelspur bei 650 Meter angegeben, nmn fand sie üurchgelassen wird, so erglühen die Natrium )ämpfe-Ätonte
Lemberg. 15. Febr. In einer nahe bei Lemberg ge¬ bei 530 Meter. Er hatte im Aufträge des Vertreters der in einem dem Natrium charakteristischen gelben Licht.
legenen ukrainischen Ortschaft haben ukrainische Bauern Bohrfirma und in seiner Anweseicheit eine Strecke von Man bekommt erst einen Begriff von der Erfindung,
ein politisches Attentat gegen mehrere Polen , die in dem über einem Kilometer abzuruten, wobei er das ölhaltige wenn man bedenkt, daß die gewöhnlich gebrauchte Glüh¬
Dorf die Poloutsierung der Bevölkerung betrieben, ver¬ Feld entdeckte.
lampe nicht mehr als einen Effekt von sechs Prozent
übt. Die Polen , ein Polizetkommaudant, zwei Lehrerin¬ Im Frühjahr 1928 machte Falkinger im Aufträge der der ihr zugeführten elektrischen Energie ergibt. Gas gibt
nen . ein Lehrer, ein Militärkolonist und ein Ansiedler, gleichen Bohrfirma eine Ruiungsreise durch Deutschland, nur ein Promille der Energie der dabei verbrann¬
kehrten von einem Vergnügen heim. Auf dem Heimweg rutete neue Eisenfelder bei Salzgftter . neue Oclgebiete bei ten Stofft in Form von Licht wieder.
wurden sie plötzlich von einem Kugelregen empfangen. Oberg, Edesse und Nienhagen, Orte, die in den letzten zwei
Der Polizeikommandant und eine Lehrerin Jahren große Bohrerfolge aufzuwetsen haben, fuhr zu Raubmord.
waren sofort tot, die übrigen wurden schwer verletzt. einem Dutzend in ganz Deutschland verstreuten Ptonier-
bohrungen, um ihre Oelhältigkett zu begutachten, uirö Berlin , 16. Febr . (Priv .) In Brandenburg an der
brachte drei Wochen damit zu, um von Bonn bis Krefeld Havel drang ein unbekannter Täter in die Werkstätte des
Russische Skaverei. im Auto sämtliche Wege zu befahren und neue Kohlen- 64jährtgen Schuhmachers Eckert ein, schlug ihn nieder
Neue Instruktionen. felder zu entdecken, welche inzwischen mit zehn Bohrgarni¬ und versetzte ihm mehr als ein Dutzerrö furchtbarer Hieb¬
turen erfolgreich abgebohrt wurden. Jnsgesautt legte er, und Stichwunden. Dann plünderte er ettien kleinen
Wie die Warschauer Blätter aus Leningrad berichten, meist im Auto rutend, darin in der Zeit von zwei Mona¬ Schrank, in dem der Schuhmacher sein Geld anfbewahrte.
veröfferrtlicht die „Krasnaja Gazeta" die Instruktion über ten über 3000 Kilometer zurück, ständig begleitet von
den Arbettszwang, die auf Antrag der Kommissäre für einem bis zwei Bohringenieuren , welche die Reiseroute Lawiucuuuglitck bet Garmisch.
Arbeit und Landwirtschaft erlasien wurde. bestimmten und Protokoll führten. Im Sommer des glei¬ Garmisch-Partenkirchen, 16. Febr. (Priv .) Am Sttpp-
Danach soll allgemeiner Arbettszwang in chen Jahres war er auftragsgemäß drei Tage in der Woche berg wurden gestern fünf Skifahrer durch eine La¬
folgenden Fällen angeordnet werden können: Bei Ernte¬ auf Bauxitsnche. wine verschüttet. Einer Gruppe Bergführer gelang es,
arbeiten, bei Waldrodungen für den Exportbeüarf, bei der vier der Verschütteten lebend zu bergen, während der
Holzflößerei, beim Straßenbau mtö bei Naturkatastrophen. Mesierkamps zwischen Vierzehnjährigen. Malermeister Hans Becker aus Garmisch nur mehr als
Die Mobilisierung der Bevölkerung zur Arbeit ist von Leiche ans den Schneemasien gezogen werden konnte.
den Landesbehörden zu verfügen. Eisenstadt , 15. Febr. Der Landwirtssohn Peter W u r-
In erster Linie sollen zu solchen Arbeiten Kulaken und z i n g e r in Anbau kam mit schweren Stichwunden nach
derjenige Teil der städtischen Bevölkerung, der keine poli¬ Hause.
Anzeige ,
Die Eltern erstatteten bei der Gendarmerie die
da der Knabe nicht angeben wollte, wer ihn
Eine Familientragödie.
tischen Sonderrechte genießt, herangezogen werden. Pretzburg, 15. Febr. In einer nahegelegenen Ortschaft
Für die Desertion von der Arbeitsstätte sind schwere hat sich eine furchtbare Familientragödie abgesptelt. Der
Strafen vorgesehen.

Amerikanische Wahlpropaganda. Verlautbarung 51jährige Landwirt N c v i z, der Batcr eines 23jährigen


Sohnes, hat kürzlich zum zwettenntal ein lOjähriges
Mädchen geheiratet. Der junge Mann verliebte sich un¬
sterblich in seine Sttefmutter , die seine Neigung erwiderte.
lieber 100« Lautsprecher in den Straßen von Chicago.
Chicago, 14. Febr . Der Wahlkampf um den Bürger-
an alle Damen! Um aber keinen Ehebruch zu begehen, beschlossen sie, ge¬
meinsam in den Tod zu geheir. Während Neviz in cm
meisterposten von Chicago ist in das heißeste Kampf- Es wird liiemit an gezeigt , daß meine Damenmode- benachbartes Dorf ging, erschoß der junge Mann seine
staüium getreten. Die beiden Rivalen sind Thompson Sttefmutter und jagte sich dann s e l b st eine Kugel
und John Lyle. In den Straßen Chicagos sind mehr Abteilung Meranerstraße 5 in den Kops, die den sofortigen Tod herbeiführte. Als
als 1000 Lautsprecher aufgestellt, die gegenwärtig die in mein Hauptgeschäft Meranerstraße 8 Nevtz sen. heimkehrte und den Aüschieüsbrief las , den
Schimpfreden der beiden rivalisierenden Kandidaten in ihm die beiden hinterlassen hatten, verfiel er in Wal,n-
die Straßen hinaustrompeten . Große Verkehrsstockungen verlegt wird. si n n und mußte in das Preßburger Irrenhaus trans¬
sind die Folge, da sich das Publikum staut und mit Ver¬ portiert werden.
gnügen die Schimpfkanonaden der Gegner hört. Lyle wirft
Thompson vor, 100.000 Dollars unterschlagen zu haben, Julius
_,_
Wein- Modeit
-WeiuS >'» i Räuberunwesen in Rumänien.
mit der Chicagver Verbrecherwelt in Verbindung zu stehen
und selbst ein Verbrecher zu sein. Pandite » plündern sechs Autos.
Die Uurttheu in Benares. gestochen habe. Die Erhebungen ergaben, daß mehrere KB. Bukarest, 15. Febr . Heute nachts hielten fünf
14- und 15jährige Burschen zusammengekonmten waren maskierte Räuber sechs Autos, darunter zwei
KB. Benares , 15. Febr . Die Spannung zwischen Hindus und sich mit gestohlenem Alkohol einen Raus ch an- vollbesetzte Oannibusse, auf der Landstraße von Buka¬
und Muselmanen blell' t fortgesetzt ernst. Zwanzig tranken. In der Trunkenheit gerieten die Burschen in rest nach Ploesti in unmtttelbarer Nähe der Hauptstadt
Häuser wurden in Brand gesetzt und andere aus- Streit, der bald in einen Kampf mit Taschenfeiteln an und zwangen die Passagiere mit Revolvern, Geld
geplündcrt. Eine muselmanische Familie, ausartete . Dabei wurde Wurzinger verletzt. und Wertsachen abzuliefern. Sie griffen zwei sich wider-
bestehend aus Vater , Mutter und Kind, wurde durch Er¬ setzende Pasiagtere tätlich an . montierten Bestandteile der
dolchengetötet. Die Geschäfte bleiben geschlossen . Die Eine Bieueusarw verbrannt. Antos ab. um eine Verfolgung zu verhindert und fuhren
normale Arbeit ist eingestellt. Polizei und Militenr pa¬ Eiseustadt, 15. Febr . In der bekamtten burgeittärtdischen sodann in eurem eigenen Auto gegen die Hauptstadt.
trouillieren in den Straßen.
Bienenzuchtfarm in T s chu r n d o r s brach ein Brand Die Opfer des Angriffes erreichten erst in den späten
aus , der die ganze Bienenfarm vernichtete. Irr den zahl¬ Nachmittagsstuuden Bukarest. Sie sagten aus . daß die
reichen Bienenstöcken, die in sechs Alleen aufgestellt Räuber gut gekleidet waren und russisch sprachen. Die

lagesneuigteitm waren , wurden insgesamt 51 Bienenvölker


nichtet. Da ein Bienenvolk ans etwa 12.000 bis 30.000 blieben.
Bienen besteht, sind bei dem Brand gegen eineinhalb
Millionen Bienen ums Leben gekommen. Alle Stöcke
wurden vernichtet.
ver¬ Untersuchung der Behörden ist bisher ergebnislos ge¬

Erkrankung der jugoslawischen Königin.


Bukarest, 16. Febr. (Priv .) Die jugoslawische Königin
Das erste Erdöl in Oesterreich. ist an
erkrankt.
Blattern , nach der offiziellen Version an Masern,
Erfolge eines österreichischen Rutengängers. Ein neuartiges Sparlichk.
Gatteumord nach der Hochzeitsfeicr.
Nachdem die Ravag die Nachricht von dem Gräberfund Ausbeute von 80 Prozent des Stromes.
Rom, 14. Febr . In Neapel hatten die Eltern eitles
einer Ualieiftschen Rutengängerin brachte, erinnert das Berlin , 13. Febr . Professor Pirani bat zusammen lOfährigen Mädchens die Etnwilligurtg zur Ehe mtt dessen
,.S . B." daran, daß ein -Oesterreicher, Fachlehrer Haus mit Dr . Eveft in dem großen Forschungsinstitut eines Geliebten urtter der Bedingung gegeben, daß das gemein¬
Falkluger , der in Linz im Jahre 1914 seine rhabdo- GlühlanWenkonzerns in jahrelanger , streng geheim gehal¬ same Leben erst ausgenommen werden solle, ivenn der
mantische Begabung entdeckte , am 4. Oktober 1028 im Auf¬ tener Arbeft eine neuartige Lampe konstruiert, die die Bräutigam eine FamUie erhallen könne. Nach sechs Mo¬
träge der Bohrftrma Raky aus Salzgitter am Harz bei phantastisch hohe Lichtausbente von 80 Prozent naten hatte die Mutter der jungen Frau unter großen
Zistersdorf a . d. Nordbahn in Nicderüsterreich, das ergibt. Es handelt sich um eine Art Glimmlamve, Opfern eine Wohnung für dcks Paar eingerichtet. Die Hoch¬
e r st e ö ste r r e i chi schc Erdöl suchte und mit der die mit Krypton, einem sehr seltenen und verhältnis¬ zeit wurde mit einem Gelage gefeiert, dem die Braut¬
Zweihand-Konzentrationsrute fand. mäßig schweren Edelgas, gefüllt ist. In dieser Larnve eltern fernblieben, für dessen Kosten sie aber aufaekommen
während mtt Steuern und Abgaben bedrückt worden sein, gebnisie, daß ein Stück Blei zu Gold geworden war. Er
Es gibt für jeden eine Stunde » u et die Scherben seines » so daß sie nach Ostindien flüchteten, um dort ihrer Kunst ließ sich wie folgt hören: „Ich. und die bet mir standen,
Leben
? so-mmeli. um sich darau? ein neues zusammen zu leimen. » ungestört irachgehen zu können. In einer bestiumtten Stadt erstaunten, und lieffen mit dem annoch warmen Gold zn
S u d e t m a n tu S des Morgenlandes , hieß es, sollen sie alle 20 Jahre regel¬ Goldschmied , der es nach gerechter Probe vor das kostbarste
mäßig zusammengetrosfen sein, um ihre Erfahrungen aus¬ Gold erklärte, und hat vor jede Unze 60 Gulden geboten."
zutauschen. Auch der berühmte Flame!, der 1382 in den — Ter steinreiche Arzt Dr . James P r i c e in Guilford in
Besitz des Steins der Weisen gelangte, soll sich dorthin England soll 1770 in Gegenwart des Lords Anslow,
Der Stein der Weisen. zurückgezogen haben. Paul Lukas behauptete 1705 im Palrnerstone mrd anderer Gold auf künstlichem Wege
Orient einem lOOsährigen Derwisch begegnet zu sein, der erzeugt haben. — Als der der Alchimie sehr ergebene
Der „Goldmacher" Tausend hat das Interesse für die nicht älter als 30 Jahre zu sein schien, aber zur Gesellschaft Kaiser Rudolf II. 1612 gestorben war. fand man in einem
längst vergessene Alchimie wieder wachgerufen. Diese im des noch lebenden Flame! und 7 seiner Zeitgenossen Keller seines Schlosses am Hradschin zu Prag eine Un¬
grauesten Altertum wurzelnde Psendowtssenschaft hat gehörte. menge in viele Kisten verpacktes Gold und Silber , was
viele Anhänger besessen , die aus diesem oder jenem Die bekannte Gesellschaft der R o se n kr e u z e r hat sich um so auffälliger war. als Rudolf beinahe während seiner
Grund uns heute noch interessant Vorkommen. Im Nach¬ ebenfalls mtt der Auffindung des Steins der Weisen ein¬ ganzen Regierung mtt Geldschwierigkeiten zu kämpfen
stehenden wollen wir Einiges, was sich unsere Vor¬ gehend beschäftigt . Sie fürchtete sogar, daß die Zahl der batte. — Der berüchtigte GoldmacherG a e t a n o. der sein
fahren Wer die Goldnra Herkunft und ihre Vertreter er¬ Adepten derart überhand nehmen könnte, daß nichts übrig Leben am Galgen beschloß , behauptete noch angesichts des
zählten. berichten. bleibe, als die alten Leute totzuschlagen, um für die Todes, wirklich mit Hilfe des Steins der Weisen Gold er¬
Der Alchimist Jrcnäns Philaletha berechnete, daß Jugend Platz zu urachen. Um eine derartige Unordnung zeugt zn haben. Er gab nur zu. durch Mord in den Besitz
man aus einem Gramm des Steines der Weisen Gold im in der menschlichen Gesellschaft zu verhüten, mutzten sich desselben gekommen zu sein. Er experimentierte, so lange
Werte von 304 Millioneu 666.656 Taler erzeugen könne. deshalb die neueintretenden Rosenkreuzer nicht nur ver¬ er davon besaß mit angeblichem Erfolg vor dem Fürsten
— Personen , die den Stein der Weisen fanden, wurden pflichten. die Herstellung des Steins der Weisen aebcim Liechtenstein. Grafen Harrach und so weiter. Erst nachdem
bekanntlich Adepten genannt. Starb ein solcher, so hatte zu hatten, sondern seit dem Jabre 1459 auch eidlich ae- ihm der Stein der Weisen ausgegangen war. ward - er.
er nach einer im Mittelalter weit verbreiteten Meinung loben, nicht länger leben zu wollen, als es Gottes Wille wie er zugab, zum Betrüger . A. T.
nach der im Himmel gettendcu Rangordnung , seinen sei. — Bon den Adepten war ohne Zweifel die Mehrzahl
Sitz unmittelbar hinter den Heiligen. — Der Alchimist Schwindler, die die Leichtglänbigkett ihrer Mit¬
Salomon Trismonsin kam erst in hohew Alter in menschen betrügerisch ausnutzten. Ebenso feststehend ist es
den Besitz des Steines der Weisen. Er verschluckte ein aber, daß es auch matrche ehrliche Alchimisten aab. die HmrwMMes.
viertel Gran und wurde wieder jung. Er gab auch wahrscheinlich selbst hinters Licht geführt worden waren. „Hai denn der Hund einen Stammbaum?"
einigen 70- bis 90jährigen Frauen von seinem Schatze, —Der tm 17. Jahrhundert lebende, von allen Zeitgenossen „Einen Stammbaum? Gnädige Frau wenn der Hund reden
die ebenfalls wieder jung wurden und sogar noch viele als redlich und aufrichtg geschilderte Brabanter Edelmann könnte, würde er mit keinem von uns beiden ein Wort' sprechen;"
Kinder zur Welt brachten. Nach der Versicherung Trts- I . B. van H e l m o n t. bebauptete, von einem Unbekann¬ iTü Bits)
monsins wäre es ihm ein Leichtes gewesen, überhaupt ten ein Körnchen einer safrangelben glasartigen Masse
nicht zu sterben, wenn ihn nicht schließlich Lebensüber¬ geschenkt bekommen zu haben, die sich als Stein der „Sie sollten sich doch endlich verheiraten, schon Ihrer Gläubiger
druß gepackt hätte, so daß er auf das wiederholte Ein¬ Weisen erwies. Helmont warf das zu Pulver zerriebene wegen!"
nehmen seiner Medizin verzichtete. — Manche angeblichen Körnchen auf 8 Unzen erhitztes Quecksilber und erhielt .Wenn meine Gläubiger Geld brauchen sollen sie selbst heiraten!"
Adepten waren ungemein wohltätig. Sv stiftete der Fran¬ dadurch8 Unzen weniger 11 Gran reines Gold. — Hel- 'Schweizer Illustrierte)
zoseF l a m e l 14 Spitäler , 7 Kirchen und 3 Kapellen. Ein v e t i u s, der Leibarzt des Prinzen von Oranten , be¬
gewisser Hieronymus C r i n o i überiraf ihn in dieser Be¬ richtet, daß ihm im Jahre 1666 ein Fremder über seine sätze Der Redner: „Wir wollen heute über die fundamentalen Grund-
der modernen Architektur sprechen. . ."
ziehung noch wesentlich, da dieser insgesamt mehr als Bitte ein Stückchen einer geheimnisvollen Maste, so groß Stimme aus dem Publikum: „Wie baut man zum Beispiel
1000 wohltätige Stiftungen errichtet haben soll. — Biele wie ein Rübensame überließ, die der Stein der Wessen einen Kanmchenstall ?"
europäische Alchimisten sollen von ihren Fürsten fort- sein sollte. Helvettus operierte damtt und kam zu dem Er- Redner: ..Wollen Sie umziehen?" (London Opinion.)
Seite 4. Nr. 38. „Innsbrucker Nachrichten" Montag, den 16. Februar 1931.

waren. Am Morgen fand man die Wohnung verschlossen Museum befindet sich von ihm ein Bild „Eine Parfie nach Uebersiedlung in den Neubau auf der Promenade. Her¬
vor. Es wurde fcstgestellt, das; sich der Gatte früh mor¬ Murano " und in einer anderen Wiener Galerie ein Klo¬ mann erlag im selben Jahre einem Herzleiden. Wim¬
gens entfernt hatte. Als man die Tür aufbrach, fand man sterbild „Verwehte Blüte ". mer sen. starb 1894 im Patriarchenalter von 86 Jahren.
die junge Frau tot im Bette,' sie war im Schlaf * Oesterreichische Jagdausstcllmrg. Wien, 14 . Febr. Julius Wimmer war im politischen und wirtschaftlichen
ermordet worden. Die Ausstellungsleitung hat den Einreichungstermin für Leben der oberösterreichtschen Landeshauptstadt Jahr¬
die Trophäen schau bis zum '20. Februar verlängert. zehnte hindurch ein maßgebender Faktor : er hätte in der
Vermißtes Verkehrsflugzeug. Anmeldungen können bei der Geschäftsstelle der Oester- Oeffentlichkeit eine Rolle spielen und Ehren und Titel
reichischen Jagdausstellung , Wien, I ., Schauflerstraße 6, aller Art einheimsen können. Er verzichtete darauf. Er
Amsterdam» 16. Febr . (Priv .) Von dem Flugzeug, das vermied es, seine Kraft zu zersplittern: sein Leben ge¬
den Flugdienst zwischen Batavia auf Java und Me- eingebracht werden.
* Gründung eines Donau -Rettnngsinstitntes . Wien, hörte dem vom Vater übernommenen Unternehmen, das
d a n auf Sumatra versieht, f e h l t je d e N a chri ch t,- an auf der Höhe zeitgemäßer Anfordcrnng zu erhalten sein
Bord des Flugzeuges befanden sich fünf Personen. 14. Febr . Nach dem Vorbild anderer Großstädte will man
auch in Wien ein Institut schaffen , das sich zur Aufgabe alleiniger Ehrgeiz war.
Artiftcnlos. stellt, bei Unfällen und Katastrophen auf der Donau hel¬
fend einzugreifen, um Menschenleben und Sachwerte vor
Kopenhagen, 16. Febr . (Priv .) Die junge Trapezkünst¬ dem Verderben zu bewahren. Zahlreiche hervorragende Die Südliroler landwirtschaftliche Zentralkasse
lerin Lilian L e i tze l, eine der schönsten Artistinnen und Persönlichkeiten Oesterreichs haben sich in einem Donau-
bestbezahlten Luftakrobatinnen der Welt, ist nach fünfzig- Rettungstnstitut vereinigt. An der Spitze steht als Pro¬ der betrügerischen Krida beschuldigt.
stündigem Todeskampf den schwerenBerletz ungen tektorin Frau Marianne H a i n i s ch. In der ehrenamt¬
erlegen, die sie bei einem Sturz aus vierzehn Meter Die „Alpenzeitung" vom 15. d. M. veröffentlicht ein
Höhe in einem Variete erlitten hatte. lichen Leitung des Institutes , deren Präsident Kapitän merkwürdiges Dokument: einen Vorladungsbefehl des
Stumpf ist , finden sich viele prominente Persönlich¬
keiten. Ein eigenes Komitee unter Führung von Frau Tribunals von Bozen, datiert vom 2. Dezember 1930.
Eine geheimnisvolle Epidemie in China.
Else Christine Urban und Miß Boöian nimmt an In diesem Vorladungsbefehl werden die Funktionäre der
Schanghai, 15. Febr . In Nordchina ist eine rätsel¬ der Werbearbeit des Institutes teil. Es gilt, Freunde ehemaligen Südtiroler landwirtschaftlichen Zentralkasie,
hafte Krankheit ausgebrochen, die bis jetzt bereits und Gönner zu gewinnen, die bereit sind, durch ihre Mit¬
etwa 600 Todesopfer gefordert hat. Die Krankheit, gliedschaft oder Spenden die Ziele des Institutes zu Josef Winke r, Arbogast D e P l a w e n n, der ehemalige
die epidemieartigen Charakter angenommen hat, dehnt fördern. Vorerst sind die erforderlichen technischen Hilfs¬ Bürgermeister Oberhammer und der Abgeordnete
sich mit großer Geschwindigkeit in östlicher Richtung aus. mittel, wie schnellfahrende Spezialboote, Rettungs¬ Dr . Eduard Reut - Nicolussi, des Verbrechens der
In der Provinz Tschekiang haben die Krankheitsfälle in stationen usw. sicherzustellen . Die Zentrale des Institutes betrügerischen Krida angeklagt.
erschreckender Weise zugenommen. Seit drei Tagen sind in W i e n, I., Wollzeile 25, ist bemüht, es zu einem öster¬ Winter, Plawenn , Oberhammer und Reut -Nicolussi
in dieser Gegend allein mehr als 900 neue Krankheits¬ reichischen Wasserrettungskorps auszubauen.
hätten u. a. durch Aufnahme neuer Schulden in einer Zeit,
fälle zu verzeichnen. Die Erkrankung besteht in einer * Die Kundgebung der bayerischen Bischöfe gegen den Natio¬
Entzündung der Gehirnhaut und ist von star¬ nalsozialismus befaßt sich auch mit der Frage, ob ein National¬
in der sie die Insolvenz des Institutes kannten, nämlich
kem Fieber begleitet. Viele Bewohner verlassen aus sozialist zu den heiligen Sakramenten der Arche und des Altars von Ende 1922 bis Ende 1926, sich an der Insolvenz mit¬
Furcht vor Infektion nicht mehr ihre Häuser. zugelassen werden kann . Diese Frage ist von Fall zu Fall darauf¬ schuldig gemacht. Plawenn , Oberhammer und Reut -Nico¬
hin zu prüfen , ab der betreffende nur ein Mitläufer der Be¬
wegung ist, der sich über die religiösen und kulturpolitischen Ziele lussi wird außerdem der Borwurf gemacht, daß sie in
Das Banderbilt -Mausoleum geplündert. der Bewegung keine Rechenschaft gibt, oder ob er als Abgeord¬ ihrer Eigenschaft als Mitglieder des Geschäftsausschusses
Die amerikanischen Millionäre scheinen allen Grund zu neter , als Schriftsteller oder als Agent für die genannten Ziele die Bücher der landwirtschaftlichenZentralkasse „ge¬
haben, ihre Begräbnisstätten ähnlich den altägyptischen der Partei sich einsetzt. Bei der Frage , ob im Einzelfall ein An¬
hänger des litationalfozialismus oder Sozialismus , der ohne die fälscht" haben , indem sie die Bilanzen von 1922
Königen vor Gräberschändern zu schützen . Vor einigen heiligen Sakramente plötzlich starb, das kirchliche Begräb¬ und den folgenden Jahren aktiv erscheinen ließen, wäh¬
Tagen wurde, wie die „N. Fr . Pr ." berichtet, das am nis erhalten kann , ist die Vorfrage zu stellen, ob der Betref¬
moravischen Friedhof in Newdorp, S . I ., befindliche gro߬ fende am kirchlichen Leben sich beteiligte , feine Osterpflicht er¬ rend sie in Wirklichkeit passiv war. Die erwähnten Per¬
artige Mausoleum beraubt, das William H. V and er¬ füllte und überhaupt im Frieden mit der Kirche lebte. sönlichkeiten werden aufgesordert, vor der Gerichtsbehörde
bt l t um den Preis von 300.000 Dollar vor fünfzig Jah¬ * Rund 8000 stellenlose Lehrer in Prcntzeu. Nach einer zu erscheinen.
ren für seinen Vater und Begründer der Dynastie, den dem preußischen Landtag zugegangenen Uebersicht beträgt Es bleibt abzuwarten, was die Funktionäre der land¬
alten Commadore Cornelius Banderbilt , errichten ließ. die Zahl der stellenlosen Schulamtsbewerber 21.527, von
Das Grabgebäude macht den Eindruck einer Festung,' tat¬ wirtschaftlichen Zentralkassen zu diesen ungeheuerlichen
denen 13.623 vorläufig beschäftigt sind, so daß 7904 Jung¬ Anschuldigungen zu bemerken haben.
sächlich wurde es als solche gebaut, denn damals stand man lehrer völlig ohne Beschäftigung im Schuldienst sind.
gerade unter dem Eindruck des Raubes , der an dem New-
yorker Großkaufmann A. T. Stewart begangen wurde, * Tod am Dirigentenpnlt . Aus Belgrad wird be¬
dessen Leichnam aus einem Friedhof in der Mitte richtet: Bei einer Aufführung der Oper „Faust" im
Newyorks gestohlen worden war. Was soll Räubern Theater von Uesküb wurde am 12. d. M . der Kapell¬
meister Roschdalowski, als er die Ouvertüre diri¬
Dom bahnärztlichen Dienst.
ein Leichnam? Nun , diese schätzten , daß der tote A. T.
seiner Familie 25.000 Dollar wert sei, und sie hatten sich gierte, von einem Schlaganfall getroffen und stürzte Wie», 16. Febr . Der Sanitätschcf der österreichischen
in dieser Annahme nicht getäuscht. Sie erhielten die 25.000 vom Dirigentenpulte tot zu Boden. Es entstand im Bundesbahnen, Hofrat Dr . A. B o g d a n, hielt kürzlich
Dollar und retournierten den Leichnam. Eine fast ebenso Theater eine große Panik und die Vorstellung mußte ab¬ einen Bortrag über den bahnärztlichen Dienst, dem zu
hohe Belohnung wurde für ihre Ergreifung ausgesetzt, gebrochen werden. entnehmen ist, daß in Oesterreich bei einer Streckenlänge
aber trotz eifrigster Nachforschungen konnten sie nie aus¬ * Betrug mit alten Tausendkroncn-Noten. In Anato¬ von 6000 Kilometer rund 500 Bahnärzte tättg sind.
findig gemacht werden. lien gab sich bei einem Bauern ein Fremder als e u r o- Der Vortragende besprach sodann die Mitwirkung der
Die Plünderer des Banderbilt -Grabes nun hatten päischer Viehhändler aus und kaufte ihm 500 Bahnärzte bet der Erstellung von Plänen für Bahnhos-
offenbar etwas ähnliches vor,' sie waren fünf oder sechs Hammel bester Qualität ab, die er mit großen Geld¬ anlagen, des rollenden Materiales , bei der Ueberwachung
Mann hoch gekommen, denn so zahlreich waren die Fu߬ scheinen bezahlte. Als der Bauer einige Tage später in der Verpflegung, bei der Bekämpfung von Epidemien usw.
spuren, die man am Morgen nachher fand. Aber sie hat¬ der nächsten Stadt einen Schein wechseln wollte, erfuhr und besprach daun die nach deutschem Muster neu ein-
ten trotz alledem die Arbeit unterschätzt, denn sie gelangten er, daß er wertlose österreichische Tausendkronen-Noten geführten Rettungsbehelfe und die Einschulung
nur bis in den Vorraum , die innerste Tür in das eigent¬ erhalten hatte. Der „Viehhändler" hatte inzwischen die des Personales für die erste Hilfeleistung und das frei¬
liche Grabgewölbe hinein konnten sie nicht bewältigen. Herde an einen mit echtem Geld zahlenden Händler willige Samariterkorps in 22 Stationen , von denen aus
Um nicht ganz umsonst gearbeitet zu haben, nahmen sie weiterverkauft, der sie bereits mit der Bahn abtranspor¬ Hilfszüge an die Unfallsstelle äbgesandt werden können.
die Kleinigkeit einer großen Bronzetür mit, die etwa 2000 tiert hatte. Nach einer Darstellung der Mitwirkung der Bahnärzte
Dollar wert ist. * 35 Schauspieler auf der Bühne verhaftet. Chicago, bei der Auslese des Personales betonte der Vortragende
15. Febr . Die Polizei hat in der Großen Oper während die unbedingt nötige fortlaufende Ueberwachung der Ge¬
Die tschechischen Legionen in Sibirien. des ersten Aktes des Stückes „S ke t chb o o k" des Earls sundheit und des Zustandes der Sinnesorgane der Be¬
of Carroll 35 Schauspieler wegen unzüchtiger Dar¬ diensteten. Hiebei werden die Lasten erwähnt , die der
Bortrag des russischen Generalleutnants Sakharrou». bietungen verhaftet. Bundesbahnverwaltung aus dem Titel des Haft - und
* Der gekränkte Schmuggler-Millionär . Wie berichtet, Unfallversicherungsgese tzes erwachsen . Wäh¬
Wien, 15. Febr . Der Oberstkommandierendeder Armee rend die Entschädigung von Unfällen Reisender im Jahre
des Admirals K o l t scha k, der bekanntlich mit Hilfe der ist der amerikanische Millionär C v o p e r von der
„Deutschland" ins Meer gesprungen und ertrunken. Die 1929 500.000 betrug, erfordert der Aufwand für Heil¬
Entente im Jahre 1919 den Versuch unternahm , die bol¬ amerikanischen Blätter teilen nun mit, daß Cooper seinen verfahrensrenten und Dauerrenten der Bediensteten über
schewistische Front von Sibirien aus aufzurollen, Gene¬ 7 Millionen, also nahezu 1008 pro Bediensteten und Jahr.
ralleutnant Konstantin Sakharrow, sprach im Saale Reichtum — 160 Millionen Dollar oder weit über eine
Milliarde Schilling — durch Alkoholschmuggel verdient Der Redner erklärte die Bedeutung der Alkoholfrage für
der Bäckergenossenschaft über „ die tschechischen Legionen in hat. Als er, etwa um sich sein Gewissen zu erleichtern, die Betriebssicherheit im Sinne einer strengen Ueber¬
Sibirien ". Tschechische Nationalisten, führte der Vortra¬ große Summen für philautropische Zwecke aussetzte, wachung des Personales nach dieser Richtung. Die Not¬
gende aus , versuchen, die Verbrechen der tschechischen Le¬ wurde es in der Oeffentlichkeit vielfach glossiert, daß hier wendigkeit einer genauen Kranken ko n trolle ergibt
gionen in Sibirien in Heldentaten umzufälschen. In Erwerb und Verwendung in einem gewissen Mißverhält¬ sich aus der Erwägung , daß vor dem Kriege jeder Eisen¬
Wahrheit waren die Untaten dieser tschechischen Ueber- nis zueinander standen. Die Kränkung über diese Vor¬ bahner im Durchschnitt 12 Tage, gegenwärtig aber 15 bis
läufer gemeinster Verrat , begangen, um geraubtes Gut in würfe habe nun Cooper in den Tod getrieben. 16 Tage im Krankenstände verbringt , zu welcher Er¬
Sicherheit zu bringen. Vorher haben sie den Führer des scheinung aber eine Reihe dienstrechtlicher Bestimmungen
neuen nattonalen Rußland , Admiral K o l t scha k, verhaf¬ bettragen. Bei Schilderung der kurativen Tätig¬
tet und den Bolschewisten ausgeltefert. Koltschak und seine Die Geschichte einer Buchdruckerei. keit der- Bahnärzte verwies Dr . Bogdan auf die Tat¬
Weiße Armee waren deutschfreundlich , deswegen mutzte 1701—192». sache, daß es bei den Bundesbahnen durch eine seit dem
diese Armee samt ihrem Führer vernichtet werden. Dies Jahre 1912 geschaffenen Organisation von eigenen Be¬
geschah , Koltschak wurde erschossen , die Weiße Armee machte Julius Wimmer, der Seniorchef der Buch- und handlungsstellen für Lungenkranke, sowie durch Errich¬
unter den größten Verlusten einen wahren Märtyrerzug Steindruckerei I . Wimmer in Lin z, hat soeben eine in¬ tung einer Lungenheilstätte möglich wurde, die
durch ganz Sibirien durch, und Rußland war dem Bol¬ teressante und lokalgeschichtlich wertvolle Monographie Sterbltchkeitsziffer an Tuberkulose zum Absinken zu
schewismus preisgegeben. Der böse Geist der Tschechen herausgegeben: Die Geschichte des weit über Oesterreich bringen, allerdings noch nicht in demselben Ausmaße wie
war der frühere Drogist G a t d a. Die Weiße, russische hinaus hochangesehenen Unternehmens, dessen Ursprung in Preußen , wo im letzten halben Jahrhundert die Sterb¬
Armee hatte unter Koltschak im Jaüre 1919 zwei große auf das Jahr 1701 zurückgeht. Damals erhielt Franz lichkeit an Tuberkulose von 34 auf 8 von 10.000 Lebenden
Offensiven gegen die bolschewistische Armee unternommen. Zachäus Auinger, Buchdrucker in Steyr , ein kaiserliches gesunken ist.
Beide Offensiven waren anfangs von Erfolg gekrönt, Privilegium zum Drucke der „Linzer Zeitung" und da¬ Endlich machte der Vortragende auf das bei der Kran¬
dann aber infolge des Verrates der Tschechen mißglückt. mit die „Buchdrucker-Gerechtigkeit" in Linz. Das Ge¬ kenkasse der Bundesbahnen , ähnlich wie bei den mei¬
Es ist meine Pflicht, sagte der Vortragende, die Wahr¬ schäft blieb bis 1814 im Besitze der Nachkommen Au- sten Krankenkassen Deutschlands und Oesterreichs zutage
heit festzustellen. Sonst hätte sich eine ungeheure Lüge in ingers,' dann erbte es der Faktor Wenzel Schlesinger. getretene Defizit aufmerksam. Er hält die in Deutsch¬
die Weltgeschichte eingeschlichen . Die tschechischen Legionäre Von 1826 bis 1840 war Johann Weinmayer Besitzer, des¬ land auf Grund der Notverordnung vom Dezember ge¬
haben unser armes Rußland verraten und verkauft. Sie sen Witwe 1842 den Faktor der Buchdruckerei Quandt troffenen Maßnahmen für sy m p t o m a t i s che, also nicht
haben es ausgeraubt und bestohlen. Die Tschechen ver¬ in Linz, Josef Wimmer, heiratete : die Frau starb im auf die Dauer wirksame Therapie, empfiehlt als ein¬
brüderten sich mit den Bolschewisten. Als diese Legionäre Herbste des folgenden Jahres . Nach seiner Wiederver¬ zig wirksame Kausaltherapie eine Sanierung des Gei¬
ehelichung begann Josef Wimmer die Ausgestaltung sei¬ stes, der in der Sozialversicherung herrscht, und zwar so¬
nach Hause kamen, haben sie Wunder erzählt von ihren wohl beim Bcrsichcrungsträger, Versicherungsnehmer
Heldentaten, und die tschechischen Politiker haben diese ner Druckerei. Er war der erste, der in Linz eine Schnell¬
presse aufstellte,' bisher war an fünf hölzernen Hand¬ und den Aerzten in dem Sinne , daß alle genannten Fak¬
Lügen vermehrt und durch ihre Weltprogaganda bekräf¬ toren etnzusehen beginnen, daß die Sozialversicherung
tigt. So entstand die Legende von der tschechischen Ana- pressen gearbeitet worden. Am Stlvestertag des Jahres
1864 gelangte die erste Nummer der „Tages -Post" zur nur für Kranke da ist und Ausartungen jeder Art
basis. nicht verträgt.
-i- Ausgabe. Sie hatte wohlgezählte 41 Abnehmer: deren
Zahl stieg im Lause des Monates Jänner auf 80 und bis
* Der Maler Eugen v. Blaas ist in B e n e d i g im Ende des Jahres auf 400. Wimmer ging cs ähnlich wie
hohen Alter von 88 Jahren g e sto r b e n. Blaas war ein
Sohn des berühmten Historienmalers Karl v. Blaas und
Reinhold Kiese mit dem sechs Jahre später gegründeten VerkchrsirnMe.
„Salzburger Volksblatt", das in seiner Jugend dem Her¬
ein Bruder des ihm vor mehr als einem Menschenalter ausgeber ebenfalls manche kummervolle Stunde bereitet Venlo (Holland), 14. Febr . Nördlich von Venlo wurde
im Tode vorausgegangenen Schlachten- und Tiermalers hat. Heute zählt die „Linzer Tagespost" zu den bedeu¬ heute ein Autoomnibus an einem Bahnübergang,
Julius v. Blaas . Eugen, der ein Schüler seines Vaters tendsten und einslußreichsten Zeitungen der Bundes¬ dessen Schranken nicht geschlossen waren , von einem Zuge
gewesen ist, hat an der Kunstakademie in Venedig als länder. Im Jahre 1876 traten die Söhne Josef Wim¬ erfaßt. In dem Autoomnibus befanden sich 25 Personen.
Lehrer gewirkt. Sein Hauplstoffgebiet bildeten die male¬ mers, Julius und Hermann, in das väterliche Geschäft. F ü n f Personen wurden sofort getötet, acht schwer ver¬
rischen Fischer und Fischerinnen von Venedig, von Der eigentliche Aufstieg der Firma begann 1888 mit der wundet und die übrigen zwölf leicht verletzt.
Chioggia und Murano . Im Wiener Kunsthtstorischen
Montag, den 16. Februar 1931. »Innsbrucker Nachrichten" Nr. 38. Sette 3

Fahrer im Sturz einen Unterschenkelbruch zugezogen. In Die aufgestellten Stickereimaschtnen wurden bei der Lösch-

?Mmi3tomU>n{j beiden Fällen leistete die Innsbrucker Rettungsabteilung


Hilfe.
Gedächtnisspenden . Dem Blinüenmsti-tut Innsbruck spendeten
die Beamten der Post- und TelegraphendivelrtionInnsbruck an¬
aktirm durch Wasser stark beschädigt . Vergangene Woche
bemerkten zwei junge Burschen aus dem Dache des dem
Bauernhause der Geschwister Troll in S chw a r za ch
angebauten Stadels Flammen emporschlagen . Sie schlu¬
Wetterberichte. läßlich des Ablebens der Mutter des Präsidenten Dr. Bartholo¬ gen Lärm und alarmierten auch die Feuerwehr . Inzwi¬
mäus Zingerle den Betrag von 50 8. — Anläßlich des Ablebens schen war es mit einem Feuerlöschapparat gelungen, das
Bregenz, 15. Febr . Trüb , zeitweilig leichter Schneefall. ihres Seniorchefs Alexander Schwarz hat die Firma Bauer Feuer einzudämmen und bald daraus zu löschen. Ta zur
Wien, 16. Febr. (Priv .) Anhaltender Frost,- die Nieder¬ und Schwarz in Innsbruck dem Rolen Kreuz für Tirol den kritischen Zeit ein heftiger Sturm wehte, wäre es zwei¬
schläge haben größtenteils aufgehörl. Betrag von 50 8 gewidmet. — Die Firma Josef Bauer u. Sohn, fellos zu einer Brandkatastrophe gekommen, dem nicht
Viktor Schwarz u. Cie., hier, hat zur Ehrung des Andenkens ihres nur das Bauernhaus , sondern auch das dem Brandobjekte
jüngst verblichenen Seniorchefs Herrn Alexander Schwarz der
Beobachtungen beö MeteorologischenObservatoriums Freiwilligen Rettungsgesellschaft Innsbruck 50 8 gewidmet. am nächsten liegende Gasthaus zur .Linde " zum Opfer
in Innsbruck. gefallen wäre. Verursacht wurde der Brand durch glim¬
Generalversammlung der Musikkapelle in Straß . Am 7. d. M. mende Asche , die man unvorsichtigerwetse in eine Kiste
Am 13. ö. M., 14 Uhr: Luftdruck 705.6 Millimeter , Tem¬ fand im Gasthof Knapp die diesjährige Generalversammlung der schüttete.
peratur 0.1 Grad, Feuchtigkeit 63, Wind 0, Bewölkung 10. Musikkapelle statt. Kassier L u z n e r erstattete den Rechenschafts¬
bericht. Die Revisoren Kallenhauer und U n t e r l a d - Untcrstützungsaktion für die Vorarlberger Arbeits¬
Am 15. d. M ., 31 Uhr : Luftdruck 705.0 Millimeter, Tem¬ stätter hatten die Kassa überprüft und in Ordnung befunden; losen. Aus Bregenz wird uns geschrieben: Seit eini¬
peratur —1.9 Grad, Feuchtigkeit 89, Wind O. 1, Bewöl¬ dem Kassier wurde die Entlastung erteilt. Dann erfolgte der gen Jahren veranstaltet die Vorarlberger Arbetterkam-
kung 10, höchste Temperatur 0.4 Grad. Tätigkeitsbericht. Obmann Stöcker dankte Bürgermeister
E n t h o f e r für die opferwillige Mitarbeit der Gemeinde.
mer, gemeinsam mit dem Lande, in der Zeit der größten
Am 16. ü. M ., 7 Uhr : Luftdruck 703.5 Millimeter, Tem¬ Arbeitslosigkeit eine Unterstützungsaktion für bedürftige
peratur —3.2 Grad , Feuchtigkeit 96, Wind O. 1, Bewöl¬ Obmannstellvertreter P r a n t l beantragte die Wiederwahl des
früheren Ausschusses, die einstimmig erfolgte. Die Musikkapelle Arbeitslose. Heuer wurden zu diesem Zweck vom Lande
kung 10, niedrigste Temperatur —3.2 Grad , Niederschlags¬ hat im abgelaufenen Jahre 49 Gesamtprobenund zwei Ständchen 20.000 8. von der Arbeiterkawmer 15.000 8 zur Ver¬
menge 0.1 Millimeter Schnee. abgehalten, insgesamt wurde dreizehnmal ausgerückt. Kapell¬ fügung gestellt. Die Kommission, die sich mit der Fest¬
meister Schretter legte seine Stelle als Kapellmeister zurück. setzung der Richtlinien für die Verteilung beschäftigte,
Wetterbericht der Innsbrucker Norbkettenbahn. Obmann Stöcker sprach dem Scheidenden den Dank fiir seine mutzte sich darauf beschränken, die Bedürftigsten
verdienstvolle Tätigkeit aus. unter den Arbeitslosen auszuwählen . Von den ledigen
Hafelekar 2300
( Meters. Am 16. Febr ., ^ 8 Uhr
früh : Temperatur —14.2 Grad . Feuchtigkeit 95, teilweise Lebensmüde. Aus Fügen wird uns berichtet: Am Arbeitslosen konnten nur jene berücksichtigt werden, die
bewölkt, einbrechender Nebel aus Norden, geschlossenes 14. d. M. früh, als der beim Schuhmachermeister Josef nicht im Familienverbanöe leben. Die Zahl, die in die
Wolkenmeer unter 1700 Meter, leichter Nordwind, Fern¬ Wallner in Fügen beschäftigte Gehilfe Leonhard Unterstützungskommisston einbezogen werden, beträgt
sicht im Süden gut. M u h r t zur Arbeit erschien, fand er die Türen des Hauses mehr als 3000, das ist fast die Hälfte der Arbeitslosen
verschlossen, sein Klopfen blieb erfolglos. Als er gegen im Lande. Als Unterstützungssatz wurde eine Grund¬
Seegrube 1900
( Meter ). Temperatur —11.8 Grad, 9.30 Uhr noch immer vergeblich auf seinen Meister war¬
Feuchtigkeit 77, bewölkt, windstill, Fernsicht rein, Schnee¬ unterstützung von 8 8 für den Alleinstehenden und ein
tete, verständigte er die Gendarmerie. Anton Wallner, Zuschlag vmr 4 8 für jedes unversorgte Kind angenom¬
höhe 180 Zentimeter, 10 Zentimeter Neuschnee, Pulver. ein Bruder des Schuhmachermeisters, und ein Gendar¬ men. Mit der Auszahlung der Unterstützungsbeiträgc
Skifähre sehr gut. meriebeamter gebaben sich zum Hause des Meisters und wurde am Samstag begonnen.
entdeckten schließlich durch ein Fenster, daß Josef Wallner
Wetterbericht der Patschorkofclbahn. sich an der Türe seines Schlafzimmers erhängt hatte. Veranstaltungen des Deutschen Frauenvereines in Bregenz.
Von dort wird uns berichtet: Wie in den vergangenen Jahren,
Bergstation 1980
( Meter ). Am 16. Febr ., 'A8 Uhr Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Als Motiv veranstaltete auch heuer wieder der Deutsche Frauenverein ein
früh : Barometerstand 589 Millimeter, steigend, Tem¬ der Tat nimmt man Zerwürfnisse an. Der Lebensmüde Faschingskindcrsest im Deutschen Haus, zu dem sich etwa
peratur —11.2 Grad, wolkenlos, Talnebel bis 1900 Meter, hinterläßt vier kleine Kinder, denen sich die allgemeine 896 Kinder mit ihren Eltern eingefunden hatten, die mit allerlei
vollkommen windstill. Fernsicht sehr gut. Teilnahme zuwendet. — Am 11. ö. M. gegen 13 Uhr, Faschingstand und Eßwaren beschenkt wurden. Für Unterhaltung
unternahm ein bei der Firma Hochfilzer in Kttz- der Kleinen sorgte Fräulein Loni W o l t r a n mit einigen Turn¬
bühel beschäftigter 60jähriger Obersäger einen Selbst¬ künsten und ein Kasperltheater, das von Herrn B c r k o w i i s
Sporkliche Erfolge eines Innsbruckers in mordversuch. Das Motiv der Tat dürfte in familiären bedient wurde. Zum Schluffe wurden die kleinen Faschingsgäste
Deutschland. Zerwürfnissen zu suchen sein. Er ivurde in einem neben in einer Grupps im Lichtbild festgehalten. Einen ebenso schönen
der Säge befindlichen Futterstadel mit durchschnittenem wie lustigen Verlauf nahm das am Donnerstag ab gehaltene
München, 16. Febr . Der Innsbrucker Hellmut Kafka Ellbogen aufgefunden und in das städtische Spital nach Kaffeekränzchen des Deutschen Frauenvereines. Bevor der
wurde beim Wettkampf um die Meisterschaft der Münchner Kitzbühel überführt. Er hatte sich mit seinem Messer zwei Tanz in seine Rechte trat, gab es ein reichhaltiges Unterhaltungs¬
Hochschulen im Waldlauf, der im tiefoerschnetten tiefe Schntttlvundcn beigcbracht, von denen eine 6, die programm mit drei Einaktern : „Der fette Prozeß", „20-l >8-
Englischen Garten ausgetragen wurde und über eine andere 4 Zentimeter lang ist. Trotz starken Blutverlustes Hanomag" und das lustige Echulspiel „Die drei von der letzten
6.5 Kilometer lange Strecke führte, unter mehr als 60 Be¬ besteht keine Lebensgefahr. Bank", ferner mehrere Tiroler Lieder- und Iodelvorträge und
werbern knapper Zweiter. schließlich den Vortrag von Mundartdichtungen von Toni R ü f
Fcuerwehrversammlungen. Es wird uns berichtet: Die Frei¬ aus Dornbirn, die mit starkem Beifall ausgenommen wurden.
Kafka erhielt auch die von der D. S . B. jährlich den willige Feuerwehr St u m m hielt am 1. d. M. ihre Hauptver¬
„30 Besten" Deutschlands verliehene Ehrennadel für sammlung ab, in der der bisherige Hauptmann Johann E b ste r
die 4 X 1500-Meter -Staffel, die er für den Sportverein fein Amt niederlegte. In einer zweiten Versammlung am 8. d. M. Innsbrucker Urania.
Jahn -München bei den im Juli 1930 in Nürnberg wurde Gutsbesitzer Johann Steiner zum Hauptmann gewählt.
ausgctragenen Süddeutschen Meisterschaften lief. Die — Am 8. d. M. fand beim Auwirt in K u n d l die Generalver¬ Kartenvorverkauf in der Ausstellung des Tiroler Gewerbebundes.
Staffel liegt an 16. Stelle. sammlung der Kundler Freiwilligen Feuerwehr statt, in der Taxishos, Maria-Theresten-Straße 48, 9 bis halb 1 und 3 bis 6 Uhr.
* Bürgermeister B r u g g e r den Tätigkeitsbericht über das abge¬
laufene Vereinsjahr erstattete. Die Feuerwehr ist zu zwei Brän¬ Lehrkurse: 2. Semester 1930/31. Italienisch für Anfänger, Mit-
Tagesheimstätten für Arbeitslose. In Durchführmrg den in Vreitenbach ausgerllckt und hat acht Uebungen abgehalten. teHstufe und Fortgeschrittene: Carmen Stesfanini : Englisch für
der von der Gemeinde Innsbruck unterstützten Aktion Neu angeschafft wurden eine Motorspritze und eine fahrbare Anfänger, Mitleistufe und Fortgeschrittene: Helene Bobek; Fran¬
Sanitätsbahre . Der Kaffabericht wies einen Kassastand von zösisch für Anfänger, Mittelstufe und Fortgeschrittene: Hedy
für Errichtung von Tagesheimstätten für jugendliche 8 1798.33, die Sterbekassa einen Betrag von 8 82.85 aus. Bei Stoifl ; Stenographie für Anfänger und Fortgeschrittene (deutsche
Arbeitslose findet am Dienstag , den 17. d. M., um der Neuwahl wurde der bisherige Kommandant, Bürgermeister Einheitsknrzschrift) : Direktor Franz Zangerst Buchhaltungskurs
3 Uhr nachmittags, die Eröffnung von zwei Tageshetm- Brugg er, wiedergewählt , zum Schriftführer Schuldirektor (Einführung in die einfache, doppelte und amerikanische Buch¬
stättcn für jugendliche Arbeitslose, und zwar im Kinder¬ R e i n i s ch, zum Kassier Margreiter ausersehen. führung)' Theo Wolf; Einführung in die Entwicklung der Ton¬
freundeheim (Leopoldstraße 42) und Pradler Volksheim Für de« Zollhausnenba « in Niederndorf bet Kufstein kunst: Univ.-Prof . Dr. Wilhelm Fischer: Zuschneiden und Nähen
(Pradlerstraße 68, Stöckl) , statt, die allen jugendlichen werden soeben die Tischler-, Glaser-, Maler - und Anstrei¬ von Wäsche und Kleidern: Charlotte Aman». — Auskünfte und
Arbeitslosen zugänglich sind. cherarbeiten öffentlich ausgeschrieben. (Siche Inserat .) Anmeldungen täglich in der Uranrakanzlei, Hcrzog-Otto-Straße 4.
Blindenfürsorge für Tirol und Vorarlberg . Man Eine alpine Nettnngsstelle in Umhanse». Die Landes¬ Dritter Urania-Anfanger-Skikurs von Hauptmann d. a. A.
schreibt uns : am Samstag , 21. d. M., um 4 Uhr nach¬ Rico Q u a n ü e st, staatlich geprüfter und D. S . B -Skilchrer.
stelle Nordtirol für das alpine Rettungswcsen des D. u. Beginn am Donnerstag den 19. Februar 2.15 Uhr nachmittags.
mittags , findet die heurige Vollversammlung des Oe. Alpenvereines hat in Um Hausen eine alpine Treffpunkt vor dem Stubalialbahnhof . — Anmeldungen nur ln
Blindenfürsorgevereines statt. Die Versammlung findet Rettungsstelle errichtet . Mit Genehmigung des der Uraniakanzlei, Herzog-Otto-Straße 4 (Mindestteilnehmer--
im Landhaus, 2. Stock. Kongretzsaal, unter dem Vorsitz Landesgendarmeriekommandos wurde die Leitung dem Zahl 10). + M 250
des Präsidenten, Landeshauptmann Dr . Stumpf, statt. Gendarmerieposten in Umhausen übertragen . Dieser
Es wird eine besonders wichtige Versammlung werden, Rettungsstelle werden sämtliche Schutzhütten des Ueber-
da neben den Neuwahlen in den engeren Ausschuß An¬ wachungsgebtetes des vorgenannten Gendarmeriepostens Todesfälle.
träge. die sich auf den In stttu tsaus ba u in entspre¬ angeschlossen, ferner noch die Meldestelle Niederthet,
chender Ausgestaltung beziehen, zur Sprache kommen wer¬ die auch mit Verbandsmaterial ausgestattet wurde. Jti Hall starben : Ing . Emil Schneider, Berwal-
den. Der Bau des Blindenerziehungsinsti¬ * tungssekretär der Landes-Hetl- ratö Pflegeanstalt im 67.,
tutes, das bis heute noch immer nur in einem provi¬ und die Private Maria F r ö ch im 81. Lebensjahre.
sorischen Gebäude untergebracht ist, soll in Angriff genom¬ 80. Geburtstag . Heute feiert Frau Anna Cink in
men werden. Zugleich mit dem Bau einer Beschäftigungs- In Bregenz der Schretnermeister Jakob Holz¬
Bregenz bei geistigem und körperlichem Wohlbefinden scheit e r im 68. und Frau Laura Korsett im 55. Le¬
anstalt für die der Schule entwachsenen Zöglinge und ihren 80. Geburtstag . Die Altersjubilarin ist die Schwie¬ bensjahre.
endlich eines Versorgungsheimes für jene älteren Zög¬ germutter des Oberwachmanns d. R. Josef Lutz: ihr ver¬
linge, die ohne jede Hilfe allein und verlassen in der storbener Gatte war Polizeiwachtmeister in Bregenz. In Salzburg Bademeister Josef Katschthaler
Welt stehen. Es ist höchste Zeit, den Blinden von Tirol aus Badgastein, 56 Jahre alt.
und Vorarlberg ein würdiges Heim zu errichten, einge¬ Auszeichnung eines Schulmannes. Der pensionierte
Schulleiter Bargehr in Van Sans wurde für lang¬ In Linz der Besitzer des Gasthauses „Zum großen
denk der Begründer des Vereines , die vor 26 Jahren, Herrgott", Josef W e n z l : in S t e y r Lberlehrerswttwe
1904, diesen Gedanken ins Auge gefaßt hatten. Möge der jähriges verdienstvolles Wirken im Dienste der Volksbil¬
dung mit dem kleinen silbernen Ehrenzeichen für Ver¬ Amalia Redl : in Braunau am Inn Brunnenmeister
neu zu wählende Ausschuß sich einer ebenso eifrigen Be¬ dienste um die Republik Oesterreich ausgezeichnet. Peter Bachmeier : in Vöcklabruck Friseurgeschäfts-
tätigung hingeben, wie es der allererste gründende Aus¬ irkhaber Johann Eder.
schuß, an dessen Spitze Graf Brandts und Landes¬ Erdbeben in Warth. Wie aus Bregenz mitgeteilt
hauptmann Dr . Theodor Ka t h r e i n standen, es getan wird, wurde mn Mittwoch in W a r t h ein Erdbeben In Wien der Mitbegründer der Grand -Hotel Pnpp-
hatte. wahrgenommen, das drei bis vier Sekunden dauerte. A.-G. in Karlsbad Heinrich Pupp und Oberstabsarztens-
Sachschaden wurde keiner angerichtet. gattin Wilma Halphen.
Stromstörung . Heute, wenige Minuten nach Mitter¬
nacht, erlosch plötzlich in der ganzen Stadt das Amtstag der Post- und Telegrapherldircktion in Bre¬ In M i d d l e s b o r o u g h Sir Artur D o r m a n, eine
elektrische Licht, um erst nach 20 Minuten wieder auf- genz. Die Post- und Telegraphendirektton für Tirol und der führenden Persönlichkeiten der englischen Montan-
Vorarlberg wird am 27. ds. M . im Amtszimmer der Vor- Jndustrie.
zuleuchten. Die Ursache dieser Störung war ein Bruch des
Speisekabels zwischen dem Sillkanal und Inns¬ stehung des Postamtes Bregenz in der Zeit von 8 bis
bruck. Es wurde sofort das zweite Kabel in Betrieb ge¬ 11 Uhr vormittags einen Amtstag abhalten.
setzt, das die Stromversorgung der Stadt klaglos be¬ Brände in Vorarlberg . Im unbewohnten alleinstehen¬ Nachrichten aus Südtirol.
wältigte. den Stickereilokale des Gebhard Bösch in Lustenau
Radio Innsbruck . Montag, den 16. ds. M .. 18.15 Uhr: brach kürzlich aus bisher unbekannter Ursache ein Brand Auf der Fahrt von Waidbruck zum Kalten Keller
„Ein gefeierter Opernsänger aus Tirol ", Vortrag von aus , der durch Vernichtung eines Fensters und eines Tei¬ stürzte am 12. d. M . ein sogenannter „Gig" über die
Hofrat Franz Tafatscher. les des Dachstuhles einen Schaden von 6800 8 verursachte. Straßenböschung zirka 10 Meter in die Tiefe. Das Pferd
war sofort tot, von den beiden Insassen erlttten der
Lottoztchnng. Am 14. ds. M . wurden in L i n z folgende Hirschenwirtssohn Franz Rabensteiner schwere, der
Nummern gezogen: 67, 6, 51, 14, 81. Kaufmann Johann Braun, beide aus Klausen, leich¬
Im Streit hat ein 27jäbriger Mann einen Angriff eines tere Verletzungen. — Am gleichen Tage stürzte ein land¬
auf Besuch weilenden Betrunkenen auf dtö Mutter abge¬ wirtschaftliches Fuhrwerk des Kaufmannes Nieder¬
wehrt, wobei er mit einer Rumflaschc einen Schlag über wies er aus Waidbruck beim Düngerführen samt dem
die Stirne erhielt. Er erlitt durch die hiebei in Trümmer Pferd über den Weg in die Tiefe, wobei das Pferd töd¬
gegangene Flasche tiefe Schnittwunden an der rechten lich verunglückte.
Stirnseite und an zwei Fingern der linken Hand. Ein In Prade dt Canal San Bovo brach in der Nacht auf
Samariter der Rettungsgesellschaft leistete ihm am Un¬ den 12. d. M. ein G r o ß f e u e r aus , dem sechs Wohn¬
fallsort erste Hilfe. häuser und zehn Ställe zum Opfer fielen. Zwölf Tiere
Sktunfälle. Sonntag mittags ist oberhalb Lans eine sind verbrannt , 13 Familien obdachlos geworden. Der
18jäbrige Skifahrertn gestürzt und hat sich hiebei am rech¬ Schaden beträgt rund 215.000 Lire.
ten Fußknöchel eine Sehnenzerrung geholt. — Bei einer In Bozen wurde der Kassier des Gaswerkes, der
Gktabfahrt gegen Seefeld hat sich Sonntag nachmittags ein Jeder schwört auf das Bergland -Buch. 81jährige aus Innsbruck gebürtige Max Kathretn
Sette 6. Nr . 38. «Innsbrucker Nachrichten" Montag , den 16. Februar 1931.

Brandobjekt angebaut ist, bereits Feuer fing. Die quartetts noch in bester Erinnerung ist und neben Smetana und
verhaftet. Er hatte seit November v. I . die Einkassierung Dvorak mit zu den führenden böhmischen Komponisten gehört.
von Gasrechnungen besorgt und dabei Beträge in der Feuerwehr, die nunmehr mit mehreren Schlauchlinien Fitr den Abend sind gewöhnliche Preise angesetzt. Vorverkauf am
Gesamtsumme von 32.000 Lire nicht abgcltefert. Kathrein arbeitete, hatte nahezu zwei Stunden hart zu kämpfen, 23., 24. und 25. d. M. im Mufikvevein.
gestand, zirka 16.000 Lire für sich verwendet zu haben. um die große Gefahr, in der der ganze Ort schwebte , zu Proben : Heute Montag den, 16. d. M . 8 Uhr Damenchor
Die Sicherheitsbehövde in Bozen hat den 45jährigen beseitigen. Der anläßlich der Winterrennen gerade in (mit Hörnern und Harfen ). Punkt 9 Uhr gemischter Dhor (Bruck¬
angeblichen Marquis Ubaldi Santi ui Pacinelli aus Seeseld anwesende Landesverbanösobmann Branddirek¬ ner Te Deum ). Die Herren der InnÄirucker Männerchöre wollen
A r e z z o verhaftet. Ms leidenschaftlicher Spieler hat er tor Kommerzialrat Franz Inner Hofer leitete die pünktlich und zuverlässig erscheinen. — Morgen Dienstag den
sein ganzes Vermögen verschwendet und sich seit dem Löschaktion selbst, die schließlich auch gegen 3 Uhr früh 17. d. M. 6 Uhr Orcheftervollpvobe für Bruckner.
Fahre 1929 in Mailand als „Kunsthändler" nieder¬ mit Erfolg beendet war. Die Skiwerkstätte ist völlig »
gelassen. Bei dieser Tätigkett hat er mehreren vermögen¬ niedergebrannt. Auch das Bauernhaus Rantner hat argen
den Tauren BUder und Kunstschätze im Gesamtwerte von Schaden genommen, da man zum Teil die schon ange¬ — Stadttheater Innsbruck. Dienstag , den 17. Februar, 8 Uhr,
20.000 Lire herausgelockt, die Bilder verkauft und das brannten Niegelwände aufreißen mußte. Theatergemeinde , Reihe B, „Pension Schöller". — Mittwoch, den
Geld für sich verwendet. Als Ursache des Brandes glaubt man man mit Be- 18. Februar . 8 Uhr. „Die schöne Helena ". — Donnerstag , den
stimmthett das Ausschütten von weiterglühenöer 19. Februar . 8 Uhr, Theatergemeinde . Reihe A, Premiere „Der
Brotverdiener ". Komödie von W. S . Maugham . Regie : Paul
Asche annehmen zu können. Kolkwitz.
Der Brand hatte natürlich nicht nur die ganze Be¬ — Deutscher Mannergesangverein Innsbruck. Heute Montag
Eine bolschewistische Anwandlung des völkerung mobll gemacht, sondern auch eine große Zahl den 16. d. M. 9 Uhr abends im Musikvereinssaal Probe für die
„Tiroler Anzeiger ". von Wintergästen, die zum Teil in Smoking und Abend¬ Mufikvereinsaufführung . (Te Deum von Bruckner .) Am Mitt¬
Aus bürgerlichen Wirtschaftskreisen erhalten wir kleidern aus den Vergnügungslokalen zur Brandstelle woch den 18. d. M. 8 Uhr abends im Claudiasaal regelmäßige
kamen. Singschule und anschließend Probe für den Familienabend.
folgende Zuschrift:
Der „Tiroler Anzeiger" machte unlängst in einem Eine österreichische Kunstausstellung in der Schweiz.
Lettartikcl der Wirtschaft und ihren Vertretern den Vor¬
wurf, daß tte „vor lauter „Produktionsfaktoren" die
lebenden Menschen nicht mehr sehe, um deretwttlen die Ufeatec+töutfk
+ftanfi Nächste Woche kommt in Setit eine große Ausstellung
neuer österreichischer Kunst zur Eröffnung. Sie wirb ver-
anstallet von der Bereinigung bildender Künstler „Wie¬
ganze Wirtschaft da sein soll." Das Blatt schreibt weiter:
Musikverein Innsbruck. ner Sezession", die 1906 Hodler zu einer Ausstellung nach
„Das Wort Produktion ist in der Nachkriegszeit zu Wien eingelaöeu hatte und ihm dort zu einem ersten
einem Fetisch erhoben warben . Vermutlich deshalli. weil es Kammerkonzert unter Mitwirkung des Damenchores des Musik¬ großen Erfolg verholfen hat. Die österreichische Ausstel¬
für das schnöde Wort Gewinnsucht keine harmlosere Maske vereins.
gab . Es mutz einmal offen gesagt werden , das; die Anregungen lung wird Gemälde, Graphik und mich Kunstgewerbe um¬
der sogenannten patentierten Wirtschaftskreise nur in den sel¬ Nach langen Vorbereitungen wird im Kammerkonzert am Mitt¬ fassen. Sie will die Erscheinungen vorführeu, die sowohl
tensten Fällen alles das berückstästigten, was für das Woh! der woch den 35. Februar im Mustkvereinsfaal der vollständige Tamen- für die nwöerne Kunstentwtcklung in Oesterreich als auch
Allgemeinheit berücksichtigt werden inutz. Ist es nicht auffallend, chor des Musikvereins erstmals cruftreten und die prächtigen für österreichische Eigenart charakteristisch sind. Neben den
dah jene am meisten über die Not der Wirtschaft zu jammern F rauen chö re von Ioh . Brahms (mit zwei Hörnern und Harfen) Lebenden sollen auch einige bedeutungsvolle Tote auf¬
pflegen, die von dieser Not überhaupt nichts verspüren ? Geht unter Leitung Prof . Kattniggs zur Wiedergabe bringen . Am sel¬ scheinen , wie Klimt, Schiele, Egger -Lienz und Faist¬
es den großen Unternehmern , den Herren Aktionären und ben Abend spielt das Innsbrucker Streichquartett das Quartett auer . Die Ausstellung wird bereichert durch Leihgaben
Direktoren denn wirklich gar so schlecht? Sind denn die op. 18/0 vou Beethoven und unter Mitwirkung Prof . Kattniggs aus Museums - und Privatbesitz in Wien, Linz, Klagen-
Mitteilungen über Monatsbezüge von etlichen tausend, am Flügel als Innsbrucker Erstaufführung das Klavierquintett
von zehntaufenben , ja sogar von hunderttausenden Schillingen op. 12 von V. Novak, -der von der Aufführung feines Streich¬ furt, Salzburg , Innsbruck und Winterthur.
aus der Luft gegriffen ? Ist es ivahr oder nicht, dah einige
hundert Personen weit mehr als die Hälfte des ganzen öster¬
reichischen Volksvermögens in Händen haben ? Wenn dem aber
so ist, wie kann man dann im Ernst verlangen , datz alle Opfer
von den unteren und mittleren Bevölkerungsschichten gebracht
werden ? Und wozu sollen diese Opfer dienen ? Damit die Pro¬
duktion verbilligt wird ? Oder ist das nicht vielmehr eine Aus¬
rede, damit die Gewinne für einzelne wachsen?"
Das Winter
-Rennen in Seefeld.
Das christltchsoziale Organ schlägt da demagogisch- Glänzender Verlaus der Veranstaltung
. — Der Münchner ..Kapuziner
- bleibt ungeschlagen.
bolschewistische Töne an, die sich aus seinem Munde recht Fuhball zu Pferde ist Trumps
. — 2000 Auseher am zweiten Renntag.
absonderlich anhören. Es weiß nämlich selbst sehr gut,
daß die paar hohen Gehäller, die hier in Betracht kämen,
gar nicht die Rolle spielen, die ihnen zugetetlt wird. Das Seefeld. 1ö. Februar. Der erste Renntag.
Blatt , dessen Herausgeber, die „Tyrolia ", bekanntlich Seeseld als Winterspvrtplatz ist ganz groß im Kommen.
selbst ein großes Unternehmen ist, weiß ferner, datz es Der schneesichere Wintersportplatz liegt nicht nur sehr Der „Kapuziner" gewinnt das Flachrennen und öaö
sich bei den erwähnten Spitzengehältern um Persönlich¬ hoch, sondern will auch sehr hoch hinaus , was man den Skijöring. — „Peter " und „Dembsey" siegreich in den
keiten handelt, aus deren besonderen Fähigkeiten vielfach Traberrenncn . — München schlägt Innsbruck 6 : 2.
guten Seefeldern nicht verübeln kann, zumal sie das Zeug
geradezu die Prosperität des Unternehmens, dem sie dazu haben, ihr Ziel, den Altsbau Seefelös zu einem erst¬ Der unverwüstliche „Kapuziner ", den W. Fegelein steuerte, und
dienen, beruht, und datz bei der Bezahlung solcher Kräfte klassigen Freurdenplatz, zu erreichen. Seeseld. das gegen¬ „Pedro " machten das Flachrennen unter sich aus . Im Feld
eben das Leistungsprinzip gilt. Es stände schlecht um die wärtig Schnee und Fremde in Ueberfülle hat, packt die hinter den beiden Ausreißern erleichterten Frl Schmidt -München
Wirtschaft und um die Proöuktton (deren grundlegende Sache richtig an : es —bietetseinenGästenetwas! und Frl Innerhofer -Innsbruck den übrigen Reitern die Pla¬
Bedeutung der „T. A." allerdings so gering schätzt ),
Ein gutes Prinzip ! Dem Trabrennverein Seefeld hat es zierung , da die Münchenerin durch Sturz , Frl Innerhofer wegen
wenn zwischen Tüchtigkeit, Durchschnitt und Unfähigkett verrutschten Sattels , ausschieden. Im folgenden ersten Traber¬
nicht wenig Mühe und nicht wenig Geld gekostet, die Ren¬ rennen blieb der famos laufende „Peter " von Franz Wackerle-
auf einmal kein Unterschied mehr gemacht und jeder wo¬ nen am Samstag und Sonntag trotz der widrigen Wit¬ Innsbruck vor „Alpfea" siegreich, der in der letzten Runde gut
möglich die gleiche Entlohnung erhalten würde. Die terungsumstände, durchzuführen. Dabei hat die Gemeinde heranzog. „Pedro " nutzte es im Skijöring nichts, dah er den
Folge wäre die Abwanderung aller fähigen Köpfe dem Veranstalter tüchtig unter die Arme greifen müssen, schneidig fahrenden Seefelder Ienewein als Fahrer hinter sich
in andere Länder, wo man ihre Leistungen besser ein¬ aber dann war es auch eine Freude zu sehen, wie die hatte Der „Kapuziner " war rechtzeitig da, um als Erster durchs
schätzt. Was dann aus der heimischen Produktion würde, Sache klappte. Trotz der eineinhalb Meter Schneelage und Ziel zu gehen. Einen heißumstrittenen Sieg von „Dembsey" gab
ist leicht auszurechnen. Uebrigens, wenn der „T. A." trotz neuer und neuer Schneefälle! Seefelds zweite Wtn- es im Traücrrennen um den Preis vom Lenerhof. Dem mer-
terrennen wurden ein voller
meint, daß sein Rezept trotzdem das beste sei, so kann er, Erfolg in jeder Be¬ beinigen „Dembsey" gelang es auch, die heftigsten Angriffe feines
Widersachers „Peter " abzuwehren und den Sieger des Ersten
bezw. die „Tyrolia ", es gleich s e l b st praktisch er¬ ziehung. Rennens hinter sich zu lasten. „Alpfea " kam tn der Schlußrunde
proben. Auf die Erfahrungen , die er dabei machen wird, Sowohl die Traberrennen als auch die Wettbewerbe groß , konnte aber die beiden Spitzenfahrer nicht mehr holen.
kann man mit Fug neugierig sein. der Reiter waren gut beschickt , brachten trotz der etwas „Ekrasit " stürzte in der Kurve , ohne aber Schaden zu nehmen
tiefen, schweren Bahn schnelle Zetten und — was ja für oder anzurichten.
den Sportler die Hauptsache ist — schönen und spannen¬ Die große Ueberaschung des ersten Tages : das Fußball-
den Kaurpf. Da war nun allerdings der Münchener Wettspiel zu Pferde. Das war nicht nur ein schönes Bild,
Brand in Seeseld. „Kapuziner ", der wieder einmal mehr bewies, datz die buntbejackten Spieler hoch zu Roß auf der weißen Spielfläche,
er nur von ganz großer Klasse zu schlagen ist, und da war in schneidiger Galoppjagd hinter dem riesigen Lederball her, das
Secfeld, 14. Februar. ist auch ein edler, schöner, begeisternder sportlicher Wettkampf
auch bei den Trabern „Peter" mtt von der Partie , der mit hohen Anforderungen an Pferd und Reiter Da war denn
In der Nacht vom Samstag auf Sonntag , gegen 'A2 Uhr, seinen Konkurrenten im „Innsbrucker Derby" schwierige auch das Publikum gleich ganz dabei ! Die Zuseher waren Sach¬
brach in der gegenüber dem Hotel „Post" untergebrach¬ Aufgaben stellte. Da es an beiden Tagen nicht an auf- verständige . Parteigänger , „Mitspieler ", als sie erst knapp das
ten Skireparat urwerk st ätteJene wein Feuer regenden sportlichen Zwischenfällen mangelte und da an Staunen über den riesigen Ball und die darauf losgaloppierenden
aus , das sehr rasch um sich griff, zumal es in dem ! beiden Tagen die futzballspielenden Pferde mit Pferde , das Mitleid mit dem ewig sich stüchtenden Schiedsrichter
leichten Holzbau und den darin eingelagerten Waren gute wahrem Feuereifer ins Gefecht gtngen, waren die 2000 abgelegt hatten ! Die Augen wanderten nicht mehr weg von der
Nahrung fand. Im Nu stand das ganze Objekt in Flam¬ Zuseher, die an beiden Tagen da waren, mtt dem Ver¬ Lederkugel, die wie ein armes , tollgewordenes Tier über den
Platz gejagt wurde , von Pferd zu Pferd gestoßen, in die obere und
men. Wohl waren bald Helfer zur Stelle, die mtt einer anstalter einverstanden, der sich von Wind und Schnee¬ untere Platzhälfte getrieben , um endlich ab und zu auch dort zu
schnell ausgelegten Schlauchleitung Wasser heranbrachten gestöber nicht hatte schrecken lasten. landen , wo sie die Reiter haben wollten : im Tor ' Die Münchener
und an die Ascharbeit gingen, bis daim auch die in¬ waren die Besseren. Aber die Innsbrucker erhielten vom Publi¬
zwischen alarmierte Feuerwehr anrückte, es schien aber kum für zwei erzielte Tore ebensoviel Beifall zuaesprochen wie
schon eine Viertelstunde nach Entdeckung des Brandes
kaum mehr uröglich, das Feuer zu lokalisieren, da das
Bauernhaus Rantner, das unmittelbar an das
j
„Jzinkt das gute IxeMauet” die Münchener für ihre sechs Treffer ! Der Münchener „Hansi",
der auf seinem „Liebling" ein Fußballkünstler ist, spielte als
„Gast" in der Innsbrucker Mannschaft, er zog sich die Sympathie

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Montag , den 16. Februar 1931. «Innsbrucker Nachrichten" Nr . 88. Seite?

des enthusiasmierten Publikums in besonderem Matze zu. Herr Sprnnglaus.


Schmidt -München, der das Spiel leitete, konnte am Schluffe des
Spieles zusammen mit den Hauptakteuren eine Separatovation ■ Es erschien als Nachmittags ging bei prächtigem Wetter und in An¬
qmttieren.
wesenheit einer großen Zuschauermenge der Sprunglauf
Der zweite Renntag
zeichnete sich vor allem durch die Schnelligkeit aus , in die diesmal
XXI. Bergland -Buch vor sich. Den besten Sprung führte Kielland, F . T. H.
Zürich, mit 50 Metern aus . Weitere Resultate : Aktive:
1. Kielland, Note 366.5 (Sprünge 38, 43, 50 Meter ):
auch die Funktionäre verfielen , um ein Rennen dem anderen Z. K. Dittrich 2. Harald Rein l-Jnnsbruck , Note 323.1 (36, 43, 45);
ohne grotze Pause folgen zu lassen. Vor den 2000 Zusehern , die 3. Gustav Lantschne r-Jnnsbruck 316.9 (36, 42, 45).
hoch auf den Tribünen und hoch auf den Schneewällen postiert
ivaren . wurden solcherart vier Rennen und ein Futzballspiel der
Pferde in knapven zwei Stunden abgewickelt ! — Auch die Pferde
waren am zweiten Renntage schneller als am ersten. Die Bahn
war besser, das Gelände nicht mehr so tief. Gleich im ersten Ren¬
Toni Tora Altersklassei : Paumgarten -Wien 293.2.
Kombinierter Lauf und Sprunglauf : 1. Paumgar¬
ten -Wien 653.2: 2. Harald Rein l-Jnnsbruck 579.6;
2. Gustav Lantschner -Junsbruck 623.9 4. Kielland-
nen, im Hürdenrennen, ausgezeichnete Zeiten : „Kapuziner" Ein Stelzhamerbuch Zürich 518.75 (gleichzeitig schweizerischer Hochschulmeister
im Skilauf ).
und „Pedro " wieder voraus mit 2 :31 und 2 : 32. Das übrige
Feld mit Frau Oberleutnant Mayer und Frl Thea Zeller kommt
fast geschloffen ein. Ein ganz prachtvolles Rennen , in dem auch ★
„Kapuziner " und „Pedro " erst nach Drewierteliunde vom Felde Die akademische Skimeisterschafl von
loskommen . Die beiden Münchener reiten wie die Teufel . „Pedro" In Vorbereitung als Oesterreich.
versucht mehrmals vergeblich den „Kapuziner " abzuschütteln, der
in der Zielgeraden angreift und mit knapper Länge vor „Pedro" Radstadt, 16. Febr. (Priv .) Bei ausgezeichneten Schnee¬
einkommt . — Anschließend setzen die Traber eine gute Kost vor:
„Prinz Mathews ", ..Dünnkirchen " und „Alpsea" liefern sich einen
schönen Kampf mit einer aufregenden dritten Runde , in den „Pe¬
XXII.Bergland -Buch verhältnissen wurde am 13., 14. und 15. ds. M . die Aka¬
demische Skimeisterschaft von Oesterreich durchgeführt. In
der Lan gl a u f me ist er schaf t über 18 Kilometer
ter " wegen der hohen Zulage offenbar nicht herein will . Der Prinz wurde 1. Pugl -Graz, 1,24,5; 2. Denzel -Graz, 1,28,27;
behält schicklicherweise den Vortritt . — Das Skijöring
Vorgabe ging nicht ohne „große" Aufregung vorüber , da „Pedro"
an zweiter Stelle liegend seinen Skifahrer verlor und beim „Ab¬
mit

holen " Frl . Martha Innerhofer anritt , die darüber aus dem Sattel,
aber keineswegs aus der Fassung geriet : die unsanft auf den
Bergbauern 3. Hitz -Technische Hochschule Wien. — Im Lan gl auf
über 12 Kilometer wurde 1. E n g a n-Leoben, 1,2,24; im
Langlaus Wer 12 Kilometer, 2. Altersklasse über 40 Jahre
1. Rektor Professor Olbrich von der Hochschule für
Schneewall abgesetzte Reiterin setzte sich eiligst wieder in den Roman von Berqlav-Schröer Bodenkultur Wien mit 1,5,2.0. — Im Slalom lauf
Sattel , zog dem Feld nach und konnte sich noch hinrer Frl . Zeller wurde 1. Delle Karth - Jnnsbruck ; 2. Wolsgang-
und Frau Oberleutnant Mayer als Vierte placieren ! — Das Ab¬ Universität Wien. — Im Sprunglauf wurde 1. Hitz-
schlußrennen , den Traberausgleich , gewann „Ekrastt ", der den
über drei Runden führenden „Dembsey" noch zwanzig Meter vor Techntsche Hochschule Wien (36,42, 38.5 Meter); 2. S ta ic-
dem Ziele abfängt und passiert. „Alpsea", die zunächst nicht sehr Waldemar und Hermann Fegelein ) 2 : 44.6 ; 2. „Else" (40 Meter Graz, 3. Delle Karth -Jnnsbruck . — Den Titel des
aus sich herausgeht , legt in der Schlußrunde mächtig Tempo zu, erlaubt ), Frau Oberleutnant Mayer -Herbert Bauer 2 : 50; akademischen Meisters von Oesterreich errang H i tz im zu¬
kann aber den Vorsprung der Spitze nicht mehr ganz aufholen. 3. „Bobby", Frl . Thea Zeller -Roith , 3 : 11; 4. „Kaprize " (40 Me¬ sammengesetzten Lause (Langlauf, Abfahrtslaus und
Das Rückspiel München - Innsbruck im Pferde -Fuhball ter erlaubt ), Frl . Martha Innerhofer -Ienewein , 3 : 25. Sprunglauf ) mit. der Gesamtnote 328.7 als Erster ; zwei¬
brachte den Münchenern im Endergebnis zwar neuerdings eine Rennen der Traber um den Totalisatorpreis (freies Handicap): ter wurde Pug l-Universität Graz mit Note 324.78, drit¬
nette Erfolgsziffer , der Kampf war aber diesmal schon bedeutend 1. „Ekrastt " (Start ) 5 : 51.2; 2. „Dembsey" <100 Meter Zulage) ter Delle Kart h-Jnnsbruck.
offener , was ja auch im Halbzeitstand von 1 : 1 zum Ausdrucke 5 : 52.2; 3. „Alpsea" (100 Meter Zulage ) 5 : 54; 4. „Dünnkirchen"
kommt . Prächtig waren die Leistungen der Gebrüder F e g e l e i n, (50 Meter Zulage ) 5 : 58.5. Distanz 2800 Meter. Rodelmeisterschaft von Oesterreich.
die für alle Treffer , die diesmal Dr. Pfister abpfiff , verantwort¬
lich zeichneten. Pferde-Futzball (Rückspiel) München—Innsbruck 5 : 2 (1 : 1).
Wen . 15. Febr. Die Rodelmeisterschaftenvon Oesterreich wur¬
Die Mannschaften spielten in beiden Treffen wie folgt : Mün¬ den heute nachmittags auf der 1400 Meter langen Anninger
chen: Tor : Oberleutnant Mayer ; Bert .: Dr . Balzar ; Stürmer: Die Preisverteilung Rodelbahn bei Mödling zur Austragung gebracht. In der
Waldemar und Hermann Fegelein : Innsbruck: Tor : Ober¬ Herreneinzelmeistierschast von Oesterreich wurde 1. (2 Läufe) Dok¬
leutnant Colli ; Bert .: Baron Graff ; Stürmer : Frl . Martha In¬ im Cafe Seyerling " vereinigte am Abend die Teilnehmer tor S che i n p f l u g (Anninger Rodelvevein) in 4 Min . 37.9 Se >k.
nerhofer , Hansi Fegelein. und eine große Zahl von Sportfreunden . Bürgermeister — Damenmeisterschaft von Oesterreich (2 Läuse) : 1. Lotte Em¬
Schöpf dankte den Rennteilnehmern und seinen Mit¬ bach e r (Sterzing ) in 4 : 66.1. — Herrrnzmeisitzerineisterschast
Ergebnisse: arbeitern im Namen der Gemeinde Seefeld für die Sport¬ von Oesterreich (1 Lauf): 1. Som -mer - Preiner Bruck
( -Sem¬
kameradschaftlichkeit und die rege Mitarbeit , die es neuer¬ mering ) in 2 : 21.8.
1. Tag: dings Seefeld ermöglicht hätten, eine so gelungene Ver¬
Flachrennen um den Preis des Reitklub Innsbruck (Distanz anstaltung durchzuführen. Er dankte namentlich den Ungarische Sportwoche.
1600 Meters : 1. „Kapuziner ", sechsjähriger Fuchswallach. Stall Münchener Teilnehmern und von den Organisatoren den Budapest, 15. Febr . Im Rahmen der ungarischen Sportwoche
Fegelein , München, 2 : 51.6; 2. „Pedro ", zehnjähriger Fuchs¬ Herren K.-Nat Jnnerhofer, Präsident Schmidt- in Lilla - Fured wurde heute die Skisprungkonkur-
wallach, Iof . Schmidt-München, 2 : 53; 3. „Bobby", siebenjähriger München und Ing . K a stn e r -Jnnsbruck . Nach der Ver¬ renz ausgetragen . Sieger wurde der O e ste r r e i che t
brauner Wallach, Stall Fegelein , München, 3 : 05; 4. „Fanny ", teilung der Preise brachte Oberleutnant Fegelein dem Schwab mit 222 Punkten . Auch dis zweite und die dritte Stell«
zehnjährige braune Stute , Stall Fegelein , 3 : 08.
Veranstalter den Dank der Teilnehmer zum Ausdrucke wurden von Oester reichern lbefetzt.
Rennen der Traber um den Preis der Verkehrssektion Seeseld und gab im besonderen für die Münchener Teilnehmer *
(Distanz 1600 Meter ): 1. „Kapuziner " (Reiter : Waldemar Fege¬ die Versicherung ihres Willens zu weiterer sportkamerad¬
lein , Fahrer : Hermann Fegelein ) 2 : 47; 2. „Pedro " (Reiter : Hansi schaftlicher Zusammenarbeit mit Seefeld ab. Skiabfahrten und Langlauf des Köffener Wintersportvereins.
Fegelein , Fahrer : Ienewem ) 2 : 50; 3. „Bobby" (Reiterin : Frau Aus Kösjen wird uns berichtet : Anläßlich des vom Winter-
Oberleutnant Mayer , Fahrer : Herbert Bauer ) 2 : 56.1. sportvereines Köffen veranstalteten Abfahrts - und Langlaufes am
Rennen der Traber um den Preis vom Lehnerhos (Distanz
2200 Meter ): 1. „Dembsey", zehnjähriger brauner Wallach, Rudolf Das Ergebnis der akademischen Skiwettlöufe 8. d. M. erhielten von den auf der Gableralpe gestarteten
Läufern mit einer Laufstrecke von vier Kilometer in der Klaffe
Richter, Innsbruck (20 Meter Zulage ), 4 : 46; 2 „Peter ", Franz
Wackerle, Innsbruck (100 Meter Zulage ), 4 ' 56; 3. „Alpsea",
in Gftaad. „Knaben 2" den 1. Preis Dagn Josef , den 2. Preis
Christian . In der Klaffe „Knaben 1" den 1. Preis Egger Josef,
Koidl
Franz Innerhofer , Innsbruck (50 Meter Zulage ). 5 : 52; 4. „Dünn¬ KB. Gstaad, 15. Febr . In Anbetracht der vorzüglichen den 2. Preis Pirmoser Josef . Klaffe „Jugendliche 2“ Lan d-
kirchen", P A. Nairz , Innsbruck (20 Meter Zulage ), 5 : 58.Beschaffenheit des Schnees konnte man sich wohl gute Er¬ egger Alois den 1. Preis bei bester Tageszeit . In der Klaffe
Pferde-Futzballwettfpiel München—Innsbruck: 6 :2. gebnisse versprechen, doch hätte kaum jemand eine Verbes¬ „Damen " den 1. Preis Hoffmann Anna , sämtliche aus
Köffen. — Beim Abfahrts - und Langlauf vom Unterberg-
2. Tag: serung des seit 1923 bestehenden Rekordes von Frautschi h o r n, mit einer Laufstrecke von 11 Kilometer , erhielten Preise
(4.53 Min .) prophezeit. Um so überraschender war denn in der Klaffe „Jugendliche 1" W ö h r l Franz , Köffen, den
Hürdenrennen um den Preis der Hotel« und Pensionsbesitzer auch das Ergebnis , da sieben Konkurrenten unter der
von Seefeld (Distanz 1600 Meter): 1. „Kapuziner" (Reiter: Hansi 1. Preis , 14.14 Minuten , 2. Profanier Anton , Köffen, 14 : 40,
Fegelein , München) 2 : 31; 2. „Pedro " (Waldemar Fegelein ) 2 : 32;
bisherigen Bestzeit blieben: 3. Maier Sebastian , Reit im Winkel , 14 : 45. In der Klaffe für
3. „Fanny " (Oberleutnant Mayer , München) 2 : 37,8; 4. „Else" „Iungmannen " erhielt den 1. Preis bei bester Tageszeit
(Frau Mayer , München) 2 : 40. 1. Gustav L a n t schn e r-Jnnsbruck 3.36,2 Min. S chw e n t n e r Binzenz, 13 : 50, den 2. Pirmoser Georg, 13 : 54,
Rennen der Traber um den Preis des Trabrennoereines See¬
2. Frautsch i-Gstaad 3.55 Min. beide aus Köffen. In der Klaffe für „Herren " erhielt den 1. Preis
3. Otto L a n t schn e r -Jnnsbruck 3.57,6 Min. Derfflinger Heinrich aus Köffen. Bei beiden Laufstrecken
seld (Distanz 2200 Meter) : 1. „Prinz Mathews" (40 Meter er¬ entfiel auf den Langlauf in der Talebene eine Strecke von
laubt ) 4 : 14; 2. „Alpsea" (60 Meter Zulage ) 4 . 14.4; 3. „Dünn¬ 4. S chn e e b e r g e r -Gstaad 4.17 Min. 1.1 Kilometer.
kirchen" (40 Meter Zulage ) 4 : 28.8; 4. „Dembsey" <80 Meter Zu¬ 5. L e u b n e r -Jnnsbruck 4.21,22 Min.
lage) 4 : 29.8. Skispringen in Bludenz. Aus der bekannten Klosterschanze bei
Skijöring -Ausgleich um den Preis vom Hotel Waldheim-See- 6. Paumgarten -Wien 4 .23,8 Min. Bludenz veranstaltet am Sonntag den 22. d. M. der Wintersport¬
7. Tran t-Jnnsbruck 4.32,8 Min. verein Bludenz ein verbandofsenes Skispringen mit Musik. Be¬
feld (Distanz 1600 Meter): 1. „Kapuziner" (100 Meter Zulage), ginn 14.30 Uhr. Nennungen sind bis spätestens Samstag den
(Nachdruck verboten .) 10 schützen
, Freund !" Und gemessenen Schrittes ging er die nale Gesellschaft war um den Tisch versammelt. Darunter
Gasse zurück.
9tamofi. *
eine spanische Herzogin, deren Teintfarbe einer Zwiebel-
schale glich, und eine magere englische Lady, die aussah,
Der Januar war vorüber und die Saison in Kairo als hätte sie einen Hungerstreik hinter sich. Auch ein paar
Roman von B. Williams . — Berechtigte Ueberfetzung hatte, ehe der große Tonristenstrom hereinbrach, ihren Mitreisende von der „Aquatic" waren unter den Gästen,
von Otto Klement. Höhepunkt erreicht. Joan Averil war noch keine Stunde und als man Platz nahm, gewahrte Joan die safrangelbe
Vom Minarett der nahen Moschee ertönte die hohe tn ihrem Hotel gewesen, als sie Freunde aus Newyork Erscheinung des Griechen Simopulos , der sich verspätet
Stimme des Muezzins , der zum Nachmittagsg-ebet rief. traf. Bon ihnen wurde sie mit in den gesellschaftlichen zu haben schien und nun eilfertig herankam, um sich ihnen
Abermals senkte sich dann das heiße Schweigen der Ruhe¬ Strudel gezogen und nach drei Jahren ruhigen Ehelebens zuzugesellen.
stunde auf die sonnige Gasse. und vierzehn Monaten einsamen Witwentums erschien es Joan hatte ihren Platz neben einem grauhaarigen Eng¬
Eine Weile später knarrten die Türriegcl in der Lehm¬ ihr beinahe wie eine Offenbarung, daß man ihr nun wie¬ länder mit müdem sorgenvollen Gesichtsausdruck, dessen
wand. Boronian erschien und schlenderte schnell von der den Hof machte und daß sie sich im Mittelpunkt allge¬ Namen sie nicht verstanden hatte. Daraus , daß er sein
dannen. Eine schwarzgekleideteverschleierte Frau , auf meiner Aufmerksamkeit sah. Ihre Tage waren damit Eiswasser in arabischer Sprache bestellte, schloß sie, daß
deren linker Schulter ein winziges braunes Kind ritt , kam ausgefüllt, Ausflüge in die Wüste zu unternehmen, er in Kairo ansässig sein müsse und wartete auf die Fra¬
mit einem Krug zum Brunnen und füllte das Gefäß am Sehenswürdigkeiten zu besichtigen , tn der Kühle der Ba¬ gen, die erfahrungsgemäß nun bestimmt kommen wür¬
eisernen Hahn. Ihre Bewegungen schienen den schlafen¬ sare nmherzuschlendern. Außerdem gab es noch Ein¬ den. Aber sie wurde enttäuscht.
den Derwisch zu stören; er reckte sich mißmutig, nahm das ladungen zu Mittag und Abendunterhaltungen, bei denen „Ich werde Sie nicht fragen, wie Ihnen Aegypten ge¬
Tuch vom Antlitz, bürstete den Staub vom Gewände und zwischen den jungen Offizieren der Garnison regelmäßig fällt", begann ihr Tischherr, „weil ich mir bewußt bin,
netzte Hände und Lippen in dem kühlen Naß. Hierauf ver¬ ein Wettstreit entbrannte ob der Gunst, einen Tanz von daß Sie dieses Thema bereits gründlich mit jedem ein¬
ließ er würdevoll den Brunnen und näherte sich der der ernsten, schönen Amerikanerin zu erhaschen. zelnen meiner Landsleute erörtert haben werden."
nägelbeschlagenen Tür . Auf sein Klopfen erschien ein Said Hussein war und blieb von bestrickender Liebens¬ Sie lachte: „Das ist richtig! Ich werde es Ihnen trotz¬
Gesicht. würdigkeit. Am Morgen nach ihrem Eintreffen batte er dem sagen: Ich genieße jeden Augenblick meines Hier¬
„Friede sei mit Euch!" sagte der Derwisch und berührte Joan abgeholt und sie mit einem wundervollen großen seins und den Sonnenschein finde ich einfach märchenhaft."
den Turban. Rennwagen nach den Pyramiden gefahren. Er hatte ihr Ihr Nachbar blickte zum Strom hinüber, der in der
Reitpferde angeboten.«hatte ihr eines seiner Autos und Mittagsglut glänzte. „Ah. . . die Sonne !" murmelte er.
„Und mit Euch sei Friede und Gottes Gnade und Segen, seine Loge in der Oper zur Verfügung gestellt. Dann „Das einzige, was pünktlich ist tn Aegypten und der
o Scheich!" sagte der Türhüter. mutzte er in geschäftlichen Angelegenheiten Kairo für vier einzige treue Freund !"
,Ast Euer Herr Alt Sbamy daheim?" oder fünf Tage verlassen, aber beim Abschied bat er sie
„Ihr irrt Euch, Scheich! Keiner solchen Namens wohnt „Ist das nicht übertrieben ? Sie sind ein Pessimist!"
in diesem Hanse." dringlichst, nicht nach Lukior zu reisen, ohne ihm Gelegen¬ „Ich nicht. Aber mein Freund Cradock, von dem dieser
heit zu geben, sie vorher noch zu sehen. Sie hatte ihm das Ausdruck stammt, ist - "
,Lst dies denn nicht die Wohnstätte des Ali Shamy, des zwar nicht unbedingt versprechen können, aber schließlich „Cradock, sagten Sie ?"
Kaufmanns im Basar der Lederarbeiter?" doch ihrm Aufenthalt verlängert, da sie sich von dem bunt¬ „Ja , David Cradock. Sie kamen mit der „Aguatic" her¬
Der Pförtner schüttelte den Kopf. „Dies ist die Woh¬ wirbelnden Leben dieser merkwürdigen Stadt nicht so über — ich glaube, Frau Richborough sagte es mir. Nun,
nung des Osmen el Maghraby. Wahrhaftig, ich kenne rasch zu trennen vermochte. er fuhr mit demselben Schiff —"
jenen Ali nicht, von dem Ihr sprecht." *
„Ich habe ihn kennengelernt", gestand Joan zögernd.
„Aber dies ist doch Darb Choglan?" „Ein etwas - etwas sonderbarer Mensch, nicht wahr ?"
Eine Woche nach ihrer Ankunft in Kairo speiste Joan
„Eine Straße dieses Namens ist mir unbekannt. Dies mit dem Ehepaar Richborough. Man saß in einer der einDer Engländer lächelte. „Ja , Cradock ist nicht gerade
Damenfreund. Das ist sein Unglück. Mer er kennt
ist die Gasse von Daud." großen, offenen Nischen der luxuriösen Restaurants , von die Aegypter in- und auswendig , ihre Seele, ihre Ge¬
„Man hat meine Füße auf einen falschen Weg ge¬ einem weitzbraunen Segeltuch beschattet , mit der Aussicht bräuche, ihre Sprache, alle ihre Kniffe. Und wenn man
lenkt", rief der Derwisch ärgerlich. Möge Gott Euch be- auf die Blumenrabatten des Nilufers . Eine internatio¬ sieht, wie er bet den Eingeborenen geachtet und beliebt ist.
Sette 8. Nr. 88. ^ « « SSrucker Nachrichten^ Montag, den IS. Februar 1931.

Herbste 1928 von der Landesregierung Salzburg den Auftrag zur


91. d. M. 4 Uhr nachmittags zu richten an Sporthaus Tschofen
oder Druckerei Dworza -k , Müdenz . Die Preisverteilung ist an¬
schließend nach dem Springen im Hotel „Eisernes Kreuz", Bludenz. $umen+@poct+€>pfel Neuherstellung der Bundesstraße Stadtgrenze Salzburg
Aefermg bis Rott erhallen und diese Arbeit auch ausgesührt.
Während des Winters 1928/29 soll diese Straße dadurch schwer
über

beschädigt wovden sein, daß die Autobusse der „Albus " zur Zeät
Tschechischer Futzballfieg in Paris.
Ein Wintersportfonntag in Frankreich. Paris , 16. Febr . (Priv .) Im gestrigen Fußballwettkampf zwi¬
des gegen Ende Februar 1929 eingetretenen Tcruwetters noch
mit Schneeketten diese Strecke befuhren und hiedurch die eftt
Von Oskar Blobcl. schen der Tschechoslowakei und Frankreich gewann die Tschecho¬ neu hergestellte Straßendecke zertrümmerten . So sagte nämlich
slowakei mit 2 : 1 sl : 1). 9111« drei Treffer erfolgten aus dem eine Klage, die der Rechtsvertreter der Firma Spritzer A.-G.,
Wahrhaftig , die Zeiten haben sich geändert , und die Länder Elfer. beim Landesgerichte Salchurg eingebracht hatte . Da das betref¬
und Völker taten das mit ihnen. * fende Straßenstück von der Landesregierung Salzburg noch nicht
übernommen worden war , mußte die Straßenbaufirma Spritzer
Noch so wohl erinnere ich mich des Aufsehens, das wir vor Fahreroerpflichtungenfür 1931. Wenngleich eine ganze Reihe von A.-G. das ganze Straßenstück nochmals neu Herstellen. Sie ver¬
dreißig Jahren in der kleinen Draustadt Villach erregten , wenn festen Verpflichtungen der Rennfahrer für bestimmte Marken für langte im Klagewege von der „Albus " die B-->ahlung . diese»
wir , die Skier auf den Schultern , auszogen , um zu dritt die noch die heurige Saison iwch ausstehen, so sind die hauptsächlichsten neuerlichen Straßenherstellungsarbeiten . Die „Aldus " bestritt das
ganz unerforschten Skiberge Kärntens erstmals auf den flinken Engagements doch schon erfolgt , und die bedeutendsten Fabriken Klagebegehren durch ihren Rechtsanwalt sowohl wegen mangeln¬
Hölzern aufzusuchen. Wie wohl erinnere ich mich noch jenes alten haben sich für die großen Konkurrenzen die Fahrten erstklassiger der Klagelegitimation als auch deshalb , weil, wie sie sagte, diese
Herrn , der uns dann immer bei der sonnengebräunten Rückkehr Kräfte gesichert. Einige Werke sehen Heuer davon ab, osfiziell Straße schon im Herbste 1928 nicht erstklassig hergestellt worden
fragte : „Na, wo waren 's denn gestern wieder mit den Schies ?" Fahrer in die Konkurrenzen zu schicken, die Namen dieser Fa¬ sei. Nach fast anderthalbjähriger Dauer des Prozesses nach mehre¬
.Heutzutage wimmelt es da unten im deutsch gebliebenen Oester¬ brikate werden aber aus den Rennprogramms gewiß nicht ver¬ ren Verhandlungen und Einholung von umfangreichen Sachver¬
reich von Anhängern der weißen Zunft , und Tirol , Salzburg, schwinden, sondern es werden diese Unternehmungen eben durch ständigengutachten ist nunmehr bei der Schlußverhandlung vom
Vorarlberg zählen der Freunde der tiefwinterlichen Ausflüge Privatfahrer inoffiziell vertreten sein. Soweit bis jetzt Mit¬ Landesgerichte Salzburg den Klageeinwendungen der „Albus"
immer mehr. teilungen über die Engagements bekanntgeworden sind, wurden Folge gegeben und das Klagebegehren der Bauunterneh¬
Aus dem unansehnlichen Hospiz von St . C h r i st o p h. wo der für die heurige Saison die nachstellenden Fahrer von den ein¬ mung Spritzer A .-G. kostenpflichtig abgewiesen worden.
«Ite Trojer mit seiner Tochter Liesel hauste und der ausgehunger¬ zelnen Fabriken bereits fest verpflichtet : Oesterreich: Puch-
werke -A. G.: Die Fahrer Cmyral . Toricelli , Hunger . — 8 Der Aufpasser bei einer Mordtat ist als Mittäter zu bestrafen.
ten Innsbrucker Stammgesellschaft die berühmte „Sprungspeis" Wien, 12 Febr . Ende August 1928 wurde in Unarach Kärn¬ (
vorsetztc, wurde der moderne Sportplatz von heute, über den in Deutschland: D . K. W.: Die Fahrer Geiß, Bauhofer , Wink¬
der letzten Nummer der Pariser „Illustration " ein mit prächtigen ler, Zündorff . — NS . U.: Me Fahrer Bullus , Baker , Rüttchen, ten) ein als geistesschwach bezeichnetes Mädchen, Magdalena
Zeichnungen versehener Artikel stand. Natürlich war darin auch Runtsch, Reheiß , Sterkle , Binz . — Triumph : Ley, Fleischmann. Machoritsch, als abgängig der Sicherheitsbehörde gemeldet.
nom Schneider Hannes und von der Vorarlbergtechnik in er- i — Würtembergia : Elsner , Rhode. — Zündapp : v. Krön , Mit- Es bestand der Verdacht eines Verbrechens und zwar geriet der
schöpfender Weise geschrieben. Der Artikel war derart lebhaft tenzwey. — Avdie: Dussinger, Franconi , Hans Thumshirn , Georg Hilfsarbeiter Karl Rinner. der mit dem Mädchen ein Verhält¬
verfaßt , daß schon einige meiner Lyoner Freunde den festen Ent¬ Thumshirn . — O. D.: I . W. Brand , Zaspel. — Imperia : Ehrlen- nis unterhalten hatte und der Vater des zu erwartenden Kindes
schluß gefaßt haben , in allernächster Zeit sich persönlich von all bach, Brüder Herzogenrath , Soenius , Laos, Schminke , Scharren- war . in den Verdacht, die ihm unbequeme Magdalena Machorrtsch
dem geschilderten Schönen überzeugen zu wollen. bräuch. — Viktoria : Adam, Moritz, Mühlbacher, Hermann auf gervaltsame Weise beseitigt zu haben. Karl Rinner berief sich
Müller . — U. S .: Bohring , Frenzen , Herkuleyns , Roth . — Horex: jedoch darauf , daß er zur kritischen Zeit bei seinem Freunde , dem
Doch ich wollte ja von Frankreichs Wintersport schreiben, und Dnncan , Kahrmann , Josef Klein, Tyler , Williams.
der hat gerade in den letzten Jahren ungeahnte Fortschritte ge¬ Hilfsarbeiter Jakob Stuck , geiveilt habe, was dieser auch als
macht. Naheliegend ist dabei der Gedanke , daß die Winteraus¬ Zeuge beim Bezirksgericht Völker markt bestätigte . Infolge¬
bildung des Militärs dabei eine nicht unbedeutende Rolle spielte. dessen wurde die Untersuchung gegen Karl Rinner eingestellt . Erst
ein Jahr später meldete sich ein Zeuge namens Martin I e i t-
Aber, man mag es glauben oder mich nicht, auch die mit der
Puderquaste und Lippenstift bewaffnete Weiblichkeit gewinnt der
Sache immer mehr Geschmack ab, und heute gibt es schon eine
Anzahl Skiläuferinnen unter den Französinnen , die alle Anlagen
Gkcidftfyefhmfh le r, der angab . in der Nacht zum 26. August 1923 gesehen zu
haben, wie Karl Rinner und Jakob Stuck gemeinsam
Magdalene Machoritsch in die Drau geworfen
die
haben . Aus
dazu haben, einmal , vielleicht schon in Kurze , eine nicht unbedeu¬ Furcht vor diesen beiden habe er die Anzeige nicht früher er¬
tende Rolle im Wintersportleben zu spielen. Die Annehmlichkeiten des Preßgejehes. stattet . Daraufhin legte Karl Rinner ein Geständnis ab,
So ist auch zu verstehen, daß der letzte Sonntag in dem kleinen Bor einigen Tagen ist in Salzburg ein von dem bestritt aber , daß Jakob Stuck ihm bei der Mordtat behilflich war,
Mpenorte Billard de Lans, eineinhalb Autostunden von der Schneidermeister M . gegen die Salzburger Tageszeitun¬ er habe vielmehr nur den Aufpasser gemacht . Rinner habe
vstfranzösischen Bergstadt Grenoble , einen Wintersportfonntag er¬ den Kops des Mädchens so lange unter Wasser gehalten , bis es
gen angestrengter Prozeß in sämtlichen Instanzen zu ertrank . Im gleichen Sinne verantwortete sich Jakob Stuck . Beim
lebte, der einen geradezu fabelhaften Zulauf zu verzeichnen hatte. Ü n g u n st e n des Klägers entschieden worden. Aus
Mehr als dreitausend Autos (bitte , unübertrieben !) waren hinauf¬ Landesgericht Klagenfurt wurde Karl Rinner wegen Meuchel¬
gekommen , um im Verein « mit der kleinen Bergbahn tausende diesem Anlasse schreibt das „Salzb . BolkSbl." Es ist also mordes zu 16 Jahren , Jakob Stuck wegen Mittäterschaft zu acht
und tausende von Zuschauern zu den internationalen Wett - und trotz des famosen Preßgesetzes, das Herr Dr . Kienböck htn- Jahren schweren Kerkers verurteilt . Stuck ergriff die Nichtig¬
Sprungläufen zu befördern . Ich selbst hatte das unerhörte Glück, terlassen hat, nicht gelungen , Zeitungen zu verklagen, keitsbeschwerde. über die gestern vor dem Obersten Gerichtshof
rückwärts auf den Gepäckshalier eines der großen Gesellschafts- weil sie offizielle, von der Sicherheitsbehörde gemachte unter Vorsitz des Senatspräsiüenten Dr . H o f s e r die Verhand¬
ears verstaut , eine lustig frischsrohe Fahrt bei fünfzehn Grad Mitteilungen verlautbart haben. Immerhin hat die An¬ lung stattsaud . Die Nichtigkeitsbeschwerde wendete sich gegen die
Kälte zu machen. Aber hinauf kam ich solcherart doch, und noch gelegenheit noch einen Haken, der für die zu Unrecht ver¬ Fragestellung an die Geschworenen, denn die Frage,
dazu mit dem ungeahnten Erfolge , daß aus der Eierkiste , auf ob das Aufpassen als Mittäterschaft anzusehen sei, sei nicht von
klagten Blätter bedeutungsvoll ist. Der Kläger hat den den Ge schmore iren. sondern von dem Gerichtshof zu entscheiden.
der ich stolz thronte , bei meiner Ankunft eine Anzahl von frisch
ausgebriiteten Küchlein herauskrochen. Zeitungen , die sich selbstverständlichvon Rechtsanwälten Der Oberste Gerichtshof verwarf die Nichtigkeitsbeschwerde und
Ungetrübt blauer Himmel, eine Schneelage von 80 Zentimetern vertreten lassen mußten, durch seine auerulante Prozeß- hob in der Begründung hervor , das tätigeMitwirken muffe
und da unten bleiben , um den Läufen zuzuschauen? Nein, das führung beträchtliche Anwaltskosten gemacht , die im kein Handanlegen sein , mll Recht habe daher der Schwur-
brachten wir einfach nicht über unser Skisahrerherz . Und so zogen Falle des „Salzburger Volksblattes " über vierhun¬ gerichtshos die Frage dahin formuliert , ob der Angeklagte sich
»vir denn zu zweit allein , wie so oft in unseren heimischen Bergen dert Schilling betragen . Nun steht den in allen In¬ der Mittäterschaft durch Auspaffen schuldig gemacht habe.
hinein in die tiefwinterliche Natur , meine töchterliche Freundin stanzen freigesprochenen Zeitungen selbstverständlich das 8 Zuerst zu lebenslänglichem Kerker ve rurt eilt, dann frei-
und ich. Und die folgenden Stunden erlebten wir wirklich in Recht zu, diese Kosten im Exekutionswege von dem aüge- gesprochen . Aus Oedenburg wird berichtet: Der hiesige Straf¬
einer solch idealen Einsamkeit , in einer Natur , die das Herz auf¬ wiesenen Kläger einzubringen . Im vorliegenden Falle ist senat verurteilte vor einigen Wochen die Lanümannswllwe B ö-
jubeln und die Lippen verstummen lieh . Alles, alles aus ver¬ dies nach der Vermögenslage des Klägers wenig aus¬ r ö s aus Babot wegen Anstiftung zum Morde zu lebensläng¬
gangenen Jahren lebte wieder in uns auf und wir vergaßen , so sichtsvoll, so daß sich die Zeitungen wohl oder übel beque¬ lichem Zuchthaus . Noch der Anklage soll sie ihren geistesschwachen
weit von der Heimat zu sein, nur das Wunder der überreich spen¬ Bruder Stephan Szabo gedungen haben , den alten Schwieger¬
denden Natur wurde uns offenbar , ließ uns auch in der Frenide men müsien, den Schaden auf sich zu nehmen, der ihnen vater Wendelin Vörös zu ermorden . Der Geisteskranke lauerte
daheini sein. da höchst überflüssigerwetse zngefügt worden ist. Auch dem alten Manne auf und erwürgte ihn. Frau Büros rekurrierte
Und droben , von der sonnumspülten Höhe, aus der bis zuni dieses Kapitel Pretzgesetz gereicht dessen Schöpfer wenig gegen das Urteil , und die Königliche Tafel in Raab s p r a ch die
Gipfel vereiste Fichtenbäumchen gleich silbernen Pyramiden in den zur Ehre. Es würde nicht mehr als billig gewesen sein, Angeklagte wegen Mangels a» Beweisen frei.
blauen Himmel hineinragten , hallte ein echter Tiroler Berg¬ wenn der Gesetzgeber die Möglichkeit vorhergesehen hätte,
juchzer weit , weit hinaus und wurde von einem eisigen Nord- in offenkundigen Fällen einer mutwilligen Pvozetzhanselei
sturm in Frankreichs Süden getragen. den abgoblitzten Kläger eine entsprechende und wirksame
Und jauchzend glitten wir hinab , in iveichen, in scharfen Bögen,
im Schutz und kamen in dem schon in tiefer Ruhe liegenden
kleinen Orte an , als eben die letzten Sonnenstrahlen die vereisten
Strafe empfangen zu lassen. Denn daß die Zeitungen zu
alleni Uebel in solchen Fällen auch noch die Kosten zu
bezahlen haben, geht denn doch etwas zu weit!
tyotHtoirtfcbaft
Felswände in rosiges Glühen tauchten. •
Zwei Ueberraschungen harrten unserer dort , die eine, daß ein
Oesterreicher die internationale Meisterschaft gewann , die ziveite § Beginn der Schwurgerichtsperiode in Feldkirch. Für die erste
Die Eindämmung des Zwischenhandel
— nun das war wohl die allerunerwartetste : wir trafen eine ordentliche Schwurgerichtsperiaüe beim Landesgericht Feldkirch, Vom Landesverband der öffentlichen Angestellten für
I n n s b r u cke r i n, die einst vor Jahren zusammen mit meiner die am 16. März eröffnet wird , wurden als Vorsitzender LGBP. Vorarlberg wird uns geschrieben: In seiner Regierungs¬
Tochter in der Sillschule die erste Lebens- und Wifsensweisheit Dr . S t e f e n e l l i, als Stellvertreter LGBP . Dr . C o n st a n-
tini und Hofrot Zeiger bestellt. erklärung ermähnte Bundeskanzler Dr . E n d c r, daß die
schöpfte. Als Erzieherin der Kinder unserer ehemaligen Kaiser- derzeitige budgetäre Lage unseres Staates es unmöglich
familie weilte sie auf einige Tage in dem einsamen Dörflern. ß Ein interessanter Straßenprozeß . Salzburg, 14 . Febr . Die mache, den B u n d c san g e st el 1t en einen über den
Wie klein , wie klein ist doch die Welt! bekannte Straßenbaufirma Spritzer A .-G-, Wien , hatte im

Die Information war streng vertraulich gewesen und das Wir konnten es uns nicht leisten, daß man uns in diesem
so beweist es, saß er ein ganzer Mann ist. Eingeborene Lande des Backschisch nachsagt, britische Staatsbeamte
finden das mit ihrem Instinkt viel bester heraus , Cradock Schicksal wollte es , daß ausgerechnet Cradock das be¬
treffende Chiffretelegramm entziffert hatte. Es scheint, nützen geheime Mitteilungen zu spekulativen Zwecken
ist trotz seiner merkwürdigen Art eine Herrennatur ." aus ."
„Das stimmt nicht recht zu einer Auskunft , die ich über daß die gefährliche Frau dem unerfahrenen Jungen tat¬
sächlich suggeriert hatte, sich als heimlich „verlobt" zu be¬ „Aber das tat doch Cradock gar nicht! Man hat ihn doch
ihn erhielt", sagte Joan nach einer kleinen Weile . „War schamlos hintergangen !"
er nicht mal in eine üble Affäre verwickelt?" trachten. Sie gab vor, seine Sorgen , seine Arbeit, seine
Interessen , sein ganzes Leven mit ihm teilen zu wollen „Gewiß . Aber darauf kontfte Kitcheuer kerne Rücksicht
Ihr Nachbar blickte rasch auf. „Wäre es indiskret, wenn nehmen. Er mar ein strenger Vorgesetzter, doch imnrer ge¬
ich Sie fragen würde, was Sie erfahren haben?" und bei einem solchen Gespräch muß ihm jene kleine wich¬
tige Nachricht entschlüpft sein. recht. Cradock selbst war der erste, der das zugab."
„Nur , daß er keinen besonderen guten Ruf genießt und Joan lachte gezwungen . ,^Vie gerecht Ihr Männer doch
daß er aus dem Staatsdienst entlassen worden sei wegen Können Sie sich die Wirkung dieser scheußlichen Ge¬
schichte auf Kitchener vorstellen, der sowieso nie viel für immer gegeneinander seid," bemerkte sie spitz, „und wie
irgendeines Skandals mit einer Fran !" Das Gesicht des ungerecht gegen uns Frauen !"
Engländers nahm einen harten Ausdruck an. „Ich hätte Frauen übrig hatte? ,Sind Sie sich bewußt/ donnerte
der Lord mit seiner fürchterlichen Stimme , bei der uns „Joan Averit !" Aimäe Richboroughs hohe Stimme rief
das wohl nicht sagen sollen", fügte sie rasch hinzu. „Viel¬ vom Ende der Tafel . „Sie kommen doch heute abends
leicht ist er Ihr Freund ?" allen die Knie wankten, ,sind Sie sich bewußt, daß diese
Kreatur eine gewöhnliche Abenteuerin ist und daß sie zum Souper des Prinzen , nicht wahr ?"
Ihr Nachbar nickte. „Schon seit vielen Fahren !" „Natürlich! Ter Prinz telephonierte, daß er mir um
„Ob! Verzeihen Sie - " von Aegyptern bezahlt wird, denen sie jene geheimen Mit¬
teilungen weitergab ?' Cradock hat den Mut eines Löwen, dreiviertel neun seinen Wagen schicken wird."
Mittel Woher sollten Sie denn das wissen? Wer wenn „Der Wagen holt uns zuerst ab. Es soll eine ganz in¬
Sie wollen , erzähle ich Ihnen Cradocks wirkliche Ge¬ wenn er gereizt wird. Er brauste auf : ,Das ist nicht
wahr !" Daraufhin reichte ihm Kitchener wortlos den time Gesellschaft sein - nur Sie und wir und noch ein
schichte. Es gibt nicht viele Leute in Aegypten, die sie paar andere, glaube ich. Ich vergehe vor Neugierde bei
kennen. Leider scheint es aber einige zu geben, die noch Polizeibericht. Nun war alles sonnenklar, und der arme
Kerl, der bis dahin den Kopf hochgehalten hatte, brach dem Gedanken, in ein arabisches Haus etngeladen zu sein."
immer bereit sind, einem Wehrlosen einen Tritt zu ver¬ ,Mas ist das für ein Prinz ?" fragte Bastable.
setzen, wenn er am Boden liegt. Hören Sie also! völlig zusammen. Man schickte ihn auf Urlaub und das
Auswärtige Amt stellte ihm anheim, selber um seinen „Prinz Said Huffein! Ein entzückender Mensch. Wir
Vor zwölf Fahren war Cradock Sekretär bei der Briti¬ machten auf dem Schiss seine Bekanntschaft. Kennen
schen Agentur in Kairo, wie man die Residentschaft da¬ Abschied einzukommen. Das . verehrte gnädige Frau , ist
die Wahrheit über Cradocks Vorgehen. Dumm , unvorsich¬
Sie ihn ?"
mals nannte . Er war erst dreiundzwanzig Fahre alt und Der Engländer streifte sie mft einem merkwürdigen
es war sein erster Aufenthalt im Orient. Eine blendend tig, gedankenlos — alles was Sie wollen ! Aber unehren¬
haft? Nein ! Wenn Sie ihn gesehen hätten, als er zu mir Blick. „O ja, ich kenne ihn sehr gut. Er bietet ein Bei¬
fchöne, ausländische Dame verbrachte hier den Winter spiel dafür, welch große gesellschaftlicheErfolge gewisie
und der junge Cradock verliebte sich in sie. Sie war ein kam, nachdem Kitchener ihn abgekanzelt hatte! Mehr als
einmal habe ich meinem Schöpfer gedankt, daß mir keine Aegypter außerhalb ihrer Heimat aufzuweisen haben. Wir
verführerisches Weib, aber etwa zwei Jahre älter als hierzulande nennen Ihren Freund — ohne Titel — ein¬
David und eine geschiedene Frau . Ich tat mein mög¬ Jugendeselei so schwer heimgezahlt wurde, wie diese eine
Leichtfertigkeit sich an Cradock rächte. Selbst jetzt noch, so fach Said Huffein."
lichstes, um den Burschen zur Vernunft zu bringen, aber „Ist er denn nicht von hohem Adel ?"
er blieb starrköpfig. Er wollte die Person heiraten, denn oft er mich besucht— traurig und einsam — muß ich daran
denken." „Sein Großvater war ein gewöhnlicher Bauer , «in
er war sicher, daß er niemals wieder eine Frau so lieben Fellach, der sich durch Bodenspekulationen ein Vermögen
könne — und", die Augen des Sprechers wurden sanft — Joans Augen schimmerten feucht, ihr Gesicht war gerö¬
tet, und ihre Lippen bebten. „Wie traurig !" murmelte sie. zusammenscharrte und nach Europa flüchtete, bevor der
„es scheint mir jetzt, als hätte er die Wahrheit gesprochen. damalige KHedive, ein ziemlich erwerbssüchttger Herr, es
Dann kam das Unglück. Eine geheime Nachricht aus „Jetzt kann ich mir erklären, warum er so verbittert ist!
Aber ich finde, daß Lord Kitchener viel zu streng mit ihm mit Beschlag belegen konnte. Er ließ sich in Frankreich
der Residentschaft wurde am Baunrwollmarkt zur Beein¬ nieder, wo sein Sohn , Said Husseins Vater , eine Geor¬
flussung der Kurse verwertet. Lord Kitchener, damals verfuhr."
Bastable schüttelte den Kopf. „Das wird man ntcht sagen gierin heiratete. Sie galt in ihrer Heimat als Prinzessin,
britischer Resident, ließ Nachforschungen anstellen: die und dies machte sich ihr in Paris geborener Sohn zunutze."
Spur führte über einen syrischen Makler zu einem reichen dürfen! Die britische Herrschaft in Aegypten war stets von
der Aufrechterhaltung des britischen Ansehens abhängig. (Fortsetzung folgt.)
Aegypter und von da schließlich zu Cradocks Freundin.
Montag, fielt 16. FeSvuar 1981 »SnnSvrucker NaHrichten* Nr . 38. Seite 9
Birttfiesvoraufchlag für das Jahr 1931 hinausgehcnfien aus eigener Kraft leben und dürfe nicht bloß mit Hilfe Werte von 6.7 Millionen Franken . Die Ausfuhr ist also sowohl
finanziellen Mehraufwand zukommen zu lassen, sodatz staatlicher Begünstigungen Millionen verdienen wollen. dem Werte als auch der Menge nach neuerdings stark gefuirken.
eine Gehaltsitufbesserung nicht möglich sei. Hingegen Wenn er Handelsminister wäre, würde er mit dem be¬ Wenn die Krise in der Stickerei nickst nur anhült , sondern sich
feien die Preisunterschiede zwischen Produzent stehende» Gesetz jedes Kartell innerhalb 24 Stunden auf weiterhin wie in den letzten Monaten verschlimmert , wird die
und Konsument bei vielen Waren tatsächlich zu Hoch und die Knie zwingen . Er würde sie nicht umbringen , son¬ Stlckereiausfuhr iin Jahve 1931 kaum mehr den zehnten Teil
die Regierung werde der Bekänrpfung ungerechtfertigt dern nur zur Einhaltung des Prinzips zwingen : Leben der besten Rachkriegsjahre detraMn . Die Stlckereündustrie . die
hoher Zwischengewtnne ein erhöhtes Augenmerk zuwen¬ und leben lassen. Natürlich würde er nicht zu den Kar¬ ehedem unter den Schweizer Aussuhrindustrien an erster Stelle
den, um auf diesem Wege eine Verbilligung der Lebens¬ tellen gehen, um Speuden für die Parteikassc entgegenzu- stand, wird dadurch immer weiter zurückgeworsen.
haltung herbeizuführen. (Gehaltskürzung in Polens Warschau, 15 . Febr . Ter S c j ::>.
nehmcn. Augesichts der Methoden der Kartelle müsste selbst
Die kurze Regterungszeit Dr . EnüerS mag die Erzie¬ ein so konservativ gesinnter Mensch wie Redner von beschloß in seinen Haushaltungsberatungen , die Regierung zu
lung von Erfolgen auf diesem Gebiete noch nicht ermög¬ revolutionären Gefühlen erfitllt werden. Redner vergleicht einer zehn pro zentigen Herabsetzung aller Gehalte z»
ermächtigen. Der Beschluß hat nicht nur bei den Gewerkschaften-
licht haben. Hingegen sind aber gerade durch Regierungs- die Kartelle mit den Räuberbanden, wie sie in vergange¬ nnd Beamtenverbänden lebhaften Protest hervorgerufen , es hat
matznahmen, wie Verabschiedung des deutsch-österreich¬ nen Jahrhunderten im Bakoyer Walde wirtschafteten und auch vielmehr ein Teil der Regierungsabgeordneten dagegen
ischen Handelsvertrages , der. um nur ein Beispiel zu er¬ die auch nichts anderes taten, als daß sie demjenigen, der gestimmt. Der Finanzminister will die von ihm verlangte
wähnen, eine ganz rvesentliche Erhöhung der Schutzzölle sein Hab und Gut nicht freiwillig hergeben wollte, die Ermächtigung nur dann benützen, wenn die weitere Entwicklung
brachte, weiter durch die Erhöhung des Zuckerzolles Pistole an die Brust setzten. Diese Räuberbanden, sagt der Steuereinnahmen ungünstig bleibt.
um fünf Goldheller pro Kilo nsw. gewichtige Teuernngs- Redner, haben die modernen gesellschaftlichenFormen
momente cingetreten, so das; es nunmehr berechtigt und noch nicht gekannt, sonst hätten sie wahrscheinlich Aktien¬
notwendig erscheint, auf das Vorhandensein ungeheurer gesellschaften gegründet und dafür gesorgt, daß in ihren
wirtschaftlich unberechtigter Unterschiede zwischen dem Direktionen auch die Ministerien vertreten seien. Zu
Ein - und Verkaufspreise hinzuwetsen. Direktionsmitgliedern hätten sie wahrscheinlch auch
fanötvMfäafl
In einem Vorarlberger Blatte wurde angeführt, dag Staatssekretäre und Abgeordnete gewählt. (Heiterkeit.) Marktberichte.
der v b e r ö st e r r e i cht s che Bauer für das Kilogramm Hätten sie das getan, so würde man über sie wahrschein¬
Kartoffeln sieben Groschen bekomme, die Fracht nach lich keine standrechtlichenUrteile gefällt , sondern ihnen (Bregenzer Wochenmarkt.) Bregenz, 14 . Febr . Tafelbutter
Vorarlberg drei Groschen betrage, somit die Ware ans einen Kartellgesetzentwurf geboten haben. 8 5.89 bis 6.29, Kochbutter 5.29 bis 5.49, Emmentalerkäse 4.89,
zehn Groschen zu stehen komme, hingegen in Vorarlberg Der nächste Redner. Abg. Josef Csik christlichsozial ( ). Halbemmentalerkäse 4.20 bis 4.49, Mischling 3.49 bis 3.69, Back¬
um 20 bis 25 Groschen verkauft werde, also gerade beim verwies darauf, daß von 245 Abgeordneten 144 in den steiner 2.89 bis 3.—, Sauerkäse 3.—, Topfen —.90, Kartoffel
Hauptnahrungsmittel der ärmsten Leute aus Kosten der Leitungen wirtschaftlicher Unternehmungen sitzen, ebenso —.24 bis —250, Weißkraut —.40 bis —.50, Blaukraut —.60 bis
Erzeuger und Verbraucher ein übermäßig hoher wie 127 Mitglieder des Oberhauses. Da sie Direk¬ —.70, Kohl —.60. — Schweinemarkt: Ferkel , das Paar,
Zwischengewinn gefordert werde. tion s t a n t i e m e n beziehen, könne man kein Ver¬ 59 bis 69 8. Treiber , das Stück , 59 bis 79 8.
In gleichem Matze verhält es sich in Vorarlberg mit trauen haben, daß sie in objektiver Weise ihre gesetz¬ (Salzburger Marktpreise ) vom 14. bis 21. Februar : Kartoffeln
den Fleisch- und M i l chp r e i s c n. Die Bauern lösen geberische Pflicht erfüllen. 8 —.29 bis —.59, Karotten , Möhren und Kraut —.60 bis —.80,
für ihre Schweine, Kälber u. dgl. Mindestpreise und in *
Kohlrabi —.10 bis —.30, Rettig und Rüben —.39 bis —.60, Kohl
—.40 bis —.60, Kraut —.40 bis —.80, Zwiebeln —.40 bis —.50,
den Fleischläden müssen Höchstpreise bezahlt werden. Für Endiviensalat —.20 bis —.50, Sellerie 1.50 bis 2.—, Spinat 2.—,
die Milch erhalten die Bauern 25 Groschen, selten bis (Beendete Ausgleiche in Vorarlberg .) Beendigt und gerichtlich Karfiol —.60 bis 1.20, Knoblauch 3.—, Kren 3 — bis 4.—,
32 Groschen, während die Milchhändler die Milch um bestätigt wurden die Ausgleichsverfahren des Konsumver¬ Aepfel —.90 bis 3.29, Butter 4.— bis 6.—. Butterschmalz 5.—
40 Groschen verkaufen. Merkwürdigerweise wurde vor eins Gaschurn und Umgebung, reg. G. m. b. H., und der bis 6.—, Eier —.14 bis —.18, Topfen 1.20 bis 1.40, Hühner 2.50
kurzer Zeit in Bregenz der Mtlchpreis für zwei Tage Katharina Fritz , Schneiderei und Konfektion in Banda ns. bis 7.—, Tauben 1.— bis 1.50, Gänse 3.50 bis 4.—, Fleisch:
auf 34 Groschen für einen Liter herabgesetzt, um nach (Tie Grotzglocknerstraßr.) Am 19. d. M. findet die Rindfleisch 3.— bis 3.60, Schweinefleisch 3.20 bis 4.—, Kalbfleisch
dieser kurzen Zeitspanne wieder auf 40 Groschen htnauf- konstituierende Generalversammlung der Großglockner -Hochalpen- 2.80 bis 3.40, Schöpsenfleisch 2.20 bis 2 60, Rehrücken und
zuschnellen. Hier mutz doch gefragt werden, welche stratzen A. E . statt. Zum Präsidenten der Gesellschaft dürfte -Schlegel 4.—, -Junges 2.50, Hasenrücken und -Lauf 3.60 bis 4.—,
Gründe waren für dieses Zwischenspiel maßgebend und Minister a. D. Dr. G r i m m gewählt werden. Dem Verwaltungs¬ -Junges 2.50, Karpfen 4.— bis 5.—, Hecht 5.—, Forellen 12.—,
rat werden außer Vertretern des Bundes und der Baufirmen Grieszucker 1.34, Würfelzucker 1.38, 00 Mehl —.66, 0 Mehl —.64.
wie hat sich die Behörde hiezu verhalten ? Gerüchtweise unter anderen der Landeshauptmann von Salzburg sowie (Welser Wochenmarkt ) vom 14. d. M. Der nach Mitternacht
verlautet , daß die Bregenzer Molkerei die Haupt¬ Delegierte dos Proponentenkomitees der Tauernkraftwerke ange¬ einsetzende starke Schneesall beeinträchtigte heute die Belieferung
gegnerin der Milchpreisherabsetzung gewesen sei. weil bet hören. Die Arbeiten am Straßenbau konnten im Tal , ent¬ der einzelnen Detailmärkte . Der Geflügelmarkt war sehr flau
einer Preisfestsetzung von 34 Groschen pro Liter die gegen der ursprünglichen Anschauung, bis knapp vor Weihnachten beschickt, der Taubenmarkt schwach. Am Ferkelmarkt , der mittel¬
sterilisierte Milch der Molkerei mit der Naturmilch nicht fortgesetzt werden, während die Arbeiten in den höher gelegenen mäßig beschickt war , waren Händler aus Oberösterreich, Nieder¬
mehr konkurrenzfähig gewesen wäre, also die sterilisierte Teilen cm Oktober eingestellt wurden . Im Frühsommer dieses österreich und Salzburg erschienen. Preise : Landwirtschaftliche
Milch die gleiche Verbilligung nicht vertragen hätte. Jahres wird die Entscheidung bezüglich der zwei möglichen Produkte : Vollmilch, pasteurisiert , 36 g, gewöhnliche Vollmilch
Variationen bei den obersten Teilen der Straße fallen. Die Straße 36 g, Rahm 1.80 8, Schlagobers 2.80, Teebutter 6.—, Tischbutter
Ein kürzlich in den Tageszeitungen veröffentlichter soll im Jahre 1932 dem Betrieb übergeben werden. 5.20, Kochbutter 3.— bis 4.—, Eier 14 g, Topfen 1.—, Emmen¬
Bericht über den starken Rückgang des Lebensmittelkon¬ (Das Geschäft ln Anlagewerten .) Die Bundes « nleihe taler 8.—. Halbemmentaler 5.—, Mondseer 3.20, Streichkäse 2 —,
sums in Oesterreich enthielt die Notierung der Preise für 1939 konnte am 13. d. M. ihren bisherigen Höchstkurs von 99.99 Bienenhonig 4.— bis 4.50 8. Gemüse: Kohl 40 g, Kohlsproflen
einige Lebens- und Genutzmittel auf dem Wiener Markte behaupten , die Zwangsanleihs notierte wieder 84.25, die Bölker- 2.80 8, weißes Kraut 40 bis 50 g, Rotkraut 60 g, Bogerlsalat
und lieferte den neuerlichen Beweis der bedeutend n i e- bundanleihe senkte sich von 198.25 auf 197 25. einzelne Kategorien 20 g, Endivien 20 bis 60 g, Spinat 2.— bis 2.40 8. Karfiol 1 —
drigeren Preislage in Wien. Wiederum nur ein der Abrechnungsschutdoerschrsibungen waren abgeschwächt. Auf bis 1.50 8, Kartoffeln 15 bis 20 g, Kipfler 40 g, Nürnberger Kren
Beispiel : Aepfel sind in Wien um 50 bis 60 Groschen deni Pfandbriefmarkte erreichten die siebenprozentigen 3.— 8, inländischer Kren 1.50 8, Rübenkarotten 40 bis 50 g,
schwer absetzbar, in Bregenz kosten Aepfel im Obstladen Goldpfandbriefe der Tiroler Landes Hypothelrenansialt den weiße Rüben 60 g, Schwarzwurzen 2.80 8, Petersilie 1.— S,
Parikurs . Bon den an der Börse nicht notierten Auslandanieihen
1.20 bis 1.50. Sellerie 1.— S, Rettich 20 bis 30 g, Zwiebeln 40 g, Schnittlauch
wurden umgesetzt: die amerikanische Tranche der Bundesanleihe 5 bis 10 g. Wild : Hasenrücken 2.— 8, Fasane 2 — bis 4.50.
Bundesministcr Ingenieur Winkler erwähnte in zu 96.75, dir holländische zu 96 59, die englische, die besonders Geflügel, nur einige Stücke . 2 - - bis 3.50 S. Seefische 3.20 S
einem Referate auf dem steiermärkischen Sandesparteitage fest lag, zu 97.25, die Wiener Dollaranleihe zu 88.25 bis 88.59, Obst: Aepfel 60 g bis 1.40 8, Orangen per Kilo 70 g bis 1.— 8.
des !Landbundes tu Graz , daß der Herabsetzung der die 7)4prozentige niederösterreichische Anleihe zu 191.59, die Ferkelmarkt : Spanferkel 14.— bis 24.— 8, Fvischlinge 26.-
«P i tze n g e h ä l t e r der öffentlichen Beamten und Ab¬ 6l - prozent !ge ,.Neivag"-Anlrihe zu 8525, die siebenprozentige bis 55 — 8.
schaffung des Doppelverdienerwesens steiermärkische Anleihe zu 95, die siebenprozentige
von den chische Anleihe zu 101.59, die achtprozentige Grazer Stadtanleihe oberösterrei¬ (Wiener Produktenbörse .) Durch die neuerlichen Rückgänge an
Betroffenen keine Hindernisse bereitet werden sollen , weil den Auslandsmärkten hat das Preisniveau an der Wiener Börse
zu 102, die 7llprozentigen „Tiwag "-Obligationen zu 96.75 und eine Ermäßigung erfahren . In Weizen ist die Marktlage unver¬
sonst die Gehaltsverkürzung unter viel ungünstigeren die siebenprozentigen „Tiwag "-Obligaiionen zu 89.50.
Bedingungen als jetzt vorgenommen werden müßte. Die ändert . In Mais kann man um etwa einen tschechischen Heller
von Minister Winkler gebrauchte Ausdrucksweise läßt 12.(Auch die Untermieter muffen geschützt werden.) Wien, billiger emkaufen als am Vortage . Hafer und Roagenpreise sind
Febr . Ein Hausbesitzer hatte einer Mietpartei , die zwei ohne Veränderung geblieben.
vermuten , daß man in maßgebenden Kreisen nicht nur Zimmer ihrer Wohnung untervermieiet hatte , diese beiden Räume »
eine Beamtengehaltskürzung beabsichtigt, sondern sich mit gekündigt , weil der übrige Teil der Wohnung , Zimmer , Küche
dieser Frage auch schon befaßt hat. Da weiters , zumal die und Vorzimmer, . für das Wohnbedürfnis der alleinstehenden (Lohnkürzungspläne in der Landwirtschast .) Wien, 12 . Febr.
zahlenmäßigen Berichte des Bundesministeriums für Frau genüge. Die Gekündigte wendete ein. daß ihr eine ent¬ (Prio .) Bei den Verhandlungen des Arbeitgeberverbandes der
Finanzen einen stetigen Rückgang der Stenereingange sprechende Ersatzwohnung beizustellen wäre , wogegen der niederöstsrreichischen Landwirtschaft mit den Landarbeitern sind
ausweisen und Bundeskanzler Dr . En der bei der Er¬ Hausbesitzer geltend machte, daß bei einer Teilkündigung unter- von den Arbeitgebern weitgehende Lohnreduktionspläne
verinieteter Räume eine Ersatzivohnung nicht zu beschaffen sei. vorgebracht worden . Die Gutsbesitzer stehen aus dem Standpunkt,
stellung des Budgets für das Jahr 1932 zur Verbilligung Uebrigens habe die Geklagte keinen Rechtsanspruch auf Unter- daß eine Lohnkürzung bis zu 20 Prozent und eine Verlängerung
her Verwaltung grundsätzlich bei jedem Kapitel einen Ab¬ vermieiung . Diese sei bisher bloß geduldet worden . Das Landes¬ der Arbeitszeit in weitgehendem Matze notwendig wäre , um die
strich von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahre fordert, gericht Wien als Berufungsgericht erklärte die Kündigung für Landwirtschaft noch halbwegs betriebsfähig zu erhalten , wenn die
so dürfte die Stellungnahme des Bundeskanzlers Doktor unwirksam und der Oberste Gerichtshof (Vorsitzender Senats¬ von der Landwirtschaft geforderten außerordentlichen Zoll¬
Ender, die finanziellen und wtrischaftlichen Verhältnisse präsident Dr . P r e y) hat dieses Urteil bestätigt . Auch bei einer er Höhungen nicht in vollem Ausmaß durchgesetzt werden
des Staates vertragen keine Erhöhung der Be¬ Teilkündigung untervermieteter Räume sei ein entsprechender
Ersatz zu beschaffen. Die Untervermietung non Wohnräumen sei könnten . Außer einer Lohnreduktion bis zu einem Fünftel des
amt e n g e ü 8 l t c r. unverändert bleiben. vom Gesetz als ein Recht des Mieters anerkannt und berück¬ gegenwärtigen Lohnes wird auch eine Verlängerung der
Umso mehr verlangt daher die gesamte Konsnmenten- sichtigt worden . Diese Entscheidung ist namentlich für Untermieter täglichen Arbeitszeit um eine Stunde , eine Kürzung der
schaft mit Recht ein energisches Eingreifen aller berufe¬ l von besonderer Bedeutung. freien Tage auf einen !m Monat , eine Verringerung der Depu¬
nen Verwaltungsstellen , um u nge r e cht fe r t i g t h o h e (Die österreichisch -tschechoslowakischen Handelsvertragsverhand- tate und der Entzug einzelner sonstiger Begünstigungen gefor¬
Zwischengewinne ans dem Gebiete des Handels lungen.) Am 13. d. Ä fand in Prag eine Besprechung der dert . Die Frage der Lohnkürzungen muß mehr vom politischen
Gesichtspunkt aus betrachtet werden , da es den Landwirten in
mit Lebensmitteln und Gebrauchsartikeln des täglichen tsckechoslowakischenT e x til i n d u st r i e l l e n statt, die sich mit
den von Oesterreich bekanntgegebenen Revisionswünschen erster Linie darauf ankommt , den Widerstand der Arbeitnehmer
Bedarfes anszuschalten und hiedurch auch den Interessen befaßte. Nach der Wunschliste haben die österreichische» gegen dis Erhöhung der Agrarzölle zu brechen. Durch ein Junk¬
der Gehalts - und Lohnempfänger, der Angestellten und Zollforderungen einen größeren Umfang angenommen , als in Prag tim zwischen Erhöhung der Agrarzölle und Ausrechterhaltung des
Arbeiterschaft, wenigstens zum Teil gerecht zu werden. erwartet worden war . Die in Aussicht genommenen Zoll- gegenwärtigen Lohnniveaus bei den Landarbeitern soll ein ent¬
erhöhungen betragen bis zu 199 Prozent und beziehen sich sprechender Druck aus die Sozialdemokratie ausgeübt werden.
hauptsächlich aus Baumwoll - und Wollgewebe, Strick -, Wirkwaren
Der Kartellgesetzentwurf in Ungarn. und Saint.

Scharfe Oppositiousredc des Mg . Gastou Gaal


(Das Defizit im deutschen Rrichshaushalt .) Aus Berlin wird
gemeldet: Rach Mitteilung des Reichsfinanzministeriums betrugen
im Dezember alles
( in Millionen Mark ) im ordentlichen Haus¬
DceeirtönadinWen
Budapest, 15. Febr. In der sich nun seit Wochen vin- halt die Einnahmen 659.6 und für dis Zeit vom 1. April bis
ziehenden Debatte über den Kartellgesetzentwurf hielt Ende Dezember 7712.4, während sich die Ausgaben auf 1093.7, Deutscher Männergesangoerein Innsbruck. Montag um 8 Uhr
Probe für das Druckner-Tedeum im Musikverein.
Slbg. Dr . Gaston v. Gaal, der Führer der oppositionel¬ beziehungsweise 8580.1 stellten, so daß sich für den Dezember
Innsbrucker Kammerchor. Heute, 8 Uhr abends . Vollprobe.
len Agrarier im un g a r i sche n Parlament , eine beson¬ eine Mehrausgabe von 353.1 und für die Zeit feit Beginn
des Rechnungsjahres bis Ende Dezember ein Ausgabenüberfchutz Gesangverein der Schneidermeister. Innsbruck. Montag, abends
ders scharfe Rede gegen die Kartelle. von 867.7 ergibt. 8 Uhr, Probe im Gasthof „Sailer ".
Er erklärte u. a., die anständige Fabriktnöustrie sei ein (Weiterer Rückgang der schweizerischen Stlckereiausfuhr.)
Mühlauer Verschönerungsverein. Donnerstag um 20 Uhr im
ebenso wichtiger Faktor des wirtschaftlichen Lebens wie Gasthof zum . Bcrdhaus" Jahreshauptversammlung . Mitglieder,
Zürich. 14 . Febr . Fm Jänner wurden aus der Schweiz 897.6 Gönner und Freunde dieses Vereines werden zum Besuch dieser
jeder andere Berufszweig . Aber kein Berufszmeig diirfe Zentner Stickereien im Wert« von 4 Millionen Franken aus¬
eine parlamentarische Rolle spielen, jeder Zweig müsse Versammlung emgeladen . Tagesordnung : Tätigkeitsbericht . Kaffe-
geführt . Fm Jänner 1930 betrug die Ausfuhr 1684.3 Zentner im berickst. Neuwahlen und Anträge
Seite 10. Nr. 38. „Innsbrucker N a chr i cht c it" Montag , Len 18. Februar 1931.

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8tatt jeder besonderen Anzeige! Lin herbes Schicksal hat unseren Gatten , Vater , Sclnvagei
Von tiefstem Schmerze gebeugt, und Onkel , Herrn
teilen wir allen Verwandten und ■I Gott , der Herr , hat am 13. Fe¬
Bekannten
herzensguter
mit , daß nnser bester,
Gatte und Vater , Herr
bruar 1. J . unsere innigstgeliebte
Tochter , Schwester , Sohwägerin
Nichte , das wohlgeborene Fräulein
und Ingenieur Emil Schneider
Josef Summereder Helene Peters
Verwaltungssekretär der Landes-Heil - und Pflegeaustalt
im 67. Lebensjahre aus unserer Mitte gerissen.
B.-B.-Lokomotivheizer i. R. Hauptlehrerin an der Lehrer¬ Dem Wunsche unseres lieben Toten folgend , findet das Begräb¬
bildungsanstalt nis in aller Stille statt.
unerwartet schnell im 54. Lebensjahre Der hl. Seelengottesdienst wird am Dienstag , den 17. Februar,
von uns gesohieden ist. nach langem , schmerzvollem Leiden, um '/-8 Uhr früh , in der Stadtpfarrkirche in Hall abgehalten.
Die Beerdigung erfolgte heute in versehen mit den hl .f Sterbesakra¬ Hall in Tirol, Prntz, Kattenberg , am 15. Februar 1931.
aller Stille am städtischen Westfried¬ menten , im 47. Lebensjahre zu sich
hofe. genommen. In tiefster Trauer:
Die Seelenmesse wird am Donners¬ Wir haben die liebe Unvergeßliche
in aller Stille der geweihten Erde
Hermlne Schneider ais Gattin,
tag , den 19. d. M., um V«7 Uhr früh,
in der Pradler Pfarrkirche gelesen. übergeben. Hilda Fried! geh. Schneider, Irma Schneider geh. Zangerl
«
Innsbruck , am 16. Februar 1931. Die hl . Seelenmesse -wird
Mittwoch , um 9 Uhr früh , in der
am Dr. „Hermann oSchneider
t -j als
, Schwiegertochter.
„ . , „ , „
als Kinder , Ing . Erich Frietll
In tiefster Trauer: St .-Jakobs -Stadtpfarrkirche gelesen. als Schwiegersohn.
Marie Summereder Innsbruck , Laibach, im Namen aller übrigen Verwandten.
als Gattin am 16. Februar 1931. c
Hncro Rrnnner Hall.
und Kinder. □io tieftrauernd Hinterbliebenen,
r.E*icHenh«<0 Pullt “ M Widder. Leichenbestattuii ^ saüKtalt .„Coueordia **

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