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Christian Thomas Leitmeir

Jacobus de Kerle
(1531|32 - 1591)
Komponieren im Spannungsfeld
von Kirche und Kunst

H
F
Centre d’Études Supérieures de la Renaissance
Collection « Épitome musical »
Centre d’Études Supérieures de la Renaissance
— Université François Rabelais de Tours —
Programme « Ricercar »
Collection « Épitome musical »
dirigée par Marie-Alexis Colin & Philippe Vendrix
Christian Thomas Leitmeir

Jacobus de Kerle
(1531|32 - 1591)
Komponieren im Spannungsfeld
von Kirche und Kunst

F
Conception et réalisation : Vincent Besson – CESR.
Assitante : Alice Decelle
Mise en page : Gérard de Villèle

© 2008, Brepols Publishers n.v., Turnhout, Belgium


All rights reserved. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system,
or transmitted, in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying,
recording, or otherwise, without the prior permission of the publisher.

d/2008/0095/74

isbn 978-2-503-51595-3
Printed in the E. U. on acid-free paper
Inhaltsverzeichnis

Gratiarum Actio 

~1~
Jacobus de Kerle und die katholische Kirchenmusik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1. Der vergessene ,,Retter der Kirchenmusik“: Zur kurzlebigen Forschunsgeschichte
eines vermeintlichen Helden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1. Der ,,Retter der Kirchenmusik“… . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.2. … und das rettende Werk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
1.3. Typisch ,,katholisch“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
2. ,,Katholizität“ von Kirchenmusik im Zeitalter der Konfessionalisierung . . . . . . 53
2.1. Zurück zum Kulturkampf ? Ein Beispiel aus der Kunstgeschichte . . . . . . . . 53
2.2. Kunst oder Kirche? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
2.3. Kunst und Kirche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
2.4. ,,Katholizität“ im Zeitalter der Konfessionalisierung – eine terminologische
Klärung wichtiger Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
3. Biographische Übersicht über Leben und Werke de Kerles . . . . . . . . . . . . . 87

~2~
,,Katholisches“ Komponieren in der Spätrenaissance . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
4. Im Rahmen der innerkirchlichen Reformbewegung (1550-1563):
De Kerles italienische Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
4.1. Von der Motette zur Messe: Der zielgerichtete Aufstieg de Kerles durch
die kirchenmusikalischen Gattungen zum Reformkomponisten des Konzils . . 105
4.2. Motetti (1557) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135
Inhalt und Gattung der Motetti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
Das musikalische Profil der Motetti . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 6
Zwei rätselhafte Motetten und ihr biographisch-historischer Kontext . . . . . 167
4.3. Hymni totius anni (1558/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194
Vorgeschichte und zeitgenössischer Kontext der Gattung . . . . . . . . . . . 194
,,Katholische“ Universalität: Repertoire und formale Anlage . . . . . . . . . . 208
Cantus-firmus-Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213
Überlieferung und konfessionsüberschreitende Rezeption . . . . . . . . . . 260
Barré über die Schulter geblickt: Die Drucklegung der Hymni totius anni . . . 268
~ Inhaltsverzeichnis ~

4.4. Liber Psalmorum (1561a) und Magnificat Octotonum (1561b) . . . . . . . . . . . . . 294


Gemeinsamkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294
Liber Psalmorum: Das liturgische Profil eines Psalmenzyklus . . . . . . . . . . . 305
Magnificat Octotonum: Zwei musikalische Alternativ-Vertonungen . . . . . . . . 321

5. Im Dienste katholischer Reform und höfischer Repräsentation:


Die Messendrucke von 1562 und 1582/83 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397
5.1. Der gleiche Inhalt in neuer Verpackung: Die Sex Misse (1562) und
Quattuor Missæ (1582/83) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397
5.1.1. Reformmusik für das Konzil: Der tridentinische Entstehungskontext
der Sex Misse und Preces speciales (1562) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405
Das Konzil von Trient und die Kirchenmusik –
Verlauf und Ergebnisse der Verhandlungen . . . . . . . . . . . . . . . . 405
Koordinaten „tridentinischer ” Reformmusik . . . . . . . . . . . . . . . . 420
Die Umsetzung Reformideale in den Preces Speciales
und Sex Misse de Kerles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428
Rezeption der Preces Speciales und Sex Misse in tridentinischer
und nachtridentinischer Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441
5.1.2. Gegenreformatorische Repräsentation für die Kapellen geistlicher und
weltlicher Herrscher: Der Entstehungskontext der Quatuor Missæ (1582/83) . . 455
5.2. Die Missæ de Beata Virgine von 1562 und 1582/83 . . . . . . . . . . . . . . . . . 486
Zur Gattungsgeschichte der Missa de Beata Virgine . . . . . . . . . . . . . . . 489
Kyrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497
Gloria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523
Der Gloria-Tropus Spiritus et alme und andere zensurträchtige Eigenheiten
der Marienmesse von 1562 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 572
5.3. Die Hexachordmessen von 1562 und 1582/83 . . . . . . . . . . . . . . . . . 
Kyrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 611
Gloria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639

6. In der Konfrontation mit dem Protestantismus (1563-1585) . . . . . . . . . . . . 667


6.1. Perspektiven- und Gattungswechsel:
Die Veröffentlichungen der deutschen Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . 667
.. Diener zweier Herren? Protestantische und katholische Tendenzen in den Selectæ
Quædam Cantiones Sacræ () und dem Liber Modulorum Sacrorum (b) . . . . 
Werben um die Gunst des evangelischen Publikums . . . . . . . . . . . . . . . . . 
Schärfung des „katholischen“ Profils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
Jakobus am Scheidewege: Die Motette O lux et decus in „evangelischem“
und „katholischem“ Gewand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
Exkurs: Konfessionalisierende Rezeption . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
~ Inhaltsverzeichnis ~

.. Kunst- und Gebrauchsmusik: Geistliche Werke für künstlerischen Musik-


genuß und Gottesdienst in den Cantiones Sacræ () und den Selectiorum Aliquot
Modulorum () . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
„Geistliche Gesänge“ und „kirchliche Hymnen“ in den Sacræ Cantiones () . . 
Selectæ Aliquot Modulorum (): Summa und Synthese im opus ultimum . . . . 

~3~
Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 919
7. Das Kirchliche und Konfessionelle in der geistlichen Musik der Renaissance . . . . 921

Appendix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
. Jacobus de Kerle in Musikgeschichte und -theorie des . bis . Jahrhunderts . . . . 
. Jacobus de Kerle: Biographische Dokumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
. Quellensammlung zum gescheiterten Projekt einer mehrbändigen de-Kerle-Ausgabe . 
. Verzeichnis der gedrucken Werke von Jacobus de Kerle . . . . . . . . . . . . . . . . 
.. Druckquellen
.. Systematisches Gesamtverzeichnis der gedruckten Werke de Kerles
. Hymnenzyklen des . Jahrhunderts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
.. Gedruckte Hymnenzyklen des . Jahrhunderts
.. Inhalt wichtiger Hymnenzyklen des . Jahrhunderts bis zu Jacobus de Kerle
Hymni totius anni (/)
. Die mehrstimmige Vesperpsalmen de Kerles im zeitgenössischen Kontext. . . . . . . 
.. Inhaltlicher Vergleich von de Kerles Liber psalmorum (a)
und den Salmi () von Willaert, Jachet und anderen
.. Die Verwendbarkeit der Vesperpsalmen des Liber psalmorum (b)
und der Salmi () in der zeitgenössischen Liturgie
. Preisgedichte auf Monaldesco Monaldeschi della Cervara (nach Alfonso Ceccarelli:
Dell’ Historia di Casa Monaldesca, Ascoli ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
. Quellentexte zur Reform der Kirchenmusik auf dem Konzil von Trient,
ihrer Vorgeschichte und ihren Nachwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
.. Vorgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
.. Konzil von Trient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
... Die Behandlung kirchenmusikalischer Fragen in der . Sitzung
(August und September ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
... Die Behandlung kirchenmusikalischer Fragen in der . Sitzung
(Mai bis November ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
.. Nachtridentinische Reformregelungen (Auswahl) . . . . . . . . . . . . . . . 
. Gregor Aichinger: Liturgia sive Sacra Officia, ad omnes dies festos magnæ Dei Matris
per annum celebrari solitos, quaternis vocibus ad modos Musicos facta, Augsburg:
Prätorius  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
~ Inhaltsverzeichnis ~

. De Kerles Motettendrucke -: Titelseiten und Vorreden . . . . . . . . . . . . 


. Abraham Löscher: „Me quoque Lotichii“ – Eine Textquelle für die Egregia Cantio
in Gratiam et Honorem Melchioris Lincken () . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
. Jakobsmotetten über den Text O lux & decus und verwandte Texte . . . . . . . . . . 
.. Einstimmige Antiphonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
.. Mehrstimmige Vertonungen von O lux & decus . . . . . . . . . . . . . . . . 
. Musikdrucke des 16. Jahrhunderts (bis ca. ) aus dem Bestand
der Lateinschule Saalfeld (jetzt Heimatmuseum Saalfeld) . . . . . . . . . . . . . . 
1. De Kerles Selectiorum Aliquot Modulorum () – Titelseite und Vorreden . . . . . . . . 

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
Verzeichnis der Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 
Verzeichnis der Musikbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1112
Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1115


G A

E
.
s wäre in mehr als einer Hinsicht vermessen, erhöbe vorliegende Monographie
den Anspruch, das Œuvre Jacobus de Kerles umfassend abzuhandeln. Ge-
samtdarstellungen zum Schaffen eines Komponisten bleiben selbst dann ein
gewisses Wagnis, wenn sie auf einer breiten Forschungstradition aufbau-
en können und sich der Autor über einen langen Zeitraum mit der Breite und
Tiefe seines Gegenstandes vertraut gemacht hat. Um so heikler wird ein solches
Unterfangen, wenn, wie in unserem Fall, solche günstigen Rahmenbedingungen
nicht gegeben sind: Abgesehen von Otto Ursprungs Studien zu Leben und Werk
de Kerles, die aus dem ersten Drittel des . Jahrhunderts datieren, gibt es kaum
nennenswerte und dann zumeist biographische Vorarbeiten. Der eigentliche Ge-
genstand unserer Abhandlungen, die Werke des Komponisten, ist bislang allenfalls
bruchstückhaft editorisch erschlossen, und selbst die verfügbaren Ausgaben ge-
nügen – mit Ausnahme von Ursprungs Edition der Preces speciales – zumeist nicht
wissenschaftlich-philologischen Ansprüchen.
Somit galt es zunächst einmal, das Corpus von de Kerles Kompositionen zu
spartieren und erstmals der analytischen Betrachtung zugänglich zu machen. Die
Kontextualisierung seiner Werke, die in einem zweiten Schritt vorgenommen wer-
den sollte, stand vor einem weiteren Hindernis: Aufgrund der wechselhaften Kar-
riere de Kerle entstanden die einzelnen Publikationen unter stark divergierenden
Rahmenbedingungen und Zielvorgaben, die jeweils für sich genommen zu rekon-
struieren waren. Neben der Fülle des musikalischen Materials stellt die Vielfalt der
Kontexte, in die ersteres einzuordnen ist, ein unerschöpfliches Betätigungsfeld dar.
Dies gilt um so mehr, wenn man bedenkt, daß vorliegende Arbeit als Dissertati-
on konzipiert wurde, weshalb sie innerhalb eines beschränkten Zeitraums fertigge-
stellt werden mußte und einen bestimmten Umfang nicht überschreiten sollte.
Um das Schaffen de Kerles dennoch in einer Gesamtschau abhandeln zu kön-
nen, schien die Begrenzung des Blickwinkels auf einen Gesichtspunkt nötig, der
die Untersuchung aller Werke leitete: die Frage nach der „Katholizität“ von de
Kerles Kompositionen. Eine solche Verkürzung bringt natürlich mit sich, daß et-
liche Aspekte, die aus anderer Perspektive mindestens ebenso interessant gewesen
 ~ G A ~

wären, unberücksichtigt bleiben mußten oder nur kurz gestreift werden konnten.
Von daher versteht sich vorliegende Monographie bewußt als ein erster Versuch,
de Kerles Œuvre insgesamt in den Blick zu bekommen, und keineswegs als definiti-
ve Gesamtdarstellung. Sie soll in erster Linie eine Grundlage für weitere Forschun-
gen schaffen, die besonders begrüßenswert sind, wenn sie die hier präsentierten,
vorläufigen Ergebnisse verfeinern, korrigieren oder revidieren.

Daß es trotz besagter Hindernisse gelang, die Untersuchung auf das gesamte
Schaffen de Kerles auszudehnen, ist in vielfacher Hinsicht der Unterstützung von
einzelnen Personen und Institutionen geschuldet. Es ist mir deshalb eine angeneh-
me Pflicht, mich bei all jenen zu bedanken, die zur Fertigstellung dieser Monogra-
phie beigetragen haben.
In erster Linie gilt mein Dank Prof. Dr. Franz Körndle (derzeit Universität
Augsburg), der als Erstbetreuer den Fortgang meiner Arbeit mit ebenso wachem
wie kritischem Interesse begleitete. Als Wissenschaftler und Freund stand er mir
mit Rat und Tat stets bereitwillig zur Seite. Sein umfangreiches Fachwissen, seine
unerschöpfliche curiositas, historischen Ereignissen auf den Grund zu gehen, seine
empirische Skepsis, etablierte Forschungsmeinungen und eigene Urteile beständig
auf ihre Gültigkeit zu prüfen, und seine Aufrichtigkeit, immer auch die Begrenzt-
heit der eigenen Erklärungsmodelle einzugestehen, haben mein wissenschaftliches
Arbeiten wesentlich geprägt. Seinem Ansporn ist es auch zuzuschreiben, daß ich
den Mut zur Breite faßte, als ich – nach meinem ersten Forschungsjahr von der
Fülle des Materials überwältigt – erwog, lediglich die Messenkompositionen de
Kerles abzuhandeln.
Zweitens bin ich meinem Zweitkorrektor Prof. Dr. Manfred Hermann Schmid
zu großem Dank verpflichtet, der mir nach einer bürokratischen Odyssee großzü-
gigerweise die Möglichkeit eröffnete, mein Promotionsverfahren an der Eberhard-
Karls-Universität in Tübingen abzuschließen. Obwohl wir uns erst kennenlernten,
als sich meine Dissertation schon in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befand,
nahm er lebhaften Anteil an den letzten Arbeitsphasen und leistete, wann immer
es sich als nötig erwies, stets bereitwillig, kompetent und ohne Umschweife wert-
vollen Beistand in fachlichen und administrativen Fragen.
Ferner sei besonders jenen akademischen Lehrern gedankt, die mein Interesse
für die ältere Musikgeschichte geweckt und maßgeblich gefördert haben. Neben
den bereits genannten sind dies vor allem Dr. Bernd Edelmann und Dr. Reinhold
Schlötterer (beide Ludwig-Maximilians-Universität München), sowie Dr. Marga-
ret Bent (All Souls College Oxford). In den geistesgeschichtlichen Bereichen, die
~ G A ~ 

in meiner Arbeit berührt werden, bin ich für viele anregende Lehrveranstaltungen
und private Gespräche insbesondere Dr. habil. Marianne Schlosser vom Grab-
mann-Institut und Prof. Dr. Eckhard Keßler vom Institut für Philosophie und
Geistesgeschichte der Renaissance (beide LMU München) verpflichtet, bei denen
ich meine Nebenfachstudien absolvieren durfte. Prof. Dr. Dr. Lorenz Welker vom
Musikwissenschaftlichen Institut der LMU sowie Prof. Dr. Detlef Altenburg von
der Musikhochschule „Franz Liszt“ in Weimar gaben mir mehrfach die Gelegen-
heit, in ihren Kolloquien über den aktuellen Stand meiner Arbeit zu berichten.
Bei Konferenzen, auf denen ich Teilaspekte meiner Forschung vorstellten durfte,
erhielt ich ferner manche positive und kritische Anregung, die dem Fortgang der
Recherchen und der Klärung meiner Gedanken sehr dienlich war.

Eine Arbeit, die zum Großteil auf der Erschließung musikalischer und histori-
scher Quellen beruht, ist auf die Kooperation von Bibliotheken und Archiven an-
gewiesen. Sie wurde mir, zumeist bei persönlichen Besuchen, an den folgenden
Orten freundlicherweise gewährt: Amsterdam, Toonkunst-Bibliotheek; Ansbach,
Staatliche Bibliothek; Assisi, Biblioteca di San Francesco; Augsburg: Staats- und
Stadtbibliothek, Staatsarchiv Augsburg; Barcelona: Biblioteca de Catalunya; Bolo-
gna: Civico Museo Bibliografico-Musicale; Faenza: Archivio capitolare del Duo-
mo; Breslau: Biblioteka Uniwersytecka; Brüssel: Bibliothèque Royale de Belgique;
Dresden: Staats- und Universitätsbibliothek; Feltre: Archivio capitolare del Duo-
mo; Glasgow: Euing Music Library; Heilbronn: Stadtbücherei; Jena: Universi-
tätsbibliothek und Thüringische Landesbibliothek; Kassel: Landesbibliothek und
Murhard’sche Bibliothek der Stadt Kassel, London: British Library, The Warburg
Institute; Loreto: Archivio Storico della Santa Casa di Loreto; Lucca: Biblioteca
del seminario arcivescovile; Mailand: Biblioteca del Conservatorio „Giuseppe Ver-
di“; Mainz: Wissenschaftliche Stadtbibliothek; München: Bayerische Staatsbiblio-
thek, Universitätsbibliothek, Bayerisches Hauptstaatsarchiv; Nürnberg: Bibliothek
des Germanischen Nationalmuseums; Oxford: Bodleian Library, Queen’s College
Library, Blackfriars Hall Library; Paris: Bibliothèque Nationale; Regensburg: Bi-
schöfliche Zentralbibliothek (Proske-Musikbibliothek); Reggio-Emilia: Biblioteca
municipale; Rom: Archivio di San Giovanni in Laterano, Biblioteca Apostolica
Vaticana; Saalfeld: Heimatmuseum; Stuttgart: Württembergische Landesbiblio-
thek; Torun, Biblioteka Uniwersytecka; Venedig: Biblioteca della fondazione „Ugo
Levi“, Biblioteca nazionale Marciana; Vicenza: Biblioteca del seminario vescovile;
Warschau: Biblioteka Uniwersytecka; Wien: Österreichische Nationalbibliothek;
Wolfenbüttel: Herzog-August-Bibliothek.
 ~ G A ~

Der Reichtum von Facetten, die de Kerles Œuvre aufweist, erforderte eine Viel-
zahl von Herangehensweisen und einen Reichtum an Spezialwissen, die meinen
eigenen Horizont bei weitem überstiegen. Ich konnte mich glücklich schätzen, in
Zweifelsfällen den Rat fachkundiger Experten aus meinem eigenen Fach und aus
Nachbardisziplinen einholen zu dürfen.
Insbesondere den Korrekturlesern, die einzelne Kapitel meiner Dissertation in-
haltlich begutachteten, sei in diesem Zusammenhang mein verbindlichster Dank
ausgesprochen: Bonnie Blackburn, Martin Brons, David Crook, Barbara Eichner,
Veronika Halser, Andreas Puth, Noel O’Regan, Stephen Rice, Bernhold Schmid,
Thomas Schmidt-Beste und Hanna Vorholt. Ihre kritischen Hinweise leisteten ei-
nen wesentlichen Beitrag dazu, daß vorliegende Monographie jene Form annahm,
die sie jetzt besitzt. Sie verhalfen noch unausgegorenen Gedanken zur Reife und
bewahrten mich, indem sie mich noch vor der Drucklegung auf Fehler und In-
konsistenzen aufmerksam machten, vor mancher Peinlichkeit. Sollten trotz ihrer
sorgfältigen Prüfung noch inhaltliche oder sprachliche Fehler enthalten sein, sind
diese allein dem Autors zuzuschreiben.
Für philologische und inhaltliche Unterstützung beim Verständnis lateinischer
Texte bin ich Leofranc Holford-Strevens sowie Marianne Schlosser zu Dank ver-
pflichtet, die auch meinen Übersetzungen den letzten Feinschliff verlieh. Bei der
Übersetzung von Texten aus dem Italienischen unterstützte mich Vincenzo Bor-
ghetti.
Bei der Korrektur der Druckfahnen durfte ich auf die Hilfe von Tobias Apelt,
Thomas Gabriel Brogl OP, Verena Haug, Hannah Lock, Misia Sophia Doms, Se-
verin Putz, Ann-Katrin Zimmermann und Angelika Zippl zurückgreifen. Philippe
Vendrix schulde ich großen Dank für sein bereitwilliges Angebot, meine Mono-
graphie in die von ihm betreute Reihe Epitome musicale aufzunehmen, und für
seine engelsgleiche Geduld angesichts des mühsamen Wegs von der Überarbeitung
des Manuskripts bis zur Drucklegung. Ich hoffe das Resultat wird seiner Ent-
scheidung recht geben und ihn für all die Mühen entschädigen, die er und sein
Mitarbeiter Vincent Besson aufgewendet haben.
Unter all meinen Helfern möchte ich Alice Arnold, Bernhard Bleibinger und
meinen Bruder Florian ausdrücklich erwähnen, die mir, wenn und wie immer nö-
tig, bereitwillig fachlichen und moralischen Beistand leisteten. Auf vielfältigste, im
Einzelnen nicht aufschlüsselbare Weise trugen außer den bereits Genannten fol-
gende Personen zum Gelingen dieser Arbeit bei: Giuliano di Bacco, Milena Bauer,
Rainald Becker, Fred Büttner, John Caldwell, Jeremy Fairhead, Neil Ferguson OP,
Helen Geyer, Sibylle Gluch, Séverine Grassin-Guermouche, James Haar, Wayne
~ G A ~ 

Heisler, Emma Hornby, Oliver Huck, Olwen Hufton, Adrian Kech, Robert Kend-
rick, Ulrich Konrad, Sabine Kurth, Dana Marsh, Michael Max, Sigrid von Moi-
sy, Nicolette Mout, Robert und Kicki Moxon Browne, Rebecca Oettinger, Jessie
Ann Owens, Jossip Pavia, Concetta Pennuto, Klaus Pietschmann, James Pruett, Jim
Reed, Jane Roper, Antonia Pia Sondermann OCD, Beate und Alexander Schmidt,
Jurij Snoj, Vladímir Urbánek, Markus Utz, Karl Wallner OCist, John Wagstaff
und Kai Wenzel. Ihnen allen sei ebenfalls mein herzlicher Dank ausgesprochen.

Namentlich herausgehoben seien außerdem noch einige Institutionen, denen ich


besonders zu Dank verpflichtet bin.
Ein zweieinhalbjähriges Promotionsstipendium der „Studienstiftung des deut-
schen Volkes“ erlaubte mir, mich ganz auf meine Forschungen zu konzentrieren.
Neben dieser finanziellen Förderung, welche die Entstehung der Arbeit ungemein
beschleunigte, erhielt ich wertvolle Eindrücke, Einsichten und Kontakte durch die
von der Studienstiftung veranstaltete Sommerakademie in Prag, die ich im Sep-
tember  besuchen durfte.
Das Warburg Institute, an dem ich im Herbst  ein dreijähriges Long Term
Frances A. Yates Fellowship antrat, bot mir ideale Arbeitsbedingungen. Neben der
in Anlage und Bestand unvergleichlichen Bibliothek profitierte ich enorm von der
dort herrschenden Atmosphäre des entspannten, an interdisziplinärem Austausch
ernsthaft interessierten Dialogs. So erhielt ich von meinen Kollegen, aber auch von
anderen Wissenschaftlern, die ich dort kennenlernte, neue Impulse gerade in Fra-
gen, die jenseits meines eigenen Fachbereichs lagen. Sie wurden mir zu wertvollen
Gesprächs- und Diskussionspartnern. Für Rat und Unterstützung sei insbesondere
Asaph Ben-Tov, Charles Burnett, Dorothea McEwan, Anita Pollard, Andreas Puth,
Magnus Ryan, Elizabeth Sears und Hanna Vorholt mein Dank ausgesprochen.

Es ist mir schließlich ein Bedürfnis, einigen Personen individuell Dank abzustatten,
die mit meiner Arbeit auf besonders enge Weise in Beziehung standen. Wenn im-
mer ich Rat in musikgeschichtlichen und theologischen Fragen benötigte, konnte
ich auf die Hilfe von Margaret Bent und Marianne Schlosser bauen. Der fachliche
Gewinn, der sich in meinen Ausführungen und meinem wissenschaftlichen Fort-
schritt direkt niederschlägt, wird noch übertroffen von dem menschlichen Gewinn
unserer über die Jahre gewachsenen Freundschaften.
Während ich die Drucklegung dieses Buches vorbereitete, war mir Hanna Vor-
holt, die großzügig ihre wertvolle Zeit opferte und nahezu mein gesamtes Skript
in Augenschein nahm, in jeder Hinsicht eine unschätzbare Hilfe und Stütze. Ihre
 ~ G A ~

treffsichere Kritik zeichnet für unzählige Verbesserungen im Detail und im Argu-


mentationsgang verantwortlich.
Niemand nahm so unmittelbaren und lebhaften Anteil am Entstehungsprozeß
meiner Dissertation wie meine Frau Barbara. Sie hatte immer ein offenes Ohr für
meine noch unfertigen Gedanken und begleitete mich auf dem langwierigen Weg,
bis sie allmählich Form gewannen. Ad hominem war sie stets liebevoll, geduldig
und aufmunternd, ad rem aber eine unbestechliche Kritikerin. Ohne unsere hart-
umkämpften Diskussionen hätte diese Arbeit nie das Reflexionsniveau erreicht,
das ihr jetzt eigen ist; ohne ihre unermüdliche Hilfe beim Korrekturlesen und
anderen technischen Fragen hätte ich sie wohl nie rechtzeitig fertigstellen können.
Ihr gilt daher mein inniger Dank.
Ein herzlicher Dank sei zu guter letzt meinen Eltern ausgesprochen, die meinem
akademischen Fortkommen stets aufgeschlossen gegenüberstanden und es in Wort
und Tat unterstützten. Ihnen möchte ich deshalb dieses Buch zugeeignet wissen.

Oxford, am Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit 

Christian Thomas Leitmeir

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