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Grundkurs Psychologie I WS 1

2023/24 Prof. Dr. Rosa M. Puca


Übersicht

04.12.23 Aufmerksamkeit
11.12.23 Intelligenz und Begabung
18.12.23 Grundlagen der Motivationspsychologie
08.01.24 Lern-und Leistungsmotivation
15.01.24 Wille und Selbstkontrolle
22.01.24 Emotion
29.01.24 Fragestunde
Klausur 10.02.2024

Grundkurs Psychologie I WS 2
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Wille und Selbstkontrolle

Heckhausen, J. & Heckhausen, H. (2018. Motivation und Handeln (Kapitel


12 und 13). Berlin: Springer.

Grundkurs Psychologie I WS 3
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Wille und Selbstkontrolle
Überblick
1. Womit beschäftigt sich die Willens- oder Volitions-
psychologie?
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle nötig?
3. Die Handlungskontrolltheorie
4. Merkmale volitionaler und motivationaler Steuerung
5. Die Rolle von Intentionen
6. Woop

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Wille und Selbstkontrolle
1. Womit beschäftigt sich die Willens- oder Volitionspsychologie?

In der Motivationspsychologie geht es darum, wozu


Verhalten ausgeführt wird und auf welche Ziele es
ausgerichtet ist.

Volitionspsychologie beschäftigt sich damit, wie ziel-


gerichtetes Verhalten ausgeführt wird.

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Wille und Selbstkontrolle
1. Womit beschäftigt sich die Willens- oder Volitionspsychologie?

 Wie werden Ziele oder Intentionen in konkrete


Handlungen umgesetzt?
 Wie wird eine Handlung begonnen, die zur
Zielverwirklichung führt? (Handlungsinitiierung)
 Wie wird die Handlung bis zur Zielverwirklichung
aufrecht erhalten? (Persistenz)
 Wie werden Hindernisse überwunden, und wie können
Handlungen gegen konkurrierende Handlungen
abgeschirmt werden?

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Wille und Selbstkontrolle
1. Womit beschäftigt sich die Willens- oder Volitionspsychologie?

Wir sind oft gezwungen Tätigkeiten auszuführen, für die


wir nicht oder nur wenig motiviert sind, weil wir damit
übergeordnete Ziele erreichen möchten, die wir für wichtig
erachten.
Durch Kontrollmechanismen wird uns möglich, uns nicht
nur von unseren augenblicklich angeregten Motiven leiten
zu lassen.
Wir können auf Bedürfnisse hin handeln,
die wir aktuell noch nicht haben.

Grundkurs Psychologie I WS 7
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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?
Das Rubikonmodell der Handlungsphasen
(Heckhausen et al. 1986)

Den Rubikon überschreiten Die Würfel sind gefallen

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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?
Das Rubikonmodell der Handlungsphasen
(Heckhausen et al. 1986)

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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?
Das Rubikonmodell der Handlungsphasen
(Heckhausen et al., 1986)

Zielgerichtetes Verhalten lässt sich in vier Phasen gliedern:

Intentions- Intentions- Intentions-


bildung initiierung deaktivierung

Fazit-Tendenz  Fiat-Tendenz 

Abwägen Planen Handeln Bewerten

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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?
Das Rubikonmodell der Handlungsphasen
(Heckhausen et al., 1986)
Wille und Selbstkontrolle sind notwendig, wenn der Handlungs-
strom droht, zum Erliegen zu kommen:
Handlungs- Zielablösung
initiierung oder Intentions-
Entscheidung
erschwert deaktivierung
erschwert Persistenz
erschwert
erschwert
Fazit-Tendenz  Fiat-Tendenz 

Abwägen Planen Handeln Bewerten

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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?

Entscheidung ist erschwert

Fazittendenz kann zu schwach sein, weil…


• die Entscheidung für eine Handlungsalternative oft die
Entscheidung gegen eine andere ist.
• man die Nachteile der bevorzugten Alternative in Kauf
nehmen und auf die Vorteile der nicht bevorzugten
verzichten muss.  Dabei gibt es interindividuelle
Unterschiede.
• der weite Fokus beim Abwägen, bei dem Vor- und Nachteile
berücksichtigt werden, u.U. nicht eingeengt wird.

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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?

Handlungsinitiierung ist erschwert


Fiattendenz kann zu schwach sein, wenn…
• man nicht genau weiß, wie und/oder wann man die
Entscheidung in die Tat umsetzen kann oder muss.
• man vermutet, dass die Umsetzung der Intention oder der
Zielverfolgung sehr aufwändig und anstrengend sein wird.
• man zu „schwach“ ist, die Handlung zu beginnen  z. B.
Lähmung durch Langeweile.
• Handlungsinitiierung kann auch erschwert sein, wenn die
Handlungsgelegenheit verpasst wird.
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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?

Persistenz (Aufrechterhalten der Handlung) ist erschwert,


wenn…
• sich automatisierte Handlungen in den Vordergrund
drängen.
• sich der Intentionsrealisierung Hindernisse in den Weg
stellen.
• auszuführende Handlungen der aktuell angeregten
Motivation zuwiderlaufen.
• verlockende Nebenziele auftauchen.

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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?
Persistenz (Aufrechterhalten der Handlung) ist erschwert,
wenn…
sich automatisierte Handlungen in den Vordergrund drängen:

ROT BLAU
GRÜN GRÜN
BLAU GELB
GELB ROT
BLAU BLAU
GRÜN GELB
Grundkurs Psychologie I WS 15
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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?
Persistenz (Aufrechterhalten der Handlung) ist erschwert,
wenn…
sich der Intentionsrealisierung Hindernisse in den Weg stellen:

Beispiel: Der Weg zum Ziel


erweist sich als schwieriger
und aufwändiger als erwartet

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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?
Persistenz (Aufrechterhalten der Handlung) ist erschwert,
wenn…
auszuführende Handlungen der aktuell angeregten Motivation
zuwiderlaufen:

Grundkurs Psychologie I WS 17
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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?
Persistenz (Aufrechterhalten der Handlung) ist erschwert,
wenn…
auszuführende Handlungen der aktuell angeregten Motivation
zuwiderlaufen:

Grundkurs Psychologie I WS 18
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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?
Persistenz (Aufrechterhalten der Handlung) ist erschwert,
wenn…
verlockende Nebenziele auftauchen:

Grundkurs Psychologie I WS 19
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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?
Zielablösung oder Intentionsdeaktivierung ist erschwert
Zielablösung gelingt nicht, obwohl sich das Ziel als
unerreichbar herausstellt, weil…
• man sich nicht eingestehen will, dass man umsonst
Anstrengung investiert hat, oder die Entscheidung für die
Handlung falsch war.

Wichtig dabei sind die sog. versunkenen Kosten (sunk cost):


Kosten im weitesten Sinne, die man für die Zielverfolgung
investiert hat und die verloren sind, wenn man das Ziel vor
Zielerreichung aufgibt.
Grundkurs Psychologie I WS 20
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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?
Zielablösung oder Intentionsdeaktivierung ist erschwert
Zielablösung gelingt nicht, obwohl sich das Ziel als
unerreichbar herausstellt , weil…
• die Kosten-Nutzen Analyse von Persistenz und Zielablösung
nicht zufriedenstellend gelingt (Brandstätter, 2003)
Bei Handlungskrisen werden Aspekte, die für und gegen eine
Zielverfolgung sprechen, in Betracht gezogen.
Dagegen: Kosten der Zielverfolgung, Nutzen des Abbruchs.
Dafür: Kosten des Abbruchs, Nutzen der Zielverfolgung.
Kosten und Nutzen des Abbruchs werden seltener in Betracht
gezogen als Kosten und Nutzen der Zielverfolgung.
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Wille und Selbstkontrolle
2. Wann sind Wille und Selbstkontrolle notwendig?
Zielablösung oder Intentionsdeaktivierung ist erschwert

Dilemma

 Persistenz bei Handlungskrisen wird unterstützt, wenn


man sich die Kosten des Zielabbruchs und den Nutzen
der Zielverfolgung vor Augen hält.

 Das kann die Zielablösung erschweren und zu


unproduktiver Persistenz führen.

Grundkurs Psychologie I WS 22
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Wille und Selbstkontrolle

3. Die Handlungskontrolltheorie (Kuhl, 1983,


2001)

Prozesse der Handlungskontrolle setzen z.B.


dann ein, wenn...
• Handlungen auf Widerstand stoßen
• oder gegen konkurrierende Handlungstendenzen
durchgesetzt werden müssen
Handlungskontrollmechanismen gewährleisten die
Zielauswahl, Handlungsinitiierung und Handlungs-
durchführung.

Grundkurs Psychologie I WS 23
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Wille und Selbstkontrolle
3. Die Handlungskontrolltheorie (Kuhl, 1983, 2001)
Handlungskontrollmechanismen

Sparsame Informationsverarbeitung: Verhindert zu


langes Abwägen.
Selektive Aufmerksamkeit: Bevorzugung intentions-
relevanter und Ausblenden intentionsgefährdender
Informationen.
Emotionskontrolle: Intentionsförderliche Emotionen
werden erzeugt und intentionsgefährdende unterdrückt.
Motivationskontrolle: Motivation wird z.B. durch
Anreizfokus gestärkt.
Grundkurs Psychologie I WS 24
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Wille und Selbstkontrolle
3. Die Handlungskontrolltheorie (Kuhl, 1983, 2001)
Handlungskontrollmechanismen

Umweltkontrolle: Schaffen einer intentionsförderlichen


Umwelt.
Misserfolgsbewältigung: Ausblenden vergangener
Misserfolge. Ablösen von unerreichbaren Zielen.

Wie gut man die Kontrollprozesse einsetzen kann, ist von


situativen Variablen und von Persönlichkeitsvariablen
(Interindividuellen Unterschieden abhängig).

Grundkurs Psychologie I WS 25
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Wille und Selbstkontrolle
3. Die Handlungskontrolltheorie (Kuhl, 1983, 2001)

Handlungsorientierter vs. lageorientierter Kontrollmodus

In einem lageorientierten Kontrollmodus können


Handlungskontrollprozesse eher schlecht eingesetzt
werden.
In diesem Kontrollmodus sind die Gedanken auf
vergangene oder zukünftige Lagen gerichtet. Dadurch wird
Kapazität für die Handlungskontrolle abgezogen.
In einem handlungsorientierten Kontrollmodus gelingen
Handlungskontrollprozesse besser. Gedanken sind auf die
anstehende Handlung gerichtet.

Grundkurs Psychologie I WS 26
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Wille und Selbstkontrolle
3. Die Handlungskontrolltheorie (Kuhl, 1983, 2001)
Handlungsorientierter vs. lageorientierter Kontrollmodus
Situativ kann Lageorientierung durch Misserfolg oder
Langeweile angeregt werden.
Teile von Intentionen können fehlen, z. B. weiß man, dass
man etwas tun muss und auch wann, aber nicht genau was.
Persönlichkeitsunterschiede in Handlungs- und Lage-
orientierung werden mit einem Fragebogen erfasst
 HAKEMP 90 von Kuhl.
In diesem Fragebogen werden drei Formen der
Lageorientierung unterschieden.
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Wille und Selbstkontrolle
3. Die Handlungskontrolltheorie (Kuhl, 1983, 2001)
Handlungs- vs. Lageorientierung
Interindividuelle Unterschiede

Prospektive Lageorientierung

Misserfolgsbezogene Lageorientierung

Ausführungsbezogene Lageorientierung (Volatility)

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Wille und Selbstkontrolle
3. Die Handlungskontrolltheorie (Kuhl, 1983, 2001)
Handlungs- vs. Lageorientierung
Interindividuelle Unterschiede
Beispielfragen des HAKEMP
Prospektiv
Wenn ich weiß, dass etwas bald erledigt werden muss, dann
a) muss ich mir oft einen Ruck geben, um den Anfang zu kriegen
b) fällt es mir leicht, es schnell hinter mich zu bringen
Misserfolgsbezogen
Wenn ich vier Wochen lang an einer Sache gearbeitet habe und dann doch
alles misslungen ist, dann
a) dauert es lange, bis ich mich damit abfinden kann
b) denke ich nicht mehr lange darüber nach

Grundkurs Psychologie I WS 29
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Wille und Selbstkontrolle
3. Die Handlungskontrolltheorie (Kuhl, 1983, 2001)
Handlungs- vs. Lageorientierung
Interindividuelle Unterschiede
Beispielfragen des HAKEMP

Ausführungsbezogen (Volatility)
Wenn ich etwas interessantes lese, dann
a) beschäftige ich mich zwischendurch auch mit anderen Dingen
b) bleibe ich oft sehr lange dabei

Grundkurs Psychologie I WS 30
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Wille und Selbstkontrolle
3. Die Handlungskontrolltheorie (Kuhl, 1983, 2001)

Handlungs- vs. Lageorientierung


Interindividuelle Unterschiede

Prospektiv Lageorientierte haben Schwierigkeiten, eine


beabsichtigte Handlung in die Tat umzusetzen.
Sie vergessen, Intentionen auszuführen (Kuhl &
Goschke, 1994).
Gleichzeitig halten sie Repräsentationen unerledigter
Absichten übermäßig aktiv, auch dann, wenn keine
Chance mehr zur Ausführung besteht.

Grundkurs Psychologie I WS 31
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Wille und Selbstkontrolle
3. Die Handlungskontrolltheorie (Kuhl, 1983, 2001)
Interindividuelle Unterschiede
Misserfolgsbezogen Lageorientierte können vergangene
Misserfolge schlecht ausblenden. Sie sind nach
Misserfolgen erheblich beeinträchtigt in ihrer Leistung
(Brunstein, 1990; Kuhl und Weiss, 1994)
Dies liegt wahrscheinlich daran, dass sie negative
Gefühle und Gedanken nach Misserfolg nicht oder nur
schlecht unterdrücken können.
Misserfolgs-lageorientierte haben auch schlechteren
Zugang zu ihren eigenen Präferenzen. Sie bezeichnen
Tätigkeiten als selbstgewählt, die ihnen zugewiesen
wurden (Kuhl & Kazén, 1994).
Grundkurs Psychologie I WS 32
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Wille und Selbstkontrolle
3. Die Handlungskontrolltheorie (Kuhl, 1983, 2001)

Interindividuelle Unterschiede
Kuhl & Weiss (1994)

Grundkurs Psychologie I WS 33
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Wille und Selbstkontrolle
4. Merkmale volitionaler und motivationaler Steuerung
nach Sokolowski (1998)

Handlungen sind volitional gesteuert, wenn Handlungs-


kontrollprozesse für ihre Ausführung notwendig sind,
z. B. weil sie der aktuell angeregten Motivation
entgegenstehen.

Handlungen sind motivational gesteuert, wenn sie


durch die momentan angeregte Motivation gestützt sind,
d. h. Motive bzw. Bedürfnisse durch Anreize aus der
Situation aktiviert werden.

Grundkurs Psychologie I WS 34
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Wille und Selbstkontrolle
4. Merkmale volitionaler und motivationaler Steuerung
nach Sokolowski (1998)

Der Einsatz von Handlungskontrollprozessen (volitionale


Steuerung) kostet kognitive Ressourcen und ist
anstrengend.

Nach einer Handlung, die viel Kontrolle benötigt, bricht oft


das Kontrollsystem zusammen  Ego-Depletion.

Grundkurs Psychologie I WS 35
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Wille und Selbstkontrolle
4. Merkmale volitionaler und motivationaler Steuerung

Ego-Depletion

Ressourcen für Selbstkontrolle

Grundkurs Psychologie I WS 36
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Wille und Selbstkontrolle
4. Merkmale volitionaler und motivationaler Steuerung

Ego-Depletion

Grundkurs Psychologie I WS 37
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Wille und Selbstkontrolle
4. Merkmale volitionaler und motivationaler Steuerung
nach Sokolowski (1998)
Erlebte vs. tatsächliche Anstrengung

Grundkurs Psychologie I WS 38
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Wille und Selbstkontrolle
4. Merkmale volitionaler und motivationaler Steuerung
nach Sokolowski (1998)
Motivationale Volitionale
Steuerung Steuerung
Repräsentation der
nicht notwendig bewußt bewußt
Gelegenheit und Tätigkeit
Aufmerksamkeits- unwillkürlich, wenig
willkürlich, ablenkbar
kontrolle ablenkbar
Energetisierung unwillkürlich kontrolliert
förderlich, unkontrolliert, störend, kontrolliert,
Gefühle
handlungszentriert ergebniszentriert
unkontrolliert,
Gedanken kontrolliert, lagebezogen
tätigkeitsbezogen
Anstrengung unwillkürlich kontrolliert
Erlebte Anstrengung niedrig hoch
Zeiterleben Schnell langsam
Grundkurs Psychologie I WS 39
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Wille und Selbstkontrolle
5. Die Rolle von Intentionen
Intentionen haben handlungsleitenden Charakter.
Sie helfen dabei eine Entscheidung in die Tat umzusetzen.
Sie schaffen nach Lewin ein gespanntes System, das sich
erst entspannt, wenn die Intention erledigt ist.
Intentionen haben im Gedächtnis einen anderen Status als
anders Material. Sie zerfallen nicht spontan.

Goschke &
Kuhl (1993)

40
Wille und Selbstkontrolle
5. Die Rolle von Intentionen
Man unterscheidet Zielintentionen und Durchführungs-
intentionen (Gollwitzer, 1996):
Zielintentionen: Vornahme, ein bestimmtes Ziel zu
erreichen. „Ich möchte x erreichen“.
Durchführungsintention: Vornahme, etwas bestimmtes zu
einem bestimmten Zeitpunkt zu tun. „Wenn x geschieht,
dann tue ich y“.
Durchführungsintentionen führen dazu, dass man Gelegen-
heiten, die Intention auszuführen, schneller wahrnimmt (z.B.
Steller, 1992).
Je genauer die Durchführungsintention spezifiziert ist, desto
wahrscheinlicher wird sie umgesetzt  Spezielle
Determination. Grundkurs Psychologie I WS 41
2023/24 Prof. Dr. Rosa M. Puca
Wille und Selbstkontrolle
5. Die Rolle von Intentionen
Durchführungsintentionen erhöhen die Wahrscheinlichkeit,
dass „schwieriges und ungeliebtes Verhalten“ durchgeführt
wird, gegenüber Zielintentionen oder gar keinen Intentionen
deutlich (z.B. Schwarzer, 2008).

Durch Durchführungsintentionen wird die Handlungsini-


tiierung erleichtert. Handlungsgelegenheiten werden z. B.
leichter wahrgenommen bzw. nicht verpasst.

Interventionen, in denen trainiert wird, Durchführungs-


intentionen zu formulieren, erhöhen z. B. gesundheits-
bezogenes Verhalten merklich.

Grundkurs Psychologie I WS 42
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Wille und Selbstkontrolle
6. Woop
Woop ist ein Verfahren, das helfen kann, Hindernisse, die
uns bei der Zielverfolgung im Weg stehen, zu überwinden.

https://woopmylife.org/app

Grundkurs Psychologie I WS 43
2023/24 Prof. Dr. Rosa M. Puca
Wille und Selbstkontrolle
6. Woop

Wunsch
mehr Bewegung

besseres Gefühl, fitter


Ergebnis

keine Zeit, zu müde


Hindernis

wenn…, dann…
Plan

44
Wille und Selbstkontrolle
6. Woop
Studien belegen eine gute Wirkung des Trainings

Bessere Beziehungen

Bessere Verhandlungen

Bessere Noten

Mehr Gewichtsverlust
45
22.01.24 Emotion

Grundkurs Psychologie I WS 46
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