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eutschland ist nach Italien zum wichtigsten Markt der Mafia geworden, schreibt der

Journalist Sandro Mattioli in seinem aktuellen Buch „Germafia“. Das Land mache es
dem organisierten Verbrechen leicht, kriminell erworbenes Geld durch legale
Investitionen zu waschen. Manch Mafiosi verbrüdert sich gar mit der Politik, wie
der Fall Mario L. zeigt.
Harald Stutte
Harald Stutte
10.05.2024, 14:39 Uhr

Mario L. war ein Promiwirt im Stuttgarter Vorort Weilimdorf. Wer seine Pizzeria „Da
Mario“ nach gutem Essen schon am frühen Abend verlassen wollte, musste hartnäckig
sein. Denn schneller als man sich umdrehen konnte, spendierte Mario einen Grappa,
dann noch einen, eine Umarmung, viele freundliche Worte, und schon saß man wieder.
Mario machte bei seinen Gästen keinen Unterschied: Ob der Hartmut von nebenan, der
junge Neuzugang vom Bundesligisten VfB Stuttgart oder der CDU-Fraktionsvorsitzende
im baden-württembergischen Landtag – alles waren „la famiglia“.

Letzter hieß im Sommer 1992 Günther Oettinger, wurde später baden-württembergischer


Ministerpräsident, dann EU-Kommissar. Und sagte anlässlich eines CDU-Sommerfestes,
bei welchem der italienische Promiwirt kostenfrei das Catering stiftete, in die
anwesenden TV-Kameras: „Der Mario ist einer meiner besten Freunde.“

„Mario L. ist kein enger Freund von mir, ich gehe mit dem Begriff der Freundschaft
doch recht vorsichtig um. Er ist ein guter Bekannter“, hieß es von Oettinger genau
ein Jahr später. Was war geschehen?

Mario L. stand zwischenzeitlich unter Verdacht, ein führendes Mitglied der


kalabrischen ’Ndrangheta in Deutschland zu sein. Ein Mitglied des eutschland ist
nach Italien zum wichtigsten Markt der Mafia geworden, schreibt der Journalist
Sandro Mattioli in seinem aktuellen Buch „Germafia“. Das Land mache es dem
organisierten Verbrechen leicht, kriminell erworbenes Geld durch legale
Investitionen zu waschen. Manch Mafiosi verbrüdert sich gar mit der Politik, wie
der Fall Mario L. zeigt.
Harald Stutte
Harald Stutte
10.05.2024, 14:39 Uhr

Mario L. war ein Promiwirt im Stuttgarter Vorort Weilimdorf. Wer seine Pizzeria „Da
Mario“ nach gutem Essen schon am frühen Abend verlassen wollte, musste hartnäckig
sein. Denn schneller als man sich umdrehen konnte, spendierte Mario einen Grappa,
dann noch einen, eine Umarmung, viele freundliche Worte, und schon saß man wieder.
Mario machte bei seinen Gästen keinen Unterschied: Ob der Hartmut von nebenan, der
junge Neuzugang vom Bundesligisten VfB Stuttgart oder der CDU-Fraktionsvorsitzende
im baden-württembergischen Landtag – alles waren „la famiglia“.

Letzter hieß im Sommer 1992 Günther Oettinger, wurde später baden-württembergischer


Ministerpräsident, dann EU-Kommissar. Und sagte anlässlich eines CDU-Sommerfestes,
bei welchem der italienische Promiwirt kostenfrei das Catering stiftete, in die
anwesenden TV-Kameras: „Der Mario ist einer meiner besten Freunde.“

„Mario L. ist kein enger Freund von mir, ich gehe mit dem Begriff der Freundschaft
doch recht vorsichtig um. Er ist ein guter Bekannter“, hieß es von Oettinger genau
ein Jahr später. Was war geschehen?

Mario L. stand zwischenzeitlich unter Verdacht, ein führendes Mitglied der


kalabrischen ’Ndrangheta in Deutschland zu sein. Ein Mitglied des

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