Sie sind auf Seite 1von 91

Herzlich Willkommen!

Das Glückspielrecht (2 Tage)


Stand: 2023
Sämtliche Vervielfältigung unterliegt der Genehmigung der Kommunalakademie Deutschland.
Gliederung der Tage:
Das Seminar: Glücksspielrecht 2 Tage

Dauer: 9.00 Uhr bis 15.30 Uhr


Pausen:
10:30 Uhr bis 10:45 Uhr (15 Min.)
12:00 Uhr bis 13:00 Uhr (60 Min.)
14.30 Uhr bis 14.45 Uhr (15 Min.)

Wie immer gilt:


Sobald es zu Verständnisschwierigkeiten kommt, sofort fragen: Dieses Seminar soll Ihnen
von maximalstem Nutzen sein und neue Horizonte eröffnen. Falls Fragen auch im Nachgang
auftreten, schreiben Sie gern eine E-Mail an uns.

Die Kamera und der Ton sind selbstverständlich optional.

• Falls Sie technische Probleme haben oder den Kontakt zur Gruppe verlieren, bekommen Sie problemlos einen neuen Termin.

info@kommunalakademie-deutschland.de
Viel Erfolg
und
viel Spaß!
Inhaltsverzeichnis

Einführung: Gewerberechtliche Grundlagen


A. Grundlagen des Glückspielrechts
B. Der Glücksspielstaatsvertrag
C. Europarechtliche Bestimmungen
D. Zulassungsbestimmungen
A. § 33c GewO: Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit
B. § 33d GewO: Andere Spiele mit Gewinnmöglichkeit
C. § 33e GewO: Bauartzulassung und Unbedenklichkeitsbescheinigung
D. § 33h GewO: Spielbanken, Lotterien und Glückspiel
E. § 33i GewO: Spielhallen und spielhallenähnliche Unternehmen
E. Länderübergreifende Regelungen
F. Erlaubnisfähiges Glücksspiel
A. Online Poker / Virtuelle Automatenspiele
B. Pferdewetten im Internet
C. Sportwetten
D. erlaubte Sportwetten
E. bundesweite Soziallotterien
G. Aufstellen von Geld und Spielwarengeräten (Beschränkungen und Aufsicht)
H. Veranstaltung von Spielen
J. Pflichten des Gewerbetreibenden
K. Strafrechtliche Besonderheiten
L. Erörterung der Problemlagen bei:
1. Erlaubniserteilung
2. Härtefallregelung und gesetzliche Besonderheiten
3. Eilverfahren nach § 80 Abs. 2 VwGO und § 123 VwGO
M. Besondere Gewerbearten:
1. Spielcafé
2. Pseudospielhallen
3. Illegales Glückspiel im Gewerberecht
4. Online- Glückspiel
5. Sportwetten
N. Fragerunde
Einführung: Gewerberechtliche
Grundlagen

I. Art. 12 GG
II. § 1 GewO
III. Drei Betriebsformen des Gewerberechts
IV. Funktion der Gewerbeordnung

Kommunalakademie Deutschland : Grundlagen des Gewerberechts 6


Vorbetrachtung und Rechtsquellen

Die Grundlage des Gewerberechts bildet Art. 12 des GG.


Maßgeblich ist die freie Auswahl der beruflichen Tätigkeit.

Grundsätzlich gilt: Keine besondere Erlaubnis zur Ausübung nötig, außer es sind besondere
Regelungen im Gesetz (Qualifikation oder Meistererfordernis) vorhanden.
Neben der GewO regeln auch noch vor allem das Gaststättengesetz (GastG), die Handwerksordnung
(HwO) sowie das Personenbeförderungsgesetz (PBefG) und das Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG) das
Gewerberecht.
Diese Gesetze sind als „Ausnahmen oder Beschränkungen“ im Sinne des § 1 Abs. 1 GewO anzusehen,
obwohl sie entgegen dem Wortlaut dieser Norm („durch dieses Gesetz“) nicht in der GewO enthalten
sind.
Art. 12 GG

(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die
Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.
(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer
herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.
(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.

Sog. „Deutschengrundrecht“; diese stehen, im Unterschied zu sog. „Jedermanns-Grundrechten“, nur


deutschen Staatsbürgern zu. Es sind die in den Art. 8, 9, 11, 12 Abs. 1, 16 Abs. 1 und Abs. 2, 20 Abs.
4 und 33 Abs. 1-3 verbrieften Grundrechte. Auch das Recht der allgemeinen, unmittelbaren, freien,
gleichen und geheimen Wahl (Art. 38 Abs. 1) ist ein Deutschen-Grundrecht, wie sich aus dem Begriff
des Staatsvolks (Art. 20 Abs. 2) ergibt, der Ausländer und Staatenlose exkludiert (vgl. Art. 116 GG).
§ 1 GewO

§ 1 Grundsatz der Gewerbefreiheit


(1) Der Betrieb eines Gewerbes ist jedermann gestattet, soweit nicht durch dieses Gesetz Ausnahmen
oder Beschränkungen vorgeschrieben oder zugelassen sind.

(2) Wer gegenwärtig zum Betrieb eines Gewerbes berechtigt ist, kann von demselben nicht deshalb
ausgeschlossen werden, weil er den Erfordernissen dieses Gesetzes nicht genügt.
§ 1 GewO

Ausfertigungsdatum: 21.06.1869.
„Gewerbeordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Februar 1999 (BGBl. I S. 202), die
zuletzt durch Artikel 5 des Gesetzes vom 19. Juni 2020 (BGBl. I S. 1403) geändert worden ist“

Historisches: In der § 1 Abs. 1 der deutschen Gewerbeordnung (GewO) heißt es:


„Der Betrieb eines Gewerbes ist jedermann gestattet, soweit nicht durch dieses Gesetz Ausnahmen oder
Beschränkungen vorgeschrieben oder zugelassen sind.“

In § 1 Abs. 1 der Gewerbeordnung von 1869 steht:


„Der Betrieb eines Gewerbes ist jedermann gestattet, soweit nicht durch dieses Gesetz Ausnahmen oder
Beschränkungen vorgesehen oder zugelassen sind.“

Auch in der Weimarer Reichsverfassung war in Art. 151 Abs. 3 (WRV) zu lesen:
„Die Freiheit des Handels und Gewerbes wird nach Maßgabe der Reichsgesetze gewährleistet.“
Drei Betriebsformen des Gewerberechts

1. Stehende Gewerbe (Titel II) §§ 14 – 52 GewO

2. Reisegewerbe (Titel III) §§ 55 – 61 GewO

3. Marktgewerbe (Titel IV) §§ 64 – 71b GewO


Funktion der Gewerbeordnung

Grundsätzlich ist jedes Gewerbe frei. Notwendig ist daher in der Regel keine Erlaubnis, sondern allein
eine Anmeldung.

Es handelt sich um ein Verbot mit Erlaubnisvorbehalt, wenn eine berufliche Tätigkeit nur mit
einer gewissen Gefahrenrisiko ausgeübt werden kann (z.B. Elektriker).

Die Gewerbeordnung dient der Gefahrenabwehr.


Die Strafvorschriften der Gewerbeordnung (§§ 148-148b) gehören zum Nebenstrafrecht. Die
Gewerbeordnung enthält auch die Regelungen zum Gewerbezentralregister beim Bundesamt für
Justiz.

Die Europäische Dienstleistungsrichtlinie


(Richtlinie 2006/123/EG– Dienstleistungsrichtlinie) wurde mit Wirkung vom 28. Dezember 2009 in
die Gewerbeordnung eingepflegt und ist somit in nationales Recht umgesetzt und wird angewendet.
Drei Betriebsformen des Gewerberechts

1. Das stehende Gewerbe (Titel II) §§ 14 – 52 GewO


2. Reisegewerbe (Titel III) §§ 55 – 61 GewO
3. Marktgewerbe (Titel IV) §§ 64 – 71 GewO
Das stehende Gewerbe (Titel II) §§ 14 – 52 GewO

• Für das stehende Gewerbe gibt es keine Begriffsdefinition.


• Ein stehendes Gewerbe liegt dann vor, wenn die gewerbliche Tätigkeit weder dem Reisegewerbe
noch dem Marktgewerbe zuzuordnen ist.
• Liegt kein Reisegewerbe und kein Marktgewerbe vor, handelt es sich um ein stehendes Gewerbe
(sog. Negativdefinition).

Ganz wichtig: Ein stehendes Gewerbe kann nur von Selbstständigen ausgeübt werden.
Reisegewerbe (Titel III) §§ 55 – 61 GewO

Ein Reisegewerbe betreibt, wer gewerbsmäßig:


1. ohne vorhergehende Bestellung (ein Imker, der Honig verkauft) verkauft.
2. außerhalb einer gewerblichen Niederlassung oder ohne eine solche zu haben (nicht in
der Imkerei, sondern auf dem Marktplatz der Stadt X) handelt.
3. Waren feilbietet (Stand auf einem Biomarkt) oder Bestellungen aufsucht (die Bestellung
per E-Mail aufgrund Visitenkarte) oder ankauft (z.B. mobile Altschrottkäufer), Leistungen
anbietet (z.B. Verkauf einer Dienstleistung) oder Bestellungen auf Leistungen aufsucht
(Ausführen der Leistung).
4. unterhaltende Tätigkeiten als Schausteller oder nach Schaustellerart ausübt (z.B. der
lokale Zirkus oder ein lokaler Wahrsager).
5. Beispiele: Verkauf von Gegenständen auf der Straße; Blumenverkäufer in einem
Restaurant; Musiker in Restaurants.
Marktgewerbe (Titel IV) §§ 64 – 71 GewO

• Unter Marktgewerbe (z.B. Messen, Ausstellungen oder (Wochen-) Märkte) sind mit genehmigter
Ermächtigung (Verwaltungsakt) veranstaltete und mit dem Zweck versehene Einrichtungen, dass
Käufer und Verkäufer zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort
zusammenkommen.

• Charakteristisch hierfür ist der Handelszweck der Absatzförderung.

• Voraussetzung für die Einrichtung im Sinne des Marktgewerbes ist die Festsetzung durch die
Verwaltungsbehörde (§ 69 Abs. 1 GewO).
B
Abgrenzung zum Reise- und Marktgewerbe

• Jene Tätigkeit, die weder Reise- noch Marktgewerbe ist (Negativdefinition).

• Zu prüfen ist, ob die gewerbliche Tätigkeit zunächst ein Reise- oder Marktgewerbe ist. Liegen diese
Gewerbearten nicht vor, handelt es sich automatisch sich um ein stehendes Gewerbe.
B
Der Gewerbebegriff

Die Anwendbarkeit des Gewerberechts setzt zunächst voraus, dass ein „Gewerbe“ vorliegt. Gewerbe
ist eine auf Dauer und auf Gewinnerzielung gerichtete erlaubte und selbstständige Tätigkeit, die
keine Urproduktion, kein freier Beruf und nicht bloße Nutzung und Verwaltung eigenen
Vermögens ist.
Der Gewerbebegriff Dauer

Verwaltung /
Gewinnerzielun
Nutzung eigenes
Nach der „Gesamtbildtheorie“ soll das Vermögens g
Gesamtbild der zu beurteilenden
Tätigkeit geprüft werden.

Zielsetzung des Gewerberechts ist


es, jene gewerblichen Tätigkeiten zu
erkennen, die die Aufsicht durch die Gewerbe
Gewerbebehörden bedarf. Kein freier
erlaubt
Beruf

Keine
selbstständig
Urproduktion
B

Der Gewerbebegriff

1. Die Selbstständigkeit
2. Freiberuflichkeit
3. Auf Gewinnerzielung gerichtete, keine bloße Verwaltung eigenes
Vermögens
4. Auf Dauer angelegt
5. Erlaubtes Handeln
6. Keine Urproduktion (§ 6 GewO)
A. Grundlagen des Glückspielrechts
In Deutschland ist das Glücksspielrecht durch Landesgesetze und zum Anderen durch
Bundesrecht (GewO und Glücksspielstaatsvertrag 2021) geregelt.

Rechtsquellen:
1. GewO
2. Glücksspielstaatsvertrag
3. Ausführungen der Länder als Verwaltungsvorschrift
1. Z.B. Gesetz zur Ausführung des Glückspielstaatsvertrags NRW

4. Weitere, landesrechtliche Besonderheiten


5. Rechtsverordnungen
1. Z.B. Schulungsverordnung NRW (SuSchVO NRW)
6. Berichte und Statistiken
1. Z.B. Evaluationsbericht der obersten Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder nach § 32 GlüStV
B. Der Glücksspielstaatsvertrag
Die Länder haben im Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland (Glücksspielstaatsvertrag) in
der Fassung des Ersten Glücksspieländerungsstaatsvertrags, der in den meisten Ländern am 1. Juli
2012 in Kraft getreten ist und aktuell in der seit dem 1. Januar 2020 gültigen Fassung des Dritten
Glücksspieländerungsstaatsvertrags (im Folgenden „GlüStV 2012/2020“) Anwendung findet, das
Glücksspielrecht – ausgerichtet an den fünf gleichrangigen Zielen der Spielsuchtvorbeugung sowie -
bekämpfung, der Kanalisierung des natürlichen Spieltriebs der Bevölkerung in geordnete und
überwachte Bahnen, der Schwarzmarktbekämpfung, der Gewährleistung des Jugend- und
Spielerschutzes, der Manipulationsverhinderung und der Integritätswahrung des Sports –
ländereinheitlich geregelt.

Wesentliches Element des GlüStV 2012/2020 war das in § 4 Absatz 4 niedergelegte Verbot der
Veranstaltung und Vermittlung von Glücksspielen im Internet, von dem nur für den Eigenvertrieb und
die Vermittlung von Lotterien sowie die Veranstaltung und Vermittlung von Sportwetten abgewichen
werden konnte. Dieses Verbot diente der Begegnung von besonderen Gefahren von Glücksspielen im
Internet (vgl. Erläuterungen zum Ersten Glücksspieländerungsstaatsvertrag, S. 12) und wurde
aufgrund dieser Zielrichtung von der höchstrichterlichen europäischen und deutschen
Rechtsprechung als mit Unions- und deutschem Verfassungsrecht vereinbar bestätigt.
B. Der Glückspielstaatsvertrag
Die Ziele des Staatsvertrages sind gleichrangig und wie folgt festgeschrieben:
1. Das Entstehen von Glücksspielsucht und Wettsucht zu verhindern und die Voraussetzungen für eine
wirksame Suchtbekämpfung zu generieren.
2. Durch Begrenzung des Glücksspielangebotes, welches eine geeignete Alternative zum nicht erlaubten
Glücksspiel darstellt, den natürlichen Spieltrieb der Bevölkerung in geordnete und überwachte
Bahnen zu lenken sowie der Entwicklung und Ausbreitung von unerlaubten Glücksspielen in
Schwarzmärkten entgegenzuwirken.
3. Den Jugend- und den Spielerschutz zu gewährleisten.
4. Um sicherzustellen, dass Glücksspiele ordnungsgemäß durchgeführt, die Spieler vor betrügerischen
Machenschaften geschützt werden, die mit Glücksspielen verbundene Folge- und Begleitkriminalität
abgewehrt werden, und
5. Gefahren für die Integrität des sportlichen Wettbewerbs beim Veranstalten und Vermitteln von
Sportwetten vorzubeugen.
Um diese Ziele zu erreichen sind differenzierte Maßnahmen für die einzelnen
Glücksspielformen vorgesehen, um deren spezifischen Sucht-, Betrugs-, Manipulations- und
Krimi­nalitäts­gefährdungs­potentialen nicht zu fördern.
1 . Änderungen durch die Neuerung des Glücksspielstaatsvertrags
Mit dem Staatsvertrag zur Neuregulierung des Glücksspielwesens in Deutschland (Glücksspielstaatsvertrag 2021 – GlüStV
2021) sind ab dem 1. Juli 2021 insbesondere die bisher unter einem Totalverbot stehenden Glücksspiele im Internet wie
virtuelle Automatenspiele, Online-Poker und Onlinecasinospiele unter restriktiven Voraussetzungen erlaubnisfähig, um
Spielerinnen und Spielern eine legale, sichere Alternative zu den auf dem Schwarzmarkt angebotenen Spielen zu bieten.
Hintergrund:
Um den Spielerschutz in einem Glücksspielmarkt, der dann wesentlich mehr Angebote umfassen wird, noch besser zu
gewährleisten, werden zum einen die behördlichen Vollzugsmöglichkeiten verbessert und auf der anderen Seite die
bisherige zentrale Spielersperrdatei erweitert.
Die Spielersperrdatei umfasst künftig auch Spielhallen und Gaststätten (OASIS).
Zudem wurde ein individuelles Einzahlungslimit für Spielerinnen und Spieler im Internet festgelegt, das für alle Anbieter gültig
ist und grundsätzlich 1.000,00 Euro im Monat nicht überschreiten darf.
Zur Überwachung dieses anbieterübergreifenden Einzahlungslimits wird eine sog. Limitdatei unterhalten. Ebenfalls gilt, dass
das parallele Spielen von Glücksspielen im Internet unzulässig ist.
Um das anbieterübergreifende Spiel im Internet zu verhindern, müssen sich die Erlaubnisinhaber an eine weitere zentrale
Datei anschließen.
• Veranstalter von Sportwetten, Online-Casinospielen, Online-Poker und virtuellen Automatenspielen im Internet müssen
darüber hinaus ein technisches System einrichten und betreiben (sog. Safe-Server), welches sämtliche für die Durchführung
der Glücksspielaufsicht erforderlichen Daten erfasst und eine jederzeitige elektronische Kontrolle durch die zuständige
Aufsichtsbehörde ermöglichen muss.
• Eine weitere maßgebliche Neuerung des GlüStV 2021 ist die Schaffung der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder im
Land Sachsen-Anhalt.
2. Mustergültigkeit der Gesetzgebung in den einzelnen
Bundesländern
1. Glücksspielstaatsvertrag: Beschreibt grundlegende Regularien und Verweist auf die
Gesetzgebungskompetenz der Länder.
2. Ausführungsgesetze und Erlasse auf Grundlage des Glückspielstaatsvertrages sind
grundsätzlich Ländersache. Es ist unabdingbar, sich grundsätzlich vollumfänglich
den landesrechtlichen Gegebenheiten auszukennen.
3. Auch zählen dazu:
1. RECHTSVERORDNUNGEN (z.B. Verordnung über die Anforderungen an Sachkundenachweis
und Schulung des Personals von Spielhallen).
2. ERLASSE (z.B. Landesministerien erlassen grundsätzlich Erlasse als Verwaltungsvorschrift, um
den Glücksspielstaatsvertrag hinreichend zu konkretisieren und landesrechtlich aufzufüllen.
3. Ministerialblätter sind grundsätzlich auch Verwaltungsvorschriften.
Hierbei ist ein umfassender Kenntnisstand der landesrechtlichen Regelungen
unabdingbar.
C. Europarechtliche Bestimmungen
Der Glücksspielstaatsvertrag stellt Betreiber vor Herausforderungen in Bezug auf
Compliance- Vorschriften.
Online-Glückspiel ist ein großer Markt in der Bundesrepublik (6,4 Milliarden Euro
Umsatz)
Der Glücksspielstaatsvertrag unterscheidet zwischen Online-Casinospielen wie Roulette,
Blackjack, Baccarat und virtuellen Spielautomaten. Jedes Bundesland kann selbstständig
entscheiden, ob er Betreibern Lizenzen erteilt oder ein staatliches Monopol für das
Angebot von Casinospielen auferlegt. Das heißt, einzelne Bundesländern können
Betreibern untersagen, Roulette, Blackjack oder Baccarat anzubieten. 
Glücksspielbetreiber, die Online-Pokerspiele bereitstellen möchten, können über die
gemeinsame Behörde eine separate Lizenz beantragen. Viele Online-Casinos sind nicht
in der Lage, die damit einhergehende Geldwäsche wirksam zu begegnen, da es an
internen Geldwäsche-Experten, einer übergreifenden Anti-Geldwäschestrategie und
Kontrollprozessen wie „Know Your Customer (KYC)“, „Source of Funds (SOF)“ und
„Source of Wealth (SOW)“ mangelt.
C. Europarechtliche Bestimmungen
Konsequenz: Nach dem neuen Glücksspielvertrag müssen alle tätigen Online-
Casinos eine Lizenz erwerben, die sicherstellt, dass die Glücksspielseiten im
Internet bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen und zahlreiche Beschränkungen
einhalten, die von anderen internationalen Lizenzgebern nicht verlangt werden.

Beispiel: Die maltesische Glücksspielbehörde (Malta Gaming Authority, kurz


MGA) – der beliebteste Lizenzgeber in der EU – verlangt keine Limits bei
Einzahlungen oder Einsätzen, hat aber Vorschriften zur Verhinderung von
Geldwäsche und verbietet Minderjährigen den Zugang zu Glücksspielen mit
echtem Geld. Es ist nur ein Beispiel dafür, wie sich die Glücksspielregulierung von
Land zu Land unterscheidet.
C. Europarechtliche Bestimmungen
In der Bundesrepublik gelten:

• Einzahlungslimits: Spieler dürfen bei allen lizenzierten Anbietern nicht mehr als 1.000 Euro pro Monat einzahlen. Das
bedeutet, es gibt eine relativ niedrige Obergrenze für mögliche Gewinne. Um profitabel zu bleiben, müssen sich
Glücksspielbetreiber von der Masse abheben und für eine große Zahl an Spielern attraktiv sein. 
• Einsatzlimits: Einsätze sind an virtuellen Slots auf 1 € pro Spin begrenzt. Neben einer Wartezeit von 5 Sekunden für jede
Drehung ist eine weitere Einnahmequelle für die Betreiber eingeschränkt.
• Spielbeschränkungen: Insbesondere Live-Casino-Spiele, progressive Jackpots und Live-Wetten sind nach dem neuen Vertrag
verboten. 
• Steuern: Zusätzlich zu Umsatzbeschränkungen sind Steuern zu entrichten. Für jeden eingesetzten Euro wird eine Steuer von
5,3 % erhoben. Sie bieten nur Casino-Spiele an, die sich für sie auch lohnen.  
• Werbung: Die Werbung ist eingeschränkt. Influencer Marketing für virtuelle Slots ist verboten. Außerdem darf zwischen 6:00
und 21:00 Uhr keine Werbung für virtuelle Spielautomaten, Online-Poker und andere Casinospiele in Fernsehen, Radio und
anderen Medien ausgestrahlt werden. Insbesondere darf sich die Werbung nicht an Minderjährige oder andere gefährdete
Gruppen richten oder diese in irgendeiner Form darstellen. 
• Identitätsprüfung: Eine der wichtigsten Neuregelungen ist die Verifizierung der Spieler. Bei der Registrierung müssen die
Spieler ihre Identität nachweisen, damit Minderjährige keinen Zugriff auf Spiele haben und betrügerische Aktivitäten
verhindert werden. Betreiber müssen einen zugelassenen Anbieter von ID-Verifizierungsdiensten auswählen und einen
nahtlosen wie einfachen Prozess implementieren, um Spieler nicht zu verdrängen. Ein langwieriger Prozess führt dazu, dass
die Nutzer den Verifizierungsschritt abbrechen und zu einem anderen Anbieter wechseln. IDnow ist ein solcher akkreditierter
Dienstleister, der Betreibern mit Optionen wie AutoIdent oder VideoIdent eine KI-gestützte Spielerverifizierung bietet. 

• Verhinderung von Glücksspielen für Minderjährige. 


C. Europarechtliche Bestimmungen
Nach Maßgabe des GlüStV 2021 und ggf. weiterer bundes- und landesrechtlicher Bestimmungen sind
folgende Glücksspielarten (unabhängig von der konkreten Zuständigkeit der GGL) er­laub­nis­fähig:

1. die Veranstaltung und Vermittlung von Lotterien (einschließlich der gewerblichen Spielvermittung) und
Sportwetten,
2. die Veranstaltung von virtuellen Auto­maten­spielen, Online-Poker und Online-Casinospielen,
3. der Betrieb von Spielbanken und Spiel­hallen,
4. die Veranstaltung und Vermittlung von Pferdewetten nach dem Rennwett- und Lotteriegesetz
(Rennvereine mit Totalisator und Buchmacher) und im Internet,
5. für Gaststätten (Schank- und Speisewirtschaften und Beherbergungsbetriebe) und Wettannahmestellen
der Buchmacher, soweit sie Geld- oder Warenspielgeräte mit Gewinnmöglichkeit bereithalten.
Für die Erlaubniserteilung von erlaubnisfähigen Glücksspielangeboten im Internet ist ab 1.1.2023 die
Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder im Rahmen der zugewiesenen Aufgaben (z. Bsp. nicht für
Online-Casinospiel gem. § 22c GlüStV 2021) zuständig.
D. Zulassungsbestimmungen

A. § 33c Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit


(1) Wer gewerbsmäßig Spielgeräte, die mit einer den Spielausgang beeinflussenden technischen Vorrichtung ausgestattet sind, und die die
Möglichkeit eines Gewinnes bieten, aufstellen will, bedarf der Erlaubnis der zuständigen Behörde. Die Erlaubnis berechtigt nur zur
Aufstellung von Spielgeräten, deren Bauart von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zugelassen ist. Sie kann mit Auflagen, auch im
Hinblick auf den Aufstellungsort, verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit, der Gäste oder der Bewohner des
jeweiligen Betriebsgrundstücks oder der Nachbargrundstücke oder im Interesse des Jugendschutzes erforderlich ist; unter denselben
Voraussetzungen ist auch die nachträgliche Aufnahme, Änderung und Ergänzung von Auflagen zulässig.

(2) Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn


1. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass der Antragsteller die für die Aufstellung von Spielgeräten erforderliche Zuverlässigkeit nicht besitzt; die
erforderliche Zuverlässigkeit besitzt in der Regel nicht, wer in den letzten drei Jahren vor Stellung des Antrages wegen eines Verbrechens, wegen Diebstahls,
Unterschlagung, Erpressung, Hehlerei, Geldwäsche, Betruges, Untreue, unerlaubter Veranstaltung eines Glücksspiels, Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel
oder wegen eines Vergehens nach § 27 des Jugendschutzgesetzes rechtskräftig verurteilt worden ist,

2. der Antragsteller nicht durch eine Bescheinigung einer Industrie- und Handelskammer nachweist, dass er über die für die Ausübung des Gewerbes
notwendigen Kenntnisse zum Spieler- und Jugendschutz unterrichtet worden ist, oder

3. der Antragsteller nicht nachweist, dass er über ein Sozialkonzept einer öffentlich anerkannten Institution verfügt, in dem dargelegt wird, mit welchen
Maßnahmen den sozialschädlichen Auswirkungen des Glücksspiels vorgebeugt werden soll.

(3) Der Gewerbetreibende darf Spielgeräte im Sinne des Absatzes 1 nur aufstellen, wenn ihm die zuständige Behörde schriftlich bestätigt hat,
daß der Aufstellungsort den auf der Grundlage des § 33f Abs. 1 Nr. 1 erlassenen Durchführungsvorschriften entspricht. Sollen Spielgeräte in
einer Gaststätte aufgestellt werden, so ist in der Bestätigung anzugeben, ob dies in einer Schank- oder Speisewirtschaft oder in einem
Beherbergungsbetrieb erfolgen soll. Gegenüber dem Gewerbetreibenden und demjenigen, in dessen Betrieb ein Spielgerät aufgestellt
worden ist, können von der zuständigen Behörde, in deren Bezirk das Spielgerät aufgestellt worden ist, Anordnungen nach Maßgabe des
Absatzes 1 Satz 3 erlassen werden. Der Aufsteller darf mit der Aufstellung von Spielgeräten nur Personen beschäftigen, die die
Voraussetzungen nach Absatz 2 Nummer 2 erfüllen.
Wer benötigt eine Erlaubnis zum Aufstellen von Spielgeräten mit
Gewinnmöglichkeit nach § 33 c GewO?

Der Aufsteller der Spielgeräte benötigt persönlich eine Erlaubnis, die nicht übertragbar ist.
Bei Personengesellschaften (z. B. GbR, OHG) ist für jeden Gesellschafter eine Erlaubnis
erforderlich.
Bei juristischen Personen (GmbH/ UG) beantragt die juristische Person die Erlaubnis, wobei
die Unterlagen für die Zuverlässigkeitsprüfung von jedem Geschäftsführer einzureichen sind.
Die Erlaubnis berechtigt nur zur Aufstellung von Spielgeräten, deren Bauart von der
Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zugelassen ist. Die Erlaubnis kann mit Auflagen (§ 36
VwVfG), auch im Hinblick auf den Aufstellungsort, verbunden werden, soweit dies zum
Schutze der Allgemeinheit, der Gäste oder der Bewohner des jeweiligen Betriebsgrundstücks
oder der Nachbargrundstücke oder im Interesse des Jugendschutzes erforderlich ist; unter
denselben Voraussetzungen ist auch die nachträgliche Aufnahme, Änderung und Ergänzung
von Auflagen zulässig.
Wer ist Aufsteller eines Spielgerätes?
Aufsteller ist, wer für das Gerät (oder die Geräte) als Unternehmer oder Mitunternehmer das
Unternehmerrisiko trägt. Besitz an den Aufstellungsräumen oder Eigentum am Gerät sind nicht
notwendig. Eine bloße Umsatzbeteiligung begründet keine Mitunternehmerposition.
Erlaubnispflichtig ist nicht schon das Aufstellen im Sinne der räumlichen Positionierung der Spielgeräte,
sondern erst der beabsichtigte Betrieb der positionierten Spielgeräte.
Beispiel: Wenn also ein Gastwirt G (Betreiber) gegen Gewinnbeteiligung der Happy-Automaten GmbH A
(=Aufsteller) die Aufstellung von Spielgeräten gestattet, die dieser vom Eigentümer der Geräte B
gemietet hat, erfüllt lediglich A das Merkmal „aufstellen“ im Sinne des § 33c Abs. 1 Satz 1 GewO.
Achtung Mitaufstellerposition:
Zum Mitaufsteller wird der Gastwirt erst dann, wenn er nicht nur am Gewinn beteiligt wird, sondern
darüber hinaus auch am Risiko, also z. B. an den Investitions-, Reparatur- oder Mietkosten. Im Falle der
Mitunternehmer- bzw. Mitaufstellerschaft sind beide erlaubnispflichtig.
Der Gastwirt, der lediglich die Räume zur Verfügung stellt, hat darauf zu achten, dass der Aufsteller im
Besitz der Geeignetheitsbestätigung ist und insgesamt nur die zulässige Anzahl von Spielgeräten
aufstellt, da der Gastwirt andernfalls eine Ordnungswidrigkeit nach § 19 Abs. 1 Nr. 2 SpielVO begeht
(Seminar: Ordnungswidrigkeit im BGastG!)
Was ist ein „Spielgerät“ im Sinne der gesetzlichen Vorschrift?

Ein Spielgerät im Sinne des § 33c GewO liegt immer dann vor, wenn das Gerät
mit einer technischen Vorrichtung ausgestattet ist, die als „zweite Kraft“ einen
eigenständigen (selbstwirkenden) und für den Spielausgang ausschlaggebenden
Einfluss auf den Spielerfolg hat.

Der Spieler kann in diesem Fall den Spielablauf durch eigene Handlungen nicht
unmittelbar bestimmen.
Der Spielerfolg wird vielmehr durch eine selbstwirkende, besonders
konstruierte Vorrichtung entscheidend beeinflusst.
Das Spielgerät muss die Möglichkeit eines Gewinnes bieten. Es ist unerheblich,
ob es sich um einen Geldgewinn oder um einen Warengewinn handelt.
Wo wird die Erlaubnis beantragt?
Wer die Aufstellung von Automaten als selbstständiges Gewerbe
betreibt, muss die Erlaubnis bei der zuständigen Behörde seiner
Hauptniederlassung beantragen.
Meist sind die Gewerbeämter zuständig; bitte beachten Sie bei der
Automatenaufstellung stets § 14 Abs. 3 GewO und das Seminar: „Die
Aufstellung von (Spiel-) Automaten“.
Wer muss an der IHK-Unterrichtung teilnehmen? Wo kann die
Unterrichtung gemacht werden?

Seit dem 1. September 2013 hat jeder Aufsteller sowie die mit der Aufstellung betrauten
Angestellten einen IHK-Unterrichtungsnachweis vorzulegen. Dies gilt aber nicht für die
Erlaubnisinhaber, die bereits vor dem 1. September 2013 eine Erlaubnis besaßen (Bestandsschutz).
Die Bestandsschutzregelung erfasst nicht die Angestellten, die bereits vor dem 1. September 2013
eingestellt wurden. Diese haben, soweit sie mit der Aufstellung der Automaten befasst sind, einen
Unterrichtungsnachweis einer IHK vorzulegen. Wer tatsächlich mit der Aufstellung der Automaten
„befasst“ ist, muss im Einzelfall entschieden werden. Betroffen ist Personal, welches die Geräte vor
Ort aufstellt. Personen, die ausschließlich im Büro eingesetzt werden oder bereits aufgestellte
Geräte warten, benötigen keine IHK-Unterrichtung.
Eine Anerkennung ausländischer Unterrichtungsnachweise erfolgt nach Maßgabe des § 13c GewO.
In diesem Verfahren wird geklärt, ob der vorgelegte Unterrichtungsnachweis mit dem deutschen
IHK-Unterrichtungsnachweis vergleichbar ist. Unterscheidet sich der vorgelegte
Unterrichtungsnachweis erheblich, ohne dass die Berufspraxis des Antragstellers dies ausgleicht, so
muss dieser an der IHK-Unterrichtung teilnehmen.
Was ist ein Sozialkonzept?
Neben der IHK-Unterrichtung muss der Antragsteller nachweisen, dass er über ein Sozialkonzept einer öffentlich
anerkannten Institution verfügt, in dem dargelegt wird, mit welchen Maßnahmen den sozialschädlichen
Auswirkungen des Glücksspiels vorgebeugt werden soll.
Das Sozialkonzept soll veranschaulichen, wie der Aufsteller und seine Beschäftigten frühzeitig problematisches
Spielverhalten erkennen.
Das Konzept ist auf das gesamte Unternehmen des Aufstellers bezogen, d. h. es umfasst den Gewerbetreibenden
und seine Angestellten.
Bestandteile eines derartigen Konzepts sind u. a. Regelungen über die Schulung des Personals, Hinweise auf
Beratungsangebote sowie die Schaffung von Möglichkeiten für Spieler, ihre Gefährdung einzuschätzen. Durch die
Einbeziehung auch des Personals in das Konzept soll gewährleistet werden, dass nicht nur der Aufstellunternehmer,
sondern auch seine vor Ort tätigen Mitarbeiter in Suchtfragen geschult sind und z. B. gefährdete Spieler erkennen
und entsprechend reagieren können. Die Verfügbarkeit von entsprechendem Informationsmaterial mit Hinweisen
auf Beratungsangebote für suchtgefährdete Spieler ist ebenfalls Bestandteil des Konzepts. Öffentlich anerkannte
Institutionen, die derartige Konzepte entwickeln, sind insbesondere Einrichtungen für Suchtfragen und der
Suchthilfe und -prävention. Zu den öffentlich anerkannten Institutionen, die ein entsprechendes Sozialkonzept
bereits entwickelt haben, gehört z. B. der Caritasverband für das Erzbistum Berlin e. V.

Hinweis: Ein Sozialkonzept muss ebenso wie der IHK-Unterrichtungsnachweis nur von Gewerbetreibenden vorgelegt
werden, die ab dem 1. September 2013 eine Erlaubnis beantragen.
Aus § 6 SpielV ergeben sich folgende Pflichten, die bei der
Aufstellung zu beachten sind (Pflichten des Aufstellers):
• Es dürfen nur Geld- oder Warenspielgeräte aufgestellt werden, an denen das Zulassungszeichen deutlich sichtbar
angebracht ist.
• Spielregeln und den Gewinnplan sind deutlich sichtbar anzubringen.
• Gegenstände, die nicht als Gewinne ausgesetzt sind, dürfen nicht so aufgestellt sein, dass sie dem Spieler als Gewinne
erscheinen könnten.
• Lebende Tiere dürfen nicht als Gewinn ausgesetzt werden.
• Am Geldspielgerät sind deutlich sichtbare Warnhinweise anzubringen, die sich auf das übermäßige Spielen und auf den
Jugendschutz beziehen sowie Hinweise auf Beratungsmöglichkeiten bei pathologischem Spielverhalten.
• Der Aufsteller hat in einer Spielhalle Informationsmaterial über Risiken des übermäßigen Spielens sichtbar auszulegen.
• Einhaltung des Jugendschutzes.
• Unbedenklichkeitsbescheinigung oder den Abdruck der Unbedenklichkeitsbescheinigung sowie der Erlaubnisbescheid
sind zur Einsichtnahme bereitzuhalten.
• Ein Geldspielgerät darf nur in Räumen von Schank- oder Speisewirtschaften, in denen Getränke oder zubereitete Speisen
zum Verzehr an Ort und Stelle verabreicht werden, oder in Beherbergungsbetrieben, Spielhallen oder ähnlichen
Unternehmen oder Wettannahmestellen der konzessionierten Buchmacher aufgestellt werden.
Welche Unterlagen werden in der Regel
benötigt?
• Ausgefülltes Antragsformular
• Kopie des Personalausweises oder eines vergleichbaren Identifikationspapiers
• Nachweis der unternehmerischen Rechtsform (Handelsregisterauszug und gegebenenfalls
• eine Ausfertigung des Gesellschaftervertrages)
• Polizeiliches Führungszeugnis zur Vorlage bei einer Behörde (nicht älter als 3 Monate)
• Auskunft aus dem Gewerbezentralregister zur Vorlage bei einer Behörde (nicht älter als 3
• Monate)
• Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamts (nicht älter als 3 Monate)
• Auskunft über Einträge im Schuldnerverzeichnis und im Insolvenzregister
• Teilnahmebescheinigung einer IHK-Unterrichtung sowie über ein Sozialkonzept einer öffentlich anerkannten
Institution
• Beachten Sie, dass die genannten Unterlagen nur eine Orientierung darstellen. Setzen Sie sich
• vor Beantragung mit der örtlich zuständigen Erlaubnisbehörde in Verbindung.
Aufstellort des Spielautomaten
h.) Darf ein Spielautomat überall aufgestellt werden?
• Nein, ein Geldspielgerät darf nur in Räumen von Schank- oder Speisewirtschaften, in denen Getränke oder zubereitete
Speisen zum Verzehr an Ort und Stelle verabreicht werden, oder in Beherbergungsbetrieben, Spielhallen oder ähnlichen
Unternehmen oder in Wettannahmestellen der konzessionierten Buchmacher, es sei denn in den Geschäften werden
Sportwetten vermittelt, aufgestellt werden.
• Geldspielgeräte dürfen nicht aufgestellt werden auf Volksfesten, Schützenfesten oder ähnlichen Veranstaltungen,
Jahrmärkten oder Spezialmärkten. Auch nicht in Trinkhallen, Speiseeiswirtschaften, Milchstuben und Betrieben, in
denen die Verabreichung von Speisen oder Getränken nur eine untergeordnete Rolle spielt.
• Zudem ist eine Aufstellung untersagt in Schank- oder Speisewirtschaften oder Beherbergungsbetrieben, die sich auf
Sportplätzen, in Sporthallen, Tanzschulen, Badeanstalten, Sport- oder Jugendheimen oder Jugendherbergen befinden,
oder anderen Einrichtungen, die überwiegend von Kindern und Jugendlichen besucht werden.
• Ein Warenspielgerät darf nur in Räumen von Schank- oder Speisewirtschaften, in denen Getränke oder zubereitete
Speisen zum Verzehr an Ort und Stelle verabreicht werden, oder in Beherbergungsbetrieben (mit Ausnahme von
Trinkhallen, Speiseeiswirtschaften, Milchstuben und anderen
• Einrichtungen, die überwiegend von Kindern und Jugendlichen besucht werden), in Spielhallen oder ähnlichen
Unternehmen, in Wettannahmestellen der konzessionierten Buchmacher, es sei denn in den Geschäften werden
Sportwetten vermittelt, oder auf Volksfesten, Schützenfesten oder ähnlichen Veranstaltungen, Jahrmärkten oder
Spezialmärkten aufgestellt werden.
• Grundsätzlich dürfen höchstens zwei Geld- oder Warenspielgeräte in den o.g. Räumlichkeiten aufgestellt werden. Für
Spielhallen und ähnliche Unternehmen gilt, dass je 12 Quadratmeter ein Spielgerät aufgestellt werden darf. Die
Gesamtzahl von 12 Spielgeräten darf nicht überschritten werden
D. Zulassungsbestimmungen

B. § 33 d GewO: Andere Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit


(1) Wer gewerbsmäßig ein anderes Spiel mit Gewinnmöglichkeit veranstalten will, bedarf der Erlaubnis der zuständigen
Behörde. Die Erlaubnis kann mit einer Befristung erteilt und mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze der
Allgemeinheit, der Gäste oder der Bewohner des Betriebsgrundstücks oder der Nachbargrundstücke oder im Interesse des
Jugendschutzes erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachträgliche Aufnahme, Änderung und
Ergänzung von Auflagen zulässig.
(2) Die Erlaubnis darf nur erteilt werden, wenn der Antragsteller im Besitz einer von dem Bundeskriminalamt erteilten
Unbedenklichkeitsbescheinigung oder eines Abdruckes der Unbedenklichkeitsbescheinigung ist.
(3) Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß der Antragsteller oder der
Gewerbetreibende, in dessen Betrieb das Spiel veranstaltet werden soll, die für die Veranstaltung von anderen Spielen
erforderliche Zuverlässigkeit nicht besitzt. § 33c Absatz 2 Nummer 1 zweiter Halbsatz gilt entsprechend.
(4) Die Erlaubnis ist zurückzunehmen, wenn bei ihrer Erteilung nicht bekannt war, daß Tatsachen der in Absatz 3
bezeichneten Art vorlagen. Die Erlaubnis ist zu widerrufen, wenn
1. nach ihrer Erteilung Tatsachen der in Absatz 3 bezeichneten Art eingetreten sind,
2. das Spiel abweichend von den genehmigten Bedingungen veranstaltet wird oder
3. die Unbedenklichkeitsbescheinigung zurückgenommen oder widerrufen worden ist.

(5) Die Erlaubnis kann widerrufen werden, wenn bei der Veranstaltung des Spieles eine der in der Erlaubnis enthaltenen
Auflagen nicht beachtet oder gegen § 6 des Jugendschutzgesetzes verstoßen worden ist.
Was ist ein „anderes Spiel mit Gewinnmöglichkeit“ im Sinne der
gesetzlichen Vorschrift?

Zu den Spielen mit Gewinnmöglichkeiten, die nicht unter § 33c GewO


fallen, gehören Geschicklichkeitsspiele ohne technische
Spieleinrichtung, bei denen der Spieler den Spielablauf durch eigene
Handlung unmittelbar bestimmen kann.
(Z.B. „Der heiße Draht“)
Benötige ich eine Bescheinigung des Bundeskriminalamtes und wenn
ja, warum?

Es wird eine Unbedenklichkeitsbescheinigung verlangt. Das


Bundeskriminalamt prüft in diesem Zusammenhang, ob es sich beim
beabsichtigten Spiel um ein zulässiges Geschicklichkeitsspiel im Sinne von §
33d GewO oder ein unerlaubtes Glücksspiel handelt. Ein
Geschicklichkeitsspiel ist gegeben, wenn nach den Spieleinrichtungen und
Spielregeln und der Übung der Mitspielenden der Durchschnitt der
Teilnehmenden es mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Hand haben, durch
Geschicklichkeit den Ausgang des Spiels zu bestimmen.

Das unerlaubte Glücksspiel ist hingegen dadurch geprägt, dass der


Spielerfolg allein oder überwiegend vom Zufall abhängt.
Ort der Veranstaltung
§ 4 SpielV sieht vor, dass Spiele, bei denen der Gewinn in Geld besteht, nur
in einer Spielhalle oder einem ähnlichen Unternehmen stattfinden dürfen,
wobei höchstens drei andere Spiele veranstaltet werden dürfen. Beim
Warengewinn darf gemäß § 5 SpielV das Spiel nur auf Volksfesten,
Schützenfesten, Jahrmärkten, Spezialmärkten (als Reisegewerbe) oder in
Gaststätten veranstaltet werden.

Unzulässig ist die Veranstaltung in Trinkhallen, Speiseeiswirtschaften,


Milchstuben oder in Einrichtungen, die überwiegend von Kindern oder
Jugendlichen besucht werden.
Welche Unterlagen werden in der Regel bei Antragstellung benötigt?

Entsprechender Antrag der zuständigen Behörde (nach Mustervordruck!)


• Polizeiliches Führungszeugnis zur Vorlage bei einer Behörde (nicht älter
als 3 Monate)
• Auskunft aus dem Gewerbezentralregister zur Vorlage bei einer Behörde
(nicht älter als 3 Monate)
• Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamts (nicht älter als 3
Monate)
• Auskunft über Einträge im Schuldnerverzeichnis und im Insolvenzregister
• Unbedenklichkeitsbescheinigung des Bundeskriminalamtes, § 33d Abs. 2
GewO
Welche Pflichten kommen als Betreiber auf mich zu?

• Spielregeln und Gewinnplan sind deutlich sichtbar anzubringen.


Gegenstände, die nicht als Gewinne ausgesetzt sind, dürfen nicht so
aufgestellt sein, dass sie dem Spieler als Gewinne erscheinen können
(z.B. der goldene Pokal als vermeindliche Prämienauslobung).
• Lebende Tiere dürfen nicht als Gewinn ausgesetzt werden.
• Unbedenklichkeitsbescheinigung oder den Abdruck der
Unbedenklichkeitsbescheinigung sowie der Erlaubnisbescheid zur
Einsichtnahme sind bereitzuhalten.
• Einhaltung der Jugendschutzvorschriften.
D. Zulassungsbestimmungen

C. § 33e GewO: Bauartzulassung und Unbedenklichkeitsbescheinigung


(1) Die Zulassung der Bauart eines Spielgerätes oder ihrer Nachbaugeräte und die
Unbedenklichkeitsbescheinigung für andere Spiele (§§ 33c und 33d) sind zu versagen, wenn die Gefahr besteht,
dass der Spieler unangemessen hohe Verluste in kurzer Zeit erleidet. Für andere Spiele im Sinne des § 33d kann
die Unbedenklichkeitsbescheinigung auch versagt werden, wenn das Spiel durch Veränderung der
Spielbedingungen oder durch Veränderung der Spieleinrichtung mit einfachen Mitteln als Glücksspiel im Sinne
des § 284 des Strafgesetzbuches veranstaltet werden kann. Ein Versagungsgrund im Sinne des Satzes 2 liegt
insbesondere dann vor, wenn
1. es sich um ein Karten-, Würfel- oder Kugelspiel handelt, das von einem Glücksspiel im Sinne des § 284 des
Strafgesetzbuches abgeleitet ist, oder
2. das Spiel nach den zur Prüfung eingereichten Bedingungen nicht wirtschaftlich betrieben werden kann.
(2) Die Zulassung ist ganz oder teilweise, die Unbedenklichkeitsbescheinigung ist ganz zurückzunehmen oder zu
widerrufen, wenn Tatsachen bekannt werden, die ihre Versagung rechtfertigen würden, oder wenn der
Antragsteller zugelassene Spielgeräte an den in dem Zulassungsschein bezeichneten Merkmalen verändert oder
ein für unbedenklich erklärtes Spiel unter nicht genehmigten Bedingungen veranstaltet.
(3) Die Zulassung und die Unbedenklichkeitsbescheinigung können mit einer Befristung erteilt und mit Auflagen
verbunden werden.
(4) Bei serienmäßig hergestellten Spielen nach § 33d genügt es, wenn die Unbedenklichkeitsbescheinigung für
das eingereichte Spiel und für Nachbauten ein Abdruck der Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilt wird.
D. Zulassungsbestimmungen
C. § 33e GewO: Bauartzulassung und Unbedenklichkeitsbescheinigung

1. Bauartzulassung: Zulassungsverfahren nach § 11 SpielV!


1. Antrag
2. Zulassungsprüfung gem. § 12 Abs. 3 SpielV
3. Zulassung durch Verwaltungsakt nach § 35 VwVfG

2. Unbedenklichkeitsbescheinigung (Rechtsgrund: § 33f Abs. 2 Nr. 2 der Verordnung


über das Verfahren bei der Erteilung von Unbedenklichkeitsbescheinigungen für
andere Spiele im Sinne des § 33d Abs. 1 der Gewerbeordnung (Verordnung zur
Erteilung von Unbedenklichkeitsbescheinigungen - UnbBeschErtV)
1. Antrag
2. Unbedenklichkeitsprüfung
3. Bescheinigung durch Verwaltungsakt nach § 35 VwVfG
D. Zulassungsbestimmungen
C. § 33e GewO: Bauartzulassung und Unbedenklichkeitsbescheinigung
1. Gefahr unangemessen hoher Verluste in kurzer Zeit
2. Zusätzlicher Versagungsgrund bei anderen Spielen
3. Regelbeispiele des S. 3 Karten-, Würfel-, oder Kugelspiel.
4. Unwirtschaftliche Betriebsweise (Nr. 2)
5. Mit einfachen Mitteln veränderbar (S. 2)

Sodann erfolgt die Rücknahme oder der Widerruf (§§ 48 o. 49 VwVfG von
Bauartzulassung und Unbedenklichkeitsbescheinigung.
1. Bei Bekanntwerden von die Versagung rechtfertigenden Tatsachen (Abs. 2
1. Var.)
2. Veränderung von Spielgeräten durch den Antragsteller (Abs. 2 Var. 2)
D. Zulassungsbestimmungen
§ 33h Spielbanken, Lotterien, Glücksspiele
Die §§ 33c bis 33g finden keine Anwendung auf
1. die Zulassung und den Betrieb von Spielbanken,
2. die Veranstaltung von Lotterien und Ausspielungen, mit Ausnahme der
gewerbsmäßig betriebenen Ausspielungen auf Volksfesten, Schützenfesten
oder ähnlichen Veranstaltungen, bei denen der Gewinn in geringwertigen
Gegenständen besteht,
3. die Veranstaltung anderer Spiele im Sinne des § 33d Abs. 1 Satz 1, die
Glücksspiele im Sinne des § 284 des Strafgesetzbuches sind.
D. Zulassungsbestimmungen
Es gelten durch die Ausklammerung bundesrechtliche Regeln.
1. Begriff Spielbank / Casino
Bis zum Anfang der 1970er-Jahre befanden sich die zwölf deutschen Spielbanken ausnahmslos in klassischen Kurorten und Seebädern. Es
dominierte das Große Spiel wie Roulette, Spielautomaten hatten keine große Bedeutung. Eine drastische Veränderung begann Mitte der
1970er-Jahre im Zuge zahlreicher Neueröffnungen von Spielbanken. Bereits 2005 gab es unter den inzwischen 80 Spielbanken 31
sogenannte Automatendependancen, in denen ausschließlich Spielautomaten angeboten wurden. 2018 trat die Technische Richtlinie 5.0
in Kraft, die das Automatenspiel in Spielhallen deutlich restriktiver regulierte und dafür sorgte, dass vermehrt Spieler die weniger
limitierten Automatenspiele in den deutschen Spielbanken nutzen.
In den 16 Bundesländern gibt es jeweils unterschiedliche Modelle für die Regulierung von Spielbanken. Zu den Modellen gehören das
Staatsmonopol, das Privatmonopol, das private Konzessionsmodell mit mehreren Konzessionären und in Bayern die Staatliche
Lotterieverwaltung.
Als Spielbank oder Casino dürfen sich nur Institutionen bezeichnen, die staatlich betrieben werden. Spielhallen können hingegen von
Privatpersonen betrieben werden, die dafür aber über eine Konzession vom Staat verfügen müssen.

NRW Beispiel: Auf Grundlage des Spielbankgesetzes vom 29.05.2020 und der Spielbankverordnung NRW vom 18.11.2020 (SpielVO
NRW) besteht nunmehr die Möglichkeit, eine Konzession für den Betrieb von Spielbanken zu erteilen. Diese Konzession berechtigt den
Konzessionsinhaber bis zu maximal 6 Spielbanken zu betreiben.

Seit Ende 2015 veröffentlichen; die deutschen Aufsichtsbehörden eine sog. „White List“. In dieser Liste sind diejenigen Anbieter enthalten,
die in unterschiedlichen Glücksspielsegmenten eine gültige Erlaubnis aus Deutschland besitzen. Die „White List“ wird bis zum 31. Dezember
2022 beim Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt veröffentlicht, ab dem 1. Januar 2023 übernimmt die Gemeinsame
Glücksspielbehörde der Länder diese Aufgabe.
Staatlich-konzessioniertes Glücksspiel als Regelfall

Ziel der staatlichen Zusicherung:


• Kontrolliertes Spiel zum Schutz der Spieler vor Ausbeutung des Spieltriebes
• Eindämmung illegalen Spiels

Um dieses Ziel zu erreichen, erteilen die Innenminister der Länder eine


Konzession zum Betrieb einer Spielbank. Die Zahl der konzessionierten
Spielbanken sowie das Spielangebot sind begrenzt. Jede Spielbank steht nach
Erteilung der Konzession im kontinuierlichen Dialog mit den Aufsichtsbehörden
entsprechend den Vorgaben des Spielbankgesetzes, der Spielordnung und dem
öffentlichen Auftrag.
D. Zulassungsbestimmungen
§ 33i Spielhallen und ähnliche Unternehmen
(1) Wer gewerbsmäßig eine Spielhalle oder ein ähnliches Unternehmen betreiben will, das
ausschließlich oder überwiegend der Aufstellung von Spielgeräten oder der Veranstaltung anderer
Spiele im Sinne des § 33c Abs. 1 Satz 1 oder des § 33d Abs. 1 Satz 1 dient, bedarf der Erlaubnis der
zuständigen Behörde. Die Erlaubnis kann mit einer Befristung erteilt und mit Auflagen verbunden
werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit, der Gäste oder der Bewohner des
Betriebsgrundstücks oder der Nachbargrundstücke vor Gefahren, erheblichen Nachteilen oder
erheblichen Belästigungen erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die
nachträgliche Aufnahme, Änderung und Ergänzung von Auflagen zulässig.
(2) Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn
1. die in § 33c Absatz 2 Nummer 1 oder § 33d Absatz 3 genannten Versagungsgründe vorliegen,
2. die zum Betrieb des Gewerbes bestimmten Räume wegen ihrer Beschaffenheit oder Lage den polizeilichen
Anforderungen nicht genügen oder
3. der Betrieb des Gewerbes eine Gefährdung der Jugend, eine übermäßige Ausnutzung des Spieltriebs, schädliche
Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes oder sonst eine nicht zumutbare Belästigung
der Allgemeinheit, der Nachbarn oder einer im öffentlichen Interesse bestehenden Einrichtung befürchten lässt.
§ 33i sieht vor, dass jeder, der eine Spielhalle oder ein ähnliches Gewerbe eröffnen möchte, eine
entsprechende Betriebserlaubnis oder Spielhallenerlaubnis der jeweils zuständigen Behörde
nachweisen muss. Um diese zu beantragen, sind folgende Dokumente und Unterlagen notwendig:
• Gültiger Personalausweis oder Reisepass und eine Meldebescheinigung
• Polizeiliches Führungszeugnis
• Kauf-, Miet- oder Pachtvertrag
• Geeignetheitsbestätigung für den Geschäftssitz und eine gültige Baugenehmigung
• Amtlicher Lageplan für den Geschäftssitz
• Steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes
• Gewerbe-Zentralregister-Auszug
• Auszug aus der Schuldnerkartei
• Bescheinigung, dass kein Insolvenzverfahren läuft oder gerade beantragt ist
• Sozialkonzept für den Betrieb gemäß Glücksspiel-Staatsvertrag (GlüStV)
• Juristische Personen brauchen zusätzlich einen Auszug aus dem Handels- und Vereinsregister.
Überdies ist eine Kopie von Satzung oder Gesellschaftsvertrag notwendig.
Ferner: Der Spielhallenbetreiber muss in persona zuverlässig sein.
Grundsätzlich ist zum Betrieb von Spielhallen ein Sachkundenachweis erforderlich.

Dieses kann landesrechtlich abweichen:


In NRW gilt beispielsweise: Einzelspielhallen, die einen Mindestabstand von 350 Metern unterschreiten, und
Verbundspielhallen können nur unter bestimmten Voraussetzungen bis zum 31. Dezember 2028 (Verbundspielhalle) bzw.
zeitlich unbefristet (Einzelspielhalle) weiterbetrieben werden.
Dies regelt der neue Glücksspielstaatsvertrag in Verbindung mit dem nordrhein-westfälischen Ausführungsgesetz dazu.
Voraussetzungen sind neben der Zertifizierung der Spielhalle ein Sachkundenachweis des Betreibers und der
Spielhallenleitung sowie eine besondere Schulung des Personals.
Den Industrie- und Handelskammern wurde durch das Land NRW die Zuständigkeit für den Sachkundenachweis übertragen.
Dieser wird durch die Teilnahme an einer 14-stündigen Unterrichtung mit anschließender schriftlicher Prüfung erbracht.
Der Inhalt der Unterrichtung umfasst
1. das Recht der Gewerbeordnung und das Recht der Spielverordnung,
2. das Spielhallenrecht des Landes Nordrhein-Westfalen,
3. das Jugendschutzrecht,
4. die Themen Prävention und Spielerschutz sowie
5. Datenschutz und Aufzeichnungspflichten.

Ziel der besonderen Schulung ist die Information über die Herausforderungen und Besonderheiten von Verbundspielhallen
und Spielhallen mit geringerem Mindestabstand im Vergleich zu Einzelspielhallen, insbesondere in Bezug auf den Jugend-
und Spielerschutz. Der Betreiber muss sicherstellen, dass immer mindestens eine geschulte Person anwesend ist.
Versagungsgründe des § 33i GewO
Mangelnde
Leistungsfähigkeit
(Ausübung des Gewerbes
ohne finanzielle Mittel)
1. Untersagungsvorschrift • „Ich würde gern, aber das Geld
fehlt!“

Zentrale Vorschrift ist ähnlich des § 35 Abs. 8 GewO. Mangelnder wirtschaftlicher


Leistungswille
• „Mir ist das Gewerbe egal!“

Nichterfüllung steuerlicher
Verpflichtungen
• „Wenn nur das Finanzamt nicht
wäre!“
Schutzfunktion:
Untersagungsvor- Unzuverlässigkeit
Schutz vor
schrift nach § 35 im Sinne des § 35
Abs. 8 GewO Abs. 1 S. 1 GewO unzuverlässigen Nichterfüllung von
Sozialleistungsbeträgen
Gewerbetreibenden
• „Ich bezahle doch nicht freiwillig
Arbeitgeberanteile für meinen
Mitarbeiter.“

Mangelndes, berufliches
Verantwortungsbewusstsein
• „Diese Wartung lasse ich aus und

Zudem: spare Geld.“

1. Ausbeutung des Spieltriebs.


2. Nachträgliche, fehlende Eignung der Räumlichkeiten. Verschleierung tatsächlicher
Verhältnisse
• „Ich bin Strohmann.“
E. Länderübergreifende Regelungen
Den Großteil ihrer im Glücks­spiel­staats­vertrag (GlüStV 2021)
beschriebenen Aufgaben wird die Gemeinsame Glücks­spiel­behörde der
Länder wie geplant ab 1. Januar 2023 wahr­nehmen.

Bis durch die Behörde alle not­wendigen Voraus­setzung­en dafür


geschaffen sind, werden die Aufgaben planmäßig während der
Übergangs­phase bis 2023 von verschiedenen Bundesländern und deren
zuständigen Glücks­spiel­aufsichts­behörden wahrgenommenen.
Zukünftig wird dies zentralisiert.
E. Länderübergreifende Regelungen
"Glücksspielrechtliche Übergangsaufgaben nach § 27p GlüStV 2021"
In § 27a GlüStV 2021 ist die Errichtung einer „Gemeinsamen
Glücksspielbehörde“ der Länder in Sachsen-Anhalt zur Wahrnehmung
der Aufgaben der Glücksspielaufsicht insbesondere im Bereich des
Internets zum 1. Juli 2021 vorgesehen. Zu diesem Zweck ist bis zum
endgültigen Aufbau der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder
im Landesverwaltungsamt vorübergehend eine eigene
Organisationseinheit eingerichtet, indem die zwischenzeitlich durch
das Land Sachsen-Anhalt in eigener Zuständigkeit wahrzunehmenden
Aufgaben nach dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 zunächst
zusammengeführt und anschließend in die „Gemeinsame
Glücksspielbehörde der Länder“ überführt werden.
F. Erlaubnisfähiges Glücksspiel
Zu den erlaubnisfähigen Glückspielen zählen das Online-Poker oder virtuelle
Automatenspiele, Pferdewetten, Sportwetten, und Soziallotterien.

Gemäß § 9 Abs. 8 GlüStV 2021 veröffentlicht die Gemeinsame Glücksspielbehörde der


Länder im Internet eine gemeinsame amtliche Liste (Whitelist), in der die Veranstalter
und Vermittler von Glücksspielen aufgeführt werden, die über eine Erlaubnis oder
Konzession nach dem GlüStV 2021 verfügen.

Diese erlaubten Anbieter sind laut § 6e Abs. 3 GlüStV 2021 dazu verpflichtet, auf der
Startseite ihrer Internetseite aufzuführen, dass sie über die staatliche Erlaubnis
verfügen. Sie müssen zudem Angaben dazu machen, welche Behörde diese Erlaubnis
erteilt hat.
Online Poker / Virtuelle Automatenspiele
Erlaubnisanträge nach § 27p Abs. 1 Nr. 3 GlüStV für die Veranstaltung von Online-
Poker und virtuellen Automatenspielen können ab dem 1. Juli 2021 beim
Landesverwaltungsamt Halle (Saale) gestellt werden, nach 2023 dann bei der
gemeinsamen Glückspielbehörde der Länder.

Man unterscheidet hier: Online-Poker und Virtuelle Automatenspiele online.


Dazu haben wir Ihnen die Antragsformulare übersendet.
Pferdewetten online
Wer in der Bundesrepublik Pferdewetten im Internet nach § 27 Abs. 2 GlüStV 2021 veranstalten und/oder vermitteln
möchte, bedarf der behördlichen Erlaubnis.
Bundesweit zuständig für die Erteilung der Erlaubnis ist nach § 27p Abs. 1 Nr. 3 i.V.m. §§ 4, 27 Abs. 2 GlüStV 2021 das
Regierungspräsidium Darmstadt. § 27 Abs. 2 GlüStV 2021 setzt das Vorliegen einer Buchmacher- bzw.
Totalisatorenerlaubnis nach dem Rennwett- und Lotteriegesetz voraus.

Das Regierungspräsidium Darmstadt hat folgenden Anbietern eine Genehmigung nach § 27 Abs. 2 GlüStV 2021
erteilt:
• Berliner Trabrenn-Verein e.V.
• Bewerbergemeinschaft Tipwin
(Tipwin Ltd. sowie Yoobet GmbH)
• IBA Entertainment Ltd. 
• Jaxx GmbH
• NetXBetting Ltd.
• RaceBets International Gaming Ltd.
• Wettstar GmbH
Sportwetten (online)
Für die Erteilung einer Konzession zur Veranstaltung von Sportwetten
nach § 27p Abs. 1 Nr. 3 i.V.m. §§ 4 bis 4c Glücksspielstaatsvertrag 2021
(GlüStV 2021) und die Erlaubnis zum Betreiben von
Wettvermittlungsstellen in Hessen nach §§ 7, 8 Hessisches
Glücksspielgesetz (HGlüG) ist das Regierungspräsidium Darmstadt
zuständig (§ 15 HGlüG).
Das Regierungspräsidium Darmstadt ist zudem zuständig für die
Überwachung dieser Erlaubnisse (§ 15 HGlüG).
Erlaubte Sportwetten
Nach § 21 Abs. 5 Satz 1 Glücksspielstaatsvertrag 2021 dürfen Sportwetten nur angeboten werden,
nachdem die zuständige Behörde sie nach Art und Zuschnitt erlaubt hat.
Die Umsetzung der in der Liste aufgeführten erlaubten Wetten (White List) im Rahmen der erteilten
Erlaubnisse erfolgt gegenüber dem Antragssteller aus Darmstadt.
Die Erlaubnisinhaber haben gegenüber der Erlaubnisbehörde anzuzeigen, von welchen Sportwetten aus
der veröffentlichten Liste sie Gebrauch machen. Sofern die Erlaubnisinhaber beabsichtigen mit ihrem
Angebot, das gegenüber der Erlaubnisbehörde angezeigt wurde, weitere, auf der veröffentlichten Liste
bereits aufgeführte Wetten anzubieten, so gilt die Erlaubnis für diese Wetten dann als erteilt, wenn die
Erlaubnisinhaberin die Absicht zum Angebot dieser Wetten, bezogen auf die Sportart, die Wettbewerbe
und die Wettmärkte, anzeigt und die Erlaubnisbehörde nicht innerhalb von zwei Wochen widersprochen
hat (§ 21 Abs. 5 Satz 4 GlüStV 2021).
Sofern die Erlaubnisinhaberin mit ihrem Angebot über die in der Liste aufgeführten Wetten
hinausgehen will, hat sie die jeweilige Wette bei der zuständigen Behörde - bis zum Ende der Laufzeit
der Erlaubnis beim Regierungspräsidium Darmstadt - gem. § 21 Abs. 5 Satz 2 GlüStV 2021 zu
beantragen. Erst nach positiver Entscheidung über diesen Antrag, darf die Wette von der
Erlaubnisinhaberin angeboten werden.
Bundesweite Soziallotterien
Soziallotterien werden rechtlich bei den sog. Lotterien mit geringerem Gefährdungspotential
eingeordnet.

Mit der Veranstaltung dürfen grundsätzlich keine wirtschaftlichen Zwecke verfolgt werden und
sie darf nur durch gemeinnützige Organisationen erfolgen. Die Soziallotterien zeichnen sich
neben dem sozialen Aspekt weiterhin dadurch aus, dass der Höchstgewinn einen Wert von 3
Millionen Euro nicht übersteigen darf, keine Jackpots gebildet werden dürfen und die
Bekanntgabe der Ziehungsergebnisse nicht öfter als zweimal pro Woche erfolgen darf.
Die gesetzlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen zur Veranstaltung einer Soziallotterie
sind komplex und bedürfen einer sorgfältigen Vorbereitung und Überprüfung im Zuge eines
Erlaubnisverfahrens. Die Zuständigkeit für die Erlaubnis und Aufsicht für bundesweite
Soziallotterien liegt bei der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL). Die
Zuständigkeit für Lotterien, die nur in einzelnen Bundesländern veranstaltet werden sollen,
verbleibt bei den Ländern.
Gewerbliche Spielevermittlung
Gewerbliche Spielvermittlung betreibt, wer ohne Annahmestelle,
Lotterieeinnehmer oder Wettvermittlungsstelle zu sein, einzelne Spielverträge
an einen Veranstalter, selbst oder über Dritte – vermittelt, sofern die jeweils in
der Absicht geschieht, durch diese Tätigkeit nachhaltig Gewinn zu erzielen. Das
Vermitteln ohne diese Erlaubnis sowie die Mitwirkung an Zahlungen im
Zusammenhang mit unerlaubtem Glücksspiel sind verboten.

Es werden keine eigenen Lotterien angeboten, sondern die Teilnahme an den


staatlichen Lotterien vermittelt. Die Vermittlung ist der Vertrieb der
monopolistischen Glücksspiele durch private Gewerbetreibende. 
Die gewerbliche Spielvermittlung ist gemäß § 19 GlüStv geregelt. Ferner hat der
Glücksspielstaatsvertrag jedoch erhebliche Auswirkungen auf die Tätigkeit der
gewerblichen Spielvermittler.
Gewerbliche Spielevermittlung
Eine gewerbliche Spielvermittlung betreibt, wer ohne Annahmestelle, Lotterieeinnehmer,
Wettvermittlungsstelle oder Örtlichkeit eines Buchmachers zu sein,
a) einzelne Spielverträge an einen Veranstalter von Lotterien vermittelt oder
b) Spielinteressierte zu Spielgemeinschaften zusammenführt und deren Spielbeteiligung dem Veranstalter
von Lotterien - selbst oder über Dritte - vermittelt,
sofern die Absicht besteht, durch diese Tätigkeit nachhaltig Gewinn zu erzielen.
Die gewerbliche Spielvermittlung ist erlaubnispflichtig. Mit einer Erlaubnis für die gewerbliche
Spielvermittlung dürfen Lotterien vermittelt werden, für die in Deutschland eine
Veranstaltungserlaubnis erteilt wurde.
Dies umfasst das Angebot der Landeslotteriegesellschaften, Klassenlotterien sowie
Soziallotterien.
Eine solche Erlaubnis kann sowohl auf nur ein Bundesland als auch auf mehrere bzw. alle
Bundesländer bezogen erteilt werden. Für die Erteilung der Erlaubnis, die auf lediglich ein
Bundesland beschränkt ist, sind die jeweils zuständigen Glücksspielaufsichtsbehörden der
Bundesländer zuständig. Für die Erlaubniserteilung für mehrere bzw. alle Bundesländer
(gebündelte Erlaubnis) ist die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) zuständig.
Klassenlotterien
Eine Klassenlotterie ist eine Lotterie, bei der der Spielzeitraum in sogenannte
Klassen unterteilt ist, wobei eine Klasse den Spielzeitraum von einem Monat
umfasst. Die Anzahl und Höhe der Gewinne steigt von Klasse zu Klasse.
Mit Zusammenlegung der NKL und der SKL entstand am 1. Juli 2012 die
Gemeinsame Klassenlotterie der Länder (GKL). Die GKL ist eine Anstalt des
öffentlichen Rechts mit Sitz in Hamburg und München, Träger sind die 16
Bundesländer.
Für die Veranstaltung und die Vermittlung von Klassenlotterien ist eine
Erlaubnis erforderlich.
G. Aufstellen von Geld- und Spielwarengeräten
A möchte gern einen Spielautomaten in seiner Gastwirtschaft aufstellen.
B möchte gern ein Gewerbe zum Aufstellen von Spielautomaten betreiben.

§ 33c Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit


(1) Wer gewerbsmäßig Spielgeräte, die mit einer den Spielausgang beeinflussenden technischen Vorrichtung
ausgestattet sind, und die die Möglichkeit eines Gewinnes bieten, aufstellen will, bedarf der Erlaubnis der
zuständigen Behörde. Die Erlaubnis berechtigt nur zur Aufstellung von Spielgeräten, deren Bauart von der
Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zugelassen ist. Sie kann mit Auflagen, auch im Hinblick auf den
Aufstellungsort, verbunden werden, soweit dies zum Schutze der Allgemeinheit, der Gäste oder der
Bewohner des jeweiligen Betriebsgrundstücks oder der Nachbargrundstücke oder im Interesse des
Jugendschutzes erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachträgliche Aufnahme,
Änderung und Ergänzung von Auflagen zulässig.
(2) Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn
1. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass der Antragsteller die für die Aufstellung von Spielgeräten
erforderliche Zuverlässigkeit nicht besitzt; die erforderliche Zuverlässigkeit besitzt in der Regel nicht, wer in
den letzten drei Jahren vor Stellung des Antrages wegen eines Verbrechens, (…) oder wegen eines Vergehens
(…) rechtskräftig verurteilt worden ist, (…)
Der Aufsteller der Spielgeräte benötigt persönlich eine Erlaubnis, welche nicht übertragbar ist.

1. Bei Personengesellschaften (z.B. GbR, OHG) ist für jeden Gesellschafter eine Erlaubnis erforderlich.
2. Bei juristischen Personen (UG und GmbH) beantragt die juristische Person die Erlaubnis, wobei die Unterlagen für
die Zuverlässigkeitsprüfung von jedem Geschäftsführer einzureichen sind.

Aufsteller ist, wer als Unternehmer oder Mitunternehmer Gewinn und Verlust der Spielgeräte trägt und das Gewerbe
auf eigene Rechnung und unter eigener Verantwortlichkeit ausübt.

Der Geräteinhaber (externe Firma) braucht nicht zugleich Rauminhaber (Gastwirt)sein; umgekehrt ist der
Rauminhaber (Gastwirt) nicht Geräteinhaber, wenn er lediglich die Aufstellung fremder Geräte in seinen
Räumlichkeiten erlaubt.

Für die Erlaubnispflicht ist maßgeblich, wer für das Gerät (oder die Geräte) das Unternehmerrisiko trägt.
Besitz an den Aufstellungsräumen oder Eigentum am Gerät sind nicht notwendig. Eine bloße Umsatzbeteiligung
begründet keine Mitunternehmerposition. Wenn also ein Gastwirt gegen Gewinnbeteiligung dem A (=Aufsteller) die
Aufstellung von Spielgeräten gestattet, die dieser vom Eigentümer der Geräte B gemietet hat, erfüllt lediglich A das
Merkmal „aufstellen“ im Sinne des § 33c Abs. 1 Satz 1 GewO.
Ein Spielgerät im Sinne des § 33c GewO liegt immer dann vor, wenn das Gerät mit einer technischen Vorrichtung
ausgestattet ist, die einen eigenständigen (selbstwirkenden) und für den Spielausgang ausschlaggebenden Einfluss auf
den Spielerfolg hat.

Der Spieler kann in diesem Fall den Spielablauf durch eigene Handlungen nicht unmittelbar bestimmen. Der Spielerfolg
wird vielmehr durch eine selbstwirkende Vorrichtung entscheidend beeinflusst.

Es dürfen nur Spielgeräte aufgestellt werden, deren Bauart von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt im
Benehmen mit dem Bundeskriminalamt zugelassen worden sind. Eine derartige Bauartzulassung ist auf ein Jahr
beschränkt und kann auf Antrag um jeweils ein Jahr verlängert werden. Die Bauartzulassung wird in der Regel vom
Hersteller des Spielgeräts beantragt.

Fremde Stecker (US- statt EU-Stecker), Bohrungen ins mechanische Automatenfeld oder herausgefräste
Kennzeichnungsnummer führen zur Beschlagnahme durch die Polizei und wirken sich auf die Zuverlässigkeit des
Gastwirts aus.
Wer die Aufstellung von Automaten als selbstständiges Gewerbe betreibt, muss die Erlaubnis bei der zuständigen Behörde
seiner Hauptniederlassung beantragen. Zuständig für die Erlaubniserteilung ist das jeweilige Gewerbeamt.

1. Ausgefülltes Antragsformular
2. Kopie des Personalausweises oder eines vergleichbaren Identifikationspapiers
3. Nachweis der unternehmerischen Rechtsform (Handelsregisterauszug und gegebenenfalls eine Ausfertigung des
Gesellschaftervertrages)
4. Polizeiliches Führungszeugnis zur Vorlage bei einer Behörde (nicht älter als 3 Monate).
5. Auskunft aus dem Gewerbezentralregister zur Vorlage bei einer Behörde (nicht älter als 3 Monate).
6. Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamts (nicht älter als 3 Monate).
7. Auskunft über Einträge im Schuldnerverzeichnis und im Insolvenzregister.
8. Teilnahmebescheinigung einer IHK-Unterrichtung sowie über ein Sozialkonzept einer öffentlich anerkannten
Institution.

Gemäß § 33 c Absatz 2 Nummer 3 GewO: Aufsteller von Spielgeräten mit Gewinnmöglichkeit, die eine
Spielgeräteaufstellererlaubnis ab dem 1. September 2013 beantragen und gemäß § 33 c Absatz 3 Satz 4 GewO Mitarbeiter
von Spielgeräteaufstellern, die mit der Aufstellung von Spielgeräten unmittelbar betraut sind. Dies gilt auch für Mitarbeiter,
die schon  vor dem 1. September 2013 beim Aufsteller beschäftigt waren.

Keine Unterrichtung benötigen Mitarbeiter, die ausschließlich mit der Wartung bereits aufgestellter Spielgeräte betraut
sind oder Bürokräfte sowie Mitarbeiter, die mit sonstigen Aufgaben beschäftigt sind.
Aus der Spielverordnung (SpielV) ergibt sich:

• Es dürfen nur Geld- oder Warenspielgeräte aufgestellt werden, an denen das Zulassungszeichen deutlich sichtbar
angebracht ist.
• Spielregeln und Gewinnplan sind deutlich sichtbar anzubringen.
• Gegenstände, die nicht als Gewinne ausgesetzt sind, dürfen nicht so aufgestellt sein, dass sie dem Spieler als Gewinne
erscheinen können. Eine Irreführung soll vermieden werden.
• Am Geldspielgerät sind in der Nähe des Münzeinwurfs deutlich sichtbare, sich auf das übermäßige Spielen und den
Jugendschutz beziehende Warnhinweise sowie Hinweise auf Beratungsmöglichkeiten bei pathologischem Spielverhalten
anzubringen.
• Der Aufsteller hat in einer Spielhalle Informationsmaterial über Risiken des übermäßigen Spielens sichtbar auszulegen.
• Einhaltung des Jugendschutzes und Aushändigung des JuSchG auf Verlangen.
• Bei Geldspielgeräten muss der Aufsteller dafür sorgen, dass jedem Spieler vor Aufnahme des Spielbetriebs und nach
Prüfung seiner Spielberechtigung ein gerätegebundenes, personenungebundenes Identifikationsmittel ausgehändigt wird
und dieses vom Spieler, sofern wiederverwendbar, nach Beendigung des Spielbetriebs unverzüglich zurückgegeben wird
(Perso).

•  In toto bedeutet das: Wird sich daran nicht gehalten, haben wir einen Unzuverlössigkeitstatbestand.
Ort des Geldspielgeräts

Geldspielgeräte dürfen nur in Räumen von Schank- oder Speisewirtschaften, in denen Getränke oder zubereitete Speisen
zum Verzehr an Ort und Stelle verabreicht werden oder in Beherbergungsbetrieben, Spielhallen oder ähnlichen
Unternehmen oder in Wettannahmestellen der konzessionierten Buchmacher, es sei denn in den Geschäften werden
Sportwetten vermittelt, aufgestellt werden.

Geldspielgeräte dürfen nicht aufgestellt werden auf Volksfesten, Schützenfesten oder ähnlichen Veranstaltungen,
Jahrmärkten oder Spezialmärkten. Auch nicht in Trinkhallen, Speiseeiswirtschaften, Milchstuben und Betrieben, in denen
die Verabreichung von Speisen oder Getränken nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Zudem ist eine Aufstellung untersagt in Schank- oder Speisewirtschaften oder Beherbergungsbetrieben, die sich auf
Sportplätzen, in Sporthallen, Tanzschulen, Badeanstalten, Sport- oder Jugendheimen oder Jugendherbergen befinden,
oder anderen Einrichtungen, die überwiegend von Kindern und Jugendlichen besucht werden.

Ein Warenspielgerät darf nur in Räumen von Schank- oder Speisewirtschaften, in denen Getränke oder zubereitete Speisen zum Verzehr
an Ort und Stelle verabreicht werden, oder in Beherbergungsbetrieben (mit Ausnahme von Trinkhallen, Speiseeiswirtschaften,
Milchstuben und anderen Einrichtungen, die überwiegend von Kindern und Jugendlichen besucht werden), in Spielhallen oder
ähnlichen Unternehmen, in Wettannahmestellen der konzessionierten Buchmacher, es sei denn in den Geschäften werden Sportwetten
vermittelt, oder auf Volksfesten, Schützenfesten oder ähnlichen Veranstaltungen, Jahrmärkten oder Spezialmärkten aufgestellt werden.
Grundsätzlich dürfen höchstens zwei Geld- oder Warenspielgeräte in den o.g. Räumlichkeiten aufgestellt werden. Für Spielhallen und
ähnliche Unternehmen gilt, dass je 12 Quadratmeter ein Spielgerät aufgestellt werden darf.
Die Gesamtzahl von 12 Spielgeräten darf nicht überschritten werden.

Ferner: Der Ort muss einsehbar sein und die Bewirtung muss am Platz des Spielers stattfinden.
Achtung: Ein Sachkundenachweis kann durch länderspezifische Bestimmungen für Spielhallenbetreiber erforderlich sein.
Einzelheiten sind daher diesen länderspezifischen Bestimmungen zu entnehmen.

Zweck dieser Unterrichtung mit anschließender Prüfung (=Sachkundenachweis) ist es, zusätzliche Kenntnisse im
Zusammenhang mit dem Betrieb von Spielhallen zu vermitteln. Dadurch sollen in besonderem Maße die mit dem Betrieb
zusammenhängenden Rechte und Pflichten und die daraus verbundenen Gefahren vermittelt werden.

Die Bundesländer können z.B. regeln, dass dieser Sachkundenachweis für die Betreiber von Spielhallen sowie für alle
Personen verpflichtend ist, die mit der Spielhallenleitung vertraglich beauftragt sind. Zum Nachweis könnten ebenfalls die für
das Sozialkonzept verantwortlichen Personen vor Ort im Sinne des § 6 Absatz 2 Nr. 1 GlüStV 2021 sein, unabhängig von der
Frage, ob sie vertraglich beauftragt worden sind.

Neben der IHK-Unterrichtung muss ein Sozialkonzept (§ 6 Glücksspielstaatsvertrag) einer öffentlich anerkannten Institution
vorhanden sein. Das Sozialkonzept soll veranschaulichen, wie der Aufsteller und seine Beschäftigten frühzeitig
problematisches Spielverhalten erkennen.

Das Konzept ist auf das gesamte Unternehmen des Aufstellers bezogen, d. h. es umfasst den Gewerbetreibenden und seine
Angestellten. Bestandteile eines derartigen Konzepts sind u. a. Regelungen über die Schulung des Personals, Hinweise auf
Beratungsangebote sowie die Schaffung von Möglichkeiten für Spieler, ihre Gefährdung einzuschätzen. Durch die
Einbeziehung auch des Personals in das Konzept soll gewährleistet werden, dass nicht nur der Aufstellunternehmer, sondern
auch seine vor Ort tätigen Mitarbeiter in Suchtfragen geschult sind und z. B. gefährdete Spieler erkennen und entsprechend
reagieren können. Zu den öffentlich anerkannten Institutionen, die ein entsprechendes Sozialkonzept bereits entwickelt
haben, gehört z. B. der Caritasverband für das Erzbistum Berlin e. V..
§ 33d Andere Spiele mit Gewinnmöglichkeit

(1) Wer gewerbsmäßig ein anderes Spiel mit Gewinnmöglichkeit veranstalten will, bedarf der Erlaubnis der zuständigen
Behörde. Die Erlaubnis kann mit einer Befristung erteilt und mit Auflagen verbunden werden, soweit dies zum Schutze
der Allgemeinheit, der Gäste oder der Bewohner des Betriebsgrundstücks oder der Nachbargrundstücke oder im
Interesse des Jugendschutzes erforderlich ist; unter denselben Voraussetzungen ist auch die nachträgliche Aufnahme,
Änderung und Ergänzung von Auflagen zulässig.

(2) Die Erlaubnis darf nur erteilt werden, wenn der Antragsteller im Besitz einer von dem Bundeskriminalamt erteilten
Unbedenklichkeitsbescheinigung oder eines Abdruckes der Unbedenklichkeitsbescheinigung ist.

(3) Die Erlaubnis ist zu versagen, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass der Antragsteller oder der
Gewerbetreibende, in dessen Betrieb das Spiel veranstaltet werden soll, die für die Veranstaltung von anderen Spielen
erforderliche Zuverlässigkeit nicht besitzt. § 33c Absatz 2 Nummer 1 zweiter Halbsatz gilt entsprechend.

(4) Die Erlaubnis ist zurückzunehmen, wenn bei ihrer Erteilung nicht bekannt war, dass Tatsachen der in Absatz 3
bezeichneten Art vorlagen. Die Erlaubnis ist zu widerrufen, wenn
1. nach ihrer Erteilung Tatsachen der in Absatz 3 bezeichneten Art eingetreten sind,
2. das Spiel abweichend von den genehmigten Bedingungen veranstaltet wird oder
3. die Unbedenklichkeitsbescheinigung zurückgenommen oder widerrufen worden ist.

(5) Die Erlaubnis kann widerrufen werden, wenn bei der Veranstaltung des Spieles eine der in der Erlaubnis enthaltenen
Auflagen nicht beachtet oder gegen § 6 des Jugendschutzgesetzes verstoßen worden ist.
Was benötigt der Gewerbetreibende?

• Entsprechender Antrag der zuständigen Behörde


• Polizeiliches Führungszeugnis zur Vorlage bei einer Behörde (nicht älter als 3 Monate)
• Auskunft aus dem Gewerbezentralregister zur Vorlage bei einer Behörde (nicht älter als 3 Monate)
• Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamts (nicht älter als 3 Monate)
• Auskunft über Einträge im Schuldnerverzeichnis und im Insolvenzregister
• Unbedenklichkeitsbescheinigung des Bundeskriminalamtes, § 33d Abs. 2 GewO

§ 4 SpielV sieht vor, dass Spiele, bei denen der Gewinn in Geld besteht, nur in einer Spielhalle oder einem ähnlichen
Unternehmen stattfinden dürfen.

Beim Warengewinn darf gemäß § 5 SpielV das Spiel nur auf Volksfesten, Schützenfesten, Jahrmärkten, Spezialmärkten
(als Reisegewerbe) oder in Gaststätten veranstaltet werden (Greifarmautomat).

Unzulässig ist die Veranstaltung, wenn diese überwiegend von Kindern oder Jugendlichen besucht werden.
Betreiberpflichten:

Zum Schutz der Spieler und zur Bekämpfung der Glücksspielsucht sieht der Glücksspielstaatsvertrag ein zentrales,
spielformübergreifendes Sperrsystem vor.
Dies betrifft in der Regel die Aufstellung von Geldspielgeräten. Das bedeutet, jeder Aufstellplatz – also sowohl eine
gewerbliche Spielhalle als auch eine Gaststätte – hat sich an das bundesweit geltende Spielersperrsystem anzuschließen.

Wer somit nach dem 1. Juli 2021 seinen Betrieb nicht an das Spielersperrsystem angemeldet hat, darf grundsätzlich keine
Geldspielgeräte betreiben. Der Spielgeräteaufsteller muss die erstmalige Registrierung bei dem „Spielersperrsystem OASIS“
durchführen. Erforderlich sind eine stabile Internetverbindung und ein EDV-Anschluss an das Sperrsystem.

Das bedeutet, dass ein Gastwirt, wenn er Spielautomaten aufgestellt hat, jeden Spieler prüfen muss, durch Ausweiskontrolle
zu identifizieren und mit der Sperrdatei abzugleichen hat. Falls der Gewerbetreibende das unterlässt, stellt dies einen
Unzuverlässigkeitstatbestand dar.
Erlaubnispflichtige Gewerbe
Spielhallen und ähnliche Unternehmen nach § 33i GewO

Es werden die selbstständigen Betriebe und Spielhallen erfasst, die ihren Gästen Gelegenheiten zum
Glücksspiel feilbieten.

Mechanisch betriebene
Geräte mit Spielgeräte ohne
Gewinnmöglichkeit (Flipper, Ähnliche Unternehmen
Gewinnmöglichkeit (§ 33c nach § 33i GewO
Abs. 1 GewO) u. Ä.)
Eine Spielhalle unterliegt
• Aufstellen dieser Geräte § 33i GewO auch dann,
• Diese Geräte unterliegen wenn nur erlaubnisfreie • Gemeint sind dabei
richtet sich nach § 33c
Abs. 3 GewO nicht § 33c Abs. 3 GewO, Geräte, wie der Flipper, Spielkasinos: Hier werden
sofern kein Gewinn erzielt aufgestellt werden. Spiele mit Gewinn-
werden kann. möglichkeiten im Sinne
des § 33d GewO
• Achtung: Freispiele sind angeboten. Neben der
kein Gewinn im Sinne der Erlaubnis nach § 33i
Norm. GewO ist zusätzlich die
Erlaubnis nach § 33d Abs.
1 GewO erforderlich.

Das Gewerbeamt prüft, ob der Gewerbetreibende und auch der Stellvertreter (§§ 45 und 47 GewO) zuverlässig nach § 33i Abs.
1 Nr. 1 sind, ob die Räume nach Lage und Beschaffenheit geeignet sind vgl. § 33i Abs. 2 Nr. 2 und ob eine Unbedenklichkeit des
Betriebs nach § 33i Abs. 2 Nr. 3 GewO besteht.
H. Veranstaltung von Spielen

§ 60a
Veranstaltung von Spielen
(1) (weggefallen)
(2) Warenspielgeräte dürfen im Reisegewerbe nur aufgestellt werden, wenn die Voraussetzungen des § 33c Abs. 1 Satz 2
erfüllt sind. 2Wer im Reisegewerbe ein anderes Spiel im Sinne des § 33d Abs. 1 Satz 1 veranstalten will, bedarf der
Erlaubnis der für den jeweiligen Ort der Gewerbeausübung zuständigen Behörde. 3Die Erlaubnis darf nur erteilt werden,
wenn der Veranstalter eine von dem für seinen Wohnsitz oder in Ermangelung eines solchen von dem für seinen
gewöhnlichen Aufenthaltsort zuständigen Landeskriminalamt erteilte Unbedenklichkeitsbescheinigung oder einen
Abdruck der Unbedenklichkeitsbescheinigung im Sinne des § 33e Abs. 4 besitzt. 4§ 33d Abs. 1 Satz 2, Abs. 3 bis 5, die §§ 
33e, 33f Abs. 1 und 2 Nr. 1 sowie die §§ 33g und 33h gelten entsprechend.
(3) 1Wer im Reisegewerbe eine Spielhalle oder ein ähnliches Unternehmen betreiben will, bedarf der Erlaubnis der für
den jeweiligen Ort der Gewerbeausübung zuständigen Behörde. 2§ 33i gilt entsprechend.
(4) Die Landesregierungen können durch Rechtsverordnung das Verfahren bei den Landeskriminalämtern (Absatz 2 Satz
3) regeln.
Das Reisegewerbe nach § 55 Abs. 1 GewO

Ein Reisegewerbe betreibt, wer:

• gewerbsmäßig,
• ohne vorherige Bestellung,
• außerhalb seiner gewerblichen Niederlassung (§ 42 Abs. 2 GewO) oder ohne eine solche zu haben,
handelt.

Selbstständig oder unselbstständig in eigener Person ist, der:

• Waren feilbietet,
• Bestellungen aufsucht (im Sinne des „Vertreibens“), § 55 Abs. 1 Nr. 1 GewO
• Waren ankauft,
• Leistungen anbietet,
• Bestellungen auf Leistung aufsucht,
• oder selbstständig unterhaltende Tätigkeiten als Schausteller oder nach Schaustellerart ausübt.

Kommunalakademie Deutschland : Grundlagen des Gewerberechts 79


Maßgebliche Beurteilung nach der SpielVwV
Maßgebliches Kriterium:
1. Reisegewerbliche Tätigkeit
2. Spielgerät im Sinne des Abs. 2: Warenspielgerät! Keine Geldspielgeräte! Der Gewinn
muss sich auf Grund eines Glücksspiels auf eine Ware beziehen; der
Geschicklichkeitsfaktor ist hierbei nicht maßgeblich.
3. Bauartzulassung (§§ 60a Abs. 2 S. 1 iVm 33c Abs. 1 S. 2 GewO).
4. Unbedenklichkeitsbescheinigung; knüpft hierbei an die Unbedenklichkeit des Spiels.
5. Zuverlässigkeit des Antragstellers
6. Erteilung durch Verwaltungsakt nach § 35 VwVfG.

Rechtsfolge bei Verstoß: §145 Abs. 3 Nr. 1 oder Nr. 2 GewO!


J. Pflichten des Gewerbetreibenden
Der Gewerbetreibende hat die Pflicht, stets zuverlässig sein Gewerbe auszuführen.

Allenfalls droht dem Gewerbetreibenden ein Gewerbeuntersagungsverfahren, bzw. die Rücknahme oder der Widerruf
der Erlaubnis.
B
Die Schließung des Gewerbes

§ 34c § 30 Nach § 15 Abs. 2 Satz 1 GewO können


GewO GewO zulassungspflichtige, aber ohne Zulassung
begonnene Gewerbebetriebe an der weiteren
Fortsetzung gehindert werden.
§ 34b § 33a
GewO GewO
§ 15 Abs. 2 Beachten Sie: Falls Handwerksbetriebe
Satz 1 GewO unbefugt ohne Eintragung in die Handwerksrolle
mit dem Gewerbe beginnen, dann ist § 16 Abs. 3
§ 34a § 33c und Abs. 4 HwO maßgeblich!
GewO GewO

§ 34 § 33d
GewO GewO
§ 35 Abs. 8 GewO
Erlaubnispflichtiges Gewerbe (Bewachungsgewerbe) Erlaubnisfreies Gewerbe
(Blumenladen)

Mit Erlaubnis ausgeübt Ohne Erlaubnis ausgeübt Kein Erlaubnisvorbehalt

Unzuverlässig Unzuverlässig

Rücknahme und Widerruf nach Gewerbeuntersagung nach § 35


§§ 48 und 49 VwVfG Abs. 1 bis 4, 6 bis 7a GewO

Betriebsschließung nach § 15 Betriebsschließung nach § 15 Gewerbeuntersagung nach § 35


Abs. 2 S. 1 GewO Abs. 2 S. 1 GewO Abs. 1 bis 4, 6 bis 7a GewO

Landeseigene Vollstreckung Landeseigene Vollstreckung


Vollstreckung nach VwVG
nach VwVG nach VwVG
B
XII. Rücknahme und Widerruf nach § 48 und § 49 VwVfG

Rücknahme eines VA nach § 48 VwVfG


• gilt für die Aufhebung eines rechtswidrigen VA.
• Dagegen gilt § 49 VwVfG für die Aufhebung eines rechtmäßigen VA.
• Vorrangig sind speziellere Regelungen anzuwenden, insbesondere § 45 Abs. 1 WaffG und § 15
Abs. 1 GastG sind insofern zu beachten.

Widerruf eines Verwaltungsakts § 49 VwVfG


• gilt für die Aufhebung eines rechtmäßigen VA.
• Dagegen gilt § 48 VwVfG für die Aufhebung eines rechtswidrigen VA.
• Vorrangig sind speziellere Regelungen anzuwenden, insbesondere § 3 StVG, § 15 Abs. 2, 3
GastG und § 45 Abs. 2, 3, 4 WaffG.
Die Gewerbeuntersagung nach § 35 Abs. 1 GewO
Mangelnde
Leistungsfähigkeit
(Ausübung des Gewerbes
ohne finanzielle Mittel)
1. Untersagungsvorschrift • „Ich würde gern, aber das Geld
fehlt!“

Zentrale Vorschrift ist § 35 Abs. 8 GewO. Mangelnder wirtschaftlicher


Leistungswille
• „Mir ist das Gewerbe egal!“

Nichterfüllung steuerlicher
Verpflichtungen
• „Wenn nur das Finanzamt nicht
wäre!“
Schutzfunktion:
Untersagungsvor- Unzuverlässigkeit
Schutz vor
schrift nach § 35 im Sinne des § 35
Abs. 8 GewO Abs. 1 S. 1 GewO unzuverlässigen Nichterfüllung von
Sozialleistungsbeträgen
Gewerbetreibenden
• „Ich bezahle doch nicht freiwillig
Arbeitgeberanteile für meinen
Mitarbeiter.“

Mangelndes, berufliches
Verantwortungsbewusstsein
• „Diese Wartung lasse ich aus und
spare Geld.“

Verschleierung tatsächlicher
Verhältnisse
• „Ich bin Strohmann.“
Die Gewerbeuntersagung

• Die Gewerbeuntersagung im Sinne des § 35 Abs. 8 GewO kann nur erfolgen, wenn die gewerbliche
Tätigkeit bereits erfolgt ist.

• Die Untersagung kann präventiv, auf einzelne andere oder auf alle Gewerbe ausgedehnt werden.

• Bei juristischen Personen, wie GmbH, AG, KG richtet sich die Untersagung gegen die juristische
Person selbst.
Das Untersagungsverfahren gegen den „Strohmann“

Y ist Betreiber der Gastwirtschaft X und tritt diese samt Personal und Laden
an seinen Cousin K ab.

Wer haftet für die Gastwirtschaft?

K ist Betreiber der Gastwirtschaft, allerdings muss er zusammen mit Y


gewerberechtliche Schritte gegen sich gelten lassen. Eine Haftung für
Schädigungen vor Betriebsübergang hat Y.
Die Vollziehbarkeit der Gewerbeuntersagung

Unzuverlässigkeit

Durchsetzung
Sofortige Vollziehbarkeit
Zunächst: Gewerbeuntersagung Wenn der
Unzuverlässigkeit des nach § 35 Abs. 8 Gewerbetreibende
Gewerbetreibenden GewO das Gewerbe nicht mit
nach § 35 Abs. 1 Satz Jedoch: Bescheid wird sofortiger Wirkung
1 GewO. nach § 80 Abs. 2 Satz einstellt folgt dies im
Achtung: Es könnten 1 Nr. 4 VwGO für Wege des VwVG der
auch sofortig vollziehbar Länder, notfalls mit
Unzuverlässigkeits- erklärt. Amtshilfe durch die
gründe vorherrschen, Polizei.
Dieser muss nach
die in der Person des
Gewerbetreibenden § 80 Abs. 3 Satz 1
begründet sind. VwGO besonders
begründet werden.
Die Wiedergestattung

• Sofern der Gewerbetreibende durch Nachweise seine Zuverlässigkeit wiedererlangt hat oder die
Annahmen die Tatsache rechtfertigen, dass keine Unzuverlässigkeit mehr bestünde, so ist ihm die
Ausübung des untersagten Gewerbes wieder zu gestatten (vgl. § 35 Abs. 6 GewO).

• Eine einmal untersagte Gewerbeausübung führt nicht zwangsläufig dazu, dass eine erneute
Zulassung infrage steht.

Beispiel: A hat eine Gastwirtschaft und war alkoholsüchtig. Nach erfolgreicher Entzugskur und ständiger
Überwachung fühlt er sich im Stande, nun mit dem Alkohol verantwortungsbewusst umzugehen und erlangt
seine Gaststättenkonzession wieder.
M. Besondere Gewerbearten
1. Spielcafés
2. Pseudospielhallen
3. Illegales Glückspiel im Gewerberecht
4. Online-Glücksspiel
5. Sportwetten
6. Imbiss und Gewerbe
Wir möchten uns bedanken, dass Sie
eine Veranstaltung der Kommunalakademie Deutschland besucht haben
und freuen uns, wenn Sie wieder ein Seminar
bei uns besuchen.

Vielen Dank fürs Zuhören!


Gern nutzen Sie die Möglichkeit, uns ein
Feedback zukommen zu lassen. Nutzen
Sie bitte unseren
QR-Code für ein Online-Feedback.

Ferner können Sie uns gern bei Instagram


oder Facebook besuchen, sowie eine
Bewertung bei Google hinterlassen.

© Kommunalakademie – Deutschland

91
Haben Sie weitere Fragen? Gern nutzen Sie unseren E-Mail-Kanal unter: info@kommunalakademie-deutschland.de

Das könnte Ihnen auch gefallen