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Dt.

Literatur II
Kurs- und Seminarleitung: Dr. Cecilia Vârlan
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LITERATUR ZUR ZEIT DES NATIONALSOZIALISMUS
- EXILLITERATUR
- INNERE EMIGRATION
-
.

"Wo ich bin, ist Deutschland. Ich trage meine


deutsche Kultur in mir. Ich lebe im Kontakt
mit der Welt und ich betrachte mich selbst
nicht als gefallenen Menschen.“
(Thomas Mann, deutscher Schriftsteller, New York Times 1938)
Bücherverbrennung in Deutschland am 10. Mai 1933
(Sammlung: NIOD / Fotograf unbekannt. Quelle: Beeldbank WO2)
Historischer Hintergrund:
.

• 1929 - Börsencrash => Wirtschaftskrise


=> NSDAP wurde zur Massenbewegung (1928-1933)
[NSDAP = National Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei]
z.B.: Die Reichstagswahl vom 14. September 1930 (82% Wahlbeteiligung) =
= Katastrophe für die Demokratie (NSDAP: 1930 – 107 Mandaten / 18,3% der Stimmen)
• 30.1.1933 – Hitler – zum Reichskanzler ernannt
der völkische Staat (völkische Nationalismus) <=> Zerschlagung des demokratischen Rechtsstaates;
Terror und Propaganda;
homogene Bevölkerung
(Exklusion von Fremden)

Þ Verwandlung Deutschlands in eine Diktatur (die Bürgerrechte – eingeschränkt; die NS-Regierung


konnte Gesetze erlassen – ohne irgendeine Zustimmung vom Reichstag)
(infolge eines Schlüsselereignises: Reichstagsbrand, Feb. 1933)

Hitler: “wer sich uns in den Weg stellt, wird niedergemacht!”


• Kulturkampf - Ziel: geistige Erneuerung, Säuberung des dt. Schriftums
.

(eigentl. Kunst u. Literatur für die NZ Propaganda


einzusetzen)
- Literaturpolitik (Kontrolle, Zensur – 1935
Reichschrifttumskammer)
- die Schrifsteller durften ihren Beruf nur ausüben,
wenn sie Mitglieder der RSK waren.
Themen und Motive der NS- Literatur:
- die Idealisierung von Bauerntum, Volksgemeinschaft, Blut- und Bodenideologie,
Herauskristallisierung des Krieges (die Soldaten = Helden)
- die deutsche Geschichte (Historien- und Heimatromane) – (eigentl.Geschichtsfälschung)
- Krieg (Kriegsromane)
Ziele: die NS-Ideologie unterstüzen; Emotionen der Menschen zu mobilisieren,
Kampfbereitschaft zu stärken
Verbot, Verfolgung politisch missliebiger Schriftsteller:
Þ über 2000 Schriftsteller, Künstler, Akademiker -> Exil
Das Leben im Exil = finanzielle Schwierigkeiten,
erdrückendes Gefühl der
Heimatlosigkeit/Sprachlosigkeit
Þ Exilliteratur (Emigrantenliteratur) = die Literatur von Autorinnen und Autoren, die aus
politischen oder religiösen Gründen gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen.
(als Träger des deutschen Kulturguts und ihre Gegnerschaft zum Nationasozialismus)
Themen und Motive:
- politische Schriften und Romane gegen das Dritte Reich (das „andere“ Deutschland)
- Humanität, Vernunft, Toleranz
- Heimatlosigket, Sprachlosigkeit
Autoren: Thomas Mann, Bertolt Brecht, Alfred Döblin
.
• Innere Emigration – im Gegensatz zur „äußeren“ Emigration
= eine Gruppe Schriftsteller, die in Deutschland blieben, aber
sich vom System distanzierten. Sie wollten ihre
Abneigung gegen das Regime verdeutlichen, ohne aber
aktiv Widerstand zu leisten.
-> Widerstandsliteratur – konnte nur illegal und unter Lebensgefahr
verbreitet werden.
Autoren: Erich Kästner, Gottfried Benn, Ernst Jünger
Literatur zur Zeit des
Nationalsozialismus:
• NS-Literatur
• Exilliteratur
• Innere Emigration

(mehr dazu: s. Lehrbuch, Kap.7)


Literatur in der NS Zeit
• NS-Literatur: regimekonform; Gestaltung ideologischer Motive wie
Rasse, Führertum, Kampf und Gewalt --> stereotype Metaphern
• Innere Emigration: getarntes Schreiben als geistige Opposition gegen
Ungeist des NS-Regimes 🡪 gehobene, oft verschlüsselte Sprache,
Schreiben in europäisch-humanistischer Tradition
• Exilliteratur: Ideen von Humanität, Opposition zur NS-Ideologie,
Repräsentation des „anderen Deutschland“
Bertolt Brecht (1898 – 1956)
„Über die Bezeichnung Emigranten“ (1937 )

https://www.deutschelyrik.de/ueber-die-bezeichnung-emigranten.html
Bertolt Brecht Über die Bezeichnung Emigranten (1937)_ Wortschatzerklärung
Aufgabe: Ordnen Sie jeder Definition das entsprechende Wort zu:

Wort: Erklärung/Definition:

der Auswanderer aus Angst oder um einen sicheren Platz zu suchen, schnell und
meistens heimlich einen Ort verlassen
der Vertriebene eine Person, die gezwungen wurde ihr Land zu verlassen
der Verbannte eine Person, die ausgewandert ist, d.h. die eigene Heimat
verlassen hat, um in einem anderen Land eine neue Heimat zu
finden
fliehen einen Ort plötzlich und schnell verlassen, weil eine Gefahr
droht
flüchten eine Person ist zur Strafe gezwungen, ein Land zu verlassen
und an einem fremden Ort zu leben.

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