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Stromzähler als Spitzel
DATENSCHUTZ. Negativauszeichnung Big Brother Awards fand auch für 2008 reichlich preiswürdiges.
dae
25.10.2008
Neue Ruhr Zeitung, S. 3
BIELEFELD. Dass auch Stromzähler sich für Spitzeldienste eignen: Der Jury der diesjährigen Big Brother Awards, die gestern Abend in Bielefeld verliehen wurden, war es eine von acht Auszeichnungen wert. Der Stromanbieter "Yello" bekam sie für seine Digitalstrom-Technik für Privatkunden, die den Stromverbrauch in Wohnungen sekundengenau und per Internet von jedem Punkt der Erde überwachen kann.
Seit acht Jahren gibt es den Negativ-Preis für Datenschutzmissbrauch nun auch in Deutschland. Der Kreis der Einsender wird mit jedem Jahr größer. Diesmal hatte die Jury der Bielefelder Datenschutzvereinigung Foebud aus 500 Vorschlägen auszuwählen.
War es im vergangenen Jahr unter anderem Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), die für den Gesetzentwurf zur Vorratsdatenspeicherung einen Big Brother Award zugesprochen bekam, folgte diesmal Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Er wurde - in Abwesenheit - stellvertretend ausgezeichnet für die Mitglieder des Deutschen Bundestags, für deren "Durchwinken mehrerer Gesetze, die eine Erhebung, langfristige Speicherung und Weitergabe von detaillierten Daten über Reisende erzwingen".
Die weiteren Preise gingen diesmal an: Die Deutsche Telekom (Bespitzeln von Journalisten und Aufsichtsräten); den EU-Ministerrat (für die "demokratisch nicht legitimierte EU-Terrorliste"); der Arbeitskreis Deutscher Marktforschungsinstitute (für seine Richtlinie, Telefoninterviews "im Bedarfsfall" heimlich mitzuhören); die Deutsche Angestellten Krankenkasse DAK (weil sie 200 000 Patientendaten chronisch Kranker sozusagen außer Haus hatte bearbeiten lassen); das Bundeswirtschaftsministerium für die zentrale Erfassung aller Einkommensdaten von Arbeitnehmern. (dae/NRZ)
Mehr Infos unter: www.bigbrotherawards.org
Stromzähler als Spitzel
DATENSCHUTZ. Negativauszeichnung Big Brother Awards fand auch für 2008 reichlich preiswürdiges.
dae
25.10.2008
Neue Ruhr Zeitung, S. 3
BIELEFELD. Dass auch Stromzähler sich für Spitzeldienste eignen: Der Jury der diesjährigen Big Brother Awards, die gestern Abend in Bielefeld verliehen wurden, war es eine von acht Auszeichnungen wert. Der Stromanbieter "Yello" bekam sie für seine Digitalstrom-Technik für Privatkunden, die den Stromverbrauch in Wohnungen sekundengenau und per Internet von jedem Punkt der Erde überwachen kann.
Seit acht Jahren gibt es den Negativ-Preis für Datenschutzmissbrauch nun auch in Deutschland. Der Kreis der Einsender wird mit jedem Jahr größer. Diesmal hatte die Jury der Bielefelder Datenschutzvereinigung Foebud aus 500 Vorschlägen auszuwählen.
War es im vergangenen Jahr unter anderem Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), die für den Gesetzentwurf zur Vorratsdatenspeicherung einen Big Brother Award zugesprochen bekam, folgte diesmal Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Er wurde - in Abwesenheit - stellvertretend ausgezeichnet für die Mitglieder des Deutschen Bundestags, für deren "Durchwinken mehrerer Gesetze, die eine Erhebung, langfristige Speicherung und Weitergabe von detaillierten Daten über Reisende erzwingen".
Die weiteren Preise gingen diesmal an: Die Deutsche Telekom (Bespitzeln von Journalisten und Aufsichtsräten); den EU-Ministerrat (für die "demokratisch nicht legitimierte EU-Terrorliste"); der Arbeitskreis Deutscher Marktforschungsinstitute (für seine Richtlinie, Telefoninterviews "im Bedarfsfall" heimlich mitzuhören); die Deutsche Angestellten Krankenkasse DAK (weil sie 200 000 Patientendaten chronisch Kranker sozusagen außer Haus hatte bearbeiten lassen); das Bundeswirtschaftsministerium für die zentrale Erfassung aller Einkommensdaten von Arbeitnehmern. (dae/NRZ)
Mehr Infos unter: www.bigbrotherawards.org
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Stromzähler als Spitzel
DATENSCHUTZ. Negativauszeichnung Big Brother Awards fand auch für 2008 reichlich preiswürdiges.
dae
25.10.2008
Neue Ruhr Zeitung, S. 3
BIELEFELD. Dass auch Stromzähler sich für Spitzeldienste eignen: Der Jury der diesjährigen Big Brother Awards, die gestern Abend in Bielefeld verliehen wurden, war es eine von acht Auszeichnungen wert. Der Stromanbieter "Yello" bekam sie für seine Digitalstrom-Technik für Privatkunden, die den Stromverbrauch in Wohnungen sekundengenau und per Internet von jedem Punkt der Erde überwachen kann.
Seit acht Jahren gibt es den Negativ-Preis für Datenschutzmissbrauch nun auch in Deutschland. Der Kreis der Einsender wird mit jedem Jahr größer. Diesmal hatte die Jury der Bielefelder Datenschutzvereinigung Foebud aus 500 Vorschlägen auszuwählen.
War es im vergangenen Jahr unter anderem Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), die für den Gesetzentwurf zur Vorratsdatenspeicherung einen Big Brother Award zugesprochen bekam, folgte diesmal Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Er wurde - in Abwesenheit - stellvertretend ausgezeichnet für die Mitglieder des Deutschen Bundestags, für deren "Durchwinken mehrerer Gesetze, die eine Erhebung, langfristige Speicherung und Weitergabe von detaillierten Daten über Reisende erzwingen".
Die weiteren Preise gingen diesmal an: Die Deutsche Telekom (Bespitzeln von Journalisten und Aufsichtsräten); den EU-Ministerrat (für die "demokratisch nicht legitimierte EU-Terrorliste"); der Arbeitskreis Deutscher Marktforschungsinstitute (für seine Richtlinie, Telefoninterviews "im Bedarfsfall" heimlich mitzuhören); die Deutsche Angestellten Krankenkasse DAK (weil sie 200 000 Patientendaten chronisch Kranker sozusagen außer Haus hatte bearbeiten lassen); das Bundeswirtschaftsministerium für die zentrale Erfassung aller Einkommensdaten von Arbeitnehmern. (dae/NRZ)
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Awards" fand auch für 2008 reichlich preiswürdiges. BIELEFELD. Dass auch Norbert Lammert (CDU). Er Stromzähler sich für Spitzel- wurde - in Abwesenheit - stell- dienste eignen: Der Jury der vertretend ausgezeichnet für diesjährigen Big Brother die Mitglieder des Deutschen Awards, die gestern Abend in Bundestags, für deren "Durch- Bielefeld verliehen wurden, winken mehrerer Gesetze, die war es eine von acht Auszeich- eine Erhebung, langfristige nungen wert. Der Stromanbie- Speicherung und Weitergabe ter "Yello" bekam sie für seine von detaillierten Daten über Digitalstrom-Technik für Pri- Reisende erzwingen". vatkunden, die den Stromver- Die weiteren Preise gingen brauch in Wohnungen sekun- diesmal an: Die Deutsche Tele- dengenau und per Internet von kom (Bespitzeln von Journali- jedem Punkt der Erde überwa- sten und Aufsichtsräten); den chenkann. EU-Ministerrat (für die "demo- Seit acht Jahren gibt es den kratisch nicht legitimierte EU- Negativ-Preis für Datenschutz- Terrorliste") ; der Arbeitskreis missbrauch nun auch in Deutscher Marktforschungsin- Deutschland. Der Kreis der stitute (für seine Richtlinie, Te- Einsender wird mit jedem Jahr lefoninterviews "im Bedarfs- größer. Diesmal hatte die Jury fall" heimlich mitzuhören); die der Bielefelder Datenschutz- Deutsche Angestellten Kran- vereinigung Foebud aus 500 kenkasse DAK (weil sie Vorschlägen auszuwählen. 200 000 Patientendaten chro- War es im vergangenen Jahr nisch Kranker sozusagen außer unter anderem Bundesjustiz- Haus hatte bearbeiten lassen); ministeriun Brigitte Zypries das Bundeswirtschaftsministe- (SPD), die für den Gesetzent- rium für die zentrale Erfassung wurf zur Vorratsdatenspeiche- aller Einkommensdaten von rung einen Big Brother Award Arbeitnehmern. (dae/NRZ) zugesprochen bekam, folgte Mehr Infos unter: www.blg· diesmal Bundestagspräsident I brotherlwlrds.org