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Die künstliche Säuglingsernährung vor Nestle

Stand / Letzte Aktualisierung durch Elisabeth Rieping 06.03.2006

Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass vor der Erfindung der Hitzesterilisierung Säuglinge durch die Ernährung sehr gefährdet waren.
Schnuller wurden in Bier oder Abwaschwasser getaucht. Durch die Kuhmilch, die natürlich erst ältere Säuglinge bekamen, wurden Brucellose und
Tuberkulose übertragen.

Infizierte Frauen übertrugen ihre Krankheiten, zum Beispiel die Syphillis, beim Stillen auf die genährten Kinder. Und Syphillis kranke Säuglinge
infizierten ihre Ammen, die sich, wenn sie genug Bescheid wussten, weigerten diese Kinder, von der Mutter ausgesetzt, zu stillen. Eine andere
Möglichkeit als das Stillen, bei der die Säuglinge auch Überlebenschancen hatten, gab es aber nicht.

Die beste Übersicht findet sich bei Hermann Brüning: Die künstliche Säuglingsernährung, Enke Vlg., Stuttgart 1908. Hermann Brünings
Doktorarbeit vom Anfang des Jahrhunderts wurde als Buch veröffentlicht ist als Link hier als Volltext/Digitalisat hinterlegt.

Die Gefährdung durch Stillen heute

Kinder von AIDS- oder HTLV-I infizierten Frauen können diese Erkrankung durch die Brusternährung auf Säuglinge übertragen. Auch eine
mögliche Infektion von Säuglingen durch ein menschliches Brustkrebs-Virus wurde nach der Entdeckung des Maus-Mammatumorvirus MMTV
durch epidemiologische Studien überprüft. Aber es zeigten sich keine der befürchteten Gefahren.

Es war auch nicht wirklich zu erwarten, da die Erkrankung an Brustkrebs gerade in den geographischen Bereichen in denen fast nur menschliche
(humane) Milch zur Ernährung der Säuglinge Verwendung fand, sehr gering war.

Text im Archiv der Library of Congress: http://web.archive.org/web/20070906125516/http://www.erieping.de/bksaug2.htm

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