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act with due diligence in respect of all activities which take place under the jurisdiction and c ontrol of each party (IGH 2010: 197).
Bezogen auf CE-Aktivitten mssen Staaten, die solche Ttigkeiten ergreifen wollen, kraft Gewohnheitsrechts jedenfalls den sich aus der due-diligence-Pflicht ergebenden Anfor-
derungen gengen. Als Voraussetzung hierfr hat der IGH fr Vorhaben, hinsichtlich derer eine hinreichende Wahrscheinlichkeit fr einen Schadenseintritt besteht, die vorausgehende Durchfhrung einer Umweltvertrglichkeitsprfung (UVP) fr notwendig erachtet, deren genaue Ausgestaltung vlkergewohnheitsrechtlich indes nicht vorgegeben sei (IGH 2010: 205). Es ist aber davon auszugehen, dass die an die UVP zu stellenden Anforderungen proportional mit der Gefhrlichkeit der vom betreffenden Staat geplanten Manahme ansteigen. Um eine Missachtung der due diligence-Pflicht nachzuweisen, sei freilich wiederum conclusive evidence zu verlangen (IGH 2010: 265). Hochgefhrlichen Ttigkeiten (ultra-hazardous activities) knnen nicht automatisch in das Verbot erheblicher grenzberschreitender Umweltbelastungen einbezogen werden. Es fehlt an einer allgemeinen Staatenpraxis und Rechtsberzeugung, auf deren Grundlage das Verbot der erheblichen grenzberschreitenden Umweltbelastungen automatisch auf risikobehaftete Aktivitten in Grenznhe oder solche mit lediglich mglicherweise grenzberschreitender Wirkung angewendet werden knnte. Deshalb sind das Prventionsgebot und auch das Verbot (erheblicher) grenzberschreitender Umweltbeeintrchtigungen auf CE-Aktivitten nur anwendbar, wenn entweder dem agierenden Staat mit hinreichender Wahrscheinlichkeit die Schadensverursachung nachweisbar ist oder aber dieser seine due diligence-Pflicht aus dem Prventions prinzip in vorwerfbarer Weise auer Acht gelassen hat. Es zeigt sich, dass die in ihrem Ursprung nachbarrechtlichen Prinzipien des Umweltvlkergewohnheitsrechts nur bedingt geeignet sind, Aktivitten mit potenziell globalen Auswirkungen zu regeln.
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