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Augenpunkt

Augenpunkte zeigen, wohin gesehen und oft auch gehandelt wird. Am wichtigsten ist aber,
dass zwischen Personen so Beziehungen hergestellt werden.
Der Wechsel des Augenpunktes bedeutet für den Zuschauer automatisch einen Wechsel in
der Kommunikations-Situation.
Beispiel: „Dein Sohn!“

Augenpunkte: Vater auf Mutter, Mutter auf Sohn, Sohn auf Katze.
Vater: „Dein Sohn macht nur Scherereien!“
Mutter: „Was hast Du angestellt?“
Kind: „Das war Mauzi!“
Aussagen hinter der Geschichte durch Wahl der AP:
- Vater hält Erziehung für Aufgabe der Mutter
- Vater nimmt Sohn nicht als Mensch, sondern als Störung wahr
- Sohn wendet sich nicht an Eltern (z.B. Blich zur Mutter), sondern gibt die Verantwortung weiter
Mögliche Weiterführungen:
Rückführung der Blicke, AP verändert sich, geht zurück:
Kind: ...
Mutter: „Und nun?“ (MutterVater)
Vater: „Die Katze muss dann eben weg!“
Blickfolge dann wieder wie erst :(VaterMutterKindKatze)
Mutter: „Hörst du? Das hast du nun davon!“
Kind: „Ach Mauzi, warum machst du sowas?“
Blickführung wieder zurück (KindMutterVater)
Kind: „Und wenn ich es wieder in Ordnung bringe?“
Mutter: „Und wenn...“
Vater: „Es hat keinen Zweck!“
Vater durchbricht die Blickfolge und das bisherige Dreiecksgespräch und packt die Katze.

Die so vorbereitet Handlung bestürzt den Zuschauer viel mehr als ein Spiel ohne diese
Richtungen, weil mit dem Durch brechen dieser Reihenfolge der von den Zuschauern schon
vorausgesetzte Schutz durch die Mutter als Vermittlerin aufgehoben wird; man hat das
Gefühl eines Regelbruchs; der Vater hat nunmehr einen schweren Stand.

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