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EkhofSlroB. : Schaulusti ge und vermummte Besener foto , CONTI · PRESS
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Selbst ouf dem Doch hocken Posten der Hausbesetzer ~oto : GELlU
,;Keine Eskalierung!"
j HW [r werden keine or,lInl!!erten Bedlnlunlcn der Untenuchun,s-
Kn üppeliarden auf den Straßen du ]· haft."
d e n !~ Diese Veraic:herun, gab Sena-
tor Helnz Ruhnllu (SPD) leitern vor Wie der Innensenator vorsichUc
andeutete, we nde d ie Polizei da, je-
der BQr't nch.n ab. Damit i p lelle weils ..a n,emtssene" M.lttel an, da_
der Prä!eS der Innenbehörde auf d ie
Vorgäntile In dem Haul Ekhofstrllße mit keine unnötige Elkallerun, ein-
Nr. 37-39 (Hohenfelde) an. Der Altbau trete. SOniit bestehe d ie Gefahr, daß
wird, wie berichtet, .elt knapp einer sich an der Ak tion m/5ll1cherwelse
Woche Yon elwil 100 Juaendilchon auch JUlendHche beteiligten, die
besetzt ,ebalten. jeut noch nicht dabei sind.
Nachdem die CDU kritisiert hatte, Nach Anlaben Ruhnaus befindet
d ie Polizei habe zahlreiche Haulbe-- sich unter den Hausbeseturn auch
setzer nach der Uberprillun, wieder Karl-Heinz Hoth. Nach dem heute 30
laufen lassen, stellte Ruhn au test: Jahre alten elnsUlen SOS-Ideologen
~ Eln ,rOßer Tell von denen, d ie In und Hamburger Sludentenführer
der Ekhofslra ße auf,e,riffen wur- haUe die Polizei vom Mal 1968 en an_
den, lind vorher noch nicht aufgefal _ derthal b Jahre ver,ebllch gefahndet.
len. Keiner dC!r Sistierten er(üllte d ie
cup
Seit acht Tagen hält eine
Gruppe von Polit-Terro-
risten das Haus Ekhof-
straße 37-39 in Hohen-
felde besetzt. Der poli-
tisch-soziologische Hin-
tergrund vor dem sich
die Hausbesetzung ab-
spielte : Wohnungsnot
, .
und Unzufriedenheit
über die leerstehenden,
zum Abbruch bestimm-
ten Gebäude. Das hatte.
bereits zu einer Bürger-
Initiative geführt. In der
Nacht zum Karfreitag
stießen die Anarchisten
nach. Seither rätseln die
Hamburger : Was sind
das für Leute? Woher
kommen sie? Was tut die
Polizei? Antwort auf
diese Fragen gibt das
hfa"mburger Abendblatt
in einer Dokumentation
über die Lage in Hohen-
felde, wie sie sich bis
gestern abend darstellte. Kl eine Ki nder sehen d en " große n Ki ndern" be im aufreg enden Spiel zu
• •
Au.6ena16ter grenzend, bemüh- wohnenden 111 Mietparteien - daß die 8ewobau alle noch Itra Be 39 in ih rer Nachbar-
ten l ieh Hamburger Bauun- zumeist IOzlal schwache und leerstehenden Wohnungen Eine junge Haul /rau : ~ l ch "Unheim lich" ist auch e iner
,chan. Sie haben zwar noch
\lernehme r seit tiber zehn Jilh- !il\.ere M ieter - Ufn'l:u.siedeln. (rund 201, dom Sluden tenwerk muß midt schämen. hier zu H ausfrau :nunut.e. die lien
Von diesem All&l!bot machten niemandem ein Haa r ge- wohnen. Wir sind he iUroh, durch die 8e5etzer ständig
ren zuu.nvnenhängende Hambul'1: zur Nutzung anbo t.
bis her 94 Parteien Gebrauch. Die Mietvertri,e gelten - wie krUmmt, im Gegenteil, sie buh-
Grund stücksflicMn zu erwer- wenn endHch die .Iten Häuser beobachtet fühlt. ~ D ie schNliM
bM, um ein neues Wohnunp- Oie Stadt stellte für dieses auch dle Verträge der bereiu len pradnu um Sympathie in
abgebroclW!n werden, damit ben sidt ja SOlar die Kennzei·
großprojekl t.oc:l.zuzle.hen. private Vorhaben fast 80 So- dort wohnenden 36 Neumie- der Nachbarschaft, aber den- wieder Ruhe elnkehrt.. Mein ehen der Autos auf den Pilrk-
Schließlich machte 1970 d ie zlilwohnun,en in a ndU'e:n \er - bis zum 31 . 3. 1974. Die rwch fün:hten sim die Anwoh-
Stadtteilen zur Ver tilgung, Mann hllt mir verboten, d urdt p lä tzen vor der HaWitür auf.
Bewobau das Rennen. Vereinbarung mac"t d eutlieh, ner vor ihnen. die Ekhofstraße zum Einkaufen Mein Mann stellt seinen Wa-
obwohl ein neuer Be- daß die Bewobau mit einer
SI, m" bf;uungsplan bisher noch von Sie klagen : " Ma n kann zu ,ehen .~ Sie meint audt : gen jetzt in einer anderen
che von erhebliet!en Verzögerung ihres
Z, keinem parlamentarischen Bauvorhabel\l rech.net. Ur- nachts n icht mehr ruhl, schla- "Die Polizei sollte dem Spuk Straße ilb, d~nn niemand _iß,
• Gremium genehmigt worden ipriinalich 50lIte bereits im fen. weil die j~n Leute so- schnell ein Ende bereiten." wann es hier :ru einer Slra-
"L Mirz dieses Jahres mit dem
..... bbruch der aufgekauften
viel Krach machen." Eine
Hausbewohnerf n au' der Iff-
Andere Nachbarn d es besetz- ßensdtlacht kommt."
ten Ha uses sa,en : "Wir sind
'" ~~r,;;\~ 36 der leerstehenden Woh - Häuser begonnen werden. So- landstr~ Bait: ~ lch fühle Nur Kinder scheinen das
mich ständia bedroht." Ein beruhigt. daß die PoliuL im-
nungen wurden se itdem w ie- wohl in der Bezirksversamm- mer zur Stelle ist." Spektakel für ein "Rä u ber- und-
EIgentums- der an Studenten und Lehr- lung Nord als auch in der Krattfahrer fürchtet 11et! tä,-
lich vor den Hausbesetzern, Genda rm"-Spiel zu halten, Sie
von Hoch- linge und an das Studenten- Bürgerschaft waren aber zu "Alle haben hier Angst.. daß Lassen sich von den Be.setzern
zu 19 Geschosse n werk untervermietet. Die üb- diesem Zeitpunkt schon s tarke wenn er sein Auto aus der im
11!5 plöUlich knallt", sagt eine für den Verkauf sogenannter
zu den ersten ri,en Wohnuns.en blieben leer. Bedenken gegen den Bau einer Hinterhof des besetzten Hauses
Ge,en diese Praktik machten Anlage laut ,eworden, die nur EkhofstraBe 39 liecenden Gara- ältere !"rau. Sie kritisiert : "Die Informationsblätter eins pan-
Pla nungen die Archi-
tekten der .;;öb';;;
b is 600 d ie neuen O"bergangsmleter aus Eigentums .....ohnungen be- ge holen muß. Nach seine r Mei_ Bewobau hätte die alten Häu- nen, ohne zu wissen. welchen
Wohneinheiten vorsehen. Front. d ie sich zu einer Mie- steht. nung "vermeiden es die Leute ser I chon längst abbrechen ~ Herren" sie damit dienen.
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Ekhofstraße: Polizei
Zu einer weiteren Ause!n- fühlten sleh bedroht und
andeMletzung zwLschen den hatten die Pollul alarmiert.
Hausbesetzern und der Poli- Einer d er 8 6etzer beschoß
zei kam es am Freita, In der einen StreUenwlien mit
Ekhofstraße (Hohentelde). einem Kat.pult. Die Bleiku-
,el unpl!Uene eine Scheibe
Mehrere BeJetz.er des 'des Fahn;euies. ;Beamte '
HauSH Ekhofltraae 37--i9 wurden nicht verletzt. Die
waren auf du Dacb du be- Hausbesett.e r ve rließen nach
wohnten Hlwel Ekhobtraae Aufforderung der Polizei das
~1 ,ekletter1.. Die Mieter Dach dea ~.cbbarha",n
f ~' . ' _ ..... ~"
•
Kein Zwischenfall oeim Malen
Reno vierung Cln der Ekhofstro&e : 01. Olskunlonen verliefen ru hig foto . SCHAFflAUf
Ins t riste Einerlei der Altbau - tion waren nmd 300 Schaulustige.
ten an der Ekhobtn 6e brachte
geatern die Miele ri nltlatlve Ho-
da runter au ch uniformierte Pol!.
2leibeamte, a ls Beobachter ge _
WIR
henfelde Farbe. Mit poppiaen ko mmen. DIe Mlflteriniliatlve, die
einen Abb ru ch der Altba uten ab-
, GRATULIEREN
Ge lb- und Rotlönen bemalten die
jungen Leure die abgeblätterte lehnt und statt dessen eine Sanie- Helene Schal,lmkell, verwitwete WIl-
rung der Häuser forde rt. erläu- le, gebore ne Ma hnke, BargteheIde, Voß-
Fu6ilde <tel Hauses Nummer 4.3. terte auf F1ul bllt~m und per kuhlenweg 32, vollendet am 11. Mal das
D. Gebiude gehört, wie auch Mega phon die Ziele ihrer A rbeit. 90. Lebens jahr. Sie
du von Links radikalen be5etzte Die Aktion, die von ~n Beselzem stammt aw Harnudorf
Hau, 39 d aneben, der Bewoba u. (Kre is Herzoltum
1m Nebenhaus nicht mitgetragen Lauenbur&), kam 1910
Die GeselLschaft will d ie Häu ser wurde, verl ief ohne Zwischenfäl- nach Hamburc und hei-
abreißen lassen. Zu der Malak· le . jo ratete Otlo Wille. 1938
I zOi das Ehepaar nac h
B ~rlfl",hl'rdp und k ..",ft p
Zum ers ten Mal d ebattierte d ie Bürger- d er Sitzung : Im Zuge d er Sanierung
schott gestern d ie Hausbe setzung von St. Pauli Süd we rde ... die Bürger
Ekhofstraße. Abgeardne te d er CDU nicht an den Stadtran d verdrängt. Der
griffen den Sena t wegen d er Vorgänge Abbruch von Woh nraum und die Um-
in Hohenfelde scharf on. Bausenatar wandlung von Mietwohnungen in
Caesar Meister verte idigte die von Eigentumswohnungen sollen erschwert
seiner Behörde erteilte Abbruchgeneh- werden. Alle Fraktionen befürworten
migung. Die weiteren Schwerpunkte die Strukturuntersuchung der Polizei.
B erschaft: Opposition
attackiert den Senat
wegen der Hausbesetzun
Fraktionen gegen unzumutbare Här ten .für MieteI"
Heftige Angrirre wegen der Hausbesetzu.ng 8 .D bauung mit mehr Wohnun- rungsieblet St. Pauli Sud
der Ekhofstra6e richtete die Opposition gegen gen wünschen, daß aber die erklärte Meister. ein sol-
Aufstellung eines Be- cher Programmplan liege
den Senal Der Bauexperte der C D U~Frakt i on, bauungsplanes abgewartet vor. Es sei sichergestellI,
Klaus Franckc, eröUnete die Attacken. werden muß. ~ daß kein Bürgu aus SI.
Er verteidigte die Bau- Paull an den Stadtrand
FA RI für ihn offenkun- Hausbelletzung nicht vor- pläne der Bewobau mit verdrängt ",-erde.
dig. ttklirle er, daß d~ nh, reagierte BauSftUltor dem HinweiS' dal'luf, daß Die Fraktlo~ sind akh
Burger aieh in Z\lnehmen~ Cat'6llr Meister auf die An- die Gesellschaft nach Ab- daf'Übf'r einig, daß bei der
dem Maße von den Sl&dl- grlUe. RuhJg und lachlich riß der alten Hä user außer Umwandlung von Miet-
planem nicht ~m.anden entgegnete er Ehler. und den Creifinanzierten Woh- wohnungen in Elgentums-
fühle. WörtUch: ~Diese Francke: Die Sanlerungs- nungen 101) bis 120 neue So- wennungen unzumutbare
Venltändigun,:gssc:hwierlg- beclOrCligkelt de. Wohnpo- I:talWQhnungen in diesem Härten für die Mieter und
keJten nutzen dann gele- bie\.el Graumannl\W-g Ek- Cebif't errichten werde. uTlierechtfertigte Gewinne
, enUlch radikale Elemente, hofstraße sei von der Bau- Die drei ursprilngllchen für die Verkäufer der Woh-
denen es nicht um d ie Be- behörde schon vor Jahren Tagesordnungspunkte zu nungen verhindert werden
teitigung der in Hamburg fcslpoltellt worden. Städtebau - und Woh- müssen.
noch bestehenden Woh- Meister: ~Wir haben im- nungsproblemen werden Abbruch von Wohnraum
nungsnot, sondem um an_ mer danach getrachtet, je- die Bürgerschaft nach der soll el1lchwert werden.
archistische Z!elvol"fltellun- manden zu finden, der a ls Behandlung im 8auaus- Auch darüber waren sich
len teht. Die EreJ,gnlsse an PrIvatmann ohne Inan- .chuß, in den sie überwle- dlf' Fraktionen eini,. Der
der Ekhoutraße lind ein spruchnahme .taaUicher stn wurden, wieder be- Senat 1011 heISere rechtli -
Beispiel für diese These.- Zuschtluc saniert. Wir ha- schäftigen. che Möglichkeiten erhal_
Und weiter: ~Sowohl die ben den ßev..·er bcrn - eS' Au! die Forderung der \.el\, damit er Nachtf'lle für
Reaktion des Senat" als gab mehrere - gesagt, daß COU nach einem Pro- die Mieter künftig verhin -
auch die (ler Bewobau. wir uns eine dichtere Be- gramm plan ror das Sanle- dern kann.
e.lrlN Tochtergesellschaft
der Neuen Heimat, der die
Hauser gehören , kann
nicht gebilligt werden :
Noch vor wenige:n Jahren
Streiflichter
wä re es unvOl1ltellbar ge_
wesen, daß eine kleine ge- aus dem
Parlament
Aus der Bürgerschaft
'e Senatsmannschaft muß·
berichten :
KARl DENKNER,
O te gellern In der BUrger·
Icholt ohne BOrgefmelller
VEIT RUPPERSBERG und und Flno nnenotor Hon. Rau
HANS-HENNING auskommen : Er roul te lieh In
SCHMIDT Ban n mit seinen Kollegen out
den anderen Bundeslöndern
darum, welche. land die
....allliUge Minderheit die HoupUast der Stobll1t6l1moß·
Gesetze, die ein friedliches nahmen der Bunde5legferung
Zusammenlebt!n aller SOr- auf lieh nehmen lall - und
ger garantieren, auf den kann.
Kopf .le.II1. Ich möcht;e die •
Frage autweden. ob die
och Insgesamt ,~ Stunden
Neue Heimat etwa tatenlos
zusieht. well.ale dadurd\ N 8erotung konnten sich die
erreicht. daß die Bewohner BUrgers choftsobg eordneten
der tum Abbrue:h vorgese- gastern, om zweltan Sitzungs·
henen Häuser sehneller Mellter: Immer danach gellachte', Jemand zu linden log, nur noch mit Mühe o ul d ie
ihre Wohmmgen verlas- vielen Red en konzen tr ieren.
.en1 Oder hat sie Angst vor o re Ratsdiener 5chenkten Re-
L ln karadikalen?" kordmengen von Kollee und
Auch F'rancktl Frak- lce a us. Gegen Hunger hol!
t!onlkollege Karl-Heinl: Al tbürgermellter We lchmanns
Ehlen griff den Senat in lieblingsgericht . Wlener
,charrer Fonn an. Die Bau- Würstchen.
Mhörde habe die Abbruch- ,
it'ndlmlgung erteilt. ab- uni, er hot Uberhoupt
wohl nach 5e1~ Infonna-
Uon .. n n iemand aus der Be-
Mnlchl gebohrt ... ," Oie
sen Salz wird mon künft ig nur
hörde die Woonungt'f'l \'Oll noch aUI Erwach,enen·Mund
Innen gesehen habe. im Fernsehprogramm hören
Besonders fragwürd ig sei können, wenn sich d ie SPO·
die Tatsache. daß die Se- Frcktlo n mll Ihrem Anllog ge·
wobau daa Gelände I:U dem gen Werbesendungen mit Kin·
hohen Preis von 1170 Mark dem dUfth.etz!. Kinder a ls
Je Quadrabnele.r gekauft " Mlttet zur Ausü b ung des Kon-
habe, obv.'Ohl wut.. r ein sumle rta,," (EII.abelh Klau.ch,
Bebauu~p1an noch ein SPOI werden var der Ent.chel·
Entwurf zu einem solchen du ng den Schulou uc huß be·
Pl an vorgelegen habe. Eh- .chCiftlgen.
le,. : "Haben da vielleicht
kJelne Spatzen In der Bau- "
beMrde etwu In die iro- Ue dre i Fraktionen de r 8Ur-
ßen olIt'flen Ohren der A g ellchall walen sich ge·
Neuen Heimat ,el:W\t- Slern e inig : Auch Im He rbst
.d'iert? In welchen Kon- sollen Kinder zwischen .achs
filkl können da die Beam- und IUnlzehn ) ohre n ko.ten los
ten der Baubehörde kam- einen FerlenpoB beko mmen.
mf'nl ~ Noch d le.er einmUtIgen Erklä·
Wihrend sich d ie Spre- rung Ichrlll Senator G Unter
d1.er der bcIeNnPlrak- Apel zum Rednerpuh und be·
tion«l kort'Ut an die Ta· dankte .Ich bel den 80rge,'
ce.oTdmm, hielten, d ie Be.etzer on deI Ekhot.troBe : Gelegenheit genutzt Icholtsobgeordneten /Ur Ihr
elM Debatte über die folo l : fEODUSEN, CON I I P~ESf Votum.
Schulklassen besuchen die
Hausbesetzer in Hohenfelde
Dr. Born: EindrUcke we rd en Im Untenlcbt b es proc b ~ n
Ein Bellum bl"l den Uausbesetzern an der t kbof. ' ra& des Hauses Ekhofstraße 39
. Ieht aur dem Stund enplaD der Gesamtschule St eUsh GOp. hochgeltiegen und für eine
halbe Stunde Im Inneren deli
Fast 100 Schfl.le r der ae hles Kla.s,en diskutier ten bisher Im verbarrikadierten Altbaus
PoUt lltunter rlebt m it dCll Pollt·Rockern, die. Im 8~lteU verschwunden. Das Gebäude
HobenfeJde elD Hau ~ baUc a . ist seit Griindonnenta, von
etwa 80 lInkllOtientierten
Der Leiter der Schule, Dr. JUDi"en LeyteD besetzt, die
Wa1ter Born, ~tet.e ,e_ damit le,en den Abriß alter
stern eine Gruppe von 40 Hauset" zua;unsten des Bauel
Schülern mit ihren Lehrun non t~lr·er El,entumswohnungen
zu den Hausbesetzern. In elnzube:r.iehen. Es IIOU fest_ protestieren wollen.
einem Gespräch mit dem Mestellt werden, welcbe Pr0- Die Schule hatte vor den
Hamburger Abt'ndblatt be- blematik in der Hauabetet..- Besudien dle Polizei um Rat
,rUndete er die Visite an der zung steckt. Ich ,ehe davon letra(t. Befürchtungen für
Ekhofslraße : . aUI, daß die Klauen auch die Sicherheit der SchUler
"Im Rahmen des Unter- noch mit Vertretern der Be- habe man Im PoUzelhoch-
r lchtstachn Politik gehen woba u und der BehGrden haus nicht ,eäußert, versl_ '
wir davon aus, daß man d ie sprechen werden. ~ Die Ge- cherte die Schulleitung.
Schüler bei der Behandlun, fahr der politiSChen Indok- Im übrigen ,ehen nach
des ThemenkrelJe8 Boden- trination tar die SchOler be- Auskunft der Hausbesetzer
recht und Wohnungswesen steht nach seiner' Ansicht um die zeit des Schulschlus-
durch prakti&che Einblicke nicht, da die Eindrücke, die lieS an der Ekhofstraße 39
motiviert. Haj,lsbesetzungen die SchUler bel den Hausbe- ItAndig Schulkinder ein und
dürfen bei der Behandlung setzern ,ewinnen, Im Unter_ aus. ~FOr die Ist da. Haus
d ieses Themas nicht unbe- richt sorgfältli nachbereitet doch das reln.te SpIelpara-
rilckslchllgt bleiben. Deshalb werden. dies. Sie dürfen hier alles",
blelet sich der Besuch in Am FreitaiVorm.ltu, wa- erklärte ein Ju,endllcher
einem solchen Haus an. M
Das Haus an der Ekhofstraße, vom Hof aus fotografiert. Seit GrUndonnerstag hatten sich dort etwa 70 Besetzer eingenistet. Die Polizei nahm das Gebäude Im Handstreich
Das l\lobile Einsatt.kommando (MEK) der Und die oft besdlimpfte Polizei hat diesmal
Hamburger PoU7.ci hat seine Feuerprobe be· ein l\teisterstUc:k geliefert: Ohne das ein Sdluß
standen. Gegründet nam dem blutigen An- fiel, ohne Tränengas und ohne daß sie Was-
sdlJag im Münmener Olympiadorf, hatten serwerfer emset7.en mußte, fiel ihr das be-
die Spe7.ialisten heute morgen in dcr Ekhof- setzte Haus innerhalb weniger Minutcn in
straße in Hohenfelde lihren ersten Einsatz. die Hände.
Nachdem es am Sonntagabend balb von wenl,en Minuten bot H.il1'\lllel, eln Sd\reI. ertöDt: Ein
zu eJ.ner handgreißlcben Ausein- die Ekho!straße das Bild eines PolWst Ist 1m Eingang VOD den
andersetz.una: zwbcben Okkupan- Krlegudlauplaues. Peterwagen· Wadten niedergeschlagen worden.
ten und PolJuoI ,ekommen war bctatz.un,Cn in ihren blauen Uni- Mit einerVerleuung am Kopf wird
_ sech- PoUzia;t.en wurden ver- tonnen, Bereitschaftspolizei mit er Im Rettungswagen abgefahren.
letzt. eln Peterwagen zertrüm- ,raugrilnen EinsatzanzUgen. Be- DiePolIzIsten slndmit neuen ame-
mert und aUilepltlndert., zwei amte ln Zivil. am Arm eine Binde rikan1sdlen Sdtutz:scbllden aWie--
Besetur test.enommen - ' lag mit der Aufschrift .PoliUi Ham- .ind aus Plutik und
, Ober dem SladtteU Hohenfelde b urg-. Schußbereite MMdllnen- . EIn Femre"team der
knlaternde Spannung, .BeInahe pistolen auf selten der Polizei, die bannt den Ablauf
atondlJcb wartete man darauf, d B Beamten tragen Helme, daJ Visier DLe um-
lß berunterreklappL hin zur
es ..endlich 10ligehen" würde.
Und dann ging es los, 'Inner- Elne Leuchtkugel stei,t aen
,,;;; ~0" von der Po-
. GleichwOhl kann
;e,::;
daß sich Hun-
derte von; ,,;;.. lai am Straßen_
rand drängen.
Erschöpft, Dom den Sc:h.lat in
den Augen, lassen sich d ie Juna:en
MAnner und Frauen abfOh~.
Ihre WIderstandskratt Ist gebro-
chen. Nur einmal wird ein Poli-
zist an,espuckt, elnmal flllit du
M
Sdtimpfwort "Ihr Sdtwelne •
-
Hamburg, 23. Mal
27" Im Handstrelcb bat beute morgen die Hamburger Po-
lizei das von etwa 70 jnngen Leuten besetzte Haus a n
~ulllehl! ~ __ Alentur der Ekbofstra8e In Hobenfelde genommen. Die Aktion
Hamburl/ CUxbavea. 21. &laJ verlief nnblutlg. Wllbrend der Auseinandersetzung Im
Du Hambul"lU 8etsd:alepper
..Bupler zr" Ist In der vc-ra-&n.&I11- Inneren des Hanses gab es nur zwei verletzte Polizis ten
nen Nacht auf der Unler elbe In
der Uöhe der Olte·~ltlndun, ISsl -
und einen verletzten Pollt-Rocker.
11th von Cuxbartn In dh:btem Ne- Die Eroberung des seit Gründon- trugen leichte Verlet;r.ungen davon. und
HJ ,esu.n][CD. in der Torelnb hrt wilde sich ein a:efes-
Wie dle Bugsie •• eederel ln Harn- nerstag "okkupierten" Abbruchhau- sel.ter Besetzer, den Pollzlstenfäulite et-
burg mitteilte, werden v ier Mann ses der Bewobau war eine taktische was unsaft angepackt hatten.
d er insgesamt a chtköpfigen Be-
satzung vermlßt. Die ü brigen vie r Meisterleistung. Innerhalb von einer Nachdem der Frontalanlrltf s ich In
selen lebend geborgen worden. Minute drangen zunächst in Zivil ge- MlnutenldJ.nelle planmäßig entwickelt
Zu r Zelt d ~ Unglücks herrschte halte. fuhren Mannsc:haftstransportwagen
kleidete Polizisten in den Altbau ein. der Polizei vor. EInze ln, die Hände auf
auf der E ibe d ichter Nebel. (Siehe dem Rücke n gefesselt, wurden die Haus-
auch Seite :I.) Sie trafen auf geringen Widerstand .
beset:l:el' :lbgerilhrt.
Wenig später war der gesamte Kom-
Hunderte von Schaulustigen. zum Teil
plex völlig abgeriegelt. Mehr als noch in SchlafanzUgen, hi ngen in den
500 Polizeibeamte waren an dem Fenstern. Frühaufsteher blockierten die
Einsatz beteiligt, Bürgers teige. Es ·karn zu Beltailsku ndge _
Menschlich gesehen Während der Rundfun ksprecher im
bungen und MIßfa liensäußeru na:en. Vor
allem aus dem Nachbarhaus, das St uden-
Nachtproeramm die Frühaufs teher mit len bewohnen, ka men immer wieder
Pla uderchen über den Frühling unter- Sprechchöre "Solidarilät mit de n Haus-
hielt. roUten in MinutenabsLII.nden etwa beJet ze rn ~ •
5rdtl Privatautos In die Ekhotatraße ein. Der Einsatz auf der Ekhotstraße wur-
Am Steuer aaßen Polfz.lsten. de von Polizeipräsident Dr. Redding und
Die Uhr zeigte 3.47, als zwei blaue, mit Leitendem Kri minaldirektor GUnler Bert-
Planen verkleidete Lastwagen in die Ung, dem amtierenden Krlpochet, gelei-
Stra ße bogen. Aber s ie brachten weder tet.
i rische Brötche n noch Obst vom GroB- Nodl gestern hatte es zwischen der
ma rkt - IIOlIdem elne Scbar geschulter Spitze der lnnenbehörde und der Pollzel-
Ord nungshüter. fUhrung eine Besprechung über das Vor-
Im HInterhot der Hauses Ekhofatra ße gehen In der Ekhotstraße geieben. Da-
hatten derweil gesd1U1zte Mannschafts- nuch erhielt der Polizeipräsident ~ g rünes
wagen (Im Vollwnund Panzerwa,en ge- L[cht~. Wä ren die Okkupanten nicht
nannt). Streltenwaa:en und Wasserwerfe r buchstäblich überrumpelt worden, hAtte
Stellung bezogen. MInuten danach wa r sich die Polizei auch darauf eingestellt,
a uch die Kreuzung Ekhot..Jlsala ndstralle die Besetzer a uszuh ungern.
von der HambUl'Jer Polizei abgerie,ell Während die rund 70 Polit-Rocker a b-
Die Feuerwehr wurde alannlert. Sie geführt wurden, machte sich im Haus der
Taxilahren und Kochen sc:hldde elne Drebletter und mehrere Erkennungsdlerut an die Arbeit. Er stente
Jeden Abend l ieht t1e als "Frau Rettungstransportwqen. Sie wurden u. a. Ka tapulte, MlIcheten, spanlsdle Rei-
Sdluhmacbermeisler A necker" auf auch schon bald gebraucht. Denn so lalU ter, Molotow- Cocktails, Wannen voller
der Bühne des St. P auli-Tbeaten: Ohne W4dentand war cs Im Inneren der Steine und Sprengsätze sicher (Bericht Halbnact.lließ sIch der PaUI-Rocker nur mit
Eva- Marla B aue r . ..soviel Spaß Ha llS: s rucht zu.segan,en. Zwei PoIWsten SeIte 3). Gewalt ablUhren
Haftbefehle
gegen 25
Polit-Rocker
erlassen
Gestem mittag zal d ie inzwischen Haftbefehle.
PoLl.zei die Bilanz Ihrer Ak- Sie bafrieren auf entspre-
tion gt!IM die Hausbeset- chenden Anze!gen der P0-
zer. W ie berichtet. gab H lizei: Verdacht auf awere
Vuletzte auf beJden Seiten. Sachbeschlidlguna:. Klhper-
Fant Polueibeamte kamen verletzun g, Ra ub, Land-
mit leichten Blessuren da- frledenlbruch u nd Zu,eh6-
von, unter den Hausbeset- rigkel t %U einer krimi nellen
u:m wurden zwöU Leicht- Verelnlfun,. Seit GrUn-
und ein Schwerverletzter donnerstaa" hat die Polizei
,elAhJt. Der Schwer'Yer- Insiesemt 360 Personalien
letzte soll nach PoUzeian- überprüft (darunter •
iß,ben von einem Stein &eI- zwangslä ufig auch 101cbe
ner Komplicen getroUen harmlOl8l' BIlr,er) und 170
worden sein. GeUelte Personen vorlAufi, testae-
Sch0s-e, du wurde noch nommen. Pressekonferenz im Polizeiprä sidium: Dos wurde noch der Räumung besch lagnahmt
einmal bestAtiJt. sind nicht
gefallen. Die Polizei hat le- Vermutungen, d aß ein
diglich drei Warnschi!PSe Pollzelboomter unter d en
abgegeben. Okkupanten als Spluel
(DU wurden d iese Beamten fo. r Tag u nd Nach t einaatzbereit. diese Idee zu verwlrkllchen.
-
setzer eie blßchen leid. Sie mas_
sen doch von einer Idee. besessen
In Hobenfelde brodelte CI weiter. Auch nacb d er RAu-
manr des beschten Haules Ekbofitra ße S9 baUe die Polhel
• st!ln, d ie sie gar nicht richtig be-
greifen. Man ka~ doch auch an-
keine Ruhe. Gelte rn nach mlUlIr lieferten , Ich rund 4.00 ders protestlenn, wenn einem et-
DemonJtranun ucd 300 Polh:ute n eine Stra8euchlacbt. wa nicht gefäli!."
%0 Demonstranun wurden vorll uflr festlenommen. Auge in Auge zwei junge Mönner, etwa gleichaltrig - sie leben in einer
Stadt, ober in verschiedenen Welten Elektriker (211): "Das hat una
der Bewobau und der nur die saubere Bewobau einge-
Nach einem teach-in Im brockt.. Wenn die nicht Ihr großes
Auditorium maximum :r.o- Stadt. Geschält mit dem Abbruch der
gen etwa 250 Demonstran-
ten :r.ur Ekhofstraße. Ihre
Zahl erhöhte sich während
des Marscl1es auf 400. Eine
Starke Polizeikräfte
schützten zur gleichen Zeit
auch das Rathaus, in dem
sich die Bürgerschaft unter
42 Straftaten gehen auf alten Bruchbuden madlen wollte,
wilren die Hausbesetzer nicht
nach Hamburg gekommen."
zunächst relativ kleine Po-
liz.eieinheit hinderte die
Demonstranten daran, das
Haus Nr. 39 abennals zu
anderem mit dem Thema
Ekhofstraße befaßte. Wäh-
rend der harten Debatte, in
das Konto der Okkupanten Poll.zeibeamter (33): "Endlich
Ist die Sache bereinigt. Natürlich
iab'. bei uni Leute, die den Pro-
die auch Innensenator Die Fi,gur fällt hinunter und lest gegen die Bewobau und die
besetzen. Helm Ruhnau eingrtU, verfehlt nur um Zentimeter
zeigte sich, daß der Senator gan:r.e MIetenpolitIk In Ordnung
Die Beamten forderten ein sechsjähriges Mädche n. fanden . Aber all d ie Besetzer mit
schon bald Ventär kung an. und der PoLlz.eipräsldent Selten lanr. Zum die In der Das Kind erleidet einen Knüppeln herumrannten, liilch
Denn die Demonstranten die Lage der vergangenen Summe In eine neue PoliseI- Schock.
Wochen untetsehJedlich vermummte!) und frech wurden,
erhJelten Unterstützung prlslden' Dr. Recldln, ausdrUckte. Er daß eine Da nach häuten sich d ie war es aus mit der Sympathie.
aus der UmQ:ebung. Andere eInschätzten. Rlumunr dea Hauses nicht mebr su vermelden war. Anschläge auf Peterwagen. WI.r haben lange aur den Einsat:r. _
Bewohner bekundeten Ihre Polizeipräsident Dr. •
Sie werden Immer wieder bef!hl gewartet. Wer läßt sich.
Sympathie für die Maß- Günter Redding hatte am Da wurde schon einen Tag • In der Nacht zum 2. Mal: mJt Steinen und FarbbeuteIn Ichon gern anpöbeln, bedrohen
nahmen der PolI:r.el. Die Vormittag vor Jou rnalisten nach der Besetzung ein Fo- Ein zwöltjährlger J unge und beworfen. Höhepunkt war und mit Steinen bewerfen? Viele
Demonstration war nicht Im Polizeipräsidium er- toreporter niedergeschlagen &eln Vater ae raten ·In einen am letzten Sonntag eine von uns konnten das Zögern un-
genehmigt. Mehnnals wur- klärt, daß das Haus nicM und seiner Kamera beraubt. Hagel von Krampen und Schlägerei :r.wlschen Okku- serer Führung nicht verstehen."
den die TeUnehmer aufge- auf Grund von ~Privat • Am 26. AprU nehmen Stahlkugeln ; das Kind wi rd panten und Poli:r.isten: sechs
fordert, die Straße :r.u räu- interessen (die der Bewo-
Y
"unbekannte Täter" mit leicht verleut. verletzte Beamte. Sehillerln (11): "Der Protestge-
men. Als sie nicht reagier- bau) ,eräumt worden Ist, Bleikugeln einen Funkttrei- • 4. Mal : Ein Pollzelbeamter gen die Bewobau lollte nicht ver-
ten, :r.ogen die Beamten den 50ndern weil die öffentliche fenwagen unter Beschuß Die Polizei hat inzwlschen stummen. Für eine Hausbeset _
Schlagstock. Dabei 5011en Sicherheit gefährdet gewe- wird von einer Stahlkugel festgestellt, daß die meiste n
und verlenen einen unbetei- an der Brust getrollen. zung bin Ich allerdings niebt. Die-
nach Augenzeugenberich- sen seI. ligten bulgarischen Lastwa- Hausbeseuer zu folgenden le Methode wird von der Bevöl _
len auch Passanten getrot- Senator Ruhnau erklärte genfahrer. • 7. Mal : Die Poll:r.eI kann "IinkseJ.:lremen militanten
fen worden sein. 20 Pro- die a:eptante Entführung Gruppen Y
gehö ren: Rote kerung nicht ventanden. Gewalt_
dagegen vor der Bürger- • In der Nacht zum 1. Mal : liHge Hausb_t:r.er schaden der
testler wurden vorläufig schaft: ..Es ist niebt wahr, Hausbesetzer :r.erschleßen eines Sachbearbeiters der Hilfe Hamburg. Anarchl.sti-
festgenonunen. Bewobau verhinde rn. sehes Hamburaer Aktions_ Sache m!hr, als sie Ihr nüt:r.en."
daß der Bürger nicht ge- mit Stahlkugeln die Front-
0., schUtzt worden ist, daß die scheibe eines Busses. Stun- • 16. Mal: Hausbesetzer zentrum. Proletarische Front
Pollul nicht eingegriffen den später werden ein Mon- itehlen vo n der Ecke Ekhof- Gruppe Wasserkante.
He.inz Roth, ha t und daß Sicherheit und teur und ein Polizist bei den straße} Ackennannstraße Gruppe Internationaler
vor etwa Ordnung nicht gewährlei- • Reparaturarbelte n unter einen "Blechpolizlsten- und Marxisten und Buder- Weitere Berichte Uber die
über die stet waren.~ ErbinetIer Widersland gegen die Fe.1nohme Feuer genommen. hingen ihn aua dem. Fenster. Meinhot-Sympathlsan ten. Ekhofl.ra Se a uf Seit. 4
be der Polizei, unter Aufwand
großer Kräfte, die anderswo
ElItner Berldl\
hob « HambW'(, 24. Mal
Die In:rwtscben auf,e1Ö1&e Rausb erd·
.un, bl der Ellbot.t nae S9 hat 'eltern
111 der B . mbUf'Jer Bllr,encha1't w einer
Kharfea KOll lrovene swbdIeb du
CDV-oppo&lUon und l.nneIIH:u.tor
HelM Ru1uI ... (SPD) ,ef01u1.
Der CDU-Abf;eordnete Karl-H:elnz
EhIers wart der PoI.lzII!olfübn var,
Hchbe....l•
• • • •• 21 'olh-Roaw M a ..."
cov Ubt ....... Krldlt
a. leR L10r .....Mi!
Dfe .tud ..... ble ib . .
S,lte"
•
•
-
o r• • fsten Ris-
Ziegelstaub s.. dIe .fsten
löcher: O.r Ab-
bruch hat be-
•
statt gonnen (Foto
oben) . -
Fenlter der
or.
I •• rstehenden
Fliederduft •
Wohnungen
werden luge·
mauert (Foto
Deutsche UM lUrkllcht Abbruehape- links) •
• zia.ll8t.en SOl'lten gestem an du Ekhof-
straße dafür, daß das Haus 39 nle wieder
besetzt werden kann. Dfe slürztonden
Mauem begruben fur viele der Anwoh-
ner eine IdyUe unteT sich: Unter den
Ketten der Planierraupe zerbrach auch
ein blühender FlIederbaum. Die Bewo-
bau hat für alle in ihrem E igentum be-
findlichen Häuser in dem SanieNngs·
,
•
gt'biet EkholstraBeGr<tumanlUweo:;
Abbrueh;enehmigungen. Sie ließ je-
doch vorerst nur Jenes Haus abreißen,
du lieil Grlindonnersl81 von rund 70
jungen Leuten bt-set:r:t gehalten worden
war. Damit die nach der Rliumun,
durch die früheren Mieter J,eersteh~
•
den etwa 30 Wohnußien vor neuen Ok-
kupanten sicher lind, wurde damit be-
gonnen, Türen und Fen,w zuzwnau-
ern.
fotol CONTI·PlUS
•
Kritik am Einsatz
Ekhofstraße 39
Die Jungsozialisten und d ie Jung-
demokraten haben am WO(:henende
die Räumung des von überwiegend
linksorientierten Jugendlic.hen be-
seuten Hauses Ekhofstraße 39 schart
k ritisiert. Die Jungsozialisten wer-
. ~gewalttätige Aus-
Der:. Einsatz des
i i
sich dazu
unsozialen "".
chenschaften eines
zers abzusic he rn ~.
Besetzer-
Vorgehen
vom AStA
verurteilt
Der AStA der Universität
Hamburg verurteilt nachträg-
lich das Vorgehen der Hausbe-
selzer von Hohenfeldc. Nach der
Besetzung des Hauses Ekhof-
straße 39 3m Gl·~umannsweg
durch anarch istische J ugendli-
che WHr es in den ve rgangenen
W ochen zunehmend zu uner-
t rägliche Provokationen mit der
Bevölkerung und der Polizei ge-
kommen. Daraufhin wurde das
besetzte Haus In der vergange-
nen Woche im Handstreich von
der Polizei geräumt.
"Der AStA hält es nicht für
sinnvoll, Auseinan dersetzungen
mit den V er tretern der Behör-
den zu suchen oder zu provozie-
ren", heißt es in der vorliegen-
de n Er k lärung. Zwar hält der
St udentenausschuß "die Besel-
lung von leerstehenden, u nge-
nutzten Woh nungen für ein ge-
eignetes Mittel, Wohnra um für
sozial Schwache zu beschaUen;'.
Es sei jedoch in jedem Fall
sinnvoller. eine gü tliche Eini-
gung mit den Besitzern der leer-
stehenden Häuser anzustreben.
In sei ner Stellungnahme ver-
uteilt der AStA auch das Vorge-
hen von Bewobau und Behörde
In Hohenrelde. Es könne nicht
die einzige Alternative sein, da ß
die leersteh enden Wohnungen
an der Ekhofstraße und am
Graumannsweg entweder an
das Studentenwerk vermietet
oder zug(!mauert werden. "So
dringend auch WOhnf<lUm flir
S tudie rende benötigt wird. es
liegt nicht im Intersse der Stu -
dierenden, in Gettos zu woh-
nen. Es gibt viele Bürger. die
ebenso dringend oder dringen-
der wie Studenten Wohnungen
bl·auchen." hk
Redakteur der
Morgenpost unter
schwerem Verdacht
Der Redakteur und Belrleb6ratsvo r-
sib.ende der .. Hamburger Morgen poat",
Wehrhart 0 1to, soll mit den Hausbeset-
zern an der Ekhofstraße zusammenge-
arbeitet und sie vor geplanten Elnsätun
der Polizei gewarnt haben. Tl'\'%Wuchen
sollen ihm, wie verlautet, Beweise für
seine Verbindungen mh den Polit-Rok-
kern vorgelegt werden sein. Er hat sein
Arbeluverhällnls mit Ablauf des 2. JUl'li
gekündigt. Dazu der Chefredakteur der
.. Hamburger Morgenpost", BoM
Groseh; Wir haben uns getrenn t.1'obh r
mOchte Ich dazu jch! nicht sagen.
Hausbesetzer bei
Teach-in verhaftet
Vier Monate. nachdem Polit~Rockcr
ein leerstehendes Wohnhaus an der Ek-
hofstraße (Hohenfelde) ) 4 Tage lang be-
set7.t hielten, wurde jetzt einer der Ok-
kupanten festgenommen. Polizisten eßt-
dC'Ck ten den jungen Mann in den Räu-
tnen d er EvangeJisdlcn S~udenU::nge
mcinde a n d er Grind elallee bei e inem
T each- in zum Thema "Hausbesetzung".
Die Beamten hatten in einer Blitzaktion
sämtliche Teilnehmer kontrolliert. D ie
Studentengemeinde hat gegen d as Vor-
gehen der Polizei protestiert.
2. einer an Rufmord grenzenden
Schutz Im Polizeipraxis. Crund: Unve rhältnil_
yordersten Wagen milßig großer Umfang der PoJizeiak-
lIon.
Unmittelbar Jm Anschluß an die
Zu dem Leserbrief ~ Even tuell die Veranstaltunc wurde ein Besucher
Notbremse ziehen?" im Hamburger unter Anwendung von KIdnapper-
Abendblatt vom 24. August: Ich weiß methoden verhaftet. Ecke C rindelal-
nicht recht. was geschieht, wenn man leelRentttlstraße wurde er, als er
in einer solchen bedrohlichen Sltu8 _ aus seinem Wagen stieg. von drei
tion die Notbremse :deht. Der Zug oder vier Männem aus einem
bleibt stehen. Der oder die Ane: reifer schwarzen Pkw In
h aben d ie Mögllchkelt. sich sofort In zerrt. Ein ibm vor
die Büsche zu schlagen . Wer kann les Tuch erstlclcte
oder will sie dabei festhalten ? Evangelbche Studentengemeinde,
Der beste Rat 11i! meiner Meinung Dr. WolJgang Wiedenmann
nach - was mir auch von Hochbahn- (SludenfenpjIlTreT),
fahrern bestäti,!:t wurde - sich in Gf'1'd K . Schmldt eWiu. Mitarbeiter),
den Nachtstunden. in Außenbezirken Hbg. 13
oder als einziger Fahqlast im Wagen
auch lagsGber In den vorden>ten Ws- Aktion "Kleine Klasse"
,cn direkt hinter die FahrerlGr zu
setten. Im Notfall dort hurt klopfen in Wandsbek
oder sich sonstwie bemerkbar zu ma-
chen. auch mll der Notbremse. Wenn Zu dem Bericht ~Klelne KlasseM im
sich dieser Brauch durchsetzt, dann Hamburger Abendblatt vom 22. Au-
wird man In diesem ~SicherheHswa_ gus l :
ge n" bald nie mehr aUeln und damit lm Januar 1973 fand In Wandsbek
bereits gut geschützt sein! eine Aktion ~ Kleine K1asse~ statt.
Dl pl.-Ing. Frlu A. FahlbUlIch, Hbg. 39 Einige Wandsbeker Eltern und Ich
forderten die Streichunr des Pas-
sus: ~ Einstellung aller fertig a usge-
Studentengemeinde bildeten Lehrer~, weil wir nicht wol-
, da ß unsere Kinder von radikalen
hat sloh beschwert ~' unterrichtet werden.
schrieben wi r auf eine
Zu der Meldung ~ Hilusbeseuer bei Liste
Teach-in verhaftet" im Hamburger
Abendblatt vom 23. August: unsere
Am 22. August. fand abends nach 22 steltung
Uhr ein urrJangrefchcr Polizeieln_ l ch bin
sa\ll. in de r Crindelallee und UI'l"IgC- 25000
bung staU, der auf das Ccmelndezcn- bc:n, den
trum der Evangelischen Studenten- ler Lehrer
gemeinde konzentriert war. VOl1MJS- nicht CUr die wollten.
gegangen war hier eine Veranstal _ Dies ist einer der vielen Unter-
tung übe r die der Ha usbesetzung In wanderungsversuche der DKP, die
der Ekhofstraße zugrunde liegenden schonungslos aufgedeck t we rden
Probleme. müssen. Kleine Kl asse ja - DKP
Ca. eine Stunde nach Schluß de r nein.
Veranstaltung riegeihm ungefäh r 20 • N. Z., Hbg. 70
Peterwagen und viele zivile Pkw das
Haull der Evangelischen Studenten- Nicht nur die
gemeinde (ESG) ab. Anwesenden
ESC -Vertretem wurde durch den KapItalertrogsteuer •••
EInsatzleiter e rklärt, eine gesuchte
Person sei bei Betreten des Hauses Den lnhalt des Im Hamburger
gesehen worde n. Da er aber einen Abendblatt vom 21. Aug ust unter der
richterlichen Du rch6uchungsbefehl Obel'lChntt "Kapitalertragsteuer
nich t vorlegen konnte, sondern noch unlerecht? ~ el'lChienenen Leserbrie-
auf dessen Ausfertigung wartete. les kann ich nur voll unte"treichen.
wurde der Polizei das Betreten der Unerwähnt gelassen ha t der Schrei-
Hol!Ses untersagt. ber jedoch, daß außer der Kapitaler-
Nach einer weiteren tralsteuer a uch eine Slabllltätsabga-
dann I be und Erallnzungsabgabe erhoben
Verzuge" we rden. ln meinem Fall wurde von
Sltouation einer Dividende auf Veba-Aktien
dann von DM 35,- eine Kapitalerlragsteuer
ergab. von DM 8,75, Stabllitäts- und Ergän-
nicht Im zungaabgabe von DM 1,1 4 II bgezogen.
Die &SC so daß von der Dividende nur DM
to" wegen: 25, 11 blieben. Ein Abzug also von ca.
l. I Umgehung 30 Prozent. Ich glaube. diese Zahlen
eines Durchsuchungs- sprechen für sich selbst.
befehls. Met a Mumm, Hbg. SO
Kamerafeindl ich un, mit ih rem A nwalt
Ekhofstraße:
Erster
Prozeß
mit Krawall
Angeklagter beschimpfte Richter
Richter Gert Ziegler, Vorsit~ sehen 17 und 26 Ja hren ange-
:.ender der Staatsschutzkam~ klagt. Ihnen wird, wie berich-
mer am Hamburger Landge- tet, Landfriedensbruch, Haus-
r icht, läßt sich nicht so leicht friedensbruch, Körperverlet-
aus der Ruhe bringen: Weder zung, Bedrohung und Zugehö..
durch rhythmisches Klatschen rigkeh zu einer kriminellen
und Chorgebrilll rauchender Vereinigung vorgeworfen.
junger Leute im Zuhörerraum, Die Beschuldigten gehörten
iI'loch durch Beschimpfungen zu jener Gruppe von etwa 60
In Versen von Angeklag- jungen Leuten, die am Grün-
ten. Er .....eiß um die leicht donnerstag in das leerstehen-
über!chäumenden Emotio- de, der Bewobau gehörende
Droußen vor der Tür: Im harto n PoU zelgrl1l nen. die heulzutage in politi- Haus Ekhofslraße 29 gewalt-
sdlen Prozessen oft das äußere sam eingedrungen waren, sich
Verhandlungs bild bestimmen. dort meh rere Wochen verbar-
Und er steckt vieles lächelnd rikadiert und zahlreiche Ge-
ein. walttaten begangen hatten.
Mit der Besetzung wollten
Doch audl richterliche Ge- d ie AnfekJagten und ihre Ge-
duld hat ih r e Grenzen. Gerd nossen dagegen protestieren,
Ziegler zog sie gestern: Er daß ein gewerk5chaftseigenes
schloß die Öffentlichkeit aus Wohnungsbauunternehmen
und konnte so endlich sein wie die Neue Heimat bllUge
eigenes Wort verstehen. Doch Wohnungen .. aus Profitgier~
als der Hauptangeklagte Im (so ein Flugblatt) abreißt. Im
~ Ekhofslraßen - Prozeß ", Karl- Prozeß schrien Zuhörer und
Helnz DelJwo (21), in den Saal Angeklagte gelOtern im It.imp-
ge!ilhrl wu rde, war es mit der. fenden Rhythmus: .. Neue Hei-
Ruhe wieder vor bei. Pausenlos mat und Senat - sind em
schrie der gefesselte und von Gangster-Synd lka t !~
mehreren UG ~Beamten
Zwei Anträge der Verteidi-
kaum zu bändigende junge. gung. eine beisitzende Richte-
Mann den Ri chter an: ,.Ziegler rin wegen Befangenheit abzu-
ist ein Nazischwein, wir wer- lehnen und vom Prozeß Ton-
den uns von ihm befreien.~ bandaufzeichnungen zu ma:
Achtmal war Karl- Heinz ehen. wurden vom Gericht ab-
Dellwo, der sich geweigert hat- gelehnt. Und geien 2:Wei An-
te, am Prozeß teilzunehmen, geklagte. d ie nicht zum Ter-
vorgeführt worden. Und acht- min erschienen waren. wurde
mal hatte er in Versen (und In das Verfahren abgetrennt und
brüllender Monotonie) das Ge ~ Haftbefehl erlassen.
r lcht beschimpn. Er erhielt Sonst gab es - auller pau-
d rei Tage Ordnungsstrafe und senlosen p:ausen, Beratungen
wurde bis zum Ende der Be- Verfahrensfragen und Lärm-
weisaufnahme von per Ver.. eigentl!ch nichts Besonderes
handlung ausgeschossen. am ersten Prozeßtag. Heute
1m . Ekhofstraßen-Prozeß- geht es in die zwelte Runde.
Wehrt sich gegen I sind acht Arbeiter. Schüler Wird der Richter die ÖUent-
Ka rl- Helnz DeUwo und Studenten &p Aller zwi - Uchkei t wieder zulassen? frk
Ekhofstraße:
Gasrevolver
bedroht
Mit einem Gasrevolver (9 mm)
bedrohte Klaus B. (31) nach Anga~
ben de r Kri mi nalpolizei mehre re
Pollzeibcam te. als sie gegen Mit·
te"m acht Im Ha us EkhoCstraße 43
Hani' Wern cr X. (23) und Maren
G. (I7) festneh men wollten.
Ha ns Werncr K. und Maren G.
sollen zuvor tluf dem Parkplutz
deI" ,.Schwimmoper" in Hohen!el-
de den Badehelfer Alfred G. (36)
auS Lohbrügge i.Jberfallen und ihn
um 700 M a r ~ ber<lubl haben. Vor
dem überfall ha tte das Pärchen
gemeinsam mit seinem Opfer in
der Ekhofstraße 43 gezecht.
Neben diesem Gebäude bef,md
sich bis vo r wenigen Monaten das
Haus Ekhofslraße 39. d as von ta-
ri kalen Jugendlichen wochen lang
besetzt worden W{l I' .
Die Polizei h .. Uc g('Stern VOI"'
sorglich mehrere Streifenwagen
eingesetzt. Hans Weroer K. und
Maren' G. sowie Klaus B. wurden
festgenommen. bu c
. Staatsanwalt:
Freiheitsstrafen
für Hausbesetzer •
f
Bo rmbek iS I dos Domitil
einer " konspiroUven
Gluppe"
Foto , CONTI·PRESS
hof- Wohnung Im Norden der
S tadt mit dem Brecheisen auf
und öHneten eine zweite, die
sich ebenfal!s als We rk~tatt
Unter grund
ent puppte, mit dem Nach-l A ls die Hamburger im Januar • eine " Basisgruppe LS-
schlUsse!. 1970 den Namen Christa Eckes Schülerinnen" gegründet hatte,
zum ersten Male hörlen, war die die in Flugblättern zum organi-
Die M Beute~ wie in Hamburg: 19 Jahre alte Unterprimanerln sierte n Widerstand gegen
Waffen, Munition, Sprengstoff von der Lulsenschule in Berge_ Schulbehörde, Schulleitung und
- und Margrlt Schiller (24), dort relegiert worden. Damals Elternralsvorstand aufrief:
In Hamburg war das Haupt_ gesprenl/:'t. L:lkon ischer Kom _. seit Ihrer Verurteil ung in ging Christa Eckes vor Gericht, • ohne Wb.!!pn des Schulleitcl"$
objekt eine Neubauwohnung mentar des MEK-Chefs: "Dies Hambu rg und ihrem Unter- klagle gegen d ie Schulbehörtle einen Fragebogen über Sexual-
Im siebenten Stock des Hoch- isl immer noch die geelgnets!e tauchen Im Juni 1973 überall und erreichte in einem Ver- problerne verteilt hatte und
hauses Barlholomäu$slraße 20 und schnellste Art, eine dop- gesucht. sowie zwei Männer, gleich, daß sie zurückkehren • eine Weihnachtsfeier störte.
In Barmbe k. Die Polizei wußte pell gesicherte Tür zu ötrncn." von denen einer inzwischen durfte. Damals führte sie ihren Die Unterprlmanerin galt bel
seit langem, daß hier das Do- als der In Hamburg geborene Ka mpf gegen die bestehende Mitschülerinnen und Lehrern
DIe Detonation r iß die Tür 21 Jahre alle Wolfgang Beer Gesellschaftsordnung mit Wor-
mlzll einer "konspirativen aus den Angeln und die Haus- a ls eigensinnig und kontaktarm
Gruppe" war. SpezialeInheiten identifiziert w urde. ten, Argumenten und Gesetzen. als hochintelligent und politisch
bewohner aus dem Schlaf. Die Als Chrlsta Eckes zum zwei-
umstellten das Gebäude. Von Beamte n stürmten das Drei- Die Durchsuchung der Woh· interessiert.
der Tiefga rage gellingten sie in nung Bartholomäusstraße 20 tenmal a us de r Anonymität auf- Als ein Lehrer, d er wegen sei-
zimmerappartemenL Sie taUChte, waren knapp drei J ahre
den Keller, von dort mil d em fanden vier nackte Anarchi- hat de r Polizei außerorden t- ner Ansichten und Unterrichts_
Oie Polizei fr a gt : We r Fahrstuhl In das oberste, das lich wertvolle Hinweise gelie_ vergangen, und sie wollte dIe I'ryethoden umst.ritten war, an
kennt diese n Monn? Er sten: lIse St<lchowlak (191, Welt nicht mehr mit Worten,
neunte Stockwerk. Dann schli- Chris to Eckes (24), Helmut fert , so daß noch nicht von eine andere Hamburger Schule
wurde o m Montag in chen die Beamten In die sie- Ponl (301 und einen noch nitM einem Abschluß der Aktion sondern mit Taten ver ändern. versetzt Voturde. versuchte Chr!-
Ho mburg fe$tg e nom. bente Etage hinunter. gesprochen werden kann. Die j unge Frau gehörte zu den sta Eckes, seine RÜckkehr nach
Identifizierten Ma nn. Hausbesetzern in der Ha mbur-
men, ko nn t'!t o b e r b lsne r Nach Mitteilung der Polizei Bergedort zu erzwingen. Die
"Bek!eide t~ mit Handschel- ger Ekhofstraße, wurde festge- Methoden, die s ie dabei an-
nicht identifi zie rt we r· wurden unter anderem l l,i 584
len und Wolldecken war de r Mark, 2800 norwegische Kro - nommen und wieder freigelas- wandte, gaben d en letzten An-
den. Er verweIg e rt Jed e Traum von Ana rchie und Ge- sen. Sie hatte dort mit SteInen
Auno g e. Der Festge· Bewoh ner aus d em wall Minuten später für die
nen und 1800 schwed ische
und Knüppeln gekämpft.
stoß, sie von der Luisenschule zu
Kronen sichergestellt. Der verbannen.
nommene Ist 1,78 Me te r Sch la f geris sen vier ausgeträumt. Fund von fremder Valuta Als Chlisla Eckes' Name jetzt M it Unterstützung ihrer Mut-
groß, untersel1 t, dunke l· Zur gleichen Zelt drangen weist auf dic umfangreiche zum dritten Male genannt wur- ter wandte sich Christa Eckes
blond, not dunkel b ra u· Poiizelbumte In eincn weite- Relsetätigkeit der Ba ndenmll_ de, haUe sie - mit an Sicherheit an das schen damals für links.
ne Augen, e in Mutte r· Jetzt ging alles bllizschnell. ren Unterschlupf der Anarchi- glieder hin, die Verbindungen grenzender Wa hrscheinlichkeit gerichtete Organisationen täti-
mol ouf d e r Il nl(e n Won· Entschlossen. das Risiko lür slen an der Erikastraße 119 in zu den Niederlanden. der - eine Ban k überfallen und war ge Anwaltskollekliv Greene-
ge und a uf d er linke n Leben und Gesundheit so ge- Eppandor! ein. Sprengstotrkltt Schweiz, dem Libanon und Pa- als Mitglied der Baader-Mein_ wold / Degenharti und erreichte
ring wie möglich zu halten, erwies sich dort als übernüs- ris unterhieltcn. hof-Nachfolgeorganisation ver- den Vergleich (sie entschuldigte
Nase nspitze eine Warze. haftet worden. Zu ihrem " Hand-
wurde d ie do ppelt gesicherte slg, denn man war nach sorg- sich und versprach, keine neuen
WohnungsLür ku rzer hand auf- fältigen Recherchen ziemlich Fortsetlung auf Seite 4 werkzeug" zählten Sprengstoff, Störungen zu verursachen), der
Pistolen, Schrottlinten mit ab- Ihr ermöglichte, die Reifepril _
•
, gesägtem Lauf und Maschinen- [ung a n der Luisenschule abzu-
pistolen. Innensenator Hans-Ul- legen.
• rleh Klose stufte sie als "Berufs - Die Bekanntschaft mit Ku rt
Die raffinierte Tarnung der Anarchistinnen revolutionärln" ein.
Christa Eckes' II'rweg war
kurz und gerade. Sie Ist ihn kon-
Groenewold führte dazu, daß
Chrlsla Eckes später bel dieser
r- Sozietät als AnwaltsgchiUin
sequent gegangen und hat aut eintrat. Sie saß im Gerichtssaal,
nichts und niemanden Rück- als Margrlt Schiller der erste
sicht genommen. Auch nicht auf Prozeß gemacht wurde.
ihre Mutter, die In Bergedort Das Mädchen, das gegen
lebt und erst geslern nachmIt- Schulleitung und Schulbehörde
• tag von d er Verhaftung ihrer aufgemuckt hatte, bewunderte
• Tochter erfuhr. Als sie am Tele· die Frau, die mit WaUengewalt
ton sagte : "Bitte, ich möchte und Terror unsere Gesellschaft
nicht über Christa sprechen~, umzuk rempeln versuchte. Es Ist
waren die letzten Worte kaum wahrscheinlich Ma rgr lt Schil-
noch zu verstehen, weil Ihr Trä- lers böses Vorbild gewesen, das
nen d ie SUmme erstickten. Christa Eckes zu den Hausbe-
Im J anuar 1970 konnte sie ih- setzern d er Ekhofstraße und zu
Nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnl' (links) ä nd erte Noch d e m Fah nd ungsfoto (li nks) hö lle sie kein Mensch ar- rer Tochter noch heUen. Chrlsta der Ba nde führte, die das zer-
Morg ril SchIll e r d ie Frisur: OIe Ta rn ung Is t verblUffend I-.onnt; IIse Stochowlo k Iro t o ls e le g ont8 Junge Dome auf Eckes hatte auf Anordnung der störerische Werk von Meinhof
Schulbehörde d ie Lulsenschuie und Baader fortführen wollte.
(LS) verlassen müssen, weil sie PETER ASMUS
Protest gegen U-Haft
der Hausbesetzer
Rund 20 Journalisten, Schrift.- Je sind jedoch noch nicht rechts -
steiler und Musiker sowie die kräftig.
Hamburger Jungdemokraten Werber wurde in der U- Haft
haben in einem offenen Brief an überwiegend streng isoliert -
JustIzsenator Ulrlch Klug die unter anderem, we U e r sich um
sofortl,ge Freilassung der Haus- verbotene Spreehkontakte zu
besetzer Peler Fröhlich und anderen Gefangenen bemüht
Siegfried Werber aus der Unler- halte.
suchungshalt gefordert.
Nach Auttassulli des Hausbe-
Beide wa ren am 23. Mal ver- setzer-Anwalts Kurt Groene-
gangenen Jahres bei der polizei- wold verstößt die Fortdauer der
lichen Räumung des lange be- U -Haft gegen den Verfassunas-
setzten Hauses Ekholst.raße 39 grundsatz der Verhältnisrnäßl&-
mit '10 anderen Jugendlichen keit. Senator KlUi reagierte aut
festgenommen worden und sit- den VOMltoß gestern mit einem
zen seitdem im UG. Fröhlich Hinweis auf das Prlm;ip der Ge-
und Werber gehören zu den vier walten teilung: . Melne Mög-
Hausbesetzern, die mit Frei- lichkeit der EinDuBnahme au!
heitsstrafen zwischen zwölf und die Rechtsprechung ist aus
sechzehn Monaten am schwer- wohlüberiegten Gründen gleich
sten bestraft wurden. Die Urtei- N ull." NP
HA USB E SE T Z E R - PR O Z E SS
Tumulte wechseln mit ruhigen Phasen und gespenstischer Stille. Bald ist
die Öffentlichkeit aasgeschlossen, bald wieder zugelassen. Die
schwankende Stimmung überträgt sich auf Richter und Geschworene. Der
Vorsitzende überhört Zwi-schenrufe und ahndet zwei Tage später harmlose
Störmanöver mit Saalverweisen und Ordnungsstrafen.
In den wenigen ruhigen Phasen der Verhandlung, wo auch die Sache selbst
zur Sprache kam, hat sich herausgeschält: Das Gericht zeigt Neigung, den
Hauptvorwurf der Anklage, nämlich Mitgliedschaft in einer kriminellen
Vereinigung, fallenzulassen und nur wegen Hausund Land-" friedensbruch
zu urteilen. Dies die andeutende Antwort des Vorsitzenden auf eine
Erklärung des Verteidigers, der der Staatsanwaltschaft vorgehalten hatte,
Hausbesetzungen, wiewohl ungesetzlich, stießen dennoch bei großen
Teilen der Bevölkerung angesichts von Wohnungsnot und
Bodenspekulation auf Verständnis; „wer Hausbesetzer als kriminelle
Vereinigung bezeichnet, hat den Rechtsstaat nicht im Sinn".
Der Prozeß soll bis Mitte Oktober dauern, schon jetzt aber zeichnet sich ab,
daß die Verhandlung zeitraubender, und zermürbender sein wird als
erwartet.
Hamburg-Hohenfelde
Die Hausbesetzung in der Ekhofstraße 39 im Jahr 1973
Materialien zur Analyse von Opposition
Von Jürgen Schröder, Berlin, 25.6.2007
Hier werden nur wenige Angaben zu zahlreichen, in öffentlich zugänglichen Archiven vorhandenen Dokumenten, die
bisher leider nicht erschöpfend ausgewertet werden konnten, gemacht, die nur einen ungefähren Eindruck über die
Bedeutung der Besetzung und polizeiliche Räumung des Hauses Ekhofstraße 39 in Hamburg-Hohenfelde im Frühjahr zu
geben vermögen. Weitere Quellen dürften außer im Berliner APO-Archiv und dem Berliner Papiertiger vor allem in den
Beständen des ehemaligen Hamburger 'Anarchiv' zu finden sein, die derzeit vermutlich leider durch die Eingliederung in
die Sammlungen des Hamburger IfS der freien Forschung mehr oder minder entzogen sind.
Hamburg-Hohenfelde war in den frühen siebziger Jahren nicht unbedingt ein bevorzugtes Pflaster für die Hamburger
Linke, jenseits der Hausbesetzung 1973 konnte so in unserer, freilich überaus unrepräsentativen, Quellenauswertung
lediglich eine weitere Erwähnung dieses Innenstadtnahen Stadtteil aufgefunden werden (vgl. 19.2.1975).
Diese Hamburger Hausbesetzung reihte sich ein in eine ganze Welle von Hausbesetzungen des Frühjahres 1973, die
wohl nicht zuletzt unter dem Eindruck der Frankfurter Häuserkämpfe erfolgten, soweit sie nicht eher, wie z.B. in Bielefeld
und Dortmund oder bei der Hamburger 'Fabrik' durch die Jugendzentrumsbewegung erfolgten.
Bei Hoesch Dortmund sah die KPD/ML-ZK, in der ersten hier dokumentierten Erwähnung der Hamburger Hausbesetzung
(vgl. 23.4.1973), so bereits die Revolution herannahen. Auch die örtliche Rote Garde (RG) Hamburg ist offenbar an der
Besetzung beteiligt (vgl. 5.5.1973), die ansonsten u.a. von Leuten aus der Gruppe Internationaler Marxisten (GIM) und wohl
auch der Proletarischen Front (PF) - Gruppe westdeutscher Kommunisten, (PF-GWK) sowie der evtl. bereits aufgelösten
ex PF-Gruppe Hamburg (PF GH) getragen wurde.
Nicht wenige der kriminalisierten BesetzerInnen, wie z.B. die früher der GIM – die sich ja mit den Linksradikalen seit
langem den Manifestbuchladen teilte - zugehörige Christa Eckes, aber auch Karl-Heinz Dellwo werden später für die Rote
Armee Fraktion (RAF) aktiv, deren Hamburger Basisstrukturen eventuell damals ebenfalls intervenierten, um endlich den
Schritt von der viele vermutlich längst langweilenden ewigen Schulung von Banküberfällen in die richtige, revolutionäre
Praxis zu vollziehen. Also hieß es: Helm auf gesetzt, Knüppel in die Hand genommen und die Ekhofstraße 39 besetzt.
Es sah wirklich militant aus damals, obwohl es dann doch bei der gewalttätigen Räumung (vgl. 23.5.1973), nur für ein
schickes, lebensechtes Manöver der neuen Einsatzkräfte der Polizei in Form des Mobilen Einsatzkommandos (MEK)
reichte. Die Zahlenverhältnisse von 70, angeblich bis an die Zähne bewaffneten Besetzern, die gerne in den
Hauseingängen mit Helm und Knüppel für die geneigte Presse posiert hatten, in deren unbotmäßigen Reihen es im
Gefolge allerdings durchaus zu Repression zu kommen scheint (vgl. 4.6.1973), gegen lediglich 60 normale Polizisten und
nur 45 MEKler – verdeutlichen, dass es der Polizei nicht zuletzt um sportlichen Ehrgeiz ging bzw. man die Kampfkraft der
BesetzerInnen für eher gering hielt und sich das MEK als neueste Truppe der Saison zur Lösung von politischen
Problemen bewähren sollte. Da kam diese Hausbesetzung für einige Strategien sicher gerade recht.
Auch die örtliche Bevölkerung wird am Nachmittag offenbar erfolgreich eingeschüchtert, ein guter Teil der radikalsten
Hamburger Linken aber nachhaltig inhaftiert bzw. kriminalisiert.
Der Protestzug der Linken gegen die Räumung am folgenden Wochenende erscheint nicht sonderlich gut besucht,
angesichts dessen, dass die linksradikalen Gruppen, also Spontis, RAF-Freunde, Anarchos, KPD, KPD/ML sowie die GIM
vermutlich ziemlich komplett antanzten, eventuell auch der spätere KBW, der damals in Hamburg noch Kommunistische
Gruppe (KG) Hamburg bzw. Sozialistische Studentengruppe (SSG) Hamburg hieß. Ich vermute der Kommunistische Bund
(KB), der sonst oft wohl allein an die 2 000 Menschen auf die Straße bringen konnte, hatte es an der Mobilisierung missen
lasen. Zumindest seine Ordner aber waren offenbar vor Ort, um schlimmere Auseinandersetzungen wagemutiger
Revolutionäre mit der Staatsgewalt zu verhindern. Sollte die Darstellung der Hausbesetzer wahr sein, dass sowohl KB als
auch die KG Hamburg gemeinsam Ketten vor dem Weg zum ehemals besetzten Haus bildeten, so muss dies als eine der
wirklich seltenen Ausnahmen der ewiglich anhaltenden, oft in Gewalt übergehenden Auseinandersetzungen zwischen
diesen beiden verfeindeten Zwillingsbrüdern der Hamburger Linken gewertet werden, da der KB es nie verzieh, die
Mehrheit der Studentengruppe verloren zu haben, deren Freunden daher gerne nicht nur wortgewaltig das Rederecht
streitig machte. Bei diesem Anlass der Aktion gegen Linksaußen aber scheint es keine Differenzen gegeben zu haben.
Vom weiteren Verlauf der juristischen Verfahren wird in dieser Darstellung vor allem vermittels der Zeitung der KPD/ML auf
verschiedene Artikel verwiesen (vgl. 22.9.1973, 6.10.1973, 27.10.1973, 17.11.1973, 29.4.1974, 22.6.1974), war die KPD/
ML bzw. ihre RG doch nicht nur an der Besetzung beteiligt, sondern versuchte auch längere Zeit über, mit den eher auf die
RAF orientierten örtlichen Roten Hilfen eine gemeinsame Kampffront zu konstruieren, bevor sie sich – oft
gezwungenermaßen - aus diesem Spektrum letztendlich in die Rote Hilfe Deutschlands (RHD) verabschiedete.
Die KPD, die ebenfalls wiederholt über die Folgen der Hausbesetzung berichtet (vgl. 12.12.1973, 5.8.1974, 7.8.1974),
hatte damals ja längst ihre eigene Rote Hilfe e.V., vermochte aber im Spektrum der Guerilla durchaus erfolgreich zu
rekrutieren, wie vor allem an Dieter Kunzelmann und Horst Mahler deutlich wurde.