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Überleben mit Metastasen (Baustelle, experimentelle Inhalte)

[Hier beschreibt Elisabeth Rieping ihre "Pisaner Immuntherapie", eine experimentelle Therapieform, an der geforscht wird. Stand / Letzte
Aktualisierung durch Elisabeth Rieping 24.11.2007]

Behandlung mit Antiöstrogenen, Beta-Interferon und Interleukin-2

Diese Möglichkeit bei Brustkrebs mit Metastasen und sehr schlechter Lebenserwartung das Leben zu verlängern und zwar um mehrere Jahre und
bei etwa 20% der Behandelten sogar zu einer so langen Lebenserwartung, dass man es vielleicht einer Heilung gleichsetzen könnte, habe ich in der
Literatur gefunden.

Literaturangabe:

Beta-interferon and interleukin-2 prolong more than three times the survival of 26 consecutive endocrine dependent breast cancer patients with
distant metastases: an exploratory trial / von Andrea Nicolini und Angelo Carpi, erschienen in: Biomed Pharmacother. 2005 Jun;59(5):253-63.

Zusammenfassung im Netz

Die Arbeit wurde an der Universität Pisa in Italien gemacht. Für Nachfragen sollte man sich auf englisch an Andrea Nicolini als
korrespondierendem Autor wenden. Die E-mail Adresse ist im Originalartikel angegeben. Ich denke, den sollte ein Arzt vor Nachfrage erst lesen.
(Andrea ist im Italienischen ein Männername) Ein Update der Arbeiten von Nicolini und Carpi erfolgte im Juni 2007 in cancer letters Nicolini A
2007

Was wurde gemacht?

Nicolini und Carpi haben Patientinnen, die Brustkrebs mit Metastasen hatten, und nicht unbedingt optimal, aber überhaupt auf
Antihormonbehandlung mit Tamoxifen oder Toremifen (Letroszol) ansprachen, was sich daran zeigte, dass das Tumorwachstum unter alleiniger
Antihormonbehandlung nicht fortschritt, zusätzlich mit Interleukin-2 und mit Beta-Interferon behandelt. Soweit ich das ersehe, wurde nicht auf
Östrogenrezeptoren getestet, sondern einfach ausprobiert, ob die Patientinnen auf die Antihormonbehandlung ansprachen. Als Kontrollgruppe
wurden die Daten von dreissig ehemaligen Patientinnen verwendet, die auch einen für die Antihormon-Behandlung sensiblen Tumor hatten. Sie
bildeten also die Kontrollgruppe und hatten im Median noch 31 Monate überlebt (Medianwert 31 Monate, mit Tamoxifenbehandlung und bei
Versagen anschließend versuchter Chemotherapie). Bei ähnlich zusammengesetzten Patientengruppen aus anderen veröffentlichen Studien wurde
ein Medianwert für die Lebenserwartung von 15 bis 38 Monaten angegeben. Das ist also die Überlebenszeit für herkömmlich behandelte Patienten
mit antihormonsensiblen Metastasen ohne die hier dargestellte Therapie. (Diese Vorgehensweise, nicht auf Östrogenrezeptoren auf der Tumorzelle
zu testen, sondern die Wirkung auszuprobieren, kann sinnvoll sein. denn Tamoxifen wirkt nicht nur auf die Tumorzelle. Es wirkt auch auf andere
Zellen und zwar solchen, die mit den Tumorzellen zusammenarbeiten und ohne die die Tumorzellen nicht gut wachsen können Elkin M 2003. Mehr
weiter unten.)

Wer wurde in die Studie aufgenommen?

Patientinnen mit Brustkrebsmetastasen, die keine andere Krebserkrankung oder eine ähnliche schwerwiegende unheilbare Krankheit hatten. Eine
weitere Bedingung ist, dass man kein Cortison benutzt. Denn Cortisone verhindern den Tod von Brustkrebszellen und halten sie am Leben. Der
Gesundheitsstatus musste den ECOG Performance Status 0-3 entsprechen. Blutzellenbildung, Herz, Nieren und Leber mussten noch funktionieren
und die Patientinnen mussten in der Lage sein, zu Röntgenuntersuchungen zu kommen. Dann durfte, wie oben gesagt, die Krankheit unter
Tamoxifen oder Letrozol mindestens zwei Monate lang nicht fortschreiten. Diese Zeit wurde in der Untersuchung Induktionszeit genannt. In ihr
wurde festgestellt, ob die Antihormonbehandlung überhaupt eine Wirkung hatte. Patientinnen, die Cortison bekommen mussten, wie das bei
Hirnmetastasen der Fall ist, konnten ebenfalls nicht teilnehmen, weil Beta-Interferon und Interleukin-2 bei gleichzeitiger Cortisonbehandlung nicht
wirken können. (Auch künstliche Cortisone wie Dexamthason, Fortekortin und Prednisolon sind für Brustkrebspatienten ganz allgemein sehr
gefährlich, fördern den Krankheitsverlauf und sollten unabhängig von der Pisaner Immunbehandlung von Brustkrebs, die hier beschrieben wird
unbedingt gemieden werden.)

Behandlung

Woche 1 - 4

Nach der Induktionszeit oder Probezeit mit Tamoxifen oder Letrozol wurden dann vier Wochen lang 3.000.000IU Beta-Interferon an drei Tagen
pro Woche intramuskulär gespritzt. Wenn frau Rechthänderin ist, am besten in den linken Oberarm Während dieser Wochen wird die Tamoxifen
oder Letrozol Dosis von 20 auf 30mg pro Tag Tamoxifen oder von 60 auf 90mg pro Tag Letrozol gesteigert. Die Beta-Interferon Injektion macht
man am Besten abends, denn wenn man dann Nebenwirkungen haben sollte, verschläft man sie. Außerdem soll man die Beta-Interferon Injektion
besser im Liegen oder sicheren Sitzen machen, weil man, wenn auch selten, Blutdruckprobleme bekommen kann. Also Blutdruckabfall. Und wenn
man dann schon liegt, kann man nicht mehr umfallen. Am besten nützt dagegen ein Glas Wasser oder Cola, wenn das Wasser bei jemand nicht
reicht. Das sollte man sich dann vorher dahinstellen. Man kann auch beim ersten Mal versuchen, jemand dabei zu haben. Aber je nach dem macht
das ja noch mehr Aufregung. (Intramuskuläre Injektionen können von der Patientin selbst erlernt werden. Ähnlich wie bei Diabetikern, die sich das
Insulin auch selbst spritzen.)

Woche 4

Jeweils fünf Tage vor der Interleukin-2 Gabe und während der Interleukin-2 Gabe wurden 40mg/pro Tag Melatonin genommen und zwar abends
zwischen 20.30 und 21 Uhr. Melatonin soll die Effizienz von Interleukin-2 verbessern, die Östrogenrezeptoren der Brustkrebszellen hervorlocken
und den Allgemeinzustand der Patientinnen verbessern, der teilweise wohl schon sehr schlecht war. (Was b.m. heißt, habe ich noch nicht
rausbekommen und bin für Vorschläge dankbar. Melatonin kann man an und für sich einfach einnehmen.)

Woche 5 - 8

Danach wurden an drei Tagen pro Woche 3.000.000IU s.c. Interleukin-2 pro Tag injiziert, während die Tamoxifenbehandlung oder
Letrozolbehandlung weiterlief. Zu der Praxis dieser Injektion sind noch ein paar Feinheiten wichtig, die ich in Kürze nachtragen werde. Denn ich
war inzwischen in Pisa, habe mir alles erklären lassen und mache diese Behandlung jetzt selbst. Es war auch ganz gut, dass ich das gemacht habe.
Denn es sind mittlerweile ein paar Änderungen vorgenommen wurden, von denen angenommen wird, das sie den Behandlungserfolg verbessern.
Und zwar wird die anschließende Pause zwischen den Behandlungszyklen verkürzt. (s.c. steht für subkutan also unter die Haut)

Woche 9 - 10

Nur Antihormonbehandlung. Die Phase von früher 4 Wochen wird jetzt auf 2 Wochen verkürzt, weil die Laborergebnisse günstiger aussehen und
man sich dadurch auch eine weitere Verbesserung der Überlebenszeit erwartet.

Woche 11

Neuer Zyklus, siehe oben beginnt.

Zwischenbemerkung

Wenn man sich das Behandlungsschema ansieht, merkt man, dass die Behandlung nicht sehr einfach ist, also eine Tablette morgens und dann hat es
sich. Denn das Beta-Interferon muss intramuskulär also in den Muskel gespritzt werden und das Interleukin-2 unter die Haut, also wie das Insulin,
das die Diabetiker spritzen müssen Aber das kann man lernen. Oder man muss es sich spritzen lassen. Machbar und erlernbar ist die Behandlung
aber schon. Neben der Behandlung wurden bei lytischen oder gemischten Knochenmetastasen auch Bisphosphonate gegeben, von denen ich
persönlich nicht so viel halte. Aber das muss man selbst entscheiden.

Ergebnis

Die mit Beta-Interferon und Interleukin-2 behandelten Patienten haben eine um das dreifache erhöhte Lebenszeit, die sich noch weiter verlängern
kann, weil eben noch nicht alle tot sind und die Studie also noch weiter läuft. Dabei muss man bedenken, dass das Durchschnittsalter über sechzig
lag und insofern die Lebenserwartung für einige Patientinnen, die weit über diesem Durchschnittsalter lagen, ohnehin nicht mehr so sehr hoch ist,
wie bei jüngeren Frauen. Zwei der zuerst noch mit Tamoxifen und den beiden Medikamenten behandelten Frauen sind nach 149 und 94 Monaten
noch am Leben, und auch von den anderen sind noch einige in Remission, so dass sich die Lebenserwartung noch verbessern kann. Und nicht nur
damals bei Veröffentlichung, sondern auch heute noch und bei meinem Besuch in Pisa habe ich eine kennengelernt. In der historischen
Kontrollgruppe, die nur die Antihormontherapie und später bei Versagen noch weitere Behandlungen (z.B.Chemotherapie) bekommen hatten, hatte
das keine geschafft. Die Lebenserwartung der schwerkranken Patientinnen mit Fernmetastasen lag dort bei 31 Monaten (Median) und es gab keine
Langzeitüberlebenden.

Zahlen

Kontrollgruppe Nach 30 Monaten waren 57% der Patientinnen, die kein zusätzliches Beta-Interferon und Interleukin-2 bekommen hatten tot. Dabei
wurden bei Versagen der Antiöstrogenbehandlung in dieser Gruppe anschließend weitere Behandlungen nämlich die Chemotherapie angeschlossen.
In der zusätzlich zur Anti-Hormontherapie mit Beta-Interferon, Interleukin-2 und Melatonin behandelten Gruppe starb dagegen keine in diese Zeit.
Trotz der kleinen Zahl, waren die Ergebnisse wegen der großen Unterschiede statistisch sehr beweiskräftig.

Verträglichkeit

Es gab keine behandlungsbedingten Todesfälle oder Nebenwirkungen, die einen Abbruch der Behandlung nötig machten. Bei zwei Patientinnen
musste das Interleukin auf zwei Dosen morgens und abends verteilt werden, weil sie ein Fieber von 39 Grad bekamen, das dann aber wegging. Und
bei zwei Patientinnen, die 69 und 80 Jahre alt waren wurden die Beta-Interferon und Interleukin-2 Dosen wegen einer geringeren Ausscheidung
über die Nieren um 25% reduziert.

Wie kann man sich den Wirkungsmechanismus vorstellen?


Interleukin-2 Warum Tamoxifen auch bei Frauen wirken kann, die keine Östrogenrezeptoren auf ihren Tumorzellen haben. Siehe unter Tamoxifen?
Und hier noch mal rüberkopiert

Wieso kann Tamoxifen manchmal auch bei Frauen, die keine Östrogen Rezeptoren auf ihren Krebszellen haben, wirken?

Tamoxifen ist ein Antiöstrogen und das am besten untersuchte und wichtigste Medikament gegen Brustkrebs, dass auf dem Markt ist.

Es verhindert, dass Gene, die die Tumorzelle für ihre Vermehrung braucht, abgelesen werden.

Zum Beispiel das Gen c-myc. Wenn die Antihormonbehandlung durch Tamoxinfen nicht mehr möglich ist, kann man versuchen die c-myc
Anbesung noch auf andere Weise zu verhindern, wie sich auf der c-myc Seite findet. Aber diese Möglichkeiten sind weniger gut untersucht.

Tamoxifen unterdrückt auch noch die Ablesung weiterer Gene wie die des Heparanase Gens, das auch Östrogen abhängig gebildet wird Elkin M
2003. Das ist die Wirkung auf die Tumorzelle.

Tamoxifen wirkt aber nicht nur auf die Tumorzelle. Es wirkt auch auf andere Zellen und zwar solchen, die mit den Tumorzellen
zusammenarbeiten und ohne die die Tumorzellen nicht gut wachsen können. Und es scheint wichtig zu sein, dass Tamoxifen die auch in diesen
Zellen östrogenabhängige Ablesung des Heparanase Gens verhindern kann.

Denn diese kooperierenden Zellen, die den Tumorzellen helfen, sind für das Wachstum des Tumors sehr wichtig. Sie zu behindern, dazu bietet
Tamoxifen also einen Ansatz. Und deshalb könnte es sein, dass die Tamoxifen Behandlung auch dann vorteilhaft ist, wenn die Tumorzellen keine
Hormonrezeptoren haben. weil Tamoxifen nicht nur auf die Tumorzellen wirkt, sondern auch auf die Zellen, die den Tumor unterstützen.

Durch Tamoxifen kann man den Tumorzellen eine Zeitlang diese Unterstützung entziehen und sie an der Vermehrung hindern. Das ist das ganz
wichtige Ergebnis dieser Arbeit, die man leider nur mit sehr viel Vorwissen verstehen kann. Theodoro TR 2007.

Diese Arbeit ist auch deshalb so wichtig, weil sich mittlerweile auch aus anderen Arbeiten ergibt, dass Tumorzellen für das Wachstum auf die
Mitarbeit anderer Zellen angewiesen sind. Siehe hier.

In dem hier beschriebenen Therapieansatz wird versucht, mit den zwei Botenstoffen und Tamoxifen oder Letrozol auf dieser Erkenntnis
aufzubauen.
Man sollte sich also nicht nur auf den im ursprünglichen Pathologiebericht angegebenen Rezeptorstatus verlassen, sondern die Behandlung bei
Metastasen einfach versuchen. Wenn der Tumor dadurch zum Stoppen oder zum Rückgang gebracht wird, dann ist er wieder sensibel.

Außerdem verändern sich Tumoren. Ich hatte zum Beispiel bei der Erstbehandlung 2002 einen schwach bis mittel Östrogenrezeptor positiven, nicht
mehr operierbaren Inflammatorischen Brustkrebs.

Jetzt habe ich einen Brustkrebs mit der dem IRS Score 12. Das ist die höchste Stufe an Östrogenrezeptoren und auch noch IRS Score 9 für
Progesteron-Rezeptoren, die vorher gar nicht zu finden waren. Das weiss ich aber nur, weil ich auf einer Biopsie bestanden habe und sogar auf einer
zweiten Biopsie, nachdem ich rausgefunden hatte, dass bei der ersten keine Rezeptorbestimmung gamacht worden war. Man wollte mir nämlich
ohnehin die Teilnahme an einer Carboplatinstudie nahelegen. Die Platinsalze haben aber ziemliche Tücken und gerade hat sich wieder gezeigt, dass
zum Beispiel das Satraplatin gegen Prostatakrebs, einem Krebs der dem Brustkrebs sehr ähnlich ist, nicht wirkt.

Auch nach Versagen der Herceptinbehandlung wird ein Teile der Tumoren offenbar wieder sensibel für die Antihormonbehandlung und könnte so
vielleicht auch für die Pisaner Immuntherapie in Frage kommen. Über diese recht unbekannte Chance mehr hier:

Chance nach Versagen der Herceptinbehandlung

(Tamoxifen hat auch eine Reihe von Nebenwirkungen, aber die sind nicht so häufig. Trotzdem habe ich sie hier mal zusammengestellt. Aber sehr
viele Frauen vertragen Tamoxifen ohne Probleme.)

Was macht Interleukin-2?

Sehr viel Verschiedenes, wie auf der Interleukin-2 Seite steht.

Und es ist wichtig das zu geben, denn die Lymphzellen, die in den Brustkrebs einwandern, scheinen die Interleukin-2 Produktion nicht anzustoßen
Coventry BJ 1996 Deshalb funktioniert die Tumorabwehr gegen Brustkrebs nicht, obwohl viele Lymphozyten in den Tumor einwandern. Sie
produzieren kein Interleukin-2. Durch die Gabe von außen durch Injektion kann man diesen Defekt etwas ausgleichen und so die Natürlichen
Killerzellen, die Interleukin-2 abhängig sind auf Vordermann bringen. Auch hier steht, dass Interleukin-2 anergische, also unfähige T-Zellen, die für
die Tumorabwehr gebraucht werden, wieder aktivieren kann: Agrawal B.1998

Denn eine für die Brustkrebsabwehr wichtige Aktivität, ist mutmaßlich die Aktivierung der Killerzellen der Immunabwehr. Wenn die
Killerzellaktivierung gestört wird, kommt es zu viel mehr Lungenmetasasen van Nijmwegen MJ 2007. Dass die Wirkung auf die
Natürlichen Killerzellen die entscheidende ist, ist wichtig weil im Moment auch über den Einsatz von Interferonen nachgedacht wird, die
die spezifische Immunantwort gegen die Tumorzelle aktivieren sollen. Aber mittlerweile hat sich gezeigt, dass die Aktivierung der
Natürlichen Killerzellen wichtiger ist.

Diese Aktivierung ist bei Brustkrebszellen oft gestört, weil von Brustkrebs ausgehende Exosomen die Interleukin-2 bedingte Aktivierung der
Killerzellen stören. Durch das Spritzen von Interleukin-2 kann man versuchen, da entgegen zu wirken.

Vermutlich mobilisiert und aktiviert IL-2 auch Killerzellen aus Lymphknoten in dem es sie zytotoxisch macht Ferlazzo G 2004

Valproat scheint dabei zu stören Ogbomo H 2007

Abgesehen von Interleukin-2 wirkt auch das Curcumin, das in den Gewürzen Curry und Kurkuma enthalten ist und das man als Gewürz zu sich
nehmen kann, gegen die Tumor fördernde Wirkung der Exosomen auf die Abwehr (Zhang HG 2007). Weiterlesen > Kurkumin Informationsseite

Ob man durch das Würzen mit Curry ausreichende Konzentration erreichen kann, ist aber nicht bekannt, wäre aber wichtig zu untersuchen. Denn
die Preisunterschiede von Interleukin-2 und Curry sind erheblich und Curry braucht man auch nicht spritzen, was ein großer Vorteil ist.

Wenn man keinen Zugang zu Interleukin-2 hat, kann man aber versuchen, die Schwächung der Abwehr durch die Exosomen durch Curcumin zu
verhindern. Da Curcumin auch ein Gegenspieler weiterer Botenstoffe aus dem IGF -System ist, das bei Brustkrebs eine unheilvolle Rolle spielt,
kann man es sich auch so schon mal näher ansehen. Und Curkumin wirkt auch bei nicht hormonsensibelem Brustkrebs.

Eine weitere Möglichkeit die Aktivität der Natürlichen Killerzellen zu fördern soll körperliches Training sein Fairy AS 2007. Das Training fand
unter Aufsicht statt, so wie nebenan beschrieben. Am Anfang 15 Minuten zum Schluss 35 Minuten dreimal die Woche. Also keine leichte Sache,
besonders für Kranke. Man kann es auch zur Unterstützung versuchen. Sinnvoll könnte es sein die eigenen Natürlichen Killerzellen vor und
wahrend des Trainings zu messen. Wenn man dann sieht, ob und dass man etwas erreicht, ist man motivierter.

Die Wirkung von Training auf die Killerzellen könnte auch das längere Leben von brustkrebskranken Frauen die Sport treiben erklären. Aber
Vorsicht! Gemeint ist normales Training. Leistungssportler, die bis zur totaler Erschöpfung trainieren, können einen Abfall der Killerzellen erleben.

Auch Resveratrol kann die Interleukin-2 Produktion erhöhen Feng YH 2002 und somit ähnlich wirken wie das gespritzte Interleukin-2?
(Interleukin-2 kann auch gegen Pleuraerguss bei Pleuroakarzinose eingestzt werden. Dann muss es in den Hohlraum infiltireiert werden.
Interleukin-2 gegen Pleurakarzinose und Pleuraerguss bei Brustkrebs The exercise group trained three times per week for 15 wk on recumbent or
upright cycle ergometers (Lifestyle Fitness 9500HR, Lifecycle). Exercise intensity was set at the power output that elicited the ventilatory equivalent
for carbon dioxide ( 70–75% of peak oxygen consumption). Exercise duration began at 15 min for weeks 1–3 and then systematically increased by 5
min every 3 wk thereafter to 35 min for weeks 13–15. Warm-up and cool-down periods consisted of 5 min of cycling at the power output that elicited
the ventilatory equivalent for oxygen ( 50% of peak oxygen consumption). Exercise physiologists supervised the exercise sessions and monitored
heart rate and blood pressure. The control group did not train and were asked not to begin a structured exercise program.

Was bewirkt das Melatonin

Es soll zur verstärkten Bildung von Östrogenrezeptoren in Brustkrebszellen beitragen Danforth DN Jn. 1986. Hier wird dagegen beschrieben, dass
die Bildung des Östrogenrezeptors durch Melatonin verhindert wird Molis TM 1994. Ich versuche da noch mehr zu herauszufinden. Außerdem
verhindert es die Östrogenwirkung und die Cortisonwirkung an deren Rezeptoren auf der Brustkrebszelle Kiefer TL 2005

Was bewirkt Beta-Interferon?

Beta-Interferon und Tamoxifen zusammen sollen bei Brustkrebszellen eine spezielle Form der Apoptose, also des Zelltods bewirken, an der die
Thioredoxin Reduktase beteiligt ist Lindner DJ 2000. Dazu muss man wissen, das andere Wege des Zelltods in Krebszellen oft gestört sind, so dass
sie nicht sterben können. Wenn also durch diese Medikamentenkombination ein anderer Weg zum Zelltod eröffnet würde, könnte das ein Vorteil
sein.

Über die Wirkung von Interferon-Beta weiss man viel durch die Beobachtung der Wirkungen dieses Medikaments bei Multiple Sklerose-Kranken.
Und da erkennt man, dass durch die Interferon-beta Behandlung die Anzahl der natürlichen Killerzellen ansteigt Saraste M 2007. Und zwar die
CD56(Bright) natural killer cells.

Ob das für die Multiple Sklerose viel bringt, weiss ich nicht. Aber es ist so, dass es relativ wenig Brustkrebs bei Multiple Sklerose Patientinnen, die
mit beta-Interferon behandelt werden, gibt. Jedenfalls weniger als die anders behandelten Multiple Sklerose Patientinnen, die aber sowieso wenig
Brustkrebs haben sollen Ashiron A 2005.
Wichtiger aber noch scheint mir die Wirkung von Beta-Interferon auf die Erkennungsmoleküle auf der Brustkrebszelle zu sein. Das sind die MHC
class I Molküle.

(The extract of huanglian, a medicinal herb, induces cell growth arrest and apoptosis by upregulation of interferon-beta and TNF-alpha in human
breast cancer cells. Kang XY 2005 Und zwar ist die Wirkung in den Östrogenrezeptor positiven Brustkrebszellen besonders deutlich; in denen ohne
Östrogenrezeptoren nicht. The interferon-beta and tamoxifen combination induces apoptosis using thioredoxin reductase Lindner DJ 2000

.)

Beta-Interferon und MHC class I Moleküle auf Brustkrebszellen

Bestimmte Abwehrzellen des Immunsystems, die Natural Killer Zellen, brauchen um eine veränderte Zellen ausschalten zu können, die MHC class
I Moleküle. Wenn die nicht da sind, erkennen die Natural Killerzellen die Zelle nicht und können sie auch nicht umbringen.

Deshalb versuchen zum Beispiel Viren, diese MHC class-I Moleküle in den Zellen, die sie infiziert haben, auszuschalten Marchetti B 2002 (ganze
Arbeit) Araibi EH 2005(ganze Arbeit) Marchetti B 2006 und sich so, ungestört durch das Immunsystem, dort zu verbergen.

Auch bei Krebszellen sind die MHC class-I Moleküle oft nicht oder nur im geringen Ausmaß auf der Oberfläche der Tumorzelle zu sehen. Ob das
an einer Virusinfektion mit EBV oder BLV liegt oder andere Gründe hat, ist bis jetzt noch unklar, da die Brustkrebsvirologen sich damit
beschäftigen eine Infektion mit dem Mäusevirus MMTV zu untersuchen und da nicht weiterkommen..

Beta-Interferon ist ein Botenstoff, der die MHC class I Moleküle, die auf Brustkrebszellen oft unterdrückt sind, manchmal hervorlocken kann
und die Zelle so für die Natürlichen Killerzellen wieder sichtbar macht.

Ob das wirklich klappt kann man durch verschiedene Untersuchungen, die in dem Update von Nicolini A 2007 beschrieben sind, untersuchen
lassen. Sonst sollte man sofort auf andere Methoden übergehen und versuchen, die MHC class I Moleküle auf andere Weise wieder sichtbar zu
machen. Wenn die Gene für die MHC class I Moleküle zum Beispiel methyliert sind, dann durch einen Methylierungshemmer wie das Valproate.
Valproate lockt auch anderer Rezeptoren auf der Brustkrebszelle wieder hervor zum Beispiel die für Melatonin. Ob das auch für die
Östrogenrezeptoren gilt, darüber konnte ich nichts finden. Aber ich suche danach.
Denn die MHC class I Moleküle können wahrscheinlich nicht immer durch Beta-Interferon wieder an die Zellobefläche gelockt werden. Bei den
Rinderpapilloma Virus BPV infizierten Zellen klappt es zum Beispiel nicht. Aber viele Brustkrebszellen haben gar keine MHC class I Moleküle an
der Oberfläche. Und so erscheint es möglich die Produktion anzuregen.

Beta-Interferon wird im Moment als Medikament gegen Multiple Sklerose eingesetzt. Ob es da was bringt ist die Frage, aber, siehe oben, viel
Brustkrebs haben die Beta-Interferon behandelten Multiple Sklerose Patienten nicht.

(CBV vir! Ein Update der Arbeiten von Nicolini und Carpi erfolgte im Juni 2007 in cancer letters Nicolini A 2007)

Kommentar

Insgesamt beruht die von Nicolini, Rossi und Carpi vorgeschlagene Behandlung von metastasierendem Brustkrebs auf begründeten Annahmen und
sie haben ja auch tatsächliche Erfolge und zwar wie die Analyse in dem Update erbrachte, besonders bei nicht sehr alten Frauen, die
Östrogenrezeptoren auf ihren Tumorzellen hatten. Meines Erachtens wird auch sehr viel davon abhängen, ob man die MHC class I Moleküle auf die
Oberfläche der Tumorzelle bekommt. Denn daran hängt die Erkennbarkeit der Tumorzelle für die Killerzellen. Ich versuche mehr darüber zu
finden.

Wenn die Zellen resistent werden

Wenn die Brustkrebszellen gegen diese Behandlung resistent werden, kündigt sich das ein paar Monate vor dem erneuten Anwachsen der Tumore
und dem Tod durch ein Ansteigen des Interleukin-10 Spiegels an. Und dazu habe ich etwas Brauchbares gefunden. Es gibt nämlich einen
Interleukin 10 Hemmer das Rapamycin Nepomuceno RR 2003 . (Weiterlesen > Rapamycin gegen Brustkrebs) Wenn die oben beschriebene
Behandlung nicht wirkt, oder man sonst die Metstasen nicht mehr im Griff hat, kann man an seinem Interleukin-10 Spiegel messen lassen, ob er zu
hoch ist und sofort das Rapamycin versuchen.

Außer Rapamycin gibt es noch ein zweites Medikament das den Interleukin-10 Spiegel senkt, nämlich ein bestimmtes Mistelpräparat nämlich das
Lektinol (standardized for mistletoe lectin-1) Boneberg E-M 2001. Lektinol erhöht die TNF- Freisetzung und senkt darüber die IL-10 Freisetzung.
Mehr darüber in der ausführlichen Arbeit von Eva-Maria Boneberg und Thomas Hartung. (Rapamycin gleich Sirolimus)

Weitere Möglichkeiten, die Killerzellen der Immunabwehr zu stimulieren


In Brustkrebszellen wird mittels der Cyclooxygenase-2, abgekürzt COX-2, das Prostaglandin E2(PGE2) hergestellt, das die T- and Natürlichen
Killerzellen unterdrückt und die Vermehrung der regulatorischen T-Zellen bewirkt. Die Wirkung von PGE2 auf die Zellen werden durch vier
Eprostanoid (EP) Rezeptoren vermittelt. Cox-2 Hemmer und EP Gegenspieler erhöhen die Aktivität der NK Killerzellen und verhindern so die
Metastasierung. Aber sie können bei manchen Zellen auch die Ausbildung der MHC class I Moleküle unterdrücken Fulton A 2006-7. Wenn das bei
den Tumorzellen der Fall wäre, wäre das nicht gut.

Das bedeutet, dass über die COX-2 Hemmer die Aktivität der Killerzellen der Immunabwehr gefördert werden könnte.

Frauen, die aus anderen Gründen COX-2 Inhibitoren nehmen haben sehr viel weniger Brustkrebs. Aber COX-2 Inhibitoren haben auch
Nebenwirkungen.

Siehe COX-2 Hemmer

Dass die Brustkrebszelle das Prostaglandin E2(PGE2) herstellt, und so die Aktivität der NK Zellen verhindert, zeigt einen Mechanismus auf, der der
Brustkrebszelle das ungestörte Überleben ermöglicht. COX-2 Hemmer werden als Medikament hergestellt. Über die Risiken der COX-2 Hemmer
bei der Stiftung Warentest. Deshalb ist es problematisch COX-2 Hemmer zur Vorbeugung zu nehmen. Bei Metastasen kann man aber andere
Maßstäbe nach eigenem Ermessen anlegen.

Billiger aber ähnlich wie COX-2 Hemmer wirkt das Aspirin Harris RE 2007.

Diese Arbeit von Harris ist über das Lungenkrebsrisiko und umfasst verschiedene Prostaglandinhemmer auch die NSAIDs genannten Ibuprofen und
Aspirin. Sie wirken alle ziemlich stark vermindernd auf das Krebsrisiko und Aspirin ist das Billigste und vermutlich Nebenwirkungsärmste. Wichtig
für Frauen mit Brustkrebs ist aber natürlich weniger das Krebsrisiko, sondern die Wirkung gegen Metastasen. Und da ist bislang nur ein starker
Effekt von Ibuprofen gefunden worden. Allerdings auch nicht bei großen sichtbaren Metastasen, sondern zur Vermeidung der Metastasierung nach
Erstbehandlung. Aber immerhin, denn dagegen wird bis jetzt die adjuvante Chemotherapie eingesetzt, mit wenig Erfolg.

Literatur: eine Doktorarbeit über Interferone

Baustelle: Das Beta-Interferon ist relativ teuer. In Pisa wird aber nicht das ganz teuere Fiblaferon verwendet sonders das Rebif von Merck-Serono in
Unterschleissheim, Infonummer 08007324344; außerdem gibt es noch das Avonex, da weiss ich noch nicht, wie sie sich unterscheiden Rebif und
Avonex werden Betainterferon 1a genannt. Fiblaferon heißt einfach Beta-Interferon. Meines Erachtens ist die Behandlung nicht so schwierig, dass
man sie nicht auch hier hinkriegen kann. Mit dem Auslandskrankenschein E112 kann man sich aber auch in Pisa direkt behandeln lassen.
Man braucht aber jemanden, der Englisch oder italienisch spricht, jedenfalls am Anfang. Dann hat es den Vorteil, dass die Leute sich auskennen und
die Untersuchungen und Behandlungen routiniert ablaufen.

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