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edler Kleiden —
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Beim reichen Jüngling
Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte.
Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab.
Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Laßt die
Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie
ihnen gehört das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch: Wer das
Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hinein-
kommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen
die Hände auf und segnete sie.
Als sich Jesus wieder auf den Weg machte, lief ein Mann auf ihn zu,
fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muß ich
tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Markus 10,13-17; EÜ
Dieser Jüngling sah die Liebe, die Christus den Kindern erwies; er
sah, wie gütig er sie empfing und wie er sie in seine Arme nahm. Bei
diesem freundlichen Anblick entflammte jäh sein Herz für den Hei-
land. Ihn verlangte danach, Jesu Jünger zu werden, ja, er war so tief
bewegt, daß er Christus nachlief, als dieser seines Weges ging, zu
seinen Füßen niederkniete und ihm dabei ernsten und aufrichtigen
Herzens die für ihn und für alle Menschen so überaus wichtige Frage
stellte: „Guter Meister, was soll ich tun, daß ich das ewige Leben er-
erbe?“ Das Leben Jesu 511
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wänder ihrer Unterdrücker gäbe. … Christus enttäuschte diese Hoff-
nung auf irdische Größe. Das Leben Jesu 288
Hus’ Selbstanklage
In einem andern Brief an einen Priester, der ein Jünger des Evange-
liums geworden war, sprach Hus mit tiefer Demut von seinen Fehlern
und klagte sich an, mit Genugtuung reiche Gewänder getragen und
Stunden mit wertlosen Dingen vergeudet zu haben. Er fügte folgende
rührende Ermahnung hinzu: „Möge die Herrlichkeit Gottes und das
Heil von Seelen dein Gemüt in Anspruch nehmen und nicht der Be-
sitz von Pfründen und Vermögen. Hüte dich, dein Haus mehr zu
schmücken als deine Seele, und verwende deine größte Sorgfalt auf
das geistliche Gebäude. Sei liebevoll und demütig den Armen ge-
genüber und verschwende deine Habe nicht durch Festgelage. Soll-
test du dein Leben nicht bessern und dich des Überflüssigen enthal-
ten, so fürchte ich, wirst du hart gezüchtigt werden, wie ich selbst es
bin.“ Der große Kampf 104
John Wesley
John Wesley sagte einmal, als er von dem richtigen Gebrauch des
Geldes redete: „Verschwendet keinen Teil einer so köstlichen Gabe
in bloßer Befriedigung der Augenlust durch überflüssige oder kost-
spielige Kleidung oder unnötigen Putz. Verschwendet keinen Teil mit
der künstlichen Ausschmückung eurer Häuser, in überflüssigen oder
teuren Einrichtungen, in kostbaren Bildern, Gemälden, Vergoldun-
gen... Gebt nichts aus, um hoffärtigem Leben zu frönen, um die Be-
wunderung oder das Lob der Menschen zu gewinnen... Solange es
dir wohlgeht, wird man Gutes von dir reden. Solange du dich kleidest
mit Purpur und köstlicher Leinwand und alle Tage herrlich und in
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Freuden lebst, werden ohne Zweifel viele deinen erlesenen Ge-
schmack, deine Freigebigkeit und Gastfreundschaft loben. Erkaufe
aber ihren Beifall nicht so teuer; begnüge dich lieber mit der Ehre, die
von Gott kommt.“ (Wesley's Works, "Sermon 50") In vielen Kirchen jedoch
werden heutzutage solche Lehren verachtet. Der große Kampf 388
Wenn Gemeindeglieder bei der Kleidung und bei all ihren Ausgaben
Sparsamkeit und Selbstverleugnung praktizieren, wird kein Geld-
mangel herrschen. An Appeal for Missions 24
Es wurde mir gezeigt daß es falsch ist, den Zehnten für die Deckung
nebensächlicher Gemeindeausgaben zu verwenden. In dieser Ange-
legenheit wurde von den richtigen Methoden abgewichen. Es wäre
viel besser, sich weniger kostspielig zu kleiden, euer Wohlleben ein-
zuschränken, sich selber zu verleugnen und diese Ausgaben zu
bestreiten. Wenn ihr so handelt, dann habt ihr ein reines Gewissen.
Aber ihr beraubt Gott jedes Mal, wenn ihr die Gelder in der Schatz-
kammer antastet, um die laufenden Gemeindeausgaben zu bestrei-
ten. Special Testimony to Battle Creek Church 6f
Besser wenig mit der Furcht des HERRN, als großer Reichtum und
ein unruhiges Gewissen dabei!
Besser ein Gericht Gemüse mit Liebe, als ein gemästeter Ochse mit
Haß!
Besser wenig mit Gerechtigkeit, als ein großes Einkommen mit Un-
recht.
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Besser ein Armer [sein], der in seiner Lauterkeit wandelt, als ein Ver-
kehrter, der verdrehte Lippen hat. Sprüche 15,16f; 16,18; 19,1
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Im Oktober [1847] boten uns Bruder und Schwester Howland von
Topsham freudigst einen Teil ihres Wohnhauses an, das wir bereitwil-
lig annahmen und mit geborgten Möbeln fingen wir unseren Haus-
stand an. Wir waren arm und hatten schwere Zeiten durchzumachen.
Wir hatten uns entschlossen, von niemand abhängig zu sein, sondern
uns selbst zu unterhalten und etwas zu haben, womit wir anderen
helfen könnten. Aber es ging uns nicht gut. …
Mein Mann rechnete mit seinem Arbeitgeber ab, und er bekam zehn
Dollar für seine Arbeit. Mit fünf Dollar kaufte ich Kleidungsstücke, die
wir sehr notwendig hatten, und dann flickte ich meines Mannes Über-
zieher [Mantel], wobei ich sogar Stücke in die Lappen setzte, so daß
es schwer war, das ursprüngliche Tuch in den Ärmeln zu erkennen.
Wir hatten noch fünf Dollar übrig, die uns bis nach Dorchester, Mas-
sachusetts, brachten. Unser Koffer enthielt beinahe alles, was wir auf
Erden besaßen; aber wir hatten Frieden im Herzen und ein reines
Gewissen, und dies schätzten wir mehr als alle irdischen Bequem-
lichkeiten. …
Von unserem Geld hatten wir nur noch fünfzig Cent übrig. Mein Mann
wagte es nicht, diese auszugeben, um ein Fahrzeug zu mieten, so
warf er den Koffer auf einen hohen Bretterhaufen im Hofe eines na-
hen Holzgeschäfts, worauf wir uns dann nach irgend jemand unseres
Glaubens auf die Suche machten. Leben und Wirken 96-99
Wir waren in Kost bei Bruder A.’s Familie. Wir wollten so billig wie
möglich leben, damit das Blatt bestehen konnte. Die Freunde des
Werkes waren wenige und arm an weltlichen Gütern, und wir mußten
immer noch mit Armut und großer Entmutigung kämpfen. Wir hatten
viele Sorgen und saßen oft bis Mitternacht und manchmal bis zwei
oder drei Uhr morgens, um Korrekturbogen zu lesen. …
Dann [1850] mieteten wir ein Haus und sandten nach Bruder und
Schwester Stephen Belden und Schwester Bonfoey, die damals in
Maine war und den kleinen Edson versorgte, [und] mit geborgten
Möbeln fingen wir unseren Hausstand an. Hier gab mein Mann den
zweiten Jahrgang der „Advent Review and Sabbath Herald“ heraus.
Leben und Wirken 130f
Wir waren [1852] immer noch durch Armut gehindert und gezwun-
gen, die äußerste Sparsamkeit und Selbstverleugnung auszuüben.
…
Ihr würdet lächeln, könntet ihr bei uns hereinschauen und unsere
Möbel sehen. Wir haben zwei alte Bettstellen gekauft, das Stück für
25 Cent. Mein Mann brachte mir sechs alte Stühle nach Hause, keine
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zwei von ihnen gleich, für die er einen Dollar bezahlte. Bald be-
schenkte er mich mit vier weiteren alten Stühlen ohne Sitze, für die er
62 Cent bezahlte. Die Gestelle sind stark, und ich habe dafür Sitze
aus Drilch angefertigt. Butter ist so teuer, daß wir keine kaufen, auch
können wir keine Kartoffeln anschaffen. Wir benutzen Sauce anstelle
von Butter und weiße Rüben anstelle von Kartoffeln. Unsere ersten
Mahlzeiten aßen wir auf einem Kaminbrett, das wir auf zwei leere
Mehlfässer gelegt hatten. Wir sind willig, Mangel zu leiden, wenn das
Werk Gottes dadurch gefördert werden kann. Leben und Wirken 133
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