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In verschiedenen Stellen der Heiligen Schrift ist zu lesen, dass das Wort des Herrn ewiglich
bleibt, so zum Beispiel in Psalm 119,89: «Herr, dein Wort bleibt ewiglich …» Gerne singen wir
auch den Chorus: «Gottes Wort ist Wahrheit, ewig bleibt’s bestehn.» Gottes Wort in Buchform,
die Bibel, ist tatsächlich ein unübertroffener Bestseller. Dieses Buch der Bücher hat alle Zeital-
ter überdauert und ist heute aktueller denn je. In zahlreiche Sprachen übersetzt, bildet die Bibel
die Grundlage jeden christlichen Lebens. Aber leider wird sie auf verschiedene Art ihrer Kraft be-
raubt. Manche Übersetzungen oder besser gesagt Übertragungen sind letztlich Interpretationen
und daher fragwürdig. Sie ziehen, zumindest zum Teil, die erhabene Person unseres Herrn und
Sein Wort auf ein Niveau herab, das der Heiligkeit unseres Gottes nicht gerecht wird. Dadurch
werden viele Menschen vom Eigentlichen abgelenkt, sodass die Kraft des Wortes Gottes nur
noch bedingt wirksam werden kann.
Auf der andern Seite gibt es Menschen, die sich intensiv mit dem Urtext beschäftigen. Aber
sie tun es rein intellektuell. Deshalb kann Gottes Wort ihr Herz nicht erreichen.
Oder denken wir an Michael Drosnin, der versuchte, den Wahrheitsgehalt der Bibel zu bewei-
Inhalt sen, indem er die These verbreitete, mittels Computer einen verborgenen Bibelcode entdeckt
zu haben. Dabei ging er so weit zu behaupten, man könne damit Ereignisse der Gegenwart he-
rausfiltern. Das führte zu berechtigtem Widerspruch, sowohl aus biblischer als auch aus mathe-
matischer Sicht. Die ganze Diskussion rund um den Bibelcode hat weltweit mehr Skeptiker auf
Biblische Botschaft den Plan gerufen, als dass es jemandem geholfen hätte, durch die Botschaft der Bibel näher zu
4 Im Zugzwang Babylons Gott zu kommen.
Weder Computer-Programme mit willkürlichen Buchstabenreihen noch Übertragungen in eine
moderne Umgangs-, ja sogar Gossensprache (Volxbibel), sind die Mittel, die uns die Botschaft
Im Blickfeld der Bibel näher bringen. Denn wir können Gottes Wort niemals mit unserem Verstand bzw. unse-
rem Intellekt erfassen und verstehen. Nein, Gottes Wort muss nicht in eine Codierung umgesetzt
12 Eine neue Bibel als Gradmesser oder in eine dem modernen Menschen angepasste Sprache übertragen werden! All das sind rein
unserer Zeit menschliche Bemühungen, die letztlich scheitern müssen, weil einzig und allein der Geist Gottes
14 Der Film «Narnia» die Bibel lebendig zu machen vermag!
16 Vom Sinn und Unsinn des Lebens 1. Korinther 1,18 bringt es auf den Punkt: «Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen,
18 Georg Müller und das Geld die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist’s eine Gotteskraft.» Die Bibel braucht sich
nicht dem Menschen anzupassen, sondern der Mensch muss zur Bibel zurückkehren. Unser Herr
19 «Herr, komm doch wieder!»
Jesus sagt: «Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen» (Mt
19 Zum Heimgang von Karl Benatzky 24,35). Den ewigen Bestand Seines Wortes bekräftigte Gott schon durch den Propheten Jesa-
19 Korrigenda ja: «Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich» (Jes
40,8). An anderer Stelle wird die verwelkende Blume mit der Vergänglichkeit eines Menschenle-
bens verglichen (Jak 1,10). Wie wunderbar ist es doch zu wissen, dass das Wort Gottes in unse-
Fragen – Antworten ren Herzen kraft Seines Geistes nicht erstirbt, sondern sich über alle menschliche Schwachheit
hinweg als ewig gültig, ja als ständig neu erweist. Paulus schreibt dies auch in seinem zweiten
20 Ist der Tod nicht das Tor zur Ewigkeit?
Brief an die Korinther: «… wenn auch unser äusserer Mensch verfällt, so wird doch der innere
21 Anthroposophische Schule von Tag zu Tage erneuert» (2.Kor 4,16). Beispielhaft erlebe ich das bei meiner lieben Frau. Vor
21 Müssen Gotteskinder sich alles gefallen einigen Monaten schrieb ich an dieser Stelle, dass ich mit ihr zum Arzt musste. Ihre Krankheit hat
lassen? sich seither verschlimmert. Die geistigen Fähigkeiten haben sehr abgenommen. Ja, der Abbau
schreitet stetig voran. Um es mit der Sprache der Bibel zu sagen: der äussere Mensch, die Le-
bensblume, hat zu welken begonnen. Was geblieben ist, ist der Geist Gottes in ihr. Sie vermag die
Morgenandachten noch in sich aufzunehmen, sie betet, wenn auch nur in kurzen Sätzen, singt
3 Grusswort die ihr bekannten Lieder, manchmal auch nur leise vor sich hin summend. Kurz, das Wort Gottes
15 Aufgegriffen lebt in ihr. Ohne Zweifel ist dies die Frucht eines Lebens mit dem Herrn. Es zeigt, wie wichtig es
22 Dir kann nur Jesus helfen ist, dass wir uns bereits in jungen Jahren so viel wie möglich mit dem
22 Impressum Herrn und Seinem Wort beschäftigen, denn das Wort Gottes ist das
Einzige, was ewig bleibt!
In herzlicher Verbundenheit
Im
Zugzwang
Babylons
Der ehemalige US-Aussenminister
Henry Kissinger sagte kürzlich in ei-
nem Interview: «Die Welt erlebt gerade
die grössten Umwälzungen, die die Ge-
schichte je gesehen hat, und zwar alle
gleichzeitig ...»1
Norbert Lieth
U
S-Präsident George W. Bush gab vor einiger Zeit
zu, dass die USA aufgrund falscher Informationen
in den Irak einmarschiert seien, aber dass der
Einmarsch dennoch richtig gewesen sei. Hier stellt
sich natürlich die Frage, warum man in den Irak einmar-
schierte, wenn man keinen triftigen Grund dafür angeben
kann? Handelt es sich hierbei um eine
geheimnisvolle Macht, die die Völker in
Die Bibel redet von ei- den Irak (ehemals Babylon) zieht? Steht
nem endzeitlichen Baby- vielleicht geistlich mehr hinter den
Umwälzungen unserer Welt, speziell im
lon, das sich aufteilt in Nahen Osten, als wir vor Augen haben?
zwei Teile: ein religiöses Interessant ist hierbei auch eine Pres-
semeldung von Ende November 2005:
System (Offb 17) und ein «Deutsche Archäologen restaurieren
wirtschaftlich-politisch- Babylon. ... Nun soll unter Führung des
deutschen Archäologischen Institutes das
antichristliches System historische Gemäuer von Babel wieder
(Offb 18) restauriert werden. ... Dieser Wieder-
aufbau begann 1978 durch Saddam
Hussein ... Hussein schaffte es, der alten
Stadt Babylon wieder neuen Glanz zu verleihen. So steht
der prächtige Südpalast Nebukadnezars wieder, ebenso
W
as halten Sie von einem Buch, bel verdreht, x-beliebig übersetzt bzw. bracht, sondern nur das Jucken der
das sich «Bibel» nennt und aus übertragen; x-beliebige Worte, zum Teil Ohren besänftigt.
dem Begriff «Salz der Welt» ei- aus der Gossensprache, werden darin Ein christliches Informationsblatt
nen «Kühlschrank» macht; das Gleich- verwendet und jeder x-Beliebige kann gibt dazu folgenden Kommentar: «Die
nis vom Sämann umbiegt zur «Story an der «Übersetzung» teilnehmen. Ne- Volxbibel ist die Übertragung des Neuen
von der guten Software ben der gedruckten Form Testaments in schnodderige Jugendspra-
und der schlechten Hard- der «Volxbibel» soll es che. Der ehemalige Leiter der Jesus
ware»; das Himmelreich nämlich auch eine Inter- Freaks, Martin Dreyer, behauptet, von
«Gottes Ding» nennt; net-Version geben, an der Gott selbst zu diesem Projekt beauftragt
aus einem Sünder einen jeder, der Lust hat, (jeder worden zu sein. In einem Gottesdienst
«Dreckskerl» macht; die x-Beliebige) mit überset- habe ein Prediger mit prophetischer Gabe
Auferstehung ein «fettes zen darf. Die «Volxbibel» ihm auf den Kopf zugesagt: ‹Du bist ein
Comeback» nennt und würde so die erste «Bibel» neuer Matthäus, der das Evangelium in
das Gebet unseres Herrn, werden, an der die Welt die Sprache der jungen Leute übersetzen
das Vaterunser, in «Hey, mitschreiben und mitge- soll.› Das habe er dann getan. Was dabei
unser Papa da oben!» stalten kann! Eine Bibel herausgekommen ist, liest sich bei der
umbenennt? Was halten für das Volk vom Volk, ‹Speisung der Fünftausend› (Mt 14,14-
Sie von einer «Überset- von Fachleuten wie auch 21) beispielsweise so: ‹Abends kamen
zung», die den Satz der von Laien, geschrieben. dann seine Leute zu ihm und meinten:
Bergpredigt Jesu: «… wer Die Herausgeber erhof- ‚Hey, Jesus, ganz schön spät geworden!
sie (die Gebote) aber Empörend: Die Volxbibel wurde wie fen sich auf diese Weise, Ausserdem ist auch gar nichts los hier.
tut und lehrt, der wird eine Zigarettenverpackung gestaltet dass alle vier Jahre eine Lass doch die Menschen gehen, damit
gross genannt werden im neue «Volxbibel» im Ju- sie sich bei McDonald’s was zu essen
Reich der Himmel», wiedergibt mit den gend-Slang in Umlauf gebracht werden holen können!‘ Jesus sagte dazu nur:
Worten: «Wenn jemand aber anderen kann. ‚Nein, das ist jetzt überhaupt nicht an-
diesen Vertrag erklärt, ihnen klar macht, Es sollte eigentlich allen einleuchten, gesagt. Ihr könnt ihnen auch etwas zu
was Gott geil findet und was nicht, der dass es sich bei diesem Buch um ein essen machen!‘ ‚Aber wir haben gerade
wird einmal bei Gott eine fette Rolle «Weltbuch» und nicht mehr um ein mal fünf Brötchen und zwei Frikadellen
spielen»? «Gottesbuch» handelt. Statt dass es um am Start!‘, meinten die Schüler zu ihm.
Sie sind empört? Nicht zu unrecht! das «Wort Gottes» gehen sollte, ist es zu ‚Das reicht nie und nimmer!‘ ‚Locker
– Es handelt sich dabei um Aussagen einem «Wort des Volkes» für das Volk bleiben, her damit!‘ sagte er. ‚Pflanzt
der neuen «Volxbibel». Man fragt sich, geworden. Diese menschliche Vernied- euch einfach auf die Wiese‘, sagte Jesus
wofür das x in der Mitte steht, vielleicht lichung des erhabenen Wortes Gottes zu den Leuten. Dann nahm er die zwei
für x-beliebig? So jedenfalls wird die Bi- lässt einen erschaudern, aber auch an Frikadellen und die fünf Brötchen, sprach
Ein Löwe namens Aslan ist im Film «Narnia» die Parallele zu Jesus Christus; er stirbt einen Opfertod, wird wieder lebendig und bringt der Welt als König den Frieden
N
ichts gegen C. S. Lewis (1893- aufgrund dessen gehorchen, was Er in hingewiesen hat.
1963), den Autor der Narnia- sich selbst ist.» Aber genau das wird mit Warum genügt vielen von uns das
Reihe. Allein durch sein Buch der Verfilmung seines Werkes «Narnia» wunderbare Evangelium von Jesus
«Pardon, ich bin Christ» sollen Hun- nicht getan. Hierin wird dem Publikum Christus nicht mehr, das uns der Heili-
derte zum Glauben an Jesus gefunden eine Fabelwelt vor Augen gestellt, die ge Geist in der Bibel vermittelt? Warum
haben. Anfänglich war der Gelehrte der Fantasie entnommen ist und mit der meinen etliche, es umbiegen zu müssen
und äusserst intellektuelle Lewis ein Bibel gar nichts zu tun hat. Genauso gut und unsere Gesellschaft stattdessen mit
überzeugter Atheist. Doch 1929 begann könnte man von den Märchen «Max und einer von Menschen erfundenen Fabel-
er langsam umzudenken und sich mit Moritz» oder «Frau Holle» eine christli- welt erreichen zu können?
Gott zu befassen. Einen grossen Beitrag che Abhandlung erstellen. Nicht dass ein Wer glaubt, dass derlei Bücher oder
dazu leistete der bekannte christliche klarer, biblischer und christozentrischer Filme eine «glaubensstärkende Wir-
Schriftsteller und Autor von «Herr der Hinweis von Beispielen und Geschich- kung» auf die Jugend haben könnten,
Ringe», J.R.R. Tolkien. Dieser versuchte ten als Rückschluss auf das Evangelium der hat wahrscheinlich den Glauben an
Lewis davon zu überzeugen, dass Gott in verboten wäre, aber das Werk an sich die Wirksamkeit des Wortes Gottes (vgl.
Christus wirklich für uns starb. Es heisst, als «Evangelium» darzustellen, ist völlig Hebr 4,12-13) verloren. Der Apostel Pet-
dass Lewis später bei einer Busfahrt zum verkehrt. rus tat genau das Gegenteil. Er berief
Zoo zu glauben begann, dass Jesus Chris- Das Wort Gottes warnt uns gerade sich nicht auf Fabeln, sondern auf die
tus der Sohn Gottes ist. Lewis selbst soll davor, den Fabeln Raum zu geben. So geistliche Wirklichkeit, wenn er seinen
sich dagegen gewehrt haben, seine Wer- schreibt der Apostel Paulus als Hinweis Lesern schreibt: «Denn wir sind nicht
ke als christliche Allegorie darzustellen. auf die letzte Zeit: «Denn es wird eine ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir
Lewis schrieb einmal: «Man muss Gott Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre euch kundgetan haben die Kraft und das
E
ine Lehrerin antwortete: «Der Sinn Liebe, Freude und Frieden. In der Bibel
des Lebens ist für mich herauszu- steht, wie ich leben soll.»1
Der deutsche Reiseveranstalter TUI finden, wie das Verhältnis von Die Meinungen über den Sinn des
bietet nach fünfjähriger Unterbrechung wie- Staub und Geist im Menschen ist und Lebens sind also sehr unterschiedlich
der Flüge von Deutschland nach Israel an. was darin für ein Potenzial liegt.» und weisen eine grosse Bandbreite auf.
Ein Student meinte: «Dass man et- Es scheint allerdings, dass die meisten
Mehr als ein Sechstel der Weltbevölke- was findet, das Spass macht, und bereit Menschen keine zufrieden stellende
ist, Energie reinzustecken. Bei mir ist Antwort darauf geben können.
rung wird in den kommenden Jahrzehnten im
es das Elektrotechnikstudium und das Offensichtlich ist der Sinn des Lebens
Sommer von Wasserknappheit bedroht sein.
Mountenbiken.» nicht in den Dingen dieser Welt zu fin-
Die Klimaerwärmung führt zum Beispiel da- Ein Lehrer betonte, dass für ihn der den. So sagte der deutsche Unternehmer
zu, dass die Schneeschmelze immer früher Sinn des Lebens darin bestehe zu ster- Frieder Burda von sich: «Ich kaufte mir
eintritt und ein Grossteil des Wassers auf- ben, aber zuvor noch alt zu werden. ein grosses Schiff, um auf den Meeren
grund fehlender Speichermöglichkeiten un- Andere meinten, den Sinn des Lebens zu fahren. Welche Ödnis. Ich habe auf
genutzt ins Meer abfliesst. in der Gesundheit zu finden, Erfahrun- diesem Schiff keinen einzigen glückli-
gen zu sammeln, Menschen zu helfen, chen Tag verbracht. Nur Geld ausge-
immer besser entlöhnt zu werden, Ferien geben, sinnlos, seelenlos, ziellos; das
«Ich glaube, dass die Bibel allein die Ant-
zu machen oder die Natur zu geniessen ist kein Lebensinhalt. Das ist die pure
wort auf alle unsere Fragen ist. Sie wird mir
und zu beschützen. Wieder andere sahen Langeweile.»2
täglich wunderbarer. Es bleibt also nichts als den Sinn des Lebens in ihrem Beruf, in Bob Dylan singt in seinem Lied
die Entscheidung, ob wir dem Wort der Bibel der Gartenarbeit, in der Familie oder «Masters of war»: «Tritt der Tod bei
trauen wollen wie keinem anderen Wort im sogar in der Haltung eines Haustiers. dir herein, dann siehst du es auf einmal
Leben und im Sterben. Und ich glaube, wir Eine 80-jährige Frau sagte: «Meine ein: Mein ganzes Geld hat keinen Sinn,
werden erst dann recht froh und ruhig werden Beziehung zu Gott gibt mir Halt und wenn ich jetzt verloren bin.»3
können, wenn wir diese Entscheidung getrof- meiner Seele Kraft. Ich lese täglich in Auch grosse Philosophen können
fen haben.» Dietrich Bonhoeffer der Bibel.» Und ein junger Mann von 18 keine Antwort darauf geben, worin nun
Jahren gab zur Antwort: «Gott gibt mir eigentlich der Sinn des Lebens besteht.
das Geld
Welch ein himmelweiter Unterschied
besteht doch zwischen wahrhaften Gläu-
bigen wie Paulus und Georg Müller und
Menschen, deren Gott das Geld ist. Als
«Ich habe alles (‹was ich brauche›) und habe Überfluss; ich bin völlig ein Geizhals im Sterben lag, stöhnte
versorgt, seitdem ich von Epaphroditus eure Gabe empfangen habe, einen er: «Ach, könnte ich doch nur mein
Geld dorthin mitnehmen, wohin ich
lieblichen Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig. Mein Gott jetzt gehe.» Der an sein Bett gerufene
aber befriedige alle eure Bedürfnisse nach seinem Reichtum in Herrlichkeit, Seelsorger schüttelte den Kopf und sagte
in Christus Jesus!» (Phil 4,18-19). ihm: «Nützt nichts, dort würde es doch
nur schmelzen …»
D
iese Worte schrieb Paulus den CHF 625 000 nötig. Nur allein die Milch «Trachtet vielmehr zuerst nach dem
Christen in Philippi aus dem für die Waisenanstalten kostet jährlich Reich Gottes und nach seiner Gerechtig-
Gefängnis in Rom. Er war ein CHF 50 000. keit, so wird euch dies alles hinzugefügt
Mann, der dem Herrn in allen Le- Im Ganzen hat Herr Müller für alle werden!» (Mt 6,33).
benslagen völlig vertraute. Denselben diese Werke CHF 29 568 000, also bei- Was es nach Jesu Worten bedeutet, als
unerschütterlichen Glauben finden wir nahe CHF 30 Millionen in diesen 60 Erstes nach dem Reich Gottes zu trach-
auch bei Georg Müller. In einem Artikel Jahren einzig auf gläubiges Gebet hin ten, zeigt uns das Beispiel des Königs
einer christlichen Zeitschrift lesen wir vom Herrn erhalten. David. Ursprünglich wollte er selbst dem
über ihn Folgendes: «Nun seht», sagte er in seinem Vor- Herrn ein Haus (Tempel) in Jerusalem
trag, «wie viel Gott bereit ist, einem bauen. Dieses Unternehmen war ihm
Was der reiche Gott einem armen armen Mann zu geben; der fünfzigste ein aufrichtiges Herzensanliegen, das
Mann geben kann Teil dieses Werkes würde für mich zu Gott zu loben wusste; doch der Herr
In einem Vortrag in Biel hat Herr gross gewesen sein, wenn ich es selbst in liess nicht zu, dass David Ihm ein Haus
Georg Müller aus Bristol folgende Mit- eigener Kraft hätte tun sollen. Ich würde baute, weil er ein Kriegsmann war und
teilungen über die Summen gemacht, davon überwältigt worden sein; aber ich zu viel Blut vergossen hatte (1.Chr 17;
die ihm während der 60 Jahre seines fing klein an, und so wuchs das Werk des 22,7-9). Sein Sohn Salomo sollte dieses
Wirkens einzig auf gläubiges Gebet hin Herrn in meiner Hand. Ihr könnt nicht Haus bauen und David wurde darin
zur Verfügung gestellt worden sind. einmal ahnen, wie viel der Herr bereit von Gott geehrt, dass der Herr ihm ein
Für 75 Schulen, durch welche schon ist, euch für Sein Werk zu geben.» Haus, das heisst eine beständige Nach-
112 937 Schüler gegangen sind, wur- Georg Müller (1805-1889), der kommenschaft bis auf den Messias hin,
den im Ganzen (umgerechnet) CHF Waisenhausvater, war deutschstämmig, errichten wollte.
2 436 000 verausgabt. lebte aber in England. Er baute dort eine Doch das Anliegen Davids, dem Gott
Zur Verbreitung von 249 000 Bibeln, grosse Waisenarbeit auf und gehörte zu Israels einen Tempel zu errichten, war
1 320 000 Neuen Testamenten und den Offenen Brüdern. Er war ein führen- ihm so gross, dass er alles Mögliche un-
230 000 Bibelteilen war eine Summe der Mann der Erweckung des vorletzten ternahm um Vorsorge dafür zu treffen.
von CHF 888 000 nötig, die Herr Müller Jahrhunderts. Unseres Wissens nach hat So heisst es zum Beispiel: «Und siehe,
von seinem himmlischen Vater erhalten seither nie jemand den Arm Gottes so durch meine Bemühung habe ich für das
hat. durch gläubiges Gebet bewegt, wie Ge- Haus des Herrn 100 000 Talente Gold
Ausserdem wurden Hunderte von org Müller. Zu den Missionaren, die er bereitgestellt, und tausendmal tausend
Missionaren mit zusammen CHF im Glauben und finanziell unterstützte, Talente Silber; dazu Erz und Eisen, das
5 584 800 von Herrn Müller unter- gehörte auch James Hudson Taylor nicht zu wägen ist; denn es ist sehr
halten oder unter- (1832-1905), viel. Auch habe ich Holz und Steine
stützt. der Gründer der angeschafft, und du kannst noch mehr
Überdies hat «Und er starb in gutem China-Inland-Mis- dazutun» (1.Chr 22,14). Ein Talent Gold
derselbe Mann
im Ganzen
Alter, satt an Leben, sion.1 wog etwa 34 kg, das heisst dass David
3 400 Tonnen Gold anschaffte und etwa
95 972 227 christ- Reichtum und Ehre» Im Mai 1842, 34 000 Tonnen Silber. Wir können uns
liche Schriften (Bü- (1.Chr 29, 28) einer Zeit finanzi- kaum vorstellen, wie viele Milliarden
cher, Traktate usw.) eller Enge, erhielt Euro das sind. Für unsere heutige Zeit
verbreitet, wozu Georg Müller eine der Geldliebe und des grenzenlosen
CHF 969 300 erforderlich waren. goldene Uhr mit Kette, der ein kurzer Egoismus (2.Tim 3,1-4) ist das Beispiel
Endlich sind für die 5 Waisenhäuser, Brief beilag, darin hiess es: Davids ein gigantisches Zeugnis. Wie
die Herr Müller in Bristol gegründet hat, «Ein Pilger braucht keine Uhr wie die- wichtig muss ihm der Tempel und die
die zusammen 2 050 Kinder und 120 se, um glücklich zu sein. Eine geringere damit verbundene Verherrlichung Got-
Gehilfen beherbergen können, jährlich wird genügen ihm zu zeigen, wie schnell tes gewesen sein!
«Herr,
nigs David Kreise zog und auch andere
im Volk willig machte zu geben: «Da er-
zeigten sich die Obersten der Vaterhäu-
komm doch
ser, die Obersten der Stämme Israels, die
Obersten der Tausendschaften und der
Hundertschaften und die Obersten über
wieder!»
die Geschäfte des Königs willig; und sie
gaben für den Dienst des Hauses Gottes
5 000 Talente Gold und 10 000 Darei-
ken und 10 000 Talente Silber, 18 000
Talente Erz und 100 000 Talente Eisen. Wir haben es uns gut hier eingerichtet
Und alle, die Edelsteine besassen, gaben
sie für den Schatz des Hauses des Herrn
– der Tisch, das Bett, die Stühle steh’n, Zum Heimgang
in die Hand Jechiels, des Gersoniters.
Und das Volk freute sich über ihr frei-
der Schrank mit guten Dingen
vollgeschichtet. von Karl Benatzky
williges Geben; denn sie gaben es dem Wir sitzen alles zu besehn.
Dann legen wir uns ruhig nieder «Und... starb alt und lebenssatt» (Hiob
Herrn von ganzem Herzen, freiwillig. 42,17)
Und auch der König David war hocher- und löschen, müd’ vom Tag das Licht
freut» (1.Chr 29,6-9).
David und das Volk erhoben sich nun
keinesfalls in ihren Herzen oder wurden
und beten laut: Herr, komm doch
wieder! K arl Benatzky (Hannover) wurde
von Gott am 12. Dezember 2005
im Alter von 93 Jahren in die Ewigkeit
Und denken leise: jetzt noch nicht.
stolz darauf, dem Herrn so viel gegeben abberufen. Zeit seines Lebens hat er
zu haben. Nein, sie sahen alles in den sich sehr für das Reich Gottes engagiert.
Es musste manches lange Jahr
richtigen Proportionen: Der Herr blieb Seine Hingabe an Jesus, sein Eifer für
in ihrem Blickwinkel der Erste, und so
verfliessen, die Sache des Herrn und seine liebens-
gaben sie selbst für die Bereitwilligkeit bis alles stand und hing und lag. würdige Art, die er bis ans Ende seines
ihres Gebens dem Herrn die Ehre. Es ist nicht viel, doch wollen wir’s Lebens behalten hat, waren uns ein
«Denn was bin ich, und was ist mein geniessen, grosses Vorbild. Karl Benatzky war viele
Volk, dass wir Kraft haben sollten, in freuen uns auf jeden neuen Tag. Jahrzehnte ein aktives Mitglied unseres
solcher Weise freiwillig zu geben? Denn Das Glück hält unsre Sorgen nieder Missionswerkes Mitternachtsruf. Bis ins
von dir kommt alles, und aus deiner und webt die Stunden dicht an dicht. hohe Alter hat er das Geschehen unse-
eigenen Hand haben wir dir gegeben. Wir sind gewiss: der Herr kommt wieder rer Mission aufmerksam verfolgt und
Denn wir sind Fremdlinge und Gäste vor vor allem mitgetragen. Karl starb nicht
und denken still doch: jetzt noch nicht!
dir, wie alle unsere Väter. Unser Leben nur alt, sondern auch lebenssatt. Satt
auf Erden ist wie ein Schatten und bleibt geworden ist er bei Jesus, der das Brot
nicht bestehen. Herr, unser Gott, dieser Ist uns der Himmel fremd geworden, des Lebens ist. Mit Ihm hat er gelebt,
ganze Reichtum, den wir bereitgestellt kann uns hier noch die Erde freun? und mit Ihm ist er gestorben. Eine sei-
haben, um dir ein Haus zu bauen für dei- Soll unser Süden, unser Norden ner letzten Notizen waren die Verse aus
nen heiligen Namen, kommt von deiner die Grenze unsres Lebens sein? Galater 2,19-20: «Ich bin mit Christus
Hand, und alles gehört dir. Ich weiss, Vom Himmel singen unsre Lieder, gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich,
mein Gott, dass du das Herz prüfst, und doch nie vom irdischen Verzicht. sondern Christus lebt in mir. Denn was
an Aufrichtigkeit hast du Wohlgefallen; Wir singen laut: Herr, komm doch ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im
darum habe ich dies alles in Aufrichtig- Glauben an den Sohn Gottes, der mich
wieder!
keit meines Herzens freiwillig gegeben; geliebt hat und sich selbst für mich da-
und ich habe jetzt mit Freuden gesehen, Und denken leise: jetzt noch nicht. hingegeben.» N.L.
wie dein Volk, das sich hier befindet,
dir bereitwillig gegeben hat. Herr, du Mag sein, wir sahen nur die vielen Gaben
Gott unserer Väter Abraham, Isaak und und sahn darin den Geber nicht,
Israel, bewahre ewiglich solchen Sinn von dem wir doch erst alle Freude haben
und Gedanken im Herzen deines Volkes,
und richte ihr Herz fest auf dich!» (1.Chr
und der uns noch viel mehr verspricht.
Wir wollen neu das Sehen üben
Korrigenda
29,14-18). In der Januarausgabe 2006 ist uns ein
und auch das Denken nicht zuletzt.
Das Resultat und der Segen blieben Fehler unterlaufen. Auf Seite 12 sollte
natürlich nicht aus, heisst es doch am
Dann sagen es bald nicht nur unsre es nicht heissen: «Und ausgerechnet
Lebensende über David: «Und er starb Lippen: am selben Freitag feierte Israel den
in gutem Alter, satt an Leben, Reichtum Herr, komm doch wieder! ‹Jerusalemtag›.» Es handelte sich dabei
und Ehre» (1.Chr 29,28). Das Trachten Herr, komm jetzt! vielmehr um ein Fest der Muslime zur
als Erstes nach dem Reich Gottes kann so genannten Befreiung Jerusalems.
ein Leben nur bereichern; es füllt aus und Wir bitten Sie, dieses Versehen zu
befriedigt im geistlichen Sinn. N.L. Liedertext, zitiert von Dieter Boddenberg in entschuldigen.
«Und wenn er heute noch käme», CLV-Verlag REDAKTION MITTERNACHTSRUF
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© 2005 Karl-Hermann Kauffmann, Albstadt
Die Schau eines Propheten kann man mit der Aussicht eines Wanderers vergleichen, der auf einer Anhöhe steht: Er sieht im Vordergrund die Silhouetten von Hügel-
zügen und dahinter kleinere oder grössere Bergketten, aber in die dazwischen liegenden Täler sieht er nicht