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Die Frauenbilder

Das Frauenbild im Spätmittelalter ist zwiespältig: Sie gelten als schwach, sündig, unselbständig. Kinder
und Küche oder Kloster sind gängige Lebensperspektiven. Doch gleichzeitig brechen erstmals berufstätige
Frauen mit tradierten Geschlechterrollen.

"Frauen sind labil, führen andere in Versuchung, sind zänkisch, herrisch und stets bemüht, den Mann zu
unterjochen und ihn jeder Lebensfreude zu berauben. Frauen sind für den Mann erschaffen worden und
haben sich ihm deshalb zu unterwerfen. Von Natur aus minderwertig, sind sie dem Mann körperlich und
geistig unterlegen." So und ähnlich kann frau es in den Schriften berühmter Kirchenväter des Mittelalters
lesen, die ihre männlichen Schützlinge vor allzu unbedachter Annäherung an die Frauen zu bewahren
suchten. Das Frauenbild der Kirche ist durch frauenfeindliche und diffamierende Schilderungen
gekennzeichnet. Der Mann hingegen ist wie geschaffen dafür, ein gottgefälliges Leben zu führen. Frauen
sind ungebändigt, zügellos und widerspenstig und müssen erst vom Vater und später vom Ehemann
"erzogen" werden, um Demut und Gehorsam zu lernen.

Frauen im Mittelalter Verschiedene Tätigkeitsbereiche der Frau


Frauen aller Stände wurden während der In der spätmittelalterlichen Stadt finden wir
gesamten Epoche des Mittelalters als die Frau zumeist als Ehegattin, unverheiratet
Menschen minderer Art angesehen und als im Kloster oder aktiv im Beruf. Sie ist in fast
dem Mann untergeordnet definiert. Dieses
jedem Handwerk anzutreffen, besonders
Urteil wurde vor allem theologisch, aber auch
philosophisch begründet. Die Konsequenzen häufig im Textilgewerbe. Hier arbeiten die
aus dieser Haltung führten Frauen in Frauen meist als Gehilfinnen ihrer Männer
vielfältiger Weise in nachteilige Lebenslagen. und verkaufen deren Produkte. Durch
Innerhalb dieser systematischen Erbrecht, Verheiratung und erworbenen
Benachteiligung wurde einigen Frauen ein
Besitz können Frauen in den Genuss des
höherer Stellenwert zugeordnet. Dies betraf die
weiblichen Angehörigen des Adels wie auch Bürgerrechts gelangen.
die Frauen, die sich beispielsweise als Äbtissin
geistlichen Tätigkeiten widmeten. So genoss
etwa die Jungfrau – nach der Märtyrerin – eine
so hohe Wertschätzung, wie sie weder von der
Ehefrau noch von der Witwe erreicht werden
konnte. Der niedrigste Status wurde der
ledigen Frau zugewiesen.
Wie viel eine Frau Wert war ,war von ihrem Familienstand abhängig , z.B.
bekamen Ehefrauen als Mutter eine gewisse Achtung. Ledige Frauen und
Witwen galten als Gottgefällig. Die Kirche nahm gerne reiche Edelfrauen ins
Kloster auf ,weil sie viele Gelder der Kirche zukommen ließen . Die Priester
hatten frauenfeindlich Einstellungen und leiteten die Minderwertigkeit der Frau
aus der Bibel ab. Sie waren der Meinung . dass Eva aus der Rippe Adams und
nicht aus seinem Kopf oder seinem Herzen entstanden ist. Da es ihr an Herz und
Verstand fehlte konnte nur die Frau verführt werden die verbotene Frucht des
Baumes im Paradies zu kosten .

2 Die Frau in der Ehe

Frauen aller Klassen wurden im Alter von 12-16 Jahren verheiratet. Die Ehefrau war
ihrem Mann Untertan, das heißt , sie musste ihm gehorchen. Alle Rechtsangelegenheiten
hat der Mann geklärt. Auch wenn die Frau Geld mit in die Ehe gebracht hatte, konnte sie
nicht mitbestimmen, was damit gemacht werden sollte.
Adligen Frauen, die nicht geheiratet haben, blieb die Möglichkeit ins Kloster zu gehen.
Städterinnen konnten in einigen Berufen ,z.B. als Handwerkerinnen oder als
Dienstbotinnen ihren Lebensunterhalt verdienen.
Den Bäuerinnen war es fast unmöglich, den Boden allein zu bewirtschaften.

Wenn eine Frau aus höherem Stand einen Mann niederen Standes heiratete, musste sie
sich fortan mit der Stellung ihres Mannes begnügen.
Die Verwandten der Frau überwachten das Eheleben, z.B. das der Mann auch seiner
Hilfsverpflichtung nachkam. Untreue Frauen wurden verstoßen.

Frauenbilder:
Im Mittelalter war man der Meinung, dass die Frau dem Mann geistig und körperlich
unterlegen war. Die Frau galt von Natur aus als minderwertig und musste sich dem
Mann unterwerfen. Sie sollte zuerst durch den Vater und später durch den Ehemann
erzogen werden, um gehorsam zu sein.

Das Oberhaupt der Familie war der Vater, doch auch die Frau hatte wichtige Aufgaben wie
zum Beispiel: Dienerschaft beaufsichtigen, Kinder versorgen und ausbilden, um Kleidung,
Essen und Trinken kümmern, Garten und Vieh versorgen und manchmal im Betrieb des
Mannes mithelfen. In der Gesellschaft stand die Frau ziemlich weit unten!
Die Frau steht unter Vormundschaft

Innerhalb der mittelalterlichen Männergesellschaft spielt die Frau -


vor allem als Tochter und Ehegattin - eine untergeordnete Rolle.
Mehr Freiheit erhalten Witwen, doch ihnen droht nach dem Tod des
Ernährers oft Armut. Dennoch finden wir in den größeren Städten
Aufsteigerinnen, weibliche Zunftmitglieder, Handwerksmeisterinnen.
Dies darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die meisten
erwerbstätigen Frauen schlecht bezahlte Arbeiten verrichten.

Die adelige Frau


Zu den Beschäftigungen der adeligen Frauen gehörte: Sticken, Weben, Reiten, Schachspielen, Singen,
Tanzen, Gedichte vortragen und die Anwesenheit bei Ritterturnieren.
BeiDie Rechtemusste
Hoffesten der Frau
sie für die Unterhaltung und den Frieden zwischen den Rittern sorgen.
Die Frau war nicht an der Herrschaft
Die jungen adeligen Mädchen wurden in im Staat und
Religion, der und
Lesen Gesellschaft
Schreibenbeteiligt,
unterrichtet, wobei
sie durfte
Bildung keine nicht
eigentlich öffentlichen Ämter
so wichtig war.übernehmen.
FürSie
die hatte fastFrau
adelige immer
wareinen Vormund,
es wichtig das waren zu
gut verheiratet erstwerden.
der Vater
Ihr und
bliebdann
aberder Ehemann.
auch die
Die Frauen waren von den Männern finanziell abhängig.
Möglichkeit, in ein Kloster zu gehen, als Kammerjungfer oder zu andern Diensten an einem
HofWenn der Ehemann starb, konnte die Witwe ohne Vormund über das Erbe verfügen.
zu leben.
DieVor Gericht
adeligen war die
Frauen Aussage
trugen immereiner Frau gewöhnlich
ein Untergewand, einnichts wert, auch
Obergewand undbei Versammlungen
einen Mantel.
Alsoder Meinungsäußerungen
Kopfbedeckung trugen sie durfte sie nichtSchleierarten.
verschiedene teilnehmen.
Als Mitte des 12.Jahrhunderts die ersten Universitäten
Durch die Länge und den Schnitt waren die Kleidungsstücke gegründet wurden,
ungeeignet durften
für die dieSo
Arbeit.
hobFrauen
sich derdiese
Adelnicht
nochbesuchen.
mal hervor.

Die Frau in der Ehe


Die Frauen wurden im Alter von 12-16 Jahren verheiratet. Sie konnten nicht selber bestimmen, wen sie
heirateten. Das entschied die Familie der Frau. Oft wurden schon Kleinkinder miteinander verlobt, sodass
sie dann mit ca. 12 Jahren heiraten mussten. Es wurden auch Ehen geschlossen aus politischen oder
Machtgründen, damit die angeheirateten Verwandten bei Kleinkriegen halfen. Die Frau musste ihrem Mann
gehorchen, der alle Rechtsangelegenheiten klärte, außerdem hatte er das Recht die Frau zu verstoßen und zu
schlagen.
Wenn die Frau Geld mit in die Ehe brachte, konnte sie nicht mitbestimmen, was damit geschah. Falls eine
Frau aus einem höheren Stand ein Mann aus einem niedrigeren Stand heiratete, musste sie sich mit der
Stellung des Mannes abfinden. Die Verwandten der Frau und der Hofstaat überwachten das Eheleben, denn
die Ehe war eine öffentliche Angelegenheit. Der Mann war verpflichtet der Familie der Frau zu helfen und
die Frau musste immer treu sein. Das wichtigste in der Ehe war, dass die Frau viele Kinder bekam.
Die Frau in der Stadt
Die Rechte der Frau waren in der Stadt nicht so eingeschränkt wie bei den Bäuerinnen und
adeligen Frauen. Die Frauen in der Stadt konnten selber Geld verdienen. Vielfach übernahm die Frau
das Geschäft ihres verstorbenen Mannes. Das durfte sie aber nur 1 Jahr behalten, wenn sie nicht dafür
ausgebildet war.
Es gab Handels- und Kauffrauen, sie handelten mit den Waren, die ihre Männer herstellten.
Alle Berufe in der Textilverarbeitung wie zum Beispiel die Fertigung von Schnüren, Bändern
und Schleifen, Handschuh- und Taschenherstellung waren ausschließlich Frauenarbeit.
Auch im Metall- und Holzhandwerk waren Frauen beschäftigt wie zum Beispiel bei der
Herstellung von Nadeln, Schnallen, Ringen, Besen, Körbe, Schlüssel und Bürsten.
Außerdem arbeiteten sie im Bäckereihandwerk, in der Bierbrauerei und in der Herstellung
von Kerzen und Seifen. Es gab sehr viele unterschiedliche Berufe. Zum Beispiel für das mittelalterliche
Frankfurt wurden 65 Berufe registriert. Auch in so genannten Männerberufen wie zum Beispiel Dachdecker
oder Schmied waren Frauen bis in das 16. Jahrhundert vertreten. Später wurden Frauen auch in Zünfte
aufgenommen, das waren Zusammenschlüsse von einzelnen Berufsgruppen. Die Frauen gründeten auch eigene
Frauenzünfte in den verschiedenen Frauenberufen.
Es gab auch eine Reihe Frauen die sich selbstständig weiterbildeten, da ihnen der Zugang zu der Universität
verwehrt war.
Die Kleidung der Städterinnen unterschied sich deutlich von den Kleidern der Bäuerinnen.
Die Unterkleider waren viel feiner, die Formen der Ärmel auffallender, und die Haare wurden mit einem
Schleier bedeckt. Die unverheiratete Frau trug ihre Haare sichtbar als Zopf oder offen. Die verheirateten Frauen
trugen eine gestreifte, knapp aufsitzende Kopfbedeckung mit einem Kinnband, das so stark gebunden wurde,
dass die Frau nur noch lispeln und erst nach einer Lockerung ungehindert essen konnte.
Die Kleidung war das wichtigste Attribut einer Frau, sie kennzeichnete ihre Stellung, ihren
Beruf und machte sie aber auch zum Objekt der Betrachtung.
Dienerinnen
Viele Frauen kamen vom Land in der Stadt, um hier eine Arbeit zu suchen. Meistens wurden
sie jedoch zu Dienerinnen, die einen sehr kleinen Lohn bekamen. Selbst Handwerkerhaushalte konnten sich eine
Dienerin leisten. Sie wohnte im Haus und aß am Tisch der Herrschaft. Ihre Aufgaben waren Putzen, Kochen,
Backen, Waschen, Ungezieferbekämpfung und teilweise auch die Versorgung von Haustieren.

Dirnen
Viele Frauen, die ohne Geld vom Land in die
Stadt kamen, mussten oft in Schankhäusern
und Wirtschaften arbeiten. So kam es dann auch
schnell zur Prostitution. Frauen die nicht
viel Geld verdienten oder noch einen Nebenjob
brauchten, gingen diesem Gewerbe ebenfalls
nach. Diese Frauen mussten gelbe Bänder an
ihren Kleidern befestigen.
Die Bäuerin
Die Bäuerin und ihre 3 – 4 Kinder mussten
hart arbeiten. Sie mussten nicht nur die
Hausarbeit
erledigen, sondern auch auf dem Feld
mitarbeiten. Auf dem Feld arbeitete sie 14 ½
Stunden
am Tag. Danach musste sie noch die
Arbeiten im Haus und Stall erledigen. Zu
ihren Arbeiten gehörten: Putzen, Kochen,
Spinnen, Schöpfen von Wasser, Schüren des
Feuers, Käsen, Vieh und Gemüsegarten
versorgen, Getreide einbringen, Mähen und Die Frau in Heilberufen
Gaben binden. Im Mittelalter spielte die Hebamme
Nur die Frauen verarbeiteten alle immer eine wichtige Rolle, sie hatte ihr
pflanzlichen und tierischen Fasern weiter, um Wissen meistens
damit jedoch nur durch praktische Erfahrungen
Kleidung herzustellen. Diese Kleidung war gesammelt. Die Behandlung von Frauen
einfach und praktisch überließen die Männer den Frauen aus
Die Bäuerinnen starben durch ihre harte sittlichen Gründen, da es ihnen nur Recht
Arbeit schon relativ früh. erschien, wenn eine Frau eine andere Frau
behandelte.
Schon relativ früh (1258) waren Frauen
als Ärztinnen anerkannt, es gab auch
Apothekerinnen und Chirurginnen. Doch
an Universitäten durften die Frauen nicht
studieren, also konnten sie keine
akademischen Ärzte werden.

Die Frau im Kloster


Im Mittelalter gingen nur adelige Frauen ins Kloster, da das Kloster eine Gabe erwartete.
Deshalb konnten keine Bäuerinnen ins Kloster gehen, da sie sich das nicht leisten konnten.
Oft auch gingen Frauen nicht freiwillig ins Kloster. Da es sehr viel kostete eine Tochter zu
verheirateten, kam es oft vor, dass wenigsten eine Tochter verheiratet wurde und die anderen ins
Kloster gehen mussten. Die Gabe an das Kloster war sehr viel kleiner als die Kosten für eine
Hochzeit.
Den Nonnen wurde auch das Lesen, Schreiben und Beten beigebracht.
Sie mussten ganze Abschnitte aus der lateinischen Bibel lernen, obwohl sie die Sprache
nicht konnten. Sie hatten auch als Nonne kein Recht, eine Universität zu besuchen.

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