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ANNALEN-DER PHYSIK.
VIERTE FOLGE. BAND 49.
1. Die Grundlage
der allgemeinen Belativitäts.theorie;
von A. Einstein.
setzung eingeführt: . _ . . ·· · · _
·Für .unendlich kleine vierdimensionale - Ge biete ist die
Relativit.ätstheorie. im engeren Sinne_ bei passender .Koordi-
natenwahl zutreffend~ ·
Der Beschleunigungszustand des unendlich klein~n (,,ört-
lich&n'~) Koordinatensystems ist hierbei so .zu wählen, daß
ein Gravitationsfeld· nicht auftritt; dies. ist- für ein unendlich
kleines Gebiet -möglich. X 1 , X 2 , X 8 .se1en die _.räumlichen
Koordinaten; X 4 die zugehörige, jn geeigneter;n · Maßst~be ge-
messene 1). Zeit~oordinate. Diese· Koordinat~n _haben,· wenn
ein starres. Stäbchen ·als Einheitsmaßstab gegeben. gedaobt
wird, bei gegebener Orientierung des Koordina tep.systerris
eine unmittelbare physikalische Bedeutung in1 Sinne der
speziellen Relativitätstheorie. Der Ausdruck
(1) ds 2 = - dX1 2 - dX2.2 ~ dX3 2 +
dX4 2
1) Die Zeiteinheitists9 zu :wählen, daß die Vakuum-Lichtgeschwindig-
keit - in dem „lokalen" Koordinatensystem gemessen - gleich 1 wird.
7.78 . A.. Einstein.
annehmen. Wir werden später sehen, daß die Wahl solcher Ko-
ordinaten für endliche Gebiete im allgemeinen nicht möglich ist.
Aus den Betrachtungen der §§ 2 und 3 geht hervor,
daß die Größen 9a1: vom physikalischen Standpunkte aus als
diejenigen Größen anzusehen sind, welche das Gravitations-
feld in bezug auf das geVv'"ählte Bezugssystem beschreiben.
Nehmen wir_ nämlich zunächst an, es sei für ein gewisses be-
trachtetes vierdimensionales Ge bi~t bei geeigneter Wahl der
Koordinaten die spezielle Relativitätstheorie gültig. Die ga1:
haben dann die in (4) angegebenen Werte. Ein freie~ materieller
Punkt bewegt· ·sich dann . bezüglich dieses · ßystems geradlinig
gleichförmig. Fü~rt man nun durch eine beliebige Substitutiqn
neue · Raum-Zeitkoordinaten x 1 •• •_. x4 ein, so: werden in
diesem neuen System die tJµ,, nicht i:p.ehr Konst~nte,. sondern
Raum-Zeitfunktionen sein.. Gleic;hzE?itig. wird _sich qie Be-
wegung ~es freien Massenpunktes in -den neuen· Koqrdinaten
als eine krum!J?.l:inige, nicht gleic4förmige, darstellen, wobei
dies Bewegungsgesetz unabhängig sein wird von der Natur
des bewegten Massenpunktes.· W~r werden also· diese Be-
wegung als eine solche unter dem Einfluß eines Gravitations-
feldes deuten. Wir sehen das Auftreten eines Gravitations-
feldes geknüpft an eine rall:mzeitliche V~ränderlichkeit der g,n:·
Auch in dem allgemeinen Falle? daß wir nicht in einem end-
lichen Gebiete bei passender Koordinatenwahl -die Gültigkeit
der speziellen Relativitätstheorie herbeiführen können, werden
wir an der Auffassung festzuhalten haben, _daß die grn: das
Gra vita
. tionsf eld beschreiben.
'
· · ·
Die ~ravitation $pielt _als9 gemäß der allgemeinen Reli..-.
tivitätstheorie eine Ausnah:merolle gegenüber den übrigen, ins--
besondere den elektromagnetischen Kräften, indem die das
Gravitationsfeld darstellenden 10 Funktionen ga1: zugleich die
metrischen Eigenschaften des vierdimensionalen Meßraumes
bestimmen. ·· ·
O' ,,
B" durch den aus der Umkehrung der Gleichung (5a) folgenden
Ausdruck
so erhält man
~ Ba' ~ ax„ A = ~ Ba A , . I
LJ
~
<1 „ ax(1, ~·. ...:::::.i
<1
(1
(7)
ist.
Von den 16 Komponenten Aµ" verschwinden die vier
Komponenten Aµµ; die übrigen sind paarweise entgegengesetzt
gleich, so daß nur 6 ·numerisch verschiedene Komponenten
vorhanden sind (Sechservektor). Ebenso sieht man, daß der
antisymmetrische Tensor Aµ.,,a (dritten Ranges) nur vier nume-
risch verschiedene Komponenten hat, der antisymmetrische
Tensor Aµvar nur eine einzige. Symmetrische Tensoren höheren
als vierten Ranges gibt es in einem Kontinuum von vier Dünen-
sionen nicht.
§ 7. Multiplikation der Tensoren.
Äußere Multiplikation der Tensoren. Man erhält aus den
Komponente_n eines Tensors von1 Range z und eines solchen
vom Range z' die Komponenten eines Tensors vom Range
z + z', indem man alle Komponenten des ersten mit allen
Komponenten des zweiten paarweise multipliziert. So · ent-
stehen beispielsweise die Tensoren T aus den Tensoren A
und B verschiedener Art
Tµvo = Aµ,,Ba,
paßr~ = A_aß Br~,
T~i = ..daß Bro.
Der Beweis des Tensorcharakters der T ergibt sich un-
mittelbar aus den Darstellungen (8), (10), (12) oder aus den
Transformationsregeln (9), (11), (13). Die Gleichungen (8),
(10), (12) sind selbst Beispiele äußerer Multiplikation (von
Tensoren ersten Ranges).
,, Verjüngung" eines gemischten Tensors. Aus jeden1 ge-
mischten Tensor kann ein Tensor von einem um zwei kleineren
Range gebildet werden, indem man einen Index kovarianten
und einen Index kontravarianten Charakters gleichsetzt und
Die Grundlage der allgemeinen Relati1:itätstheoru. 785
. . .
19,uci.qa"I = l9µal [ga"j.
Andererseits · ist
1
1
g.µa ga „ r[ =
.
i1 J~,.,,,, j = .1 •
Al~o folgt·
. .
(17)
· Invariante des Volumens. Wir suchen zuers~ das Trans-
formationsgesetz der Determinante g = 19.a„ 1- Gemäß (11) ist
g·
,
= ·j 8aa;u'
xµ ax„ 1
a x/ g µ,,, •
.
u Xu
r .g .
f
Statt g wird im ~olgenden die Größe g eingeführt, welche f-
wegen des hyperbolischen Charakters des zeiträumlichen Kon-
tinuums stets ein.en reellen Wert hat. Die Invariante V- g d-,;
ist gleich der Größe des im „örtlichen Bezugssysterp." 1nit
starren Ma.ßstä ben und Uhren · im Sinne der speziellen Rela-
tivitätstheorie ·gemessenen . vierdimensionalen Volumelemen tes.
· · .. : Bemerkung iiher den · Charakter des raumzeitlichen Kon-
tinuums. Unsere Voraussetzung; daß im unendlich Kleinen
stets die spezielle Relativitätstheorie gelte, bringt es mit sich,
Die Grundlage der allge·rneinen Relat-iv·itätstheon:e. 789
(19) 8 X0 !
1
= l.
1 a-xµ i
1 •
l
.. BeispielE:t:, ·
A !-~
- . .
= •
gµu ,t
~'J.CI , ..
. -
'A --g,,,,,, -:4.u11
. .
Besonders sei auf folgende _Bildung<:n .hingewiesen:
A ,U,,, == gµ. g" f. A aß7 .
.
(J.
.A µ,11 =g·
, ,ua
g ,vß ..t1a.fJ
(20) ·o {-f d s} = 0 .
. p,1
föwd}.=0
(20a)
ersetzen. Da aber
ow = ~
W
{2- a_qµv
2B
dxµ dx,,·ox +
cl)., d}.,
Xa g <J µ 'V
dxµ o(dx,,)}
d). d ). '
so erhält man nach Einsetzen von ow in (20a) mit Rücksicht
darauf, daß
0 ( d x,,) = ~jx„
d}. d).'
). ,
nach partieller Integration
lJ d Ax 0 () .T(J = 0
(20 b) .
l
' l
1
X = d {gµv dxµ} _ 1 iJg_uv _dxµ dxv.
0 dA W 8l 2 'll' Ö Xa d). d ).
Hieraus folgt ·wegen der freien Wählbarkeit der o xa das Ver-
schwinden der x0 • Also sind
(20c) x0 = 0
die Gleichungen der geodätischen Linie. Ist auf der betrach-
teten geodätischen Linie nicht d s = 0, .:so können· wir als
Parameter }. die auf der geodätischen Linie gemessene „Bogen-
länge" s wählen. Dann wird w = 1, und n1an erhält an Stelle
von (20c)
d 2 xµ + a_qµ-v dx(1 dxµ 1 a_q_u.v dxµ dxy - 0
g.wv d St. d Xa d A. d)., - 2~ -iJ Xa -(l}. dl - 7
eine Invariante, und zwar für alle Kurven, die von einem
Punkte des Kontinuums ausgehen, d. h. für beliebige Wahl
des .Vektors der d x,.,. Daraus folgt unmittelbar, daß
8 rp
(24) A1-, = -
az- µ
ein kovarianter Vierervektor ist (Gradient von <p).
· Nach unserem Satze ist ebenso der auf einer Kurve ge-
nommene- Differentialquotient
"/ - d'f/J
."' -- d $
eine Invariante. Durch Einsetzen von 1P erhalten wir zunächst
,, '• ,1, ~
ein kova1·ianter Vierervektor ist, wenn. 1JJ und <p Ska~are sind.
Dies: ist auch der 'Fall für eine' aus vier solchen· Glieden:i be-
stehende Summe
s a q:;<ti +. . +
= 1/)<1>_~_ ~
acp ,
+ 111 u" ___ (4)
Dam~t ist, wie ein Blick auf (26) lehrt, ·der .verlangte Nachweis
für den Viererve ktor
. a <p
1./J ax,u '
und· dabei; nach ·dem vorhin Bewiesenen- für _jed~:ri beliebigen ·
Vieretvektor Ai geführt. - . . . . . · '
Mit Hilfe der Erweiterung des Vierervektors kann man
leicht die „Erweiterung" eines kovarianten Tensors beliebigen
Ranges definier.en; diese Bildung ist eine Verallgemeinerung
·d:er Erweiter:ung des Viere1·vektors~.: Wir beschränken uns auf
die- Aufstellµng_ der ·,Erweiterung des -·Tensors ·zweiten Ranges~
da-: dieser ·das Bildungsgesetz bereits. klar über-sehen läßt. ·
Die Grundlage der allgemeinßn Relativitätstheorie. 795
fJ B„
ax(1
Tensorcharakter. Durch äußere Multiplikation des ersten· mit
B,,, des zweiten mir A.µ erhält man je einen Tensor dritten
Ranges; deren Addition ergibt den Tensor dritten Ranges
(27) .tl. -
µ'>'er -
i) .ĵ,,, -
iJ Zr1
{(j µ} .ti.
1: -r:-v
- {(j X
11 } A.
µ1:'
(31) 1
. l
agµv =-gµagvß
ß Xa
O_Qaß
. axa
bzw.
{ dg ;,iv =-gfla gvß dgaß
(32) ~ a Qf-tY i) gaß
l axa
=-gµa9,-p axa
Die Beziehung (31) erlaubt eine .Umformung, von der wir
ebenfalls öfter Gebrauch zu machen haben. Gemäß. (21) ist
(33) a qap = ["
Ö Xu {J
u] + [ßau] ,.
Setzt man dies in die zweite der Formeln (81) ein, so erhält
man mit Rücksicht auf (23) .
(29a) V\ 0~ = t"}.
Die Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie. 797
einen Tensor. Das erste Glied der rechten Seite von (27) kann
man in der Form
_a_(gµagvß.A_ )-gµa~gvß A -g.,,P iJgµa A
ax(] µv OXCI µv axCT ,uv
schreiben. Ersetzt man gµa gvP Aµ,,, durch A: 11, g,1.a g"'P Aµ,, durch
0
(41) 11 ~
Y g
A
f.'
= a (y-=-; A;}
ßxa •
-{I.T µ} f T
11-=- .A.(J •
g Z:
(41 a).
____ .a.-' _- -a-(V
,/ _ g
Y A~)
-'----'-- -
ag ,! -
!.. _e..:!_ g· .A.e u
y fl OX 2 B~µ. f
0 •
und
(4 1 b)
,,-· A
r - _q fl
= a(f=-g A;)
ax a
+ !_ a_qe n ,;---g A
. 2 i) Xµ y- ot!
(42)
ax {µ. nu'} + ~
J Beµar: = _ ~ ax {µ.. 1:}
~
0
(43) r; O' '
(45)
so.lautet also. ,die· Gleichung
. . . der Punktpe_w~g~g inpezug auf K~. ·,
•• ' • ~ • .-·"' ' ; ....... ; f • • • • • ·, ~ .."' ••• ., • •• . • ~- •. \ •• : ' ' .' '. •
,:; .: . .' _. 1) Er$t: z~~c~eµ :.4~µ ~~:~jt\~:g. :_ (UA4 -:~rspen} .Abl~itlll}gen bestehen
gemäß § 12 die Beziehungen Be. µo-r:
= 0.
.. ; : •.. ; '• ~ . • : ·: .! :
Die Grundlage der allgerne·i·nen Relati·vitätstheorie. 803
f. ---·--+I'p
ai .. ;,,
iJ
Fß
-0
a.
(47)
l
Xa
· lt -
'
;--g = 1 . : . , .·.
µ, ,,a -
µp r.P
(47a) H = _qµ.,, I'.a ,-4
v- g = i.
Dabei verschwinden die Variationen an den Grenzen des be-
trachteten begrenzten vierdimensionalen Integrationsraumes.
Es ist zunächst zu zeigen, daß die Form (47a) den Glei-
chungen (47) äquivalent ist. · Zu diesem Zweck betrachten
·wir H als Funktion der gw" und der
gµv ( = 8 gµ·v) .•
a ax a
Dann ist zunächst
oH = r;p F!a ogµ" + 2gµ" r;p oT!a
= - r;/J r!a ogµ" + 2 r;/J o(gµ,, r!,,_) .
Nun ist aber
o(gP-" TJI) = _.J.. ö [gµ" gPJ. (B g,,;. + ugal _ a9av )]
" 4 2 · \ 8 a;a fJ x„ Ö a;1
. · · 1) Eigentlic~ läßt_si~~ dies nur v~n dem Tensor BI!" +lUµ,,_ (gaP B«.i>
behaupten„ wobei l eme Konstante 1st. Setzt man Jedoch diesen = 0,
so kommt man wieder zu den ·.Gleichungen B µ,, = 0. :
Die Grundlage der allge·meine:n Relativitätstheorie. 805
Die aus den beiden letzten Termen der runden Klammer .hervor-
gehenden Terme . sind von verschiedenem Vorzeichen und ·
gehen auseinander (da die Benennung der Summationsindizes
belanglos is~) durch Vertauschung der Indizes µ und ß hervor .
.Sie heben einander im Ausdruck für ~H weg, weil sie mit
der bezüglich der Indizes µ und ß symmetrischen Größe I';:P
-multipliziert werden. Es bleibt also nur das erste Glied der
:runden Klammer zu berücksichtigen, so daß man 111it. Rück-
sicht auf (81) erhält
oll= - rµ'pr!a.o 9µ.., - r/:p ö 9:P ·
Es ist. also
'(48)-
a9:" _ö 9:"
i:)~a = öxo·-
und folglich .
'
:oder
;..
1)
.ato.
_o_=O
iJ a;a .
.(49)
- 2 ,et0a ==. /:,''
-(J ö-µ,•
H- - ~
a(f H •.
0
.. . . Da .
1) Der Grund der Einführung des Fakt,ors - 2 ,c wird später deut-
lich werden.
806 . .A. Einstein. .
l
Es n1uß zugegeben ·werden, daß diese Einführung des
Energietensors der Ma~ei:ie durch das Relativitätspostulat
allein nicht gerechtfertigt wird; deshalb haben ·wir sie im
vorigen aus der Forderung abgeleitet, daß die Energie des
Gravitationsfeldes in· gleicher Weise. gravitierend wirken soll,
wie jegliche Energie anderer Art. -Der stärkste Grund für
die Wahl der vorstehenden· Gleichungen liegt aber darin, daß
sie zur Folge haben, ·da.ß für. die Komponenten der Total-
energie Erhaltungsgleichungen (des Impulses und der Ene-rgie)
gelten, welche den··, Gleichungen (49) und (49a) genau ent-
sprechen. Dies soll im folgenden dargetan werden.
~ 17. Die Erhaltungssätze im allgemeinen Falle .
. Die Gleichung (52) ist leicht. so umzuformen, daß auf
.der rechten Seite das zweite Glied wegfällt. Man verjünge (52)
.nach den Indizes µ und <J und subtrahiere die so erhaltene,
mit ½oµ 1nultiplizierte Gleichung von (52). Es ergibt sich
(5
(52 a) a: a
(ga ß I'µaß - -~ 0,,/
1 glß I'/p) = - X (t/' +1 1 1
,,/ ) .
Das erste und das dritte Glied der runden Klammer liefern
Beiträge, die einander wegheben, wie man erkennt, wenn
man im Beitrage des d~itten Gliedes die Summatiorisindizes
a und <J einerseits, ß · und Ä andererseits vertauscht. Das
zweite Glied läßt sich nach (31) umformen, so daß man erhält
~2
--,----u_ _ { <1 ß IT a. ) = 2_
as ga P .
.
(54)
iJ x a iJ x_a·. g µß · · 2 8 x 8 x 8 x
a ß µ
Das zweite Glied der Jinken Seite von (52a) liefert zunächst
Die Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie. 809
oüer
1 o gaß
3
die Gleichung
-!l-
!lta
u o
u Xa
+ -21 .. ,:,gµ"
.
a· T =,
·
0
_u,,----,_.
Z,_., ,u"'
(57)
(58a)
Setzt man die rechte Seite von (58b) in (57 a) ein, so erhält
man die. Eulerschen hydrodynarnischen .. Gleichungen der :all-
ge~eine~ ·ReJativitätsthe9r~e. J;)iese · lösen · ~as Bewegtm.gs-
problem im·P:ripzip vollständig; denn die vier Gleic4ungen (57 a)
zusarnmen mit der gegebenen Gleichung zwischen p und e und
der Gleichung · '
d Xa. </, !fp
g'!-ß d·s ds = 1
.. .
•. .. . ~ .
(60a)
. .
(65a) . .
•
,e4 ~ - (i, e).
· Es i~t xa ein kovarianter Vierervektor, dessen Kompo-
nenten' gißiCh siri.d'. derp. n,.egativen Impuls bzw. der Energie,
welche .pro·· Zeit~ un~- V9lunieinheit a~f das elekt:r;omagnetische
Feld . von . den elektrischen Massen übertragen werden. Sind
die elektrischen Massen frei,·' d. h·: unter dem alleinigen Ein-
#uß des. elektröm_agnetischen Feldes, so wird der kovariante
Vi~r~rvektor ~a- .verschwinden .. - , ··
· Ui;n _die .Energie.kom:po_nenten Tav des elektroma.gnetiscp.en
]f~ldes: .zu ~rhaJten·, br~uchen .-wir nur der. Gleichung ·xa = 0
die Gestalt der Gleichung (57) zu geben ... Aus (ßS) und (65)
ergibt sich zunächst ·
·x (1 ax,, =
= 1J' µ· _ö_F_µ_" .
aa' (F
x,,
(1 <J ,et
F'JL'JI) _ '1JTµ11 fJ
.J.' · aFaµ •
x
' . ,, . .
Das zweite Glied der r_e~hten Seite gestattet vermöge (60)
die Umformung
Fw,,, iJ Faµ = _. ~ aFµ,· = _ 2_ µa ,. /J F aFµ,, JJ;,,
ß X 11 2 ·. ß Xu . ."}. 9. g o./J i) Xa '
wobei
'
(66a) 11a l' = - F aa. pi• a + -1 4
'
0t7y F aß Faß .
'~;· = - [:4] ·
Setzt Inan außerden1 voraus, -daß ·das Gravitationsfeld ein
f1uasi statis_ches sei, inden1 inan sich auf den Fall beschränkt~
daß· die das Gravitationsfeld erzeugende Materie nur langsam
(im Vergleich mit der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des
Lichtes) bewegt ist, so kann man auf der rechten Seite _i\..b-
leitungen nach . der Zeit neben solchen. nach den örtlichen
Koordinaten vernachlässigen, so daß man erhält
(67) d 2 x't 1 a 944,, ( 1 2 3)
. d t2 =- 2 Ö X-r; T = ' ' •
Dies ist die BeViregungsgfoichung des n1ateriellen Punktes nach
Newtons Theorie, wobei g44 /2 die ·Rolle des Gravitations-
potentiales spielt. Das·· J.vferkwürdige an diesem Resultat ist,
daß nur die Komponente g44 des Fundamentaltensors allein
in erster Näherung die Bewegung des materiellen Punktes
bestimmt.
„ Wir wenden uns nun zu den Feldgleichungen (53). Dabei
ist zu berücksichtigen, daß der· Energieter;i.sor der ·,,Matei·ie''
fast ausschließlich durch die Dichte e der Materie in1 enge.ren
Sinne .bestin1mt wird, d„ h. durch das· zweite Glied der rechten
Seite von (58) [bzw. (58a) oder (58b)]. Bildet man die uns
interessierende Näherung, so verschwinden alle Kon1p0nenten
bis auf· die Komponente.
T44 =~=T.
Annalen der Physik. IV. Folge. 4:9. · · 53
818 .A. Einstein.
Auf der linken Seite von (53) ist das zweite Glied klein von
zweiter Ordnup.g; das erste liefert in de1· uns interessierenden
Näherung
gu=-(1+·;)·
Ans beiden Relationen folgt in erster .Näherung_,,. :genau·
·: ·.
·
. a·
(71) dx
.
~ I -2-
t·
·
53*
820 A.. Einstein.
oder
(72) · dx.4 = 1 +-~ - ·
Qd?:
8 n - -r .
f
Die tJhr. läuft also langsamer, wenn sie in der Nähe ponde-
ra bler Massen aufgestellt ist. Es folgt daraus, daß die Spektral-
linien von der Oberfläche großer Sterne zu uns gelangenden
Lichtes nach dem roten Spektralende verschoben erscheinen
rnüssen. 1 )
.1) Für das Bestehen eines derartigen Effektes sprechen nach
E. Freundlich spektrale Beobachtungen an Fixsternen bestimmter
Typen. Eine endgültige Prüfung dieser Konsequenz steht indes noch aus.
Die Grundlage der allgemeinen Relati·vitätstheorie. · 821
„ licht~trahl
--------X1
"---.r---"
A
-oo
822 A. Einstein. Grundlage der allgerneinen Rela,tiv·itätstheorie.
,vährend (73) und (70) ergeben
r = l / -
V g44
g2 2
= 1 + _!:__
2r
(1+ x~2 ) •
r
Die .A„usrechn ung ergibt ·
. .
· 2a xM
(74) B=-=--
Ll 4-n:A
Ein an der Sonne. vorbeigehender Lichtstrahl erfährt clen1-
nach eine Biegu~g von 1,7", ein an1 Planeten Jupiter Yorbei-
gehender eine solche von etwa 0,02".
Berechnet man das Gravitationsfeld un1 eine Größen-
_ordnung genauer, und ebenso mit . entsprechender Genauig-
keit die Bahnbewegung eines n1ateriellen Punktes von relativ
unendlich kleiner Masse, so erhält man gegenüber den Kepler-
N e,vtonschen Gesetzen der Planetenbewegung eine „A„bwei-
chung von folgender Art. Die Bahnellipse· eines Planeten er-
fährt in Richtung der Bahnbewegung eine langsan1e Drehung
\ro1n Betrage
a2
(75) c = 24 n3 T2 e2(1 - e2)
prö Unüauf. In dieser Formel bedeutet a die g.roße Halbachse, ·
c die Lichtgeschwindigkeit in üblichem Maße·, e die Exzentrizität,
T <lie U111laufszeit in Sekunden. 1 )
Die Rechnung ergibt für den Planeten Merkur ejne Drehung
der Bahn um 43" pro Jahrhundert, genau entsprechend der
Konstatierung der Astronomen (Leverrier); diese fa1).den
nä1nlich einen durch. Störungen der übrigen Planeten nicht
erklärbaren Rest der · Perihelbewegung dieses Planeten ..-011
der angegebenen Größe.
1) Bezügli?h der Rechnung verweise ich auf die Origina]abhand-
lmigen .A. Einstein, Sitzungsber. d. Preuß. Akad. d. '\Viss. 47. p. 831.
1915. - K. Sch wa,rzschild, Sitzungsber. d. Preuß. Akad. d. '\Yiss. 7.
p. 189. 1916„