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Das kleine ABC der Seglersprache dig, wenn er vom Land kommt und auf das Wasser

und der Segelkunst weht. Gegenteil: auflandig.


ablegen - to leave/to push off - Die Leinenverbindung
eines Bootes zur Pier, Brücke oder Boje lösen und mit
A eigener Kraft den Liegeplatz verlassen. Ein Segelboot
kann nur von der Leeseite einer Brücke oder ähnlichen
Aal - eel - Schlangenförmiger Speisefisch, der in und bei ausreichend freiem Raum in Lee sicher able-
Süsswasser- und Salzwasser vorkommt und hier
gen.
aufgenommen wurde, damit nicht ausgerechnet
'Abbruch' der erste Begriff ist, der erklärt wird. abreiten - to outride a gail - Einen Sturm auf See
überstehen, entweder vor Treibanker über Bug oder
;-) Heck, vor Topp und Takel mit Trossen achteraus oder
abbrechen - to break off - Ausschlachten und
durch Beidrehen und Beiliegen.
Abwracken eines alten oder durch Strandung
verlorengegangen Bootes. ..oder: Bei Sturm die Abwind - fool wind - Die durch das Segel abgelenkte
Sicherheit der Besatzung gefährdet ist. Das Ab- Luftströmung, die besonders auf einem Amwindkurs
für einen nachfolgendes Boot eine ungünstige Rich-
bruchsignal ist die Flagge N. tung hat und durch die Turbulenz der abgelösten Win-
abdecken - to cover, to blanket a sail - Ein an-
kel von geringem Nutzen ist.
deres Boot auf einem Vorwindkurs in den Wind-
schatten oder auf einem Amwindkurs in den un- achtern - astern - Hinten; in Zusammensetzung mit
günstigen Abwind der eigenen Segel legen und anderen Wörtern, z.B. Hinterachtern, Vornachtern
hier so lange wie möglich halten. Der Gegner achteraus - to go astern - Alles, was sich hinter einem
kann dadurch eingeholt bzw. zurück gehalten Boot befindet. Die genaue Richtungsbestimmung er-
werden, sog. Windschatten. folgt durch Zusätze z.B. recht achteraus oder backbord
abdichten - to caulk - Ein Leck oder eine un- achteraus.
dichte Stelle im Bootsrumpf wasserdicht ma- achtern - astern - Hinten; in Zusammenhang mit an-
chen. deren Wörtern, deutet es auf den hinteren Teil des Boo-
abdrehen - to pay off, to turn away - In einer tes.
unklaren Situation den Kurs ändern, um sich von Achtertagsegel - Auf einer Bermuda-Slup gefahrenes
einem Hindernis freizuhalten. dreieckiges Beisegel für leichtes Wetter und raumen
Abdrift - leeway - Die durch den Wind verur- Kurs, dess Kopf auf ungefähr halber Höhe des Ach-
sachte seitliche Bewegung eines Bootes nach terstags (hinterer Mast) und dessen Hals in der Nähe
Lee. Die Stärke des Abdrifts ist abhänging von des Mastes an Deck angeschlagen werden.
der Form des Überwasserschiffes und des Late- Ahoi - Nicht wie allg. bekannt der Schlachtruf der Seg-
ralplanes sowie dem Kurs zum Wind. Sie ist am ler, sondern der offizielle Anruf eines Bootes, z.B.
Winkel zwischen der Richtung des Kiels und des wenn man zur Yacht übergesetzt werden will.
Kielwassers erkennbar und muss in der Navigati- Amwindkurs - close hauled course - Der entweder
on berücksichtigt werden, besonders bei einem auf Backbordbug oder Steuerbordbug bestmöglich in
Amwindkurs. Die Einflüsse des Stromes sind in Richtung des atmosphärischen Windes gesegelte Kurs,
der Abdrift nicht enthalten; sie werden als auf dem jedes Segel bei optimalem Anstellwinkel noch
Stormversetzung getrennt berücksichtigt. gut vollsteht und die Schoten ganz dichtgeholt sind.
abfallen - bearing away - Den Kurs nach Lee Amwindsegelfläche - sail aerea close hauled - Die
ändern. Dabei muss die Segelstellung durch Fie- Flächensumme aller Segel, die ein Boot auf einem Am-
ren der Schoten so geändert werden, dass die Se- windkurs trägt. Bei einer Vollzeugbrise ist die Am-
gel nach der Kursänderung wieder richtig stehen. windsegelfläche weit gehend identisch mit der vermes-
abflauen - to abate/to calm down - Der Wind senen Segelfläche.
flaut ab, wenn die Luftgeschwindigkeit geringer Anstellwinkel - angle of attack - Der Winkel, in dem
wird. Das Abflauen des Windes kann auf einem eine Strömung auf eine Fläche trifft. Beim Segeln ist
segelnden Boot beim Abfallen trügerisch sein, der Anstellwinkel der Winkel zwischen der Richtung
weil mit einer Änderung des Kurses nach Lee des Bordwindes und der Sehne der Segelwölbung. Je-
immer eine spürbare Verminderung der Wind- des Segel hat einen optimalen Anstellwinkel, bei dem
kraft verbunden ist, ohne dass dabei der atmo- es als aerodynamisches Profil die grösste Luftkraft er-
sphärische Wind nachgelassen haben muss. zeugt.
abgreifen - to step off - Mit dem Stechzirkel an- Arbeitssegel - working sails - Die üblichen Segel ei-
hand der Einteilung der Breite am rechten oder nes Amwindkurses bei einer Vollzeugbrise, z.B. Gross-
linken Rand der Seekarte eine Distanz messen, segel, Fock und Besan, auch Hauptsegel genannt. Aus-
die aus der Karte entnommen ist. ser den Arbeitssegeln können auf allen Kursen und bei
abhalten - to bear off, to keep away - Den Kurs gleichen oder anderen Windstärken noch Beisegel ge-
so festlegen oder ändern, dass er in sicherer Ent- fahren werden.
fernung an einem Hindernis vorbeiführt. auflandig - onshore/inshore - Der Wind weht auflan-
ablandig - offshore wind - Der Wind ist ablan- dig, wenn er von der See vom Wasser kommt und auf
die Küste, auf das Land gerichtet ist. Gegenteil: in der Seeschiffahrtsstrassenordnung.
ablandig.
aufrecht segeln - sailing upright - Wichtigste
Regel für Jollen und Yachten, auf allen Kursen
zum Wind eine Krängung bestmöglichst zu ver-
meiden. Dabei wird nicht nur die dem Wind dar-
gebotene Segelfläche verkleinert, es wachsen
auch die Widerstände am Unterwasserschiff,
wenn das Boot nicht aufrecht, d.h. auf seiner nor- B
malen Wasserlinie querschiffs gehalten wird. Backbord - port - Links an Bord und links ausserhalb
aufrichtendes Moment - righting moment - vom Boot, von achtern nach vorn gesehen. Bei seemän-
Das bei einer Jolle von der Formstabilität des nischen Ausrüstungsteilen spricht man z.B. von Back-
Rumpfes und vom Einsatz des lebenden Ballas- bord-Anker, Backbord-Koje, Backbord-Laterne.
tes (mit Hilfe von Ausreitgurten und dem flie- Backbordbug - starboard tack - Bezeichnung für den
genden Trapez), bei einem Kielboot weitgehend Kurs eines Bootes unter Segeln zum Wind. Man segelt
von der Gewichtsstabilität abhängige Vermögen, über Backbordbug, wenn die Segel über der Backbord-
dem krängenden Moment entgegen zu wirken, seite stehen und mit Backbordschoten geführt werden.
damit ein Boot weitgehend aufrecht segeln kann. Backbordschote - Bezeichnung für den Kurs zum
Aufriggen - to rig up - Das Rigg mit allen Tei- Wind, wenn man die Schoten über die Backbordseite
len der Takelage aufstellen und betriebsklar her- führt und ein Boot über Backbordbug segelt. Laufen
richten, auch auftakeln genannt. zwei Boote auf entgegengesetztem Bug oder mit ver-
Aufschiessen - hat nichts mit schiessen zu tun. schiedenen Schoten, dann hat das Boot mit der Back-
Bezeichnet das Zusammenlegen oder Aufrollen bordschote Wegerecht.
von Tauwerk. Backbordseite - port side - In Fahrtrichtung gesehen
ausreiten - to sit out/to hike - Hinauslehnen des die linke Bootsseite. Die gegenüberliegende Seite heisst
Körpers nach Luv, um in hartem Wetter dem zu- starboard side, die Steuerbordseite.
nehmenden Krängungsmoment des Windes ein Bahnmarke - mark - Eine in einer Regatta besonders
grösseres aufrichtendes Moment entgegen setzen bezeichnete Boje, Tonne oder Marke, die entsprechend
zu können, damit jene Jolle aufrecht segeln kann. der Segelanweisung in der richtigen Reihenfolge und
Nur durch Ausreitgurte, mit Ausreithandgriffen auf der vorgeschriebenen Seite zu runden oder zu pas-
oder durch einen Ausreitklappsitz kann man ein sieren ist.
Boot wirkungsvoll ausreiten. Bauch eines Segels - aero-dynamic shape/flow(bunt)
Ausreitgurt - to strap/hiking strap - Längs- - Die Segelwölbung, die der Segelmacher durch unter-
schiffs und beidseitig in der Pflicht einer Jolle schiedliches Übereinandernähen der Kanten der Bahnen
gehalterter Fussgurt, um das Ausreiten durch die und die rund geschnittenen Lieken in ein Segel hineinar-
Crew zu erleichtern. Diese Hängevorrichtung beiten kann.
muss verstellbar sein, damit unterschiedlich gros- beidrehen - to heave to - Mannöver zum kurzzeitigen
se Segler mit guter Kondition die wirksamste Stoppen eines Bootes, bei dem der Wind die Segelfläche
Ausreithaltung ohne Ermüdung lange beibehal- neutralisiert und das Boot kaum Fahrt durchs Wasser
ten können. macht.
Ausreithandgriffe - hiking handle - Ein in das beiliegen - heaving to/hove to - Der andauernde Zu-
Seitendeck eingelassener handbreiter Beschlag stand nach dem Beidrehen. Das Boot macht dabei kaum
zum hineinfassen, um den Körper beim Ausrei-
Fahrt voraus und treibt nur langsam nach Lee ab.
ten auch mit der Hand kräftesprarend festhalten
Beisegel - light/additional sail - Ein Segel, das nicht zu
zu können.
den Hauptsegeln oder Arbeitssegeln gehört, aus leichte-
Ausreitklappsitz - tip-up seat for hiking - Ein rem Tuch gefertigt ist und meistens zur Vergrösserung
klappenförmig aus dem Seitenheck über die der Segelfläche auf einem raumen Kurs dient, wenn die
Bordwand hinaus aufklappbarer Schalensitz zum Windgeschwindigkeit des relativen Bordwindes und die
Ausreiten, der auf Kielyachten eingeführt ist. Er
Windkraft vermindert sind.
wird wie ein Gleitsitz auf der jeweiligen Luvseite
benutzt und ist eingeklappt in das Seitendeck in- Boje - buoy - Schwimmkörper in Kugel-, Kegel- oder
Tonnenform aus Kunststoff, Gummi, Stahlblech der die
tegriert.
Lage eines Gegenstandes auf dem Grund kennzeichnet.
Aussenhaut - shell - Die äussere Bootsschale Zur Bezeichnung eines Fahrwassers dienen Bojen im
ohne Längs- und Querverbände sowie des Decks.
kardinalen- bzw. lateratlen Betonnungssystem
Die Aussenhaut kann aus verschiedenen Werks-
toffen bestehen, unterschiedlich gefertigt sein Bord - board - Der Bootsrand, im übertragenen Sinne
und unterschiedliche Oberfläche haben. (z.B. auch der oberste Teil der Bordwand z.B. Steuer- &
Sandwichbauweise, Karweel) Backbord.
Ausweichregeln - Sind sehr wichtig und müssen Bordwind - relative wind/apparent wind - Die an
von jedem Segler strikt befolgt werden. Geregelt Bord und in Fahrt erkennbare Windrichtung, die der
Verklicker oder Stander anzeigt. Der Bordwind
wird auch scheinbarer Wind genannt. Im Gegen-
D
satz zum atmosphärischen Wind auf den umge-
Dämmerung - twilight/dawn - Die von der geographi-
benden Wasserflächen und an Land öndert der
schen Breite des Beobachters abhängige Zeit der nicht
Bordwind durch die Fahrt des Bootes bzw. den
vollständigen Dunkelheit nach Sonnenuntergang und
Fahrtwind seine Richtung und Geschwindigkeit
vor Sonnenaufgang.
auf dem Kurs eines Bootes zum Wind.
Dämmerungseffekt - sky wave effect - Ein Begriff der
Breite - latitude - In der Navigation eine geogra-
Funknavigation für die Beeinträchtigung von Funkwel-
phische Koordinate, die in Geraden und Minuten
len durch Höhenänderung der Ionosphäre während der
angegeben, vom Äquator als Bogenstück des
Dämmerung und in der Nacht. Dieser Effekt wirkt sich
Ortsmeridians gerechnet wird und zur Bestim-
als Fehler bei einer Funkpeilung, insbesondere bei ei-
mung des Schiffsortes dient. nem Rahmenpeiler durch die Überlagerung von Boden-
Brücke - bridge - In der Schifffahrt eine Kurz-
wellen und Raumwellen aus.
form für Kommandobrücke, die ursprünglich nur
Deck - topside/deck - Als Deckel die obere Abschluss-
ein verbindender, von Stüzen getragener und von
fläche des Bootsrumpfes, korrekter als Oberdeck be-
Backbord nach Steuerbord reichender Gang war. zeichnet, weil auf grösseren Yachten oder Schiffen die
über diesem liegenden Flächen ebenfalls als Deck be-
zeichnet werden, z.B. Achterdeck, Hüttendeck, Zwi-
schendeck u.a.
C Deckschicht - gelcoat - Die äusserste Harzschicht bei
einem Bootsrumpf aus glasfaser verstärkte Kunststoffe
chartern - to charter/to hire - Ein fahrklares (GFK), die alle folgenden Laminate schützt. Sie ist nur
Boot mit seiner gesamten Ausrüstung für eine ca. 0,5 mm dick und wird als Feinschicht zuerst in die
bestimmte Zeit gegen Entgelt mieten. Form gestrichen. Vor der Weiterverarbeitung muss die
Channel Race - Eine in jedem ungeraden Jahr gelcoat erst vollständig ausgehärtet sein.
gesegelte Hochseeregatta über 240 sm(Seemei- DGzRS - Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schi-
len) im Ärmelkanal von Portsmouth über das ffbrüchiger - German Lifeboat Institution - 1865 ge-
Bassurelle-Feuerschiff zur Le-Havre- Leuchtton- gründetes und durch freiwillige Beiträge unterhaltenes
ne und zurück. Das Channel Race gehört auch zu Seenot-Rettungswerk, das an der deutschen Küste 28
den Rennen um den Admiral's Cup. Rettungsstationen mit Seenot-Rettungskreuzern etc. be-
China-See-Rennen - China Sea Race - Jährlich sitzt. Sitz der Gesellschaft: Bremen.
veranstaltete Hochseeregatta über 600 sm(See- DBSV - Deutscher Boots- und Schiffbauer-Verband -
meilen) von Hongkong nach Manila über das German Boat- and Shipbuilding Federation - Verei-
Chinesische Meer. Der Start erfolgt im Frühjahr, nigung der deutschen Bootsbauer-Innungen sowie der
die Konkurrenten kommen hauptsächlich aus Firmen des industriellen Bootsbaus. Sitz in Hamburg.
Ostasien. DHH - Deutscher Hochseesportverband "Hansa"
C-Katamaran - c-catamaran - Als Internatio- e.V.- 1925 gegr. gemeinnütziger Verein zur Heranbil-
nale Klasse anerkannter Katamaran für zwei dung des seglerischen Nachwuchses. Dem DSV ange-
Mann Besatzung. Lüa 7,62m, Büa 4,27m, Segel- bunden, Sitz in Hamburg, Zeitschrift: 'Der Blaue Peter'.
fläche 27,88 m*m. Kleinere gehören zur A- oder DSV - Deutscher Segler-Verband - 1888 gegr. Dach-
B-Katamaran Klasse, grössere zur D- oder E-Ka- verband der deutschen Segelklubs. Sitz in Hamburg und
tamaran Klasse. ist Mitglied der 'International Yacht Racing Union'. Er
Corioliskraft - coriolis force - Nach dem fran- versteht sich als Vertreter der Interessenten des Freizeit-
zösischen Mathematiker benannte Beschleuni- und Breitensports, des Leistungs- und des Wettsegelns,
gungskraft, die jeden sich bewegenden Körper des Jugend- und Fahrtensegelns und gibt freiwillige
durch die Erddrehung in seiner Bewegungsrich- Führerscheine heraus (A-Schein, BR-Schein). Sein
tung ablenkt. in der Navigation und Wetterkunde höchstes Organg ist der Seglertag. Er wird von einem
wichtig für das Barische Windgesetz und für die Präsidium und einem Seglerrat geleitet und gliedert sich
Meeresströmungen. in zahlreiche Landesverbände. Der DSV gibt die Wett-
segelbestimmungen und das Mitteilungsblatt 'Segel-
Crew - Aus dem Englischen übernommene Be-
zeichnung für die gesamte Besatzung eines sport' mit den amtlichen Mitteilungen heraus.
Sportbootes. In England selbst ist dieses Wort Distanz - distance - 1. Die Entfernung zwischen zwei
nur die Bezeichnung des Vorschotmannes (auf Orten, z.B. Schiffsorten, Landmarken, gemessen in See-
Jollen) üblich. meilen.
Dschunke - junk - Sammelbezeichung für ein meist
mehrmastiges chinesisches Segelschiff, das ein chinesi-
sches Luggersegel an jedem Mast führt.
Dschunkensegel - chinese lug - Ein chinesisches Lug-
gersegel, das auf vielen seefähigen Dschunken bis in die
Gegenwart gefahren wird und ab 1960 auch auf
kleinen Seekreuzern erfolgreich erprobt wurde.
F
Bekannte Sportboote mit diesem Segel sind z.B.
die 'Jester', die mehrmals einhand den Atlantik Fahrensmann - seafaring man - Ausdruck für
überquerte, und die zweimastige 'Galway Balzer', einen Seemann, der 'gefahren' ist, sinngemäss
die um die Welt segelte. auch für einen 'erfahrenen' Segler.
Fahrregeln - steering and sailing rules - Die in
der SeeStr vorgeschriebenen Ausweichregeln
E und Ergänzungen.
Fahrrinne - channel/navigable passage - Die
Ebbdauer - duration of ebb - Die Zeit vom Ti- natürlich entstandene oder künstlich verbreiterte
dehochwasser zum folgenden Tideniedrigwasser, bzw. vertiefte Rinne in Küstengewässern, die
während der der Wasserstand fällt. meistens als Fahrwasser mit entsprechender Be-
Ebbe - ebb tide/falling tide - Beim Wechseln tonnung oder Befeuerung gekennzeichnet ist.
der Gezeit das Fallen des Wasserspiegels vom Der Segler sollte sie, soweit möglich, meiden
Tidehochwasser zum folgenden Tideniedrigwas- und der Berufsschifffahrt überlassen.
ser. Vielfach wird auch das Niedrigwasser selbst
Fahrt - speed/way/voyage - Die Bootsge-
fälschlicherweise als Ebbe bezeichnet.
schwindigkeit, ausgedrückt in Seemeilen pro
Echogramm - Das auf dem Registrierstreifen ei- Stunde (sm/h) und bezeichnet als Knoten(kn): 1
nes Echographen gezeichnete Bild des Meeres- sm/h = 1 km. Die Fahrt wird entweder direkt mit
grundes, aus dem man nicht nur die Tiefenanga- einem Log gemessen oder aus der Zeit berech-
be, sondern auch die Beschaffenheit des Grundes net, die das Boot für das Durchfahren einer be-
erkennen kann. Ähnlich wie auf der Leuchtdiode kannten Strecke benötigt. Der Begriff Fahrt wird
es Echolotes wird harter Grund als schmaler und auch als Kommando für das Einstellen der be-
ein Meeresboden mit Schlick, Steinen oder See- treffenden Fahrstufe eines Motors, halbe Fahrt/
gras als breiter Streifen aufgezeichnet. langsame Fahrt/volle Fahrt, genutzt.
Echograph - Ein Echolot, das die gemessenen
Wassertiefen fortlaufend und selbstständig auf ei- Fahrtensegeln - cruising - Der Bereich des Se-
nem Registrierstreifen als Echogramm aufge- gelsports, der sich mit Langfahrten und Wander-
zeichnet. fahrten befasst. Für das Fahrtensegeln wurden
Echolot - echo sounder - Elektro-akustisches Fahrtenwettbewerbe entwickelt.
Gerät zum Bestimmen der Wassertiefe und der Fahrtwind - head wind/dead wind - Der durch
Tiefenlage von Unterwasserhindernissen, aber die Fahrt entstehende Gegenwind, richtiger der
auch von Fischschwärmen, Eisbergen u.a. Im Gegenwind mit der Windgeschwindigkeit der
Prinzip wird die Zeit zwischen der Abgabe eines Fahrt über Grund. Der Fahrtwind und der atmo-
Schallsignals vom Boot bis zur Rückkehr seines sphärische Wind sind die beiden Komponenten,
Echos vom Meeresgrund bzw. dem georteten die Richtung und Geschwindigkeit des relativen
Unterwasser-Hindernis gemessen. Bordwindes bestimmen.
Eichenholz - oak wood - Bekanntes und qualita- Fancywork - Sammelbezeichnung für alle Ar-
tives bestes Massivholz für den Bootsbau als ten von Zierknoten u.ä., die man nicht aus see-
Hartholz sowohl für Planken als auch für Span- männischer Notwendigkeit, sondern zur Ver-
ten, Kiel und andere Verbände benutzt. schönerung des Bootes und nicht auf Wache,
Eigner - owner - Der Eigentümer oder Besitzer sondern in der Freiwache anfertigt. Auch der
eines Bootes, im Rennsegeln vom Schipper, Bau von Buddelschiffen gehört zur Fancywork.
Steuermann bzw. Rudergänger hinsichtlich der fauler Grund - foul bottom - Unreiner Meeres-
Meldung und Preisverteilung zu unterscheiden. boden, der entweder aus Steinen und Felsen oder
Einbaum - dugout - Verbreiteter Bootstyp pri- aus Schlick und Schlamm besteht und kein guter
mitiver Völker, der meistens aus einem mit Hilfe Ankergrund ist.
des Feuers ausgehöhlten Baumstamm hergestellt
Fehlerdreieck - cocked hat/tringle of error -
wird. Die Bordwände werden gegebenenfalls
durch Querhölzer verstärkt oder durch Holzteile Ein Dreieck, das sich in der Navigation ergibt,
zum Erhalt eines grösseren Freibords erhöht. Ti- wenn sich drei Standlinien nicht in einem Punkt
likum ein berühmter Einbaum umsegelte mit Jo- schneiden. Je kleiner das Fehlerdreieck, desto
hannes Voss von 1901 bis 1904 die Erde. Liberia geringer wirkt sich eine Ungenauigkeit von Pei-
ebenfalls ein Einbaum überquerte mit Hannes lungen auf den Schiffsort aus, der dann in dem
durch die Schnittpunkte des Fehlerdreiecks ge-
Lindemann 1956 den Atlantik.
zogenen Fehlerkreis liegt.
festmachen - to moor/mo make fast/to tie up -
Ein Boot an seinem Liegeplatz im Hafen, am
Steg oder Boje vertäuen. Dazu benutzt man die
Vorleine und Achterleine. Freibord - freeboard - Das an der Bootswand ermit-
Feudel - deck cloth/scouring clout/mop - See- telte vertikale Mass, um das Oberdeck frei über der
männischer Ausdruck für ein Wischtuch aus gro- Wasseroberfläche liegt.
ben Gewebe zum Reinigen von Deck oder Fuss- Frequenzen - Für Seefunk-Nachrichtentechnik -
boden. Zwischen zwei bestimmten Frequenzwerten verein-
barter und international zugeteilter Bereich für See-
fieren - to lower - Im Zusammenhang 'Schoten
funk-Dienst. z.B. Seefunkfeuer 285 - 325 kHz ;
fieren', d.h. man m/öchte die Segelstellung än-
dern, indem man das Segel etwas lockert und See-,Küstenfunk 1,6 - 4,1 MHz.
weiter aufgehen lät. Funkboje - emergency position - Hauptsächlich als
Seenotfunkboje gebaute Schwimmkörper mit einem
Flaschenpost - bottle-post/drift bottle - Was- Kleinsender, Batterien als Stromquelle und selbsttäti-
serdicht verschlossene Flasche mit einer schriftli- ger Einschaltvorrichtung.
chen Mitteilung, die früher hauptsächlich im Funkelfeuer - quick-flashing light - Ein Leuchtfeu-
Seenotfall durch die Meeresströmung überlassen- er, das sehr schnell auf einander folgende weisse oder
wurde. Seit Beginn des 19. Jh. wird die Fla- farbige Blitze zeigt, mindestens 40 Blitze in einer
schenpost auch für wissenschaftliche Untersu- Minute. Diese werde für die Navigation z.B. in einer
chungen z.B. Erforschung von Meeresströmun-
Fahrrinne verwendet.
gen benutzt.
Funkfeuer - radio beacon - In Küstennähe angeleg-
fliegendes Trapez - flying Trapeze - Vorrich- ter und in der Seekarte mit RC bezeichneter Funksen-
tung bei schnellen Jollen und Kielyachten, um der. Funkfeuer senden ihre Zeichen auf verschiede-
den beim Ausreiten fest mit dem Boot verbunde- nen Frequenzen mit verschiedenen Kennungen unun-
nen Vorschotmann mit seinem lebenden Ballast terbrochen. Gesendet werden Morsezeichen in Grup-
fliegend einzusetzen. pen mit 2 Buchstaben, Worte sind auch möglich.
Flut - flood/high tide - Beim Wechsel einer Ge- Funkhorizont - radio horizont - Grenze des Berei-
zeit das Steigen des Wasserspiegels vom Tide- ches, in dem eine Sende bzw. Empfangsstation mit
niedrigwasser bis zum folgenden Tidehochwas- direkten Strahlen zu erreichen ist. Atmosphärische
ser. Bedingungen sowie Brechung der Funkstrahlen sind
Flutgrenze - In einem Tidegewässer der Ort, bis ausschlaggebend.
zu dem der Wasserspiegel im Rhytmus der Ge- Funknavigation - wireless navigation - Bestim-
zeiten und in Abhängigkeit von der Tide steigt mung des Schiffsortes und teilweise auch des Kurses
oder fällt. mit Hilfe von elektromagnetischer Wellen, die von
Flutwelle - tidal wave - Eine Welle auf der frei- Land aus, z.B. Funkfeuer, gesendet und an Bord z.B.
en See, die eine wesentlich längere Wellenperio- über den Funkpeiler empfangen werden.
de als Windsee, Dünung oder Brandung hat. Die
Welle der Gezeiten mit einer Wellenperiode von
ca. 12 h und 25 min, die an ihren Auswirkungen
mit Ebbe und Flut nur mittelbar als Flutwelle er-
kennbar ist.
G
Fock -jib/forestaysail - Im ursprünglichen Wort-
sinn ein 'Zieher', d.h. ein auf dem Vorschiff ge- Gaffel - gaff - Ein Rundholz oder eine bewegliche
setztes Segel im Gegensatz zum Besan, dem Spiere, die Hinausstrecken des oberen Teiles eines
'Treiber'. Gaffelsegels dient. Eine Gaffel kann an einem Flag-
Fockschot - fore sheet/jib sheet - Eine auf jeder genmast auch als 'Flaggengaffel' benutzt werden.
Bootsseite und damit doppelt geführte Schot zum Gaffelketsch - gaff ketch - Eine Ketsch mit Gaf-
Bedienen der Fock. feltakelung. Das Grosssegel ist in jedem Falle ein
Fockschotbeiholer - Ein Beiholer mit einer Gaffelsegel, der Besan kann entweder Gaffel- oder
Kausch o.ä., durch die die Fockschot läuft. Der Hochsegel führen.
Fockschotbeiholer dient dazu, den Holepunkt aus
Gaffelsegel - gaff sail - Ein viereckiges Schratsegel.
Gründen der Segeltechnik zu verändern und wird
hauptsächlich auf Rennjollen (Barber-Hauler ge- Das Unterliek wird durch den Grossbaum gehalten.
Das obere oder Gaffelliek ist in eine Gaffel eingezo-
nannt) gefahren.
gen oder an ihr angereiht. Die Lieken eines Gaffelse-
Formstabilität - hydrostatical stability - Die gels heissen Vor- oder Mastliek oder Kopfliek, die
Stabilität eines Bootes, die, im Gegensatz zu der
Ecken heissen Piek, Klauohr, Hals und Schothorn.
Gewichtsstabilität, hauptsächlich von seiner
Form, dem Bootskörperquerschnitt oder Span- Gefahrenkreis - dangerous circle - In der Navigati-
tenriss und dem Weg abhängig ist, in dem der on die durch einen Abstandskreis gegebene und mit
Formschwerpunkt beim Krängen seitlich aus- einem Gefahrenwinkel zu kontrollierende Begren-
wandern kann. zung eines Gefahrengebietes.
Gefahrenwinkel - danger angle - Ein rechne- durch den Ballast und die Lage des Gewichts-
risch aus der Seekarte ermittelter und am Sextan- schwerpunktes gegebene Stabilität, die auch vom
ten eingestellter Horizontalwinkel, der beim Pas- Tiefgang abhängt.
sieren einer gefährlichen Küste laufend kontrol- Gezeit - tide - Das durch die Anziehungsfkraft
liert wird. von Sonne und Mond erzeugte periodische Fallen
und Steigen des Wasser in einer Tide.
Gegenkurs - opposite course - Ein Kurs, der
um 180 Grad entgegengesetzt verläuft. Gezeitenstrom - tidal stream - Auch Tidenstrom
genannter, regemässiger mit Ebbe und Flut seine
Gegenstrom - counter current/eddy - Die dem Richtung wechselnder Strom, dessen genaue Rich-
Kurs entgegengesetzte Richtung des Stromes. tung und Stärke im Gezeiten-Strom-Atlas enthal-
Gegenwind - head wind/dead wind - Wind von ten ist.
vorn oder besser ausgedrückt: Der atmosphäri-
Gleitsitz - sliding seat - Auf Jollen mit geringer
sche Wind, der aus der Richtung kommt, in die
man gelangen will, oder der dem eigenen Kurs Formstabilität querschiffs zur jeweiligen Luvseite
um genau 180 Grad entgegengerichtet ist. Der verschiebbar angeordnete Planke, auf der der Ru-
durch die Fahrt erzeugte Fahrtwind wird nicht als dergänger ausserhalb des Bootsrumpfes sitzen
Gegenwind verstanden. kann.
Grossbaum - main boom - Die bewegliche Spie-
Gelcoat - Fein-/Deckschicht - Die äussere re, die zum Ausstrecken des Unterlieks eines
Harzschicht eines Bauteiles aus glasfaservers- Grosssegels bei einer Schrattakelung dient.
tärktem Kunststoff(GFK), die bei der Fertigung
zuerst in die Form gestrichen werden. Grossmast - mainmast - Der grosse Hauptmast
eines Bootes, bei einem Eineinhalbmaster der vor-
geographische Breite - geo. latitude - Bezugs- dere, bei einem Dreimaster und mehrmastigen
grösse zur Bestimmung eines Schiffsortes, bezo- Schiffen der zweite Mast von vorn hinter dem
gen auf das Koordinatensystem der Erdoberflä- Fockmast.
che. Die Null-Koordinate ist hier der Äquator.
Die Zählung der Breitenparallele erfolgt von dort Grossschot - mainsheet - Das durch mehrere Blö-
aus von 0-90 Grad nach Nord oder Süd. Z.B. 86 cke geschorene Ende, mit dem das Grosssegel be-
Grad 6,9 Minuten Nord dient wird. Je nach dem Angriffspunkt am Gross-
baum und der Halterung an Deck unterscheidet
geographische Länge - geo. longitude - Be-
man eine Mittelschot oder eine Heckschot.
zugsgrösse zur Bestimmung eines Schiffsortes,
Grossschotwagen - traveller - Eine kleine Lauf-
bezogen auf das Koordinatensystem der Erdober-
katze, d.h. ein rollengelagerter, auch unter Belas-
fläche. Die Null-Koordinate ist hier der durch die
tung gleitender Beschlag, der querschiffs auf der
Sternwarte von Greenwitch laufende, willkürlich
Grossschotleitschiene läuft und durch Stopper in
festgelegte Halbkreis. Die Zählung der 360 Meri-
diane erfolgt von hier aus von 0-180 Grad nach jeder beliebigen Position angehalten werden kann.
Ost und West. Z.B. 059 Grad 7,6 Minuten East Grosssegel - mainsail - Das am Grossmast gesetz-
te Schratsegel, das entweder mit losem Unterliek
Germanischer Loyd - german loyd (GL) - gefahren wird oder das fest mit dem Grossbaum
1867 gegründete deutsche Klassifikationsgesell- verbunden ist. Das Grosssegel kann als Hochsegel,
schaft für Schiffe und Yachten, die eine freiwilli- Gaffelsegel oder auch als Treisegel gefahren wer-
ge Bauaufsicht übernimmt, damit ein Boot eine den.
entsprechende Klasse erhalten kann. Der GL gibt
auch Bauvorschriften heraus, deren überwachte Grund - bottom - Der Meeresgrund oder der Bo-
Innehaltung durch das Zeichen 'typgeprüft' an den jedes Gewässeres, den ein Boot befährt.
Bord ausgewiesen wird. Grundsee - ground swell - Kurze, steile und über-
brechende Welle, die bis auf den Grund reicht.
gesegelte Zeit - elapsed time - Die tatsächlich in
Eine Grundsee wühlt den Meeresgrund auf und ist
einer Wettfahrt vom Durch segeln der Startlinie
mit Sand durchsetzt.
bis zur Ziellinie benötigte Zeit.
Gewicht - weight/gravity - Wir bei einem Boot
das Gewicht angegeben, so ist darunter das se-
gelklare oder Eigengewicht zu verstehen.
Gewichtsschwerpunkt - centre of gravity - Der
Schwerpunkt, den man sich als Angriffspunkt al-
ler auf den Bootsrumpf wirkenden Gewichte vor-
stellt. Dieser Punkt behält seine Lage bei jeder
Krängung bei.
Gewichtsstabilität - stability of weights - Die
H sen, z.B. Grosssegel/Fock.
Heck - stern - Der hinterste Teil eines Boo-
Hacke - rudder shoe - Das achtere untere Ende tes, das Gegenstück zu Bug.
eines Kiels oder einer Kielflosse, weil hier ein
heissen/hissen - hoist - Mit einem Ende
Festruder sein unteres Lager findet das bei Be-
oder einer Talje einen Gegenstand in die
rührung gegen Beschädigungen geschützt wird. Höhe ziehen, z.B. ein Beiboot an den Davit,
Hakenreff - Methode zum Reffen, bei der ein eine Flagge an die Sailing o.ä. Das entspre-
durch Gatchen auf einer Reffleiste verlaufendes chende Kommando: 'Heiss auf!', engl.: 'Ho-
Ende, das am Vorliek wie am Achterliek des Se- ist!'
gels angeschlagen ist, nach dem entsprechenden
Hochseeregatta - offshore race - Eine See-
Fieren des Segels über Reffhaken beidseits des
Grossbaumes gehängt wird und damit das Unter- wettfahrt für Seekreuzer, die in Ausgleichs-
klassen nach der IOR-Formel oder ohne Ver-
liek des gerefften Segels hält. gütung in Tonnerklassen und auf Kursen se-
Halber Schlag - half hitch - Der einfachste geln, die auf der freien See über Distanzen
Knoten, der aus einem Rundtörn des Tampens zwischen 200 sm und ca. 700 sm liegen.
um die eigene feste Part besteht. Zieht er sich al- IOR-Formel: Aus der englischen RORC-
lein fest, ist er ein simpler Stopperknoten. und der amerikanischen CCA-Formel entwi-
ckelte und seit 1969 benutzte internationale
Halber Wind - wind abeam - Ein auf die Wind- Ausgleichsformel für seetüchtige Rennyach-
achse des atmosphärischen Windesbezogener ten.
Kurs, der weder nach Luv noch nach Lee führt
Hochsegel - jib-headed mainsail - Im Ge-
und damit halbwinds verläuft.
gensatz zum Gaffelsegel, ein dreieckiges Se-
halbmast - half-mast - Das Setzen der Nationale
gel ohne eine Spiere an seinem Oberliek, das
am Flaggenstock oder an einer Flaggengaffel auf
an bzw. hinter dem Mast einzigen Fall ge-
halber Höhe zum Zeichnen der Trauer. Nur bei
fahren wird.
einem Toten an Bord oder Landestrauer üblich.
Hochtakelung - jib-headed rig - Die Take-
halbstarres Segel - sock sail - Ein Segel, das in lung mit Hochsegeln, in der Anfangszeit ih-
seinem vorderen Drittel aus einem sehr extrem rer Ausbreitung im internationalen
verlängerten Profilmast besteht, in dessen Keep Yachtsport nach 1920 auch Marconi-Take-
ein Tuchsegel eingezogen und mit ihm zu einer lung genannt. Sie löste die Gaffeltakelung
aerodynamischen Einheit verbunden ist. ab und verdrängt auch fast vollständig die
Hals - tack - Der Hals eines Segels: Bei den heu- Luggertakelung.
te üblichen Schratsegeln auf Jollen und Yachten hoch und trocken - high and dry - übliche
die vordere untere Ecke des Segels, wo sich Un-
Bezeichnung für ein Boot, das nicht nur bei
terliek und Vorliek treffen. Flut gestrandet ist und nicht mehr im Wasser
Halsen - gybing/jibing - Das Wechseln der liegt. Auch Bezeichnung für das Winterlager
Windseite bei achterlichem Wind, das im Gegen- oder den Liegeplatz auf einem Bootspark-
satz zum einfachen Schiften immer mit einer platz an Land.
Kursänderung verbunden ist.
Horizont - horizon - Der sichtbare Hori-
halsen statt wenden - wearing or gybing inste-
ad of tacking - Auf einem Kreuzkurs auf den zont oder die Kimm ist der Umkreis eines
neuen Bug gehen und aus Gründen der Seemann- Beobachters, in dem sich Himmel und Erd-
schaft und Segeltechnik trotz Verlust an Distanz oberfläche zu berühren scheinen.
nach Luv dem Halsen den Vorzug vor dem Wen- Hydrographie - hydrography - Beobach-
den geben. tung und Beschreibung der physikalisch-ge-
Hauptabmessung - principal dimensions - Die ographischen Gegebenheiten des Meeres
wichtigsten Werte, die für die Grösse und Leis- und der Küste, insbesondere für die Bedin-
tung eines Bootes angegeben werden müssen. gungen der Nautik.
Hier sind Grössen wie Lüa (Länge über alles),
Büa (Breite über alles), LWL (Länge in der Was-
serlinie), BWL (Breite in der Wasserlinie), Se-
gelfläche, Gewicht (Eigengewicht des Bootes),
Ballast, Motor (Art und Leistung / KW (PS)) zu
nennen.
Hauptsegel - working sail - Alle Segel, die
beim normalen Segeln auf einem Amwindkurs
gesetzt werden können und aus Gründen des
Richtungsgleichgewichtes gesetzt werden müs-
I Jollenhose - Bis unter die Achseln reichen-
de und sowohl Brust wie Nierenbereich auf
in den Wind gehen - shooting head to wind - dem Rücken schützende strapazierfähige
Das Boot in Richtung des atmosphärischen Win- Hose mit Trägern.
des legen oder aufschiessen, z.B. zum Anlegen, Jumpstag - jumper stay - Einfaches oder
Ankern oder einfach zum Stoppen. doppeltes Stag an der Vorderkante und in
induzierter Widerstand - induced restistance - der oberen Hälfte des Grossmastes, das vor-
wiegend bei Dreiviertel-Takelung benutzt
Ein Teil des aerodynamischen Gesamtwiderstan-
wird, um insbesondere bei einem Achterstag
des, der z.B. am Segel durch den Druckunter-
dem Masttopp ausreichende Sicherheit zu
schied zwischen Luv und Lee-Seite des Segels
ausgeläst wird und durch das Bestreben der Luft geben.
gekennzeichnet ist, um den Kopf und das unter Jüngstensegelschein - Ein vom DSV 1973
Liek herum in den Bereich des geringeren Luft- eingeführter freiwilliger Führerschein für
drucks auszuweichen. Kinder zwischen 7 und 14 Jahren zur Füh-
in Sicht - in sight - Ein Objekt, z.B. eine Land- rung von Jollen bis max. 10m² mit den not-
wendigen Elementar - Kenntnissen in See-
marke, kommt in Sicht, wenn es nach der geo-
mannschaft, Gesetzeskunde, Yachtgebräu-
graphischen Sichtweite gerade über der Kimm
chen und Wettsegelbestimmungen.
erscheint (oder meteorologische Sichtweite).
International Catamaran Challenge Trophy - Jütt - shearlegs on deck - Bei einem
Auch Kleiner America's Cup genannter Heraus- Klappmast als Winkelhebel auf den Mast-
forderungspreis für Katamarane der C-Klasse. fuss gesetzte Spiere von der Länge der Vor-
Jährlich ausgetragen. segelbasis, an der zum Mastlegen das Vors-
Internationales Signalbuch - Int. Code of Sig- tag angeschlagen wird, während gleichzeitig
eine Talje die Verbindung zum Bugbeschlag
nals - International gültige Sammlung von Sig-
herstellt.
nalen, die unter Verwendung von Buchstaben-
Flaggen, Zahlenwimpeln mit Signalen des Mor-
sealphabetes etc. In Kraft getreten ab 1.4.1969.
Isländer - isobar - Aus nicht entfetteter, dicker
K
Schafswolle gestrickter Pullover, der kaum
Feuchtigkeit aufnimmt, sehr warm hält und frü- Katamaran - catamaran - Ein Doppel-
her hauptsächlich von Hochseefischern getragen rumpfboot, das im modernen Segelsport aus
wurde. Von ihnen übernahmen ihn Segler und den leichten, aber seetüchtigen Fahrzeugen
Seeleute. der Polynesier übernommen und entwickelt
ISAF vormahls IYRU - International Yacht wurde. Die Benennung geht auf einen südin-
dischen Begriff zurück, der ein aus 'zusam-
Racing Union
mengebundenen Stämmen' bestehendes
- 1907 in London gegründet und 1919 wiederge-
Fahrzeug bezeichnet.
gründeten internationalen Seglerverband. Er bes-
teht aus einem ständigen Ausschuss und Unter- Ein Katamaran kann durch die einem Kiel-
ausschüssen für die Wettsegelbestimmungen, für boot oder einer Jolle überlegene Querstabili-
Bauvorschriften etc. Er vergibt die Welt- und Eu- tät schneller als ein Einrumpfboot segeln,
ropameisterschafen und beschliesst die Olympi- weil er trotz seiner grossen Breite mit seinen
schmalen Rümpfen oder Schwimmern nur
schen Klassen.
einen geringeren Reibungswiderstand und
Wellenwiderstand überwinden muss, doch
kann er gerade wegen dieser vorteilhaft ho-
J hen Geschwindigkeit nicht die gleiche Höhe
wie ein langsameres Boot laufen.
Jolle - Ursprünglich kleines, offenes, flachbodi- Die nach Konstruktionsklassen eingeteilten
Katamarane unterscheiden sich im Bau
ges Strandfischerboot oder Beiboot, das auf
durch die A-, B-, C-, und D-Divisionen.
Kriegs- oder Handelsschiffen zum Rudern oder
Auch Seekreuzer können als Katamarane
Segeln benutzt wurde. Daraus entwickelte sich
gebaut sein. Sie haben sich als seetüchtig
im Unterschied zum Kielboot oder zur Yacht ein
auch bei Atlantik-Regatten oder bei Weltum-
leichtes kenterbares, offenes Schwertboot mit
segelungen bewährt und halten hier die Re-
flachem Boden und entsprechender Segelfläche.
corde aller schnellsten Reisen. Sinngemäss
Eine Jolle ist Formstabil, wird mit Ausreithilfen
zum Katamaran erfand man den Ausdruck
und fliegendem Trapez gefahren und kann nach
TRIMARAN für ein Boot mit drei Rümpfen
dem Kentern wieder aufgerichtet werden. (einem grösseren Haupt- oder Mittelrumpf
und zwei wesentlich kleineren Seitenrümpfen fälschlicherweise angenommen wird, in der
oder Schwimmern). Wasseroberfläche liegt.

Kiel - keel - Der unterste Mittellängsverband des Kreuzen - beating - Das Segeln zu einem
Bootsrumpfes, der an den Bootsenden mit Ziel in Luv, das man nicht direkt gegen die
Vorsteven und Achtersteven verbunden ist und Windrichtung, sondern nur auf einem Am-
das Rückrat des Bootsrumpfes bildet. In Verb- windkurs mit wechselnden Kreuzschlägen
inung mit dem Kiel spricht man vom Loskiel und auf dem einen oder dem anderen Bug errei-
der Kielflosse, vom Kielballast und Ballastkiel. chen kann.

Kieler Woche - Kiel Week - Seit 1882 mit we- Kreuzertrimaran - cruising trimaran - Ein
nigen Unterbrechungen (in den Jahren der beiden seefähiger Trimaran mit Kajüte. Ein Seekreu-
Weltkriege) gesegelte, älteste deutsche und be- zer, der als Mehrrumpfboot gebaut ist.
deutendste europäische Regatta-Woche. Küste - coast - Im allgemeinen Sprachge-
Kimm - visible horizon - Auf See der natürliche brauch das Übergangsgebiet vom Festland
Horizont, d.h. die sichtbare Linie, in der sich zum Meer, d.h. ein Grenzgebiet, das sowohl
Festlandsflächen wie landnahe Inseln und die
Himmel und Wasser treffen.
dazwischen liegenden Meeresteile (z.B. das
Klabautermann - hobgoblin/bogy man - Sa- Wattenmeer) umfasst und auch Küstengebiet
gengestalt aus der Seemannswelt, die als guter genannt wird.
Geist eines Schiffes gilt. Der Name stammt von
Kurs - course - Die Richtung, die ein Boot
'Kalfatermann', einem heimlichen Helfer des
Schiffszimmermanns insbesondere bei Sturm steuert oder in die es segelt. Der Kurs kann
und Havarie zur Leckdichtung, doch benutzt der auf die Windrichtung, auf eine geographische
Klabautermann den Kalfathammer auch zum Richtung oder auf die Umgebung bezogen
mahnenden Schlagen gegen die Bordwand, wenn werden (Kurswinkel zur Windachse, oder
er von der Besatzung schlecht behandelt wir oder Kreuzkurs mit halben oder dreiviertel Wind).
die Crew nicht ihre Pflicht tut. Kurswinkel - course angle - Der Winkel
klarieren - to clear in or out - Ein boot bei den zwischen dem Kurs, d.h. der Kielrichtung
Hafenbehörden zum Ein- oder Ausklarieren an- des Bootes, und einer Bezugsrichtung (z.B.
oder abmelden. Windachse des atmosphärischen Windes).

Klipper - clipper - Der schnelle Typ eines Se-


gelschiffes im 19. Jh., der ausschliesslich auf Ge-
schwindigkeit ausgelegt war. Klipper segelten
zur Zeit des Goldrausches von der amerikani- L
schen Ostküste rund um Kap Horn zur Westküste
und umgekehrt. Sie verkehrten als 'Teeklipper' Lagune - lagoon, sea lake - Durch Dünen,
im China- und Australienhandel. Riffe u.a. schmale Landstriche von der See
Knoten - knot - Mit der Abkürzung 'kn' die abgegrenztes Revier mit weniger Seegang,
Masseinheit fuer die Bootsgeschwindigkeit, die flacherem Wasser und Landschutz.
Fahrt(durch das Wasser). 1 Knoten(kn) entspricht lamelliert - lamellated - Aus mehreren
1 Seemeile (sm) pro Stunde (h), das sind 1852 m/
Schichten verleimt, z.B. aus Platten aus
h oder ca. 0,5 m/sec. Bootsbausperrholz. um eine gewünschte
Knoten - bend/hitch - Hauptsächlich Stek ge- Form oder Rundung bei grosser Festigkeit zu
nannt die jederzeit lösbare Verbindung zweier erhalten, lassen sich Spanten, Pinnen und
Enden z.B. als Schotstek, die Befestigung beim Teile der Einrichtung und Ausrüstung lamel-
liert, aus optischen Gründen sogar aus ver-
Festmachen z.B. als Webeleinenstek.
schiedenfarbigen Holzarten.
Krängung - heeling/to heel - Sich neigen, nach
Landeffekt - land effect - Landeinwirkung
einer Seite überlegen oder überliegen. Als Krän-
gung wird nur eine kurzzeitige, aber auch anhal- bei einer Funkpeilung. Ablenkung des Peil-
tende Neigung des Bootes um seine Längsachse strahls beim Übergang der Funkwellen von
verstanden, die durch eine Krängungskraft, Land auf See bzw. umgekehrt, insbesondere
bei einem nicht senkrechten Auftreffen auf
hauptsächlich durch Wind erfolgt.
die Küste.
Krängungsmoment - heeling moment - Bei der
Landmarke - landmark - Von See aus gut
Krängung das Produkt aus Krängungskraft (im
Segeldruckpunkt) und deren Abstand von der sichtbarer und unverwechselbarer Punkt an
entsprechenden Bezugsachse, die durch den La- der Küste, der zur Schiffortbestimmung in
teraldruckpunkt verläuft und nicht, wie oft der terrestrischen Navigation benutzt werden
kann. Eine natürliche, markante Landmarke
kann ein Einzelbaum, ein Schornstein, ein Sen- Leegeschwindigkeit - boat's speed made good
deturm, Bake, Mühle, Windrad oder ähnliches to leeward - Auf Kursen nach Lee in Richtung
sein. der Windachse und auf ein Ziel zu, die in Lee
erzielte Geschwindigkeit.
Landwind - offshore wind, landbreeze - Durch
leichte Brise - gentle breeze - Windstärke 3
thermische Einflüsse bei starker Sonneneinstrah-
der Beaufort-Skala mit einer Windgeschwin-
lung an der Küste in der Regel nur nachts auftre-
tender ablandiger Wind geringer Windgeschwin- digkeit von 7-11 Knoten.
digkeit, der am Tage durch den Seewind abgelöst Leitfeuer - leading light - Ein einzelnes
wird. Leuchtfeuer das ein Fahrwasser oder eine Ha-
feneinfahrt bezeichnet.
Länge - length - Im Internationalen Einheitssys-
Leuchtturm - lighthouse - Landfestes Seezei-
tem (SI) eine Basisgrößenart mit der Einheit
chen, das ein Leuchtfeuer trägt und mit anderen
„Meter" und seinen dezimalen Vielfachen und
Teilen. Andere Längeneinheiten sind z.B. See- Signalanlagen für die Schiffahrt ausgerüstet ist.
meile, Faden, Fuß. Liegeplatz - berth - Die der Länge eines Boo-
tes angepaßte Stelle, an der es kurzfristig oder
Länge, astronomische - observed longitude -
Der Winkelabstand eines Gestirnes vom Früh- längere Zeit liegen kann. Z.B. in einem Hafen.
lingspunkt, rechtsläuftig von 0° - 360° auf der Lloyds Register of Yachts - Erstmals 1878 von
Ekliptik bezeichnet. der Klassifikations und Versicherungsgesell-
schaft Lloyds(Register for Shipping) veröffent-
Länge, geographische - longitude - Der in Grad
lichte Liste mit Yachten, die bei Lloyds versi-
gemessene sphärische Winkel am Erdpol zwi-
chert und nach den speziellen Bauvorschriften
schen dem (Null-) Meridian von Greenwich, bis
für Yachten in Holz gebaut wurden. Die ersten
180° nach Ost und West bezeichnet. Dementspre-
Bauvorschriften für Stahlyachten erschienen
chend eine öst-, westliche Länge. 1888, seit 1934 wurden die Yachten um den
Längsriss - logitudinal elevation - In einem Li- America's Cup von Lloyds klassifiziert.
nienriß der Aufriß, der den Bootsrumpf in einer
Logbuch - log/boat's log book - Das Boots-
seitlichen Projektion zeigt. Dabei liegt das Vor-
oder Schiffstagebuch, das in der Berufsschif-
schiff im allgemeinen rechts. Man unterscheidet
fahrt gesetzlich vorgeschrieben ist, oft für ver-
dabei eine Außen- und eine Innenansicht als ver-
schiedene Bereiche getrennt z.B. als Funk- oder
tikalen Längsschnitt in der Kielebene.
Maschinentagebuch geführt wird.
Lateinersegel - lateen sail - Dreieckiges Segel,
Lot - lead - Meßgerät zur Bestimmung der
das an einer langen gebogenen Spiere gefahren
wird, die in einem Winkel von ca. 45° vom Bug Wassertiefe.
nach achtern reicht und auf ca. einem Drittel ih- Lotse - pilot - Von Behörden zugelassener orts-
rer Länge am relativ kurzen Mast gesetzt ist. kundiger Berater, der berufsmäßig Schiffe von
See aus über die Seeschiffahrtsstraßen in die
Lateraldruckpunkt - centre of pressure - Wie
Häfen oder auf umgekehrtem Wege wieder hi-
der Segeldruckpunkt hat er keine feste Position
sondern bewegt sich.Wenn der Rumpf bei einer nausbegleitet.
Krängung seine Lage zur Wasserstömung ändert, Lüa - l.o.a. - L.ü.a. ist eine Abkürzung für die
wandert der Latelraldruckpunkt nach vorn. Hauptabmessung Länge über alles. Ähnlich
lavieren - to beat - Veralteter Ausdruck für Büa - Breite über alles.
Kreuzen; aber noch für die Bewältigung einer Luv - windward/up wind - die Richtung, aus
schwierigen Kreuzstrecke mit engem Fahrwas- der der Wind kommt. Die gegen den Wind ge-
ser, geringer Wassertiefe, ungünstigem Wind und richtete Richtung. Gegenteil Lee.
ähnlichem benutzt. luvwärts - to windward - In Richtung Luv.
lebendig - lively boat - Ein Boot ist lebendig, Man kann ein Hindernis luvwärts umsegeln, ein
wenn es leicht steuerbar ist und schnell Ruder anderes Boot luvwärts überholen, und von
gehorcht. mehreren Yachten kann sich eine, (die am ent-
ferntesten) luvwärts befinden diese Yacht wird
Lee - to leeward/down wind - Die Richtung, in
die der Wind weht. Das Gegenteil ist Luv. Der dann zur Luvyacht.
Begriff Lee wird vielfach gebraucht, z.B. Lee- Luvyacht - windward yacht - Ein Begriff der
küste, Leebug. Wettsegelbestimmungen für die Ausweichre-
geln: Wenn zwei Yachten auf dem gleichen
Leebug - lee bow - Beim Segeln in Tidengewäs-
Bug segeln und keine klar achteraus liegt, dann
sern ein Kurs, beidem die Richtung des Stromes
ist die luvseitige von beiden die Luvyacht, die
gegen die Leeseite des Bootes gerichtet ist. Man
wählt bei jedem Kurs nach Luv nach Möglich- andere ist die Leeyacht.
keit immer den Lee oder läuft mit Lee, weil man
dabei größere Höhe halten kann und mehr Fahrt
laufen kann.
Winkeltreue Abbildung der Erdober- fläche
M auf einem Zylinder, der die Erdkugel am
Äquator berührt und als 'Mercator-Karte'
Mailing - painting - Seglerwort für Malen, Ma-
ausgeschnitten und abgewickelt wird.
lerei, Maler- und Anstreicharbeiten Meridian - meridian - Auf der Erde der
Mall - mould/mold - Wiederverwendbare vom Nordpol zum Südpol verlaufende hal-
Schablone für Spanten aus Holz oder Stahl, die be Großkreis, dessen Ebene den Erdmittel-
zum Aufbringen der Beplankung provisorisch punkt schneidet und der alle Orte verbin-
auf dem Kiel gehaltert und nach Fertigstellen des det, in denen die Sonne beim Meridian-
Rumpfes wieder entfernt werden. druchgang im wahren Mittag steht und die
Manometer - pressure gauge - Instrument für wahre Ortszeit dann 12.00 Uhr ist.
Feinabstimmungen von Druckvorgängen, z.B. Meridian von Greewich - Greewich me-
bei Gasen. Der Druck wird wie beim Barometer ridian - Auch Nullmeridian bezeichneter,
in Bar angegeben. durch die Sternwarte Greewitch bei Lon-
Manöver - manoeuvre - 1. Im ursprünglichen don verlaufender Meridian. Von diesem
Wortsinn die Sammelbezeichnung für alle Tätig- Meridian aus erfolgt die Zählung bis 180°
keiten an Bord mit vielfältiger Handarbeit wie nach Ost und West.
z.B. Anker - setzen, bergen, 2. Auch die damit Meteorologie - meteorology - Die Wissen-
verbundenen Bewegungen des Bootes, denen schaft der Wettererscheinungen in der At-
diese Verrichtungen gelten oder mit denen sie mosphäre, die sich mit der Wetterlage und
verbunden waren, z.B. Ablegen, Anlegen, Wen- Wettervorhersage beschäftigt, deren Er-
den, Halsen. kenntnisse dem Wetterbericht dienen und
Mars - top - Nach dem germanischen Wort in der meteorologischen Navigation ver-
'maers' Ausdruck für Korb. Ein Standplatz für wertet werden.
den Ausguck am Masttopp. meteorologische Navigation - meteorolo-
Massivholz - solid wood - Natürlich gewachse- gical navigation - Planung und Durchfüh-
nes Holz für den Bootsbau, z.B. Mahagoni, Ei- rung einer Reise, insbesondere einer Lang-
che, Teak. fahrt, einer Atlantikreise oder die Überque-
rung eines Ozeans mit einer Kurswahl, die
Mast - mast - Hauptteil der Takellage und Vo-
die Erkenntnisse und Erfahrungen der Me-
rausbestimmung für das Setzen der Segel. Er
besteht auf Yachten als Pfahlmast aus einem teorologie verwertet.
Stück, auf Rahseglern aus mehreren Teilen, wo- Middle Sea Race - Eine Hochseeregatta,
bei der Untermast durch die Marsstenge verlän- die jährlich in Malta gestartet wird und
gert wird. Der einzelne Mast wird auch Groß- über eine Distanz von 630 sm rund Lampe-
mast genannt, bei mehrmastigen Segelschiffen dusa, Pantelleria und Sizilien zurück nach
spricht man z.B. von Besan-Masten. Malta führt. Bei ungewissen, meistens
nicht flauten Winden und z.B. in der Straße
Mastbiegung - mast bend - Das Vermögen ei-
von Messina auch schwierigen Strombe-
nes flexiblen Mastes, seine gerade Haltung zu-
dingungen mit guter internationaler Kon-
gunsten einer gewollten Kurve längsschiffs und
querschiffs zu verändern, wenn man die entspre- kurrenz gesegelt.
chenden Beschläge oder Trimmvorrichtungen Mindesgeschwindigkeit - minimum
betätigt. speed - Beim Rennsegeln die in der Segel-
anweisung direkt in Knoten oder indirekt
Matrize - matrix/bed - Eine Negativform bzw.
als Zeitbegrenzung bis zum Zieldurchgang
die Bauschale, z.B. für den Bootsbau aus GFK
angegebene und jeweils auf das erste,
im Handauflegeverfahren, bei der das fertige
durch das Ziel gehende Boot bezogene Ge-
Produkt mit glatter Außen- wandung entformt
schwindigkeit, die erreicht werden muß,
werden kann.
um die Wettfahrt werten zu können.
Mauritius-Orkan - Tropischer Wirbelsturm, der
Mistral - mistral - Kalter Mittelmeerwind,
in den Monaten Dezember bis März im südlichen
der ablandig zwischen Nordwest und Nord
Teil des indischen Ozeans vorkommt. an der französischen Südküste und der be-
Maximumpeilung - In der Funknavigation die nachbarten italienischen Küste bis Genua,
Stellung einer kreisförmig drehbaren Rahmenan- aber weniger an der durch Gebirge gut ge-
tenne eines Funkpeilers, wenn die Rahmenebene
schützte Riviera weht.
auf den Sender zeigt und dieser am lautesten zu
Mittelschiff - middle body - Der Teil ei-
hören ist. nes Bootes oder Schiffes, der zwischen
'Mayday' - Im internationalen Seefunkdienst
Vorschiff und Achterschiff liegt.
festgelegtes Kennwort für einen Seenotfall. Der
mittschiffs - midships - Die Mitte des
Notruf entspricht der Bedeutung:'Helfen Sie mir!' Bootes querschiffs wie längsschiffs, so-
Mercator-Projektion - mercator's projection - wohl zwischen Vorschiff und Achterschiff
als auch zwischen Backbord und Steuerbord gelegen.
Mitwindkurs - down wind course - Ein auf den atmo- Navigation - navigation - Sammelbezeichnung für
sphärischen Wind bezogener Kurs zum Wind, auf dem alle Vorgänge und Tätigkeiten, um ein Fahrzeug über
das Ziel in Lee und genau in Richtung der Windachse See auf dem kürzesten Weg zu einem Ziel zu führen
und dabei den Kurs festzulegen und den Schiffsort zu
liegt. bestimmen. Die Navigation ist ein Teilgebiet der
Mole - pier - Aus Stein, Stahl und Beton errichteter Nautik und wird an Bord vom Schiffer durchgeführt,
Damm, der eine Hafeneinfahrt gegen Seegang, Bran- wenn kein anderer als Navigator eingesetzt worden
dung, Strom und Versanden schützt. Auf einem Molen-
ist.
kopf ist oft ein Seezeichen/Leuchtfeuer als Molenfeuer
Nord-Ostsee-Kanal - Kiel-Channel - 100 km lange,
errichtet. 1895 eröffnete Schiffsverbindung zwischen der Elb-
Morsealphabet - Morse code - Von Samuel Morse er- mündung bei Brunsbüttel und der Kieler Förde, die
fundenes Kurzzeichensystem für Buchstaben, Zahlen den Weg um Skagen um ca. 400 sm verkürzt. Der
und Zeichen (Morsezeichen), das aus unterschiedlichen Kanal ist im Prinzip ein Seespiegel-Kanal und besitzt
Kombinationen von kurzen und langen Impulsen mit seine Schleusen lediglich zur Ausstattung der Gezei-
dazwischenliegenden Pausen besteht. tenunterschiede zwischen Nord- und Ostsee und des
Morsefeuer - Morse light - Ein Leuchtfeuer, dessen Windeinflusses.
Kennung aus Lichterscheinungen nach dem Morseal- Nordsee - North Sea - Ca. 570.000 km³ großes
phabet besteht. Randmeer des Atlantischen Ozeans mit Tiefen von
Morsezeichen - Das Verhältnis von kurzem Impuls weniger als 60 m im südlichen und mehr als 200 m
(Punkt) zu langem Impuls (Strich) oder von Impuls zu im nördlichen Teil sowie nur 15 m auf der Dogger-
Pause beträgt 1:3, der Abstand zwischen zwei Wörtern bank in seiner Mitte. Die Nordsee ist ein Tidenge-
ist sieben Punkte lang. wässer, die höchste Wellenhöhe beträgt ca. 5-6 m.
Moth - Aus Sperrholz oder GFK gebaute internationale Nordseewoche - Jährliche Veranstaltung der Hoch-
Klasse, erfolgreiche Einmann- Renn-Jolle. seesegler mit einer Regatta, zu der Wettfahrten auf
Motorsegler - motor sailer - Eine Kreuzeryacht, die Dreiecksspuren, z.B. Rund Helgoland, und Zubrin-
zwei wertgleiche Antriebsarten durch Motor und Bese- ger-Wettfahrten von und nach Bremerhaven, Cuxha-
gelung besitzt und unter Vollzeug in einer Vollzeugbrise ven, Hamburg gehören.
annähernd die gleiche Fahrt wie mit Motor läuft. Nordstern - north star, pole star - Auch Polarstern
genannter Fixstern im Sternbild des kleinen Bären,
nur um ca. 1,5° neben dem Himmelsnordpol und da-
mit bei guter Sicht ein optisch wichtiger Richtungs-
N punkt für rechtweisend Nord.
Normal Null (NN) - tidal datum - Seit 1879 gültiger
NACA-Profil - NACA profil - Vom Amerikanischen Bezugspunkt für alle Höhenmessungen in Deutsch-
National Advisory Committee for Aeronautics analog land, auf einen Höhepunkt an der Sternwarte Berlin
zu den sog. 'Göttinger Profilen' systematisch entwickelte bezogen. Normal Null entspricht etwa dem Tidemit-
und numerierte unterschiedliche Formen von gewölbten telwasser an der deutschen Nordseeküste und dem
Tragflächen, über die genaue Mesßwerte hinsichtlich mittleren Wasserstand der Ostsee und wir in der Geo-
Auftrieb und Widerstand festgehalten wurden. graphie auch als 'über dem Meeresspiegel' bezeich-
nachlaufende See - following sea - Ein Seegang, der net.
die gleiche Richtung wie der Kurs hat. Notflagge - distress flag - Ein Notsignal, gegeben
Nationale - national flag - Kurzbezeichnung für die mit einer viereckigen Flagge und einem Ball darunter
Nationalflagge. oder darüber. Auch die Buchstabenflaggen Novem-
Nationale Klasse - nationally organized class - Eine ber-Charly(NC) sind Notflaggen.
vom DSV(Deutscher Segler Verband) anerkannte Notmast - jury mast - Nach einem Mastbruch mit
Bootsklasse, für die eine Klassenvereinigung besteht. Hilfe einer Spiere behelfsmäßig geriggter Mast.
Die Anerkennung als Nationale Klasse erfolgt, wenn Notruf - distress call - Ein im Falle der Seenot im
eine Mindestzahl von Booten registriert ist und einheit- Funkverkehr abgegebenes Notsignal: In der Morsete-
liche Bauvorschriften vorliegen. legraphie durch die Morsezeichen SOS (...---...), im
Nautik - nautics - Schiffahrtskunde als Sammelbegriff Sprechfunk durch das Wort 'Mayday'.
aller Teilbereiche der Seefahrt, z.B. Navigation, See- Notsegel - jury sail - Eine Besegelung, die behelfs-
mannschaft, Wetterkunde sowie bestimmter Gebiete der mäßig, aber funktionssicher gesetzt wird, wenn die
Physik, Mathematik, Astronomie und Geographie. Hauptsegel beschädigt und Beisegel als Ersatzsegel
nautische Ausrüstung - nautical equipment - Alle nicht vorhanden sind.
Geräte und Einzelteile, die für die Nautik notwendig
sind. Dazu gehören neben der Navigationsausrüstung
wie z.B.Seekarte, Seebücher, Kompaß, Funkpeiler auch
Signalball, Logbuch, Ankergeschirr.
O tig geringstem Widerstand erzeugt.
optimaler Amwindkurs - optimum course
Oberdeck - upper deck - Das Deck, das den Boots- with the best distance made good to wind-
rumpf nach oben abschließt und ihm seine Festigkeit ward - Derjenige Kurs, auf dem ein Boot seine
gibt. Es kann in Längs- und Querschiffsrichtung durch- optimale Leistung auf einem Amwindkurs, d.h.
laufen oder auch durch einen Aufbau unterbrochen wer- beim Kreuzen erreicht, auf die Richtung des at-
den. mosphärischen Windes bzw. die Windachse be-
Oberflächenströmung -surface current - Die waage- zogen.
rechte Wasserbewegung in einer Meeresströmung, die optimaler Vorwindkurs - optimum down
sich nur auf die obersten Wasserschichten bis zu einer wind course - Der günstigste Winkel zwischen
Tiefe von max. 200 m erstreckt, die durch die gleichge- der Richtung des atmosphärischen Windes und
richtete Luftströmung in den großen planetarischen dem Kurs, mit dem das Boot die größte Leerge-
Windsystemen entsteht und auch Driftströmung genannt schwindigkeit erreicht.
wird. Orbitalbewegung - orbital motion - Die nahe-
Oberliek - head rope - Die obere Kante eines vierecki- zu kreisförmige Bewegung, die ein Wasserteil-
gen Segels, z.B. beim Gaffelsegel auch Gaffelliek ge- chen an der Wasseroberfläche im Seegang bei
nannt. den Wellenschwingungen während einer Wel-
offshore - vom Lande entfernt - Auf die Windrich- lenlänge in vertikaler Richtung beschreibt.
tung, auf einen Kurs oder Ziel bezogen 'vom Land ab', Orbitalströmung - orbital flow - Ein räumlich
'von der Küste weg', z.B. als ablandiger Wind. begrenzter Oberflächenstrom, der durch die Or-
bitalbewegung im Seegang entsteht. Die Orbi-
Ohnmachtssicherheit - criterion for a full life-jacket
talströmung ist auf dem Wellenberg in Fort-
- Eine Forderung für Rettungswesten, die so konstruiert
pflanzungsrichtung der Wellen, im Wellental ihr
und gebaut sein müssen, daß der Körper eines Schwim-
entgegengesetzt gerichtet und auf der Vorder-
mers unter allen Bedingungen in der Rückenlage schräg
und Rückseite der Wellen weitgehend neutrali-
im Wasser schwimmt und dabei Mund und Nase auch
Schlaf oder bei Ohnmacht sicher über der Wasser- ober- siert.
fläche gehalten werden. Orkan - hurricane - Mit dem Hurrikan sprach-
verwandte Bezeichnung für Windgeschwindig-
Okklusion - occlusion - Das Verschmelzen von Warm-
und Kaltfront in einem gealterten Tief, wenn die schnel- keiten am 32 m/sec, 118 km/h oder 64 Knoten.
lere Kaltfront die Warmfront eingeholt hat. Merkmale: Ostsee - Baltic Sea - Ca. 400.000 km² großes
Beim Herannahen fallender Luftdruck, wachsende Be- Binnenmeer, das durch Belte und Sund mit der
wölkung und auffrischender Wind, beim Durchgang Nordsee verbunden ist. Die Wassertiefe beträgt
Böen, Niederschlag und mäßige Sicht, beim Abzug im südwestlichen Teil 15 m, im nordöstlichen
rechtsdrehender und abflauender Wind, Sichtbesserung über 150 m.
nach vereinzelten Schauern und Druckanstieg. Ozean - ocean - Sammelbezeichnung für die
Olympische Klasse - Olympic class - IYRU(Internatio- drei, das Festland umgebenen Weltmeere, den
nal Yacht Racing Union auf Vorschlag des entsprechen- Atlantischen, Pazifischen und den Indischen
den Landesverbandes für die Olympischen Regatten Ozean.
ausgewählten Internationalen Klassen, zu denen eine Ozeankarte - Eine Seekarte im großflächigem
Einmannjolle, Zweimannjolle, Rennkielyachten-Klassen Maßstab von 1:5 000 000 und kleiner, an Bord
und eine Katamaran-Klasse gehören. auch 'Übersegler' genannt, die zur Wahl des Rei-
Ölzeug - oil skin - Ursprünglich mit Leinöl getränkte seweges und zum Absetzen von Kursen und
und damit wasserabweisend gemachte Schlechtwetter- Distanzen auf großen Strecken dient.
kleidung der Seeleute und Fischer, die durch moderne Ozeanographie - oceanography - Meereskun-
Regen- oder Wetterkleidung aus Gummi, Plastik oder de. Die Wissenschaft der Meeresströmungen so-
synthetische Gewebe ersetzt wurde. wie aller physikalischen, chemischen und biolo-
optimale Fahrt - optimum speed - Die größtmögliche gischen Vorgänge in den Wassermassen der
Geschwindigkeit, die ein Boot erzielen kann. Sie ist nur Weltmeere sowie der geophysikalischen Er-
bei ausreichender Windgeschwindigkeit, auf raumen scheinungen auf und unter dem Grund.
Kursen sowie mit optimalem Anstellwinkel der Segel zu
erreichen.
optimale Höhe - the course with the best distance
made good to windward - Der Kurswinkel eines Boo-
P
tes in Bezug auf die Richtung des atmosphärischen oder
wahren Windes, mit dem es die größte Höhe bei ausrei- Paddel - paddle - Ausrüstungsteil zur Fortbe-
wegung des Bootes mit Muskelkraft, ungefähr
chender Fahrt und geringer Abdrift segelt. armlang und auf der einen Seite mit einem brei-
optimaler Anstellwinkel - optimum angle of attack - ten Blatt für die Wasserarbeit, auf der anderen
Der Anstellwinkel, bei dem z.B. das Segel als aerodyna-
mit einem Handgriff versehen.
misches Profil die größte nützliche Kraft bei gleichzei-
Panamakanal - Panama Channel - Eine 81 km lange, Höhen in Richtung auf die Pole ab. Auf ca.
1914 eröffnete Wasserstraße, die den karibischen Atlan- 30°Nord und Süd steigen die Luftmassen in den
tikhafen Colon mit dem Pazifikhafen Balboa verbindet. kälteren Regionen wieder zum Erdboden ab und
Der Panamakanal verkürzt den Weg von New York nach fließen zum Äquator zurück. Diesen Luftkreislauf
Japan um ca. 4.000 sm. Er ist auf beiden Ozeanseiten nennt man den Passatring.
bis ca. 13 km landeinwärts ein Seespiegelkanal. Polarlicht / Nordlicht - Aurora - Nächtliche
Parallelogramm der Geschwindigkeiten - paral- Lichterscheinung, die über den Polarkreis hinaus
lolgram of velocities - Zeichnerische Darstellung zum nach Süden reicht. Das Polarlicht wird duch elekt-
Zusammensetzen und Zerlegen von Geschwindigkeiten. rische Entladung der Sonne hervorgerufen. Durch
Nur durch das Parallelogramm der Geschwindigkeiten das erdmagnetische Kraftfeld, das an den Polen
läßt sich z.B. die unbekannte Resultierende aus zwei be- seine stärkste Konzentration hat, kommt es 100-
kannten Geschwindigkeiten nach dem Parallelogramm- 1000 km über der Erde zu einem Aufleuchten der
satz bestimmen. Atmosphäre.
Parallelogramm der Kräfte - parallelogram of forces Positionslaterne - navigating lantern - Eine vom
- Die zeichnerische Darstellung, wie sich auf Boot oder DHI (Deutschen Hydrographisches Institut) zuge-
Segel wirkende Kräfte zusammensetzen oder zerlegen lassene Laterne, mit der die gemäß SeeStrO,
lassen. Dabei resultiert z.B. die Gesamtkraft des Segels SeeSchStrO oder BinSchStrO vorgeschriebenen
aus Querkraft oder Auftrieb und Widerstand, und sie Lichter mit ihrer Mindestragweite und der richti-
läßt sich wiederrum in eine nützliche Vortriebskraft und gen Lichtverteilung gezeigt werden können.
eine schädliche Krängungskraft zerlegen. Prau - praw/proa - Ein Doppelrumpfboot aus In-
Passat - trade wind - Ein Wind des planetarischen donesien und Polynesien, das einen schlanken
Windsystems, der im Passatring beiderseits des Äqua- Hauptrumpf hat, der Mast und Segel trägt, aber
tors ganzjährig und annähernd gleichmäßig weht. Durch nur mit einem Ausleger oder Schwimmer gebaut
die Erddrehung wird der Passat nach Osten abgelenkt, ist, der immer in Lee liegt. Eine Prau ist praktisch
so daß auf der Nordhalbkugel ein Nordost-Passat und ein Doppelbugboot und kann den Großbaum um
auf der Südhalbkugel ein Südost- Passat weht. 180° schwenken. So sind durch ein besonderes
Manöver zum Wenden alle Kursänderungen wie
Passatsegel - Speziell für die raumen Kurse im Passat
mit jedem anderen Schratsegel üblich. Abwand-
gefertigte Segel der Seekreuzer: Früher wurde ein Breit-
fock bevorzugt, die anstelle von Großsegel und Vorse- lungen hierzu: Katamaran und Trimaran.
geln gesetzt wurde. Heute zieht man eine Doppelfock Profilmast - Ein über die übliche Stromlinienform
bzw. einem Doppelspinnaker vor, deren Schoten unmit- des festen Mastes hinaus nach achtern verlängertes
telbar zur Pinne geführt werden, damit sich das Boot, Mastprofil. Ein Profilmast ist meistens auch dreh-
insbesondere bei Einhandseglern, unter Passatsegel bar angeordnet und entweder Teil eines halbstar-
selbst steuern kann. ren Segels oder wird mit einem Lattensegel gefah-
Patsch - patch - Ein auf das Segel aufgesetzter Flicken. ren.
Er soll entweder einen Riß im Segel ausbessern oder Profilsegel - Im Gegensatz zum normalen Tuchse-
zum Schutz bei stark beanspruchten Segelstücken die- gel oder Lattensegel, die mit einem weichen oder
nen. halbstarren Segelprofil arbeiten, ein Starrsegel in
Stormlinienform mit beidseitgen konvexen und
peilen - to take a bearing - Die Richtung zum Objekt,
unveränderlichen Wölbungen
z.B. einer Landmarke feststellen.
Peilscheibe - pelorus - Eine vom Kompaß unabhängi-
ge, fest mit dem Boot verbundene, meist kardanisch
(gleichbleibende horizontale Lage) aufgehängte Rich- Q
tungsrose mit Visiereinrichtung, die in der Bootslängs-
achse ausgerichtet ist und eine um 360°-Teilung hat; sie quer - athwart - Seitlich in rechtem Winkel zur
kann auch in Deckschuhen gehaltert und nach Gebrauch Kielrichtung, auch dwars genannt, im Gegesatz zu
wieder verstaut werden. längs.
Pinnenausleger - tiller extension - Hinter dem Hand- querab - abeam/abreast - Richtungsangabe dür
griff der Ruderpinne horizontal schwenkbar und über ei- eine Seitenpeilung von 90° 8' (90 Grad 8 Minuten)
nen Universal-Beschlag umklappbarer Holz- oder Me- von vorn oder achtern und eine waagerechte Rich-
tallstab, der beim Ausreiten in der hand des Rudergän- tung senkrecht zur Längsschiffs- richtung. Ein Ob-
gers liegt und beim Ruderlegen den seitlichen Abstand
jekt peil quer oder dwars z.B. an Steuerboard.
zur Pinne überbrückt. querein - abeam to - Sinngemäß wie querab, aber
Pirat - Aus Holz, Sperrholz oder GFK gebaute Zwei- als Richtung von außen auf das Boot verstanden.
mann-Jolle, die 1939 von Carl Martens konstruiert wur- Der Wind kommt von querein, wenn man einen
de und die verbreiteste Nationale DSV-Verbands- klasse
raumen Kurs segelt.
ist. querschiffs - athwart ship - In einer Linie senk-
planetarisches Windsystem - Durch die unterschiedli- recht zur Längsschiffsrichtung oder Kielrichtung ,
che Erwärmung der Erde in der Sonneneinstrahlung im rechten Winkel zu längsschiffs. Immer inner-
steigt die Luft am Öquator auf und fließt in größeren halb des Rumpfes oder an Deck verstanden und
merksam zu machen oder den zum Runden oder
von querab zu unterscheiden. Paassieren eines Hindernisses oder einer Bahnmarke
querschlagen - to broach to - Durch Fehler des Ruder- notwendigen Manövrierraum von diesem zu erhal-
gängers oder die Gewalt der nachlaufenden See bei ach- ten.
terlichem Wind verursachtes Anluven, das immer mit
raumer Kurs - reach/course with teh wind free -
extremer Krängung verbunden ist. Dabei kann das Boot
Ein Kurs mit raumen Wind auf einem Dreieckskurs
im Wellental breitseits durch den nachfolgenden Bre-
die Strecke von der Luvmarke zur Leemarke über
cher vollschlagen, kentern oder über Kopf gehen, wenn
die seitlich dazu ausgelegte Raumschots-Marke, auf
es nicht nur den Mast bricht. der mit dem Spinnaker gefahren und eine Jolle ins
Gleiten gebracht werden kann.
raumer Wind - free wind - Ein günstiger Wind, der
R raum einkommt und mit dem man nicht mehr am
Wind segelt.
Radar - radio detection - Ein Verfahren der Navigati- raume See - fair sea - Ein günstiger Seegang von
on, zur Vermeidung von Kollision und zur Beobachtung annähernd Dwarssee bis achterlicher See. Ein offe-
der Windrichtung, das die Position von Zielen und Ob- ner Seeraum mit großer Wassertiefe und weiter Ent-
jekten nach Richtung und Entfernung mit Hilfe einer fernung zur Küste.
elektrischen Echomethode zu bestimmen erlaubt. Raumschotkurs - reaching - Ein Kurs, auf dem die
Radarkarte - radar chart - Eine nautische Hilfskarte, Segel für raumen Wind geschotet sind. Dabei kann
die alle besonderen Angaben für eine Radarnavigation man mit entsprechendem Fieren und Holen der
enthält, z.B. Radarbaken. Schoten abfallen oder anluven.
Radarortung - radar location - Die Feststellung eines Raumwelle - sky wave - Freie elektromagnetische
Standortes mit Radar. In der Schiffahrt benutzt man eine Welle, die sich im Gegensatz zur Bodenwelle vom
zweidimensionale Radarortung unter Verwendung von Erdboden abhebt und von ihm unbeeinflußt im
Radarantennen, die in vertikaler Ebene schwach, in ho- Raum ausbreitet. Eine Raumwelle wird von der Io-
rizontaler Ebene jedoch stark gebündelt sind. nosphäre reflektiert, kann die Erde gegebenen- falls
Radialschnitt - radial cut - Ein Segelschnitt, bei dem mehrfach umlaufen und erreicht im Kurzwellenbe-
die Bahnen des Segeltuches radial vom Vorliek zum reich nahezu ungegreinzte Reichweite.
Schothorn verlaufen und sich der Winkel zu dem recht - right/true - Nautisch genau, richtig, gerade
Schlußfaden verändert; auch Strahlenschnitt genannt. z.B. bei recht achteraus.
Radiohorizont - radio horizon - In der Funknavigation recht achteraus - right astern - Genau in Kielrich-
der Funkhorizont als Reich- und Sichtweite eines Emp- tung achteraus.
fängers oder Senders gemäß den atmosphärischen Be-
'Recht so!' - steady! - Ein Ruderkommando, um
dingungen. z.B. nach einer Kursänderung oder Drehung den im
Radsteuerung - wheel steering - Im Gegensatz zur di- Augenblick des Kommandos anliegenden Kurs zu
rekten Steuerung eines Bootes über die Ruderpinne eine halten oder zu steuern.
indirekte, bei der das Ruder über Steuerrad, Steuerseile
'Ree!' - 'lee O!' - Das zu einem einzigen kennzeich-
und einen Ruderquadranten auf dem Ruderschaft be-
nenden Laut zusammengezogene Kommando 'Ruder
dient wird. Daneben gibt es noch andere mechanische
nach Lee!', das auf größeren Yachten und Segelschif-
oder hydraulische Steuereinrichtungen. fen der Schiffer sowohl für den Rudergänger als
Raffee - raffee - Ein Beisegelauf Rahseglern oder bei auch für die Crew gibt. Auf einer Jolle oder einem
Benutzung einer Breitfock, das von den Nocken der Rah Seekruezer erteilt es der Rudergänger selbst, wenn
bis zum Masttopp gesetzt wurde und die Form eines fla- das Boot nach dem Kommando 'Klar zum Wenden!'
chen Dreiecks hatte. andreht und die Fockschot losgeworfen werden soll,
Rah - yard - Lange, kräftige Spiere, die in der Mitte damit das dann luvgierig werdende Boot schneller
waagerecht an der Vorkante des Mastes befestigt und uns sicherer über Stag geht.
seitlich schwenkbar sowie in der Höhe verstellbar auf Reederei - shipping company - Nach dem Handels-
einem Rack angeschlagen ist. recht eine Gesellschaft zum gewerbsmäßigen Trans-
Rahsegel - square sail - Rechteckiges Segel, das an ei- port von Personen und Güter mit See- und Bin-
ner Rah gefahren wird. Die obere Kante heißt Kopf, die neschiffen.
Seiten Lieken und die Unterkante Fuß. Reff - reef - Der Teil des Segels, der zum Reffen
Rahtakelung - square rig - Eine Takelage mit Rahse- eingerichtet ist oder die Art des Reff, auch Reffein-
geln als Hauptsegeln, die in der Zeit der Segelschiffahrt richtung genannt. Urspünglich sprach man vom ers-
benutzt wurde und sich in der prinzipiellen Seemann- ten oder zweiten Reff, entsprchend der unteren oder
schaft und Segeltechnik grundlegend von der Handha- oberen Reffleiste, bis zu der das Segel beim Reffen
zum Baum gefiert und das Reffbändeln eingebunden
bung der Schratsegel unterscheidet, die Yachten führen.
Raum! - hailing for room - Beim Rennsegeln üblicher wurde.
und durch die Wettsegel- bestimmungen geforderter Zu- reffen - to reff - Zeitweiliges Verkleinern der Segel-
ruf, um ein anderes Boot auf das eigene Wegerecht auf- fläche, hauptsächlich des Großsegels, bei wachsen-
der Windgeschwindigkeit. Um die gefährliche Arbeit Rhe - Ältester deutscher Segelclub, der am 7.2.1855 in
des Reffens an Deck zu vereinfachen und die Arbeits- Königsberg (Ostpreußen) von vorwiegend jungen Seg-
zeit zu verkürzen, wurden zunehmend moderne Reffein- lern mit einer eigenen 'Segelzeitung des Rhe' gegründet
richtungen entwickelt. Z.B. Bindereff, Rollreff, Feder- wurde. Damit ist die Geburtsstunde des deutschen
reff. Sportsegelns gesetzt.
Refraktion - refraction - In der astronomischen Navi- Richtiger Kurs - 1. proper course - Im Sinne der Wett-
gation die zu beachtende Strahlenbrechung, mit der die segelbestimmungen jeder Kurs, den eine Yacht nach
aus dem Weltall kommenden Lichtstrahlen durch die dem Startsignal in Abwesenheit anderer Yachten segeln
Lufthülle über der Erde abgelenkt werden. würde, um so schnell wie möglich durchs Ziel zu gehen.
Regatta - regatta - Wettfahrtreihe, die aus mehreren - 2. true course - Bei der Kursverwandlung ist der recht-
weisende Kurs ein Richtiger Kurs, und gegenüber dem
Rennen besteht.
Kompaßkurs wird auch der mißweisende Kurs als Rich-
Regattabahn - race course - Der durch Bahnmarken tiger Kurs bezeichnet, aber natürlich nur im relativen
gekennzeichnete Kurs für eine Regatta. Je nach zu fah-
Sinne.
rendem Kurs z.B. Seeregatta oder olympischer Kurs
RORC-Formel - RORC-rule - Rennwert-Formel des
gibt es Unterscheidungen.
Royal Ocean Racing Club, der 1925 in England gegrün-
Regattasegeln - racing/regatta sailing - Sportlicher det wurde und der Initiator der wichtigsten internationa-
Wettkampf in Booten, der mit fliegendem Start begon-
len Hochseerennen ist.
nen und mit dem Zieldurchgang beendet wird.
Round-Britain-Rennen - Round-Britain-Race - Seit
Registriernummer - distinguishing number - Die 1966 alle vier Jahre ausgetragenes Etappenrennen um
Nummer im Großsegel eines Bootes, die seine Identität, die britischen einschließlich der Shetland-Inseln für
ggf. in Verbindung mit anderen Segelzeichen wie Natio- Seekruzer mit zwei Mann Besatzung. Start und Ziel in
nali- tätskennzeichen und Klassenzeichen, kennzeich- Plymouth und Zwangsstopp von 48 Stunden in jedem
net. Etappenhafen; Crosshaven, Castle Bay, Lerwick, Har-
Reibungswiderstand - frictional resistance - Der bei wich.
der Fahrt durch das Wasser am Bootsrumpf und durch Rückdrehen des Windes - backing of the wind - Än-
die Luftreibung am Segel hervorgerufene Widerstand, derung der Windrichtung entgegen dem Uhrzeigersinn,
der Teil des Gesamtwiderstandes an Rumpf und Segel
d.h. linksdrehend, auch Krimpen des Windes genannt.
ist. Der Reibungswiderstand ist hauptsächlich von der
Rauhigkeit der Oberfläche, von der Wasser- bzw. Luft- Ruder - rudder - Kurzbezeichnung für die gesamte Ru-
geschwindigkeit und von der Größe der benetzten Ober- der- oder Steuer-Einrichtung eines Bootes und die dreh-
fläche abhängig. bare, blattartige Fläche hierzu unter dem Heck.
Reihleine - lace/lacing line - Dünne lange Leine oder Runden einer Bahnmarke - rounding of a mark - Bei
mehrere kurze Enden zum Anreihen des Segels an Mast einer Regatta nach den Segel- vorschriften an der richti-
oder Baum, wenn es nicht an Rutschern befestigt ist gen Seite einer Bahnmarke herumsegeln, aber diese im-
mer mit Schotenbedienung oder Segelmanöver verbun-
oder in eine Keep eingezogen wird.
dene Kursänderung auch ohne Verlust an Höhe und Ge-
Reinschiff - clean ship - Das Reinigen des Bootes, im
schwindigkeit vornehmen.
Hafen oder auf See, von Deck oder Kajüte, mit Seewas-
Rutscher - slide/traveller - Sammelbezeichnung für
ser, Dweil, Feudel, Leuwagen und anderen Geräten.
alle, auf Gleitschienen o.ä. rutschenden oder gleitenden
Reißleine - Eine Gummileine mindestens doppelter Beschläge, die entweder mit dem Segel verbunden sind
Vorliekslänge, an der kurze Enden mit Hakenbeschlägen (Mast-, Baumrutscher) oder zum Verstellen des Hole-
befestigt sind, um ein Segel beliebig oft einbinden zu punktes auf der Großschotschine(Traveller) oder der
können Fockschotschine dienen.
Relationship - Be part of the challenge - Virtual crew
...global trip - Selbstgebauter TRIMARAN der Fach-
hochschule in 78120 Furtwangen im Schwarzwald
relative Segelfläche - relative sail aerea - Ein Kriteri- S
um für das Erkennen von Lestungen und Eigenschaften
eines Bootes durch die Beziehung wichtiger Hauptab- Sandwich-Bauweise - sandwich construction - Boots-
messungen zueinander, in diesem Falle der vermessenen bau-Methode aus GFK: Zwischen zwei Deckschichten
oder Am-Wind-Segelfläche(/m²) zur Verdrängung(Ge- aus GFK mit großer Festigkeit ist leichtes Kernmaterial
wicht/t) des Bootes. einlaminiert, das für einen überall gleichen Abstand
Rennsegeln - racing - Kurzform für Regattasegeln, ei- sorgt. Gute Isolation - günstiges Verhältnis zwischen
nen wichtigen Teilbereich des Segelsportes, im Gegen- Steifigkeit und Gewicht.
satz zum Fahrtensegeln. Schäfchen-Wolke - altocumulus sky - Dünne, hohe
Rettungsbake - refuge beacon - Für Schiffbrüchige an und helle Wolke in Form kleiner Ballen, die meistens
weit vorgeschobenen Plätzen der Küste aufgestellte Zeichen einer nahenden Warmfront ist und in langsam
Bake, die einen über eine Leiter erreichbaren Aufent- ziehenden Schichten schönes Wetter, in schneller zie-
haltsraum mit Notproviant und Trinkwasser besitzt. henden Bänken schlechtes Wetter ankündigt.
scheinbarer Horizont - sensible horizon - Im Gegen- Seefahrt - seafaring, sea navigation - Über den kom-
satz zum sichtbaren Horizont, der Kimm, die Blickebe- merziellen Begriff Schiffahrt hinausgehende Bezeich-
ne, die senkrecht zum Lot durch das Auge des Beoba- nung der mit dem Befahren der See verbundenen Angel-
cherters bis zur Himmelskugel geht. Dieser verläuft pa-
rallel zum wahren Horizont, der ebenfalls senkrecht egenheiten zum Ausdruck kommt.
zum Lot, aber durch den Erdmittelpunkt gezogen ist. Seefahrtkreuzer - off-shore cruiser - Seit ca. 1930 in
scheinbarer Wind - apparent wind - Der an Bord ei- mehreren nationalen Klassen in Deutschland benutzte
nes fahrenden Bootes wahrgenommene Wind, der Seekreuzer, die heute Altersklassen sind.
gleichzeitig als wirksamer Segelwind die Windenergie
Seefunk - maritime radio - Der Funkverkehr zwischen
liefert, mit dem die Segel in Verbindung mit Rumpf und
einer Seefunkstelle und einer Küstenfunkstelle oder
Takelage fär die Fortbewegung des Bootes sorgen.
zwei Seefunkstellen. Der Seefunk wird im Kurzwellen-,
Schiff - ship - Physikalisch betrachtet ein Fahrzeug, das Mittelwellen-, Grenzwellen- und UKW-Bereich abge-
nach dem Archimedischen Prinzip auf dem oder im wickelt und dient der Übermittlung von Not-, Einlauf-
Wasser schwimmt. Im Sinne des Schiffssicherheitsver- und Auslaufmeldungen, für die Übermittlung von An-
trages und anderer internationaler Vereinbarungen ein weisungen von Behörden, Reedereifunk und für die Ab-
Wasserfahrzeug, das zur Beförderung von mehr als 12 wicklung von privatem Telegraphie- und Telefonie-Ver-
Personen oder von Fracht verwendet wird. kehr.
Schiffsregister - register of shiping - Ein vom zustän- Seekarte - sea chart, nautical chart - Kartographische
digen Amtsgericht des Heimathafens, des Eigner-Wohn- Darstellung eines begrenzten See- oder Küstengebietes
sitzes oder an einem beliebigen anderen Ort geführtes nach eines begrenzten See- oder Küstengebietes nach
Register, das öffentlich Auskunft über das Eigentum an der winkeltreuen und flächenähnlichn Mercator-Projek-
einem Schiff gibt. tion, in der die Loxodrome und damit die Kurslinie als
Schiffstagebuch - log book - Das auf einem Schiff ge- Gerade erscheint und alle Peilungen als gerade Linien
eingetragen werden können.
setzlich vorgeschriebene offizielle Tagebuch, auch Log-
Nördlich und südlich der Mittelbreite weicht das Mass-
buch oder Journal genannt, in das alle Daten der Navi-
stabsverhältnis geringfügig ab; Distanzen müssen daher
gation, der Meteorologie, auf Segelschiffen alle Anga-
am linken oder rechten Kartenrand etwa auf der glei-
ben zur Segelführung sowie alle Ereignisse und beson-
chen Breite gemessen werden.
dere Vorkommnisse eingetragen werden. Inhalt: Eine Seekarte enthält alle wichtigen Unterlagen
Schleuse - lock, to lock - Wasserbauwerk mit einer für die Navigation, z.B. die Wassertiefen und Tiefenlini-
oder mehreren Kammern, das den Übergang eines Boo- en, Angaben über Grundbeschaffenheit, Untiefen, Klip-
tes oder Schiffes von einem tieferen zu einem höheren pen, Riffe, Wracks, Strömungen, Sperrgebiete, Seezei-
chen, Leuchtfeuer, Heulbojen und andere Messungen
Wasserspiegel ermöglicht.
eingetragen sind.
Schothorn - clew, clue - Die achtere untere Ecke eines Auch Angaben zu einem Leuchtfeuer,
Segels, wo sich Unterliek bzw. Baumliek und Achter- z.B. Fl.WRG. 16m 13-9M = Flash white red green, 16
liek treffen. m hoch, Lichtstärke 13 Meilen für weisses Licht und bis
Schwert - centreboard, leeboard - In einem Schwer- 9 Meilen für farbiges Licht.
kasten absenkbare Platte zur Verminderung der Abdrift Seemeile - sea mile - Natuisches Längenmass, das
eines Schwertbootes. Jedes Schwert ist mit einem durch die Grösse der Bogenminute auf einem Gross-
Schwertfall ausgestattet, damit es auf jeder beliebigen kreis der Erdkugel des Erdumfangs gegeben ist. Durch
Tiefe gehalten oder auch ganz in den Schwertkasten ein- ein Vereinbarung des Internationalen Hydrographical
geholt werden kann. Bureau Monaco wird als 'International Nautical Mile'
ein Wert von 1852m angenommen. Nur die britische
Schwimmweste - life jacket - Gemäss den SOLAS- Mile beträgt 1853,18 m. Aus einer Seemeile ergibt sich
Bestimmungen eine ohnmachtsichere Rettungsweste aus
die Geschwindigkeit sm/h = 0,5145 m/sec.
einem massiven Feststoff, der im Frischwasser mindes-
Seeschiffahrtstrassenordnung(SeeSchStrO) - german
tens 24 Stunden lang seine Tragfähigkeit von 8kg be-
collicion regulations - Polizeiverordnung für den Ver-
hält. Dabei muss der Kragen so ausgebildet sein, dass
kehr auf den deutschen Seeschiffahrtstrassen. Sie enthält
die Schwimmweste den Schwimmer in einer stabilen
u.a. Schiffahrtzeichen, Sichtzeichen und Schallsignale
Rückenlage und seinen Kopf auch in bewusstlosem Zu-
der Fahrzeuge, Fahrregeln und ergänzende Vorschriften
stand sicher über dem Wasserspiegel hält. für den Nord-Ostsee-Kanal. Ausserdem sind hier weite-
See - sea - Ein vielfach benutzetes Wort, mit dem nicht
re schiffahrtspolizeiliche Anordnungen angeschlossen.
nur das Meer oder die hohe See, die man befährt, son-
Seestrassenordnung(SeeStrO) - International regula-
dern auch der Seegang oder einzelne, an Deck gelan-
gende Welle bezeichnet sind. tions for preventing Collisons at Sea - Mit der Be-
Seeamt - marine Court - Eine von den obersten Län- zeichnung 'Regeln zur Verhütung von Zusammenstössen
derbehörden geschaffene Einrichtung zur Untersuchtung auf See' als Anlage B ein Teil des Internationalen
von Seeunfällen, die in Deutschland z.B. in Emden und Schiffssicherheitsvertrages, der das Wegerecht auf See
Hamburg besteht. regelt.
Seewind - onshore wind - Durch thermische Einflüsse
bei starker Soneneinstrahlung an der Küste in der Regel SOS-Ruf - SOS-Call/distress-call - Seit 1912 als inter-
nur tagsüber wehender auflandiger Wind geringer nationales Notzeichen im Falle der Seenot sowohl als
Windgeschwindigkeit, der seine grösste Stärke mit max. Lichtzeichen, Funkzeichen oder Schallzeichen einge-
4 am frühen Nachmittag erreicht und zum Abend wieder führt. Der auffallende Rhythmus von abwechselnden
abflaut. kurzen und langen Signalzeichen mit diesen optisch und
Segelboot - sailing boat - Ein kleines Fahrzeug, das akustisch eindringlichen Morsebuchstaben ... --- ...
sich durch Windenergie und mit Hilfe von Segeln fort- Definiert S als 3 Punkte , O als 3 Striche und S als 3
bewegt. Früher hauptsächlich als Fischerboot, heute als Punkte!
Yacht zum Regatta- und Fahrtensegeln benutzt. Steuerbord - starboard - Recht an Bord und rechts
Segelfläche - sail area - Der Flächeninhalt des Segels. ausserhalb vom Boot, von achtern nach vorn gesehen.
Dabei unterscheidet man die tatsächliche Segelfläche Steuerkurs - steered course - Der am Magnetkompass
für jedes einzelne Segel (die sich aus dem Segelriss und oder Steuerkompass anliegende Kurs, der durch einen
durch das von den Lieken gebildete Dreieck berechnen einfachen Rechenablauf den rechtweisenden Kurs er-
lässt) und der Gesamt-Segelfläche. gibt. Natürlich kann auch umgekehrt vom vorhandenen
rechtweisenden Kurs zum Magnetkompasskurs gerech-
Segeldruckpunkt - centre of pressure of sails - Der
net werden.
Kraftangriffspunkt des Segels, der keine konstante Posi-
Hierbei sind die Ablenkung und die Missweisung zu be-
tion hat und nicht identisch mit dem Segelschwerpunkt
rücksichtigen.
ist. Seine Lage ist von der Segelwölbung, von der Wind-
Ablenkung (Ein Magnetkompass wird durch Eisenteile
geschwindigkeit und dem Anstellwinkel abhängig. Bei
wie Motor, Anker, Eigenmagnetismus abgelenkt,
gleichem Seitenverhältnis liegt er bei einem flachen Se-  
        !"#%$& '(  "(   )
gel höher als der Segelschwerpunkt und mehr zum Vor-
len für die Schiffe erstellt.
liek, bei einem bauchigen Segel mehr zum Achterliek,
Missweisung (Die durch den Erdmagnetismus bewirkte
und er wandert bei einem über den optimalen Anstell-
Ablenkung der Kompassnadel von der rechtweisenden
winkel hinaus vergrösserten oder verkleinerten An-
Nordrichtung. Auf Seekarten gibt es hierzu eine Miss-
strömwinkel nach achtern. weisungsrose, eine Kompassrose, die die Missweisung
Segelschiff - sailing/sail ship - Im Gegensatz zum Se- für das entsprechende Seegebiet und ihre järliche Ände-
gelboot ein Schiff mit einem Rumpf aus Stahl oder rung angibt.
Massivholz, das sich durch Segel fortbewegt. Bis zur
Erfindung der Dampfmaschine und dem Bau von
Dampfern einziges Transportfahrzeug über die Welt- Beachte:
In eine Seekarte dürfen nur rechtweisende Kurse einge-
meere.
tragen werden!
Segelschule - sailing school - Gewerbliche Ausbil-
dungsstätte, um das Segeln zu erlernen.
Selbststeueranlage - self-steering gear - Mechanische, T
elektrische oder andere Einrichtung, mit der die Arbeit
des Rudergängers überflüssig gemacht wird. Mit einer takeln - to rig - Im Sinne von auftakeln: Die Takelage
Selbststeueranlage kann ein Boot auch allein seinen ein- in einen betriebsklaren Zustand bringen, Masten setzen
mal eingestellten und gewünschten Kurs halten. und aufriggen, das stehende Gut anbringen und sichern,
Sextant - sextant - Winkelmessgerät zur Schiffsortbe- das laufende Gut so herrichten, daß man die Segel set-
stimmung, in der astronomischen Navigation für die zen kann.
Höhenmessung eines Gestirns über der Kimm, in der Taifun - taiphoon - Tropischer Wirbelsturm, der in den
terrestrischen Navigation für die Höhenmessung von Monaten Juli bis Oktober im ostasiatischen Teil des Pa-
Landobjekten oder die Messung des Horizontalwinkels
zifischen Ozeans auftritt.
zwischen zwei Punkten. Talje - tackle - Eine Kombination von Tauwerk und
Sichtweite - geographic range (of a light) - Die geo- Blöcken, um nach dem Prinzip eines Flaschenzuges mit
graphische Sichtweite ist die Entfernung, in der bei relativ einfachen Hilfsmitteln die Arbeit zu erleichtern.
Nacht und guter Sicht ein Leuchtfeuer, am Tage ein See- Tauwerk - ropes/cables - Sammelbezeichnung für alle
zeichen für einen Beobachter mit bestimmter Augeshö- an Bord benutzten Leinen, Trossen, Drahtseile, die man
he eben noch 'in der Kimm' sichtbar ist. wie folgt unterscheidet: Nach dem Material Stahl- oder
Signalflaggen - international code flags - Aus Flag- Draht- und Faser-Tauwerk.
gen, Doppelstandern und Wimpeln gebildetes Flaggen- Teak-Holz - teak wood - Aus Ostindien und Burma so-
alphabet zur optischen Nachrichtenübermittlung auf See wie Indonesien stammendes Massivholz mit dem kleins-
und in der Schiffahrt nach dem Internationalen Signal- ten Schrumpfwert aller bekannten Bootsbauhölzer, das
in hohem Grade fäulnisfest und weitgehend immun ge-
buch. gen tierische Holzschädlinge ist, sich mit unverzinktem
SOLAS - Abkürzung für die 'International convention Eisen verträgt und soger eingeschlagene rostige Nägel
for the Safty of Life and Sea'. vor weiterer Korrosion schützt.
Teamsegeln - team racing - Eine Sonderform des Re- fahrzeug-Führerschein Klasse 3 und mit einer Höchstge-
gattasegelns, be der Mannschaften aus z.B. je 3 Jollen schwindigkeit von 80 km/h unter Beachtung der vom
gegeneinander segeln. PKW-Typ abhängigen Gesamtgewichte gefahren wer-
terrestrische Navigation - terrestrial navigation - Na- den darf.
vigation an der Küste mit Hilfe von Landmarken und Transatlantik-Rennen - Transatlantic Race - Eine
anderen Punkten der Erde, dem Grund und der auf ihm Transozeanregatte über den Nordatlantik. Das erste
verankerten schwimmenden Seezeichen, zum Unter- Rennen fand 1866 von den USA nach England mit gro-
schied zur astronaomischen und Funknavigation. ßen Yachten (Lüa 33m) statt.
Teufelsklaue - sling dogs/dewils claw - Rechtwickliger Trans-Ocean-Medaille (TOM) - Trans-Ocean-Medal
Stahlbügel mit einem Ende aus Draht- oder Fasertau- - Seit 1970 jährlich mehrfach vergebene Auszeichnung
werk, der zum Halten oder Einholen mit einer entspre- für besondere Leistungen im Hochseesegeln. Die TOM
chenden Ausnehmung über ein Kettenglied greifen wird Ende November jedes Jahres in Cuxhaven verlie-
kann. Eine Teufelsklaue kann auch als Kettenstopper hen.
dienen, wenn ihre Öffnung nach dem Einlegen der Kette Transozean-Regatte - Trans-Ocean Race - Für See-
durch einen Überfall sicher zu schliessen ist. segler in Jahresabständen regelmäßig oder unregelmä-
Tidenstrom - tidal stream/current - Die durch die ßig veranstaltete Rennen, die über Distanzen von mehr
Tide verursachte und mit Ebbe und Flut in ihrer Rich- als 1000 sm laufen und von einer Seite des Ozeans zur
tung wechselnde Wasserströmung, die man für viele Ge- anderen verlaufen oder weiträumige Ozeanteile über-
biete der Erde aus einem Tidenatlas entnehmen kann. spannen.
Tiefgang - draught/draft - Der senkrechte Abstand von Trapez - flying trapeze - Nicht korrekt auf die geomet-
Unterkante Kiel bis zur Wasserlinie. rische Figur, aber sinngemäß auf das bekannte
Tiefsee - deep sea - Die Meeresgebiete mit einer Was- Schwunggerät für Turnübungen bezogene Vorrichtung,
die aus einem Trapezdraht und dem Trapezgürtel bes-
sertiefe von mehr als 800m.
teht. Mit dem Trapez kann der Vorschotmann auf einer
Topp - masthead - Allg. Spitze, insbesondere bei Mast Jolle den lebenden Ballast wirksamer zur Erhaltung der
und Stenge, aber auch bei Seezeichen oder tonnen, die Querstbilität einsetzen. Auch das fliegende Trapez ge-
mit Toppzeichen, Topplicht, Topplaterne, Topptakelung
nannt.
u.a. benutzt wird.
Trapezgurt - trapeze belt - Der Hüftgurt, der den Vor-
Topp und Takel - to scud with bare poles - Ohne Se-
schotmann bei seiner Arbeit im fliegenden Trapez hält.
gel vor dem Wind laufen und nur den Winddruck an der
Takelage zur Fahrt benutzen oder in Kaufe nehmen. Traveller (engl.) - Laufkatze - Englisches Fachwort für
Dieses Lenzen von Topp und Takel ist im Sturm mit der den schnell auf der Travellerschiene hin und her gehen-
Benutzung von Nachschleppleinen und Treibanker ver- den, im Gegensatz zu einem Rutscher oder Schlitten mit
bunden und neben dem Beiliegen eine Möglichkeit, Laufrollen versehenen Beschlag, der den Fußblock der
Großschot hält. Der Traveller kann nicht verkanten,
schweres Wetter auf See zu überstehen.
wenn er beim Wenden von einer Seite auf die andere
Törn - turn lay - Bei der Arbeit mit Tauwerk im Sinne läuft, und kann durch Travellerleinen für den richtigen
der Drehung oder Windung um eine Achse benutzt. Segeltrimm oder durch Stopper auf jeder beliebigen
Tornado - tornado - Ein hauptsächlich an der Südküste Distanz bei seiner Hin- und Herbewegung querschiffs
der USA auftretender, einer Trombe ähnlicher Wirbel- arretiert werden.
sturm mit einem Zentrum von nur 300 bis 500 Metern Travemünder Woche - Eine der Nordsee-Woche bzw.
und einer Lebensdauer von wenigen Minuten, der je- Kieler Woche ähnliche Segelsport- veranstaltung mit
doch auf seiner kurzen Bahn schwere Verwüstungen Regatten in zahlreichen Bootsklassen, die jährlich im
hinterläßt. Juli/August mit olympischen Kursen in der Lübecker
Tornado - Von Rodney March 1966 konstruierte Kata- Bucht ausgetragen wird.
maran-Klasse der B-Division, die in Sperrholz oder Trimaran - trimaran - Analog zu Katamaran ein Drei-
GFK gebaut wird, als Internationale Klasse anerkannt rumpfboot. Der im allgemeinen einen längeren und brei-
und seit 1976 Olympische Klasse ist. teren Mittelrumpf trägt die Kajüte. Die Schmalen, wie
Totenflaute - dead clam - Völliges Fehlen eines Wind- Ausleger gebauten und meist kürzeren Seitenrümpfe
zuges, Windstärke 0, vollkommene Windstille. oder Schwimmer sind nur Auftriebsbehälter des flachen,
Tragflügelboot - hydrofoil craft - Mit breiten Seiten- starren Bootsgerüstes. Ein Trimaran verbindet die Vor-
gestellen ausgerüstete Jollen, an deren Rumpf stufenför- teile großer Stabilität und geringer Wasserwiderstand.
mig übereinander metallende Tragflügel angeordnet Kreuzertrimarane haben sich als seetüchtig bewährt. Sie
sind. Bei ausreichend hoher Bootsgeschwindigkeit, die konnten sich auch bei Transatlantikrennen durch überle-
nur von sehr leichten Booten mit übergroßer Segelfläche gene Schnelligkeit auszeichenen.
erreicht wird, erhaltendie Wassertragflügel hydrodyna- Trolley (engl.) - Bootskarren - Leichter, von Hand be-
mischen Auftrieb, so daß sich der Rumpf über die Was- tätigter Bootstransportwagen mit dem Jollen über eine
seroberfläche heben und nur von den Tragflügeln getra- Rampe zu Wasser bringen und in den Bootspark zurück-
gen werden kann. fahren kann.
Trailer - Bootsanhänger - Für den Straßentransport zu- Tropen - tropics - Wörtlich eigentlich 'die Wende' und
lassungsfreier Transportanhänger, der mit einem Kraft- daraus das Gebiet beidseits des Äquators bis zum nörd-
lichen und südlichen Wendekreis der Sonne. Die Tropen
bezeichnen geographisch alle Orte, in dem die Sonne
U
am Mittag im Zenit stehen kann. In diesem Äquatorgür- Uferfeuer - Meistens mehrere Leuchtfeuer die den Ver-
tel der Erde herrscht feucht-heißes Klima mit starker lauf eines Ufers kennzeichnen.
Temperaturänderung zwischen Tag und Nacht, aber ge-
ringer Temperaturschwankung zwischen Sommer und umlaufender Wind - variable wind - Meist schwacher
Winter. Wind ohne bestimmbare Windrichtung.
tropischer Wirbelsturm - tropical cyclone - In den umspringender Wind - shifting wind - Bei frischem
Tropen enstehende Orkane, die aus gleichartigen Luft- Wind die plötzliche Änderung der Windricthung beim
massen bestehen, keine Fronten wie die Sturmtiefs ha- Durchzug einer Front.
ben, eine geringen räumliche Ausdehnung besitzen, aber Ungleichheit - tidal inequality - In der Gezeitenkunde
durch ihre große Wingeschwindigkeit über eine verhee- die astronomisch bedingte Abweichung in der Zeit und
rende Windkraft verfügen. Die Zugrichtungen der tropi- in der Höhe von dem entsprechenden Mittelwert einer
schen Wirbelstürme mit ihren regional unterschiedli- Tide. Die tägliche Ungleichheit mit unterschiedlichem
chen Namen wie z.B. Hurrikan, Taifun, Willy-Willy Morgen- und Abendhochwasser bzw. -niedrig- wasser
werden in der gefährlichen Jahreszeit überwacht und für ist auf die unterschiedliche Monddeklination, d.h. die
eine entsprechende meteorologische Navigation be- wechselnde Position des Mondes über der Erde zurück
kanntgegeben, damit man mit dem Kurs das gefährliche
zu führen, wenn er den Erdball umkreist.
Viertel vermeiden kann.
unkenterbar - non-capsizable - Ein Boot ist unkenter-
Troposphäre - troposphere - Die erdnahe Schicht der bar, wenn es im eigentlichen Wortsinn nicht kentern,
Atmosphäre, in der lebhafte Vertikalbewegungen der d.h. 'umkippen' kann. Man versteht unter 'unkenterbar'
Lufmassen stattfinden und sich dasWettergeschehen ab- jedoch ein Boot, das sich nach einer Krängung um 90°
spielt. wieder selbst aufrichtet, d.h. bis zum Kentern überliegen
Tuchsegel - Ein Begriff, der nur benutzt wird, um ein kann und das trotzdem in seine aufrechte Schimmlage
Segel aus üblichem Segeltuch von Profilsegeln, Starrse- zurückkehrt.
geln oder halbstarren Segeln zu unterscheiden Untiefentonne - shoal buoy - Ein schwimmendes See-
zeichen, das eine Untiefe bezeichnet und in Form, Farbe
und Toppzeichen nach der international einheitlichen
Ü Untiefen- bezeichnung kenntlich ist.

über alles - over all - Bei maßangaben der Länge oder


Breite ursprünglich im Sinne von 'über alle mit dem V
Rumpf fest verbundenen Teile', einschließlich Klüver-
baum, Scheuerleiste, Heckausleger und andere Bauteile. Verbund-Bauweise - sandwich construction - Boots-
Überholer - overtaking vessel - Ein Überholer ist im bau aus massiven GFK-Aussenwandungen mit einlami-
Sinne des Wegerechts ein Fahrzeug, das sich aus einer niertem Kernmaterial aus leichtem, schubsteifem Mate-
Richtung nähert, die mehr als zwei Strich achterlicher rial, vorwiegend als Sandwich-Bauweise bekannt. Die
als querab liegt, d.h. aus einer Bordpeilung von mehr als Güte einer Verbund-Konstruktion ist hauptsächlichvon
112,5 ° zu jeder Seite. der richtigen Bindung der Deckschichten aus Roving
über-Kopf-gehen - pitch poll - Ein Unglücksfall, wenn oder Glasmatten mit dem Kern abhängig.
ein Boot bei achterlicher See mit zu viel Segelfläche Verdränger - displacement boat - Ein Boot, das auch
oder nur vor Topp und Takel läuft, die Brecher im hohen in Fahrt immer nach dem archimedischen Prinzip
Seegang das Heck anheben, das Vorschiff dabei ins schwimmt und das von ihm erzeugte Wellensystem we-
Wasser drücken und sich das Boot durch Anluven und gen seines Gewichtes nicht verlassen kann. Im Gegen-
Überholen, halb überschlagend, in die See hineindreht. satz zum Gleitboot hat jeder Verdränger eine maximale
Diese unerwartete Bootsbewegung beim Ozeansegeln Rumpffahrt, die er nicht überschreiten kann.
überlebten nur wenige Segler. verfahren - to fleet - Eine Leine voneinem Befesti-
über Stag gehen - to tack - Ältere Bezeichnung für den gungspunkt zu einem anderen bringen, z.B. einen Fest-
Wechsel der Windseite durch Wenden, wenn ein Boot macher von einem Poller auf einen anderen verfahren,
auf den anderen Bug geht. auch mit einem Beiboot, oder eine Vorschot von einem
übertakelt - overrigged - Die Bezeichnung eines Boo- Holepunkt zum anderen bringen.
tes, das entweder zu viel Segelfläche oder eine zu hohe verholen - to haul - Ein Boot ohne Segel und Motor
und schwere Takelage führt. Rennyachten sind oft über- von einem Liegeplatz zu einem anderen, zu einem An-
takelt, während Seekreuzer demgegenüber auch unterta- kerplatz, an einen Slip o.ä. bringen und es dabei mit
kelt sein können. Kennzeichnend hierfür ist die relative Festmachern, Winden, anderen Vorholeinen, mit Boots-
Segelfläche. haken, von Hand oder nur mit dem Anker bewegen.
verkatten einen Anker - to back an anchor - Einen
bereits ausgebrachten Haupt-Anker durch einen zweiten
Wurf- oder Reserveanker verstärken, indem man ihn an
derselben Kette oder Trosse ansteckt und ausbringt.
Man verkattet die Anker, wenn durch Seegang oder im gefahren werden, die abhänging von Windstärke und
Sturm der Ankerplatz unsicher wird, insbesondere auf Segelstellung oderKurs zum Bordwind verschiedene
Legerwall oder bei schlechtem Ankergrund, doch leistet Größen und Formen haben. Von den Vorsegeln zählt die
ein Ankergewicht oder Gleitgewicht oft die gleichen- übliche Arbeitsfock oder eine mittlere 'Genua' zu den
Dienste. Hauptsegeln, die großeren wie Reacher, Star-Cut oder
Vermessung - measurement - Die genaue Prüfung ei- Spinnaker bzw. die kleineren wie die Sturmfock zu den
nes Klassenbootes oder Ausgleichers durch einen aner- Beisegeln.
kannten Vermesser und nach den entsprechenen Ver- Vorstag - fore stay - Auf Yachten mit Kuttertakelung
messungsvorschrifen, um z.B. einen Klassennachweis das vordere Stag, an dem der Klüver gefahren wird, im
zu erbringen, mit dem ein Meßbrief ausgestellt werden Gegensatz zum Fockstag. Bei einer Sluptakelung kann-
und die Segelnummer oder Registriernummer erteilt man das Vorstag auch als Fockstag und umgekehrt be-
werden kann. versegeln - to deviate from the course - zeichnen.
Nautisch allgemein: von einem Hafen zum anderen se- Vorwindkurs - run - Ein Kurs mit aufgefierten Schoten
geln. Dabei gegebenenfalls auch vom Kurs abkommen, genau in Richtung der Windachse, auf dem das Segel
das Ziel verfehlen. nicht mehr als aerodynamisches Profil umströmt wird,
vertäuen - to moor, to make fast - Im Gegensatz zum sondern weitgehend nurals Windfang arbeitet und der
Festmachen an einem Liegplatz das Festlegen mit Bug relative Bordwind um den Betrag der Fahrt schwächer
und Heck zur Pier und nur mit einem Heck- bzw. Bug- als der umgebene atmosphärische Wind ist. Auf einem
anker, mit Trossen zu Bojen, Pfählen oder mit Leinen Vorwindkurs werden daher die größten Beisegel gesetzt,
voraus und achteraus zu Bojen, Dalben und Ankern. aber dennnoch erreicht hier das Boot nicht die gleiche
470er / 420er - Aus GFK gebaute Zweimann-Jolle und Geschwindigkeit wie bei Dreiviertelwind.
Int. Klasse.
Viskosität - viscosity - Im Bootsbau aus GFK die Zäh-
flüssigkeit des Polyesterharzes. Man benötigt niedrige W
Viskosität, wenn das Harz in poröse Oberflächen ein-
dringen soll, und hohe Viskosität, wenn an steilen, glat- wahrer Horizont - true horizon - Die durch den Erd-
ten Formflächen Tränenbildung durch abfliessendes mittelpunkt verlaufende Ebene senkrecht zum Lot des
Harz verhindert werden soll. Beobachters als größter Kreis an der Himmelskugel.
Vollzeug - Mit allen Hauptsegeln laufen, die beim nor- Der wahre Horizont ist in der astronomischen Navigati-
malen Segeln gesetzt werden können oder müssen, weil on die Bezugsebene für die Höhenmessung eines Ges-
sie in Bezug auf die Lage des Segeldruckpunktes zur tirns und vom scheinbaren Horizont und der Kimm (als
Takellage des Bootes gehören. sichtbarem Horizont) zu unterscheiden. Man spricht
Vollzeugbrise - Eine mäßige bis frische Brise von Be- auch vom wahrem Horizont beim Messen der Wellenhö-
aufort 4 bzw. 5, bei der eine Yacht Vollzeug tragen und he, bei dem es oft zu erheblichen Schätzfehlern kommt,
weil man dasDeck desBootes als Horizont an-
mit dieser Besegelung optimale Fahrt laufen kann.
nimmt(sehr ungenau).
voraus - ahead, forward - Auf ein Objekt bezogen vor
dem eigenen Boot liegend oder laufend. Auf das eigene wahrer Kurs - course made good / true track - Der
Boot bezogen die Bewegung in Längsschiffsrichtung Kurs über Grund, den ein Boot tatsächlich als Winkel
nach vorn, in Fahrtrichtung. Gegensatz: Achteraus. Ein vom rechtweisend Nord in Bezug auf die Eroberfläche
Boot liegt klar voraus; eine Landmarke peilt recht vo- zurücklegt. Der wahre Kurs ist ein um Abdrift, Strom-
raus; man geht mit dem Motor voll voraus; sichtet ein versetzung und ander Einflüsse berichtigter rechtwei-
Objekt Steuerbord voraus, verholt eine Bootslänge von sender Kurs.
'Voraus' liegt demnach alles, was ausserhalb des Bootes wahrer Wind - atmospheric wind / true wind - Die
und vorlicher als querab liegt. Innerhalb des Bootes auf einen erdverbundenen Beobachtungsort am Liege-
liegt etwas vorn. platz, vor Anker, auf einer Pier o.ä. bezogene Windrich-
vorheißen - to hoist - Ein Segel, eine Flagge, einen Sig- tung und Windstärke, im Gegensatz zum Bezugssystem
nalball o.ä. ganz, bis zur höchstmöglichen Position hei- des fahrenden Bootes, auf dem der wahre Wind in Rich-
tung und Stärke nur aus dem relativen Bordwind und
ßen(hochziehen).
der Fahrt bzw. dem Fahrtwind berechnet werden kann.
Vorschiff - forebody - Der Vorderteil des Bootes von
mittschiffs bis zum Bug, in dem die Breite nach vorn Warngebiet - declared area - Innerhalb und außerhalb
kontinuierlich abnimmt. Im Unterwasserschiff erfolgt der Hoheitsgewässer liegende, durch Tonnen oder nur
am Vorfuß der Übergang von der Kielflosse zum ihre geographische Länge und Breite gekennzeichnete
Wasserflächen, die ständig oder für bestimmte Zeiten
Vorsteven.
für die Schiffahrt gefährtdet und daher zu meiden sind.
Vorsegel - headsail, fore sail - Ein vor dem Mast, bei
Yachten mit mehreren Masten vor dem vorderen Mast Warnsignal - alarm signal - Wenn Fahrzeuge einen ge-
gefahrenes Stagsegel. Bei der Sluptakelung benutzt man fährlichen Kurs steuern oder ihnen Gefahr droht, warnt
nur ein Vorsegeldie Fock, bei der Kuttertakelung dane- man sie mit den Flaggensignalen 'U' oder 'NF'. Als
ben noch ein zweites Vorsegel, den Klüver, gegebenfalls Licht- oder Schallsignal dient der Buchstabe 'U' des
sogar noch ein drittes Vorsegel, den Flieger. In einem Morsealphabetes (dit dit dah = kurz kurz lang).
Vorsegeldreieck können unterschiedlich große Vorsegel Wasserhose - water spout - Ein der Windhose ver-
gleichbarer, lokal begrenzter Wirbelsturm oder eine Westwindgürtel - brave westerlies - Der zwischen
Trombe mit einem vertikalen Luftwirbel, dessen Trich- Passatring und Polarring liegende Teil des planetari-
ter aus einer Wolke bis zur Wasseroberfläche nach unten schen Windsystems, in dem die augenfälligsten Wetter-
wächst, im Trichterkern die Wasseroberfläche nach un- änderungen stattfinden. Besonders ausgeprägt ist der
ten drückt und am Rande Wasser zieht. Westwindgürtel auf der Südhalbkugel, wo der Westwind
Wasserlinie - waterline - Die Linie, in der der Wasser- ohne Behinderung durch Landmassen rings um die Erde
spiegel den Rumpf berührt. ganzjährig wehen kann.
Wegerecht - right of way - Das Prinzip, nach dem die Wettfahrt - race - Ein einzelnes Rennen, das meistens
Ausweichpflicht auf dem Wasser geregelt ist, und die Teil einer aus mehreren Wettfahrten bestehenden Regat-
entsprechenden Einzelbestimmungen der Ausweichre- ta ist. Die Wettfahrt beginnt nicht erst mit dem Statrsig-
geln. Für Segelboote untereinander und während einer nal, sondern bereits mit dem Vorbereitungssignal und
Regatta gilt das Wegerecht der Internationalen Wettse- endet mit dem Zieldurchgang, durch Aufgabe oder Ab-
gelbestimmungen(IWB), bei jeder anderen Gelegenheit bruch der Wettfahrt. Während einer Wettfahrt unterliegt
gelten die entsprechenden Artikel der Seestraßenord- jedes teilnehmende Boot den internationalen Wettsegel-
nung(SeeStrO) und die ergänzenden Bestimmungen der bestimmungen, die das Wegerecht für jede Situation ei-
Seeschiffahrtstraßenordnung(SeeSchStrO) sowie ande- ner Wettfahrt regeln.
rer, auf Binnenwasserstraßen oder Einzelreviere be- Winde (Winsch) - winch - Ursprünglich ein breites,
schränkte Verordnungen. waagerechtes Rundholz zum Aufwickeln von Leinen,
Welle (technisch) - shaft - Sich drehender, zylindri- das durch seitlich eingesetzte senkrechte Handspakten
scher Maschinenteil. An Bord ist mit Welle hauptsäch- gedreht wurde.
lich die Propellerwelle gemeint, deren Druchbrechung Wurfleine - heaving line - Dünne Leine, die beim An-
durch den Bootsrumpf durch die Stopfbuchse gesichert legen oder einem anderen Manöver zum Überbrücken
ist und kontrolliert werden muß. größerer Entfernungen und zur Übergabe von Festma-
Welle (elektronisch) - hertzian wave - Durch eine ge- chern, Schlepptrossen o.ä. dient. Dabei ist ein Tampen
eignete Erregung mit Hilfe von Antennen hervorgerufe- mit einem Wurfleinenknoten oder einem kleinen Sand-
ne, zeitlich und räumlich begrenzte periodische Ände- beutel beschwert und der andere Tampen an der Leine
rung der elektrischen und der magnetischen Feldstärke belegt, die übergeben werden soll. In der Wurfhand wer-
den mehrere kleine Buchten, in der zweiten Hand meh-
in einem Raum. rere größere klar zum Laufen aufgeschossen. Dann wer-
Welle (Woge) - wave - Eine Wasserschwingung, die als den Wurfbeutel und kleine Buchten mit weitem
Windsee oder Windwelle bezeichnet wird, wenn sie Schwung geschleudert und die großen Buchten mit der
vom Wind hervorgerufen wird, als Dünung, wenn die anderen Hand gleichzeitig hinterher geworfen, so daß
Wasserschwingung auch noch nach Aufhören der Wind- die Wurfleine in der Luft auf ihre voll Länge ausrau-
einwirkung fortbesteht, und als Flutwelle oder Tsunami,
schen und den Empfänger erreichen kann.
wenn sie durch Seebeben o.ä. verursacht ist. Zur Be-
schreibung einer Welle dienen die Wellenlänge, Wellen-
höhe, Wellenperiode und Wellengeschwindigkeit.
Wenden - tacking/to tack/to go about - Mit einer X
Kursänderung verbundenes Segelmanöver, bei dem das
Boot mit dem Bug durch den Wind geht und von einem X-Schiene - Eine X-förmige Leitschiene, auf der ein
Bug auf den anderen dreht. Großschotwagen oder Traveller auch unter Belastung
wenden statt halsen - tacking round - Das Umgehen gut und leicht laufen kann, weil die Last immer auf
des Halsens beim Wechseln der Windseite auf einem mehrere, sich in unterschiedlichen Ebenen drehende
Raumschotskurs durch Überstaggehen unter gleichzeiti- Rollen verteilt ist und sich der Wagen daher nicht ver-
gem Inkaufnehmen von Fahrt- und Distanzverlust aus kanten kann. Hauptsächlich für die Führung der Groß-
Gründen der Seemannschaft. Dieses Manöver wurde schot benutzt.
von Segelschiffen mit Gaffeltakelung, die oft mit Gaf-
feltoppsegel ausgerüstet waren, bei einer Kuränderung
mit achterlichem Wind bevorzugt. Y
Wendigkeit - handiness - Die Fähigkeit eines Bootes,
seine Fahrtrichtung nach Wunsch oder Notwendigkeit
Yacht - yacht - Ein Wasserfahrzeug, das nicht dem
schnell zu ändern. Das Mittel zum Erreichen dieser
Handelsverkehr, sondern ausschließlich dem Vergnügen,
Drehfähigkeit eines Bootes ist das Ruder, doch ist die
dem Sport oder der Repräsentation dient. Eine Yacht un-
Ruderwirkung weitgehend durch seine Lage am Boots-
terscheidet sich praktisch und juristisch von einem
rumpf sowie durch die Lateralfläche bedingt. Je schma-
Schiff, das als Fahrgast, Tank-Schiff o.ä. dem Handel
ler und tiefer der Lateralplan ist und je näher am Heck
dient, einem Fischerifahrzeug, das für den Fischfang,
des Ruders liegt, desto besser ist die Drehfähigkeit. und einem Kriegsschiff, das für den Tuppentransport
Werft - yard - Der Begriff wurde ursprünglich nur für oder die Landesverteidigung benutzt wird, wie es auch
einen wassernahen Platz benutzt, wo Schiffe und Boote im Internationalen Schiffssicherheitsvertrag definiert
gebaut und über eine Slipanlage oder mit einem Stapel- und in den SOLAS-Vorschriften bestimmt ist. Nach der
lauf zu Waser gebracht wurden. SeeStrO gehört eine Yacht in die Gruppe der Kleinfahr-
zeuge, wenn sie nicht länger als 12m bzw. 20 m über al-
les ist und genießt entsprechende Erleichterungen in der
Lichterführung sowie in der Ausrüstung und Benutzung
von Signalkörpern.
Yacht, historisch - Ein kleines Segelschiff im ausge-
henden Mittelalter, das als Schnellsegler für die Nach-
richtenübermittlung, als Fahrzug von Piraten und
Schmugglern sowie als Polizeifahrzeug diente.
Yachtsteven - Eine moderne Form des Löffelbugs, bei
der die Wasserlinie so weit wie möglich nach vorn ver-
längert wird und das Vorschiff durch den somit gewon-
nenen Reserveauftrieb bis zur Höhe des Decks viel
scharfkantiger und schnittiger als bei einem Löffelbug
geformt werden kann.
Yawl - yawl - Ein Eineinhalbmaster mit Schratsegeln,
bei dem der auch 'Treiber' oder 'Trimmer' genannte Be-
sanmast wesentlich kleiner als bei einer Ketsch ist und
hinter dem Ruder steht.

Z
Zedernholz - cedar wood - Vornehmlich als 'weisse
Zeder' bezeichnetes Massivholz mit einem geringen spe-
zifischen Gewicht, das hauptsächlich zur Beplankung
von Rennjollen benutzt wird.
Zeitunterschied - difference of time - In Zeitmaßen
ausgedrückter Längenunterschied zwischen zwei Orten,
der bei ostwärtigen Kursen zu addieren, bei westwärti-
gen zu substrahieren ist. Dabei zählt 1 h = 15° Länge, 1
min = 15' Länge, 1° = 4 min etc.
Zenit - zenith - Der genau senkrecht über dem Be-
obachter liegende Höchste Punkt der Himmelskugel.
Der andere Endpunkt des vom Beobachter zum Erdmit-
telpunkt gefällten Lotes heißt Nadir.
Ziel - destination - In der üblichen Wortbedeutung und
allgemein im Fahrtensegeln der Endpunkt einer Fahrt,
der Bestimmungsort einer Reise.
Ziel - target - In der Radarnavigation ein geortetes Ob-
jekt, das die ausgestrahlte Energie reflektiert und ein
Echo auf dem Bildschirm erzeugt. Sinngemäss im See-
krieg ein Gegner, auf den die Geschütze gerichtet wer-
den.
Zubringer-Regatta - Eine Seewettfahrt, die für die
Teilnehmer an einer Hochseeregatta ausgeschrieben
wird, um die Anfahrt mit Wettfahrtcharakter zu gestal-
ten. Eine bekannte deutsche Zubringer-Regatta ist das
Feuerschiff-Rennen von Flensburg.
Zweimaster - twomaster - Als Segelschiff eine Brigg
und eine Brigantine, auch Schoner- brigg genannt, so-
wie eine Zweimastschoner. Auf das Rigg einer Yacht
bezogen spricht man von einem Schoner, wenn der kür-
zere von beiden Masten als Fockmast vorlich vom
Großmast steht, und von einer Yawl, wenn der kürzere
Mast oder Besanmast achterlich vom längeren Groß-
mast steht.
Zyklon - cyclone - Tropischer Wirbelsturm, der in den
Monaten April bis Dezember im nördlichen Teil des In-
dischen Ozeans vorkommt.

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