Sie sind auf Seite 1von 11

139 140

Das Todesdatum des Kaisers Decius.


Xm Beiblatte dieser Zeitschrift III (1900) Sp. 95 ff. V. 2 D IVO D .... III Montelatici; initio
bat N. Vulic dargetban, dass der Tod des Kaisers videtur scriptum fuisse DDNN, ita ut legendum sit:
Decius vor dem Monat Juni 251 oder spätestens in d[d. nn.~\ Dioc\_/et(iano)~\ III et ['Maximiano] cos
dem Zeitraum Juni—September anzusetzen sei. Hiefür (a. 287). Henzen.
kann icb eine wicbtige Bestätigung beibringen, die Diese merkwürdige Inschrift fand ich in Paris
aus einer stadtrömiscben Inscbrift zu gewinnen ist. in der Privatsammlung des berübmten französischen
Sie steht auf der recbten Seite (in parte intuen- Scbriftstellers Emile Zola wieder, der den Stein in
tibus dextra, Henzen) eines Altars aus weißem Rom erworben batte.
Marmor (basis marmorea H.). Eine andere auf der Zeile 2 und 3 sind infolge ausgiebiger Eradie-
Vorderseite ist zur Unleserlichkeit getilgt (in cuius rungen außerordentlich scliwer zu entziffern. Ich lese:
parte adversa protome extat scalpro deleta, sub qua
fuit inscriptio item erasa H.). Der Altar befand sich d i v\mjUt\ cTeTUin •et>
scbon im Jahre 1700 in der berühmten Villa Bor- '©~cTq s y
gbese in Rom und ist von Montelatici, Villa Bor-
gbese (1700) p. 81 veröffentlicht, neuerdings nacli Hiernach sind die Namen des Diocletian und
einer von Henzen anscheinend unter ungünstigen des Maximian, die Henzen vermuthet hatte, auszu-
Verbältnissen genommenen Abschrift (descripsi ut schließen. Es bietet sich vielmehr nur eine Lesung:
potui) CIL YI 3743 (= Suppl. 31130).
DIVO DECIO * III* ET*
DEDIC • VIII- KAL-IVL 1 I
D I V O * HERENNIO COS*
D I VO D I O CiiHÜ 1111 • E Tl Divo Decio tertium et Divo Herennio co(n)s(ulibus).
11 i I j 11 j j j j i i c o s J Das Datum unserer Inschrift ist demnacli der
PER PATRONIS E T QQCQ 24. Juni des Jahres 251.
s E R E N N I O • E V VOLVTlJ sic Da Decius und Herennius bereits als Divi er-
scheinen, fällt beider Ableben vor diesen Zeitpunkt,
ET-CL-FOR TVNATO
also etwa in den Beginn des Monates Juni 251.
ET' AVR Zu Henzens Abschrift bemerke ich, dass Monte-
D E M E T palera laticis Lesungen v. 5 EVVOLVII (sic) und v. 9 IVN
durch meine Nachprüfung des Steines bestätigt wurden.
R O * I V/V
Paris. SEYMOUR DE RICCI.

Die römische Straße Aquileia—Emona, ihre Stationen und Befestigungen.


Die römische Straße über den Birnbaumerwald, quemsten aller Alpenpässe vertheidigten, an einer
die wichtigste Verbindung Roms mit dem Osten, der methodischen Revision der antiken in den Itineraren
Weg, auf dem Aquileia die Erzeugnisse seiner iiberlieferten Nachrichten, denen wir die Benennung
Industrie in den Norden sandte, die Legionen zur der an der Straße gelegenen Orte entnehmen, hat es
Eroberung der Donauländer ausrückten und die bisher gefehlt. v. Premerstein und Rutar haben zum
Barbarenschwärme der Völkerwanderung in Italien großen Schaden ihrer Abhandlung über „Römische
eindrangen, ist in neuerer Zeit nicht selten der Straßen und Befestigungen in Krain“ (1899) hier wie
Gegenstand von Untersuchungen gewesen. So viele anderswo von einer Sichtung der Tradition abge-
wertvolle Ergebnisse wir ihnen verdanken, sowohl sehen. 1) Und doch enthält sie Probleme, die zur Be-
für die Localisierung des Straßenzuges wie für die handlung auffordern.
Kunde der Befestigungsanlagen, welche diesen be- Die Straße Aquileia—Emona findet sich außer
*) S. 6: „Der Verlauf der Straße Aquileia— nügend festgestellt.“
Nauportus—Emona — — — ist im einzelnen ge-
X4 J
142

auf der Peutingersclien Tafel nocli im Itinerarium Dass 557, II hinter 560, I einzuschieben ist,
Antonini und Hierosolymitanum. Während das It. hat schon Parthey gesehen. Die Zeile ist durch einen
Ant. nur zwei Stationen zwischen beiden Städten für uns niclit mehr erkennbaren Vorgang hinter
bietet, ist das Hierosol. viel reicher und zerlegt die Mediolanum gerathen, sie stört dort den Zusammen-
Strecke in kleinere Theile, ein Verhältnis zwischen hang, und ihr richtiger Platz ist durch das It. Ant.
beiden Quellen, das fast überall zu beobachten ist. und die Tab. Peut. mit Sicherlieit bestimmt. Wenn
Ich gebe hier den Text des Hierosol. vier Stationen aber Parthey, dem Geyer folgt, 560, 2 streiclit, so
über Emona hinaus: 2) vermag ich dem nicht zuzustimmen. Die erste Hand
559, II ciuitas aquileia — — — des Parisinus lässt allerdings die Zeile aus, aber die
14 mutatio ad undecimum mil. XI zweite Hand halte ich für nur wenig jünger, und ilire
Eintragungen sind nicht ohne Wert. 3) Dazu tritt noch
560, I mutatio ad fornolus mil. XII
das Zeugnis des Veronensis.
furnolus V
Mit der Wiedereinsetzung von 557, 11 ist aber
557, II mansio fluuio frigido mil. XII unsere offenbar im Archetypus stark in Unordnung
frigdo P gerathene Stelle noch nicht ganz geheilt. 560, 7
560, 2 mutatio castra mil. XII lesen wir, dass die mutatio ad nonum XIIII m. p.,
die Zeile ist von zweiter in der folgenden Zeile, dass die mutatio ad quarto
Hand zugefügt P decimo X m. p. von Emona entfernt sein soll. Die
Straßen im Gebiet der wichtigen römischen Colonie
3 inde surgunt alpes iuliae
sind natürlich von ihr aus vermessen. Das bestätigt
sunt P
noch zum Überfluss der Meilenstein von Log bei
4 ad pirum summas alpes mil. VIIII Ober-Laibach, der die Zahl VIII trägt. Wir müssen
mil. VIIII fehlt V
also 560, 7 VIIII und 560, 8 XIIII fordern. Beide
5 mansio longatico mil. X. Zahlen flnden sich je eine Zeile vorher. Es kann
6 mutatio ad nonum daher keinem Zweifel unterliegen, dass eine Ver-
mil. VIIII
schiebung der Zahlen nach oben um eine Stelle statt-
mutüatio, die Correctur v
zweiter Hand P gefunden hat. Es ist das eine keineswegs nur hier
vorkommende Corruptel; sie ist vielmehr im It.
7 ciuitas emona mil. XIIII Ant. 4) wie auch in anderen in Columnen aufgesetzten
semona V Schriften recht häufig. Die Schreiber fanden es meist
8 mutatio ad quartodecimo mil. X bequemer, erst sämmtliche Namen und dann sämmt-
liche Zahlen einer Spalte abzuschreiben. Wurde
9 mansio hadrante
dabei nur einmal eine Ziffer versetzt oder ausge-
die Zeile fehlt V
lassen, so wirkte der Fehler leicht auf eine ganze
10 fines italiae et norci mil. XIII Zahlenreihe fort. Wo hat in unserer Strecke die
nach italiae zwei leere Zeilen, Verschiebung begonnen? Die Stelle lässt sich
et — XIII felilt V mit Sicherheit angeben. 560, 4 ad pirum summas
11 mutatio ad medias mil. XIII alpes ist die einzige Station des ganzen Itinerars,
der die Qualitätsbezeichnung als civitas oder mansio
mutuatio, die Correctur von
zweiter Hand P oder mutatio fehlt. Es ist daher klar, dass der
Schreiber des Archetypus zu ad pirum fälschlich die
12 ciuitas celeia mil. XIII longatico gebürende Zahl gesetzt und aus einer geo-
caeia V graphischen Bemerkung, wie sie sich auch sonst im

2) P (Parisinus) habe ich selbst nachverglichen, 3) Vgl. z. B. 571, II f.


fiir V(Veronensis) benutze ich die Collation von Hauler 4) Vgl. z. B. 355, I ff. (Cuntz, Zeitschr. f. d.
(bei Geyer: Itinera Hierosolymitana saeculi IIII—VIII. Gesch. des Oberrheins N. F. XII 455) und die
Corpus script. eccl. lat. XXXVIII I sqq.). Wie mir Zahlen des Escorialensis 18, 2 ff. und 349, 3 ff.
Kubitschek aus seiner Collation mittheilt, ist im Vero- (Kubitschek, Wiener Studien XIII 191 f, und 186, 14;
nensis 560, 3 inde vorhanden und steht 560, 13 caeia, Cuntz a. O. 440 ff.).
143 144

It. Hierosol. findet, 5) eine Station gemacht hat. 6) Am deutlich zu erkennen, da der Parisinus milia XIII
Ende der Reihe verlor hadrante durch das Hinauf- hinter fines italiae et norci stellt. Ad pirum muss
riicken seine Zahl. Der Schreiber wusste sich da aber folglich als Station ausscheiden. Die beste Bestätigung
sehr leicht zu helfen, indem er die in 560, II fol- des so gewonnenen Textes gibt seine Zusammenstel-
gende XIII wiederholte. Dieser Vorgang ist noch lung mit den parallelen Routen:

It. Ant. Hierosol. Tab. Peut.


128, 6 Aquileia civitas 559, II civitas Aquileia Aquileia

XI
XIIII
14 mutatio ad Undecimum

XXXVI XII Ponte Sonti

560, 1 mutatio ad Fornolus


ZaM fehlt
XII

7 Fluvio Krigido 557, II mansio Fluvio Frigido Fl. Frigido

XII XV

XXII m XXXII P 560, 2 mutatio Castra in Alpe Iulia


3 inde surgunt Alpes Iuliae
4 ad Pirum summas Alpes

VIIII V

19, 1 Longatico mansio 5 mansio Longatico Longatico


VI
X
Nauporto
XVIII 6 mutatio ad Nonum
XII
VIIII

2 Hennoma civitas 7 civitas Emona Emona


VIIII
XIIII
Savo fl.
XXV 8 mutatio ad Quartodecimo XI
ad Publicanos
X
VI
3 Adrante mansio 9 mansio Hadrante Adrante
10 fines Italiae et Norci

Ich bemerke zu derTabelle, dass im It. Ant. für bonensis (L) XXXIII bietet, doch muss diese
Aquileia—Fl. Frigido die erste Hand des Vindo- Variante schon nach dem Stemma der Handschriften
5) Vgl. 555, I. 9; 556, I. 5 u. s. w. keine Zahl zukommt. Indem er sie tilgte, hat er
6) Der Schreiber des Veronensis oder seiner freilich den Fehler vergrößert.
Vorlage scheint gemerkt zu haben, dass der Zeile
145 146

als wertlos bezeichnet werden. Dagegen ist fiir die Weg verfolgt, wenn uns auch für Aquileia—Fl.Frigido
folgende Distanz XXXII P (Escorialensis) mit XXII durcli den Ausfall einer Zahl die letzte Bestätigung
der übrigen Hss. zunächst gleichberechtigt. 7) — Die verloren ist.
neueste, Millersche Ausgabe der Peutingerschen Die Richtung, welche die Straße zunächst ein-
Tafel schreibt fl. frigid. als Flussnamen roth ein; schlug, ist vollkommen sicher. Es gilt den Aufstieg
dass darunter auf dem rothen Straßenstrich fl. frigido zur Passhöhe des Birnbaumerwaldes zu erreichen,
als Station steht, ist iibersehen. Ich habe mich durch also die Gegend von Haidenschaft und Wippach. Die
eine Vergleichung der photographischen Reproduction gerade Linie von Aquileia dorthin geht allerdings
der Tafel iiberzeugt, dass das nicht der einzige er- über den bis Gradisca vorlaufenden Höhenzug des
heblichere Fehler des Millerschen Druckes ist. 8) Karstes. Aber der Karst ist rauh und unfruchtbar,
Man sieht: It. Ant. und Hierosol. sind nun mit der Bora ausgesetzt, sein Rücken kann nur mit er-
ihren Zahlen in völlige Übereinstimmung gebracht. heblicher Steigung überschritten werden. Gewiss
Die kleinen Differenzen von I m. p. haben nichts haben auch im Alterthum Wege über ihn geführt,
zu bedeuten, sie sind vermuthlich entstanden durch aber die große Verkehrsstraße dürfen wir auf ihm
die Auf- oder Abrundung halber Meilen, die ursprüng- nicht suchen. Mit einer geringen Ausbiegung nach
licb in den Itineraren verrechnet waren. 9) It. Ant. Norden konnte diese um den Karst herum zur Wip-
129, I werden wir XXII o) nun mit voller Sicher- pach geleitet werden, in ein von der Natur reich
heit einsetzen, was auch durch die 124, 2 über- gesegnetes Thal, in das der Friihling eher einzieht,
lieferte Summe empfohlen wird. als draußen in die Ebene von Aquileia, das von der
Die Richtigstellung der Überlieferung macht Bora fast unberührt ist, das endlich der Straßen-
eine wenn auch kurze neue Darstellung des Straßen- führung keine nennenswerten Terrainscliwierigkeiten
zuges nothwendig. entgegensetzt. Diesen Weg weist nun auch die Peu-
Ehe ich dazu übergehe, statte ich der Direction tingersche Tafel. XIIII m. p. zur Isonzobrücke lassen
des österreichischen archäologischen Institutes in sich nur in nordöstlicher Richtung gegen die Mündung
Wien meinen ergebensten Dank ab, welclie es mir derWippach hin einmessen, in keiner anderen, selbst
durch eine gewährte Reisesubvention ermöglichte, wenn man mit erhebliclieren Veränderungen deslsonzo-
meine aus der Literatur und aus Specialkarten ge-, laufes rechnen wollte. Die Straße, welche aller Wahr-
wonnenen Vorstellungen an Ort und Stelle zu ver- scheinlichkeit nach mit der inschriftlich genannten
tiefen und zu berichtigen. via Gemina a porta usque ad pontem identisch ist, 11)
Dass das It. Ant. und das Hierosol. durchweg verließ den Mauerring von Aquileia bei Monastero, 12)
auf derselben Straße gehen, beweist ihre Überein- lief längs der schnurgeraden heutigen Bezirksstraße
stimmung in den Distanzen. Kein Zweifel daher, nach Villa Vicentina, weiter nach Vilesse, wo der
dass sie die übliche große Route Aquileia—Emona Straßenkörper bei mehrfachen Nachgrabungen aufge-
wiedergeben. Die Peutingersche Tafel hat Fl. Frigido funden worden ist, und über Gradisca nach Mainizza,
und Longatico mit ihnen gemeinsam und für Longa- wo vonWesten die Hügelgruppe des M. Fortin ihre
tico—Emona die gleiche Meilenzalil. Das zwischen Ausläufer gegen den Fluss sendet und von Osten her
Fl. Frigido und Longatico zu iiberschreitende Gebirge die Wippach am Fuße des Karstes in den Isonzo
wird in ihr als Alpis Iulia bezeichnet; das Hierosol. mündet. An dieser für den Übergang gut geeigneten
erwähnt dasselbe in einem Zusatz zu Castra. 10) So Stelle "wurde ein Relief mit der Darstellung eines
sind wir zu der an sich schon wahrscheinlichen An- Flussgottes gefunden. Hier stand die römische Brücke.
nahme berechtigt, dass die Tabula ebenfalls denselben Noch das Mittelalter hat sie benutzt, erst am Aus-

7) Kubitschek in dem schon citierten Aufsatz 10) Die beiden Zahlen dieser Strecke halte ich
und Cuntz, Wiener Studien XV 260 ff. für verderbt s. unten.
8) Es fehlen z. B. die rothen Verbindungsstriche n) CIL V 7989. 7990. Pais 216.
zwischen ouilia und blaboriciaco, augusta taurinorum 12) Nach Cortenovis wurde, wie ich durch Herrn
und eporedia (!), nemetaco und turnaco, cosedia und Prof. Maionica erfahre, am 3.Märzl794 (nicht 1799,
coriallo, bibe und aug. bona, auaricum — tincollo — wie im CIL steht) der Meilenstein CIL V 7991 bei
degetia, aug. dunum und cabillione. Monastero ausgegraben.
9) Cuntz a. a. O. 297 f.
i47 148

gange desselben wurde sie zerstört. Ibre Reste baben Reste. Ich nehme daher lieber XIIS an und messe
sich noch bis in die neueste Zeit erhalten. 13) damit bis etwa 72 Kilometer nördlich von dem
Da wir für den nördlichen Theil der Straße eine Castrum auf dem Hügel von Hrib. 17) Während die
ungefähr ebenso geradlinige Führung annehmen dürfen neueReichsstraße sich dann in zahlreichen Windungen
wie für die Strecke Monastero—Villa Vicentina, so um den Nordabhang des Raskovc zieht, folgt die
reichen m. p. XIIIIS u) = 21'5 Kilometer bis Römerstraße ungefähr der Richtung der alten Reichs-
Mainizza. Ich gebe darum der Tabula vor Herodian straße. Sie passiert im Osten des Raskovc den großen
den Vorzug, der von XVI m. p. spricht. 15) Die Eisenbahnviaduct, weiter südlich die lange römische
mutatio ad Undecimum werden wir dicht bei Gra- Sperrmauer, 18) und erreicht den letzten größeren Ort
disca suchen. vor dem Beginn der Passtraße, das in einer Ebene ge-
Der folgende Abschnitt, von der Brücke bis zur legene Loitsch, sloven. Logatec, Longaticum. VI m. p.
Passtraße ist am schwierigsten zu localisieren *, es = 8‘88 Kilometer von der Station Nauportus füliren
empfiehlt sich daher, nun vom anderen Endpunkte unter Berücksichtigung der Steigung von gegen 200 m
aus vorzugehen. und der hier unvermeidlichen Wegkrümmungen nicht
Für Emona—Longatico haben It. Ant. und weiter als bis zu der das Westende von Unter-Loitsch
Tabula übereinstimmend: XVIII, Hierosoh: XVIIII; bildenden Ortschaft Cevce, welche eine sehr gute
das Ursprüngliche ist XVIIIS, denn im Hierosol. ist continuierliche Quelle besitzt. 19) Hier suche ich also
VIIII durch den Stationsnamen ad Nonum gesichert die mansio.
und X kann nicht aus VIIII verderbt, nur aus Für Longatico—Fluvio Frigido haben wir XXI
VIIIIS aufgerundet sein. Von Emona, dem Mauer- und XXII m. p., das Ursprüngliche ist daher viel-
viereck in Laibach, nach Nauportus = Ober-Laibach leicht XXIS. Die Tabula lasse ich zunächst bei Seite.
hält die römische Straße die vom Terrain vorge- Die heutige Straße, mit der die römische, von geringen
schriebene Linie am Fuß der Hügel ein, welche das Abweichungen abgesehen, den gleichen Lauf hat, 20)
Laibacher Moor nördlich begrenzen. Der in Log gebraucht von Cevce bis nach St. Gertrud, der Pass-
gefundene Meilenstein mit der Zahl VIII bestätigt höhe, wo der Meilenstein CIL III 4613 (cf. 11313) ge-
diesen Verlauf. 16) Ich messe in gerader Linie bis funden ist, ungefähr 13'5 Kilometer. m. p. VIIII oder
Log II‘5 Kilometer, der Stein scheint also in situ VIIIIS = 13*32 oder I4‘o6 Kilometer führen also
gefunden zu sein (VIII m. p. = 11 *84 Kilometer). Ad genau auf diesen Punkt. Die mutatio Castra ist daher
Nonum ist danach etwa 1*5 Kilometer weiter nach nicht identisch mit dem Castrum von Haidenschaft,
Öber-Laibach hin anzusetzen. In der Peutingerschen wie bisher allgemein angenommen wurde, sondern
Tafel haben wir % Meile entweder XII oder VI mit dem von Hitzinger 21) zuerst, dann von Müllner 22)
hinzuzufügen. Im letzteren Falle würde die Station genauer beschriebenen Castrum von St. Gertrud. Das
Nauporto an das äußerste Nordende von Ober-Laibach ist mein wichtigstes neues Resultat. Auch der Zusatz,
kommen, etwa dahin, wo die Straße den Laibachfluss, den das Hierosol. macht, weist deutlich auf die Pass-
der doch Nauportus seine Bedeutung gab, schon ver- höhe hin. Ich übersetze ihn: „dort erheben sich die
lässt, und fern von den Hauptfundstätten römischer julischen Alpen beim Birnbaum, der Passhölie.“ 23)

13) Maionica, Aquileia zur Römerzeit 1881 S. 23; Rutar (a. a. O.), dann weit besser von Müllner, Argo
Arch.-epigr. Mitth. IV 83 ff-; Fundkarte von Aquileia VIII 1900 S. 201 ff. Sie hat nach Müllner nicht
C893 S. 52ff.; v. Bizarro, Mitth. d. Centralcommission weniger als 62 Thürme.
VII 1881 S. LXXII; IX 1883 S. XXXVI; XIV 19) Müllner, Emona 118.
1888; S. 215 ff. 20) DerFundort der beiden Meilensteine CIL III
u) S. oben Sp.145. 4614 (vgl. v. Premerstein, Jahreshefte V Beibl. Sp. 25;
15) 8, 4, I: Txpöc; uvi 7iomiJia) |JL£Y^ axcP, a7t£X 0VU n. 19) und v. Premerstein a. a. O. n. 20 steht nicht fest.
rfjS TxöXswg oTjpeta kv.xcddzy.ee xxX. Vermuthungsweise wird Kalce genannt.
16) v. Premerstein a. a. O. S. 42 n. II. Müllner in 21) Mitth. d. hist. Vereins für Krain 1854 S. 8lff.,
der Zeitschrift Argo I 40. Der Fundort ist leider 1861 S. 46 f., mit Planskizzen.
nicht genauer festgestellt. 22) Das röm. Castell ad Pirum in den julischen
17) Müllner, Emona, 1879, mff. Alpen, Argo II 1893 S. 165 ff.
18) Aufgenommen zuerst von v. Premerstein und 23) So heißt z. B. summas Alpes die Passhöhe
149 i5o

Die Gegend von St. Gertrud — und nur diese — eingeleisigen Eisenbahnen bieten einen pass&nden
heißt noch heute Hrusica =Birnbaum. 24) DieSlovenen Vergleicli. Eine Stelle der zweiten Rede des Kaisers
haben den römischen Namen einfach übersetzt. Was Julian, die zwar auch im allgemeinen auf die Alpen
dieser etwa ursprünglich bedeutet haben könnte, will bezogen werden kann, aber docli zunäclist für unsere
ich nicht erörtern. Die Römer haben dabei sicher- Straße gelten darf, schildert diese Verhältnisse ganz
lich an einen Birnbaum gedacht. Die Itinerare nennen deutlich (p. 72 A): oixstTat ds (Aquileia) utcö TOtg
zwei Stationen ad pirum in Italien in ebener Gegend, Tcoal tö)v ’ÄXtcscüv* Öprj ös eou zccötcc nccinuyrj, y-ai
die eine in Apulien XII m. p. von Herdoniae (Or- &nopfi(byeg iv ccuzolg nezpccc, iiöXcg apd^Y] \11fy ncd
dona), 25) die andere im ager Gallicus VIII m p. nord- öpcytp £86701 ty]v uTcspßaacv ßtaCojjivötg ^u-fXwpouvTa
westlich von Sena Gallica (Sinigaglia). 26) Ähnliche tctX.
Bezeichnungen sind ad malum, ad ficum, ad pinum. Von der Passhöhe führt die heutige Straße über
Westlich von St. Gertrud, unmittelbar nach ihrem Podkraj, Zoll, Trillek, Sturja nach Haidenschaft.
Austritt aus dem Castrum, trennen sich die neue und Gieng die römische denselben Weg? St. Gertrud —
die alte Straße auf eine Strecke von etwa U/^Kilo- Haidenschaft sind, wenn man ein paar besonders
metern; erstere maclit einen leichten südlichen, letztere starke Windungen östlich von Sturja, die der
einen leichten nördlichen Bogen. 27) Die römische römischen Straße sicher fehlten, in Abrechnung
Straße ist daher gerade hier gut zu erkennen. Niclit bringt, gegen 18 Kilometer oder XII m. p. 30) Haben
weit von der Stelle, wo sie sich wieder mit der neuen wir also die mansio Fluvio Frigido mit Haidenschaft
Straße vereinigt, fand ich an einigen Punkten deut- zu gleichen? Mir waren Zweifel daran aufgestiegen.
liche Abarbeitungen oder Abschleifungen des an- Vor allem schien es mir unmöglich, im Hubel, der
stehenden Gesteins und maß die sogar für Alpen- an dem Orte vorbeifließt, den Fluvius Frigidus zu
straßen auffallend geringe Spurweite von 1*05 m. Die sehen. Claudian bezeichnet diesen als amnis in der
geringsten fiir schweizer Passtraßen constatierten Schilderung des Sieges des Theodosius über Eugenius
Breiten sind 4—5 Fuß Septimer, 5 Fuß Großer St. im Jahre394; er muss in jener Schlaclit eine gewisse
Bernhard, 5—6 Fuß Julier und Bernhardin, 6 Fuß Rolle gespielt haben. 31) Der Hubel aber ist auf der
Splügen. 28) An ein Ausweichen auch nur von Karren Specialkarte I : 75000 wie ein unbedeutender Bach
ist bei allen diesen Wegen nicht zu denken. Über den eingezeichnet. Sollte der Frigidus nicht vielmehr die
Gr. Bernhard geht abe'r die Hauptstraße von Mailand Wippach sein, in die der Hubel südlich von Haiden-
zum Rhein; auf dem Julier sind bei Sils Spuren von schaft mündet? Mit 18 Kilometern kommt man von
Wagengeleisen im harten Gestein tief eingedrückt; 29) St. Gertrud über Podkraj, durcli den Belagraben,
von unserer Straße bezeugt Strabo, dass Lastwagen iiber Senobor, Oberfeld, Maria Au zur Wippach
auf ihr fuhren, 7 p. 314: sIg "fap NauTCopxov ££ etwa bei Novakov. Der Meilenstein in der Kirche
’Ay.uXYjfag ÖTCsp'ütFsIaL tyjv ’'0'/pav slal axddLot, xpia- von Senobor (CIL III 11314) scheint diesen Zug zu
y-öaioi TüsvTTjxovxa, elg y)v at appaiia^at, y.cczccyovzca empfehlen, den z. B. auch Kiepert auf der Karte zu
%zX. Ich glaube, dass dieser Thatbestand zu der CIL V zeichnet. Ich bin jedoch durch den Augen-
Annahme besonderer Ausweichestellen und vielleicht schein belehrt worden, dass er unmöglich ist. Ini
auch genauer amtlicher Vorschriften über die Zeit Grunde des Belagrabens, wo Senobor liegt, ist über-
der Hinauf- und Hinabfahrt nöthigt. Nur so ist ein haupt keine Straße denkbar, denn zwischen Senobor
Wagenverkehr auf solchen Straßen denkbar. Unsere und Oberfeld wird der Graben zu einer Klamm mit

des M. Genevre (Alpes Cottiae), Alpe summa la XIII 1861 S. 131; 122 (auf dem Mont Joux beim
Turbia (Alpes Maritimae). Tempel des Poeninus: „Ein Stück der alten Straße
24) Die jetzt übliche Bezeichnung ,Birnbaumer ist noch deutlich zu erkenneq, sie ist durch Fels-
Wald‘ für den ganzen Passübergang ist modern und platten gehauen, hat 5 Fuß Breite und ist stark aus-
gelehrt. getreten u); 132; 139; 137. — I schweizer Fuß -
25) Tab. Peut. 30 Centimeter.
26) It. Ant. 316, 2 und Tab. Peut. 29) Ebenda 132.
27) Müllner, Fmona 126; Argo II 167. 30) XII m. p. = 1776 Kilometer.
28) H. Meyer, Die röm. Alpenstraßen in der 31) In tertium cons.Honorii v.99: Alpinaerubuere
Schweiz. Mitth. der antiquar. Gesellschaft in Zürich nives et Frigidus amnis mutatis fumavit aquis.
Jalireshefte des österr. archäol. Institutes Bd. V Beiblatt. 11
I5i 152

steilerf Felswänden. Die Straße hätte nur mit großen fundamenten ruhende, 3’35 m breite Brücke aufge-
Schwierigkeiten hoch auf der südlichen Thalwand fallen, welche trotz augenscheinlicher Yernachlässi-
geführt werden können, um dann in jähem Abstieg gung der Zeit widersteht. Dass sie wirklich römisch
Oberfeld zu erreichen. Ferner ist der Thalboden ist, möchte ich ohne das Urtheil erfahrener Techniker
östlich der Wippach bei Maria Au sehr nass und nicht als sicher hinstellen. Aber da sie heute keine
sumpiig und dürfte diese Eigenschaft früher in noch Ansiedlungen verbindet, da nur ein kleiner Pfad über
höherem Maße besessen haben. Endlich müsste die sie führt, der sich alsbald im Gehölz verliert, und
Straße weiterhin dem Wippachlauf zwischen Ustja der Bacli, den sie überspannt, höchst unbedeutend
und Groß-Sablie folgen, schon der überlieferten ist, kann ich mir ihre Existenz nur so erklären, dass
Distanzen wegen. Sie käme damit aber, wie ich sie einst der großen Straße gedient hat. 32)
mich selbst überzeugt habe, in einen für den Straßen- Ich habe schließlich noch zu erwähnen, dass
bau sehr unbequemen Engpass, der stellenweise fast 1895 zwischen Haidenschaft und Sturja an der Grenze
ganz vom Fluss eingenommen und daher auch heute von Krain zusammen mit Münzen des ersten Kaisers
von den großen Straßen gemieden wird. Es reiht Claudius ein Votivaltar gefunden wurde, dessen In-
sich hier also eine Terrainschwierigkeit an die andere, sclirift nach einem mir von Herrn Prof. Maionica
während die Straße nach Haidenschaft keine einzige gütigst zugesandten Abklatsch so lautet:
aufweist, vielmehr am Fuß der steilen Felswände des
Kovk eine natürliche, dem Blick sogleich auffallende, c- peTe divs
fast gestreckte und sanft abfallende Linie innehält. moderaTvs
Und der Hubel? Ich war überrascht, als ich ihn
zuerst erblickte. Das war kein Bächlein, sondern ein v- s- L- M
breiter, wasserreicher und reißender Fluss, der der
Wippach nur wenig nachgab, sie zu Zeiten an Fülle Der Stein befindet sich im Görzer Landesmuseum.
übertreffen mag. Auch seine Temperatur ist dem Es bleiben noch die Angaben der Tabula übrig.
Frigidus wohl angemessen. Für uns entspringt die Ihre XX m. p. für Longatico—Fl. Frigido stimmen
Wippach aus den Quellen, die im Orte Wippach aus mit Hierosol. XXI und Ant. XXII zwar fast über-
dem Felsen hervorströmen, im Alterthum kann der ein, so dass man nur ungern an Verderbnis denken
Hubel als Quellfluss gegolten haben. Wenn wir möchte. Dennoch wird man sich dazu entschließen
endlich noch erwägen, dass das große Castell von müssen. V m. p. = 7'4 Kilometer reichen von Cevce
Haidenschaft doch aller Wahrscheinlichkeit nach an etwa bis dahin, wo die heutige Straße südwestlich
der großen Straße und zu ihrem Schutz angelegt von Gruden und nördlicli von einem Hegerhaus eine
sein wird, so muss jeder Zweifel schwinden. starke Ausbiegung nach Nordwest macht. 33) Hier
Den Meilenstein von Senobor halte ich also für sind an einer na lanisah genannten Stelle 34) die
verschleppt. Dagegen kann der von Trillek, CIL III Reste eines kleinen römischen Castells und langer
11315, bei seinem Standorte aufgefunden sein. Spuren davon ausgehender Sperrmauern gefunden worden. 35)
der römischen Straße sind, wie mir Herr Prof. Puschi Ist das nun die Station in Alpe Iulia? Wir müssen,
mittheilte, östlich von Sturja zu erkennen, wo sie von um zu einem sicheren Urtheil zu gelangen, die übrigen
der heutigen ein wenig nach Norden abbog, um das Hochgebirgsstraßen der Itinerare vergleichen. Dass
Ostthor des Castells zu erreichen. Mir selbst ist dort die mit summo und dem Namen des Berges ge-
etwa 500 m von der Kirche von Sturja oberhalb der bildeten Stationsnamen die Passliöhe bezeichnen, ist
auch auf der Specialkarte verzeichneten Sägemühle an sich zweifellos und wird ferner durch die über-
eine alte, aus großen keilförmigen Steinen höchst lieferten Maße bewiesen. So ist summo Pyreneo die
sorgfältig flach gewölbte auf mächtigen Quader- Passhöhe des Col de Pertus, 36) des Col de Somport und

32) Spannweite 2'5 m, Pfeilhöhe 0*45“. Die Lanthierische Förster mittheilte, dieser Stelle nicht
10 Steine des Bogens (in gutem Mörtelverband) zukommt.
sind ca. 0'50 m hoch, 030 m breit (im Mittel) und 34) 6'4 Kilometer von Cevce.
0*6o m tief. 35) Hitzinger, Mitth. d. hist. Vereins f. Krain
33) Die Specialkarte schreibt hier den Namen 1854 S. 83 f. mit Planskizze; Müllner, Emona 122.
Orlovgric ein, der übrigens, wie mir der freundliche 36) Auch nur ad Pireneum oder in Pyreneo.
i53 154

des Passes von Roncesvalles; summo Pennino die nach Bukovica gegangen ist. 39) Andererseits ist es
des Mont Joux. Aber äucli in Alpe steht nur fiir auch klar, dass sie die Schwierigkeiten des oberen
die Passhöhe. Das zeigen in einigen Fällen die Wippachthales möglichst vermieden und von Haiden-
Distanzen; so ist in Alpe die Höhe des Radstädter schaft über Cesta durch die Senkung zwischen Heilig-
Tauern, in Alpe Graia die des Kl. S. Bernhard. In Kreuz und den nördlichen Anhöhen nach Selo geführt
anderen Fällen wird in Alpe sogar mit summus ge- haben wird, das, wie mir Herr Prof. Maionica mit-
glichen. Die Passhöhe von la Turbia heißt in der theilt, römische Funde geliefert hat. Wie sie von hier
Tabula: in Alpe Maritima, im Ant.: Alpe summa; nach Bukovica zu ziehen ist, bedürfte genauerer Unter-
die des M. Genevre in der Tabula: in Alpe Cottia, suchung. Es ist möglich, dass sie wie die heutige
auf dem dritten Becher von Vicarello: summas Alpes. Straße Dornberg passierte. Ich messe auf der ganzen
An der Identität der Stationen lässt die Überein- Strecke etwa 30*5 Kilometer. 40) Die mutatio ad
stimmung der Distanzen keinen Zweifel. Das Castell Fornolus 41) läge etwa in der Mitte zwischen Dorn-
von Gruden kann demnach nicht in Alpe Iulia sein, berg und Bukovica. Endlich habe ich noch zu er-
der römische Sprachgebrauch lässt es nicht zu. Ein wähnen, dass ein Meilenstein mit der Zahl XYII
in unmittelbarer Nähe desselben stehender moderner kürzlich in das Landesmuseum in Görz gelangt ist. 42)
Meilenstein gibt die Meereshöhe von 1799 Fuß - Leider ist sein Fundort unbekannt. Wenner, wie es
568'63 m, St. Gertrud liat aber 867“. Unter diesen wahrscheinlich ist, unserer Straße angehört, muss er
Umständen würde ich die Station der Tabula selbst nahe bei Merna, im Westen des Ortes, gestanden
dann nicht in dem Castell sehen, wenn es an einem haben.
besonders markierten Punkte — etwa auf einem Ich schließe noch einige Bemerkungen über das
Plateau — läge, der den Namen in Alpe einigermaßen Alter der die Straße schützenden Befestigungen an.
begreifen ließe. Das ist aber keineswegs der Fall. Dass die Festungsanlage von Laibach bereits der
Es liegt mitten in einer gleichmäßig fortgehenden augusteischen Zeit angehört, steht urkundlich fest. 43)
Steigung der Straße. Daher bleibt nichts übrig, Es folgen dann der Reihe nach die Castelle von
als in Alpe Iulia mit mutatio Castra zu gleichen und Hrib bei Ober-Laibach, Gruden bei Kalce, St.
die Zahlen zu berichtigen. Für XY ist XII, für Gertrud (Hrusica) und Haidenschaft. Das erste von
Y : X 37) zu setzen. Beide Correcturen sind leicht. ihnen wird im Süden und Westen durch einen Mauer-
In dem ebeneren Gelände, in den Flussthälern zug mit zahlreichen Thürmen umkreist, vom zweiten
und auf den Hügeln zwischen Haidenschaft und und dritten gehen lange thurmlose zur rechten und
Mainizza sind die Reste der römischen Straße linken der Straße weithin über Berg und Thal ge-
natürlich viel mehr zerstört worden und weit schwerer zogene Mauern aus. Welcher Zeit sollen wir sie zu-
aufzufinden als im Gebirge. Doch kann, da Anfang weisen? v. Premerstein meint (S. 12), das Castell von
und Ende sowie die Distanz von m. p. XXXY Hrib müsse wegen des frühen Datums der dort ge-
(oder XXXYI) - XIIIIS = XXS (oder XXIS) - fundenen Inschriften spätestens unter Augustus an-
30'34 (oder 31*82) Kilometer 38) gegeben sind, über gelegt sein. Die Inschriften zeigen aber nur, was wir
den Lauf im allgemeinen kein Zweifel sein. Sicher auch aus Strabo wissen, dass Nauportus in augustei-
ist, dass die Straße von Mainizza aus zunächst die scher Zeit als Stapelplatz von Bedeutung war, für
Ebene des unteren Wippachtliales benutzt hat und das Castell beweisen sie gar nichts, und ebensowenig
in ziemlich gerader Linie über Merna und Biglia beweist der Fund von glandes an der Brücke bei

37) = YIIIIS. Malouse —Vertovino —Kamnje —Lokaviz —Fusine—


38) Vielleicht ist auch hier XXXV!S das Ur- Zoll, die Haidenschaft sogar im Norden umgeht und
spriingliche und mithin für Ponte Sonti — Fluvio das ebenere bequeme Gelände fast absichtlich meidet,
Frigido XXI = 31*08 Kilometer. hat gar keine Wahrscheinlichkeit.
39) Bukovica ist als Fundstätte römischer Alter- 41) Den Plural einzusetzen ist nacli dem Spracli-
thiimer bekannt; vgl. Maionica, Mitth. der Central- gebrauch des Itinerars keine Ursache.
Commission XIII S. CLXXXI 110; v. Bizarro 42) Eine Inschrift des Licinius steht auf einer
ebenda XIII S. CXVIII 64 und XIV S. 215 ff. älteren, wie es scheint des Constantius, Galerius,
40) Die von Bizarro a. a. O. vermuthete Linie Severus und Maximinus. Eine Publication fehlt noch.
Bukovica — St. Blasius (bei Schönpass)—Visoko — 43) CIL III S 10768; v. Premerstein a. a. O. S. 9f.
11*
155 156

Ober-Laibach. Die auf den Übergang über die Alpes der Iulischen Alpen erwähnt, jedoch ohne dass wir
Iuliae bezüglichen Autorenstellen hat v. Premerstein von ihrer Art näheres erführen.
(15 ff.) in dankenswerter Weise zusammengetragen. Das Resultat der Musterung der Schriftsteller-
Aber auch aus ihnen geht nicht hervor, was er an- notizen ist für den, welcher den Unterschied der
nehmen möchte, dass die Befestigungen „zum guten Zeiten erwägt, nicht auffallend. Die frühe Kaiserzeit
Theile schon in die Zeit des Augustus zurückreichen ist aggressiv, nicht defensiv. Sie sichert einzelne wich-
können“. Die Tacitusstellen reden nur von einer tigePunkte für ihre militärischen Operationen, denkt
militärischen Besetzung derPässe im Jahre öpn.Chr. 44) aber niclit an weitverzweigte künstliche Befestigungs-
Wenn der Einfall der Markomannen und Quaden in systeme. Solche bilden sich erst aus, als die Er-
Oberitalien 166 ganzungehinderterfolgte, wie v.Premer- oberungspolitik zum Stehen kommt. Aber auch dann
stein selbst erwähnt, so spricht das gegen die Existenz liat man einen Schutz der Alpen noch lange nicht
von Sperrmauern. Dass darauf eine „umfassendere fiir nöthig gehalten. Zur Wehr Italiens genügte der
Festungszone“ geschaffen'sei, kann ich aus den bei- Donaulimes. Erst als seit der Mitte des dritten Jahr-
gebrachten Inschriften 45) nicht entnehmen. Auch hunderts die Macht des Reiches sank und die Prä-
Septimius Severus konnte die Alpenpässe 193 ohne tendentenkämpfe häufiger wurden, konnte der Wunsch
Aufenthalt passieren und ebenso Maximinus 238. entstehen, die Alpen zu sperren.
Für den Zug des letzteren haben wir die ausführliche Eine willkommene Bestätigung geben zunächst
.Scliilderung Herodians (8, 1 ff.), der es schwerlich die Itinerare. Die Station auf der Passhöhe heißt auf
versäumt haben würde, die Fährliclikeiten der Alpen der Tabula in Alpe Iulia, im Hierosol. mutatio Castra.
durch die Erwähnung von Befestigungen rhetorisch vSie hat zwischen Marc Aurel, unter dem das Straßen-
zu verstärken, wenn es solche gegeben hätte. 46) Erst netz der Tabula aufgenommen würde, 47) und dem Jalire
um die Mitte des vierten Jahrhunderts finden wir in 333, in dem der Pilger von Bordeaux nach Jerusalem
der zweiten Rede des Kaisers Iulian einen Hinweis zog, ihren Namen geändert. Die Ursache war zweifel-
(p.71 C): tö ös ÖTrsp tcöv ’AXtiscov tsIxos TiaXatöv ts Vjv los die Anlage des Castells von St. Gertrud, für die
cppoöptov, y-ai aÖTq) yjpffioci |4-st& tyjv cptrp'jv ö TÖpavvog wir also zeitliche Grenzen haben. — Die Station am
(Magnentius 351), ÄaTisp spopa tc vsoup'Ysg &7C097}vag Hubel heißt im Hierosol. mansio Fluvio Frigido.
xai ä&öXoyov cppoupav aTcoZtTcoDV §^[5o)[isvo)V dvöpöiv. Sollte das Castell von Haidenschaft, wenn es 333
OÖÖS CCOZÖg (I)£ 7lO^O)TaTO) TlOpSÖSTat, spsvs ös iv trj schon bestand, nicht ebenso gut in die Stations-
TrZYjacov 7cöXsc (Aquiieia). Die Befestigung wird in bezeichnung aufgenommen worden sein wie das von
Gegensatz gestellt zu anderen rasch hergerichteten, St. Gertrud? Sollten wir nicht etwa mansio Castra
Ö7zoCoog 7jplv toö^ x aP ay- aS svvopov xcc'zccaxeod^eod'ca. ad Frigidum erwarten? Aber nur St. Gertrud heißt
Wir müssen sie uns also von nicht unerheblicher Castra, und zwar ohne jeden weiteren Zusatz, als
vStärke denken. Außerdem scheint mir wichtig, dass lägen nur diese Castra an der Passtraße. Diese Er-
von tsixoS) nicht von tslyj\ die Rede ist. Der Ausdruck wägungen ergeben allerdings keine völlige Sicherheit,
TcaXatöv spricht nach v. Premerstein für das hohe Alter wohl aber eine starke Wahrscheinlichkeit.
der Sperrmauern, aber meines Erachtens nöthigt er uns Ins vierte Jahrhundert deutet aber auch Anlage
nicht einmal, in das dritte Jahrhundert hinaufzugehen. und Bauart der Befestigungen, wenigstens was mir
Man erinnere sich nur, wie freigebig z. B. auf Bau- bisher davon bekannt geworden ist. Ich gehe aus
inschriften und Meilensteinen mit dem Wort vetustas von dem Castell von Haidenschaft. Müllner hat eine
umgegangen wird. Brücken und Straßen, die der eine Beschreibung 48) und einen kleinen Plan 49) desselben
Kaiser hergestellt hat, nennt schon der Nachfolger publiciert. Es ist ein Quadrat von I52 m Seitenlänge.
vetustate corruptas. Im weiteren Verlaufe des vierten An jeder Ecke steht ein runder, dicker Thurm, da-
Jahrhunderts wird dann noch mehrmals dieBefestigung zwischen sind an den Seiten je zwei, so dass wir im

44) Hist. 2, 98; 3, 8. 47) Cuntz, Hermes XXIX 586 ff.


45) Revue arch. III. Serie, XXI 396 n. 88 und 48) Emona 131 f.
Pais n. 58 == 11IO. 49) Mitth. der Central-Commission XV 131,
46) 2, I ist die alte verderbte Lesart aTpaTÖTceöov Fig. 28 nach einer Pause aus der Catastralmappe im
jetzt durch Tceöfov ersetzt. Archive des dortigen Steueramtes.
157 158

ganzen 12 vor die Mauer stark vorspringende Thiirme Punkte suchte“. 55) Dieselbe Epoche, die im Innern
erhalten. Wie man in der älteren Kaiserzeit Castelle des Reiches, im Moselthal und auf der Eifel Straßen-
baute, wissen wir seit den deutschen Limesgrabungen castelle anlegen musste, hat aucli die Alpen mit
zur Genüge. Noch im zweiten Jahrhundert sehen sie Castellen und Mauern versehen.
ganz anders aus als Haidenschaft. Man vergleiche Die technische Ausführung der Thürme und
nur einmal durch Bauinschriften datierte Castelle wie Mauern unseres Castells scheint es mir ebenfalls der
Pföring aus dem Jahre 141 oder Neckarburken-Ost späteren Kaiserzeit zuzuweisen. Den besterhaltenen
145/6 o0) und andere. Wir finden da nur kleine, meist gegen 20 m hohen Thurm hat Müllner den „Zinnen-
rechteckige und in viel größeren Distanzen stehende thurm“ getauft. Sein oberer Theil, mehr als der
Thürme, die vor die Mauer nur wenig oder gar nicht ganzen Höhe, unterscheidet sich in Farbe und
vorspringen. Die Ecken der Castelle sind stark ab- Bauart deutlich vom Übrigen und ist bei einer
gerundet und oft ohne Thurm gelassen. Der erste späteren (mittelalterlichen?) Restauration aufgesetzt
Blick zeigt dass Haidenschaft zu einer anderen Zeit worden. Darunter kommt ziemlicli ungleichmäßiges
entstanden sein muss. Seine nächsten Verwandten Flickwerk, dann erst der ursprüngliche Bau. Dieser
sind die unter Constantin dem Großen gebauten zeigt sehr unregelmäßige Schichten von Bruchsteinen
Castelle von Deutz, Neumagen, Jünkerath und Bit- verschiedener Größe 56) und verschiedenen Materials,
burg in der Rheinprovinz 51) und das dem Ende des die kaum bearbeitet und mit reichlichem Kalkmörtel
drilten Jahrhunderts angehörige in Burg am Ausfluss verbunden sind. Der Mauerring hat außen die gleiche
des Rheins aus dem Bodensee. 52) Besonders Deutz 53) Construction. Das Gusswerk aus Bruchsteinen und
hat mit ihm die größte Ähnlichkeit, nur ist es seiner Kalk hinter dieser Mauer ist nicht in regelmäßigen
exponierten Lage auf dem rechten Rheinufer ent- Scliicliten hergestellt, sondern in wenig sorgfältiger
sprechend nocli stärker hergestellt. Es besitzt außer Weise eingeschüttet worden, so dass häufig kleinere
4 starken Thorthürmen noch 14 runde Mauerthürme. Hohlräume geblieben sind.
Die Anlage ist aber die gleiche und ebenso die Größe: Über das Castell von Hrib wissen wir leider
152 X 154 m* Der vom Mauerringe eingeschlossene noch nicht viel. 57) Auf seinem Plan der Sperrmauer
Raum ist ziemlich genau 7 iugera (1*766 Hektar). 54) bei Ober-Laibach 5S) gibt ihm Müllner quadratische
Gegeniiber den Befestigungen älterer Zeit zeigen uns Form, 12 stark vorspringende Thürme, 4 runde an
diese constantinisclien „eine ganz andere Auffassung den Ecken und 8 rechteckige dazwischen. 59) Der
der Kriegskunst, die ihr Heil in der Abwehr, in der Grundriss wäre danach dem von Haidenschaft ähnlich.
Verstärkung der Mauer und in der Häufung der festen Dazu kommt noch die Übereinstimmung in der Größe:

50) Der obergerm.-raet. Limes, Lieferung XVI 166, mit Plan.


1902 und IX 1898. 54) In Neumagen 1*28 Hektar, Jünkerath 1*52
51) Für die drei letzten vgl. Hettner, Die römi- Hektar, Bitburg ungefähr 2 Hektar. Alle drei haben
schen befestigten Mansionen von Neumagen, Bitburg mehr ovalen, gerundeten Grundriss. Das Castell von
und Jünkerath. Westdeutsche Zeitschr. X 284 fr., mit Burg ist wieder fast quadratisch, aber kleiner (äußere
Grundrissen. Neumagen istNoviomagus an derRömer- Seitenlänge etwa 97*5 m, innerer Raum etwas melir
straße Trier—Bingen, Jünkerath Icorigium und Bit- als 0*9 Hektar).
burg Beda vicus an der Römerstraße Trier—Köln. 55) Colonia Agr. 82.
52) F. Keller, Die römischen Ansiedlungen in 56) Durclischnittlich etwa 0*30 m X 0*17“ aber
der Ostschweiz. Mitth. der antiquar. Gesellschaft in aucho*Ö5 m X 0*23 m, und daneben ganz kleine Stücke
Zürich XII 274 ff. Taf. I; Mommsen, Inscr. Helvet. und Flicken.
n. 272; Morel, Castell und Vicus Tascaetium in 57) Vgl. Müllner, Emona Il2f. v. Premerstein
Raetien. Comm. in hon. Mommseni 151 ff.; Schiller, a. O. 12.
Gesch. d. röm. Kaiserzeit II 134 f. 58) Argo VIII.
53) Vgl. Wolf, Die Aufdeckung — der zu Deutz 59) Das oben erwähnte Castell in Burg am Rhein
gefundenen Reste eines röm. Castrums. Rhein. Jahrb. hat an den drei erhaltenen Seiten runde Eckthürme,
LXVIII 1880 S. 13 ff. mit Plan; Schultze, Steuer- je zwei halbrunde Zwisclienthürme und zum Schutze
nagel und Nissen, Colonia Agrippinensis 1895 S. 81 f. des Thores zwei quadratische Thürme.
159 iöo

I52 m vSeitenlänge. Ich halte es daher für wahrschein- 2. Castell und Sperrmauern von St. Gertrud
lich, dass beide Castelle, die nördlich und südlich etwa in constantinischer Zeit, denn sie sind vor 333
den Beginn der Passtraße schiitzen, in derselben Zeit errichtet (Hierosol.), aber nicht viel frülier wegen
gebaut sind. ihrer Bauart.
Die Mauern des Castells von St. Gertrud sind, 3. Die Castelle von Haidenschaft und Hrib nach
wie ich mich iiberzeugt habe, ebenso ausgefiihrt wie 333 (Hierosol.), aber wahrscheinlich nicht viel später
die von Haidenschaft, 60) können also zeitlich nicht wegen ihrer Ähnlichkeit mit anderen Castellen der
weit von diesen getrennt werden. Dasselbe scheint constantinischen Zeit.
auch fiir das Castell von Gruden und die Sperr- 4. Die Sperrmauern bei Hrib und das Castell
mauern bei Hrib zu gelten. Mich selbst davon zu von Gruden mit seinen Sperrmauern nacli 351, da
vergewissern, hinderte mich leider das Eintreten Iulian nur ein tsIxo£> die Mauer von St. Gertrud,
ungünstiger "Witterung. kennt; aber nicht viel später wegen der Bauart.
Ich denke mir die Entstehung des Befestigungs- 3 und 4 könnten möglicherweise zur selben Zeit
systems- also folgendermaßen: hergestellt sein.
I. Emona in augusteischer Zeit. Graz. OTTO CUNTZ.

Aus Südistrien.

I. Die römischen Hafenanlagen von Val Catena 2. Der Hügelzug, der von der Bucht Aqua salsa
auf Brioni grande. gegen Val Torre streicht (Baureste).
Die Durchforschung der beiden größten Eilande 3. Peneda (Mauerzüge).
der Brioni-Gruppe, Brioni grande und minore 1) ergab Auf Brioni minore breitete sich eine römische
für folgende Örtlichkeiten antike Besiedelung: Ansiedelung am Ufer des Porto .St. Nicolo aus. 2)
An der Ostküste von Brioni grande: Von allen diesen Fundstätten erwies sich an zu-
1. Gebiet um Val Catena (Hafenanlagen, Villen tage stehenden antiken Bauresten am ergiebigsten
sammt Zubauten, Wasserversorgungsanlagen). das Gestade von Val Catena, das sich als der Pola
2. Monte Castellier (Cisterne, Brunnenschacht, nächst gelegene Ankerplatz und nach seiner gegen
Mauerzüge, Kleinfunde). Süden offenen, gegen Norden durch den Höhenzug
3. Porto di Brioni (römisclie Wasserleitung des Moribuon geschützten Lage als das natürliche
zwischen dem Monte Castellier und Hafen, Ziegel- Emporium der Insel darbot. Bisher nur nach einzelnen
pflaster, Mauerzüge). Bautheilen aufgenommen und beschrieben, scheinen
4. Val Torre (Mauerzüge; die übrigen Ruinen mir dessen antike Anlagen eine zusammenfassende
sind größtentheils mittelalterlich). • Behandlung zu fordern und zu lohnen.
An der Westküste von Brioni grande kommen Am Nordgestade ergaben Nachforschungen in
in Betracht: beträchtliclier AusdehnunghinziehendeSubstructionen,
I. Das Gebiet am Porto buon (In den Ruinen ferner Mosaikböden, die von römischen Landhäusern
mittelalterlicher Befestigungen: römische Cisterne, und deren Zubauten herrühren. Aus den Grund-
Gewölbe, Mauerzüge). rissen lassen sich nach Unterschieden in der Anlage

60) Ein Stiick des östlichen Mauerzuges in der wie bisher allgemein angenommen wurde, mit der
Nähe der Straße war durchschnitten und gut sicht- römischen Insel Pullaria, vielmehr mit Ursaria gleicli-
bar. Vgl. auch Müllner a. a. O. 125. zusetzen. Vgl. Gnirs, Das Gebiet der Halbinsel Istrien
*) Vgl. Jalireshefte Beibl. 1900 Sp. 198 ff. Gnirs, in der antiken Überlieferung (Progr. d. M.-U.-R. in
Röm.Wasserversorgungsanlagenim südl.Istrien (Progr. Pola 1902) 28.
d. M.-U.-R. in Pola 1901) 19 ff. Brioni ist nach den 2) Vgl. Mitth. d. C. C. N. F. XXVII 129 fr.
Angaben der Tab. Peut. und des Plinius (III 30) nicht,

Das könnte Ihnen auch gefallen