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Bild 2:
Bild 3:
Deutlich besser wird das Ergebnis bei einem isoliert gezeichneten Bauteil. Hier
entstehen im Falle des Teils 15 nur noch sieben Linien. Bild 3 zeigt eine davon
rot gekennzeichnet. Hier wäre eine Nachbereitung denkbar, die sich drauf
beschränken würde, diese sieben Linien zu einer zusammenzuführen.
Grenzlinien zeichnen
Statt die Mittellinien zu erzeugen, kann man auch Grenzlinien erkennen lassen.
In diesem Fall wird ein mehrere Pixel breiter Strich von beiden Seiten her
abgetastet, was dann zu zwei Grenzlinien führt. Bild 4 und 5zeigen das Ergebnis.
Dabei kommen dann für den vorher schon gezeigten Spant 5 zwar immer noch
mehr als 1.800 einzelne Linien zustande. Aber im Gegensatz zur vorigen
Methode entstehen hier einige wenige, wirklich verwertbare Linien. Wenn man
sich diese in eine getrennte Zeichnung kopiert, erhält man das in Bild 6 gezeigte
Ergebnis. Hier ist zwar auch noch einiges an Nacharbeit erforderlich, aber
immerhin möglich.
Bild 4:
Bild 5:
Bild 6:
Bild 7:
Im Falle des Bauteils 15 kommen bei dieser Methode, wie Bild 7 zeigt, tatsächlich
nur noch vier geschlossene Linien zustande, so dass man nur noch entscheiden
muss, ob man nun die beiden inneren oder die äußeren Grenzlinien verwenden
will. Und trotzdem hat die Sache einen Haken. Zugegeben, einen kleinen. Der
Abstand zwischen den inneren und äußeren Linien beträgt zwischen 0,3 und
0,4 mm, was letztendlich eine entsprechende Ungenauigkeit gegenüber dem
Originalteil bedeutet. Im Falle von Spant 5 kommt noch hinzu, dass die eine oder
andere Ecke eine eher runde ist. Zumindest an einer Stelle sieht man das relativ
deutlich. Das ist natürlich unterm Strich nach dem Fräsen wahrscheinlich
deutlich weniger Abweichung vom Original, als bei der Methode „Bild aufs Holz
kleben und von Hand aussägen“ entsteht. Man könnte sich deshalb auch damit
zufrieden geben.
Selber zeichnen
Da aber z.B. beim Spant 5, auch bei der zweiten Methode, doch noch einiges an
Nacharbeit erforderlich ist, habe ich mal den Versuch unternommen, den Spant
5 über dem Hintergrundbild komplett neu zu zeichnen. Um Aufwand zu sparen,
habe ich natürlich nur eine Hälfte gezeichnet und das Ganze dann gespiegelt. Bei
diesem Zeichnen kommt einem nun der PDF-Plan sehr stark zugute. Und zwar
deshalb, weil die senkrechten und waagrechten Linien der Zeichnungen auch
wirklich senkrecht und waagrecht ausgerichtet sind. Das gelingt mir bei meinem
A4-Scanner, mit den ja größeren Plänen, so gut wie nie. Meist erfordert das
anschließend notwendige, passgenaue Drehen mehrere Versuche. Der große
Vorteil der genauen Ausrichtung ist der, dass man dann mit orthogonalen Linien
(rechtwinklig zueinander stehende Linien) zeichnen kann. Das geht um ein
Vielfaches schneller, als das freie Zeichnen von Linien. Wenn man sich die
Zeichnung so vergrößert, dass der im Falle von DevCad quadratische Cursor
genau der Linienbreite entspricht, dann ist ein Spant wie der Spant 5 schneller
neu gezeichnet, als die nach Methode 2 erstellte Zeichnung zu korrigieren. Wie
das im Ergebnis aussieht, zeigen die Bilder 8 und 9.
Bild 8:
Bild 9:
Je nach Komplexität des jeweiligen Spants dauerte die Zeichnung über der
Vorlage zwischen zwei und vier Minuten pro Spant. Das hat unter dem Strich
dazu geführt, dass ich die automatische Erstellung im Falle der Rumpfbauteile
bis auf die isoliert gezeichneten Bauteile für mich persönlich verworfen habe.
PDF2DXF
Nachdem ich mich mehr oder weniger intensiv in das Thema Konvertieren Bild
in Vektorzeichnung eingearbeitet hatte und dabei immer zügiger voran kam,
habe ich mich doch nochmal ans Internet gesetzt, um nach einer Möglichkeit zu
suchen, PDF-Dateien nach Möglichkeit direkt in Vektorzeichnungen umzusetzen.
Und siehe da – es gibt eine ganze Menge solcher Programme. Ich habe mich für
das von CAD-KAS entschieden und zunächst mal die kostenlose Version mit
entsprechenden Funktionseinschränkungen heruntergeladen. Der Download
des Programmes ist unter folgendem Link
möglich: http://www.cadkas.de/downgerpdf14.php.
Die ersten Versuche waren sehr vielversprechend. Und da ich nicht der Geiz-ist-
Geil-Generation angehöre und meine Brötchen beinahe 15 Jahre lang als
Programmierer verdient habe und abschätzen kann, was für ein Aufwand hinter
einem solchen Programm steckt, habe ich die 30 Euro für die Vollversion
ausgegeben.
Das Programm konvertiert in der Vollversion alle vier Seiten des PDF-Plans in vier
getrennte DXF-Dateien, auf die man dann aufsetzen kann. Im Wesentlichen
entstehen dabei ähnliche Probleme, wie bei der Vektorisierung von Bilddateien.
Jedoch sind die Ergebnisse im Mittel deutlich besser weiterverwendbar, so dass
sich die Nacharbeit der konvertierten Zeichnungen im Vergleich zum selber
Zeichnen nochmal deutlich verringert. Auch hier ist es so, dass isolierte Bauteil-
Zeichnungen wesentlich besser in Vektor-Zeichnungen umgesetzt werden, als
Zeichnungen mit dem ganzen Drumherum. Allerdings fällt das Thema
Ungenauigkeit durch mehrere Pixel breite Striche weg. Voraussetzung dürfte
wohl sein, dass die PDF-Datei als solche nicht einfach auch wieder nur
Grafikdateien enthält. Im Falle des Thermy-Bauplans kann man jedenfalls alle
isoliert gezeichneten Bauelemente unbesehen übernehmen, ohne sie
nachbearbeiten zu müssen. Die Maßhaltigkeit ist 100-prozentig, rechtwinklige
Ecken sind immer auch solche und nicht wie bei der automatischen
Bildumsetzung teilweise abgerundet. Die entstehenden Linien sind deutlich
besser weiterverwendbar als bei der Vektorisierung von Bilddateien.
Bild 10:
Als Beispiel soll hier wieder Spant 5 dienen. Bild 10 zeigt die aus der
Konvertierung herauskopierten Elemente für Spant 5. Diese anzupassen und zu
ergänzen ist – zumindest in DevCad – deutlich weniger Aufwand, als das selber
Zeichnen über der Bildvorlage. Und natürlich auch viel, viel schneller als das
Nachbearbeiten der über die Vektorisierung der Bilddatei entstandenen
Zeichnung.
Sowohl bei der Erstellung der Zeichnung über Bilder als auch über PDF2DXF habe
ich zum Schluss die vielen einzelnen, aneinander hängenden Linien, z.B. für einen
Spant-Umriss, immer zu einer Linie zusammen gefasst. DevCad bietet dazu eine
sehr einfach zu bedienende Funktion. Das Zusammenfassen hat zwei Vorteile.
Zum einen wird das Arbeiten mit der Zeichnung wesentlich einfacher, da man
alle zusammengefassten Linien mit einem einzigen Mausklick markieren kann.
Zum anderen werden eventuell noch offene Umrisslinien entdeckt bzw. je nach
Parametrisierung der Zusammenführungsfunktion automatisch geschlossen.
Dies ist in DevCad eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Fräsdateien
automatisch erzeugt werden können.
Sonderfall Profil
Für das Nachkonstruieren des Flügels in DevWing benötigt man natürlich eine
Profildatei. Der Baubeschreibung kann man entnehmen, dass ein modifiziertes
Profil SD7037 verwendet wird, wobei zur Modifikation keine Aussagen getroffen
werden. Da der Plan eine fast isolierte Profilzeichnung enthält, produziert
PDF2DXF auch eine nahezu perfekte Profilzeichnung. Bild 11 zeigt, dass lediglich
drei Linien entstehen, die sehr schnell zu einer verbunden werden können. Ist
das getan, hat man auch fast schon eine Profildatei. DevCad bietet nämlich die
Möglichkeit, aus einer geschlossenen Linie eine DAT-Datei erzeugen zu lassen,
wobei die Maße dabei auch gleich auf 1 normiert werden. In der Regel reicht ein
Mausklick und man hat damit eine Profildatei. In Einzelfällen, kann es jedoch
erforderlich werden, dass man die Reihenfolge der Koordinatenpaare an die
Konventionen der Profildateien anpassen muss (x von 1 bis 0 zu 1). Dies kann
man mit einem einfachen Editor tun. Im Falle des Thermy Profils war keine
Nachbearbeitung erforderlich.
Rein interessehalber habe ich dann mal die Polare des Originalprofils mit dem
des modifizierten Profils verglichen. Bild 12 zeigt beide Polaren und lässt die
Modifikation erkennen.
Bild 11:
Bild 12: