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Mittels einer Magnetfeldsonde misst der Erfinder die in den Aussen- Mittels eines optischen Drehzahlmessers wird die Umdre-
raum austretenden Magnetfelder. hungsgeschwindigkeit des Magnetmotors beim Hochlaufen
erfasst. Oberhalb der Achse sind zwei Lüsterklemmen zu
sehen, mit denen die zwei roten und grauen Enden der zwei
ordneten Stator- und Rotor-Ebenen solchen Konstruktion Induktions-Drahtschleifen kurzgeschlossen sind, um die
eingebaut. Die genaue Position der ist es, möglichst Drehzahl durch ein Gegendrehmoment zu stabilisieren
Magnete in den 6 breiteren und 6 wenig Streufelder
schmaleren sektoralen Baugruppen nach aussen entwei-
scheint entscheidend für die korrekte chen zu lassen und die magnetischen Leistungsabschätzung
Betriebsweise des Motors zu sein. Kräfte möglichst vollständig in me-
Auf der einen Seite des Motors chanisches Drehmoment umzusetzen. Da bei der Vorführung am 3. Juli
ragt eine 20-mm-Stahlachse etwa 10 Die Nenndrehzahl, die sich kurz 2008 kein Drehmomentmessgerät
cm weit heraus. Auf der anderen nach dem Hochlaufen eingestellt und auch kein elektrischer Generator
Seite war auf das äussere Ende der hatte, wurde mit einem optischen angeschlossen war, konnte die er-
Achswelle ein Kupplungszylinder von Drehzahlmessgerät erfasst. Sie lag zeugte Leistung nur grob abge-
ungefähr 8 cm Durchmesser mit 4 anfangs bei 2888 U/min und ging schätzt werden.
Nocken aufgesetzt. nach einigen Minuten auf 2870 Ein einfacher Versuch, den am lin-
An der einen Aussenseite des U/min. zurück. Etwa eine halbe Stun- ken Ende des Motors auf der Welle
Magnetmotors ist an der unteren de später stellte sich ein stabiler Wert aufgesetzten Alu-Kupplungszylinder
Peripherie eine Vorrichtung aus Mes- von 2710 U/min. ein. von Hand zu bremsen, war unmöglich
sing, in die ein Stift mit einem Ham- Da ein Magnetmotor bei perma- und wurde aufgegeben. Es wurde spä-
mer hineingeschlagen oder auch nent wirkender Beschleunigung auf ter eine einfache Abschätzung
wieder herausgeschlagen werden immer höhere Tourenzahlen be- gemacht bzw. ein Experiment durchge-
kann, um den Motor in Gang zu set- schleunigen würde, muss eine me- führt. Wenn ein Zylinder von 8 cm
zen bzw. zu stoppen. chanische oder elektrische Regelung Durchmesser an einem Hebelarm von
vorgesehen werden. Bei dem vorge- einem Meter Länge angekuppelt ist
Start und Demo des Magnet- stellten Prototypen bewirkt eine In- und aussen ein Gewicht von 0.5 kg
motors duktionsschleife, deren Drähte aus- angehängt wird, dann lässt sich der
sen über eine Lüsterklemme kurzge- Zylinder durch festes Pressen mit der
Nach dem In-Gang-Setzen des Mo- schlossen werden, ein Gegendreh- Hand vor dem Durchdrehen bewahren.
tors durch den Erfinder beschleunigte moment, das eine Bremsfunktion Unter der Annahme, dass die statische
der Motor sehr schnell auf seine Nenn- ausübt. Eine lastabhängige elek- Reibung mit der Rollreibung vergleich-
drehzahl im Leerlauf. Dabei waren kei- tronische Drehzahlregelung ist bei bar wäre, errechnet sich ein Bremsmo-
nerlei Vibrations- oder Rüttelbewegun- dem Prototypen noch nicht vorgese- ment von M = 1 m*0.5 kg = 4.9 Nm.
gen zu beobachten, d.h. alle Kompo- hen. Bei den ersten Experimenten Wenn davon ausgegangen wird,
nenten schienen sehr präzise gefertigt seien einige Motoren zerstört wor- dass die Drehzahl des Motors bei
und ausgewuchtet zu sein. Der Erfin- den, weil sie damals noch keine me- Belastung auf etwas mehr als die
der zeigte anhand eines Magnetfeld- chanische oder elektromagnetische Hälfte, also z.B. auf 1500 U/s oder 25
stärke-Messgerätes sowie mittels Drehzahlbegrenzung vorgesehen U/s, zurückgeht, errechnet sich die
magnetischer transparenter Folien, hatten (Anm. der Redaktion: diese abgebbare Leistung zu P = M * 2
dass die aus dem Motor austretenden Erfahrungen hatten schon zahlreiche * n (U/sec) oder P = 770 Nm/s, was
Magnetfelder zwar nachweisbar, aber Erfinder von Magnetmotoren ge- einer elektrischen Leistung von rund
doch relativ schwach waren. Ziel jeder macht wie z.B. auch Mike Brady). 0.8 kW entspricht. Dieser Wert
stimmt gut mit den Ergebnissen tors und der Magnete des Rotors kon-
eines Testlaufs überein, über den tinuierlich in einem Bereich von 0% bis
später berichtet wird (siehe Seite 25 100% verändert werden. Dies ermög-
zum Thema „Testbetrieb“). licht es offensichtlich, die Wirkung der
Nach etwa 45 Minuten schlugen magnetischen Kräfte und Drehmomen-
die Redaktoren vor, die Vorführung te in einem grossen Bereich zu verän-
abzuschliessen und die technischen dern. Von einer „autonomen“ Be-
und strategischen Diskussionen im triebsmöglichkeit, das heisst einem
Konferenzraum weiterzuführen. Die positiven Gesamtdrehmoment über
Prozedur zum Anhalten des Motors dem Rotorumfang, ist im Patent – wohl
lief ähnlich ab wie beim Starten. Es absichtlich – nirgends die Rede.
wurde einfach ein Stift eingeschoben, Ausser einer Vielzahl kleinerer
wodurch wohl eine Art Wirbelstrom- Rundmagnete von 20 mm Durch-
bremse aktiviert wurde, die den Mo- messer und 20 mm Höhe sind ver-
tor sofort zum Stillstand brachte. schiedene Sektoren mit grösseren Abmessungen der keilförmigen Perma-
Wenn es von unserer Seite keilförmigen Magneten vorgesehen, nentmagnete in den Sektoren des inne-
gewünscht worden wäre, hätte der wie sie in ähnlicher Form auch im ren Stators in der zitierten Patentschrift
Erfinder den Motor offenbar noch Demo-Magnetmotor eingebaut sind. DE102007037186B3 (siehe Literatur 9)
weiter laufen lassen. Aus der nach-
folgenden Diskussion war zu entneh-
men, dass derartige Magnetmotoren
schon stunden- bzw. tagelang pro-
blemlos betrieben worden sind.
schen 14 Grad und 90 Grad aufweisen sionen erfuhren sie noch zahlreiche pakteren Ausführung, die für eine Se-
können. Eine solche schräge Anord- Einzelheiten, insbesondere auch rienproduktion vorgesehen ist.
nung von Magneten findet sich auch in noch einige biographische Details.
anderen Patentanmeldungen wie z.B. Ein paar wichtige Informationen aus Testbetrieb des Motors mit
bei Mike Brady, Kohei Minato oder diesen Gesprächen werden hier aus- Generator
einem südamerikanischen Erfinder. zugsweise wiedergegeben.
Weitere konstruktive Details können In früheren Jahren war der Erfinder Wie der Erfinder im Gespräch am
der Patentschrift entnommen werden. als Polizist angestellt, hatte also nicht 28. Juli 2008 in der Schweiz mitteilte,
Ganz ähnliche keilförmige Magnete direkt mit Motorentwicklungen zu tun. hatten sie auch schon Belastungs-
sind auch im Demo-Motor eingebaut, Er erzählte, dass er schon als kleiner tests mit dem Magnetmotor durchge-
wie im Film von der Vorführung an der Junge mit Magneten gespielt und diese führt. Hierbei war der Motor mecha-
Uni Delft zu sehen ist. Dort hatte der ihn immer fasziniert hätten. Als er in der nisch an eine Lichtmaschine ange-
Erfinder 7 der insgesamt 12 Segmente 9./10. Klasse auf die Polizeischule koppelt, die auf eine maximale Lei-
auseinandergebaut und dem Publikum gekommen sei, hätte man der Klasse stung von 14 V und 190 A ausgelegt
zur genauen Untersuchung herumge- die Aufgabe gestellt, eine Waffe zu war. An diese Lichtmaschine wurden
reicht. Die Segmente bestehen teils erfinden, die ohne chemische Mittel drei 12-Volt-Lampen mit 100 Watt
aus Aluminium, teils aus Polyamid- (Pulvermunition) auskomme. Da kam angeschlossen sowie eine Lampe
Kunststoff. Darin sind eine Vielzahl klei- ihm spontan die Idee einer magneti- mit 160 Watt. Da die mechanische
nerer Magnete verschiedener Form schen Rampe, und er habe damals Ankupplung der Lichtmaschine nicht
und Grösse eingelassen. Da die rest- bereits mit einzelnen Magneten eine präzise genug war - die beiden Ach-
lichen 5 Segmente bisher noch nicht solche Rampe aufgebaut. Für das vor- sen fluchteten nicht genau - , ging
durch Patente abgesichert sind, konn- gestellte Experiment habe er sogar den einiges an Leistung durch Reibung
ten sie nicht zur Inspektion freigegeben 1. Preis bekommen. Später habe er verloren. Wie die Redaktoren im
werden. Das Gleiche gilt für den inne- dann die Idee weiterentwickelt und sei Video auf dem Laptop des Erfinders
ren Rotor der Maschine, in den auch zu der Überzeugung gekommen, dass sehen konnten, lief der Motor mit der
eine Vielzahl kleinerer Rundmagnete sich ein magnetischer Linearmotor angeschlossenen Last bei einer
eingelassen sind. eigentlich auch in Kreisform bauen las- Drehzahl von 1‘400 U/min. Unter der
Wie Dr. Jorge Duarte berichtet, sen müsste. Diese Idee hatte er dann Annahme, dass 10% der Leistung
wurde die Vorführung am 20. April in den folgenden Jahren konsequent durch mechanische Verluste verloren
2010 nach 20 Minuten auf Wunsch weiter erfolgt und schliesslich brauch- gingen und die Lichtmaschine einen
des Publikums abgebrochen. bare Konstruktionen entwickelt. Wirkungsgrad von 60% aufweist,
Bei der anschliessenden Demon- Im persönlichen Gespräch informier- errechnet sich für die erforderliche
tage der genannten Sektorkompo- te der Erfinder auch, dass er über 250 motorische Antriebsleistung ein Wert
nenten zeigte sich, dass die Alumini- Varianten kenne, um einen Magnetmo- von (300+160)/(0.9*0.6) = 852 Watt.
umteile keinerlei Erwärmung aufwie- tor zu konstruieren. Im bisher veröffent- Dieser Wert stimmt gut mit der provi-
sen. Normalerweise wäre zu erwar- lichten Patent sei nicht alles verraten sorischen Abschätzung nach der
ten gewesen, dass die sehr starken worden. Zum Bau eines Magnetmotors ersten Besichtigung in einem Labor
Magnetfelder der Neodym-Magnete nach seinem Prinzip brauche es ein bei Nürnberg überein (siehe oben
bei einer Drehzahl von ungefähr bestimmtes Know-How, das nur er unter „Leistungsabschätzung“).
2‘000 U/m erhebliche Wirbelströme besitze und bisher nicht weiter gege- Auf die Frage, wie lange der Mag-
in den Aluminiumkomponenten er- ben habe. Im übrigen hätte er beim netmotor schon mal im Test gelaufen
zeugen würden. Dies war aber offen- Experimentieren mit starken magneti- sei, berichtete der Erfinder, dass sie
tichtlich nicht der Fall. Lediglich in der schen Feldern sogar schon antigravita- einmal im Labor den Motor 15 Tage
Nähe der Kugellager konnte eine tive Effekte entdeckt, vor allem, wenn lang mit einer konstanten Last von
geringfügige Temperaturerhöhung magnetische Läufer gegeneinander 500 Watt betrieben hätten. Dies
gemessen werden10. rotierten. würde bedeuten, dass während die-
Dieser Hinweis erinnert an die ser Zeit eine Mindestenergie von 15 *
Zusatzinformationen nach Experimente der russischen For- 24 h * 0.5 kW = 300 kWh geflossen
weiteren Treffen scher Roschin und Godin, die an un- wäre. Wenn die Energie nicht aus
serem Kongress in Weinfelden 2002 dem Vakuumquantenfeld, sondern
Am 28. Juli 2008 hatten die Auto- über Gravitationsveränderungen im z.B. aus einer normalen Autobatterie
ren den Erfinder und seinen Partner Zusammenhang mit magnetischen von z.B. 100 Ah und 12 V geliefert
Murat Taluy, der zugleich als Über- Rotoren gesprochen hatten11 . worden wäre, hätte diese unter
setzer tätig ist, zu einem Treffen in Um den Verdacht auszuräumen, Berücksichtigung eines Batteriewir-
die Schweiz eingeladen. Anfang Ok- dass im Innern seines Motors irgend- kungsgrades von z.B. 60% minde-
tober fanden - auch in Anwesenheit eine Antriebsquelle versteckt sei, stens 300/(1.2*0.6) = 420 mal aufge-
eines Grossinvestors, den die Re- zeigte Muammer Yildzi auch zahlrei- laden werden müssen, also jeweils
daktoren eingebracht hatten - weitere che Bilder des geöffneten Stators alle 50 Minuten.
Gespräche in Deutschland statt. In und Rotors, und zwar sowohl vom Falls eine solche Batterie – oder
den jeweils mehrstündigen Diskus- Demo-Motor als auch von der kom- besser noch eine leistungs- und