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luxemburg
Eine feministische Internationale im Werden
Europa – Trotz alledem Stuart Hall | Kathrin Röggla | Lukas
Was ist demokratisches Charisma?
Oberndorfer | Florian Weis | Kerstin Wolter | Max Lill | Alex
reproduktive Gerechtigkeit
Wischnewski | Hannah Schurian | Andrej Hunko | Beppe Caccia |
ISSN 1869-0424 Wenke Christoph | Stefanie Krohn | Sandro Mezzadra u.a.
3/2018 ICH WERDE SEIN
Rosa Luxemburg steht für eine Haltung, in der Entschiedenheit im politischen Kampf und »weit-
3
EINE ZEITSCHRIFT DER ROSA-LUXEMBURG-STIFTUNG 3
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herzigste Menschlichkeit« ein Ganzes bilden. 100 Jahre nach ihrer Ermordung ist sie zur Ikone
»WER WEITERGEHT, WIRD ERSCHOSSEN!«
LUXEMBURG ALS SOZIALISTISCHE FEMINISTIN GESELLSCHAFTSANALYSE UND LINKE PRAXIS 2018
2015
WIE KRITISIERT MAN REVOLUTIONEN?
geworden, doch die Beschäftigung mit ihrem Werk bleibt oft oberflächlich. Die Jubiläumsausgabe
CARE ALS FELD NEUER LANDNAHME
LUXEMBURG
LEHREN UND LERNEN MIT LUXEMBURG
ICH WERDE SEIN Drucilla cornell | Gal Hertz | tove SoilanD |
15 TAGE, DIE DIE WELT ERSCHÜTTERTEN
JÖRN SCHÜTRUMPF | UWE SONNENBERG | WALTER BAIER | MIRIAM
fragt nach der Bedeutung ihres Denkens und Tuns für heute: Wie dachte Luxemburg das Verhält-
ERNST BLOCH MIT GRAMSCI LESEN
PIESCHKE | JUDITH DELLHEIM | MICHAEL LÖWY | JANIS EHLING |
ISSN 1869-0424 Kate evanS | Jan reHmann | HolGer Politt u.a.
nis von Partei und Bewegung? Wie hielt sie es mit dem Internationalismus? Wie können wir uns
als Feminist*innen auf sie beziehen? Wie ging sie mit dem Widerspruch zwischen Reform und
Revolution um? Und was können wir von ihr über Strategien der Organisierung lernen?
BEITRÄGE VON Drucilla Cornell | Michael Brie | Alex Demirović | Judith Dellheim | Janis Ehling |
Gal Hertz | Michael Löwy | Miriam Pieschke | Holger Politt | Ingo Schmidt | Tove Soiland | Jörn
Schütrumpf, Ingar Solty & Uwe Sonnenberg u.a.
LUXEMBURG
faMilien- und gesChleChterpolitiK á la afd
AM FRÖHLICHSTEN IM STURM: FEMINISMUS Margarita tsoMou |
in eine bessere Zukunft verkörpert. Sie ist sozial heterogen und thematisch vielfältig – AM
Kinder, KüChe, KlassenKaMpf
Kate Cahoon | atlanta ina Beyer | WeroniKa grzeBalsKa | lia
leBensWeise als frage gloBaler gereChtigKeit
BeCKer | Melinda Cooper | liz Mason-deese | eszter Kováts |
Issn 1869-0424 andrea pető | alex WisChneWsKi | stefanie hürtgen u.a.
FRÖHLICHSTEN IM STURM! Wie kann ein inklusiver Feminismus aussehen? Wie lässt er sich
von den Rändern her entwickeln? Und wie kann eine feministische Klassenpolitik entstehen,
die auch die Klassenanalyse auf die Höhe der Zeit bringt?
BEITRÄGE VON Margarita Tsomou | Kate Cahoon | Atlanta Ina Beyer | Weronika Grzebalska | Lia
Becker | Melinda Cooper | Liz Mason-Deese | Eszter Kováts | Andrea Pető | Alex Wischnewski |
Stefanie Hürtgen u.a.
LUXEMBURG
DEN BODEN NEU VERTEILEN
ERST KOMMT DAS FRESSEN PHILIP MCMICHAEL | STEPHANIE WILD |
globalen Süden, die sich seit Jahrzehnten für »Ernährungssouveränität« stark machen. Für sie
IMPERIALE LEBENSWEISE MEETS KLASSE
CHRISTA WICHTERICH | KALYANI MENON-SEN | KIRSTEN TACKMANN |
WAS BLEIBT VON 68?
SATURNINO M. BORRAS | LINDA REHMER | BENJAMIN LUIG | STEFFEN
ISSN 1869-0424 KÜHNE | ULRICH BRAND | MARKUS WISSEN | RHONDA KOCH U.A.
ist der Kampf gegen das Ernährungsregime der Konzerne ein Kampf um Demokratie. Auch
hierzulande regt sich Widerstand gegen die Nahrungsmittelindustrie, nicht erst seit den »Wir
haben es satt«-Demonstrationen. Wie lässt sich diese Kritik von links aufgreifen und zuspitzen?
BEITRÄGE VON Philip McMichael | Stephanie Wild | Christa Wichterich | Kalyani Menon-Sen |
Kirsten Tackmann | Saturrnino M. Borras | Linda Rehmer | Benjamin Luig | Steffen Kühne |
Markus Wissen | Ulrich Brand | Rhonda Koch | Michael Bättig u.a.
Als Politiker wird Marx in der Linken wenig diskutiert, dabei lässt sich für aktuelle Strategiefra-
KLASSENPOLITIK UND UNIVERSELLE EMANZIPATION
WER IST EIGENTLICH DAS REVOLUTIONÄRE SUBJEKT?
LUXEMBURG
(RE-)PRODUKTION DER KOMMENDEN GEGENWART
MARXTE NOCH MAL?! BINI ADAMCZAK | ELMAR ALTVATER | ALAIN
Autofriedhof auf einer Wiese nahe des Dorfs Avgo. gen vieles lernen. Wie könnte »Marx-Consulting« die heutige Gewerkschaftspolitik befruchten?
KAPITALOZÄN
BADIOU | TITHI BHATTACHARYA | SILVIA FEDERICI | MICHAEL HARDT &
DER TOTE HUND ALS BERATER
ANTONIO NEGRI | FRIGGA & WOLFGANG F. HAUG | STEFANIE HÜRTGEN |
ISSN 1869-0424 KATJA KIPPING | MARCELLO MUSTO | KARL HEINZ ROTH U.A.
Epirus gehört seit Langem zu den ärmsten Regionen der EU. Wie kann ein von Marx inspiriertes Denken einen klassenpolitischen Feminismus bereichern?
© Dimitris Michalakis Warum eigentlich heute Marxist*in werden, und noch wichtiger: bleiben? Und wie steht es mit
dem Subjekt der Revolution, der Transformation, der revolutionären Realpolitik?
BEITRÄGE VON Bini Adamczak | Elmar Altvater | Alain Badiou | Michael Brie | Tithi Bhattacharya |
Alex Demirović | Michael Hardt & Antonio Negri | Frigga & Wolfgang F. Haug | Michael Heinrich |
Stefanie Hürtgen | Katja Kipping | Marcello Musto | Karl Heinz Roth | Klaus Weber u.a.
EUROPA
TROTZ ALLEDEM
Die Debatten der europäischen Linken kreisen um die Frage,
ob die EU zu retten wäre, und wenn ja, wie.
Sie müssten zur drängenden Frage, was gegen die wachsende
soziale Ungleichheit in Europa zu tun ist, verschoben werden.
MONSTER
22 Das Dilemma mit Europa 46 Ungleichheit mit System
Wie wir in die Offensive Wie die politische Ökonomie
kommen der EU gestrickt ist
Von Ralph Guth, Von Thomas Sablowski
Elisabeth Klatzer,
Lisa Mittendrein, 52 INTERVIEW:
Alexandra Strickner & »Die Spaltung wäre
Valentin Schwarz durch ein zweites
Referendum nicht behoben«
30 Konsens auf eisernen Füßen Gespräch über den Brexit und
Wie die EU versucht, mit die Rolle der Linken
Sicherheit ihre Krise zu lösen Mit Florian Weis
Von Lukas Oberndorfer
LUXEMBURG ONLINE:
40 Kein Friedensprojekt. Kurz nach 12
Warum Sicherheit in Europa Wie weit die Rechte das Feld
nur kollektiv funktioniert dominiert
Von Andrej Hunko Von Lisa Mittendrein
20 BILDSTRECKE:
Jenseits der Zentren
Von Dimitris Michalakis
© Dimitris Michalakis
EDITORIAL
Die Europäische Union steckt in der tiefsten Krise seit ihrer Grün-
LUXEMBURG ONLINE: dung. Fliehkräfte und Gegensätze nehmen zu, nicht erst seit dem
Das italienische Paradoxon Brexit. Ob die EU weiter bestehen bleibt, ist keineswegs geklärt.
Wie mit der rechten Einig sind sich die europäischen Regierungen vor allem beim Ausbau
Regierung umzugehen ist der Sicherheitssysteme nach innen und nach außen. Ein autoritärer
Von Mimmo Porcaro Konsens als bröcklige Grundlage. Die Militarisierung der Außen- und
Sicherheitspolitik sowie die Migrations-, Entwicklungs-, Handels- und
LUXEMBURG ONLINE: Klimapolitiken der EU tragen dazu bei, globale Machtverhältnisse und
Die doppelte Umwälzung Ungleichheiten zu festigen. Das ist die traurige Bilanz des europäi-
des politischen Feldes schen Friedensprojekts.
Warum die Rechte jetzt auch Diese real existierende EU repräsentiert nicht in Ansätzen das
in Spanien Land gewinnt Europa, das wir uns wünschen. Und doch schnurrt die Debatte allzu
Von Andres Gil oft zusammen auf die Frage - »Bist du für oder gegen Europa?«.
Für die Linke ist dies kompliziert: Wie lässt sich der europäische
LUXEMBURG ONLINE: Horizont im Blick behalten, ohne die neoliberalen und vermachteten
HKWM-Stichwort: Institutionen der EU als Geschäftsgrundlage zu akzeptieren? Wie
Europäische Integration lassen sich solidarische Antworten finden auf transnationale Heraus-
Von Patrick Ziltener forderungen? Denn der Rückzug auf die nationale Ebene steht aktuell
keineswegs für eine progressivere Politik, eine solche kann die EU als
Tatsache und als Handlungsrahmen kaum umgehen. Wir stehen vor
der Aufgabe, Europa anders zu machen, trotz alledem: solidarisch,
demokratisch und im Interesse der Vielen und nicht der wenigen
Reichen und Mächtigen – TROTZ ALLEDEM.
LuXemburg 1-2019 fragt nach dem »State of the Union« und den
Akteuren und Projekten – Monstern wie Gespenstern –, die Europas
Gegenwart und Zukunft bestimmen. Wo sind Risse im europäischen
Machtblock? Wie lassen sich die drängenden Fragen wachsender
sozialer Ungleichheit angehen? Wie können wir die verfestigten
Verhältnisse in Bewegung bringen, etwa durch europabezogene
Politiken in der Kommune, wie es die Netzwerke solidarischer Städte
versuchen? Wie könnten die Impulse der transnationalen feminis-
tischen Bewegungen und der neuen Klimabewegung aufgegriffen
werden, um über Grenzen hinweg nach neuen Antworten auf die
Krisen dieses Wirtschafts- und Gesellschaftssystems zu suchen? Wie
sähe sie aus, eine künftige sozialistische Demokratie in Europa?
GESPENSTER
58 Momentum für ein solidari- 78 Risse in der Festung LUXEMBURG ONLINE:
sches Europa der Vielen Wie solidarische Städte in Grenzüberschreitender
Warum eine verbindende der Praxis funktionieren Sozialismus.
Plattform nötig ist Von Wenke Christoph & Warum die Linke ohne Brexit
Von Mario Candeias & Stefanie Kron mehr gewinnen kann
Johanna Bussemer Von Hilary Wainwright
86 Was vermag ein Schiff?
70 Feministische Wie Mediterranea LUXEMBURG ONLINE:
Internationale versucht, den rechten Kurs La France insoumise
Wie sich Frauen über Gren- zu durchkreuzen Was es mit der postlinken
zen hinweg organisieren Von Beppe Caccia & Formation auf sich hat
Von Alex Wischnewski & Sandro Mezzadra Von Sebastian Chwala
Kerstin Wolter
94 Mehr ist mehr! LUXEMBURG ONLINE:
Wie wir einem sozialen Die Gelbwesten
Europa näherkommen Warum es den Konflikt
Von Thilo Janssen braucht
Von Étienne Balibar
LUXEMBURG ONLINE:
HKWM-Stichwort: Europa LUXEMBURG ONLINE:
Von Frieder-Otto Wolf Gewerkschaftsrechte
in Europa
Von Steffen Lehndorff
WELTKRISENPOLITIK
LUXEMBURG ONLINE:
Krieg mit China?
Er hat schon begonnen
Von Michael T. Klare
68 BILDSTRECKE:
Fridays for Future 100 Baubegleitender Ausschuss
Von Kathrin Röggla
LUXEMBURG ONLINE:
INTERVIEW:
»Wir brauchen solidarische
Lösungen statt Einzel-
kämpfertum«
Gespräch über Bündnisse
und Organisierung von
Eltern in der Kita-Krise
Mit Elise Hanrahan &
Katharina Mart
Selbstbewaffnung im Kampf gegen organisiertes
Verbrechen, Staat und Bergbauunternehmen.
Santa María de Ostula, Mexiko.
Foto: © Heriberto Paredes
GEOGRAFIEN DER GEWALT den zusammen und bietet die Möglichkeit, kritisch
KONGRESS, 13.–15. JUNI IN FRANKFURT A. M. über die gegenwärtigen Tendenzen zu diskutieren.
Von »Drogenkriegen« und »Bandenkriegen« über Im Mittelpunkt stehen die sich verändernden Prak-
Feminizide und Morde an Journalist*innen und tiken von Staat und Kapital im Zeitalter autoritärer
Aktivist*innen bis zur martialischen Rhetorik Bolso- Globalisierung, die weltweiten Zusammenhänge der
naros: In Teilen Lateinamerikas hat die Gewalt eine Gewalt, ihre räumliche Dynamik und Differenzie-
scheinbar unaufhaltsame Eigendynamik entwickelt. rung und die Frage nach den Subjekten der Gewalt
Die Grenzen zwischen dem Legalen und Illegalen, und des Widerstands. Lateinamerika war und ist im-
zwischen Staat und organisierter Kriminalität sowie mer auch ein Ort wirkmächtiger gesellschaftlicher
zwischen verrechtlichten und rechtlosen Räumen Organisierung und zahlreicher kreativer emanzipa-
verschwimmen. Gleichzeitig werden demokratische torischer Bewegungen sowie einer theoretischen
Institutionen ab- und Militär- und Polizeiapparate und praktischen Diskussion zu sozialen Kämpfen.
ausgebaut. Autoritäre Staatlichkeit und failed state- Wir fragen: Wie, wo und von wem werden Macht
hood gehen Hand in Hand und überlappen sich in und Gegenmacht heute organisiert und ausgeübt?
Raum und Zeit. Diese neue Gewalt hat keine klar er- Welche Rolle spielt dabei die Gewalt? Wie verän-
kennbaren Schaltzentren und oft kein erkennbares dert sie gesellschaftliche Beziehungen, Räume und
Ziel. Sie ist zugleich explizit und undurchschaubar, Territorien? Wie können wir über sie sprechen, wie
lokal und global. Wer also kann sie aufhalten? sie darstellen? Und was dagegen tun?
Der Kongress »Geografien der Gewalt« bringt Börries Nehe
Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und
Journalist*innen aus dem globalen Süden und Nor- Infos: www.geographien-der-gewalt.com
Aus dem Englischen von Ronald Gutberlet, Lektorat von Iris Konopik
LITERATUR
Freud, Sigmund, 1930: Das Unbehagen in der Kultur, in: GW 14, Wien
1 Bewohner der Westindischen Inseln, die aus mehreren karibischen Inselgruppen bestehen.
2 Die Übersetzung des Buches wird von einem Editorial Board, bestehend aus Natascha Khakpour,
Jan Niggemann, Ingo Pohn-Lauggas, Nora Räthzel, Victor Rego Diaz und Juha Koivist, begleitet. In diesem
Kreis wurde entschieden, den Begriff »Race« zu verwenden, weil er auf einen anderen historisch-kulturellen
Kontext verweist, als »Rasse« im Deutschen. Detaillierte Begründungen zur Übersetzung finden sich
im Editorial des Buches.
Fernab von den touristischen Zentren und den Protesten in großen Städten
kämpfen die Menschen auf dem Land stiller und von den Medien weitgehend
unbemerkt mit den Auswirkungen der EU-Sparpolitik in Griechenland. In vie-
len Gegenden liegt die Arbeitslosenquote bei 45 Prozent, etwa in Xanthi im
Nordosten, und die Jugend- und Frauenarbeitslosigkeit gar bei 75 Prozent wie
in Aitoloakarnania im Westen des Landes. Viele Menschen halten sich hier nur
mühsam mit Saison-Jobs über Wasser. Wer kann, sucht woanders nach Arbeit.
In größeren Städten oder gleich im europäischen Ausland. Junge Menschen
sind hier kaum noch zu sehen – sie kommen nur zurück, um die Eltern und
Großeltern zu besuchen.
Mit dem Projekt Archive One will der Fotojournalist Dimitris Michalakis zeigen, was
wir in den Medien nicht sehen. Inspiriert von US-amerikanischen Fotograf*innen
wie Dorothea Lange und Walker Evans, die in den USA der 1930er Jahre für die
Farm Security Administration (FSA) die Lebensbedingungen der ländlichen Be-
völkerung fotografisch dokumentierten, bereiste Michalakis im Jahr 2018 länd-
liche Regionen Griechenlands, die von der Krise besonders hart getroffen wur-
den. Seine Fotografien fügen die Geschichten der Einzelnen zu einer gemein-
samen Erzählung zusammen. Gemeinsam mit der Journalistin Eleni Pangkalia
hat Michalakis so ein fotografisches Essay der sozialen Folgen der Krisenpolitik
erstellt und ein Stück Zeitgeschichte dokumentiert.
Das von der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Griechenland geförderte Projekt wird
in Kürze als interaktive Landkarte und in Zeitungsform erscheinen. Eine Aus-
wahl der Bilder ist hier bereits zu sehen.
EU-Kommission als mächtige Exekutive ist für LISA MITTENDREIN ist Soziologin und Sozioökonomin.
ALEXANDRA STRICKNER ist politische Ökonomin.
Kapitalinteressen bestens zugänglich, nach
VALENTIN SCHWARZ ist Historiker.
unten jedoch abgeschirmt. Das EZB-Mandat Sie sind alle seit vielen Jahren bei Attac Österreich
schreibt eine neoliberale Geldpolitik ohne aktiv und haben an dem Band »Entzauberte Union«
demokratische Eingriffsmöglichkeit fest. Zwei- (2017) mitgewirkt, aus dem wir das letzte Kapitel in
leicht gekürzter Fassung hier nachdrucken.
tens meinen zwar viele, für eine EU-Reform
müssten sich nur die Kräfteverhältnisse in den
Mitgliedsstaaten verändern, doch das ist leichter
gesagt als getan. Denn die ökonomischen und Austritt keine Lösung ist – was dann? Hier gilt
sozialen Beziehungen zwischen gesellschaftli- es neue Wege und Strategien zu entwickeln,
chen Gruppen und ihren Interessen sind tief in mit denen wir in die Offensive kommen. Nur
gesellschaftliche Institutionen eingeschrieben. dann haben wir eine Chance, Menschen für
Bessere Wahlergebnisse reichen nicht aus, um unsere Ideen zu begeistern und gemeinsam
sie zu verändern. Drittens stabilisiert die EU die Gesellschaft zu verändern.
die bestehenden Herrschaftsverhältnisse und
verhindert Veränderung teilweise sehr aktiv – WEDER EU IDEALISIEREN NOCH DEN AUSTRITT
siehe Griechenland. Viertens können einzelne DÄMONISIEREN
linke Regierungsprojekte nicht jahrzehntelang »Ich bin für die EU, aber …«, ist für viele
warten, bis sich die Verhältnisse auch anderswo Progressive eine Art Mantra. Kritik gestatten
Städte können somit als Orte des Experimen- Wir können internationalistisch sein, ohne
tierens dienen, für politische Maßnahmen wie die EU zu verherrlichen. Arbeiten wir statt-
für neue demokratische Formen. Gegen die dessen an neuen Modellen internationaler
EU-Handelspolitik beispielsweise vernetzen Zusammenarbeit, die an der EU vorbei- und
sich EU-weit TTIP-freie-Kommunen. Auch im über sie hinausgehen. Lernen wir von den
Kampf für die Rechte von Flüchtlingen und Erfahrungen anderer Weltregionen, etwa von
gegen Abschiebungen sind kleine Gemeinden ALBA in Lateinamerika. Statt schrankenlosem
immer wieder Vorreiterinnen. Städte, Gemein- Handel, der nichts mit solidarischer Koope-
den und Regionen können darüber hinaus ration gemein hat, steht dort das Prinzip der
neue Formen der Zusammenarbeit erproben, Komplementarität im Vordergrund, also der
denn internationale Kooperation ist nicht auf gegenseitigen Ergänzung. Importiert wird,
Nationalstaaten beschränkt. was nicht selbst hergestellt werden kann.
In Europa könnten Länder oder Regionen
INTERNATIONALE KOOPERATION NEU DENKEN beispielsweise gemeinsame öffentliche
Globale Solidarität und internationale Zu- Betriebe aufbauen, um ihre jeweiligen Stärken
sammenarbeit sind Grundwerte der globa- zu kombinieren.
lisierungskritischen Bewegung. Die EU Barcelona arbeitet am Aufbau eines Ge-
vereinnahmt diese Werte für sich, lebt aber meindenetzwerks gegen Privatisierungen. Sol-
höchstens einen Internationalismus des che Kooperationen zeigen, dass international
Kapitals. Lassen wir uns davon nicht beirren. nicht immer zwischenstaatlich heißen muss.
2016 dazu, jegliche Migration in die EU zu Die Verhinderung von Migration wird zum
unterbinden. Die Konsequenz ist eine massive zentralen Faktor, der die Politik gegenüber
Verschärfung der Repression gegen Geflüch- den europäischen Ex-Kolonien bestimmt. Die
tete durch Push-Backs und Abschiebungen gesamten Beziehungen sollen primär von der
ohne Asylverfahren. An der Grenze zu Syrien Bereitschaft des Landes zur Zusammenarbeit
wurde 2017 eine gigantische Mauer fertigge- bei der »Migrationssteuerung« und »Rück-
stellt, an der scharf geschossen wird. Allein übernahme irregulärer Migranten« abhängen
2016 starben so über 160 Menschen auf der (Europäische Kommission 2016b, 20).
Flucht (Pro Asyl 2016). Auch schon vor dem Wer nicht kooperiert, erhält keine finanzielle
Arabischen Frühling hatten nordafrikanische Unterstützung und wird in der Handels-,
Staaten vergleichbare Aufgaben im Auftrag von Entwicklungs- und Visapolitik benachteiligt.
europäischen Mitgliedsstaaten übernommen. Um »Ordnung in die Migrationsströme zu
Neu ist, dass nun supranationale Apparate die bringen« (ebd., 2ff), ist Folgendes geplant: Die
Abkommen schließen und deren Einhaltung Geflüchteten sollen »in der Nähe ihrer Heimat«
überwachen. Das Abkommen mit der Türkei untergebracht und davon abgehalten werden,
gilt als »Best Practice« und Referenz für eine »auf gefährlichem Weg nach Europa zu gelan-
weitere Vorverlagerung des Grenzregimes bis gen«; lokaler »Kapazitätsaufbau im Bereich
in die Sahelzone und zum Horn von Afrika, Grenz- und Migrationsmanagement« durch
die seit 2016 von der Kommission bzw. vom supranationale Missionen und Gelder; die
Europäischen Auswärtigen Dienst durch beschleunigte Abschiebung aus Europa, auch
Migrationspakte verfolgt wird. ohne »Abschluss förmlicher Rückübernahme-
abkommen«; die Länder, deren Hoheitsgebiet Arbeit mit EU-Mitteln finanziert wird. Die aus
»irreguläre Migranten […] durchquert haben«, Milizen zusammengesetzte »Behörde« bringt
sollen diese zurücknehmen; bei Kooperation Menschen oft unter Einsatz von Schusswaffen
winkt Unterstützung aus dem »EU-Notfall- in die Lager zurück. Amnesty International hat
Treuhandfonds für Afrika« (ebd., 4). daher die Akteure des europäischen Staatsap-
Mit 16 Herkunfts- und Transitstaaten parate-Ensembles als »wissende Mitschuldige
hat die Union bereits Gespräche geführt, um in der Folter und Ausbeutung von Geflüchte-
entsprechende Migrationspakte vorzubereiten. ten« bezeichnet (Boffey 2017).
Zur Umsetzung werden bis 2020 zusätzlich Dass das europäische Staatsapparate-
acht Milliarden Euro mobilisiert werden. Ensemble nun auch selbst Asyllager »in
Allein für den »EU-Notfall-Treuhandfonds Afrika« errichten will, beschlossen die Staats-
für Afrika« sind 2,3 Milliarden Euro aus den und Regierungschefs im Juni 2018. In diese
bisherigen EU-Haushaltsmitteln für Afrika Lager sollen jene Menschen überstellt werden,
vorgesehen (ebd., 20). Die Folgen solcher Ver- die bei Einsätzen im Mittelmeer aufgegriffen
einbarungen lassen sich bereits heute an den werden. Dort solle der Anspruch auf Asyl
menschenrechtswidrigen Zuständen in den geprüft werden, allerdings ohne dass dabei
lybischen Lagern für Geflüchtete ablesen. Ein »eine Sogwirkung entsteht«, was bedeuten
weiteres Element beim Aufbau von »Kapazitä- dürfte, dass nur noch vereinzelt Asylrecht
ten zur Migrationssteuerung« ist die verstärkte innerhalb der EU gewährt wird (Europäischer
Kooperation mit der lybischen Grenz- und Rat 2018, 2). Wer erst in den Hoheitsgewäs-
Küstenwache, deren Ausbildung, Gerät und sern der Union aufgegriffen wird, soll in neu
irische Vereinigung? Im Grunde wird eine Art angewiesen. Also mit Parteien, die deutlich
neuer konstitutioneller Prozess vonnöten sein. pro EU sind, und das könnte für Labour
kompliziert werden. Insofern fürchte ich,
Auch die Labour Party ist in der Brexit-Frage dass Neuwahlen derzeit nicht wirklich helfen
stark gespalten. Bisher hat der Vorsitzende würden. Andererseits ist die konservative
Jeremy Corbyn es geschafft, diese Spaltung Regierung dermaßen gespalten, destruktiv
irgendwie zu überbrücken. Wo liegen die und unfähig, dass es eigentlich dringend
Herausforderungen für Labour? Und könnten Neuwahlen geben müsste.
sie gewinnen, wenn es zu Neuwahlen kommt? Für Labour ist die Situation kompliziert.
Ich halte das für möglich, aber für unwahr- Zum einen aus Demokratiegründen. Die
scheinlich. Alle Umfragen deuten darauf hin, Partei hat gesagt, wir respektieren das demo-
dass eine ähnliche Stimmverteilung heraus- kratische Verfahren und somit das Ergebnis
käme, wie sie aktuell besteht, möglicherweise des Referendums von 2016, bei dem etwa ein
mit einer gestärkten radikalen Rechten um Drittel der Labour-Wähler*innen für den Brexit
Nigel Farage. Dass Labour eine absolute gestimmt hat. Dieser Respekt vor der damaligen
Mehrheit bekommt, halte ich für ausge- Abstimmung war richtig. Allerdings hätte man
schlossen. Sie wären also auf ein Bündnis viel stärker argumentieren können, dass der
mit der Scottish National Party, den Liberal Austritt zwar entschieden, aber die Bedingungen
Democrats oder einer neuen Zentrumskraft des Austritts sehr wohl noch abstimmungsfähig
MARIO CANDEIAS UND Als Folge der großen Krise ab 2009 wird etwa seit
JOHANNA BUSSEMER 2011 das politische Feld in Europa umgewälzt.
Erstaunlich ist weniger die Niederlage zahlreicher
Protestbewegungen und neuer linker Parteien
gegenüber dem neuen Autoritarismus der Herr-
schenden als vielmehr, dass an unterschiedlichen
Stellen in Europa die Dynamik neuer Mobili-
sierungen immer wieder aufbricht. Mittlerweile er-
halten sie Konkurrenz von der radikalen Rechten,
deren Aufstieg bedrohliche Ausmaße annimmt.
Kurz vor den Wahlen zum Europäischen Parla-
ment ist das politische Feld stark polarisiert. Aber
die Linke ist in der europäischen Frage gespalten
und zerstritten. Und doch ist spürbar, gerade
jetzt, aufgrund der Gefahr von Autoritarismus
und des Aufstiegs der radikalen Rechten, ein
weit verbreitetes Gefühl, Widerstand leisten zu
müssen, ein Impuls für eine starke Mobilisierung.
Wir plädieren darüber hinaus dafür, ein europä-
isches Momentum zu kreieren, eine verbindende
Plattform quer zu den innerlinken Konfliktlinien,
die diesem Impuls symbolisch Ausdruck verleihen
kann und zugleich eine Basis für Neues wäre.
der Hauptgründe für eine der gravierendsten Mehrheit der europäischen Regierungen hält
Krisen der EU. Zum ersten Mal wird der sich an dem einen oder anderen Punkt nicht
Bestand der europäischen Integration an sich mehr an die von ihnen unterzeichneten euro-
infrage gestellt. Es geht dabei gar nicht so sehr päischen Verträge und einige vollziehen gar
um Ausstiege nach dem Modell des Brexit, den offenen Bruch. Die dominanten Regierun-
sondern um einen schleichenden Zerfall von gen, allen voran die deutsche und ihre Verbün-
innen, bei dem europäische Institutionen deten, brechen Verträge, um eine neue Praxis
an Legitimität verlieren. In Reaktion darauf anschließend in neue Gesetze mit Verfas-
versuchen diese – wie jüngst am Beispiel der sungsrang zu pressen. Stichwort: Fiskalpakt.
Diskussion um den italienischen Staatshaus- In den eher »schwächeren« Staaten versuchen
halt sichtbar wurde –, sich autoritär Geltung die Regierenden, über die Opposition zur EU
zu verschaffen. Diese Vorstöße aus Brüssel Druck zu entfalten und sich zu profilieren.
werden von breiten Teilen der Bevölkerungen Das sieht man vor allem bei der Migrationsfra-
in den jeweiligen Ländern abgelehnt und von ge oder bei der Zentralbankpolitik. Der neue
einer wachsenden Anzahl von Regierungen Autoritarismus wird derzeit am stärksten von
mehr oder weniger offen boykottiert. Die den autoritär-nationalistischen Regierungen
rungen, zum Abbau sozialer Sicherungssyste- Ideologie« an. Ähnliches hört man auch von
me und zur zunehmenden Entrechtung von rechten Parteien in Europa, ob in Österreich
Arbeitnehmer*innen geführt. Kapitalströme von der FPÖ, in Frankreich vom Rassemble-
verlaufen über den gesamten Erdball. Die ment National oder in Deutschland von der
Pleite einer US-amerikanischen Bank führte AfD. Björn Höckes berühmt gewordene Rede
2008 zur größten Weltwirtschaftskrise seit 2015 in Erfurt, in der er die Wiederentdeckung
1929 und griff tief in das Leben vieler Men- der Männlichkeit als Voraussetzung für eine
schen ein, die keine Möglichkeit mehr sahen, »Wehrhaftigkeit« des Volkes bezeichnete, ist
politischen Einfluss zu nehmen. An diese nur ein besonders hervorstechendes Beispiel.
Ohnmacht knüpft die politische Rechte an, Es gleichen sich nicht nur die Effekte des
indem sie die Wiederherstellung von Souve- weltumspannenden Neoliberalismus, sondern
ränität in den eigenen nationalen Grenzen auch die Kernelemente der rechten Antworten
verspricht. In diesem Ordnungs- und Sicher- darauf. Diese erschöpfen sich schon lange nicht
heitsdenken spielt häufig auch die Anrufung mehr in leeren Drohungen. Der gesellschaft-
scheinbar natürlicher Geschlechterrollen eine liche und politische Rechtsruck ist in vielen
zentrale Rolle, wobei besonders die Rechte von Ländern so weit fortgeschritten, dass die Rechte
Frauen und Queers unter Beschuss geraten. von Frauen und Queers effektiv beschnitten
So kündigte etwa der brasilianische Präsi- wurden oder solche Rückschritte als reale Mög-
dent Bolsonaro in seiner Amtsantrittsrede lichkeit im Raum stehen. In Polen und Spanien
Anfang 2019 den Kampf gegen die »Gender- droht das Recht auf Schwangerschaftsabbruch
spezifische Betroffenheiten und Ausschlüsse, mitzunehmen und zugleich die ganze Größe
aber auch Handlungsmöglichkeiten erzeugt. und Komplexität des Problems sichtbar zu
Die jeweiligen Lebensrealitäten und vordringli- machen, vor dem wir stehen und an dem wir
chen Probleme von Frauen bleiben daher trotz teilhaben. Offenheit und Diversität sind gerade
globaler Trends sehr verschieden. Während die die besonderen Stärken dieser Bewegung.
eine ihre prekäre Stellung als Krankenpflegerin Mittelfristig wird sich aber die Frage stellen, ob
zum Ausgangspunkt ihres Kampfes nimmt, und wie sich mit diesen Eigenschaften ausrei-
kämpft die andere dafür, endlich den rechtli- chend Schlagkraft entwickeln lässt, um diese
chen Status zu erhalten, um überhaupt einer Welt tatsächlich grundlegend umzugestalten.
Erwerbsarbeit nachgehen zu können. In Deutschland drückt sich das in der aktu-
In der internationalen Frauen*streik- ellen Debatte aus, ob sich die Frauen*streik-
Bewegung wird diesen verschiedenen Veror- Bewegung auf wenige Forderungen einigen
tungen Ausdruck verliehen und es werden soll, um diese effektiv durchzusetzen, oder
unterschiedliche Erfahrungen geteilt. Es geht ob sie damit zwangsläufig Ausschlüsse
zum jetzigen Zeitpunkt vor allem um eine soli- hervorbringen und das übergeordnete Ziel
darische Bezugnahme untereinander und eine aus den Augen verlieren würde, nämlich alle
Anklage der zugrunde liegenden kapitalisti- unterdrückerischen Verhältnisse umzuwerfen.
schen Strukturen. Nur die ungeordnete Vielfalt Angesichts der weltumspannenden politischen
der Themen und Formen des gemeinsamen Entwicklungen sollten wir aber dringend auch
Streiks scheint in der Lage zu sein, derzeit alle darüber nachdenken, ob es auf europäischer
Rechtsrucks und der Verschärfung repressiver ment Flüchtlingskrise genannt wird. Von der
Grenz- und Migrationspolitiken zu sichtbaren EU-Kommission fordert das Netzwerk mehr
Orten des Widerstands und des Willkommens finanzielle Unterstützung für die soziale
entwickeln. Kommunen sind im Grenzre- Infrastruktur jener Städte in Europa, in denen
gime zentrale Instanzen bei der Zuweisung de facto die meisten Geflüchteten ankommen
von Rechten, etwa was die Interpretation oder bereits leben.3
und Umsetzung von aufenthaltsrechtlichen Im Jahr 2017 riefen auch Aktivist*innen
Regelungen und sozialpolitischen Zugängen im deutschsprachigen Raum zu einem Bündnis
angeht (vgl. Hess 2018). So haben Idee und solidarischer Städte auf. Soziale Bewegun-
Praktiken der solidarischen Stadt seit der gen und Wissenschaftler*innen in Städten
Krise der europäischen Flüchtlingspolitik im wie Berlin, Bern, Köln und Zürich sowie in
Jahr 2015 in ganz Europa eine beachtliche zahlreichen kleineren Städten gründeten
Dynamik erfahren. das alternative Städtenetzwerk mit dem fast
identischen Namen Solidarity City.4 Aus Protest
NETZWERKE SOLIDARISCHER STÄDTE gegen die Blockade italienischer Häfen und
Viele europäische Metropolen sind dem 2016 eine Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung
gegründeten Städtenetzwerk Solidarity Cities im Mittelmeer riefen Aktive aus dem Umfeld
beigetreten. Der Zusammenschluss im Rah- der internationalen Seenotrettungs-Bewegung
men des Eurocities-Netzwerks ist eine Initiative im Sommer 2018 die Kampagne Seebrücke ins
von Bürgermeister*innen für die Aufnahme Leben und forderten die Regierungen deut-
und Integration von Geflüchteten. Solidarity scher Städte auf, sich zu »sicheren Häfen« für
Cities drängt auf eine effizient koordinierte Geflüchtete zu erklären.5 Inzwischen gehören
Steuerung dessen, was im Gründungsdoku- in Deutschland rund 40 Städte und Gemeinden
einem oder mehreren der genannten Netzwerke den ist, deren Forderungen nach Schutz und
solidarischer Städte an. Eine ähnliche Kampag- Rechten für Menschen mit prekärem Aufent-
ne mit dem Namen Safe Harbours wurde in ita- haltsstatus nun auch in wachsendem Maße von
lienischen und spanischen Städten lanciert und der institutionellen Politik aufgegriffen wird.
zielt auch auf eine internationale Vernetzung
der beteiligten Städte und Organisationen.6 NEUE PERSPEKTIVEN AUF DEN URBANEN RAUM
In Italien stößt das Ende 2018 verabschiedete Auch Wissenschaftler*innen haben in den ver-
neue Einwanderungs- und Sicherheitsgesetz gangenen vier Jahren begonnen, ihre Aufmerk-
auf den entschiedenen Widerstand zahlreicher samkeit auf das politische, ökonomische und
Kommunal- und Regionalpolitiker*innen. soziale Potenzial von Städten der Zuflucht, des
Nicht nur die Stadtoberen von Neapel, Palermo, Willkommens und der Solidarität zu richten.
Mailand und Florenz lehnen das neue Gesetz Rechtswissenschaftler*innen beschäftigen sich
mit aller Entschiedenheit ab, sondern auch die vor allem mit den juristischen Spielräumen
Präsidenten der Regionen Toskana, Kalabrien und Grenzen von Kommunen bei der Auf-
und Piemont. nahme, beim Schutz und bei der Inklusion
Der politische Raum der Stadt ist also zu von Flüchtlingen und Migrant*innen (vgl.
einem Kampf- und Experimentierfeld rund Heuser 2017). Sozialwissenschaftler*innen
um die Zukunft europäischer Flüchtlings-, thematisieren die solidarische Stadt insbe-
Migrations- und Grenzregime geworden, aber sondere im Kontext von Debatten um globale
auch für eine grundlegende Demokratisierung Bewegungsfreiheit und »Urban Citizenship« –
städtischer Gesellschaften. Eine Besonderheit Stadtbürgerschaft. Der Begriff citizenship ist
dieser Bewegung ist, dass sie aus Praktiken der hier deutlich weiter gefasst als der deutsch-
Solidarität und Kämpfen der Migration entstan- sprachige Begriff der (Staats-)Bürgerschaft,
BEPPE CACCIA Die Lage in Italien hat sich im Zuge der Wahlen
SANDRO MEZZADRA vom 4. März 2018 dramatisch verändert. Die
Regierung aus Lega und Fünf Sterne verfolgt un-
ter dem starken Einfluss von Innenminister und
Lega-Vorsitzendem Matteo Salvini eine aggressiv
rechte Anti-Migrationspolitik, begleitet von einer
offen rassistischen Rhetorik. Im Juni sprach die
Regierung eine Kampfansage gegen die NGOs und
das »Willkommenssystem« aus. Dies führte mit
dem im September verabschiedeten sogenannten
Salvini-Dekret für Migration und Sicherheit
zu einer noch stärkeren Kriminalisierung von
Migrant*innen.
besetzten sozialen Zentren bis hin zu Kir- hiervon sowie des Konsenses, den Salvini mit
chengemeinden, Universitäten und Schulen, seinen Positionen unbestreitbar beanspruchen
von Kleinstadtzirkeln bis hin zu Großstadt- kann, ist die Überführung des »Dekrets zu
versammlungen. Wir erinnern uns auch gern Migration und Sicherheit« in geltendes Recht
daran, dass die Mare Jonio am 24. November gewesen.
neben der Mediterranea-Flagge die Flagge der Wir wollen nur darauf hinweisen, dass
stärksten und radikalsten Bewegung unserer die drastische Mittelkürzung, die für das
Zeit gehisst hat: die der feministischen Bewe- SPRAR-System vorgesehen ist (das »Aufnah-
gung Non una di meno. mesystem« für Flüchtlinge), darauf abzielt,
Derweil hat sich während der zwei die Logik eines dauerhaften »Notstands«
Monate, in denen die Mare Jonio ihre Mittel- auszuweiten und in der Gesellschaft zu
meereinsätze hatte, auch die Situation »an verankern. Gleichzeitig soll noch mehr »Ille-
Land« geändert. Salvini hat innerhalb der galität« produziert werden, sodass Tausende
gelb-grünen Regierung, also innerhalb der Ko- von Flüchtlingen und Migrant*innen zu
alition von Lega und Fünf-Sterne-Bewegung, einer zunehmend unsicheren, von erhöhter
die eigene Hegemonie festigen können. Folge Verwundbarkeit geprägten Lage verurteilt
Kathrin Rögga ist Schriftstellerin und schreibt Prosa, Hörspiele und Theatertexte.
Zuletzt erschien von ihr »Nachtsendung. Unheimliche Geschichten« (2016).
Auf der Streikkonferenz, 15. Februar 2019
in Braunschweig, www.rosalux.de/dokumentation/id/40012/
aus-unseren-kaempfen-lernen-1/
Foto: Niels Schmidt/rls
AUF DER SUCHE NACH DER GEGENWART Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützt. Hier wurde
MAX-LINGNER-AUSSTELLUNG IN DER GALERIE die Pariser Phase seines Schaffens ins Zentrum
DES INSTITUT FRANÇAIS BERLIN gestellt und mit den nach seiner Rückkehr 1949 in
Den Maler Max Lingner zog es 1929 aus der deut- die gerade gegründete DDR entstandenen Werken
schen Provinz nach Paris. In der Stadt der künstle- in ein Spannungsverhältnis gesetzt.
rischen Avantgarden suchte er neue Impulse – und Zum Professor für Malerei des Zeitgeschehens
fand sie in der Arbeiterbewegung. Als Pressezeich- berufen, stand Lingner zugleich unter dem Druck
ner für Monde und L’Humanité wurde Lingner zum der Staatsideologie, der politischen Zeitläufe und
Künstler des Front populaire und der Kommunisti- seiner eigenen Parteilichkeit. Bei der Arbeit an einer
schen Partei. In den 1930er Jahren entstanden in »neuen deutschen realistischen Kunst« trat die Er-
ihrer Verbindung von Gegenständlichkeit und Re- fassung der Wirklichkeit, die Lingners französisches
duktion meisterhafte Zeichnungen, in denen er die Werk auszeichnet, in den Hintergrund. Sie wurde
Pariser Banlieue erkundete und mit den Vorstädten von einer monumentalen Historienmalerei abge-
auch die Menschen der französischen Hauptstadt löst, die nicht zuletzt auch gegen einen »westlichen
ins Bild setzte. Kosmopolitismus« gerichtet war.
Im Januar und Februar dieses Jahres hat die Max- Lingners in Frankreich aufgenommene »Suche nach
Lingner-Stiftung dem Künstler nun eine Ausstellung der Gegenwart« ist 30 Jahre nach dem Mauerfall
gewidmet. »Auf der Suche nach der Gegenwart« weiterhin virulent: Als Frage nach dem Realismus
wurde in Kooperation mit dem Centre Marc Bloch in einer gegenwärtigen Politik der Kunst und nach
und dem Institut français veranstaltet und von der dem Menschen in einer sozialen Moderne.
WISSEN – MACHT – VERÄNDERUNG GUTE ARBEIT AUCH FÜR FREIE BEI ARD, ZDF & CO.
BILDUNGSWOCHE, 20.–24. MAI IN ROSTOCK STUDIE ZU FREELANCERN IM ÖFFENTLICH-
Emanzipatorische Bildung öffnet Räume und hat RECHTLICHEN RUNDFUNK VERÖFFENTLICHT
das Potenzial, Verhältnisse zu verändern. In die- Mit der sozialen Lage freier Mitarbeiter*innen im
sem Sinne möchte die Bildungswoche 2019 der öffentlich-rechtlichen Rundfunk befasst sich eine
Rosa-Luxemburg-Stiftung vor Ort sein und politisch Untersuchung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und
Aktive aus dem Norden mit bundesweit Engagierten der Bundestagsfraktion DIE LINKE. Bundesweit
vernetzen. Vom 20. bis 24. Mai 2019 findet dazu wurden mehr als 2 600 Beschäftigte zu ihrer Ar-
unter dem Titel »Emanzipatorische Bildung wirkt!« beits- und Einkommenssituation, zu ihrer Alters-
die Bildungswoche mit verschiedenen Seminar- vorsorge, zu Diskriminierungserfahrungen und
und Vernetzungsangeboten im Peter-Weiss-Haus beruflicher Perspektive befragt. Die Ergebnisse sind
in Rostock statt. Mit einem breiten Angebot an alarmierend: Mehr als 50 Prozent der Befragten
Weiterbildungen sollen Instrumente zur Verfügung können mit ihrer Beschäftigung den Lebensunter-
gestellt werden, die dabei helfen, neue Handlungs- halt nicht bestreiten. Vier von fünf Freien gingen
spielräume zu eröffnen und die aktive Mitgestaltung davon aus, dass sie nicht genug Geld für die Rente
im politischen Alltag zu ermöglichen. Das Rahmen- sparen können. Etwa 70 Prozent wären lieber in ih-
programm bietet neben kritischen Stadtführungen, rem Beruf fest angestellt. Die Untersuchung wurde
einer Lesung und Diskussionen zu Themen der poli- im Januar veröffentlicht und auf einer Pressekon-
tischen Bildung auch Raum zum Experimentieren. ferenz vorgestellt.
Feminist*innen of Color in den USA entwi- oft praktisch nicht lebbar. «Mutterschaft ist
ckelt. Sie sahen ihre Anliegen im Mainstream ein Klassenprivileg, das vor allem denjenigen
der Pro-choice-Bewegung nicht ausreichend Frauen vorbehalten ist, die genug Geld haben,
vertreten. In der von Sklaverei und anhalten- ihre Kinder mit allen notwendigen Vorteilen
dem Rassismus geprägten US-Gesellschaft auszustatten – eine zutiefst undemokratische
mussten schwarze Frauen historisch nicht nur Vorstellung. […] das Ideal der weißen Mittel-
um das Recht auf Schwangerschaftsabbruch schichts-Mutter beruht auf der Abwertung von
kämpfen, sondern auch um das Recht auf anderen Müttern als unfähig, minderwertig
Kinder und Familienleben – gegen Zwangsste- und illegitim.« (Ross/Solinger 2017, 4, Übers.
rilisierungen und Familientrennungen, aber HS) Bis heute wird Elternschaft hierarchisiert
auch gegen die bis heute überdurchschnitt- und reguliert, nicht nur durch Diskurse, son-
lich große Armut, gegen Polizeigewalt und dern auch mithilfe konkreter Bevölkerungspo-
institutionellen Rassismus. Auch anderen war litiken wie etwa Kampagnen der Geburtenkon-
und ist der Zugang zu Mutterschaft erschwert: trolle, die das Bild einer sexuell und moralisch
Homosexuelle, Queers und Transgender devianten Armutsbevölkerung konstruieren.
sowie Menschen mit Behinderungen galten Mit dem stigmatisierenden Zerrbild der Black
und gelten als »illegitime« Eltern. Für arme Welfare Queen, die viel zu früh viel zu viele
und proletarische Frauen wiederum war das Kinder bekommt und dem Staat auf der Ta-
bürgerliche Ideal der Mutter und Hausfrau sche liegt, wurde in den 1980er Jahren unter
Stefanie Ehmsen,
Dossier Albert Scharenberg (Hrsg.)
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DIE RADIKALE RECHTE
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DER V IEe/dossiers/
Sechs Fallbeispiele aus Europa
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herzigste Menschlichkeit« ein Ganzes bilden. 100 Jahre nach ihrer Ermordung ist sie zur Ikone
»wer weitergeht, wird erschossen!«
luxemburg als soZialistische feministin GESELLSCHAFTSANALYSE UND LINKE PRAXIS 2018
2015
wie kritisiert man revolutionen?
geworden, doch die Beschäftigung mit ihrem Werk bleibt oft oberflächlich. Die Jubiläumsausgabe
care als feld neuer landnahme
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lehren und lernen mit luxemburg
ich werde sein Drucilla cornell | Gal Hertz | tove SoilanD |
15 tage, die die welt erschütterten
Jörn schütrumpf | uwe sonnenberg | walter baier | miriam
fragt nach der Bedeutung ihres Denkens und Tuns für heute: Wie dachte Luxemburg das Verhält-
ernst bloch mit gramsci lesen
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issn 1869-0424 Kate evanS | Jan reHmann | HolGer Politt u.a.
nis von Partei und Bewegung? Wie hielt sie es mit dem Internationalismus? Wie können wir uns
als Feminist*innen auf sie beziehen? Wie ging sie mit dem Widerspruch zwischen Reform und
Revolution um? Und was können wir von ihr über Strategien der Organisierung lernen?
Beiträge von Drucilla Cornell | Michael Brie | Alex Demirović | Judith Dellheim | Janis Ehling |
Gal Hertz | Michael Löwy | Miriam Pieschke | Holger Politt | Ingo Schmidt | Tove Soiland | Jörn
Schütrumpf, Ingar Solty & Uwe Sonnenberg u.a.
LUXEmbURG
faMilien- und gesChleChterpolitiK á la afd
Am fröhlichsten im sturm: feminismus Margarita tsoMou |
in eine bessere Zukunft verkörpert. Sie ist sozial heterogen und thematisch vielfältig – AM
Kinder, KüChe, KlassenKaMpf
Kate Cahoon | atlanta ina Beyer | WeroniKa grzeBalsKa | lia
leBensWeise als frage gloBaler gereChtigKeit
BeCKer | Melinda Cooper | liz Mason-deese | eszter Kováts |
issn 1869-0424 andrea pető | alex WisChneWsKi | stefanie hürtgen u.a.
FRÖHLICHSTEN IM STURM! Wie kann ein inklusiver Feminismus aussehen? Wie lässt er sich
von den Rändern her entwickeln? Und wie kann eine feministische Klassenpolitik entstehen,
die auch die Klassenanalyse auf die Höhe der Zeit bringt?
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Becker | Melinda Cooper | Liz Mason-Deese | Eszter Kováts | Andrea Pető | Alex Wischnewski |
Stefanie Hürtgen u.a.
LUXEmbURG
DEN BODEN NEu VERTEilEN
ERST KOMMT DAS FRESSEN PhiliP McMichAEl | STEPhANiE WilD |
globalen Süden, die sich seit Jahrzehnten für »Ernährungssouveränität« stark machen. Für sie
iMPERiAlE lEBENSWEiSE MEETS KlASSE
chRiSTA WichTERich | KAlyANi MENON-SEN | KiRSTEN TAcKMANN |
WAS BlEiBT VON 68?
SATuRNiNO M. BORRAS | liNDA REhMER | BENjAMiN luig | STEFFEN
iSSN 1869-0424 KühNE | ulRich BRAND | MARKuS WiSSEN | RhONDA KOch u.A.
ist der Kampf gegen das Ernährungsregime der Konzerne ein Kampf um Demokratie. Auch
hierzulande regt sich Widerstand gegen die Nahrungsmittelindustrie, nicht erst seit den »Wir
haben es satt«-Demonstrationen. Wie lässt sich diese Kritik von links aufgreifen und zuspitzen?
Beiträge von Philip McMichael | Stephanie Wild | Christa Wichterich | Kalyani Menon-Sen |
irsten Tackmann | Saturrnino M. Borras | Linda Rehmer | Benjamin Luig | Steffen Kühne |
K
Markus Wissen | Ulrich Brand | Rhonda Koch | Michael Bättig u.a.
Als Politiker wird Marx in der Linken wenig diskutiert, dabei lässt sich für aktuelle Strategiefra-
KLASSENPOLITIK UND UNIVERSELLE EMANZIPATION
WER IST EIGENTLICH DAS REVOLUTIONÄRE SUBJEKT?
LUXEMBURG
(RE-)PRODUKTION DER KOMMENDEN GEGENWART
MARXTE NOCH MAL?! BINI ADAMCZAK | ELMAR ALTVATER | ALAIN
Autofriedhof auf einer Wiese nahe des Dorfs Avgo. gen vieles lernen. Wie könnte »Marx-Consulting« die heutige Gewerkschaftspolitik befruchten?
KAPITALOZÄN
BADIOU | TITHI BHATTACHARYA | SILVIA FEDERICI | MICHAEL HARDT &
DER TOTE HUND ALS BERATER
ANTONIO NEGRI | FRIGGA & WOLFGANG F. HAUG | STEFANIE HÜRTGEN |
ISSN 1869-0424 KATJA KIPPING | MARCELLO MUSTO | KARL HEINZ ROTH U.A.
Epirus gehört seit Langem zu den ärmsten Regionen der EU. Wie kann ein von Marx inspiriertes Denken einen klassenpolitischen Feminismus bereichern?
© Dimitris Michalakis Warum eigentlich heute Marxist*in werden, und noch wichtiger: bleiben? Und wie steht es mit
dem Subjekt der Revolution, der Transformation, der revolutionären Realpolitik?
Beiträge von Bini Adamczak | Elmar Altvater | Alain Badiou | Michael Brie | Tithi Bhattacharya |
Alex Demirović | Michael Hardt & Antonio Negri | Frigga & Wolfgang F. Haug | Michael Heinrich |
Stefanie Hürtgen | Katja Kipping | Marcello Musto | Karl Heinz Roth | Klaus Weber u.a.
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Eine feministische Internationale im Werden
Europa – Trotz alledem Stuart Hall | Kathrin Röggla | Lukas
Was ist demokratisches Charisma?
Oberndorfer | Florian Weis | Kerstin Wolter | Max Lill | Alex
reproduktive Gerechtigkeit
Wischnewski | Hannah Schurian | Andrej Hunko | Beppe Caccia |
ISSN 1869-0424 Wenke Christoph | Stefanie Krohn | Sandro Mezzadra u.a.