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Truppenzeitung des Hochgebirgs-Jägerbataillon 24

Lienz und St. Johann/T.

Ausgabe 2/2014

Mythos und Wahrheit


Sepp Innerkofler
Blutberg
Col di Lana
Zwischen Ortler und Adria
Der Kampf um das Kronland Tirol

www.bundesheer.at
Gebirgsjäger 2/2014 Geschätzte Freunde des GEBIRGSJÄGER!
Erinnerungskultur besteht einerseits aus der Darstel-
3 Oberstleutnant Bernd Rott lung historisch-objektiven Wissens:
4 Vorspiel des Unterganges
Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 in Eu-
6 Propaganda ropa, dem Nahen Osten, in Afrika, Ostasien und auf
10 Sepp Innerkofler den Weltmeeren geführt, forderte rund 17 Mio.
Menschenleben und ca. 20 Mio. Verletzte bzw. Ver-
13 Schauplatz Gebirgskrieg stümmelte. Der Krieg begann nach dem Attentat von
14 k.u.k. Ergänzungsbezirke Sarajevo mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns
an Serbien am 28. Juli 1914 und endete mit dem Waf-
19 Innovationen der 24er fenstillstand von Compiègne am 11. November 1918,
21 Tourenfex.at der einen Sieg der aus der Triple-Entente hervorge-
gangenen Kriegskoalition bedeutete. Wesentliche
24 Traditionstag 2014 Kriegsbeteiligte waren Deutschland, Österreich-Un-
26 Traditionstag: Rede garn, das Osmanische Reich und Bulgarien einerseits
sowie Frankreich, Großbritannien und das Britische
27 Blutberg Col di Lana Weltreich, Russland, Serbien, Belgien, Italien, Rumä-
nien, Japan und die USA andererseits. 40 Staaten be-
teiligten sich am bis dahin umfassendsten Krieg der
Geschichte, insgesamt standen annähernd 70 Millio-
nen Menschen unter Waffen.
- andererseits aus kollektiver, subjektiver Wahrneh-
mung historischer Zusammenhänge aus einer be-
stimmten Perspektive:
Der Erste Weltkrieg wurde zum Nährboden für den
Faschismus und den Nationalsozialismus, damit auch
zu einem Vorläufer des Zweiten Weltkriegs. Das Mas-
sensterben und die Umstände des Lebensalltags auch
der Zivilbevölkerung veränderten Maßstäbe und Per-
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VIELEN DANK. Redaktion Gebirgsjäger

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tes (z.B. Postkartenpropaganda, Text zu „An meine Völker“, Titelbild Franz Defregger - „Innerkofler Sepp“
u.a.) auf unserer FB-Seite.

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gung und Sport, BMLVS, Roßauer Lände 1, 1090 Wien Erscheinungsjahr:
Redaktion: 2014
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siehe Fotohinweis oder ÖBH/... Wahrung des Gesamtbildes Beiträge zu kürzen.
2
Geschätzte Leser, Hochgebirgssoldaten!
Das zweite Quartal steht im Zeichen einer kritischen
Aufbereitung des Vollkontingents. Ein weiteres
Schwergewicht wird der Erhalt bzw. das Erlangen von
gebirgskampfrelevanten Kompetenzen der Bataillons-
und Kompaniekommanden sein.

Neben dem erfolgreichen Zusammenführen von


Führung und Führungsunterstützung unseres Kampf-
verbandes im Rahmen der Übung der beweglichen
Befehlsstellen der 6.Jägerbrigade trug vor allem die
taktische Fortbildung der Einheits- und Kommando-
gruppenkommandanten im Rahmen der Gebirgs-
kampfausbildung des Führungslehrgangs 01 für Be-
rufsoffiziere wesentlich zur Kompetenzerweiterung
im Kampf im Gebirge bei. Die Tatsache, dass die Hee-
restruppenschule für den gebirgskampfspezifischen
Teil der Führungsausbildung der zukünftigen Einheits-
kommandanten auf 24er Know-How vertraute, stellt
eine österreichweit sichtbare Dokumentation der an-
erkannten Kompetenz unseres Verbandes dar.
am Simulator. 24er Hochgebirgsjäger werden im Ge-
Mit dem Beginn der Phoenix Grundausbildung für genzug die Möglichkeit erhalten, sich im Rahmen des
Kommando und Einheiten wurde der Grundstein für Gebirgsleistungsmarsches der Bundeswehr zu bewei-
eine erfolgreiche Aktualisierung der datengestützten sen und das deutsche Gebirgsleistungsabzeichen zu
Führungsprozesse im Bataillon gelegt. Die Fortset- erkämpfen.
zung dieses Kompetenzerwerbs stellt einen wesentli-
chen Beitrag zur Sicherstellung der international kom- Das dritte Quartal bringt neben der verdienten Ur-
patiblen, zukunftsrelevanten und einsatzorientierten laubszeit vor allem eine Fortsetzung und Intensivie-
Führungsfähigkeit unseres Kampfverbandes dar. Als rung der Fortbildungsanstrengungen auf der Ebene
Abschluss der Fortbildungsbemühungen werden die der persönlichen Einsatzkompetenzen. Dazu verlegt
erworbenen Fähigkeiten noch heuer im Rahmen der unser Verband mit etwa 60 Mann Kader der Grup-
Ausbildung am Führungssimulator im Bataillonsrah- pen- und Zugsebene für eine Woche auf den Groß-
men überprüft. glockner. Es gilt die Eigenbeweglichkeit, die Führung
des entsprechenden Organisationselements und die
Neben der erfolgreichen Ausbildung des Überbrüc- Befähigung zur organisierten Rettung im Gletscherge-
kungskontingents Mai konnten im zweiten lände zu vermitteln beziehungsweise zu
Quartal vor allem die internationalen Be- festigen.
ziehungen zu unseren deutschen Partnern Hochgebirgsjäger,
und italienischen Nachbarn belebt und im im Umfeld der Fortbildungslehrgänge zur Anwendung
Sinne eines fachspezifischen Erfahrungs- von unmittelbarer Zwangsgewalt, eine
austausches intensiviert werden. Noch
Einsparungszwän-
verbandweite Koordinierung des „battle-
heuer soll durch gegenseitige Teilnahme ge und des Mo- drill“ Systems mittels Duellsimulator im
an Ausbildungsvorhaben bzw. -unterneh- bilitätsverlustes, Kampf im Hochgebirge, eine Fortbildung
mungen ein erster Austausch von Techni- werden wir den aller Kader-Einsatzkräfte im Einzel- und
ken und Verfahren vor allem auf der ge- Trupp- Verhalten zur Angleichung der Aus-
fechtstechnischen Ebene erfolgen und so Teufel tun und uns bildungsdurchführung und Einführung
ein Mehrwert für alle Nationen geschaffen krankjammern. von gemeinsamen, auftragsangepassten
werden. Standards sowie das Erarbeiten von TTPs
(Tactics, Techniques and Procedures) für
Dabei erwarten wir neben der gemeinsamen Klet- die bewegliche Verteidigung im Hochgebirge bilden
terausbildung im Raum Lienz mit dem Hochge- den Schwerpunkt der weiteren Bemühungen.
birgsjägerzug des Gebirgsjägerbataillons 231 eine
Teilnahme von Alpini des Bataillons Bassano an der In der Ausbildung werden die Einheiten unseres Ba-
gefechtstechnischen Fortbildung unseres Verbandes taillons im dritten Quartal neben dem Überbrüc-
sowie eine Integration von Führungspersonal unseres kungskontingent Juli vor allem qualitativ hochwertige
Partnerbataillons im Rahmen der Vorbereitung und Führungsausbildung für die Gruppen- und Zugskom-
Durchführung der diesjährigen Führungsausbildung mandanten der Miliz zu leisten haben.
3
Dies stellt eine willkommene Herausforderung und ge und des Mobilitätsverlustes, werden wir den Teu-
einen sinnvollen Wechsel in der auszubildenden Füh- fel tun und uns krankjammern. Im Wissen, dass wir
rungsebene dar. Im Rahmen der Durchführung des die Masse unserer Gefechtsfertigkeiten immer schon
Hochtourenlehrgangs der Heereshochalpinistenaus- ohne Abstützung auf Fahrzeuge durchzuführen hat-
bildung finden die gebirgsqualifizierten Spezialisten ten und unser Alleinstellungsmerkmal die Zähigkeit
unseres Verbandes die Gelegenheit ihr Wissen zu ver- in der Kampfführung, die Improvisationsfähigkeit in
mitteln und ihren Erfahrungshorizont zu erweitern. ungünstigem Umfeld und die Leidensfähigkeit im Ein-
satz sind, werden wir die herrschende, komplexe Lage
Das Bataillonskommando wird sich zeitnah mit der nicht als Ausrede verwenden, nicht doch das Beste
Koordinierung der Jahresplanung 2015 befassen und aus dem Möglichen zu machen.
eine Folgeplanung zur Ausbildungssicherstellung 2014
unter Berücksichtigung der derzeitigen Einsparungs- Da Führung im Gefecht das bestmögliche Umsetzen
maßnahmen einleiten. eines Kampfplans gegen den Feind und ungünstiges
Umfeld bedeutet, werden wir 24er Kommandanten
Dazu wurde in der letzten Kommandantenbespre- aller Ebenen, genau das tun wozu wir ausgebildet
chung als erster Schritt zu einem erfolgreichen wurden. Wir werden aktiv einen Weg zur Auftragser-
change-management des Verbandes einerseits eine füllung finden und führen, da routinemäßiges Verwal-
grundlegende Strategie zur zukunftsrobusten Aus- ten und ein Abstützen auf das „... so wie immer“ nicht
richtung des Bataillons befohlen und ein Motto des mehr möglich sein werden.
gemeinsamen Handelns erarbeitet, andererseits
eine Initiative zur ressourcenadäquaten Ausbildungs- Wir 24er fürchten uns nicht, wir 24er verzweifeln
durchführung angeordnet. Unter der Devise: „NEUE nicht, wir 24er handeln!
WEGE GEHEN“ erarbeiten die Einheiten kreative, der
Mobilitätsrealität angepasste Möglichkeiten der Aus- Voran unterm Edelweiß, auch wenn es steiler wird.
bildungsdurchführung.
Ihr Bataillonskommandant
Hochgebirgsjäger, im Umfeld der Einsparungszwän-
ROTT, Obstlt

Ouvertüre. Berlin 13. Juni 1878. kanzler Otto von Bismarck. Das Bosnien-Herzegowina sollte
Die europäischen Großmächte Osmanische Reich hatte zuvor völkerrechtlich weiter zum Os-
(neu-)ordnen den Balkan auf den Krieg gegen Russland verlo- manischen Reich gehören, aber
dem Berliner Kongress, mode- ren, das auf einen Zugang zum die k.u.k. Monarchie verwal-
riert vom deutschen Reichs- Mittelmeer drängte. tete künftig die Region. Dieses
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Konstrukt sicherte die Stabilität ten immer eigenmächtiger. Sie Montenegrinern besetzt wur-
jedoch nur drei Jahrzehnte. Die marschierten gegen die osma- den.
Rivalität Österreichs und Russ- nischen Truppen - der Erste
lands auf dem Balkan vertiefte Balkankrieg begann. Konstan- Bereits im Juni 1913, kam es
sich und wurde zu einer Kon- tinopel verlor in der Folge fast zum nächsten Krieg. Diesmal
stanten in der europäischen alle seine europäischen Besit- bekämpften sich die zuvor ver-
Politik. zungen. Das brutal geführte bündeten Länder Bulgarien so-
Gemetzel wurde im Mai 1913 wie Serbien und Griechenland
Zwischen dem 29. Juli und 20. beendet - im fernen London wegen konkurrierender Territo-
Oktober 1878 wurde das Ge- versuchten nun die europä- rialansprüche. Bald schalteten
biet (51.027 km²), das eine ischen Großmächte noch ein- sich auch Rumänen und Os-
gemischte Bevölkerung von mal, auf diplomatischem Wege manen mit ein. Am Ende ver-
orthodoxen Serben, lor Bulgarien seine Ge-
katholischen Kroaten bietsgewinne aus dem
und Muslimen auf- Ersten Balkankrieg.
wies, auch militärisch
erobert. Der Okkupa- Im Auftakt zum „Gro-
tionsfeldzug traf wider ßen Krieg“ starben be-
Erwarten auf ernst- reits mehr als 350.000
haften militärischen Soldaten.
Widerstand. Letztlich In den Balkankriegen
waren 5 k.u.k. Armee- stand vor allem Maze-
korps mit 153.000 donien im Mittelpunkt
Soldaten in Bosnien der Interessen von
im Einsatz, diesen Griechenland, Serbien
standen ca. 79.000 und Bulgarien. Dieser
bewaffnete Aufstän- Konflikt überdauerte
dische und ca. 14.000 die Weltkriege und
reguläre osmanische beeinflußt die Bezie-
Soldaten gegenüber. hungen des heute
Diese Annektierung selbstständigen ma-
löste keine diploma- zedonischen Staates
tische Empörung aus, mit seinen Nachbarn
aber sie legte die bis dato negativ. Die
Machtlosigkeit des schweren Kriegsver-
Osmanischen Reichs brechen serbischer
offen - und nährte die Einheiten 1912/13
nationalistischen Ge- vor allem an Albanern
fühle auf dem Balkan schürten den Hass.
sowie den Expansi- Es kam zu Gräueln an
onsdrang Russlands. Zivilisten, ethnische
Der Zar verstand sich und sein die Lage auf dem Balkan zu sta- Säuberungen wurden durchge-
Land als „Protektor aller Sla- bilisieren. führt. Hunderttausende Mus-
wen“. 1912 gründeten unter lime flohen in der Folge nach
russischer Schirmherrschaft Österreich pochte dabei auf
Kleinasien.
die Staaten Bulgarien, Serbien, Eindämmung von Belgrads Ein-
Montenegro und Griechenland fluss. So wurde die Gründung Die Waffengänge auf der Bal-
trotz massiver nationalistischer des Staates Albanien auch des- kanhalbinsel führten auch zu
Bestrebungen den „Balkan- halb unterstützt, um Serbien einer verstärkten inneren Ge-
bund“. den Zugang zum Mittelmeer fährdung der Habsburger Mon-
zu verweigern. Albanien wurde archie. Durch seine Siege stieg
Nikolaus II. glaubte, die kleine- unabhängig, wenngleich große Serbien in der Gunst seiner
ren Balkanländer kontrollieren Teile seines Staatsgebietes so- slowenischen und kroatischen
zu können, doch diese agier- fort von Serben, Griechen und
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„Verwandten“. Die slawischen allem Franz Ferdinand stemm- dierte. Der Erste Weltkrieg
Bestrebungen nach mehr Mit- te sich deutlich gegen einen brach aus.
sprache, um den bisherigen solchen Waffengang, weil auch
Dualismus von Österreich und ihm klar war, dass die Region Die beiden Balkankriege zeigten
Ungarn durch den sogenann- zu einem Pulverfass geworden bereits die Konfliktlinien des
ten Trialismus zu ersetzen, wur- war. späteren Weltkrieges: Bulgari-
den durch intensives russisches en und die Osmanen kämpften
Engagement unterstützt. Dies Der Rest der Geschichte ist Ge- auf der Seite der Mittelmächte
führte in Wien schließlich zur schichte. Franz Ferdinand und Deutschland und Österreich-
Überzeugung, dem Konfronta- seine Frau Sophie fuhren am Ungarn, weil sie glaubten, ihre
tionskurs Serbiens Einhalt zu 28. Juni 1914 im offenen Wagen Territorien rückerobern zu kön-
gebieten. durch die Straßen der Haupt- nen. Serbien, Griechenland
stadt Sarajevo und wurden von und Rumänien kämpften aus
Noch war seine k.u.k. Apostoli- einem serbischen Nationalisten dem selben Grund an der Sei-
sche Majestät jedoch nicht ge- erschossen - ein Doppelmord, te Frankreichs, Russlands und
willt, in den Krieg zu ziehen. Das der den Kriegstreibern in Euro- Großbritanniens.
Militär drängte zwar auf einen pas Hauptstädten gelegen kam.
Schlag gegen Serbien, doch der Abb. www.wikipedia.de
alte Kaiser wollte nicht. Und vor Das Pulverfass Balkan explo-
Autor: Vzlt Boris Kurnik

Krieg der Bilder, Krieg der Worte


Umfang und Überzogenheit der Gräuelpropaganda waren ein wesent-
licher Grund, dass ein eventueller Verständigungs- oder Verhandlungs-
frieden unmöglich wurde, und erschwerte nach dem Krieg auf allen
Seiten die Aussöhnung.
Gezielte und organisierte Kriegspropaganda wurde von allen kriegführen-
den Mächten betrieben. In Österreich-Ungarn wurde das kaiserlich und
königliche Kriegspressequartier (KPQ) am 28. Juli 1914 als Abteilung des
Armeeoberkommandos gegründet. Die Aufgabe des KPQ war die Koordina-
tion aller Presseinformationen
und Propagandatätigkeiten
der Monarchie während des
Ersten Weltkrieges unter Ein-
beziehung sämtlicher damals
verfügbarer Massenmedien.
1914 wurde außerdem das
k.u.k. Telegraphen-Korrespon-
denz-Bureau (heute APA) ein-
gegliedert. Zur Steigerung der
künstlerischen Qualität wurde
eine große Anzahl namhafter
Künstler zur Mitarbeit gewon-
nen. Viele waren überzeugte
Patrioten und meldeten sich
freiwillig, einige versuchten
durch die Mitwirkung im KPQ
dem Dienst mit der Waffe zu
entgehen (Mitarbeiter waren
freigestellt) und einige wurden
schlichtweg zwangsversetzt.
Die Journalisten, unter ihnen
die erste weibliche, offiziell zugelassene Kriegsberichts-Erstatterin der Ge-
schichte, Alice Schalek, und Schriftsteller verfassten die Presseberichte für
das KPQ.
6
An die Front – auch mit Papier und Bleistift. Die billigen Produktionsbedin-
gungen für Flugblätter und Postkarten ermöglichten es den kriegsführenden
Parteien, ihre Botschaften in die hintersten Winkel des Landes zu transpor-
tieren und damit die Menschen nachhaltig zu manipulieren. Im Deutschen
Reich und in Österreich-Ungarn wurde die Illustrierte Geschichte des Welt-
krieges, eine wöchentlich erscheinende Schriftenreihe, herausgegeben. Das
erste Heft erschien kurz nach Kriegsbeginn 1914. Zielgruppe war die ein-
heimische Bevölkerung, der eine detaillierte, jedoch einseitige Sicht des
Kriegsverlaufs vermittelt werden sollte, um die Moral im eigenen Land hoch
zu halten. In den einzelnen Heften
wurden illustrierte Kriegsberichte
von den aktuellen Schauplätzen
publiziert, wobei manche Daten
zu Gunsten der Mittelmächte dra-
stisch geschönt wurden.

Im Gegensatz zu dem unver-


hohlen brutalen, zuweilen sogar
abstoßenden Feindbild, das die
britische, französische und ameri-
kanische Propaganda verbreitete,
erschien die Bildsprache der Pro-
paganda der Mittelmächte fast
harmlos. Zu Beginn des Krieges do-
minierten Motive, die der nationa-
len Geschlossenheit dienten, Sie-
geszuversicht vermittelten und das
feste Bündnis der Deutschlands
und Österreich-Ungarns unterstri-
chen. Ein grundsätzlicher Unter-
schied in der Propaganda schien
zu sein, dass die Entente-Staaten
in ihren Veröffentlichungen ihren
Kriegseinsatz mit dem Verhalten
des brutalen Feindes (vor allem
Deutschland) begründeten - je
grausamer, desto besser konnte
der Bevölkerung die Notwendig-
keit des Kriegs vermittelt werden.
Bei den Mittelmächten dienten die
propagandistischen Bilder - auch
die für das feindliche Ausland be-
stimmten - mehrheitlich der Bestä-
tigung des Selbstbilds als überlege-
nes Kulturvolk, das sogar noch im
Krieg seinen Feinden Gerechtigkeit
widerfahren ließ; ein unschuldiges
Opfer, das gerade aufgrund seiner
Überlegenheit angegriffen wurde.
Hierzu wurden zahlreiche Bilder
veröffentlicht und als Postkarten
vertrieben, die gefallene alliierte
Soldaten sowie entsprechende
Massengräber zeigten.

Auf diese Weise wurde aus dem Kampf um Gebietsgewinne und weltwirt-
schaftliche Einflussnahme ein „Kampf der Kulturen“, in dem jede Seite be-
hauptete, für die Zivilisation und Freiheit einzutreten.

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Der systematische Versuch, Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu mani-
pulieren und Verhalten zum Zwecke der Erzeugung einer erwünschten Re-
aktion zu steuern, die geschickte Auswahl und gegebenenfalls die Manipu-
lation einer Nachricht und nicht ihr Wahrheitscharakter sind entscheidende
Kriterien für „gute“ Propaganda.

Wissenschaftlich belegt ist die Haltung der britischen Presse: Sie hatte
in den letzten Jahren vor dem Krieg eine zunehmend positive Haltung
gegenüber Deutschland eingenommen. Die Zeitungen vertraten u. a. die
Meinung, dass die deutsche Aufrüstung zur See zwar lästig sei, aber für die
Royal Navy keine tatsächliche Gefahr bedeute.

Während der Julikrise wurde


zunächst in erster Linie der
russische Zar für die Eskalati-
on verantwortlich gemacht.
Dies änderte sich mit dem
deutschen Ultimatum an
Russland und vor allem mit
dem Einmarsch in Belgien
und Luxemburg. Mit dem
weiteren Fortgang des Kriegs
wurde Deutschland nicht
nur als Gegner diskreditiert
und als Alleinschuldiger am
Krieg gebrandmarkt, sondern
zum Feindbild der gesamten
Menschheit stilisiert. Dabei
wurde nur zu Beginn des Krie-
ges noch zwischen Regierung
und Bevölkerung differenziert.
Bekannte Propagandakampa-
gnen waren etwa die behaup-
tete Kreuzigung von Nonnen
an Kirchentoren in Belgien
oder das angebliche Abschla-
gen der Hände von Kindern
durch die deutschen Truppen
in Belgien.

Die Mittelmächte setzten wei-


terhin auf die Beschwörung
der eigenen Stärke, die Kampf-
und Siegesmoral und die Ver-
deutlichung der Notwendig-
keit sein Land zu unterstützen,
sei es durch die Meldung zum
Kriegsdienst oder durch das
Zeichnen von Kriegsanleihen.

Noch zu Ende des Jahres 1917


sah es aus, als ob Österreich-
Ungarn nach drei Jahren erbitterter Kämpfe zu den Siegermächten des
Ersten Weltkrieges zählen würde. Doch nicht nur militärisch und wirtschaft-
lich, auch po­litisch war die Donau-Monarchie zu diesem Zeitpunkt am Ende
– die Umwälzung Europas ­begann.

Mit zunehmender Unwilligkeit an der Heimatfront und in den Schützengrä-


ben wandelte sich die Propaganda gar zur Beschwörung des „süßen und
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ehrenvollen Heldentods“ für Kaiser und Vaterland, oder apellierte schlicht
an den Durchhaltewillen der Bevölkerung.

100 Jahre später gilt es, die Kriegspropaganda der Mittelmächte neu zu be-
werten. Sie hatte beträchtlichen Einfluss auf die öffentliche Meinung in den
neutralen Staaten. Vor allem im geopolitisch bedeutenden Spanien ent-
faltete die Medienpolitik der Mittelmächte große Wirkung und trug maß-
geblich dazu bei, dass das Land nicht auf Seiten der Entente in den Krieg
eingriff. Doch geht die heutige Forschung nach wie vor davon aus, dass die
deutsche und österreichisch-ungarische Spottpropaganda, die den Kampf-
wert der gegnerischen Soldaten herabsetzte, größtenteils ineffektiv war. Sie
hatte demnach allenfalls die Wirkung, dass sich die Menschen an der Hei-
matfront wunderten, warum gegen solch schwache Gegner keine schnellen
Siege erzielt werden konnten. Die Kriegsniederlage kam dann auch für jene,
die ihrer eigenen Propaganda geglaubt hatten, überraschend.

Vor allem die britische aber auch die französische Propaganda, die auf die
Dämonisierung des Gegners setzte, war dagegen effektiver. Ihr gelang es,
der eigenen Bevölkerung einen Kampf der Zivilisation gegen die Barbarei
nahezubringen und auch andere Staaten, wie zum Beispiel die Staaten La-
teinamerikas, sind von dieser Propaganda beeinflusst worden. Es kam der
Entente-Propaganda dabei zustatten, dass die Truppen der Mittelmächte
nahezu überall auf fremdem Boden standen und dadurch von vornherein
den Status des Aggressors innehatten.

Abbildungen: www.ww1propaganda.com
Autor: Vzlt Boris Kurnik

Seine k. und k. Apostolische Majestät haben das nachstehende Aller-


höchste Handschreiben und Manifest allergnädigst zu erlassen geruht:
Lieber Graf Stürgkh!
Ich habe Mich bestimmt gefunden, den Minister Meines Hauses und
des Äußern zu beauftragen, der königlich serbischen Regierung den Ein-
tritt des Kriegszustandes zwischen der Monarchie und Serbien zu notifi-
zieren.
In dieser schicksalsschweren Stunde ist es Mir Bedürfnis, Mich an Mei-
ne geliebten Völker zu wenden. Ich beauftrage Sie daher, das anverwahr-
te Manifest zur allgemeinen Verlautbarung zu bringen.
Bad Ischl, am 28. Juli 1914.
Franz Joseph m. p.

An meine Völker: www.facebook.com/gebirgsjaeger24

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Sepp Innerkofler
Dolomitenerschließer, -kämpfer und -könig

In der (Süd-)Ti- gegeben zu haben, der den Gefallenen syste-


roler Erinnerung matisch zum Helden gemacht hätte. Nachdem
an den Ersten der Tote durch die posthume Verleihung der
Weltkrieg ist der Goldenen Tapferkeitsmedaille (und der „Aner-
Kampf gegen Itali- kennung“ durch den deutschen Bündnispartner)
en dominant. Eine offiziell zum Helden erklärt wurde, schien sich
Person steht da- vielmehr eine Eigendynamik entwickelt zu ha-
bei im Zentrum: ben. Das kam nicht von ungefähr. Als Bergführer
Sepp Innerkofler. und Hotelier war „der Sepp“ bereits vor dem
Seine Geschichte Krieg über Tirol hinaus einem breiteren Publi-
wurde zum Sym- kum bekannt. Die ersten Verehrungen sind auch
bol für den Krieg in diesem Zusammenhang zu sehen. Anders
gegen Italien und ist es nicht zu erklären, warum der Tod eines
er selbst zum Helden. Aber, warum eigentlich? scheinbar einfachen Unteroffiziers so hohe Wel-
Dieser Frage stellte sich der Grazer Historiker len schlug. Und zwar so hoch, dass er sogar in
Markus Wurzer am 2. April 2014 bei einem Vor- der überregionalen Presse, wie etwa der Tages-
trag in der Wintersteller-Kaserne, der vom Ver- post, zum Thema wurde. Das ist ein Indiz dafür,
ein der Freunde des Hochgebirgsbataillons 24 wie bekannt Innerkofler in der Zeit vor dem
organisiert wurde. Krieg gewesen sein muss – man kannte ihn eben
nicht nur im Pustertal, sondern auch in Wien
Die Antwort auf die Frage scheint auf der Hand und München.
zu liegen: Natürlich wegen seiner „Heldentaten“,
allen voran dem Paternkofel-Unternehmen. Konkret beteiligten sich während der Kriegs-
Dieses Argument lässt sich allerdings rasch ent- zeit nicht nur Soldaten an der Konstruktion der
kräften, bedenkt man, dass sich auch andere „Sepp-Innerkofler-Saga“. Auch Zivilisten und
Soldaten an der Dolomitenfront mit waghalsigen Kleriker an der Heimatfront taten das Ihrige. Sie
Aktionen für einen Platz in der Erinnerung emp- alle verfassten Nachrufe und Gedichte, fertigten
fohlen hatten. Auf den zweiten Blick wird die Gemälde an oder verliehen ihrer Anteilnahme
Angelegenheit noch rätselhafter: Innerkofler ist auf anderer Art und Weise Ausdruck.
Sinnbild für einen dreieinhalb Jahre dauernden
Krieg, an dem er selbst nur gut anderthalb Mo- So unterschiedlich diese „Baumeister“ des In-
nate teilnahm. Trotzdem wird der Gebirgskrieg nerkofler-Mythos‘ auch sind, so vereint sie doch
heute wie selbstverständlich vor allem mit ihm eine Tatsache: Durch das Reden und Schreiben
in Verbindung gebracht. Andere Soldaten, die über den Toten konstruierten sie den Helden.
den ganzen Krieg erlebt hatten und an ihren Innerkofler überschritt damit die Schwelle vom
Auszeichnungen gemessen ebenso erfolgreich historischen „Menschen“ zum „Übermenschen“.
waren, sind heute hingegen längst in Vergessen- Er wurde zu einem regelrechten Soldatenvorbild
heit geraten. stilisiert. Der Landsturmmann Hans Mahl schrieb
beispielsweise bereits im Juli 1915 im Pustertaler
Helden entstehen weder über Nacht, noch tau- Bote: „Mag kommen was da will, der Feind wird
chen sie plötzlich aus dem Nirgendwo auf. Für es erfahren, dass in jedem Tiroler der Geist Sepp
ihre Entstehung sind stets Personen verantwort- Innerkoflers fortlebt auf ewige Zeiten. Sein Tod,
lich, die entsprechende Handlungen setzen. Ein so schmerzlich er uns trifft, ist ein hell aufleuch-
Blick in die Zeitungen zwischen 1915 und 1918 tendes Beispiel todesmutigster Tapferkeit, das
verrät, wer im Falle Innerkoflers daran beteiligt anspornt und zu neuen Taten belebt.“
war. Es scheint allerdings keinen „Masterplan“
10
Man würde annehmen, dass der im Entstehen Vielmehr sprach seine Vorkriegsbekanntheit für
begriffene Innerkofler-Mythos während des ihn. Denn im Fall Innerkofler war bereits eine
Weltkrieges eine besonders wichtige Rolle für Erzählung vorhanden, an die man anschließen
die Propaganda spielte. Dieser Schluss drängt konnte. Einen weiteren Anknüpfungspunkt bot
sich umso mehr auf, wenn man einen Blick in seine hohe volkstümliche Nähe zur Bevölkerung:
die Bücher zur Dolomitenfront – ungeachtet Er war deutschsprachiger Tiroler, Gastwirt, Ehe-
ihrer Qualität – wirft. Dort ist er quasi omniprä- mann, Familienvater und hatte in unmittelbarer
sent. Mit Blick auf die im Krieg erschienenen Grenznähe gelebt, bevor er als Standschütze
Zeitungsartikel scheint es allerdings eher, dass sein Land verteidigte. Diese geradezu ideale
Innerkofler in der einsetzenden „Heldenflut“ Biographie wurde von den Ex-Offizieren benutzt.
versank: Während 1915 noch etwa ein Dutzend Cletus Pichler, ein ehemaliger Feldmarschallleut-
Artikel über ihn erschienen, waren es 1916 be- nant, feierte Innerkofler etwa im Jahr 1925 „als
reits deutlich weniger, 1917 erschien gar keiner leuchtendes Vorbild aller soldatischen und Man-
mehr. Erst anlässlich der Bergung des Leichnams nestugenden“.
im Jahr 1918 erschien ein weiterer Artikel. Es
war also rasch wieder still geworden um den Ähnliche Texte folgten, wodurch das Helden-
Sextener Bergführer. Erst Mitte der 1920er Jah- bild, das im Ersten Weltkrieg entstanden und
re sollte er von einer Gruppe „wiederentdeckt“ dann kurzzeitig vergessen worden war, festge-
werden, der der tote Innerkofler nützlich er- schrieben wurde. Alle weiteren Autoren, egal
schien: den ehemaligen ob nun beispielsweise
Offizieren. Heinz von Lichem in den
1970er Jahren oder in
Die Erinnerung an den jüngerer Zeit Michael
verlorenen Krieg war im Wachtler und Günther
Österreich der Zwischen- Obwegs, hinterfragten
kriegszeit von Anfang an diesen problematischen
umkämpft. Schließlich Entstehungszusammen-
konnten sich die Deutun- hang nicht. Bedenklicher
gen der Ex-Offiziere der noch: Sie übernahmen
k. u. k. Armee durchset- diese Erzählungen. Des-
zen. Als vermeintliche halb ist eine kritische
Augenzeugen wollten sie Auseinandersetzung
ihre Sicht auf den Krieg heute wichtiger denn
darlegen bzw. dessen je. Es geht dabei nicht
Ausgang rechtfertigen. darum, die Bedeutung
Dazu „vergaßen“ sie Innerkoflers zu schmä-
bewusst „Unliebsames“ lern, sondern das Bild
und stellten im Gegen- vom Krieg im Gebirge zu
zug die moralischen korrigieren. Das Patern-
Werte der Gefallenen in kofel-Unternehmen, dar-
das Zentrum ihrer Wer- gestellt als urwüchsiger,
ke: Opferbereitschaft ritterlicher Zweikampf
und Pflichtbewusst- zwischen Innerkofler
sein. Zur Verbreitung und dem Alpino Piero de
dieser vermeintlichen Luca, prägte die öffent-
Kriegertugenden benö- liche Vorstellung vom
tigten sie allerdings ein Gebirgskrieg ab der Zwi-
konkretes „Gesicht“, an schenkriegszeit nachhal-
dem sie diese greifbar tig. Er wurde fortan nur
machen konnten. Innerkofler kam hier gelegen. noch als sportive Herausforderung und archa-
Wohl nicht wegen seiner „Waffentaten“, denn ischer, heldenhafter Kampf Mann-gegen-Mann
auch andere Soldaten hatten sich durch ihre erinnert. Vergessen und aus der allgemeinen
Leistungen für den „Heldenstatus“ empfohlen. Erinnerung verdrängt wurde hingegen die

11
Gebirgs
Tatsache, dass es sich dabei um einen ebenso
menschen- und materialintensiven Stellungs-
krieg handelte, wie er sich in all seinen mör-
derischen Facetten an der West-, Ost- oder

Isonzofront abspielte. Moderne Waffen wie


Maschinengewehre, Handgranaten, Minen und
schwere Artillerie prägten in Wirklichkeit näm-
lich nicht nur dort die Schlachtfelder sondern
auch in den Dolomiten.

Abb. 1: Als „Bergsteiger Sepp“ erlangte Innerkofler bereits


vor dem Krieg überregionale Bekanntheit (OeAV Archiv HS
2.5.29 Innerkofler Foto)

Abb. 2: Der Leichnam Innerkoflers wurde 1918 am Pa-


ternkofel enterdigt und ins Tal überführt (TAP, Sammlung
Werkmeister Anton Trixl, L318)

Abb. 3: Realitätsfern: Heldenhafter Einzelkampf in schönen


Gebirgslandschaften statt modernem Massensterben (Pri-
vatsammlung Immanuel Voigt, Jena)

Autor Markus Wurzer studierte Geschichte und


Germanistik in Graz und Bologna und ist Mitar-
beiter im Forum: Österreich-Ungarn im Ersten
Weltkrieg (www.ersterweltkrieg.at)

Das neue Medium Film wurde durch Kriegswo-


chenschauen und Propagandafilme genutzt. Die
erste Kriegswochenschau erschien im September
1914 und wurde von der Wiener Kunstfilm-Indu-
strie produziert. Filme wie Wochenschauen unter-
lagen der Zensur, Operateure aus dem verfeinde-
ten Ausland wurden zu Kriegsbeginn des Landes verwiesen, aus verfeindeten Ländern stammende Filme
unterlagen einem strengen Importverbot. Abb.: Bundesarchiv, Kriegskinematographentrupp
12
skrieg
Schauplatz
Auch intensivere Kämpfe änder- und Montenegro im Herbst 1915
ten den Frontverlauf nicht, alleine ergab sich für Österreich eine
in den drei Wochen der 2. Ison- Möglichkeit, gegen Italien offensiv
zoschlacht wurden 45.000 öster- zu werden. Geplant war eine Of-
reichisch-ungarische Soldaten fensive von zwei österreichischen
und 60.000 Italiener getötet. In elf Armeen, ausgehend von der Hoch-
Schlachten sterben über eine Mil- fläche von Lavarone in Richtung
lion Soldaten. Tausende liegen un- Venedig. Durch ungünstige Witte-
beerdigt auf der Karsthochfläche, rungsverhältnisse konnte der An-
über dem gesamten Schlachtfeld griff jedoch erst am 15. Mai 1916
lastet der Gestank verwesender beginnen, wodurch der Überra-
Mit der Unterzeichnung des Lon-
Leichen und bei jedem weiteren schungseffekt verloren ging. Trotz
doner Abkommens am 26.4.1915
Artillerieangriff wird dieser „Fried- des schwierigen Geländes erzielte
erklärte sich Italien bereit, in den
hof“ aufs neue umgegraben. die Offensive Anfangserfolge, lief
Krieg gegen seine früheren Bünd-
sich jedoch bald fest. Die Anfang
nispartner, das Deutsche Reich Während die wesentlichen Ereig-
Juni 1916 einsetzende russische
und Österreich-Ungarn, einzutre- nisse in den Karnischen und Juli-
Brussilow-Offensive zwang die
ten - im Gegenzug für das Verspre- schen Alpen stattfanden, wurde in
Österreicher endgültig zum Ein-
chen eines substanziellen Gebiets- den Dolomiten auf österreichisch-
stellen des Angriffes. Die öster-
ausgleichs. Italien erklärte der k. ungarischer Seite Halteschlachten
reichische Frühjahrsoffensive, die
u. k.-Monarchie am 23.5.1915 den geschlagen. Erst nach dem erfolg-
im Jahr 1916 auf dem Gebiet der
Krieg und bereits am 23.6. wurde reichen Feldzug gegen Serbien
der erste Angriff gegen Österreich
gestartet. Die einzige für einen An-
griff geeignete Region lag im Osten
entlang des Flusses Isonzo, da die
Grenze sonst weitgehend in den
Alpen verlief. Das unmittelbare
Ziel in diesem Sektor war Gorizia;
generell erhofften sich die Italie-
ner jedoch den Einmarsch in Triest.
Mitte Juli 1915. Im Trommelfeuer
der italienischen Artillerie kauern
die Männer der österreichisch-un-
garischen Division auf dem nack-
ten Kalkfelsen eines Hochplateaus
entlang des Grenzflusses Isonzo.
Hinter provisorischen Deckungen
aus Felsbrocken hatten sie sich
notdürftig verschanzt. Mehr als
die Granaten der Angreifer mach-
ten ihnen die herumspritzenden
messerscharfen Felssplitter zu
schaffen, wenn ein Geschoß ein-
schlug. Stahlhelme wurden zu
diesem Zeitpunkt noch nicht ge-
tragen. „Furchtbares Bombarde-
ment“ schreibt ein Leutnant in
sein Kriegstagebuch, und „Blut
überall, rings um mich liegen die
Toten und Stücke von Leichen, so
daß“- die Notiz bricht ab, der jun-
ge Offizier war tot.
An der ca. 150 km langen Isonzo-
Front sollten in den darauf folgen-
den zwei Jahren noch elf Großof-
fensiven der italienischen Armee
zerbrechen.
13
Die Bezeichnung Cis-
leithanien, begrifflich
von der Sicht der Haupt-
stadt Wien auf Ungarn
ausgehend, leitete sich
vom Fluss Leitha ab, der
streckenweise die Gren-
ze zwischen Niederös-
terreich und Ungarn
bildete. Die Bezeichnung
(1867 in Reden im
Reichsrat mit die Länder
diesseits der Leitha anti-
zipiert) entbehrte aller-
dings der geografischen
Genauigkeit, lagen doch
große Gebiete Cisleit-
haniens im Norden und
Nordosten (Böhmen,
Mähren, Österreichisch-
Schlesien, Galizien, Bu-
kowina) und im Süden
des Staates (Österreichi-
sches Küstenland, Krain,
Dalmatien).

Das Königreich Ungarn


mit dem zu den Ländern
der ungarischen Ste-
phanskrone gehörigen
halbautonomen König-
reich Kroatien-Slawonien
wurde inoffiziell Trans-
leithanien genannt.
Bosnien-Herzegowina
gehörte als Kondomini-
um beider Reichsteile
weder zu Cis- noch zu
Transleithanien.

Bei einem Gesamt-


mobilstand von etwa
8.000.000 Mann sind
1.016.200 Mann gefallen
oder umgekommen.
1.943.000 Mann wur-
den verwundet und
1.691.000 gerieten in
Gefangenschaft. 30.000
ehemalige Soldaten sind
nach 1918 als Zivilper-
sonen an den im Krieg
erlittenen Verwundun-
gen oder Strapazen ge-
storben.
Tagen konnte die k.u.k. Armee mit
den verbündeten deutschen Trup-
pen bis an den Piave vordringen.
Das italienische Heer musste bis
zum 10. November schwere Ver-
luste hinnehmen. 40.000 Tote und
Verwundete, 293.000 Gefangene,
außerdem 3.152 Geschütze, 1.772
Minenwerfer, 1.600 Kraftfahrzeu-
ge. 350.000-400.000 Soldaten wa-
ren versprengt und ins Hinterland
desertiert. Erst nachdem Franzo-
sen und Briten insgesamt zehn
Divisionen nach Italien verlegten,
konnten die Stellungen der Italie-
ner stabilisiert werden. Bereits ein
Jahr später war die k.u.k. Armee
durch den inneren politischen und
wirtschaftlichen Zerfall nur noch
ein ausgemergeltes Geisterheer.
Der durchschnittliche Frontsol-
dat wog nur mehr 55 kg. Mit dem
Einsatz aller zuletzt verfügbaren
Kräfte gelang es bis zu den Waf-
fenstillstandsverhandlungen die
Frontlinien zu halten, ohne dass
dies jedoch am Ergebnis etwas
geändert hätte. Sogar die ersten
Angriffe der alliierten Großoffen-
sive am 24. Oktober 1918 an der
Südwestfront konnten noch ab-
gewehrt werden. Trotz der aus-
gedehnten Feindgebiete, die die
k.u.k. Armee Anfang November
1918 im Osten, auf dem Balkan
und in Norditalien noch besetzt
hielt, konnten die katastrophale
Versorgungslage für Truppe und
Sieben Gemeinden stattfand, blieb mischen Kampfstoffen bei Flitsch/ Zivilbevölkerung, die schon lang
erfolglos. Plezzo/Bovec am Beginn der 12. virulenten, vom Gegner durch die
Isonzo-Schlacht am 24. Oktober Unterstützung der tschechischen
Im Deutschen Reich fürchtete man
1917 führte zum Zusammenbruch Exilregierung oder der italieni-
den Untergang des Verbündeten,
der italienischen Front. Der größte schen Irredenta geförderten sepa-
der im Kriegsverlauf in immer grö-
Anfangserfolg wurde bei Karfreit ratistischen Bestrebungen und das
ßere Abhängigkeit geraten war.
erzielt und ausgenutzt. In nur 14 dramatische Erstarken der Gegner
Die Deutschen sahen keine andere
Möglichkeit mehr als eine gemein-
same Offensive. Österreich-Un-
garn allein besaß dafür nicht ge-
nügend Kräfte und Mittel. Für die
Angriffsoperation wurde daher die
deutsche 14. Armee eingeführt.
An der Kärntner und Isonzo-Front
gelang es, den Stellungskrieg in
den Bewegungskrieg zu überführen.
Der massive Angriff der Mittel-
mächte, sowie der Einsatz von che-

16 Über eine Million Tote kosteten die Schlachten am Isonzo ...


durch den Kriegseintritt der Verei- hen und dadurch zum größten Teil tischer Einheiten, zu denen sich
nigten Staaten 1917 nicht aufge- der Gefangennahme entgehen. bald Tschechen und Bosniaken
wogen werden. Auf dem Heimweg fühlten sich be- gesellten. Die Doppelmonarchie
sonders die Tschechen als zu den Österreich-Ungarn befand sich in
Im klassischen, militärischen Sinne
Siegern gehörig und ließen das die Auflösung. Weder die Regierung in
war die Armee Österreich-Ungarns
Deutschösterreicher spüren, unter Wien noch die in Budapest verfüg-
bis dahin ungeschlagen geblieben,
anderem bei einer Schießerei mit te über Autorität in den Landes-
(die entsprechenden Vorausset-
deutschösterreichischen Truppen teilen, deren Bevölkerung einen
zungen dafür waren nicht erfüllt
auf dem Wiener Westbahnhof. In eigenen Staat gründen wollte. Pro-
- sie hatte nicht kapituliert, es
der Heimat wurden diese Trup- klamationen der Vertretungen der
gab keine vernichtende Nieder-
pen sofort zur Aufstellung eigener Kroaten, Serben und Slowenen am
lage und das Land war nicht vom
nationaler Verbände verwendet 6. Oktober, der Polen am 7. Okto-
Feind besetzt). Serbien, Monte-
und teilweise, wie im Grenzgebiet ber und der Tschechen (die in Pa-
negro und Albanien, das damalige
zwischen Kärnten und Slowenien, ris bereits über eine tschechoslo-
Königreich Rumänien, das ganze
unverzüglich gegen Deutschöster- wakische Regierung verfügten) am
heutige Polen, ein Teil von Weiß-
reich eingesetzt, um Gebietsan- 28. Oktober hatten dazu geführt,
russland und der Ukraine, sowie
sprüche zu sichern. Einzelaspekte: dass viele Soldaten dieser Natio-
das Friaul und Teile von Venetien
nalitäten keinen Sinn im weite-
waren bei Beginn der Waffenstill- Bereits ab dem 22. Oktober kam
ren Kampf sahen und so rasch wie
standsverhandlungen Ende Okto- es zu massiven Befehlsverwei-
möglich nach Hause zurückkehren
ber 1918 noch von österreichisch- gerungen ungarischer und kroa-
ungarischen Truppen besetzt. Der
folgende Waffenstillstand von Villa
Giusti bei Padua, der am 3. No-
vember 1918 unterzeichnet wur-
de und am 4. November in Kraft
treten sollte, war aber auf Grund
des Zerfalls der österreichisch-un-
garischen Gegenwehr nicht mehr
Gegenstand von Verhandlungen,
sondern wurde namens der En-
tente vom italienischen Delegati-
onsleiter Pietro Badoglio diktiert.
Unter anderem wurden die Ver-
treter Österreichs und Ungarns ge-
zwungen, der Räumung Tirols bis
an die Brennerlinie zuzustimmen,
die komplette Kriegsflotte auszu-
liefern und den alliierten Truppen
Bewegungsfreiheit im besiegten
Land zu geben. Den österreichi-
schen Truppen wurde teilweise bis
zu 36 Stunden vor dem offiziellen
Termin erlaubt, die Waffen nie-
derzulegen, was dazu führte, dass
die Italiener rund 350.000 über-
raschte österreichisch-ungarische
Soldaten ohne Gegenwehr gefan-
gennehmen konnten. Die katastro-
phalen Zustände in den Kriegsge-
fangenenlagern kosteten tausende
Menschenleben; die italienische
Armee war nicht auf diese Mas-
se von Gefangenen eingerichtet
und schaffte es nicht, sie gemäß
der Haager Landkriegsordnung zu
versorgen. Nur die Isonzo-Armee
und Teile der Hochgebirgstruppen
konnten sich erfolgreich zurückzie-
17
wollten. Die ungarische Regierung,
die die Realunion mit Österreich
Mitte Oktober durch Reichstagsbe-
schluss per 31. Oktober 1918 (mit
Zustimmung des Monarchen) als
beendet erklärte, verlangte vom Gefangene Italiener ziehen an Angehörigen der 14. Armee
Armeeoberkommando Ende Okto- vorbei. Staatsarchiv
ber offiziell die so-
fortige, komplet-
te Rückführung
der ungarischen
Regimenter von
der italienischen
Front.
Erste Einheiten
setzten dies un-
verzüglich in die
Tat um und verlie-
ßen ihre Kampfab-
schnitte, um sich
auf den Heimweg
zu begeben. Die
so entstande-
nen Frontlücken
mussten von den
noch standhalten-
den Verbänden
zusätzlich ausge-
füllt werden. Eine
nicht unerhebli-
che Anzahl Tsche-
chen lief jedoch
zu den Italienern
über und wurde
von diesen sofort
ausgerüstet und
in Kampfverbän-
den neu aufge-
stellt, hatte doch
die neue Tschechoslowakei durch
die Arbeit ihrer Exilpolitiker bereits
den Status eines Verbündeten der
Entente erreicht. Eine komplette
Division aus desertierten tsche-
Lesenswert: Die Schlafwandler. Das umstrittene Buch des Cambridge-
chischen Soldaten befand sich auf Professors Christopher Clark. September 2013.
Seiten der Alliierten im Jahre 1918
an der Piavefront; sie waren mit Clark beschreibt minutiös die Interes-
italienischen Uniformen nach Art sen und Motivationen der wichtigsten
der Alpini ausgestattet. politischen Akteure in den europäischen
Metropolen und zeichnet das Bild einer
Der Waffenstillstand, geschlossen komplexen Welt, in der gegenseiti-
am 3. November 1918 in der Villa ges Misstrauen, Fehleinschätzungen,
Giusti, besiegelte das Ende des Ge- Überheblichkeit, Expansionspläne und
birgskrieges – und das der k.u.k.- nationalistische Bestrebungen zu einer
Monarchie. Situation führten, in der ein Funke
genügte, den Krieg auszulösen, dessen
Autor: Vzlt Boris Kurnik verheerende Folgen kaum jemand abzu-
schätzen vermochte.

ISBN-13: 978-3421043597
18
INNOVATION
Wie angekündigt erlauben wir uns
in dieser neuen Rubrik Innovatio-
nen des JgB 24 vorzustellen.
Unser Verband besitzt in positiver
JgB 24
ßigen Koordination der Ressour- soll einerseits zur Optimierung
Tradition der Gebirgstruppe eine
anerkannt hohe Problemlösungs- cen und einer entsprechenden der eigenen Aufgabenerfüllung
fähigkeit und Improvisationsgabe Schwergewichtsbildung auch die beitragen, andererseits ein äuße-
die sich getragen von jahrelanger Verbandsinitiative „Innovation des res Zeichen für den ungebroche-
Erfahrung im Hochgebirgseinsatz Jahres“ wiederbelebt. Dabei soll nen Willen der 24er zur optimalen
vor allem in lokalen Initiativen der nicht nur die Initiative und vorbild- Auftragserfüllung aus eigenem An-
Soldaten zur Verbesserung der Ein- liche Diensteinstellung der krea- trieb sein.
satzfähigkeit und Effektivität mani- tiven Köpfe unseres Verbandes
In dieser Ausgabe sollen als Start
festiert. In Zeiten der Ressourcen- geehrt und prämiert werden. Wir
die Initiative „Military Cross-Trai-
knappheit erscheint es notwendig werden als wertschätzenden Bei-
ning“ und unsere MG - Lafette
diese Initiativen zu bündeln und trag des Kommandos auch Wege
„Winterkampf“ vorgestellt wer-
die Ergebnisse allen Einheiten des zur Finanzierung der Projekte für
den.
Verbandes zugänglich zu machen. die jeweilige Einheit und in Folge
Dazu wurde neben einer regelmä- für das Bataillon sicherstellen. Dies

CrossFit ist eine Fitnesstrainings- Ausdauer (kardiovaskuläre/respi- CrossFit definiert Fitness als hö-
methode, die Gewichtheben, ratorische Ausdauer und Durchhal- here Leistungsfähigkeit in allen
Sprinten, Eigengewichtsübungen tevermögen), Kraft (Leistung und diesen Bereichen. Bereits im Jahr
sowie Turnen miteinander verbin- Stärke), Beweglichkeit, Schnellig- 2009 wurde CrossFit in fast 2000
det. Ihr Ziel ist es, die Trainieren- keit, Geschicklichkeit, Balance, Ko- Trainingseinrichtungen weltweit
den in verschiedenen Fitnessdiszi- ordination und Genauigkeit. angeboten. Es wird von verschie-
plinen ausgewogen zu entwickeln: denen Polizei-, Feuerwehr- und
19
militärischen Organisationen als
Teil ihres Fitnessprogramms ein-
gesetzt, darunter beispielsweise
bei den kanadischen Streitkräften
und dem dänischen Leibgarderegi-
ment.
Oberstabswachtmeister Bernhard
Schober vom Granatwerferzug der
24er Kampfunterstützung (gro-
ßes Bild) hat das CrossFit System
an die Anforderungen eines mili-
tärisch orientierten Ganzkörper-
trainings für Hochgebirgssoldaten
im Kampfeinsatz angepasst. Der
erfahrene Trainer hat Program-
me für drei Leistungsstufen vom
Anfänger bis zum professionellen
Kraftsportler entwickelt. Ein ent-
scheidender Vorteil der Trainings-
methode besteht darin, dass sie
durch den hohen Anteil an Eigen-
gewichtsübungen und einfachen
Hilfsmitteln in allen Einsatzräumen
auch ohne professionelle Krafttrai-
ningseinrichtung erfolgreich ange-
wandt werden kann.
Neben der Verwendung im profes-
sionellen Training der Kaderpräsenz-
einheit und des Kaderpersonals
des Hochgebirgs-Jägerbataillon 24
soll diese aktuelle und moderne
Trainingsart auch im Zuge der Attrak-
tivierungsbemühungen den 24er
Rekruten angeboten werden.

Text/Foto: ÖA JgB 24

20
Trainingszweck ist die verbesser- der Felsstollen „Galleria del Laga-
te Leistungsfähigkeit für den Ge- zuoi“ vermittelt einem einen haut-
fechtsdienst, nicht die wettkampf- nahen Eindruck von den Extremen
orientierte Sportausübung. dieser Zeit und welche Härten un-
sere Vorfahren im 1. Weltkrieg auf
TRAIN AS YOU FIGHT
sich nehmen mussten. Der Tour-
verlauf über den Kaiserjägersteig
Weiterführende Informationen
sollten nur geübte Berggeher in
gebirgsjaeger24 Angriff nehmen. Dieser ist zwar
sehr gut gesichert, erfordert aller-
dings Trittsicherheit und Schwin-
Gebirgsjäger-Broschüre delfreiheit. Ungeübte Geher soll-
ten unbedingt ein Klettersteigset
verwenden! Für die Mühen wird
man am Gipfelplateau und später
auf der Lagazuoihütte mit einem
Bergpanorama belohnt, welches
einem aus dem Staunen nicht
mehr herauskommen lässt und nur
mit dem Begriff phänomenal be-
schrieben werden kann. Das Berg-
panorama von der Tofana über
die Fanespitzen, der Sellagruppe,
der Marmolada, der Civetta und
schließlich dem Monte Pelmo im
Süden ziehen einen in den Bann
und lassen uns zufrieden am Gip-
fel verweilen. Der Highlights nicht
genug, stellt auch die Begehung
des Felsenstollens „Galleria del
Lagazuoi“ eine Besonderheit dar!
Somit ist diese Tour nicht nur aus
dem geschichtlichen Hintergrund
absolut empfehlenswert, sondern
auch das unbeschreiblich grandi-
ose Gelände wird jeden Berggeher
begeistern und noch lange über
diese Bergtour erzählen lassen.
Aufstieg: ca 2 1/2 h, 700 Hm vom
TOURENBERICHT KLEINER LAGAZUOI (2778m), FANESGRUPPE, ITA Parkplatz Talstation Lagazuoi-Bahn
Die Bergtour auf den Kleinen Lagazuoi führt in ein im 1. Weltkrieg erbittert am Falzaregopass.
umkämpftes Gebiet. Die vielen teilweise rekonstruierten bzw. renovierten Umfangreiche Informationen
Stellungen, Stollen und Unterkunftsräume sind mahnende Zeugen eines www.tourenfex.at
schrecklichen, in heutiger Zeit kaum mehr vorstellbaren Krieges. Vor allem Text/Foto: OWm Dietmar Ortner

21
WKL 74
Abb. 1

Die MG Lafette „Winterkampf“


stellt eine Reaktion auf die Not-
wendigkeit dar, eine stabile Abb. 4
Plattform im Feuerkampf unter ner, den Waffenmeister der 24er
winterlichen Bedingungen sicher- Stabskompanie professionell reali-
zustellen. siert und getestet.
Unter Einbindung des Transport- Die nötigen TTPs (Tactics, Tech-
konzepts „Gruppenschlitten“ zur niques and Procedures) wurden
Optimierung der Transportlei- durch die Gefechtstechnikausbil-
stung im Gefechtsmarsch im Ge- der des Bataillons erstellt und aus-
birge, verwendet unser Bataillon gebildet. Im Zuge der Kompanie-
die zugewiesene Universaltrage gefechtsschießen im Hochgebirge
2000 (UT2000). Dabei werden des heurigen Vollkontingents hat
das essentielle Überlebensgerät die Lafette ihre „Feuertaufe“ be-
der Gruppe sowie Munition und standen und die Produktionsreife
s-Waffen entsprechend der ange- erlangt. Somit steht den Gruppen
ordneten Bereitschaftsstufe trans- des Hochgebirgsjägerbataillons
portiert. ein im Truppenbau realisierba-
Abb. 2 res System zur Verfügung, das im
Feuerkampf aus der Bewegung im
Abb. 4: Zwischenlafette 74 und „Gestän-
winterlichen Gebirge den entschei- ge“ bilden zusammen die WKL 74.
denden Vorteil bedeuten kann. Text/Foto: ÖA JgB 24
Abb. 3

Ziel des Konzepts war es, eine La-


fette zu schaffen, die unter Nutzung
der Konstruktionseigenschaften
der UT 2000 einen Transport der
Waffe in feuerbereitem Zustand Abb.1: WKL74 im Anschlag
Abb.2: UT2000 mit montierten Lafetten-
und ein Wirken aus der Bewegung teilen
von der Lafette ermöglicht. Diese Abb.3: Transportfertiges, lafettiertes MG Inventor: Vzlt Gerd Leitner
Idee wurde durch Vzlt Gerd Leit- 74
22
Kriege gehören ins ab 29.06.2014
Museum

Neueröffnung

Der Erste Weltkrieg

www.hgm.or.at

SCHUTZ
& HILFE 19
www.bundesheer.at
Tradition wird von Gebirgsjägern hochgehalten

Am 17. April 2014 fuhr eine vom lässlicher Partner zu rechnen ist. Innichen,
Bataillonskommandanten ange-
Pünktlich um 11.00 Uhr meldete - die Abordnungen der Schützen-
führte Alpinisten-Patrouille des
der Kommandant der ausgerück- kompanien aus Buchenstein und
Hochgebirgs-Jägerbataillons 24
ten Truppe dem stellvertretenden Cortina d‘Ampezzo,
nach Buchenstein in der Provinz
Brigadekommandanten, Oberst
Belluno, um auf dem Gipfel des - die Abordnungen der Kaiserjäger
Johann Gaiswinkler, folgende For-
Col di Lana gemeinsam mit den und Kaiserschützen aus Nord- und
mationen zum Festakt angetreten:
befreundeten Alpini einen Kranz Südtirol
im Gedenken an die vielen gefalle- - die Militärmusik Salzburg unter
- sowie die Abordnungen der
nen Soldaten niederzulegen. der Leitung von Militärkapellmei-
Soldatenkameradschaft und des
ster Oberst Ernst Herzog,
Der Traditionsgedenktag wurde Schützenviertels Osttirol.
am 16. Mai 2014 im Beisein von - der Feldzeichentrupp und die
Als Ehrengäste konnten Landtags-
Repräsentanten des öffentlichen Ehrenkompanie des Hochgebirgs-
abgeordneter Hermann Kuenz,
Lebens und zahlreicher Traditions- Jägerbataillons 24,
die Garnisonsbürgermeisterin
verbände in der Haspingerkaser- - die Kompanien aus Lienz und St. Landtagsabgeordnete Elisabeth
ne in Lienz würdevoll gefeiert. Im Johann in Tirol mit ihren Kadersol- Blanik, Karl Lamp von der Bezirks-
Vorfeld marschierte das gesamte daten und Grundwehrdienern, hauptmannschaft Lienz und die
Bataillon mit den am 5. Mai 2014 Bürgermeister unserer Osttiroler
eingerückten Grundwehrdienern - die Traditionsbatterie des k&k
Partnergemeinden begrüßt wer-
durch die Lienzer Innenstadt, um Gebirgsartillerieregimentes Kaiser
den. Unsere Nachbarn aus Italien
der Bevölkerung Präsenz zu de- Nr. 14 aus Dölsach,
waren durch den Kommandanten
monstrieren und dass mit den - die Abordnungen der Gruppo Al- des 6. Alpiniregimentes, Colonnel-
Gebirgssoldaten weiterhin als ver- pini aus Pieve di Livinallongo und lo Luigi Rossi, der mit dem Kom-
24
mandanten des Bataillons Bassano raden, ich wünsche Euch trotz der
angereist war, vertreten. Restriktionen
Oberst Josef Murhammer vom Unbeirrbarkeit
Jahrgang „Col di Lana“, Hauptmann in der soldati-
Alexander Sandor vom Jahrgang schen Haltung,
„Kaiserjäger“ und Oberst Manfred trotz Nega-
Schullern vom Alt-Kaiserjäger Club tivstimmung
waren ebenfalls unter den honori- und Missgunst
gen Gästen. Höhepunkt der Feier Zuversicht
war die Rückmeldung der aus drei und trotz des
Heeresbergführern bestehenden herrschenden
Col di Lana-Patrouille und die Mainstreams
Übergabe der Feldstandarte des 2. und der Po-
Regimentes der Tiroler Kaiserjäger litical Cor-
durch den Bataillonskommandan- rectness den
ten, Oberstleutnant Bernd Rott. klaren und
ungetrübten
„Auch hundert Jahre nach Beginn Blick des Ge-
des ersten Weltkrieges darf das birgsjägers“. Tenente Colonnello Renzo Martini und
Gedenken an die Grauen des Ge- Hermann Kuenz übergab in Ver- Oberstleutnant Bernd Rott
birgskrieges nicht verblassen. Ich tretung des Landeshauptmannes am Gipfel des Col di Lana
sehe es als unsere Pflicht an, die Bild: AAF/Weiler
von Tirol ein modernes Quad an
Toten zu ehren und ihnen Respekt das Hochge-
zu erweisen”, so der Bataillons- b i r g s - J ä g e r-
kommandant in seiner Festrede. bataillon 24.
Keinesfalls darf es zur Vernachläs- „Das Gerät
sigung der politischen Sicherheits- soll weniger
vorsorge führen. Der Nationenver- militärischen
bund werde in Sicherheitsfragen Zwecken die-
immer wichtiger. „Auch mit unse- nen, son-
ren italienischen Nachbarn wollen dern eher im
wir verstärkt zusammenarbeiten Katastrophen-
und mit den Alpini gemeinsam un- schutz zum
term Edelweiß vorwärts gehen”, Einsatz kom-
betonte Oberstleutnant Rott. men”, sagte er
In seiner markigen Rede sparte in seiner An-
Oberst Johann Gaiswinkler nicht sprache.
mit Kritik an der derzeitigen Situa-
tion unseres Heeres und warnte
vor dessen Abschiebung ins Ab- Geschenk des Landes Tirol zur Erhöhung
Autor: Obstlt Thaddäus Weiler der Katastrophenschutzfähigkeit
seits bis zum Hungertod. „Kame- Bild: AAF/Pötscher

Sehenswert: Der stille Berg ist ein österreichisch-italienisch-US-ame-


rikanisches Filmdrama aus dem Jahr 2014. Gedreht an Schauplätzen in
Tirol und Südtirol.
Der Tiroler Anderl Gruber trifft auf seine
erste Liebe, die Italienerin Francesca
Calzolari. Am Tag, als zwischen ihren
Heimatländern der Krieg ausbricht. Der
Erste Weltkrieg trennt das junge Paar. li. Bild: Traditionelle Übergabe der Feld-
Anderl muss an die mörderische Dolomi- standarte an die Bergführerpatrouille.
tenfront, während sich Francesca umge- AAF/Pötscher
ben von Feinden wiederfindet. Der Krieg
überrollt Tirol und verwandelt die Berge
in einen der bizarrsten Kriegsschauplätze
der Geschichte. Hoch oben in den Felsen
kämpft Anderl um sein Leben und um die
Rettung seiner Liebe.
www.derstilleberg.com
25
Rede zum Traditionstag 2014: Soldaten des Weltkrieges in ihrem ge- serer Regierung Treue gelobt. Die hier
schichtsrelevanten Umfeld als Män- angetretenen Rekruten werden näch-
Bataillonskommandant ner ihrer Zeit zu betrachten, und nicht sten Freitag dieses Gelöbnis ablegen.
Schlachten und Niederlagen aufzu- Auch wir werden, wenn es Zeit ist,
Oberstleutnant Bernd Rott rechnen, können uns vor allem ihre in gehen und unsere Pflicht erfüllen. Im
harter Zeit gewählten Werte ein Vor- Lichte der 100-jährigen Wiederkehr
bild sein. der Ereignisse zum Ausbruch des Er-
Hohe Geistlichkeit, sehr geehrte Herrn
Oberste, geschätzte Abgeordnete zum Wenn sich das zweite Kaiserjägerregi- sten Weltkriegs können durchaus legi-
Tiroler Landtag, geschätzte Frau Bür- ment den Wahlspruch „Es ist Zeit“ auf time Vergleiche über den Zustand der
germeister unserer Garnisonsstadt, die Fahnen schrieb, so sollten wir mit- Armee und der Sicherheitsvorsorge
werte Ehren- und Festgäste, stimati nehmen, dass diese Männer wussten, sowie bezüglich einer wirklichkeitsna-
compagni d´armi Italiani, meine Da- dass sie gefordert werden würden, hen staatlichen Lagebeurteilung einst
men und Herren, Kameraden, Hoch- ihren Auftrag zu erfüllen. Sie bereite- und jetzt getroffen werden.
gebirgsjäger! ten sich vor und erwarteten die Zeit Ich hoffe, dass sich auch unsere Ver-
sich zu bewähren. Dieses Bewusstsein antwortlichen heute bewusst sind,
Das mahnende Gedenken an den vor der eigenen Aufgabe und das Ernst-
100 Jahren ausgebrochenen Welten- dass jene Treue, die Männer und
nehmen der damit verbundenen Ver- Frauen dazu bringt, sich für ein höhe-
brand verleiht dem diesjährigen Tradi- antwortung können wir als Mahnung
tionstag unseres Bataillons besondere res Ziel Todesgefahr auszusetzen, ge-
auch in das Heute transferieren. schaffen werden muss.
Bedeutung. 100 Jahre danach darf die
Frage nach dem Inhalt der gelebten Die Geschehnisse am Col di Lana Dass eine effektive Sicherheitsvor-
Tradition berechtigt gestellt werden. stehen weithin für Befehlstreue und sorge in der heutigen Realität nur im
Wofür steht die Geschichte unserer Disziplin. Den eingesetzten Soldaten Verbund der Nationen sichergestellt
Traditionstruppenkörper, der Kaiser- war bekannt, dass sie unterminiert werden kann gilt als Prämisse. UN-
jägerregimenter Nr. 1 und 2? Was wurden. Sie konnten die Arbeiten hö- mandatierte Operationen zur Frie-
nehmen wir aus den Geschehnissen ren und wussten, dass der Tod kom- denssicherung sind das Mittel der
unseres Traditionstages anlässlich der men würde sobald die Geräusche Wahl. Im Zuge solcher Einsätze habe
Sprengung des Col di Lana Gipfels für verstummten. Auf die abgesetzte ich bereits unter italienischer Führung
uns mit? Welche Botschaft wollen wir Meldung „Tod unter uns“ erhielten und in Kooperation mit verschiede-
am Traditionstag vermitteln? sie den Befehl, die Stellung unter al- nen ehemalig feindlichen Nationen
len Umständen zu halten. Und das meinen Auftrag erfolgreich erfüllt.
Im Zentrum der Traditionspflege muss taten sie auch, trotz ihrer Angst, trotz
zu allererst unsere Pflicht stehen, das des fast sicheren Todes… in Treue Dass wir an unserem Traditionstag
Vergessen zu verhindern. Wir haben fest. „In Treue fest“ ist das Credo des zusammen mit unseren italienischen
somit einerseits unsere Toten zu eh- 1. Kaiserjägerregiments. Wir wollen Nachbarn antreten und kamerad-
ren und andererseits allen Gefallenen nicht aus der sicheren und wohligen schaftlich über eine intensivierte Zu-
und Gewaltopfern Respekt zu erwei- Perspektive des gewaltentwöhnten sammenarbeit nachdenken, dass die
sen. Wir müssen aber auch gegen Ver- Wohlstandsmenschen über Gehor- Gebirgstruppe beider Nationen in
klärung und Mythenbildung, Helden- sam oder Sinn und Unsinn von Be- gegenseitiger Achtung gemeinsam im
ethos und die Instrumentalisierung fehlen urteilen. Das steht uns einfach europäischen Forum Vorbereitungen
der Geschichte auftreten. Das Men- nicht zu. Wir können nur hoffen, dass zur Friedenssicherung betreibt, dass
schen-geschaffene unermessliche die gezeigte Treue der Soldaten be- wir gemeinsam vorwärts gehen, das
Grauen des Krieges darf nicht mit den gründet war. Treue bedingt Vertrauen soll an unserem Traditionstag die Bot-
Generationen verblassen und nach in die Führung und das gemeinsame schaft sein.
gegebener Zeit wieder eine politische Ziel. Treue kann nicht befohlen son-
Handlungsoption darstellen oder zur „Avanti Alpini“
dern muss geschaffen werden. Auch
Vernachlässigung der staatlichen Si- heute noch geloben die österreichi- und „Voran unterm Edelweiß“,
cherheitsvorsorge führen. schen Offiziere treu bis in den Tod für eine sichere und friedliche Zu-
Wenn wir auch gut daran tun, die zu sein und alle Kommandanten und kunft.
Soldaten auf diesem Platz haben un-

Col di Lana
Der Col di Lana (ladinisch: Col de Lana) ist ein 2462 m
hoher Berg in den Dolomiten. Er liegt bei Livinallongo del
Col di Lana (ladinisch: Fodom) in der Provinz Belluno.

26
Col di Lana
Der Berg im Kronland Tirol galt als strategisch wichtig und war in den Auseinander-
Sturmangriff der Alpini setzungen zwischen dem Königreich Italien und der k.u.k. Monarchie ein trauriger
Höhepunkt des grausamen Gebirgs-
krieges.

12 italienische Infanterie- und 14


Alpini-Kompanien unternahmen
1915/16 immer wieder verlustrei-
che Versuche, den zuerst vom
Deutschen Alpenkorps und dann
von den Kaiserjägern besetzten
Gipfel zu stürmen, wobei allein
durch Lawinen fast 300 Italiener
ums Leben kamen. Doch nicht
nur deshalb bekam der Berg von
den Italienern den Namen „Col
di Sangue“, „Blutberg“. Die italie-
nische Armeeführung versuchte

durch
den
Einsatz
mög-
lichst
vieler
Solda-
ten den
Durch-
bruch
zu er-
zwingen,
wobei
große
eigene
Verluste
in Kauf
genom-
men Kaiserjäger: Hochmoti-
wurden. Der österreichische Stützpunkt galt als unein- vierte Verteidiger
nehmbar. Der italienische Leutnant Caetani entwarf
schließlich den Plan für eine Unterminierung des Berges,
Deutsches Alpenkorps, die geräuscharm mit Handbohrmaschinen und Meißeln
hielt bis Oktober 1915
erfolgte. Anfang 1916 konnte die Unterminierung des Gipfels aufgeklärt werden.
die Dolomitenfront
Die Österreicher begannen daraufhin eine Gegenmine anzulegen, sprengten diese
am 5. April 1916 - erfolglos. In der Nacht vom 16. auf 17. April 1916 wurde die 5.
Kompanie des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger durch die 6. Kompanie unter
dem Kommando des Oberleutnant Anton von Tschurtschenthaler abgelöst. Am
Höhepunkt der Kampfhandlungen, in der Nacht vom 17. auf den 18. April 1916,
sprengten die Angreifer schließlich um 23:30 Uhr den gesamten Gipfel mit dem
Stützpunkt der Österreicher. Die überlebenden Kaiserjäger mussten den Berg dar-
aufhin aufgeben; sie konnten sich jedoch am Monte Sief, der mit dem Col di Lana
durch einen Gipfelgrat verbunden ist, behaupten und so einen italienischen Durch-
bruch in dieser Gegend verhindern.

Autor: Vzlt Boris Kurnik

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