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Ausgabe 2/2014
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Gebirgsjäger 2/2014 Geschätzte Freunde des GEBIRGSJÄGER!
Erinnerungskultur besteht einerseits aus der Darstel-
3 Oberstleutnant Bernd Rott lung historisch-objektiven Wissens:
4 Vorspiel des Unterganges
Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 in Eu-
6 Propaganda ropa, dem Nahen Osten, in Afrika, Ostasien und auf
10 Sepp Innerkofler den Weltmeeren geführt, forderte rund 17 Mio.
Menschenleben und ca. 20 Mio. Verletzte bzw. Ver-
13 Schauplatz Gebirgskrieg stümmelte. Der Krieg begann nach dem Attentat von
14 k.u.k. Ergänzungsbezirke Sarajevo mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns
an Serbien am 28. Juli 1914 und endete mit dem Waf-
19 Innovationen der 24er fenstillstand von Compiègne am 11. November 1918,
21 Tourenfex.at der einen Sieg der aus der Triple-Entente hervorge-
gangenen Kriegskoalition bedeutete. Wesentliche
24 Traditionstag 2014 Kriegsbeteiligte waren Deutschland, Österreich-Un-
26 Traditionstag: Rede garn, das Osmanische Reich und Bulgarien einerseits
sowie Frankreich, Großbritannien und das Britische
27 Blutberg Col di Lana Weltreich, Russland, Serbien, Belgien, Italien, Rumä-
nien, Japan und die USA andererseits. 40 Staaten be-
teiligten sich am bis dahin umfassendsten Krieg der
Geschichte, insgesamt standen annähernd 70 Millio-
nen Menschen unter Waffen.
- andererseits aus kollektiver, subjektiver Wahrneh-
mung historischer Zusammenhänge aus einer be-
stimmten Perspektive:
Der Erste Weltkrieg wurde zum Nährboden für den
Faschismus und den Nationalsozialismus, damit auch
zu einem Vorläufer des Zweiten Weltkriegs. Das Mas-
sensterben und die Umstände des Lebensalltags auch
der Zivilbevölkerung veränderten Maßstäbe und Per-
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spektiven bis heute.
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VIELEN DANK. Redaktion Gebirgsjäger
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nister für Landesverteidigung und Sport Gedruckt nach der Richtlinie „Druck-
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Umweltzeichens, UW-Nr. 943
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gung und Sport, BMLVS, Roßauer Lände 1, 1090 Wien Erscheinungsjahr:
Redaktion: 2014
BMLVS/Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, Dolomitenstraße Offenlegung nach § 25 Mediengesetz:
38, 9900 Lienz GEBIRGSJÄGER ist eine unabhängige Informationszeit-
Redaktionsleitung und FB-Redaktion: schrift des Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, erscheint vier-
Vzlt Boris Kurnik teljährlich und ist ein Kommunikationsmittel zwischen
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Geschätzte Leser, Hochgebirgssoldaten!
Das zweite Quartal steht im Zeichen einer kritischen
Aufbereitung des Vollkontingents. Ein weiteres
Schwergewicht wird der Erhalt bzw. das Erlangen von
gebirgskampfrelevanten Kompetenzen der Bataillons-
und Kompaniekommanden sein.
Ouvertüre. Berlin 13. Juni 1878. kanzler Otto von Bismarck. Das Bosnien-Herzegowina sollte
Die europäischen Großmächte Osmanische Reich hatte zuvor völkerrechtlich weiter zum Os-
(neu-)ordnen den Balkan auf den Krieg gegen Russland verlo- manischen Reich gehören, aber
dem Berliner Kongress, mode- ren, das auf einen Zugang zum die k.u.k. Monarchie verwal-
riert vom deutschen Reichs- Mittelmeer drängte. tete künftig die Region. Dieses
4
Konstrukt sicherte die Stabilität ten immer eigenmächtiger. Sie Montenegrinern besetzt wur-
jedoch nur drei Jahrzehnte. Die marschierten gegen die osma- den.
Rivalität Österreichs und Russ- nischen Truppen - der Erste
lands auf dem Balkan vertiefte Balkankrieg begann. Konstan- Bereits im Juni 1913, kam es
sich und wurde zu einer Kon- tinopel verlor in der Folge fast zum nächsten Krieg. Diesmal
stanten in der europäischen alle seine europäischen Besit- bekämpften sich die zuvor ver-
Politik. zungen. Das brutal geführte bündeten Länder Bulgarien so-
Gemetzel wurde im Mai 1913 wie Serbien und Griechenland
Zwischen dem 29. Juli und 20. beendet - im fernen London wegen konkurrierender Territo-
Oktober 1878 wurde das Ge- versuchten nun die europä- rialansprüche. Bald schalteten
biet (51.027 km²), das eine ischen Großmächte noch ein- sich auch Rumänen und Os-
gemischte Bevölkerung von mal, auf diplomatischem Wege manen mit ein. Am Ende ver-
orthodoxen Serben, lor Bulgarien seine Ge-
katholischen Kroaten bietsgewinne aus dem
und Muslimen auf- Ersten Balkankrieg.
wies, auch militärisch
erobert. Der Okkupa- Im Auftakt zum „Gro-
tionsfeldzug traf wider ßen Krieg“ starben be-
Erwarten auf ernst- reits mehr als 350.000
haften militärischen Soldaten.
Widerstand. Letztlich In den Balkankriegen
waren 5 k.u.k. Armee- stand vor allem Maze-
korps mit 153.000 donien im Mittelpunkt
Soldaten in Bosnien der Interessen von
im Einsatz, diesen Griechenland, Serbien
standen ca. 79.000 und Bulgarien. Dieser
bewaffnete Aufstän- Konflikt überdauerte
dische und ca. 14.000 die Weltkriege und
reguläre osmanische beeinflußt die Bezie-
Soldaten gegenüber. hungen des heute
Diese Annektierung selbstständigen ma-
löste keine diploma- zedonischen Staates
tische Empörung aus, mit seinen Nachbarn
aber sie legte die bis dato negativ. Die
Machtlosigkeit des schweren Kriegsver-
Osmanischen Reichs brechen serbischer
offen - und nährte die Einheiten 1912/13
nationalistischen Ge- vor allem an Albanern
fühle auf dem Balkan schürten den Hass.
sowie den Expansi- Es kam zu Gräueln an
onsdrang Russlands. Zivilisten, ethnische
Der Zar verstand sich und sein die Lage auf dem Balkan zu sta- Säuberungen wurden durchge-
Land als „Protektor aller Sla- bilisieren. führt. Hunderttausende Mus-
wen“. 1912 gründeten unter lime flohen in der Folge nach
russischer Schirmherrschaft Österreich pochte dabei auf
Kleinasien.
die Staaten Bulgarien, Serbien, Eindämmung von Belgrads Ein-
Montenegro und Griechenland fluss. So wurde die Gründung Die Waffengänge auf der Bal-
trotz massiver nationalistischer des Staates Albanien auch des- kanhalbinsel führten auch zu
Bestrebungen den „Balkan- halb unterstützt, um Serbien einer verstärkten inneren Ge-
bund“. den Zugang zum Mittelmeer fährdung der Habsburger Mon-
zu verweigern. Albanien wurde archie. Durch seine Siege stieg
Nikolaus II. glaubte, die kleine- unabhängig, wenngleich große Serbien in der Gunst seiner
ren Balkanländer kontrollieren Teile seines Staatsgebietes so- slowenischen und kroatischen
zu können, doch diese agier- fort von Serben, Griechen und
5
„Verwandten“. Die slawischen allem Franz Ferdinand stemm- dierte. Der Erste Weltkrieg
Bestrebungen nach mehr Mit- te sich deutlich gegen einen brach aus.
sprache, um den bisherigen solchen Waffengang, weil auch
Dualismus von Österreich und ihm klar war, dass die Region Die beiden Balkankriege zeigten
Ungarn durch den sogenann- zu einem Pulverfass geworden bereits die Konfliktlinien des
ten Trialismus zu ersetzen, wur- war. späteren Weltkrieges: Bulgari-
den durch intensives russisches en und die Osmanen kämpften
Engagement unterstützt. Dies Der Rest der Geschichte ist Ge- auf der Seite der Mittelmächte
führte in Wien schließlich zur schichte. Franz Ferdinand und Deutschland und Österreich-
Überzeugung, dem Konfronta- seine Frau Sophie fuhren am Ungarn, weil sie glaubten, ihre
tionskurs Serbiens Einhalt zu 28. Juni 1914 im offenen Wagen Territorien rückerobern zu kön-
gebieten. durch die Straßen der Haupt- nen. Serbien, Griechenland
stadt Sarajevo und wurden von und Rumänien kämpften aus
Noch war seine k.u.k. Apostoli- einem serbischen Nationalisten dem selben Grund an der Sei-
sche Majestät jedoch nicht ge- erschossen - ein Doppelmord, te Frankreichs, Russlands und
willt, in den Krieg zu ziehen. Das der den Kriegstreibern in Euro- Großbritanniens.
Militär drängte zwar auf einen pas Hauptstädten gelegen kam.
Schlag gegen Serbien, doch der Abb. www.wikipedia.de
alte Kaiser wollte nicht. Und vor Das Pulverfass Balkan explo-
Autor: Vzlt Boris Kurnik
Auf diese Weise wurde aus dem Kampf um Gebietsgewinne und weltwirt-
schaftliche Einflussnahme ein „Kampf der Kulturen“, in dem jede Seite be-
hauptete, für die Zivilisation und Freiheit einzutreten.
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Der systematische Versuch, Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu mani-
pulieren und Verhalten zum Zwecke der Erzeugung einer erwünschten Re-
aktion zu steuern, die geschickte Auswahl und gegebenenfalls die Manipu-
lation einer Nachricht und nicht ihr Wahrheitscharakter sind entscheidende
Kriterien für „gute“ Propaganda.
Wissenschaftlich belegt ist die Haltung der britischen Presse: Sie hatte
in den letzten Jahren vor dem Krieg eine zunehmend positive Haltung
gegenüber Deutschland eingenommen. Die Zeitungen vertraten u. a. die
Meinung, dass die deutsche Aufrüstung zur See zwar lästig sei, aber für die
Royal Navy keine tatsächliche Gefahr bedeute.
100 Jahre später gilt es, die Kriegspropaganda der Mittelmächte neu zu be-
werten. Sie hatte beträchtlichen Einfluss auf die öffentliche Meinung in den
neutralen Staaten. Vor allem im geopolitisch bedeutenden Spanien ent-
faltete die Medienpolitik der Mittelmächte große Wirkung und trug maß-
geblich dazu bei, dass das Land nicht auf Seiten der Entente in den Krieg
eingriff. Doch geht die heutige Forschung nach wie vor davon aus, dass die
deutsche und österreichisch-ungarische Spottpropaganda, die den Kampf-
wert der gegnerischen Soldaten herabsetzte, größtenteils ineffektiv war. Sie
hatte demnach allenfalls die Wirkung, dass sich die Menschen an der Hei-
matfront wunderten, warum gegen solch schwache Gegner keine schnellen
Siege erzielt werden konnten. Die Kriegsniederlage kam dann auch für jene,
die ihrer eigenen Propaganda geglaubt hatten, überraschend.
Vor allem die britische aber auch die französische Propaganda, die auf die
Dämonisierung des Gegners setzte, war dagegen effektiver. Ihr gelang es,
der eigenen Bevölkerung einen Kampf der Zivilisation gegen die Barbarei
nahezubringen und auch andere Staaten, wie zum Beispiel die Staaten La-
teinamerikas, sind von dieser Propaganda beeinflusst worden. Es kam der
Entente-Propaganda dabei zustatten, dass die Truppen der Mittelmächte
nahezu überall auf fremdem Boden standen und dadurch von vornherein
den Status des Aggressors innehatten.
Abbildungen: www.ww1propaganda.com
Autor: Vzlt Boris Kurnik
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Sepp Innerkofler
Dolomitenerschließer, -kämpfer und -könig
11
Gebirgs
Tatsache, dass es sich dabei um einen ebenso
menschen- und materialintensiven Stellungs-
krieg handelte, wie er sich in all seinen mör-
derischen Facetten an der West-, Ost- oder
ISBN-13: 978-3421043597
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INNOVATION
Wie angekündigt erlauben wir uns
in dieser neuen Rubrik Innovatio-
nen des JgB 24 vorzustellen.
Unser Verband besitzt in positiver
JgB 24
ßigen Koordination der Ressour- soll einerseits zur Optimierung
Tradition der Gebirgstruppe eine
anerkannt hohe Problemlösungs- cen und einer entsprechenden der eigenen Aufgabenerfüllung
fähigkeit und Improvisationsgabe Schwergewichtsbildung auch die beitragen, andererseits ein äuße-
die sich getragen von jahrelanger Verbandsinitiative „Innovation des res Zeichen für den ungebroche-
Erfahrung im Hochgebirgseinsatz Jahres“ wiederbelebt. Dabei soll nen Willen der 24er zur optimalen
vor allem in lokalen Initiativen der nicht nur die Initiative und vorbild- Auftragserfüllung aus eigenem An-
Soldaten zur Verbesserung der Ein- liche Diensteinstellung der krea- trieb sein.
satzfähigkeit und Effektivität mani- tiven Köpfe unseres Verbandes
In dieser Ausgabe sollen als Start
festiert. In Zeiten der Ressourcen- geehrt und prämiert werden. Wir
die Initiative „Military Cross-Trai-
knappheit erscheint es notwendig werden als wertschätzenden Bei-
ning“ und unsere MG - Lafette
diese Initiativen zu bündeln und trag des Kommandos auch Wege
„Winterkampf“ vorgestellt wer-
die Ergebnisse allen Einheiten des zur Finanzierung der Projekte für
den.
Verbandes zugänglich zu machen. die jeweilige Einheit und in Folge
Dazu wurde neben einer regelmä- für das Bataillon sicherstellen. Dies
CrossFit ist eine Fitnesstrainings- Ausdauer (kardiovaskuläre/respi- CrossFit definiert Fitness als hö-
methode, die Gewichtheben, ratorische Ausdauer und Durchhal- here Leistungsfähigkeit in allen
Sprinten, Eigengewichtsübungen tevermögen), Kraft (Leistung und diesen Bereichen. Bereits im Jahr
sowie Turnen miteinander verbin- Stärke), Beweglichkeit, Schnellig- 2009 wurde CrossFit in fast 2000
det. Ihr Ziel ist es, die Trainieren- keit, Geschicklichkeit, Balance, Ko- Trainingseinrichtungen weltweit
den in verschiedenen Fitnessdiszi- ordination und Genauigkeit. angeboten. Es wird von verschie-
plinen ausgewogen zu entwickeln: denen Polizei-, Feuerwehr- und
19
militärischen Organisationen als
Teil ihres Fitnessprogramms ein-
gesetzt, darunter beispielsweise
bei den kanadischen Streitkräften
und dem dänischen Leibgarderegi-
ment.
Oberstabswachtmeister Bernhard
Schober vom Granatwerferzug der
24er Kampfunterstützung (gro-
ßes Bild) hat das CrossFit System
an die Anforderungen eines mili-
tärisch orientierten Ganzkörper-
trainings für Hochgebirgssoldaten
im Kampfeinsatz angepasst. Der
erfahrene Trainer hat Program-
me für drei Leistungsstufen vom
Anfänger bis zum professionellen
Kraftsportler entwickelt. Ein ent-
scheidender Vorteil der Trainings-
methode besteht darin, dass sie
durch den hohen Anteil an Eigen-
gewichtsübungen und einfachen
Hilfsmitteln in allen Einsatzräumen
auch ohne professionelle Krafttrai-
ningseinrichtung erfolgreich ange-
wandt werden kann.
Neben der Verwendung im profes-
sionellen Training der Kaderpräsenz-
einheit und des Kaderpersonals
des Hochgebirgs-Jägerbataillon 24
soll diese aktuelle und moderne
Trainingsart auch im Zuge der Attrak-
tivierungsbemühungen den 24er
Rekruten angeboten werden.
Text/Foto: ÖA JgB 24
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Trainingszweck ist die verbesser- der Felsstollen „Galleria del Laga-
te Leistungsfähigkeit für den Ge- zuoi“ vermittelt einem einen haut-
fechtsdienst, nicht die wettkampf- nahen Eindruck von den Extremen
orientierte Sportausübung. dieser Zeit und welche Härten un-
sere Vorfahren im 1. Weltkrieg auf
TRAIN AS YOU FIGHT
sich nehmen mussten. Der Tour-
verlauf über den Kaiserjägersteig
Weiterführende Informationen
sollten nur geübte Berggeher in
gebirgsjaeger24 Angriff nehmen. Dieser ist zwar
sehr gut gesichert, erfordert aller-
dings Trittsicherheit und Schwin-
Gebirgsjäger-Broschüre delfreiheit. Ungeübte Geher soll-
ten unbedingt ein Klettersteigset
verwenden! Für die Mühen wird
man am Gipfelplateau und später
auf der Lagazuoihütte mit einem
Bergpanorama belohnt, welches
einem aus dem Staunen nicht
mehr herauskommen lässt und nur
mit dem Begriff phänomenal be-
schrieben werden kann. Das Berg-
panorama von der Tofana über
die Fanespitzen, der Sellagruppe,
der Marmolada, der Civetta und
schließlich dem Monte Pelmo im
Süden ziehen einen in den Bann
und lassen uns zufrieden am Gip-
fel verweilen. Der Highlights nicht
genug, stellt auch die Begehung
des Felsenstollens „Galleria del
Lagazuoi“ eine Besonderheit dar!
Somit ist diese Tour nicht nur aus
dem geschichtlichen Hintergrund
absolut empfehlenswert, sondern
auch das unbeschreiblich grandi-
ose Gelände wird jeden Berggeher
begeistern und noch lange über
diese Bergtour erzählen lassen.
Aufstieg: ca 2 1/2 h, 700 Hm vom
TOURENBERICHT KLEINER LAGAZUOI (2778m), FANESGRUPPE, ITA Parkplatz Talstation Lagazuoi-Bahn
Die Bergtour auf den Kleinen Lagazuoi führt in ein im 1. Weltkrieg erbittert am Falzaregopass.
umkämpftes Gebiet. Die vielen teilweise rekonstruierten bzw. renovierten Umfangreiche Informationen
Stellungen, Stollen und Unterkunftsräume sind mahnende Zeugen eines www.tourenfex.at
schrecklichen, in heutiger Zeit kaum mehr vorstellbaren Krieges. Vor allem Text/Foto: OWm Dietmar Ortner
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WKL 74
Abb. 1
Neueröffnung
www.hgm.or.at
SCHUTZ
& HILFE 19
www.bundesheer.at
Tradition wird von Gebirgsjägern hochgehalten
Am 17. April 2014 fuhr eine vom lässlicher Partner zu rechnen ist. Innichen,
Bataillonskommandanten ange-
Pünktlich um 11.00 Uhr meldete - die Abordnungen der Schützen-
führte Alpinisten-Patrouille des
der Kommandant der ausgerück- kompanien aus Buchenstein und
Hochgebirgs-Jägerbataillons 24
ten Truppe dem stellvertretenden Cortina d‘Ampezzo,
nach Buchenstein in der Provinz
Brigadekommandanten, Oberst
Belluno, um auf dem Gipfel des - die Abordnungen der Kaiserjäger
Johann Gaiswinkler, folgende For-
Col di Lana gemeinsam mit den und Kaiserschützen aus Nord- und
mationen zum Festakt angetreten:
befreundeten Alpini einen Kranz Südtirol
im Gedenken an die vielen gefalle- - die Militärmusik Salzburg unter
- sowie die Abordnungen der
nen Soldaten niederzulegen. der Leitung von Militärkapellmei-
Soldatenkameradschaft und des
ster Oberst Ernst Herzog,
Der Traditionsgedenktag wurde Schützenviertels Osttirol.
am 16. Mai 2014 im Beisein von - der Feldzeichentrupp und die
Als Ehrengäste konnten Landtags-
Repräsentanten des öffentlichen Ehrenkompanie des Hochgebirgs-
abgeordneter Hermann Kuenz,
Lebens und zahlreicher Traditions- Jägerbataillons 24,
die Garnisonsbürgermeisterin
verbände in der Haspingerkaser- - die Kompanien aus Lienz und St. Landtagsabgeordnete Elisabeth
ne in Lienz würdevoll gefeiert. Im Johann in Tirol mit ihren Kadersol- Blanik, Karl Lamp von der Bezirks-
Vorfeld marschierte das gesamte daten und Grundwehrdienern, hauptmannschaft Lienz und die
Bataillon mit den am 5. Mai 2014 Bürgermeister unserer Osttiroler
eingerückten Grundwehrdienern - die Traditionsbatterie des k&k
Partnergemeinden begrüßt wer-
durch die Lienzer Innenstadt, um Gebirgsartillerieregimentes Kaiser
den. Unsere Nachbarn aus Italien
der Bevölkerung Präsenz zu de- Nr. 14 aus Dölsach,
waren durch den Kommandanten
monstrieren und dass mit den - die Abordnungen der Gruppo Al- des 6. Alpiniregimentes, Colonnel-
Gebirgssoldaten weiterhin als ver- pini aus Pieve di Livinallongo und lo Luigi Rossi, der mit dem Kom-
24
mandanten des Bataillons Bassano raden, ich wünsche Euch trotz der
angereist war, vertreten. Restriktionen
Oberst Josef Murhammer vom Unbeirrbarkeit
Jahrgang „Col di Lana“, Hauptmann in der soldati-
Alexander Sandor vom Jahrgang schen Haltung,
„Kaiserjäger“ und Oberst Manfred trotz Nega-
Schullern vom Alt-Kaiserjäger Club tivstimmung
waren ebenfalls unter den honori- und Missgunst
gen Gästen. Höhepunkt der Feier Zuversicht
war die Rückmeldung der aus drei und trotz des
Heeresbergführern bestehenden herrschenden
Col di Lana-Patrouille und die Mainstreams
Übergabe der Feldstandarte des 2. und der Po-
Regimentes der Tiroler Kaiserjäger litical Cor-
durch den Bataillonskommandan- rectness den
ten, Oberstleutnant Bernd Rott. klaren und
ungetrübten
„Auch hundert Jahre nach Beginn Blick des Ge-
des ersten Weltkrieges darf das birgsjägers“. Tenente Colonnello Renzo Martini und
Gedenken an die Grauen des Ge- Hermann Kuenz übergab in Ver- Oberstleutnant Bernd Rott
birgskrieges nicht verblassen. Ich tretung des Landeshauptmannes am Gipfel des Col di Lana
sehe es als unsere Pflicht an, die Bild: AAF/Weiler
von Tirol ein modernes Quad an
Toten zu ehren und ihnen Respekt das Hochge-
zu erweisen”, so der Bataillons- b i r g s - J ä g e r-
kommandant in seiner Festrede. bataillon 24.
Keinesfalls darf es zur Vernachläs- „Das Gerät
sigung der politischen Sicherheits- soll weniger
vorsorge führen. Der Nationenver- militärischen
bund werde in Sicherheitsfragen Zwecken die-
immer wichtiger. „Auch mit unse- nen, son-
ren italienischen Nachbarn wollen dern eher im
wir verstärkt zusammenarbeiten Katastrophen-
und mit den Alpini gemeinsam un- schutz zum
term Edelweiß vorwärts gehen”, Einsatz kom-
betonte Oberstleutnant Rott. men”, sagte er
In seiner markigen Rede sparte in seiner An-
Oberst Johann Gaiswinkler nicht sprache.
mit Kritik an der derzeitigen Situa-
tion unseres Heeres und warnte
vor dessen Abschiebung ins Ab- Geschenk des Landes Tirol zur Erhöhung
Autor: Obstlt Thaddäus Weiler der Katastrophenschutzfähigkeit
seits bis zum Hungertod. „Kame- Bild: AAF/Pötscher
Col di Lana
Der Col di Lana (ladinisch: Col de Lana) ist ein 2462 m
hoher Berg in den Dolomiten. Er liegt bei Livinallongo del
Col di Lana (ladinisch: Fodom) in der Provinz Belluno.
26
Col di Lana
Der Berg im Kronland Tirol galt als strategisch wichtig und war in den Auseinander-
Sturmangriff der Alpini setzungen zwischen dem Königreich Italien und der k.u.k. Monarchie ein trauriger
Höhepunkt des grausamen Gebirgs-
krieges.
durch
den
Einsatz
mög-
lichst
vieler
Solda-
ten den
Durch-
bruch
zu er-
zwingen,
wobei
große
eigene
Verluste
in Kauf
genom-
men Kaiserjäger: Hochmoti-
wurden. Der österreichische Stützpunkt galt als unein- vierte Verteidiger
nehmbar. Der italienische Leutnant Caetani entwarf
schließlich den Plan für eine Unterminierung des Berges,
Deutsches Alpenkorps, die geräuscharm mit Handbohrmaschinen und Meißeln
hielt bis Oktober 1915
erfolgte. Anfang 1916 konnte die Unterminierung des Gipfels aufgeklärt werden.
die Dolomitenfront
Die Österreicher begannen daraufhin eine Gegenmine anzulegen, sprengten diese
am 5. April 1916 - erfolglos. In der Nacht vom 16. auf 17. April 1916 wurde die 5.
Kompanie des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger durch die 6. Kompanie unter
dem Kommando des Oberleutnant Anton von Tschurtschenthaler abgelöst. Am
Höhepunkt der Kampfhandlungen, in der Nacht vom 17. auf den 18. April 1916,
sprengten die Angreifer schließlich um 23:30 Uhr den gesamten Gipfel mit dem
Stützpunkt der Österreicher. Die überlebenden Kaiserjäger mussten den Berg dar-
aufhin aufgeben; sie konnten sich jedoch am Monte Sief, der mit dem Col di Lana
durch einen Gipfelgrat verbunden ist, behaupten und so einen italienischen Durch-
bruch in dieser Gegend verhindern.
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