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e i n V a t e r l a n d .
de n R u i n e n eines a l l e n B e r g s c h l o s s s geschrieben.
Pannonien*
i ö o 7.
— attw r p a tria e ratio n e v alen tio r o m n i,
Qvid. L. r. de Ponlo.
E i n s a m , im Mondlicht, au f Trümmer der Vorzeit gela
gert,
W eib ’ ich dir wehm utherfüllt, Vaterland diesen G e
sang. —■
Schweigend gleitet dein Licht schon über die bläuli
chen Spiegel
Jenes ruhigen See’ s , seelenerheiternder M o n d ,—
■Und erhellt dort ein K reu tz, ein D orf und schweigende
Thal er ,
Hier ein Herz. H a ! es schlagt! Ahndung durchbe
bet mich ganz.
Stumm halt eine Gestalt mir vor der V erg a n g en h eit
Sp iegel,
Und mit enthüllender H a n d , zieht sie den Schleyer
davon.
W eis-
W eisheit beglückte die Einzelnen, zeigte die besseren
W e g e,
Und ein Jed er betrat diese zjir \yp h lfah rt des Staats.
Helden vermehrten die Gränzen , und W eise beschütz
ten die Lan d er,
Priester entflammten das H e rz , und die Gelehrten
. den G eist,
E ifer beseelte die E d le n , gewohnt nur der W eisheit
zu folgen ,
W elch e der K önig allein w ählte zur Stütze des
Reichs.
W ohlstand erhob bald den B ü rger zum feineren, sittli
chen Menschen ,
Lohnte mit bildender Hand durch die Zufriedenheit
ihn.
O w ie die B ilder der besseren T age so freundlich uud
, heiter
Sprechen zum inneren Sinn ! der sich in ihnen ver
liert !
So belebet die Sonne die W^elt. Kaum breitet der Abend
Seine F ittigc aus — sieht sie der Mond schon im
Schlaf.
Und für die Ruhe besorgt, fesselt nun alle ein Sinn.
ii'y il -i ; , ■ r *. , .,
?
An-
F t ir o o a z i ^ z f e h e i
11 a ' S C' ie Ul 1S ai'u eben im B e g r i f f w a r e n nach
L ( F , , , 7 ' ' f - ^ y e s V o l k , von s. inen Anführern b e h errsch t,
gV L n h , e " ta f eS,CtM im J a h r 800 den Grund zu der V trfas-
7 lS , , i des
•schlecht lec Alm
Al us,V */\'
A rp’ad]Us 0 Vater.
w überträgt die herzogliche W ü r d e dem G e
Se'i gut c n ^ y es‘ a: — Icl1 schreibe mit E hrfurcht nochmals den Namen der wci-
Schöpferin (]VOI,1.Sln' Ks ist bloss iiistorisclie W a h rh e it wenn ich sie dii*
Schöpfer (V ^ essere‘l Zeitalters in Ungarn nenne. Stephan I. w a r ein
r e » dadur l'nCS a,s er die christliche Religion einführte und Barba-
the, sie b V ZU ^ 'Id e re n Menschen um sch üf; sie gab uns K ultu r und Blii-
gebrächt w " S ’^ ‘ e *ener mit ailtIern gebildeten Nationen in Gemeinschaft
ihre ei,,,’; V*S sie tllat > w a r gross und gut; — das G lück ihres V o l k e s ,
•'ge Sorge, w a r auch das Ihrige — tliat sie nicht alles?
1 >) Bruch der pragmatischen Sanction.
den S 2) einzige ungetheilte Stimme a u f dem Lan dtag 1741 , w o sie
«Ülyeni'»'^ ^oseph, den versammelten Ständen hinhielt, und diese eine
d is s , C-"1 r.. ,ls«rrection für sie beschlossen; — und es ist noch unser Stolz,
vir für sie kämpfen und sterben konnten!
* 3) Sie empfahl sterbend noch dem Sohne ihre treuen Ungarn.
In * 4) Stiftung des militärischen Theresien - Ordens und Wiederlierstel-
1 ng des Civil Ordens des heiligen Stephans. In den folgenden Strophen
w e u e n im allgemeinen einige ihrer Einrichtungen berührt. Unter ihret-
egierung wurden Verbesserungen in allen öffentlichen Behörden und G e
setzen, so w ie in dem M ilitär, voi-genommen. Sie gab uns E rziehungsan
stalten , nährte W aisen und W ittw en, errichtete und verbesserte die L e h r
anstalten, legte viele Colonien an , unterstützte Künste und Manufakturen.
D och zu frisch sind alle ihre weisen Anordnungen in unserm Andenken;
auch fühlen w ir noch unmittelbar ihre wohlthätige W ir k u n g . — Ihr ver
klärter Geist schwebt noch über ihrem Volke; der Seegen so vieler G lü ck
lichen ist die einzige L o b e s e r h e b u n g , die auch verklärte Bescheidenheit
nicht abweisen k a n n ! —-
1 5) Die Sache spricht für sich. Dennoch einige W o r te zur E rläu te
rung dieser und der folgenden Strophen. Je d e r der den Ungar p rü fte ,
(and , dass er aller Grade der Perfectibilität fähig sey. — Dass er dennoch
hie un da im falschen Lichte erscheint, sind bloss zufällige Ursachen. E s
ist etwas gewöhnliches, von der Aussenseite zu urtheilen ; diese ist beyrn
U n gar noch nicht ganz g e g lättet, und mir ist diess nicht unlieb. Ich se«-
he die Nation in ihr Verderben stürzen, welche eine Stulle der V erfe in e ru n g
betritt, ohne erst zuvor zw eye der C u ltu r zu ersteigen. Die Folgen se
hen w ir aus der Geschichte. Grosse Schriftsteller bey einer ganz rohen N a
tion zeigen ungleiche R eife; ich werde die einzelnen, nie die Nation loben.
E s ist w a h r , unsere Ju gen d der Mittelklasse kann w ed er Tanzen noch
F a h n e n sc h w in g e n ; aber Kenntnisse trifft man überall a n , nur wissen die
Besitzer sie nicht zu Markte zu tragen. Viele ex celliren , andre bilden
s ic h , beide unbekümmert um Celebrität. E s ist daher doppelt schön,
w enn das Ausland sie dennoch kennt. E s bleibt noch immer w ahr, w as
der Abbt Regino von Prüm von den alten Ungarn sagte : ,, S ie s in d ih rer
N a tu r n a ch im m e r b ereit, m e h r z u ih u n a h z u reden . “ A u ch w a r d a
von
von dass die U ngarn nicht nach Verdienst bisher bemerkt w urden , eine
M itursache d ie , w eil sie selten in ihrer Muttersprache schrieben; und so
ist est kein W u n d e r , w en n man sie nach den Sprachen zu ändern Natio
nen eintheilt und übersieht. G ew iss aber w ü rd e ich im Stande seyn K ö
pfe aufzuweisen, die kühn um die Palm e streiten dürften , und sie haben
keinen ändern F e h le r , als dass sie keine Schriftsteller sind.
i6) Parallelen die w i r gegenw ärtig in Rücksicht der Geistescultur
zw ischen Völkern ziehen , haben bloss chronologischen W e r th . Sie zeigen,
ob dieses V olk oder jenes , früher oder später zu einiger V olkom m enheit
gelangte. W i r bemerken aber bey allen Völkern eine Zeit w o sie stehen
bleiben. A u ch U ngarn w ir d dieses Ziel erreichen. Ziehe m an es zur V e r
gleichung, und ich d a r f mich nicht schämen, dass ich dieser Nation an ge
höre. Dünkt manchen der jetzige G rad unserer Geistescultur so un b edeu
tend , oder mit Schnekengang sich fort zu bewegen, so fordere ich ihn aul
m ir eine Nation zu zeigen , welche ohne Aufm unterung und H ilfsq u ellen ,
so oft von B arbaren überschwemmt, von innern Unruhen z e r r ü tte t, durch
äussere K rieg e entkräftet, durch unseelige andere Verhältnisse gehindert, in
so kurzer Z e it , seit dem sie in R uhe le b t , sich dahin empor geschw ungen
hätte w o U ngarn steht!
i?) Schon ist das neunte Ja h rh u n d ert d a , seitdem sich unsere C o n
stitution unverändert erhält. •— W eltth eile w u rd e n entdeckt und nahmen ei
ne neue Gestalt a n ; und die G eschichte allein zeigt seit diesem Zeitraum
w i e andere Reiche w a re n . — Ein freyes V o lk gab sich mit seinem K önige
G e s e tz e , w elc h e diesen Sinn aufrecht erhalten sollten. — D ass er gut sey
— zeigt der E rfolg. Diesen Sinn pllanzten sie in ihren E n k eln fort. Um
solch ein heiliges Pfand , das a u f unveränderlichen Fundam ental-Gesetzen
beruht, auch durch alle Z eitalterzu bew ahren, sind Landtage Ungeordnet, w o
der A u ssch u ss des V olkes nach Zeitumständen die abänderlichen Gesetze
bestimmt. E s sind selbstgeschatfene Gesetze — sie drücken nicht.
18 ) U n garn hatte seit der eigentlichen G rü ndu n g des Reiches, im m er
K ö n ige. Nicht die Uibermacht des Siegers oder U nterdrückung eines m äch
tigen Reichen drang uns ein Oberhaupt auf. V erdienste um das V a t e r
land lohnte das V o lk durch Uibertragung der H erzogsw ü rde an das G e
schlecht des A rp ad , kindliche D ankbarkeit salbte Stephan zum K önig. Die
Constitution übertrug de,m König die ausübende G ew alt. E r gibt den G e
setzen G iltigkeit, er kann dem, welchem Gesetze das Leben r a u b e n , es
w ie d e r geben. A ls einem V a te r ist ihm die höchste V erw altu n g des L a n
des anvertraut, und alle Mittel stehen ihm zu Gebote, Gutes zu thun. E r v e r
sa m m elt sein V o lk und steht an dessen Spitze , unerschüttert w ie kein an
derer M o n a rc h , da sein D aseyn auch die Aufrechthaltung der Constitu
t io n , des ganzen V olkes ist. E s muss das höchste Gefühl s e y n , dessen
ein M ensch fähig ist: üb er ein freyes V o lk zu herrschen. N ur Brittaniens
K ö n ig hat diess mit dem König der Ungarn gemein. Hieraus lässt sich
allein die Anhänglichkeit b e yd e r Nationen an ihre C on stitution und ihren
K ön ig erklären. «