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Gallen
Dezember 2009 Nummer 325
Schönheit
Strategie trifft Vertrauen.
karriere@booz.com
www.booz.com/ch
Layout
Jeffrey.Voegeli@student.unisg.ch
Chefredaktor
Editorial
8 Terminkalender
9 Kurzmeldungen
S tudentenschaft 3 60°
12 Bessere SHSG-Info 38 «Balsam für die Seele»
Mehr Bib für alle! 40 Der Kunstmarkt erklärt – in 450 Wörtern und
Mit Witz & Fakten: HSG+ einer Grafik
13 «Ethisches Verhalten zeichnet den erfolg- 41 The Big Bang Theory
reichen Unternehmer aus» Them Crooked Vultures
14 UniGoes Charity – Uganda 42 Metropolen – à la carte serviert
16 Hinter den Kulissen: Vereinskoordination 44 Pokerspielen als Studentenjob
C ampus M enschen
18 Präsidialer Kurzbesuch 46 Umfrage: Was ist für dich schön?
19 «Die HSG ist behindertengerecht» 47 «Gewinnmaximierung ist ein hoch ethisches
20 7. DocNet Symposium Prinzip»
21 Der Klimaschutz als Chance 51 Kommentar
22 Wie geht es mit dem Sport an der HSG weiter? 53 Herausgepickt: Olivier Kessler
23 In China wird auch nur mit Wasser gekocht 54 Partypics: Jubiläumsparty
24 Choose your path!
Keine Proteste an der HSG?
Blocher im Interview
Impressum
Ausgabe 325, Dezember 2009 Layoutleitung: Sarah Schranz Anzeigenregie: Metrocomm AG,
Studentenschaft Universität St. Gallen Aktuell: Raffael Hirt Zürcherstrasse 170, 9014 St. Gallen,
Campus: Yannick Pengl 071 272 80 50
Redaktion prisma Thema: Marcel Graf Druck: Druckerei Flawil AG,
Oberer Graben 3, 9000 St. Gallen 360°: Valentin Diem 071 394 96 96
071 220 37 43 Menschen: Matthias Mirbeth Lektorat: Monika Künzi
prisma@myunisg.ch Layout: Raphael Güller, Bianca Lieg-
mann, Michael Pum, Sarah Schranz
Präsidentin: Bianca Liegmann Cartoon: Moritz Runge Wiedergabe von Artikeln und Bildern,
Chefredaktor: Jeffrey Vögeli Cover: Florian Schlapbach, Michael auch auszugsweise, nur mit Genehmi-
Finanzen: Max Winkler Tschumi gung der Redaktion.
Giorgio Behr geb. 1948 I verheiratet, Vater von vier Söhnen I 1970 Tenente
fucilieri di montagna I 1971 Lizenziat & Handelsschullehrer I 1972 Berufs-
einstieg bei KPMG I 1973 Aufstieg NLA Handball als Spieler I 1974 Dokto-
rat & Vorprüfung WP I 1975 Rechtsanwalt I 1978 dipl. Wirtschaftsprüfer I
1979 Aufstieg NLB Handball als Trainer, dann Forschungsaufenthalt University
of Washington, Seattle I 1982 Controlling & Restrukturierungen in der Indus-
trie I 1984 Aufbau eigener Beratungsgesellschaft, später Verkauf an Partner I
1989 Professur Universität St. Gallen I 1991 Aufbau des eigenen Industrieun-
ternehmens I 2005 Schweizer Meister Handball als Präsident I 2006 Präsident
der Treuhand-Kammer I Hobbys: Tauchen, Museums-Bahn und Handball I
axa-winterthur.ch/graduates
A ktuell
8 Terminkalender
9 Kurzmeldungen
Terminkalender
15. Dezember 19. Jan. - 23. Februar 01. März
19.15 Parkplatz vor der SKK HSG: prisma:
Bachelor & Master Bidding Redaktionsschluss Ausgabe 326
Waldweihnacht im Sittertobel
15. Dez. - 15. Januar 21. Jan. - 18. Februar 17.00 Appenzellerland
02. März
17. Dezember 28. Januar 12.30 Gonten
Mit Witz
kation bewusst und wollen vermehrt Sonntagen in der Lernphase, am 10., 17.
sämtliche Kanäle nutzen, um den In- und 24. Januar 2010, steht die Biblio-
formationsfluss zwischen Studenten- thek von 11.00 bis 16.00 Uhr neu für alle
schaft und Studierenden zu fördern.
So wollen wir auch zusammen mit
offen. Wenn möglichst viele von euch
dieses Angebot nutzen und auch unter & Fakten:
HSG+
prisma, dem von der Studentenschaft der Woche bis 22.00 Uhr fleissig in der
herausgegebenen Studierendenmaga- Bibliothek sind, besteht die Hoffnung
zin, unsere Kommunikation optimie- auf mehr solcher Extra-Sonntage. Die
ren und mehr Transparenz schaffen, Bibliothek sitzt dazu gerne an den Ver-
indem wir gemeinsam regelmässiger
über relevante Themen informieren
und berichten. Damit sollen Informa-
handlungstisch. Vielleicht kann sogar
über längere Öffnungszeiten diskutiert
werden.
D as Nachrichtenformat HSG+ hat
sich neu aufgestellt. Jetzt kommt
durch feste Kategorien, die sich in jeder
tionslücken geschlossen, soll falschen Ausgabe wiederholen, mehr Systematik
Gerüchten vorgebeugt werden. Mehr erfreuliche Nachrichten in den aktuellen Nachrichtenkanal über
Seit mehreren Jahren verkehrt zwi- Studieren und Leben in St. Gallen. Das
Information ist aber auch immer schen den Universitätsbibliotheken Besondere aber bleibt: Entertainment
ein zweiseitiger Prozess. Falls ihr also des Informationsverbundes Deutsch- mit Informationsauftrag. Knallhart, un-
Fragen zu universitätsrelevanten Sach- schweiz (IDS) ein Bücherkurier. Den konventionell und professionell. Spots
verhalten habt, Gerüchte hört, oder Studierenden stehen damit die Bestän- halten Witz und Fakten parat. Kurz und
euch einfach für die Entwicklung der de der Universitätsbibliotheken Basel, bündig: 5 Minuten. HSG+ ist ein Medi-
Universität interessiert, kommt doch Bern, St. Gallen, Luzern und der Zen- um, das eine unterhaltsame Direktan-
auch einfach mal bei uns im Haus der tralbibliothek Zürich zur Verfügung; das sprache sucht, die in unsere Lehr- und
Studentenschaft vorbei oder schreibt alles innerhalb zweier Arbeitstage und Lernkultur passt. Deshalb ist nicht nur
uns eine E-Mail (studentenschaft@ am gewünschten Abholort. Aufgrund eure Aufmerksamkeit gefragt, sondern
myunisg.ch) – wir geben euch gerne von Nachfragen der Studentenschaften auch euer Input sowie Feedback. HSG+
jederzeit Auskunft und können bei Be- der Universitäten Zürich, Basel, Bern soll Teil unseres Studienalltags werden.
darf Ressourcen bündeln, damit wir und St. Gallen und einer veränderten In der Woche vom 14.–18. Dezember
uns nicht in unkoordinierten Aktionen Logistik kann diese Dienstleistung nun wird die neue Ausgabe im Audimax vor
verzetteln. Gerade die Diskussionen ab dem 1. Dezember 2009 für 5 Fran- den Hauptvorlesungen ausgestrahlt.
um die Studiengebührenerhöhung ha- ken pro bestelltes Dokument angeboten Verpasst? Dann schaut euch die Spots
ben gezeigt, dass mit einfacher Aufklä- werden (bisher waren es 7 Franken pro auf dem Internet an unter: myunisg.ch
rungsarbeit viel unnötiger Ärger hätte Dokument). oder youtube.com oder facebook.com.
erspart bleiben können. Annina Bosshard & Infotainment für euch, mit euch, über
Sebastian Bekemeier Marlis Werz euch: HSG+
Präsident der Studentenschaft Fabia Pfromm
Gabriel Constantin arbeitet neben seinem Geschichts- und Sprachstudium zu 50 % als Teamleiter
eines McDonald’s® Restaurants. Das flexibel gestaltbare Teilzeitarbeitsmodell ermöglicht ihm, Arbeit
und Uni unter einen Hut zu bringen und so sein Studium zu einem Grossteil selbst zu finanzieren.
© 2009 McDonald’s Corporation
Mehr über unsere verschiedenen Anstellungsmöglichkeiten und was McDonald’s für dich heissen kann,
erfährst du auf www.mcdonalds.ch/heisstfuermich.
für die sportliche Nutzung Stadt St. Gallen, dass in einem HSG-
zur Verfügung steht, antwor- Fussballtraining 60 Teilnehmer waren.
tet Brönnimann: «Trotz stei- Reklamationen seitens Teilnehmenden
gender Studierendenzahlen von Bodypump, Yoga- und Pilateskursen
und der damit verbundenen zeugen auch hier von hoffnungsloser
Raumnot für Lehre und Unter- Überfüllung. Auch die Benutzung der
richt wird die Dreifachsport- externen Krafträume ist unbefriedigend,
halle inklusive der drei Ne- weil zu wenig Benutzerzeiten zur Verfü-
benräume ab Sommer 2010 gung stehen und die Räume permanent
rück- bzw. umgebaut und für überbelegt sind. Gerade deshalb werden
den Sportbetrieb eingerichtet. auch die geplanten drei Nebenräume in
Ich gehe davon aus, dass die der Dreifachsporthalle für Kraft-, Fit-
Dreifachhalle ab Herbst 2011 ness- und Ausdauertrainings dringend
für den Sport zur Verfügung benötigt.
steht. Die drei Nebenräume in
Cartoon
«Ich springe den Leuten ins Auge»
Charlotte ist zwar nicht Mainstream, dennoch ist die
Coiffeuse ein begehrtes Mannequin in der Gothic-Szene.
Im Interview mit prisma steht sie Rede und Antwort.
Dabei spricht sie über Friedhöfe und ihr Empfinden von
Schönheit.
Wie bist du überhaupt in die Gothic Sze- Gruftis. Wird man von einem Szenen- Ich laufe jeden Tag mit blauen Haa-
ne gekommen? fremden so genannt, ist der Begriff sehr ren herum, das provoziert genug.
Daran ist meine Mutter schuld. verletzend.
Sie hat mich einmal in London nach Was ist das Schlimmste, was dir jemals
Camden mitgenommen. Dort habe ich Was habt ihr für ein Wertesystem? Zele- als Reaktion auf dein Äusseres passiert
Frauen in wunderschönen Gothic-Klei- briert ihr das Böse? ist?
dern gesehen. Das hat mich total faszi- Ist dunkel denn böse? Ich denke, das Mit der Zeit nimmt man es gar nicht
niert und ich wusste, dass ich so auch liegt im Auge des Betrachters! Die Szene mehr so wahr. Man lässt die Leute nicht
mal aussehen wollte. Die ganze Szene ist für mich kein Zelebrieren des Bösen mehr an sich heran. Früher war es schon
ist sehr düster ausgerichtet. Die Fanta- sondern eine Faszination für das «An- schwierig, wenn einem auf der Strasse
sy-Welt, Elfen und die Musik finde ich dere». Für Aussenstehende ist die Szene «Satanist» nachgerufen wurde oder man
super. nicht verständlich, man kann uns nicht gefragt wurde, ob man auf dem Weg zum
so genau einordnen. Das macht uns un- Friedhof sei. Aber jetzt mit den farbigen
Was sind in etwa die typischen Vorur- berechenbar und gibt ein düsteres Bild. Haaren hat sich das geändert. Jetzt wer-
teile? de ich eher als Punk oder Emo bezeich-
Dass man ganz in schwarz nachts Wie nehmen dich fremde Leute wahr? net. Aber das trifft mich eigentlich nicht.
auf Friedhöfe geht und extreme Musik Auf der Strasse habe ich öfters Pro- Wenn man so herumläuft, rechnet man
hört. Aber für mich bedeutet die Szene bleme mit meinem Aussehen. Ich bin damit, dass man mal blöd angeredet
vor allem, mich mit Leuten zu treffen, ein leichtes Opfer für verbale Attacken. wird.
mit denen ich gut reden kann, mit de- Ich springe den Leuten ins Auge.
nen ich viele Ideen und Vorstellungen Was ist für dich schön?
teile. Man kann gemeinsam Musik hö- Also wirst du öfters auch von Fremden Wenn etwas anders ist, finde ich es
ren, Partys feiern und die Zeit geniessen. angesprochen? schön! Ich bin kein Fan von Solarien und
Dadurch, dass man sich sehr speziell Ja klar. Kinder glauben, ich sei eine blond gefärbten Haaren. Ich habe wohl
kleidet, grenzt man sich auch von der Elfe, alte Menschen wundern sich, was eher eine unkonventionelle Meinung
Umwelt ab. Man könnte auch von einer heute alles möglich ist. Es sind oftmals zur Schönheit. Aber das ist auch gut so.
Flucht aus dem Alltag sprechen. Wenn auch positive Reaktionen. Aber die Mit- Ich ziehe durch mein Aussehen eher
man sich verkleidet, kann man sich ir- telschicht findet es wohl eher etwas spe- Menschen an, die ein ähnliches Bild von
gendwie auch verstecken. Ich wollte ziell. Schönheit haben. Man steht auf das, was
mir durch mein Aussehen meine eigene man selber verkörpern will.
Welt schaffen. Also die Spiesser?
Ja genau, die schauen einen dann Was willst du verkörpern?
Was ist eigentlich der Unterschied zwi- von oben bis unten an und schütteln Ich will nicht etwas Bestimmtes ver-
schen einem Gothic und einem Grufti? den Kopf. körpern. Ich halte mich an keine Regeln,
Grufti ist eher ein abschätziger Aus- wenn es um mein Aussehen geht. Wenn
druck für Menschen, die so aussehen Wolltest du schon einmal gezielt Reakti- mir etwas gefällt, dann nehme ich das in
wie ich. Untereinander nennen wir uns onen provozieren und beobachten? meinen persönlichen Stil mit auf.
(Flips) mit Rotationen um die mehr oder möglichst ästhetischen und kreativen nische Schwierigkeit und Style bewertet
weniger schräge Rotationsachse (Flat- Fahrweise. werden sollen. Dank einer grossen Mas-
spin bis Cork) und einer unbegrenzten se an ebenbürtigen Topathleten und
Zahl an Grabs kombiniert werden. Der Geld und Ruhm rufen nach Ob- dem Fehlen von Rankings entscheidet
Fantasie spürbare Grenzen setzt allein jektivierung so der individuelle Style in aller Regel
die Endlichkeit der Flugdauer. Von den Aufgrund der rasant steigenden Be- über Sieg oder Niederlage.
physischen Limits könnte Skiprofi Mike liebtheit des Sports wurden Newschool-
Wilson ein Liedchen singen. Bei einem Innovationen, wie etwa Twintip-Ski, Unter diesen Bedingungen geht die
Sprung über 40 Meter zog er sich ne- populär. Diese sind im Vergleich zu Forderung nach einem objektiven Ver-
ben einem Lungenkollaps mehr als ein herkömmlichen Skiern an der Spitze gleich Hand in Hand mit der Annahme,
halbes Dutzend Knochenbrüche zu, da- und am Ende nach oben gebogen, was dass ein Konsens über das Schöne vor-
runter Rücken, Rippen und Fussknöchel das Rückwärtsfahren und -landen er- handen ist. Dieser überhöhte Anspruch
(Youtube). Das konnte ihn allerdings leichtert. Mittlerweile haben Skifirmen ist gnadenlos zum Scheitern verurteilt,
nicht daran hindern, drei Monate später das Vermarktungspotenzial entdeckt da noch kein Contest stattgefunden hat,
wieder seiner Passion nachzugehen. und versuchen, durch Sponsoring von an dem es nicht ebenso viele Meinungen
Top-Athleten mehr zu verkaufen. Um wie Judges und Zuschauer gab. Mit der
Entstanden ist der Sport in den 90er- sich besser in der Szene profilieren zu fehlenden Objektivität scheidet auch
Jahren aus den Disziplinen Freestyle können, riefen Sponsoren unzählige die Wettbewerbstauglichkeit des Sports
und Buckelpiste. Der internationale Ski- Wettkämpfe (Contests) ins Leben, wel- aus, aber die Szene bleibt sich durch das
Verband FIS hatte beide Bereiche derart che ein substanzielles Problem auf- Fehlen von Regeln doch noch treu. «Der
detailliert und restriktiv reglementiert, werfen: Wie Ranglisten erstellen, wenn Ästhet ist der rechte Realpolitiker im
dass etliche kreative Fahrer ausstiegen keine messbaren Leistungen erbracht Reich der Schönheit», lautet ein Diktum
und zusammen etwas Neues wagten. So werden? Zwar könnten zur Leistungsbe- von Karl Kraus. Zum Glück bleiben die
entstand eine Sportart, die freie Impro- urteilung analog zu anderen Sportarten Newschool-Idealisten ihren Idealen treu
visation und Vergnügen an der Sache in Kriterien entwickelt werden, doch lehnt und finden Style wichtiger als Geld.
den Mittelpunkt stellt und grundsätzlich die Community dies klar ab, weil es ihre Gabriel Gertsch
keine Regeln kennt. Angestrebt wird Freiheit einschränkt. Einig ist man sich
Schönheit, kurzum Style, mittels einer einzig, dass die beiden Faktoren tech-
Cartoon
seiner jugendlichen Erscheinung. mit der Musik identifizieren, sich selber Du warst früher in einer Sonderklasse,
trösten. Menschen, die Musik gegenü- hattest zusätzliche Unterrichtsstunden
Heutzutage interessiert sich nur noch ber nicht offen sind, das sind sehr harte und Konzerte. Da bleibt nicht viel Platz
eine ältere, gutbürgerliche Bevölkerungs- Menschen. für Freunde oder Freizeit. Ist das der Preis
schicht für klassische Musik. Dienst du des Erfolgs?
lediglich der Unterhaltung von alten Klassische Musik ist doch heute zu einem Vermutlich. Ich hatte wenig Zeit, um
Spiessern? Business wie jedes andere geworden. beispielsweise mit Freunden auszuge-
Ich habe eher das Gefühl, dass ich Mit Stars und Sternchen. Mit immensen hen. So etwas musste genau eingeplant
den Leuten klassische Musik wirklich Marketingbudgets. Hat sie ihre Seele ver- werden. Und weil ich oft üben musste,
näherbringen kann. kauft? war das natürlich nicht immer möglich.
Ein Stück weit schon. Heute ist alles
Auch jungen Leuten? kommerzialisiert, ein grosses Geschäft. Will man da als Teenager nicht ausbre-
Speziell den Jungen. Prinzipiell wä- Es ist eine Maschinerie, sie entfremdet chen, revoltieren, nach der Freiheit grei-
ren sie offen dafür. Viele haben aber kei- den Sinn der Musik. Umso wichtiger ist fen?
nen Zugang dazu. Man hört ja eher sel- es, dass man als Musiker versucht, eine (lächelnd) Nein. Ich habe mein Le-
ten klassische Musik im Ausgang. Wenn ehrliche Aussage zu machen und Men- ben nie wirklich als Einengung wahrge-
aber ein Freund diese Musik spielt, geht schen zu berühren. nommen. Am Anfang musste ich nur ab
man eher an ein Konzert und befasst und zu üben, dann ist es immer mehr
sich damit. Soll Musik eine Botschaft vermitteln? geworden. Aber das ist von alleine ge-
Musik soll in erster Linie ästhetisch kommen, von mir aus. Ich habe es im-
Siehst du das vielleicht als ... sein und schön klingen. Es soll ange- mer als normal empfunden.
Meine Mission? Ja, aber nicht nur nehm sein zuzuhören, man soll sich
für die Jungen. nicht dazu zwingen müssen. Darum Kam für dich nie etwas anderes als Musik
mag ich auch die neuere klassische Mu- in Frage?
Was kann die klassische Musik einem sik nicht. Sie ist nicht ästhetisch. Dass ich Musik spiele, hat sich na-
HSG-Studenten bringen? türlich ergeben. Für mich ist es immer
Ich glaube, dass ein weiter kultu- Eine schöne Form ist also wichtiger als klar gewesen. Ich habe darum nie in Er-
reller Horizont jedem Menschen etwas eine Botschaft? wägung gezogen, etwas anderes zu ma-
bringt. Man sollte offen gegenüber an- Ja. chen.
deren Dingen sein, sich damit beschäf-
tigen. Dann kann man sich eine eige- Ist das nicht ein wenig oberflächlich? Du hast schon als Fünfjähriger mit Vio-
ne Meinung bilden. Insofern bringt es Nein, Musik soll Balsam für die See- linunterricht angefangen. Deine Eltern
einem Wirtschaftsstudenten schon et- le sein. Das ist doch nicht oberflächlich. waren beide Musiker. Hattest du nie das
was, klassische Musik zu hören, weil es Gefühl, dass man dich zur Musik ge-
zur Allgemeinbildung gehört und einen Du hast bereits viele Auszeichnungen ge- drängt hat?
anderen Blick auf die Welt ermöglicht. wonnen. Was ist für dich Erfolg? Ich glaube, für Kinder ist es generell
Es freut mich natürlich sehr, wenn schwierig, an etwas zu bleiben, das sie
Ist klassische Musik nicht eine abgeho- ich einen Preis gewinne und geehrt wer- angefangen haben. Dann ist es die Auf-
bene Träumerei? Letztendlich zählt doch de. Das ist der Erfolg für die harte Arbeit. gabe der Eltern zu schauen, dass es wei-
nur die wirtschaftliche und politische Re- Eine andere Art von Erfolg ist, wenn man tergeht. Im Nachhinein habe ich nicht
alität. die Leute berühren und bewegen kann. den Eindruck, gezwungen worden zu
Man kann schon mit diesem Gedanken Das ist eine Bestätigung des eigenen sein.
leben. Aber es wäre ein trauriges Leben. Empfindens, der eigenen Schöpfung. Dein Vater ist im Juni gestorben. Hat das
Dein Vater kam aus Japan. Spielt dei- und dritte Jahr zusammen mache. Aber vollziehen, wie der Dichter sein Gedicht
ne Herkunft eine Rolle, wenn du Musik es gefällt mir gut. geschrieben hat.
spielst?
Rein vom Denken her nicht. Ich Neben der Geige spielst du noch Klavier Bevorzugst du einen Komponisten?
habe eher gewisse biologische Vorteile und komponierst selber Musik. Besteht Ich habe Mozart am liebsten. Es
dank meiner japanischen Seite. da nicht die Gefahr, dass du vor lauter ist die Musik, die mir am meisten ent-
Bäumen den Wald nicht mehr siehst? spricht.
Biologische Vorteile? Ich fokussiere mich auf die Geige. Luc-Etienne Fauquex
Man sagt ja von Asiaten, dass sie Das Klavier brauche ich eher, um neben-
flinke Finger haben und geschickt sind bei etwas anderes spielen zu können, da
mit ihren Händen. Das habe ich von muss ich nicht so sehr daran arbeiten. Mathias Inoue, 20, studiert an der Musik-
meinem Vater geerbt, er war auch sehr Für Klavier hat es Zeit, wenn es Zeit hat. hochschule Basel und wird im Sommer
flink. Natürlich hatte ich auch einen ein- seinen Bachelor abschliessen. Er tritt
facheren Zugang zur japanischen Kul- Und was bringt dir das Komponieren zu- regelmässig als Solist oder mit Orche-
tur. sätzlich zur Interpretation? ster in Konzerten auf. Er hat zahlreiche
Es ist einfacher zu begreifen, was an- Auszeichnungen in Violine, Klavier und
Du studierst an der Musikhochschule dere Komponisten gemacht haben. Das Komposition gewonnen. Vor kurzem hat
Basel das Hauptfach Violine. Was gefällt kann man mit Dichtung vergleichen. er den Preis der Basellandschaftlichen
dir besonders am Studium? Wenn man gerne Gedichte liest, ist das Kantonalbank erhalten. Über seine
Dass ich mich ausschliesslich mit schön und gut. Aber nur wenn man sie Homepage www.mathiasinoue.ch kann
Musik auseinandersetzen kann. Es ist selber schreibt, versteht man den for- er auch für private Auftritte gebucht
zwar ziemlich streng, weil ich das zweite malen Aufbau genau. Man kann nach- werden.
K leiner Tipp für die männlichen Leser: Bild rausschneiden und zur nächsten Vernissage mitnehmen – als Back-up, um im
Gespräch mit der hübschen Blonden zu punkten.
Federico, SIM-Master
«Das Schönste ist für mich, Zeit mit meinen Freunden verbringen zu kön-
nen. Im Urlaub fällt jeglicher Zeitdruck weg. Dann kann man zusammen
neue Dinge entdecken und neue Eindrücke gewinnen.»
Stephie: «Für mich ist es das Schönste, wenn es im Winter endlich schneit.
Dann packe ich meine Ski ein und fahre in die Berge. Das macht mich to-
tal glücklich.»
Hannes, Assessmentstufe
«Wenn ich in Miami entspannt am Strand in der Sonne liege. Dazu noch
eine Flasche guten Rotwein, das finde ich wunderbar!»
Tabea, Assessmentstufe
«Ich bin gerne draussen. Wenn ich im Wald spazieren gehen kann. Allei-
ne oder mit Freunden, beides hilft, mich den hektischen Alltag vergessen
zu lassen. Ich geniesse dann die Ruhe und kann meine Batterien wieder
aufladen.»
Sind Ethik und Marktwirtschaft über- Form hat keine entdecken: die Selbstverantwortung. Wo
Menschen für sich keine Verantwortung
haupt vereinbar?
Ja, natürlich. Marktwirtschaft-
Wirkung, keine tragen oder tragen können, gehen sie zu
Grunde. Wir dürfen ihnen darum nicht
liche Systeme gründen auf einer hohen
Ethik! Aber ich staune, wie ein Herr Ul-
Substanz, vor die Verantwortung wegnehmen, dürfen
ihnen nicht bedingungslos helfen ...
rich oder ein Herr Thielemann (Anm.
d. Red.: Vizedirektor des Lehrstuhls für
dem braucht nie- ... aber «helfen» wird allgemein auch als
Wirtschaftsethik an der HSG) gegen die mand Angst zu ethisches Gut angesehen ...
Marktwirtschaft losziehen und sie mit Ja, leider! Und unbesehen. Helfen
Wörtern wie «unethisch» oder «illegi- haben.» kann bei einem völlig Hilflosen ja rich-
tim» bezeichnen. Ich frage mich da im- tig sein. Aber sehr oft eben auch falsch
mer, was denn die Alternative sein soll. menschliche Fehler, wie wir sie jetzt in und damit unethisch. Fordern ist dann
Wenn man die Freiheit und den Markt der Wirtschaft beobachten, kann man ethischer als helfen! Nur das bringt die
ausklammert, die die Marktwirtschaft in keinem System ausschliessen, weil in Menschen weiter.
ausmachen. Dann bleibt doch nur die jedem System Menschen funktionieren.
staatliche Planwirtschaft. Jeder unternehmerische Entscheid kann Sie sind also der Meinung, dass der Kapi-
einen Fehlentscheid bedeuten. Die Ver- talismus diesen ethischen Anforderungen
Also ist die Wirtschaftsethik vor allem suchung ist gross, bei solchen Fehlern am besten nachkommt?
in ihrer jetzigen Ausprägung, so wie sie ein gängiges System zu geisseln. Es ist Ja. Ich sage zwar nicht, dass er fehler-
Ulrich und Thielemann geprägt haben, aber gerade die Stärke der freien Markt- frei ist oder dass er das Paradies schafft,
unnötig? wirtschaft, dass solche Fehler, Fehlent- aber er hat in der Vergangenheit trotz
Als Wirtschaftsethik nicht. Aber als scheide, menschliches Versagen, korri- aller Krisen und Rezessionen bewiesen,
Wissenschaft und als Lehrstuhl sehr giert werden. dass er am ehesten Wohlfahrt schafft.
wohl. Aber wenn der Lehrstuhl schon
besteht, dann sollte wenigstens ein oder Sie betonen in Ihrer Bewerbung, dass sich Dennoch gibt es immer noch Armut.
besser mehrere Praktiker ihn überneh- Ethik zukünftig wieder mehr an der ur- Ja, die gibt es immer noch, aber
men. Schliesslich haben auch wir Prak- sprünglichen Bedeutung des griechischen kennen Sie ein Wirtschaftsmodell, wo
tiker eine Ethik! Aber ich habe natürlich Wortes «ethos», als «das dem Leben Ge- das nicht so ist? Immerhin kann sich
von Anfang an gewusst, dass die Theo- mässe», orientieren soll. Können Sie uns der Kapitalismus zugute halten, dass es
retiker unter sich bleiben wollen. Der das näher erläutern? weniger arme Menschen gibt als früher
Lehrstuhl in seiner jetzigen Form hat Die heutige Ethik hat leider diese ur- und in andern mir bekannten Systemen.
keine Wirkung, keine Substanz, vor dem sprüngliche Bedeutung vergessen. Ethos Aber was heisst übrigens arm? Wenn Sie
braucht niemand Angst zu haben. Er ist war ursprünglich sehr eng mit Sitte ver- mit dem Existenzminimum operieren,
blosse Theorie – welt- und lebensfremd. bunden, als etwas ganz Greifbares und wird es immer Armut geben. Wenn ich
Und er hilft auch nicht weiter. Lebensnahes. Die deutsche Übersetzung jedoch die Schweiz betrachte, verhun-
hat das Wort jedoch auf ein Niveau ge- gern muss hier niemand, und das ist
Durch die Finanz- und Wirtschaftskrise hoben, auf dem man diesen praktischen doch eine Leistung.
hat die Wirtschaftsethik in letzter Zeit an Aspekt nicht mehr nachvollziehen kann.
Aufmerksamkeit gewonnen. Können Sie Deshalb gehe ich auf die Wurzeln zu- Sie sprachen vorhin von der Möglichkeit
dem Spruch «Moral ist eine gute Sache, rück. Wer weiss denn noch, dass Ethik der Studierenden, das «Funktionieren»
Ethik jedoch ein Krisensymptom» zu- «lebensgemäss» bedeutet? Wer es aber des Menschen zu beobachten. Benö-
stimmen? weiss, wird von morgens bis abends sei- tigt man dazu aber nicht erst ein theore-
Moral ist das lateinische Wort für ne Mitmenschen beobachten und sich tisches Fundament, um überhaupt wis-
das aus dem Griechischen stammende fragen: Was ist der Mensch? Wie funktio- sen zu können, was ich beobachten soll?
Ethik. Zunächst: In der Schweiz haben niert das Leben? Wann bringt eine Wirt- Ich gehe von folgender Fragestel-
lung aus: Was ist die Aufgabe der Wirt- Das kann ich Ihnen nicht sagen, es
schaft? Sie soll die grösstmögliche Wohl- muss jedenfalls nicht unethisch sein.
fahrt für den Menschen gewährleisten. Zudem ist die Eigenkapitalrendite eine
Das ist der Auftrag der Marktwirtschaft. falsche Grösse. Einer, der nur einen
Bis jetzt hat dieses System den Auftrag Franken Eigenkapital hat, muss wohl
wesentlich besser erfüllt als alle andern. 1000 % Rendite haben! Die Grösse EBIT
oder Reingewinn zum Umsatz sind da
Wie hätte denn eine Blocher’sche Ethik- vielleicht schon besser.
stunde an der HSG ausgeschaut?
Wenn ich frei wäre, würde ich eine HSG-Professor Franz Jaeger meint, alles,
Vorlesung zum Beispiel zu folgendem was über 12 Prozent Eigenkapitalrendite
Thema halten: Was ist die ethische Be- hinausgeht, ist unethisch.
deutung des Gewinnes im Unterneh- Ich mag Franz Jaeger gern, aber ich
men? Oder etwas provokativer: Wa- wäre mit 12 Prozent nie zufrieden gewe-
rum ist Gewinnmaximierung ein hoch sen! Wenn ich in guten Jahren nicht 20
ethisches Prinzip? Prozent habe, bei einer Eigenkapitalquo-
te von ca. 50 %, werde ich die schlech-
Sind Ihrer Meinung nach 25 Prozent Ei- ten Jahre nicht überstehen. Aber über
genkapitalrendite ethisch? diese Zahlen rede ich eigentlich nicht.
Ethik als
die Studenten. chem Gebiet Leute gebraucht werden
und wo geforscht werden muss. Wirt-
Die Nivellierung des Studiums macht ja schaftsleute kennen das Leben und die
auch vor Fächern wie Germanistik oder
Geschichte nicht halt. Wie sehen Sie denn
das Verhältnis zwischen Geisteswissen-
beruflichen Bedürfnisse, also ist es auch
legitim, dass sie ein Mitspracherecht ha-
ben.
Show
schaften und Wirtschaftswissenschaften?
Es ist einfach ein anderes Studium.
Aber wenn Sie beispielsweise Geschich-
te nehmen, dort sehe ich in der Form kei-
Das Ziel von Bologna ist unter anderem
auch, dass Bildung einen Nutzen für das
spätere berufliche Leben mit sich bringt.
A ltbundesrat Christoph Blocher ist
sich wohl für keinen medienwirk-
samen Klamauk zu schade. Eine ande-
nen grossen Unterschied zur Ökonomie. Wo bleibt da der Idealismus? re Interpretation seiner Bewerbung für
Sie müssen als Geschichtsstudent auch Wissen Sie, wie oft ich Soziologen die Leitung des Instituts für Wirtschaft-
erst das Handwerkliche lernen. Was ist gesehen habe, die zwar etwas höher be- sethik ist auch nach diesem Interview,
eigentlich passiert in den letzten 5000 zahlt wurden, aber eigentlich einen Se- in dem prisma ihm die Chance ge-
Jahren? Wann hat welcher König gelebt? kretärinnenjob gemacht haben? Diese ben wollte, sich abseits des üblichen
Und wie ist die liberale Revolution von Entwicklung kann ja kaum das Ziel eines Stammtischniveaus zu erklären, nicht
1848 gewesen? Das müssen Sie auch Studiums sein. Von daher ist eine Aus- ersichtlich.
erst lernen, genauso wie die Ökonomen richtung auf die späteren Bedürfnisse
ihr Handwerk lernen müssen. Aber Sie kein schlechter Ansatz. Aber dennoch, Zu platt scheint seine pauschalisie-
sollten auch die Möglichkeit haben, und selbst wenn nicht jeder seinen Traum- rende Schelte an den St. Galler Ethikern,
hier sind wir bei der Bologna-Kritik, et- beruf ausüben kann: Man sollte den welche kurzerhand als Kommunisten
was auszuufern, in andere Gebiete zu Ausgleich finden zwischen dem, was diffamiert und ins Reich der Utopie
gehen, welche nicht in diesem festen einem am meisten Freude bereitet, und verbannt werden. Einem ethisch gebil-
Studienplan eingeschlossen sind. Dazu dem, was später benötigt wird. deten Menschen gar unwürdig ist sei-
brauchen Sie Freiheit. Das Bologna- ne individualisierende Verkürzung des
System mit den festen Stundenplänen Würden Sie angesichts der überfüllten Ethikverständnisses auf die tatsächlich
gleicht jedoch eher einem Schulsystem Hörsäle die Studierendenzahl an Schwei- herrschende Praxis. Man gewinnt den
als einem Universitätssystem. Ich habe zer Universitäten begrenzen? Eindruck, als sei der Altbundesrat im
vor kurzem einen Fall erlebt, wo es um Bei akut betroffenen Fakultäten wür- letzten Jahrhundert hängen geblieben,
ein Praktikum eines Jus-Studenten ging. de ich das bejahen. Sehen Sie allein die wirkt er doch immer noch gefangen in
Da musste man dann erst klären, ob er Deutschen in der Schweiz an. Hier sind seinem bipolaren ideologischen Ver-
schon einen «Master»-Abschluss hat Auswahltests wie etwa an der HSG ein ständnis zwischen Kommunismus und
oder erst einen «Bachelor» – und ob guter Weg zur Begrenzung der Studien- Kapitalismus. Die Welt und ihre Pro-
sein Praktikum für das Anwaltsexamen plätze. Sie kommen oft, weil ihr eigenes bleme haben sich jedoch weiterentwi-
zählt oder nicht. Es kommt doch auf den Land den Numerus clausus hat! ckelt. Soziale Fragen wie das prekäre
Einzelnen an: Der eine ist eben schon Verhältnis zwischen Kapital und Ar-
nach dem dritten Semester bereit für ein Wie sehen Sie die Stellung der Studieren- beit, die sich öffnende Schere zwischen
Praktikum, der andere erst bei Abschluss den in der Gesellschaft? Arm und Reich und die Folgen des Kli-
seines Studiums. Das Leben ist einfach Sie müssen Ihren Platz in der Ge- mawandels rufen nach einem neuen,
nicht einheitlich. sellschaft finden. Der Chemiker oder gesellschaftsgerechterem Verständnis
der Physiker – jeder hat auf seinem Ge- des modernen Wirtschaftens. Ulrichs
Sie sprechen von Freiheit in Zusammen- biet seine eigene Stellung. Aber sie müs- integrative Wirtschaftsethik kann an
hang mit dem Studium. Wie frei ist für Sie sen tätig werden! Denn man muss sich dieser Stelle durchaus interessante An-
die Bildung bzw. wie gross ist der Einfluss seinen Platz in der Gesellschaft erarbei- satzpunkte liefern, stellt sie doch die
der Wirtschaft? Es gibt beispielsweise die ten. Viele Wege führen nach Rom. Wich- Lebensdienlichkeit der Wirtschaft in
Entwicklung, dass der Unirat nicht mehr tig ist: Bringe dort eine gute Leistung, den Mittelpunkt. Es bleibt zu hoffen,
nur aus Professoren zusammengesetzt ist, wo dich das Leben hingestellt hat! Ein dass die HSG die noch immer vakante
sondern auch aus Wirtschaftsvertretern. Karriereeinstieg kann immer gelingen! Stelle im Institut für Wirtschaftsethik in
Ja, das halte ich für legitim. Leute Wichtig ist dabei nur die Freiheit und diesem Sinne neu besetzen wird.
aus der Wirtschaft müssen mitentschei- Selbstverantwortung des Einzelnen. Max Winkler
den können, da sie wissen, wie die Wirt-
Herausgepickt
Warum hat’s dich an die HSG verschla- einer Demokratie dauern kann! Trotz-
gen? dem bin ich ein überzeugter Verfechter
Die HSG ist eine gute Adresse, um der Herrschaft des Volkes. In der Zwi-
mich innerhalb meiner Interessen wei- schenzeit wurde ich in das Amt des Kan-
terzubilden. Ausserdem finde ich die tonalsekretärs der SVP SZ gewählt – ein
International Affairs-«Allround-Ausbil- nicht entlöhnter 40 %-Job. Und ich habe
dung» sehr gut; bei der Fixierung auf an der HSG zu studieren begonnen. Hier
ein einziges Teilgebiet können schnell sehe ich mich aber eher als einen «nor-
Scheuklappen entstehen, welche einem malen» Studenten und nicht unbedingt
den wichtigen Blick aufs Ganze verweh- als politischen Aktivisten.
ren.
Trotzdem hast du vor ein paar Wochen in
Würdest du etwas an der HSG ändern, Campusnähe Flyer zur Minarett-Initiati-
Olivier Kessler wenn du könntest? ve verteilt.
Ja, vor allem einige administrative Ja, das stimmt. Diese Aktion war vor
Geburtsdatum 5. Oktober 1986 Dinge. Zum Beispiel hat man die elek- allem eine Reaktion auf das einseitige
Studium International Affairs tronische Notenvoranzeige offensicht- St. Galler Manifest einiger Studierender
Lieblingsband u.a. Papa Roach und lich nicht im Griff, da man für alle Stu- und Dozenten, welches zur Ablehnung
Daughtry fen gleichzeitig die Resultate freischaltet des Volksbegehrens aufrief und an die
Lieblingsserie Prison Break, Lost, und es damit praktisch sicher zu tech- Religionsfreiheit appellierte. Einige Kol-
24 nischen Engpässen kommt. Diesen legen und ich fanden, dass auch den
Lieblingsgetränk Eistee Sommer stürzte deswegen ja das ganze HSG-Studierende vor der Urteilsbildung
Lieblingsspeise Rindstartar System ab. beide Seiten der Argumentation zugäng-
Lieblingsbar keine – ich ziehe die lich gemacht werden sollten.
Abwechslung der Du bist politisch sehr aktiv. Herrscht an
Monotonie vor der HSG ein politisches Klima? Du scheinst Studium und Politik gut un-
Lieblingspolitiker John F. Kennedy – Die HSG hat ja den Ruf einer FDP- ter einen Hut zu bringen. Wo siehst du
weil er der letzte Hochburg. Meiner Meinung nach sind dich in zehn Jahren? Politik oder Wirt-
US-Präsident war, aber die Vertreter der einzelnen poli- schaft?
der sich noch für die tischen Überzeugungen relativ gleich- Mir ist vor allem wichtig, Spass an
Interessen des Volks auf. Die Mehrheit der HSG-Studierenden meiner Arbeit zu haben. Das Einkom-
einsetzte. scheint mir jedoch eher unpolitisch und men steht nicht an oberster Stelle. Ich
in erster Linie wirtschaftsinteressiert zu möchte lieber etwas auf dieser Welt
sein. bewegt haben, denn als «einfacher Mil-
lionär» ins Grab steigen. Das bedeutet,
Seit wann bist du politisch engagiert? dass ich wohl irgendwo zwischendrin
Ich begann 2007 als Medienverant- landen werde.
wortlicher der JSVP – nach einer Veran- Matthias Mirbeth &
staltung zur damals gerade lancierten Raffael Hirt
Minarett-Initiative, die mich sehr inte-
ressierte.
DO, 04.02.10
Elephant Club Trischli
DJ Stan Lee Mr. Escobar
(Disco, House, Electro) (Partytune, RnB, Hip-Hop)
Senkrecht
1. Was schuf Da Vinci?
3. ..... macht schön
4. Schönheits-OP im TV
5.Glättet die Stirn
6.Wen machten Milchbäder schön?
7.Schweizer Model
10.Erstes Hungermodel
11.Wer schön sein will ....
Waagrecht
2. Modezar
8. Die Schönste im ganzen Land
9. Mit fliegendem Rock
12.Model-Mama
13.Rot
14.Schönheit auf italienisch
15.Frauenzeitschrift
16.Im.... gibt es Lederhaut.
Lösungwort:
Das Gerücht
BlaBlaBlaBlaBla
BlaB laBlaBlaBlaBlaBla
BlaBlBlaBlaBlaBlaBlaBlaBla
BlaBlaBlaBlaBlaBlaBlaBla
BlaBlaBlaBlaBlaBlaBla
BlaBlaBlaBlaBla Schwenk der Fernsehkamera ist perfekt, der Bühne gesehen wird, sofort im An-
BlaBlaBla
das Blitzlicht spiegelt sich in den getö- schluss an die Pressekonferenz in einen
Bla
nten Scheiben, hinter denen nur Sil- schicken amerikanischen Düsenjet stei-
houetten zu erkennen sind. Rein in die gen, der ihn schnurstracks in die Staaten
Einfahrt, dann runter in die Tiefgarage. fliegt. Dort angekommen, hängt schon
Raphael Güller
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