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Johnsbach im Gesäuse
Josef Hasitschka
Gedruckt nach der Richtlinie des
Österreichischen Umweltzeichens
„Druckerzeugnisse“,
Sterndruck GmbH, Nr. UW 1017
Josef Hasitschka
Österreichischer Alpenverein
2. Auflage, Innsbruck 2016
Inhalt
Vorwort 6
Daten und Fakten 9
Das Johnsbachtal aus geologischer und morphologischer Sicht 13
Die Nutzung der Landschaft im Laufe der Jahrtausende 21
Der Tourismus in Johnsbach – eine Erfolgsgeschichte 47
Alpine Vereine errichten Hütten und Wege 57
130 Jahre Klettersport im Gesäuse 67
Womit wirbt ein Bergsteigerdorf? 87
Der Nationalpark und Johnsbach – eine sinnvolle Partnerschaft 93
Die Schutzhütten 99
Eine authentische Dorfgemeinschaft 107
Literatur und Quellen 112
Danksagung 114
Adressen 115
Alpenvereinshütten 116
Bergsteigerdörfer – Bestelladresse
und weiterführende Literatur 117
Bildnachweis 121
Impressum 122
6
Vorwort
Mit der Unterzeichnung des Memo- eine Talherberge, ließ Wege bauen
randum of Unterstanding am 16. Sep- und einfache Hütten zum Schutz
tember 2016 in Vent, ist die Initiative der Bergsteiger. Auch die im Gebir-
Bergsteigerdörfer der Alpenvereine ge lebende Bevölkerung sollte den
aus Österreich und Deutschland als Berg für Reisende zugänglicher ma-
offizielles Umsetzungsprojekt der Al- chen, TouristInnen Herbergen be-
penkonvention geadelt worden. Jene reitstellen, sich ihnen als Bergführer
zwanzig österreichischen und das und Träger anbieten. Die Bergwelt
bislang einzige deutsche Bergsteiger- in ihrer Schönheit sollte nicht Besitz
dorf sind damit Leuchtturmprojekt Einzelner sein, sondern aller, die sie
für eine nachhaltige Entwicklung im genießen wollen.
Alpenraum, wie sie das Übereinkom- Das Vermächtnis des Gletscherpfar-
men zum Schutze der Alpen als Ziel rers Senn bleibt bis heute Grundstein
formuliert. für den Erfolg der Bergsteigerdörfer.
Die Orte hinter den Bergsteiger- Dieser frühe Alpintourismus trägt
dörfern mit ihren Menschen gab auch heute noch zur wirtschaftli-
es lange bevor die Alpenkonven- chen Existenz entwicklungsschwa-
tion und ihre Durchführungspro- cher und abgeschiedener Alpentäler
tokolle beschlossen wurden. Auch bei, denen Bevölkerungsschwund
ihre Alpingeschichte reicht weit sowie der Verlust öffentlicher Dienst-
zurück. Franz Senn, 1869 einer der leistungen und Grunddaseinsfunk-
Gründerväter des Deutschen Al- tionen zusetzen. Die Alpenkonven-
penvereins und Kurat in Vent, dem tion unterstützt diese Orte. In dem
Bergsteigerdorf im hinteren Ötztal, Bewusstsein, dass das natürliche
hatte Mitte des 19. Jahrhunderts und kulturelle Erbe sowie die Land-
im alpinen Tourismus das Potential schaften wesentliche Grundlagen
erkannt, zur dauerhaften Besiede- für den Tourismus in den Alpen sind,
lung der Alpentäler und zu einem verpflichtet das Tourismusprotokoll
Zusatzverdienst für die Bergbewoh- der Alpenkonvention zu einer Po-
nerInnen beizutragen. Beharrlich litik, die die Wettbewerbsfähigkeit
organisierte Senn das Bergführer- des naturnahen Alpentourismus
wesen, verwandelte sein Widum in stärkt.
7
ÖAV und DAV richten ihr besonderes auch der einheimischen Bevölkerung
Augenmerk in der Umsetzung des bessere Einblicke in die Alpinhistorie.“
Projektes Bergsteigerdörfer auf die Die Alpenvereine haben 2013 in ih-
Deklaration Bevölkerung und Kultur. rem Grundsatzprogramm zum Na-
Darin werden der Respekt für die turschutz ihr Bekenntnis erneuert,
Bedürfnisse, Wünsche und Vorstel- das von den acht Alpenstaaten und
lungen der einheimischen Bevölke- der EU gemeinsam getragene Ver-
rung als Grundvoraussetzung für die tragswerk der Alpenkonvention zu
Identifikation mit der Alpenkonven- fördern und umzusetzen. Mit der Ver-
tion und einen partnerschaftlichen ankerung der Bergsteigerdörfer im
Dialog hervorgehoben. Grundsatzprogramm bekräftigen die
Peter Haßlacher, der Doyen der Alpi- Alpenvereine ihre Solidarität mit die-
nen Raumordnung und gemeinsam sen kleinen Berggemeinden abseits
mit Roland Kals Ideengeber der Initi- des Massentourismus.
ative, formulierte: ÖAV und DAV bedanken sich beim
„Für den ÖAV stellen der Alpinismus Ministerium für ein lebenswertes
sowie die Tätigkeit der alpinen Vereine Österreich für die jahrelange großzü-
von der Pionierzeit bis herauf zu den gige finanzielle und wertvolle ideelle
von der einheimischen Bevölkerung Unterstützung der Bergsteigerdörfer.
mitgetragenen Ausprägungen einen Ein besonderer Dank gilt dem Autor
ganz wesentlichen Bestandteil des dieses Bandes zur Alpingeschichte
dörflichen und regionalen Kulturerbes des Bergsteigerdorfes Johnsbach im
und der Identität der Menschen dar. Gesäuse sowie allen, die mit ihrem
Neben der Darstellung des alpintou- Wissen und/oder ihrer Mitarbeit ei-
ristischen Angebots stellt deshalb die nen Beitrag dazu geleistet haben.
Aufarbeitung der Alpingeschichte die-
ser Orte in kurzer und bündiger Form
einen Meilenstein im Gesamtmosaik
des Projektes dar. Das Ergebnis trägt zur Liliana Dagostin
vertieften Einsicht in die alpinistische Leiterin der Abteilung
Entwicklung der Gemeinden bei Besu- Raumplanung und Naturschutz des
cherInnen und Gästen bei und bietet Österreichischen Alpenvereins
Kartenausschnitt ÖK, Originalmaßstab 1:200.000 (© BEV 2016, Vervielfältigung mit Genehmigung des BEV − Bundesamt für Eich-
und Vermessungswesen in Wien, N 23225/2016)
9
Nächtigungszahlen:
2004 2006 2008 2009 2010 2011 2012
Johnsbach von Westen: Schroffe Kalkspitzen im Norden (links im Bild) und sanftere
Kuppen der Grauwacke südlich davon.
13
Zwischenmäuer
Die Wanderung von der Mündung 200 Jahren der Arzt Dr. Franz Sarto-
des Johnsbaches in die Enns bis zu ri in Superlativen. Er verglich diese
seinen Quellen ist in alten Reise- Landschaft mit Klausen, Klammen
schilderungen festgehalten. Beson- und Felsenschluchten an anderen
ders die Strecke von der Mündung Orten der Monarchie: „... aber ich
etwa vier Kilometer nach Süden habe nirgends die schreckliche Zer-
durch das Durchbruchstal der „Zwi- störung, das gräßliche Umherliegen
schenmäuer“ fanden und finden der Felsentrümmer, die zackigen, aus-
die Besucherinnen und Besucher gewaschenen, nackten und starren-
faszinierend. Der Flurname „Zwi- den Felsengipfel, die Pyramiden und
schenmäuer“ bezeichnet treffend Säulen und Schäfte, die zertrümmer-
jene Erosionslandschaft: Knapp ten Trophäen und Statuen der Natur
1.000 Höhenmeter hoch ragen die gesehen. Keines der Thäler gibt von
Dolomite mit bizarren Türmen und den Wirkungen der ewig fortarbei-
Zacken beiderseits des engen Tales tenden Natur einen so anschaulichen
in die Höhe. Darüber schrieb vor Begriff.“ (SARTORI 1811)
Die Nutzung der Landschaft bedeutete harte Arbeit für Bergknappen, Bauern, Almhüter
oder Holzfäller. Hier winterliche Bringung der Bloche auf Handschlitten.
Johnsbach; um 1900
21
Die Beantwortung
der letzten Frage
könnte die Besied-
lungsgeschichte er-
klären. Möglicher-
weise war es so,
dass die Bergleute
– vielleicht mit der
Familie und mit et-
was Kleinvieh – im
Sommer quasi wie
beim Almauftrieb
aus den Dauersied-
lungen im Paltental
Kupferschlacke aus vorgeschichtlicher Zeit über die Höhen ins
Johnsbachtal ge-
Zeiringer? Wie funktionierten die wandert sind und dort ihre Block-
prähistorischen Schmelzöfen? Zwei hütten bezogen haben. In Arbeits-
wurden bereits archäologisch un- teilung könnte man nach Kupfer
tersucht. Wohin wurde das gewon- geschürft und das angereicherte (=
nene Kupfer transportiert? Über die aussortierte) Erz in Butten zu den
Neuburg nach Radmer oder eher Schmelzplätzen getragen haben.
umgekehrt? Nach Süden über das Dort rauchten bereits die Kohlstät-
Leobner Törl oder über den Treff- ten, damals vermutlich Grubenmei-
nerhals in die Siedlungen im Pal- ler. Ein Schmelzofenpaar etwa mit
tental? Warum sind besonders vie- den Ausmaßen 40 mal 40 cm und
le Schmelzstätten im Almgelände 90 cm Höhe nahm das in Röstbetten
zu finden? Waren die Johnsbacher oberhalb vorbereitete Erz auf, und
Schmelzhütten temporäre Behau- die Hüttenleute mühten sich mit
sungen oder bereits Dauersiedlun- Blasebälgen um die richtige Tempe-
gen? ratur. Die fertigen „Luppen“ konnten
23
Mittelalterlicher Bergbau, hier das „Zeiringerloch“. In den 500 Meter langen, verzweigten
Stollen arbeiteten die Knappen unter widrigsten Bedingungen. Im Bild der niedrige
Hauptstollen.
25
kung und unter das Ausfuhrverbot Die Knappen dürften jedoch unter
zu den admontischen Gewerken in sehr schwierigen Bedingungen die
die Herrschaft Gallenstein. Stollen und Gänge vorgetrieben ha-
Über die Belegschaft der mittelal- ben. Der niedere Hauptstollen des
terlichen Baue wissen wir nichts. „Zeiringerloches“ zeugt davon.
Gemäß dem Urbar (Abgabenbuch) hatte ein größerer Bauernhof aus dem Admonttal
Ochsen, Käse, Butterschmalz, Dillen (Brückenhölzer) und Haar (Flachs) zu dienen. Das
Wort „plannvertter“ bedeutet „Almfahrer“. Stiftsbibliothek Admont, Urbar von 1437
27
Der „Prügelweg“ mit Hölzern zeigt die Spurbreite der früheren Almkarren an. Er dürfte
bereits in prähistorischer Zeit als ein wichtiger Übergang in die Radmer gedient haben.
am 18. Dezember 1842 Weihnachts- nach Hieflau ist seit dem späten
einkäufe in Gaishorn besorgen woll- 15. Jahrhundert nachweisbar. Mit
ten und knapp unterhalb des Passes leichten „Karretten“ (einachsigen
erfroren, steht an diesem ehemals Kohlwagen) führte der Johnsba-
wichtigsten Verbindungsweg in die cher Bauer die wertvolle Fracht
Außenwelt. nach Hieflau und ließ die Holzkohle
Der Kohlfuhrweg über die Neual- in die dortigen großen Kohlbarren
men, hinauf auf den Hüpflingerhals, schaufeln, bezog seinen Kohl- und
dann in Kehren zur Wirtsalm und Kohlfuhrlohn und trug am nächsten
über den oberen Hartelsgraben Tag die mühsam verdienten Gulden
zum heutigen Jägerhaus, über die und Kreuzer den weiten Weg zurück
„Waag“ und durch den Waaggraben nach Johnsbach.
Almwege
Über einen Großteil der alten Alm- wir Reste des ausgesteinten Och-
wege führen heute beliebte Wan- senweges. Der steile Zugang vom
derwege. Gut ausgebaute Trassen Ennstal zur Wolfbauernhochalm
dienten den einachsigen Almwa- wurde mit „Handhaben“ versehen,
gen (Födelwagen) zum Befördern die Hieflauer Arbeiter holten auf
der Wirtschaftsgüter beim Auf- oder direktem Weg die Butter von die-
Abtrieb. Der heutige Hesshütten- ser wertvollen Alm. Heute ist dieser
weg musste von drei Johnsbacher „Handhabriedelsteig“ verfallen und
Bauern seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr zu begehen. Aber auf
hergerichtet werden – vergleiche so manchem Wanderweg bemerkt
das leidige Wegmachen durch die der aufmerksame Besucher die ehe-
heutigen Markierungswarte der al- maligen Steinschlichtungen – hier
pinen Vereine! In Steilstücken wie sind seit Jahrhunderten Ochsen,
der „Terlerstiege“ wurden sie sogar Galtvieh und Butterträger zu ihren
notdürftig mit Steinen ausgelegt. Hochalmen „gefahren“ (Almfahrer
Von der ehemaligen Koderalm sind ebenso wie Wallfahrer noch zu
führt ein versteckter Almweg auf Fuß gegangen!).
das Stadelfeld. Im Sulzkar finden
Der Ochsenweg
im Sulzkar –
Touristen gehen
auf den Spuren
der Ochsen.
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ralm. Das Stift und später Haller Bau- Alpen“ – so der ehemalige Name
ern hatten dort Weiderechte. Seit der Gesäuseberge. (Genaueres zum
dem 16. Jahrhundert darf der vulgo Thema Almen und Almwege bei
Jagerhofer aus Hall die Stadlalm mit HASITSCHKA in verschiedenen Bei-
seinem Vieh bestoßen. Bis vor etwa trägen, siehe Quellenverzeichnis.)
60 Jahren wurde dort oben noch ge- Johnsbach lag also keinesfalls so ab-
molken, gebuttert und gekäst. Sogar geschieden wie manches versteckte
die einsame Wolfbauern-Hochalm Seitental im oberen Ennstal. Zahlrei-
am Rand des Zinödl-Urwaldes galt che Haller und Wenger Sennerinnen
als gute Milchalm. Rechnet man für wurden von Johnsbacher Burschen
jede Alm mindestens eine Sennerin geheiratet. Die Familienbande zwi-
und einen Halter, dazu die Butterträ- schen Johnsbach und dem Admont-
ger, so herrschte des Sommers ein tal sind bis heute eng geknüpft.
reges Leben auf den „Johnsbacher
Melken auf der Stadelalm; 1910
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Planspitze – ein alter Almname, von der „Plan“ rechts im Bild stammend.
Der Wolfbauer konnte seinen Besitz nicht nur bewahren, sondern auch vergrößern.
Ansichtskarte; 1912
Veränderungen im Großgrundbesitz
Der jahrhundertelange Streit um der im Bau befindlichen Eisenbahn
die Ressource Holz zwischen dem bereits abschätzen, dass mit dem
Stift Admont als Eigentümer und künftigen Import von Steinkohle
Innerberg als Nutznießer des Holz- aus Böhmen die Zeit der Holzkoh-
regals wurde im Jahre 1871 bei- len-Schmelzöfen befristet war und
gelegt: Die Alpine Montan-Gesell- die Gesäuse-Wälder als Kohlholz-
schaft kaufte die stiftischen Wälder Lieferant allmählich an Wert verlie-
östlich des Gesäuse-Einganges. Die ren würden.
Gründe für diesen Besitzwechsel Dem Wertverlust der Wälder be-
sind nicht ganz klar – die „Inner- gegnete die Alpine Montan-Gesell-
berger“ konnten doch angesichts schaft mit dem Verkauf der soeben
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erworbenen Flächen im
Gesäuse und Salzatal.
Den gebirgigen Teil mit
dem Herzstück Gesäuse
kaufte schließlich das
Herzogtum Steiermark
und errichtete darauf
im Jahre 1889 die „Stei-
ermärkischen Landes-
forste“. Der Großteil der
Johnsbacher Wälder, der
Almen und des Ödlan- Grenzstein zwischen den Steiermärkischen
des werden nun seit 120 Landesforsten und dem Stift Admont
Jahren von den Landes-
forsten verwaltet. Dazu
zählt auch die Jagdverpachtung, schaft von Johnsbach eine Rolle
welche seit dieser Zeit für die Wirt- spielt.
Am Hochsteg drängen sich Enns, Kohlfuhrweg und die Eisenbahn auf engem Raum
zusammen. Stich Püttner; 1878
säuse dar. Pater Gabriel Strobl, den umklettern, wie sie gefahrvolle Minen
wir auf Seite 47 als Schilderer der legen oder, an Säulen hängend, die
Johnsbacher Berge kennenlernen Wände behauen.“ (STROBL 1871)
werden, hat die gefahrvolle Situati- Die Gefahr und die Todesopfer
on der italienischen Bauarbeiter be- beim Bau sah allerdings nach der
schrieben: „Die Industrie der Neuzeit Eröffnung im Jahre 1872 niemand
ist auch hier ein Moloch geworden, mehr. Man pries die Fahrt durch
der viele Opfer fordert ... Das Herz im das wildromantische Gesäuse und
Leibe muß Einem bluten, wenn er die- beschrieb die pittoresken Szenen in
se Arbeiter sieht, wie sie mit riesigen Wort und Bild. Der „Illustrirte Führer
Steinmassen zu rechnen haben, wie auf den kais. königl. Österr. Staats-
sie an hohen Brückengerüsten her- bahnen“ empfahl, dass man auf
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müssen wir uns mit einer Partie um Wo nächtigte der Geistliche? Nicht
ihren Fuß herum begnügen, auch die- beim Donnerwirt („das ärmliche
se wird, wie ich versichern kann, uns Wirthshaus am Eingang flößt uns
für die angewandte Mühe reichlich kein besonderes Vertrauen ein“),
entschädigen.“ sondern beim Wolfbauer, in dessen
Der Bergsteiger kommt in dem „Prälatenzimmer“ bereits der Abt
höchst anschaulichen Kapitel „Auf Benno Kreil genächtigt hatte, bevor
den Festkogel“ voll auf seine Kosten, er gewöhnlich zur Gemsjagd oder
ist doch Pater Strobl der erste be- im Jahre 1836 zur ersten Besteigung
kannte Ersteiger dieses Gipfels zwi- des Hochtores aufgebrochen war.
schen Hochtor und Ödstein. Auch in Kein sehr gastliches Bild also von
den lesenswerten Kapiteln „In das Johnsbach wurde gezeichnet, und
Sulzkar“ und „Durch den Hartelsgra- auch im nächsten Jahrzehnt taten
ben“ stehen die Bergwelt, das karge sich Autoren von Touristenführern
Leben auf den Hochalmen und die schwer, über Johnsbach Positives
wilde Natur im Mittelpunkt. zu schreiben.
Erste Reiseführer
Hatten die frühen Reiseschriftsteller ten Touristenführer dieses Gebietes
(siehe SARTORI 1811) vornehmlich gab der Admonter Geistliche Pater
noch von schaurig-schönen Fels- Thassilo Weymayr mit dem bezeich-
formationen geschwärmt und Pa- nenden Titel heraus: „Der Tourist in
ter Gabriel Strobl speziell für den Admont“ (Wien 1873). Im Anhang
rüstigen Bergsteiger geschrieben, wurde auch Johnsbach als „höchst
so bewarb man nach dem Eisen- interessanter Ausflug“ beschrie-
bahnbau und mit dem Einsetzen ben: nach vier Stunden Gehzeit von
der Touristenströme gezielt die Admont war das Dorf Johnsbach
Natur- und Kulturschönheiten von zu erreichen – 40 Häuser, Seelen-
Admont und Umgebung. Den ers- zahl der Pfarre 300 Katholiken, seit
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1840 eine Schule, der Pfarrer unter- Alpen und Steirisches Salzkam-
richtete etwa 12 Kinder. „Die Kirche mergut; Graz 1883). Im Auftrag des
ist ärmlich, hat keine Uhr und keine „Fremdenverkehrs-Comités des
Orgel. Im hölzernen Thürmchen drei steirischen Gebirgsvereines“ ge-
Glocken.“ schrieben, war das Gebirgsdorf vor-
Ähnlich nüchtern beschrieb Johan- nehmlich als ein Stützpunkt für die
nes Frischauf in den „Steirischen Bergbesteigungen erwähnt (dieser
Wanderbüchern“ (3. Bd. Ennsthaler Aspekt war bei Frischauf verständ-
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lich, handelte es sich doch um einen mitzunehmen. Für Touren ist Kölbl als
der besten Bergsteiger seiner Zeit, Standquartier zu empfehlen.“
der im Jahre 1873 den Reichenstein
erstbestiegen hatte): Fleisch war mitzunehmen – Johns-
bach hatte gastronomisch noch ei-
„Schön gelegene, zerstreute Ort- niges aufzuholen.
schaft, zu den lohnendsten Partien
gehörig, Mittelpunkt grosser, aber Ein Jahr später, im Jahre 1884, gab
schwieriger Touren (nur für geübte Heinrich Hess mit dem „Special-
Steiger). Die Unterkunft in Johnsbach Führer durch das Gesäuse“ den
ziemlich primitiv; ein einfaches Gast- ersten deutschsprachigen Gebirgs-
haus bei der Kirche, ein zweites beim führer der Welt heraus. Dort wurde
Kölbl, und ¼ St. oberhalb der gastliche erstmals das touristische Angebot
Wolfsbauer bieten Unterkunft. Fleisch in Johnsbach ausführlich und wohl-
ist von Gstatterboden oder Admont wollend beschrieben.
den grauen Felsthürmen des Reichen- erfragen. (Für das Hochthor ist der
stein und kleinen Oedstein ein schö- Halterbub auf der Koder-Alm zu emp-
nes, farbenreiches Bild bieten. Rück- fehlen).“
wärts, wo von links (N.)
der Thaleinschnitt des
Koderbodens herab-
zieht, liegt das hübsche
Gehöfte des Wolfbau-
ern, die schöne, neue
Schule (ein rühmliches
Denkmal dieser kleinen
Gemeinde) und das
Jagdhaus. Kurz vorher,
an der Wegtheilung,
Kölbl’s Gasthaus. (Füh-
rer für das Hochthor zu
erfragen.)
Gasthöfe: Gleich an-
fangs Donnerwirth,
20 Min. thalaufwärts
Kölblwirth, beide ein-
fach und verhältniss-
mässig gut; je für 8–10
Personen Raum zum
Nächtigen.
Führer: keine, die Hal-
terbuben auf den Al-
men pflegen jedoch
ganz gute Wegweiser
abzugeben. Solche sind Der „Hess-Führer“, 1. Auflage 1884, eines der ersten
auch beim ‚Kölbl’ zu alpinen Führerwerke der Welt
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bachthales, bestimmt aber nicht von bach aus den Hauptteil des Kapitels
Jenen, welche keine Bergtour unter- „Johnsbach“. Aber erstmals wurde
nehmen, versäumt werden.“ Johnsbach auch dem Nicht-Berg-
Freilich bilden die zahlreichen Berg- steiger für einen Urlaub schmack-
touren und Übergänge von Johns- haft gemacht.
Die klassische
Alpenvereinskarte
aus dem Jahr 1918
blieb 70 Jahre lang
in Gebrauch.
65
Alpenvereinskartographie
Zahlreiche alpine Vereinigungen Schweizer Topographen Leo Aeger-
haben also im Gesäuse ihre Spuren ter mit der Annahme einer schrägen
hinterlassen, haben Schutzhütten Beleuchtung von Nordwesten (ähn-
gebaut und Wege markiert und da- lich der heutigen Schummerung).
mit die alpine Landschaft zum Woh- Diese Karte war bis in die 80er-Jahre
le des Tourismus erschlossen. Der des 20. Jahrhunderts in Gebrauch
Alpenverein gab im Jahre 1918 die und wurde erst 1987 durch die AV-
„Karte der Gesäuseberge“ heraus, Karte „Ennstaler Alpen – Gesäuse“
„mit Erlaubnis des k.u.k. Kriegsmi- von Gerd Moser ersetzt. An letzte-
nisteriums“. Die damals „klassische“ rer Karte ist neben der plastischen
Alpenvereinskartographie stützte Felszeichnung die sorgfältige Auf-
sich auf die Karten des Militärgeo- nahme der Flurnamen durch Franz
graphischen Instituts. Bemerkens- Dotter zu erwähnen.
wert ist die Felszeichnung des
66
Berühmte Kletterer in den Gesäuse-Wänden: Angelo Dibona, Karl Popinger, Paul Preuß;
Fritz Kasparek u. Sepp Brunhuber, Hubert Peterka, Franz Riedl; Eduard Pichl, Emil Zsigmondy
67
Lebenslust und die Bergfreude die Tritte groß genug sind und der
Jahns nachempfinden kann, wird Schweiß nur vom schnellen Klettern
heute von Bergsteigern häufig auf- herrührt. Es sind glückliche Men-
gesucht: die „Jahn-Zimmer“ in der schen, welche diese Plattenkletterei
Hochtor-Nordwestwand. Wer, auf genießen können, vielleicht ebenso
der Terrasse der Haindlkarhütte glücklich, wie sich Gustav Jahn bei
sitzend, mit einem guten Fernglas der Erstbegehung 1906 gefühlt ha-
den Kletterern in dieser Route zu- ben mag.
schaut, fühlt mit ihnen mit, wie
sie – wenn sie gute Geher sind
– seilfrei bis zum „Appellplatz“
hinaufstürmen, dann ebenso
schnell und sicher schräg nach
links aufwärts die Platten que-
ren, bis die „Fuge“, die Schlüs-
selstelle, sie etwas aufhält. Da-
nach turnen sie in den ersten
Sonnenstrahlen die weiteren
Platten hinauf bis zum Hoch-
tor-Ostgrat.
Über die Plattenkletterei
schrieb Jahn einmal: „Nun geht
es hinaus in die freie Wand. So
etwas ist spannend: ganz klei-
ne Tritte ... unter den Fersen ist
Luft – hier genießt man! Nicht
oben auf dem Gipfel, wenn der
Angstschweiß getrocknet ist,
soll man sich freuen; die Kletterei
ist das Schöne!“ Zum Teil trifft
diese Aussage auch auf die Gustav Jahn malte dieses Plakat für die k.k.
„Jahn-Zimmer“ zu, wenngleich österreichischen Staatsbahnen.
70
Bergsteiger im Wettersturz
75
Hans Senekowitsch –
Der erste Bergtote nach dem Zweiten Weltkrieg
Der technische Zeichner aus Graz, Toten mußte der unverletzt gebliebe-
25 Jahre alt, war ein guter Kletterer. ne Bergkamerad in einem schwieri-
Gemeinsam mit seinem Bergka- gen Einsatz geborgen werden.“ (Ber-
meraden durchstieg er die Dachl- gebericht 1945) – Es war der erste
Nordwand. Bergtote im Gesäuse nach dem
„Etwa 40 Meter vor dem sogenannten Zweiten Weltkrieg.
Ausstiegsriß stürzte Johann Seneko- Helmut Senekowitsch, 2007 verstor-
witsch, welcher die Führung hatte, bener Spieler und Trainer der öster-
vermutlich durch Ausbrechen eines reichichen Fußballnationalmann-
Griffes. Durch den Sturz riß das Seil. Er schaft, erzählte mir, dass ihn der
fiel in weitem Bogen, ohne einen Laut tragische Tod seines Bruders bewog,
von sich zu geben, in die Tiefe. den Bergsport aufzugeben und sich
Gleichzeitig mit dem Abtransport des ganz dem Fußballsport zu widmen.
79
ist noch kein Ende ihrer Suche nach den 70er-Jahren vor allem Klaus Hoi.
neuen Routen abzusehen. Die heute als große Gesäuseklassiker
Bei der Bewertung und Würdigung geltenden Routen Direkte Planspitze-
tut sich der Autor, der als Bergführer Nordwestwand (6, Hoi/Almberger),
eher in den mittelschweren Routen ‚Weg der Freude’ (6-, Hoi/Almberger)
geführt hat, allerdings schwer. Las- oder die berühmte ‚Komplizierte’ in
sen wir daher Jürgen Reinmüller, der Dachl-Nordwand werden von
einen profunden Kenner der ge- ihm erstbegangen. Mit der ‚Kompli-
genwärtigen Kletterentwicklung, zierten’ (7, Hoi/Stelzig) wurde 1977
diese heikle Aufgabe übernehmen. der 7. Schwierigkeitsgrad im Gesäuse
Er zählt zu den besten Kletterern
der Region und ist als einer der Her-
Walter Almberger in der Westwand des
ausgeber der „Xeis-Auslese“ befugt, Großen Ödsteins; Ende der 1960er-Jahre
ein Urteil über die Entwicklung des
Kletterns in den letzten drei Jahr-
zehnten abzugeben:
Johnsbach wird zunehmend zum net gebucht hat, freut sich auf das
Treffpunkt der Kletter-Elite. Wie im Abendessen der Halbpension. Oft
vorigen Kapitel beschrieben, spielt sind das Familien mit Kindern, Seni-
sich der „Klettergenuss“ zu einem oren haben mit der „Almrunde“ ihr
großen Teil in den Südwänden zwi- Wanderpensum erfüllt, ein genuss-
schen Ödstein und Festkogel ab. voller Tag liegt hinter ihnen. Die El-
Auf den Terrassen der Johnsbacher tern gönnen sich ein Bier, die Kinder
Gasthöfe sitzen am Spätnachmittag dürfen sich am Spielplatz austoben
zufriedene Bergsteiger, plaudern oder am Kneippweg im Bach spie-
leise und trinken das Hopfen-Iso- len. Auch die Höhlengruppen kom-
tonic-Getränk. Beobachten wir, wer men von der Odelsteinhöhle herab,
sich zu ihnen gesellt: sie wollen vom Höhlenführer noch
Die Berggeher setzen sich zu den einmal wissen, wie denn der Pseu-
Kletterern. Sie haben die empfoh- doskorpion in der Lacke nahe dem
lene Rundtour Haindlkar–Gseng Eingang heißt – Oskar? Mehrere Raf-
auf den gut markierten Alpinwegen tinggruppen – vornehmlich beim
genossen. Andere kehren nach der Ödstein- und Donnerwirt – erzäh-
Überschreitung des Hochtorstockes len übermütig vom nassen Ritt über
über den Peternpfad, den Wasser- die schäumenden Schwellen in der
fallweg oder durch den Hartelsgra- Enns. Eine Klettersteiggruppe ist
ben müde beim Kölblwirt ein. Ein vom Felsen des Alpinparks zurück-
preisgünstiges Regionaltaxi wird sie gekehrt, gibt die Leihausrüstung ab
zu den Parkplätzen im Ennstal zu- und freut sich auf ein Getränk beim
rückbringen. Die Wartezeit verkürzt Donner. Weitwanderer wählen bei
sich der Fahrer mit einem „Radler“, ihren langen Überschreitungen
die Beifahrer dürfen sich ein, zwei Johnsbach als Zwischenquartier
Bier gönnen. und strecken zufrieden ihre müden
Beine von sich.
Wer einige Urlaubstage in Johns- Haben wir jemanden vergessen?
bach in den Gastbetrieben oder Freilich – der eine oder andere Ein-
in den Privatpensionen per Inter- heimische gönnt sich am Stamm-
88
Die Farben Blau, Grün und Grau symbolisieren die Ökosysteme Wasser der
Enns, Wälder und Almen und zuoberst die grauen Kalkwände des Gesäuses.
93
arbeit mit der Wildbachverbauung der Bachbrücke ist es nun für Besu-
das Entfernen der alten Querwerke cherinnen und Besucher möglich,
und den Einbau von neuen, we- in einer derartigen Ausweitung am
niger hohen Schwellen zum Ziel, Johnsbach ungefährdet zu spielen
damit die natürlichen Fischpopula- und sich zu erholen.
tionen von der Enns aus wieder in Der „Sagenweg“ entlang des Johns-
den Wildbach aufsteigen können. baches ist im Zusammenhang mit
Gleichzeitig wurde der Uferraum der Renaturierung des Johnsbaches
ausgeweitet, so wurde dem Johns- zu einem ökologischen Erlebnisweg
bach der nötige Rückstauraum bei „Der wilde John“ umgestaltet wor-
Hochwässern gegeben. In der Nähe den.
Der renaturierte Johnsbach bietet Groß und Klein in festgelegten Bereichen Erholung
und Erlebnis.
95
Hesshütte
99
Die Schutzhütten
Mödlinger Hütte
100
Haindlkarhütte
Die großen Probleme auf hochgele- Hütte geflogen. Die gesamte Logis-
genen Schutzhütten sind der Trans- tik dieser teuren Transportstunden
port und die Abfallentsorgung. wird von der Hütte und von einigen
Kann der Hüttenwirt der Mödlin- Helfern im Tal koordiniert – jede
ger Hütte noch mit dem Jeep über Flugminute kostet Geld. Der anfal-
Forststraßen die Hütte beliefern, so lende Müll wird schon auf der Hess-
muss man zur Haindlkarhütte alles hütte getrennt und in Johnsbach
per Seilbahn transportieren. Ganz entsorgt.
besonders schwierig ist es für Rein- Freiwillige Helfer sammeln auf den
hard Reichenfelser, die Hesshütte alpinen Wegen weggeworfenen
zu versorgen: pro Monat werden Abfall auf – es kommt nicht viel Tou-
fünf bis acht Tonnen Nahrungsmit- ristenmüll zusammen, sieht man
tel, Getränke, Heizmaterial, Treib- von den nasenputzenden Touristen
stoff, Gas mit dem Helikopter zur ab, welche die Papiertaschentü-
101
cher einfach im Gelände entsorgen. zum Glück nur mehr vereinzelt auf-
Doch die früher achtlos wegge- zusammeln. Das Motto, „Nimm dei-
worfenen Plastik- oder Weißblech- nen Abfall mit ins Tal“ wird großteils
Gebinde sowie Alu-Dosen waren befolgt.
Massvoller Komfort
Der Hüttengast auf den drei Johns- lampe und der muffigen Matrat-
bacher Schutzhütten erwartet zenlager mit den alten kratzigen
heute einen gewissen Standard an Decken ist vorbei. Duschen mit
Komfort. Die Zeiten der Petroleum- Warmwasser ist möglich, auf der
beutel gut und ausreichend verkös- Zutaten aus der Region aufgeru-
tigt hat.) fen. Dabei soll geholfen werden,
Im Sinne der Nationalpark-Partner- die wirtschaftliche Existenz von
schaft haben sich die Schutzhütten Bergbauern in der regionalen alpi-
zur Ausgabe von bodenständiger nen Kulturlandschaft zu erhalten.
frischer Hausmannskost verpflich- Es geht um die einfach zubereite-
tet. Die Hüttenwirtin Helga Traxler ten Genüsse, die dem Besucher die
wirft auf der Mödlinger Hütte ihr Hütte zu einem liebenswerten Aus-
ganzes langjähriges Können als flugsziel machen. So mancher ältere
Köchin in die kulinarische Küchen- Bergfreund und auch der Autor
waagschale. selbst steigen manchmal an einem
Der Alpenverein selbst hat zur ein- Sonntagmittag „auf an Kaffee und a
fachen, aber schmackhaften Küche Mehlspeis“ zur Haindlkarhütte auf
auf Schutzhütten mit der Kampa- und beobachten auf der Terrasse
gne „So schmecken die Berge“ mit die Kletterer in den Nordwänden.
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HESS 1880 : Hess, Heinrich: Gstatterboden im Gesäuse und seine Umgebung; in:
Oesterreichische Alpen-Zeitung 1880; S. 3–23
HESS 1884 : Hess, Heinrich: Special-Führer durch das Gesäuse, 1. Auflage; Wien 1884
HESS 1904 : Hess, Heinrich: Special-Führer durch das Gesäuse, 4. ergänzte Auflage;
Wien 1904
LIEB 2008: Lieb, Gerhard/Premm, Martha: Das Johnsbachtal – Werdegang und Dyna-
mik im Formenbild eines zweigeteilten Tales; in: Der Johnsbach. Schriften des
Nationalparks Gesäuse, Band 3; Weng 2008
REINMÜLLER/HOLLINGER: Reinmüller, Jürgen/Hollinger, Andreas: Xeis-Auslese. Aus-
wahlkletterführer Gesäuse, 2. Aufl. 2009
SARTORI 1811: Sartori, Franz: Neueste Reise durch Österreich ob und unter der Ens,
Salzburg, Berchtesgaden, Kärnthen und Steyermark ...; Wien 1811
STROBL 1871: Strobl, P. Gabriel: Wanderungen ins Gesäuß und auf die Johnsbacher Al-
pen; in: Der Tourist Nr. 13 und 14; 1871
STROBL 1871: Strobl, P. Gabriel: Eine Fahrt durch’s Gesäuse; in: Grazer Volksblatt, 21.
Nov. 1871
WALTER 1985: Walter, Hubert: Johnsbach von der Knappensiedlung zum Feriendorf;
Admont/Hall 1985
WEYMAYR 1873: Weymayr, Thassilo: Der Tourist in Admont; Wien 1873
WOLF/HASITSCHKA 2002: Wolf, Hubert/Hasitschka, Josef: Nationalpark Gesäuse; Graz 2002
Quellen:
Hasitschka, Josef: Almgeschichte im Nationalpark Gesäuse
Hasitschka, Josef: Waldgeschichte im Nationalpark Gesäuse
Hasitschka, Josef: Geschichte der Almen und Halten im Tal
alle Forschungsprojekte unter: www.nationalpark.co.at/nationalpark/de/forschung-
geschichte.php
Franzisceischer Steuerkataster 1824, Kopien der Urmappe
Pfarrchronik Johnsbach, 1. Bd., Handschrift, ca. 1870
Waldtomus 1760
Weitere Primärquellen sind in den betreffenden Publikationen angegeben.
114
Adressen
Tourismusverband Gesäuse
Hauptstraße 35
8911 Admont
Tel.: +43/(0)3613/211 60 10
info@gesaeuse.at
Österreichischer Alpenverein
Sektion Admont-Gesäuse
Vorsitzender: Ernst Kren
Schmiedgasse 69
8911 Admont
Tel.: +43/(0)3613/2672
alpenverein.admont@gmx.at
Österreichischer Alpenverein
Sektion Austria
Rotenturmstr. 14
1010 Wien
Tel.: +43/(0)1/513 10 03
austria@alpenverein-austria.at
www.alpenverein-austria.at
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Alpenvereinshütten
Hesshütte (1.699 m) Haindlkarhütte (1.121 m)
(N 47° 33,671‘, O 14° 39,132‘) (N 47°34,30‘, O 14°36,727‘)
ÖAV-Sektion Austria ÖAV-Sektion Austria
Schlafplätze: 45 Betten, 85 Lager Schlafplätze: 12 Betten, 40 Lager
Winterraum: 8 Betten, offen Bewirtschaftungszeit:
Bewirtschaftungszeit: Anfang Mai bis Mitte Oktober
Ende Mai bis Ende Oktober Telefon Hütte: +43/(0)3611/22 115
Telefon Hütte: +43/(0)664/430 80 60 www.haindlkarhuette.at
hesshuette@a1.net
www.hesshuette.at
Bergsteigerdörfer – www.bergsteigerdoerfer.at
Das Projekt „Bergsteigerdörfer“ ist eine Initiative des Österreichischen Alpenvereins.
Es handelt sich dabei um kleine Gemeinden, die nach einem strengen Kriterienka-
talog ausgewählt werden und für ein reichhaltiges Alpinangebot in unverbrauchter
Naturlandschaft stehen. „Bewegung aus eigener Kraft“ lautet das Motto der Bergstei-
gerdörfer. Damit sind Aktivitäten wie Wandern, Bergsteigen, Klettern, Schneeschuh-
wandern, Skitourengehen und Langlaufen gemeint. Die Initiative steht unter der
Schirmherrschaft der Alpenkonvention, und es ist Aufgabe der Bergsteigerdörfer,
nicht nur selbst nachhaltig zu wirtschaften, sondern auch eine starke Vorbildfunk-
tion für andere Gemeinden auszuüben.
Folgende Gemeinden bzw. Talschaften zählen zu den Bergsteigerdörfern: Das Große
Walsertal, Ginzling im Zillertal, Vent im Ötztal, St. Jodok, Schmirn- und Valsertal, Regi-
on Sellraintal, das Villgratental, das Tiroler Gailtal, die Gemeinde Lesachtal, Mauthen,
Mallnitz, Malta, Zell/Sele, Weißbach bei Lofer, Hüttschlag im Großarltal, Johnsbach
im Gesäuse, die Steirische Krakau, Steinbach am Attersee, Grünau im Almtal, Lunz
am See und Reichenau an der Rax.
Mit September 2015 gesellte sich das erste deutsche Bergsteigerdorf Ramsau bei
Berchtesgaden dazu.
Team:
Österreichischer Alpenverein
Liliana Dagostin, Barbara Reitler, Roland Kals
Olympiastraße 37
6020 Innsbruck
Tel.: +43/(0)512/59547-31
Fax: +43/(0)512/59547-40
barbara.reitler@alpenverein.at
www.bergsteigerdoerfer.at
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Bildnachweis
Skizzen und Kartenausschnitte aus den im Text angegebenen Publikationen
ARCHIV GESÄUSE-PIONIERE: S. 16, 50, 63, 66, 69, 70, 71, 72, 74, 75, 76, 101
ARCHIV HASITSCHKA: Titelbild, S. 12, 15, 16, 20, 22, 23, 24, 26, 28, 30, 31, 32, 33, 35,
36, 39, 40, 43, 44, 45, 46, 47, 49, 51, 53, 54, 55, 56, 59, 60, 61, 62, 68, 78, 86, 92, 96,
102, 103, 106, 108, 109, 111, 123
ARCHIV STEIERMÄRKISCHE LANDESFORSTE: S. 29, 37, 41
GASSNER, Franz: S. 58
HOI, Klaus: S. 80, 81
KLEINWÄCHTER Andreas: Foto Rückseite
KREN, Ernst: S. 10, 11, 83, 84, 85, 89, 90, 91, 94, 97, 98, 99, 100, 104, 105, Rückseite
WOLF, Ludwig: S. 27
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Impressum
Herausgeber: Österreichischer Alpenverein, Olympiastr. 37, 6020 Innsbruck
Redaktion: Hannes Schlosser und Christina Schwann
Grafik: SuessDesign.de
Layout: Christina Schwann
Druck: Sterndruck, Fügen