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Europäischer
Landwirtschaftsfonds für
die Entwicklung des
ländlichen Raums:
Hier investiert Europa in
die ländlichen Gebiete
Inhalt
PEFC zertifiziert
www.pefc.org
Die Initiative „Bergsteigerdörfer” ist ein Projekt des Österreichischen Alpenvereins und wird aus Mitteln
des österreichischen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft
(Ministerium für ein lebenswertes Österreich) und des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Ent-
wicklung des ländlichen Raums gefördert. 2. Auflage, Innsbruck 2016
4 5
Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine
einer gelebten Alpenkonvention
!
legte schon bei der Auswahl der nunmehr wandern, Langlaufen und Rodeln stehen auf
! ! !
Wien
National border
München
GERMANY 20 Gemeinden und Talschaften in Österreich dem Programm. Auch schlechtes Wetter ist
!
Perimeter Alpine Convention
Freiburg
!
! City
River
sowie Ramsau bei Berchtesgaden beson- kein Hindernis, sich draußen zu bewegen:
!
Kempten Salzburg
!
Lake Basel
Glaciated area (> 3000 m)
!
!
Zürich
!
Bregenz
!
Leoben
deres Augenmerk auf die Geschichte der von geführten geologischen oder ornitholo-
Gemeinden, auf ihre Entscheidungen in der gischen Wanderungen, bis hin zum Besuch
Innsbruck
S WI TZ E R LAN D Vaduz
!
AUST RIA !
Graz
Luzern !
Bern
Vergangenheit und ganz besonders auf ihre von Bergwerksstollen, Museen und alten
!
!
LIECHTENSTEIN
Thun
Klagenfurt Maribor
zukünftigen Entwicklungsziele, denn nicht Werkstätten gibt es eine Vielzahl von Mög-
!
Villach ! !
!
Lausanne
! Bolzano Jesenice
jedes Bergsteigerdorf aus den Anfangsjahren lichkeiten. Oft reicht aber auch schon ein
! !
Kranj
Genève !
des Alpintourismus ist bis heute ein solches warmes, trockenes Plätzchen am Ofen, eine
!
Ljubljana
Trento !
! Nova Gorica
Annecy ! Zagreb
SLOVENIA
geblieben. Viele Gemeinden haben sich ganz Tasse Tee und ein gutes Buch - zum Beispiel
! !
Lyon
!
Bérgamo Trieste
!
Torino
seen gegraben, gesprengt, Seilbahnen errich- Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine
FRANCE
ITALY !
Parma
tet, Hotelburgen gebaut... alles für den Gast. Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubsor-
!
Génova !
Bologna
Für die ortsansässige Bevölkerung resultiert te in Österreich aussuchen, in denen es noch
La Spézia
daraus die Abhängigkeit von einem sich im- einigermaßen „normal” zugeht. Gäste, die
mer schneller drehenden Erschließungs-Ka- einen Aktiv-Urlaub in der Natur erleben wol-
!
Firenze
pital-Kreisels, dessen Höhepunkt noch nicht len, die Eigenverantwortung und Umweltbe-
Nice !
!
MONACO
Marseille
erreicht scheint. wusstsein mitbringen, oder zumindest sehr
O
Scale: 1 : 3,300,000
!
Steinbach am Attersee
Kultur und Bergnatur am Alpenstrand
Geschichtliches
Bürger und Künstler, die in ihrer Villa am See mehr als 500 Touren, zu seinen Gästen zählte
die Sommer verbrachten. auch der bekannte Dachsteinforscher Fried-
Die artenreiche und kleinstrukturierte Na- rich Simony.
tur- und Kulturlandschaft nördlich des Höl- Ein entscheidender Impuls zur alpintouris-
lengebirges wurde 2012 zum Landschafts- tischen Erschließung des westlichen Höl-
schutzgebiet erklärt und als Naturpark lengebirges war die Gründung der Alpen-
ausgezeichnet. vereinssektion Vöcklabruck im Jahr 1907.
Durch die Auflösung der Hofjagd und die Lo-
Alpine Geschichte ckerung der Jagdsperren wurde der Weg für
Seit 1656 bis zum Ende der Habsburgermo- die klettertechnische Eroberung des Höllen-
narchie war das Höllengebirge kaiserliches gebirges frei.
Jagdgebiet und durfte nur von Forst- und Kräftige Impulse kamen in den 1920er Jah-
Jagdbediensteten betreten werden. Ausnah- ren auch mit der Errichtung des Hochlecken
men gab es für Bauern, die Weiderechte auf hauses (1925) und der Eröffnung der
den Almen besaßen, und es waren wohl auch Feuerkogelseilbahn (1927). Auch die Erschlie-
Viehhirten und Jäger, die schon sehr früh die ßung der Kletterrouten setzte erst ab diesem
Gipfel des Höllengebirges betraten. Aufzeich- Zeitpunkt ein. Im Gegensatz zu anderen
nungen über diese Besteigungen sind jedoch Gebirgsregionen waren die Türme und Wän-
nicht vorhanden. Bis 1914 musste man bei de den Pionieren der Region vorbehalten.
Historische Ansichtskarte von Steinbach am Attersee, ca. 1960 der Forstbehörde eine Betretungserlaub- Ab 1920 gelangen Gmundner und Vöckla-
nis für das zentrale Höllengebirge erwirken, brucker Bergsteigern zahlreiche Erstbege-
Die in der Jungsteinzeit eingewanderten Ende des 18. Jahrhunderts lockerten sich die was naturgemäß die frühe alpintouristische hungen an den steilen Nordabstürzen des
Illyrer fanden an den flachen Seeufern von Einreisebestimmungen in das damals wei- Erschließung des gesamten Höllengebirges Höllengebirges.
Weyregg, Unterach und Seewalchen gute testgehend unbekannte Salz kammergut. hinauszögerte. Einzelne Personen schafften In den letzten Jahren wurden traditionsreiche
Siedlungsbedingungen vor und errichteten Nun kamen Forscher, Künstler und Adelige, es wohl, eine Genehmigung zu erhalten. So Routen saniert und es entstanden neue,
hier ihre Pfahlbauten.Funde auf dem Kirchen- um die Region zu erkunden. Als zu Beginn auch der Holzknecht Toni Engel, der ab 1829 schwierige Sportkletterrouten bis in den IX.
hügel in Steinbach weisen auf eine Nutzung des 19. Jahrhunderts Bad Ischl seinen Ruf seine Dienste als Bergführer anbot. Er führte Schwierigkeitsgrad .
als Jagdgebiet hin. Die Illyrer wurden schließ- als kaiserlicher Kurort erlangte, wurde die
lich 400 v. Chr. von den keltischen Norikern Sommerfrische im Salzkammergut entdeckt Das Hochleckenhaus in den 1930er Jahren
vertrieben. und die Entwicklung des Sommertourismus
Verkehrsstrategisch bedeutend war Wei- eingeleitet. Auch in Steinbach wurde der
ßenbach in der Römerzeit. Die Römerstraße Fremdenverkehr immer wichtiger. Sein Be-
durch das Weißen bachtal ins Trauntal war ginn geht zurück auf den Ausflugstourismus
von enormer Wichtigkeit für den Transport der Ischler Kurgäste zum Attersee. Besonders
von Salz und Holz. Als wichtiger Holzlieferant durch die Aufenthalte des Kaisers in Bad Ischl
für die Saline in Ebensee besaß der Attergau erlangte das Salzkammergut große Bekannt-
bis zum Ende des 19. Jahrhundert einen ho- heit. Während in Bad Ischl vorwiegend der
hen Stellenwert. Adel residierte, waren es am Attersee reiche
Buchtipp:
Österreichischer Alpenverein (Hrsg.): Bergsteigerdorf Steinbach am Attersee, Alpingeschichte
kurz und bündig, Gudrun und Herta Wallentin, Innsbruck 2010
Bestelladresse: info.steinbach@attersee.at
12 13
Besonderheiten
Tauchen Sie ein in die vielältige Welt des Steinbacher Kirche mit Binderkrippe
Bieres – genussvoll vei einer feinen Jause Die wunderschön am Kirchhügel gelegene
mit passender Bierbegleitung oder inspie- Steinbacher Pfarrkirche wurde zu Ehren des
rend bei einer Bierverkostung der mehrfach Heiligen Andreas, dem Schutzpatron der Ge-
ausgezeichneten Spezialitäten in der ge- meinde, erbaut. Das genaue Baujahr ist leider
mütlichen Braustub'n. Im angschlossenen nicht bekannt, doch die Errichtung des Kirch-
Gschäft'l erhalten sie bierige Souvenirs und turmes wird um das Jahr 1410 angesetzt. Im
natürlich alle Biere auch zum Mitnehmen. Jahr 1858 erhielt der Kirchturm seinen mar-
Informationen zu Brauereiführungen unter kanten Zwiebelturm, im Inneren dominieren
www.bierschmiede.at aber immer noch gotische Elemente.
Ganzjährig zu besichtigen ist die „Steinba-
Gustav Mahler´s „Komponierhäuschen“ cher Binderkrippe“ in der ehemaligen Beicht-
Der Komponist und Direktor der Wiener Ho- kapelle der Kirche, die vom Steinbacher Bild-
foper Gustav Mahler verbrachte in Steinbach hauer Franz Binder geschnitzt wurde.
am Attersee vier ausgedehnte Sommerur-
laube, die er auch für Touren ins Höllengebir-
ge nutzte. 1893 ließ er im Garten des Gast-
hof Föttinger (Seefeld) ein kleines Häuschen
errichten, das ihm dazu diente, ungestört
an seiner 2. und 3. Symphonie zu arbeiten.
Das Häuschen steht seit geraumer Zeit unter
Denkmalschutz und wurde 1983 originalge-
treu renoviert. Eine neu adaptierte Ausstel-
Seit 2012 ist Steinbach Teil des Naturparks Attersee-Traunsee. lung im Komponierhäuschen ist ab Juli 2016
zu besichtigen.
In diesem idyllischen Häuschen, direkt am Attersee,
Naturpark Attersee-Traunsee Entdecken Sie diese faszinierende und facet- arbeitete Gustav Mahler an seiner
Unsere ausgezeichnete Kultur- und Natur- tenreiche Kulturlandschaft und erleben Sie 2. und 3. Symphonie.
landschaft mit blühenden Obstbäumen im den Naturpark mit allen Sinnen. Mit span-
Frühjahr, bunten Blumenwiesen im Frühsom- nenden Naturerlebnisführungen wie krimi-
mer und farbenfrohen Wäldern im Herbst ist nellen Kräuterwanderungen, Tauchgängen
über die Jahrhunderte durch den Menschen ins Waldmeer oder beim Wipfelstürmen in
geprägt worden. die luftigen Höhen heimischer Baumriesen.
Im Jahr 2012 wurde das 77 km² große Land- Ein unvergessliches Naturparkerlebnis ist ga-
schaftsschutzgebiet zwischen Attersee und rantiert!
Traunsee als Naturpark ausgewiesen. So soll
diese typische Kulturlandschaft der mon- Bierschmiede
tanen-alpinen Regionen Oberösterreich er- Die Handwerksbrauerei im Naturpark
halten und weiterentwickelt werden. Durch Attersee-Traunsee
verschiedenste Projekte und Aktionen wer- Echtes Brauhandwerk, erlebbar in eigenstän-
den die unterschiedlichen Kultur- und Natur- digen und charaktervollen Bieren. Spüren Sie Die Steinbacher Pfarr-
schätze des Naturparks vor den Vorhang ge- die tiefe Verbundenheti der Bierschmiede kirche mit der schönen
holt und deren Bewirtschafter in ihrer Arbeit mit ihrer Heimat, dem wunderschönen Salz- Streuobstwiese im
unterstützt. kammergut. Vordergrund
14 15
Tourentipps Sommer
markierten Brennerriesensteig 821, der ei- aber dafür ruhig und landschaftlich ebenso
nen Zustieg ins Plateau des Höllengebirge reizvoll.
ermöglicht. Wir gehen aber in südlicher Von der Waldsiedlung in Weißenbach am At-
Richtung nach Weißenbach weiter, gelangen tersee führt der Weg Nr. 8 in steilen Serpen-
nach kurzem Anstieg zu einer weiteren Ab- tinen Richtung Meistereben- und Fachber-
zweigung und schließlich zu einem Rastplatz. galm. An der Wegkreuzung links Richtung
Man steigt über eine kurze Metalltreppe hi- Fachbergalm halten und bei der nächsten
nunter, dann folgt eine kurze, mit Drahtseil Abzweigung entweder gleich wieder links,
gesicherte Passage. Vorbei an einer weiteren oberhalb der Alm vorbei oder für einen
Abzweigung erreicht man die Nikolokapelle. kurzen Abstecher zur Haleswiesalm und zum
Über Stufen absteigend gelangt man zum Haleswiessee. Anschließend wandern sie am
Hotel Post in Weißenbach und zur Schiffsan- besten wieder zurück zur Fachbergalm, da
legestelle. Die Rückkehr zum Ausgangspunkt der Weg vom Haleswiessee auf die Leonsber-
ist mit Schiff oder Bus möglich. Wer lieber zu galm ausschließlich über Forststraßen führt.
Fuß geht, kann etwa auf halber Strecke links Von der Fachbergalm ein kleines Stück auf
zum Forstamt absteigen und dort rechts auf der Forststraße bis zur Loizalm und von dort
den Kirchenweg einschwenken, der zum über einen Rücken zuerst steil bergauf durch
Ausgangspunkt zurückführt. den Wald und später über sanfte Almwie-
sen zu den Steinernen Mandln. Nach einem
Bramhosen (960 m) kurzen Abstieg zur Leonsbergalm über den
Leichte Wanderung, die von Steinbach nach NO-Rücken auf den Gipfel des Leonsberges,
Seefeld führt. der eine herrliche Aussicht bietet. Die Wan-
Anfangs geht es auf der Straße durch den derung führt zwar durch wenig schwieriges
Wanderungen Kienbachgraben in Richtung Gasthof Kien- Gelände, sollte aber auf Grund ihrer Länge
klause. Von hier auf dem Weg Nr. 1 hinauf nicht unterschätzt werden.
Direkt von Steinbach am Attersee gelangt man zu zahlreichen einfachen Wanderungen aber zum Bramhosenberg. Der Abstieg erfolgt
auch zu sehr anspruchsvollen Alpintouren in und über das Höllengebirge mit lohnenden über den Weg Nr. 10 nach Alexenau, wo man
Übergängen zu den Langbathseen und zum Traunsee. Sehr lohnend sind auch die Anstiege direkt zur Schiffanlegestelle gelangt. Von hier
in das nordöstliche Schafbergmassiv mit seinen versteckten Bergseen. mit Schiff oder Bus zurück nach Steinbach a.
Einen besonderen Reiz bieten die Flyschberge des Naturparks Attersee-Traunsee im Norden Attersee. Eine weitere Variante für den Rück-
des Höllengebirges, die gleichsam als „Aussichtsbalkone“ einen großzügigen Blick über den weg führt über den Weg Nr. 1 nach Blümigen
Attersee und seine Gebirgsumrahmung ermöglichen. und Seefeld, von wo man über den Pfarrer-
sattel (Weg Nr. 4) zurück nach Steinbach ge-
langt.
Nikoloweg weisschild „Nikoloweg nach Weißenbach“).
Leichte Wanderung von Steinbach nach Bei der nächsten Abzweigung links hinauf, Leonsberg/Zimnitz (1.745 m)
Weißenbach ohne wesentliche Höhen- kurz danach rechts auf den Ernst-Bitterlich- Zwischen Bad Ischl und Weißenbach a. Atter-
unterschiede. Der etwa 5 km lange Ni- Weg und wenige Schritte weiter rechts auf see befindet sich der Leonsberg, der im Salz-
koloweg ist als Waldlehrpfad und Geo- die Schotterstraße einschwenken. Man quert kammergut meist unter dem Namen Zimnitz
logieweg ausgestaltet. Er begleitet das einen kleinen Graben zu einer Wiese – dort bekannt ist. Im Winter ein beliebtes Skitou-
Ostufer des Attersees in halber Höhe un- zweigt der Nikoloweg rechts ab. In sanftem renziel, wird der Leonsberg im Sommer vor
ter den Abstürzen des Höllengebirges. Auf und Ab geht es den bewaldeten Hang allem von Bad Ischl aus häufiger begangen.
Der Weg beginnt im Ort Steinbach beim entlang, nach einer Dreiviertelstunde quert Die Wanderung von Weißenbach auf den
Dorfzentrum bzw. bei der Volksschule (Hin- man eine Forststraße und kurz danach den Gipfel der Zimnitz ist zwar ein wenig länger, Steinmänner markieren den Weg.
18 19
Bergtouren
Überschreitung des Höllengebirges Von dort geht es zum Vorderen Langbathsee, Radfahren
Die zweitägige Höllengebirgsüberschreitung und weiter über Lueg hinunter durch den
mit einer Übernachtung auf dem Hochle- Wald zum Wirtshaus Großalm. Einmal im Jahr haben die Radfahrer am au-
ckenhaus oder der Rieder Hütte ist eine be- tofreien Rad-Erlebnistag freie Fahrt rund um
sonders reizvolle Tour. Am ersten Tag geht Salzkammergut Weitwanderweg – den Attersee. Aber auch sonst hat die Regi-
es vom Parkplatz Taferlklause zum Hochle- berge&seen trail on für Rennradfahrer und Mountainbiker ei-
ckenhaus und weiter zum Gipfel des 1.691 m Der Salzkammergut Weitwanderweg mit ei- niges zu bieten.
hohen Hochleckenkogels. Von dort führt der ner Gesamtlänge von 320 km führt durch das Direkt von Steinbach gelangt man in weni-
Weg weiter hinunter zum Pfaffengraben, be- Bergsteigerdorf Steinbach am Attersee. gen Minuten zum Bramhosenberg, dessen
vor es wieder zum Grünalmkogel (1.822 m) Vom Traunsee über den Feuerkogel kom- umliegende Wälder von zahlreichen für Rad-
hinauf geht. Weiter über den Brunnkogel mend geht man bis zum Hochleckenhaus fahrer freigegebenen Forststraßen durchzo-
erreicht man die Rieder Hütte (1.765 m). Die (siehe auch Höllengebirgsüberquerung). gen werden. Die dem Schafberg vorgelager-
Gehzeit bis zur Rieder Hütte beträgt etwa 8,5 Danach steigt man nach Steinbach ab, wo es te Eisenaueralm ist für die Radler ebenso ein
Stunden. Wer es lieber etwas gemütlicher an- nach einer erholsamen Nacht zur nächsten beliebtes Ziel wie der Schwarzensee. Radfahren und Mountainbiken rund um den Attersee
gehen will, übernachtet zusätzlich auf dem Etappen vom Attersee zum Wolfgangsee
Hochleckenhaus. geht. Oder man erkundet Attersee und At- Radtouren rund um den Attersee anschließend rechts abzweigend gelangt
Bevor am zweiten Tag der Abstieg ansteht, tergau genauer auf einer 2- bzw. 3-Tagestour man zur Hubertushütte und von dort weiter
sollte unbedingt noch der kurze Abstecher mit einer zusätzlichen Schleife am Weitwan- Attersee Umrundung zum Almstall (814 m) und zur Weidensba-
auf den Großen Höllkogel (1.862 m) unter- derweg Attersee-Attergau. Die Strecke rund um den Attersee ist nicht cher Holzstube (705 m). Nun dem Weidens-
nommen werden, da von hier ein herllicher nur am autofreien Rad-Erlebnistag zu emp- bach folgend bis zur Klausstube (625 m). Hier
Ausblick auf das Tote Gebirge, den Dachstein Der Weitwanderweg verbindet die beiden fehlen. Auf der 50 Kilometer langen Strecke links abzweigen und dem Weyregger Bach
und die Gipfel des Höllengebirges genossen Bergsteigerdörfer Steinbach am Attersee radelt man meist direkt am See, allerdings bis zur Bundesstraße folgen. Von dort ent-
werden kann. Zurück folgt man dem Steig und Grünau im Almtal miteinander. So kann nur teilweise auf Radwegen. lang des Attersees auf der B152 zurück zum
zum Feuerkogel, von wo man weiter hinunter man von Bergsteigerdorf zu Bergsteierdorf Ausgangspunkt (30 km).
ins Langbathtal zum Wirtshaus Kreh absteigt. wandern. Höllengebirgs-Umrundung
Von Steinbach über die L544 zum Gasthaus Langbathsee
Kienklause und weiter vorbei am Gasthaus Wie bei der Krahbergrunde von Seefeld zur
Großalm nach Neukirchen. Von dort hinunter Hubertushütte. Beim Almstall rechts abzwei-
zum Traunsee und weiter nach Traunkirchen. gen und hinunter zur Straße (L544). Hier nach
Nun entlang des Traunsees nach Ebensee rechts und nach etwa 400 m links einbiegen.
Auf der Forststraße aufwärts, bei der ersten
und von dort der Traun entlang nach Mit- Kreuzung rechts halten bis man auf den Wan-
terweißenbach und über das Weißenbachtal derweg trifft. Hier links der Forststraße bis
zurück nach Steinbach (50 km). zu den Seen folgen. Nach Umrundung der
beiden Seen über den selben Weg zurück zur
Mountainbiketouren rund um den L544. Hier auf der Straße bis zum Gasthaus
Attersee Kienklause und über die Kientalstraße zurück
zum Ausgangspunkt (40,7 km).
Krahbergrunde
Vom Hotel Föttinger in Seefeld über die Kien- Schwarzensee
talstraße hinauf zum Gasthof Kienklause. Von der Raiffeisenbank in Steinbach über
Die Aufstiege zum Hochleckenhaus lassen sich hervorragend als Überschreitung kombinieren. Ausschnitt Nach 200 m auf der Bundesstraße links, dann die B152 nach Burgau. Gegenüber der Ein-
Österreich Karte, Originalmaßstab 1:50.000 (© BEV 2016, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV - Bundesamt wieder links über eine Forststraße zum Pra- fahrt zum Campingplatz Eitzinger in die
für Eich- und Vermessungswesen in Wien, N2016/18604). terstern (907 m). Hier zuerst links und gleich Forststraß
e einbiegen. Dem Verlauf der
22 23
Straße folgend bis zur Moosalmkreuzung Umrundung geht es über die selbe Strecke zweigen und der Forststraße bis zur Eisen- Dort die Seite wechseln und von dort ge-
(772 m). Hier links über die Schotterstraße zurück nach Steinbach (32,6 km). aueralm folgen. Von hier retour nach Stein- meinsam mit dem R2 über Plankau Ebensee
bis zum Schwarzensee. Dieser kleine See bach auf der selben Route (32,8 km). erreichen. Nun kommt der anspruchsvollere
liegt wunderschön inmitten eines Moorge- Eisenaueralm Teil. Im Ortszentrum Ebensee links abbiegen
bietes mit Fieberklee, Sonnentau und an- Wie bei der Schwarzenseerunde bis zur Schafbergrunde Richtung Langbathseen, vorbei an der Talsta-
deren botanischen Kostbarkeiten. Nach der Moosalmkreuzung, hier jedoch rechts ab- Von der Moosalmkreuzung zum Schwar- tion der Feuerkogel-Seilbahn. Nach weiteren
zensee. Bei der Bacherlalm rechts auf die 4 Km auf der Landstraße links auf eine Schot-
gekieste Forststraße und am See entlang bis terpiste abbiegen, die zu den Langbathseen
zum Seerestaurant "Lore". Hier rechts abzwei- (Hinterer See kann umrundet werden) führt.
gen, kurz dem Schwarzenbach entlang und Die erste wirkliche Bergwertung, der Anstieg
anschließend hinauf auf den Sattel. Von hier zur Lueg (830 m) steht an und von dort auf
führt eine schöne Downhillstrecke nach St. dem einzigen Trailabschnitt der Runde kurz
Wolfgang. Im Ort folgt man der Landesstra- sehr steinig hinab (ev. Schieben). Danach
ße in östlicher Richtung. An der Ortschaft Abfahrt zur Großalm-Straße - kurz Richtung
Schwarzenbach und am Bürglstein vorbei Neukirchen, bis die Beschilderung scharf
gelangt man nach Strobl. Von hier folgt man links ins Tal des Weidenbaches weist. Auf
dem Salzkammergutradweg nach St. Gilgen. gutem Schotter 300 Höhenmeter bis zum
Weiter entlang der B154 Richtung Mondsee. Sattel des Pratersterns auf 907 Metern, dem
Vorbei am Krottensee geht es leicht anstei- Höhepunkt der Tour. Hinab zur Hauptstraße.
gend über den Scharfling und hinunter zum Ab der Kienklause über die alte Landstra-
Mondsee. An der Kreuzung rechts in die ße durchs Kienbachtal bis Seefeld. Von dort
Forststraße einbiegen, die zur Eisenaueralm noch 1 km zurück zum Dorfzentrum nach
führt (die letzten 100 HM sind sehr steil). Von Steinbach.
der Eisenaueralm hinüber zur Moosalm und
zurück über Burgau nach Steinbach (66 km). Mehr Informationen, Streckenkarten und GPS-
Daten zu den jeweiligen Touren finden Sie unter
Rund um das Höllengebirge www.biken.at. Zur alljährlich stattfindenden
Vom Dorfzentrum Steinbach am Kirchenweg Mountainbike Trophy in Weyregg finden Sie In-
bis nach Forstamt und dort hinab auf die B152 formationen unter www.sc-weyregg.at .
bis Weißenbach. Nach dem Hotel Post links
ins Weißenbachtal zuerst auf der Bundes-
straße nach ca. 500 Metern auf den Radweg
R 15 entlang des Äußeren Weißenbaches,
flussaufwärts, ehe nach ca. 6 km wieder auf
die Straße gewechselt werden muss bis Mit-
terweißenbach. (Der weitere Ausbau des R15
bis Bad Ischl ist in Planung). In Mitterweißen-
bach ein kurzes Stück rechts flussaufwärts fa-
hren und dann auf einer bereits gut sichtbare
Brücke über die Traun (nicht den R2 Richtung
Ebensee entlang der Bundesstraße!) Auf Ne-
Die Krahbergrunde - eine von vielen Mountainbiketouren. Ausschnitt Österreich Karte, Originalmaßstab benstraßen und Schotterwegen (Beschilde-
1:50.000 (© BEV 2016, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV - Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen rung Trans-Salzkammergut) geht es immer
in Wien, N2016/18604). rechts von Fluss und Bahnlinie bis Lahnstein. Rast am Schwarzsee
24 25
Das Höllengebirge mit seinen schroffen Kalkabbrüchen - und besonders die Felstürme der
Adlerspitzen - zog bereits in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts Alpinisten und
Kletterer an. Heute bieten fünf gut abgesicherte Klettergebiete zahlreiche Routen mit al-
pinem Charakter in verschiedenen Schwierigkeitsgraden.
Aber nicht nur die Kletterrouten selbst, sondern auch der grandiose Ausblick auf den Attersee,
in dessen glasklarem Wasser sich der Kletterer nach einem antrengenden Tag in der Felswand
erfrischen kann, lassen die Touren im Höllengebirge zu einem einzigartigen Erlebnis werden.
Adlerspitz (1.241 m)
Der markante Adlerspitz ist in ca. einer Die Absicherung ist in den leichten Routen
Stunde vom Gasthaus Kienklause über den eher spärlich, ein Großteil der schwierigeren
markierten Weg Nr. 824 in Richtung Hoch- Anstiege wurde hingegen bestens saniert.
leckenhaus zu erreichen. Von der Niederen Einen der schönsten Anstiege bietet die See-
Rast bietet sich ein großartiger Blick auf die turm-Nordwestkante. In festem Fels führt die
markanten Felstürme. Hier zweigt auch der Tour über eine Verschneidung im VI. Schwie-
Steig ab, über den man in wenigen Minuten rigkeitsgrad auf den Seeturm.
zum Adlerspitz gelangt. Die Erstbegehung erfolgte im Herbst 1938
In diesem ältesten und traditionsreichsten durch Franz Scheckenberger und Hias Aig
Klettergebiet des Höllengebirges finden ner.
sich gut abgesicherte und lohnende Rou- Das Topo und eine detaillierte Beschreibung
ten ab dem II. Schwierigkeitsgrad. Trotzdem finden Sie auf den Seiten 28 und 29.
ist dieses Klettergebiet noch wenig besucht. Der Adlerspitz bietet sensationelle Touren bis zum VI. Schwierigkeitsgrad.
26 27
Adlerspitzen (1.241 m)
Die Adlerspitzen sind das älteste und be- V-Riss und V-Riss rechter Ausstieg III+
kannteste Klettergebiet im Höllengebirge. Seilt man über die Südschlucht ab, so sind es
Sie bieten an ihren vier Türmen Routen in nur noch wenige Meter bis zum markierten
allen Schwierigkeitsgraden. Viele dieser Einstieg des V-Risses. Der V-Riss bietet ei-
klassischen Routen wurden bereits saniert. nen der alten, klassischen Anstiege auf den
Bei den wenigen noch im Originalzustand Hauptgipfel der Adlerspitzen und ist eine be-
befindlichen Routen mit schlecht sitzenden sonders lohnende Tour.
Normalhaken ist Vorsicht geboten.
Über gut griffigen und festen Fels geht es in
Zustieg: der ersten Seillänge aufwärts. Hier bieten sich
Der Zustieg zum markanten Adlerspitz er- zwei Varianten: gerade hinauf und rechts zur
folgt vom Gasthaus Kienklause in Richtung eigentlichen ersten Seillänge geht es durch
Hochleckenhaus in etwa einer Stunde über schönen Fels. Weiter geht es an einem Riss
den Wanderweg Nr. 824. Zum Seeturm und in eine Nische am rechten unteren Ende der
zur Südwand gelangt man am besten von großen Platte. In der dritten Seillänge geht
der Niederen Rast über Steigspuren und es an einer Kante aufwärts auf einen Absatz.
Schotterriesen im Wald aufwärts. Von dort zweigt nach rechts die Route „V-Riss
rechter Ausstieg“ ab, die in einem Riss an der
Seeturm NW-Kante VI Platte aufwärts und um eine Kante herum
Die Erstbegehung der Seeturm NW-Kante und nach links zur Heizendorferscharte führt.
erfolgte im Herbst 1938 von Franz Schecken- Bleibt man auf der Route „V-Riss“ so klettert
berger und Hias Aigner. man in einer Verschneidung aufwärts und
Die Schotterriesen querend geht es über die gelangt über einem ansteigenden Band nach
Westwand-Rampe (I) zum Einstieg. Von dort rechts ebenfalls in die Heizendorferscharte.
durchzieht ein schräg nach rechts oben füh- Von dort bieten sich wiederum zwei Mög-
render Riss die glatte NW-Kante, an dem sich lichkeiten zum Anstieg auf den Gipfel.
der Routenverlauf orientiert. Die erste Seil-
länge führt über den Riss an der Kante ge- Abstieg:
rade aufwärts, dann geht es in einer schräg Der Abstieg erfolgt über die Abseilpiste der
nach rechts ziehenden Verschneidung, die Süd-Schlucht.
im oberen Teil stark nach außen drängt, zum
Standplatz der zweiten Seillänge. In dem Weitere Klettertouren finden sie im Kletter-
nach rechts geneigten, rasendurchsetzten führer Höllengebirge und im umfangreichen
Riss geht es weiter aufwärts, dann links hal- Höllengebirgsführer von Franz Hauzenber-
tend über den Grat zum Gipfel des Seeturms. ger.
Zur letzten Seillänge gibt es zum rechten
Ausstieg noch eine Ausstiegs-Variante, die
in der feinen Rissspur in sehr schöner aber
schwieriger (VIII-)Wandkletterei bis zur Kan- Quelle: Hauzenberger, F., 2005, Höllenge-
te aufwärts führt. birge – Wander-, Kletter- und Schiführer
30 31
chende Kondition voraussetzt, führt aus- le des Steiges, den Schokoladen-Überhang 30 Min. D
C
Kletter- oberer
gurt !
sichtsreich auf den Mahdlgupf (1.261 m). (D). Nun weiter über die Betonwand (B) und
sehr
D/E Zackengrat B
1,5 Std. schwierig
A
Aussichtsreiche Gratkletterei wechselt sich einen kurzen steilen Aufschwung (C) zum so- E festes
Schuhwerk
Expos.
B/C West
ab mit kurzen Steilstufen, die Schlüsselstelle genannten „Wald”. Hier hat man bereits zwei E/F extrem
schwierig A B
A
(D) sowie die Schlusswand (C/D) fordern die Drittel der Höhenmeter bewältigt, es verblei- F
Bei Wettersturz u. Gewitter - weg vom Eisen,
den Klettersteig schnell, gesichert verlassen!
A
F/G
Kraftreserven. Abschnittsweise lockeres Ge- ben aber immerhin noch 560 Klettermeter Grafik: Alpines Lehrbuch Sicher Klettersteiggehen - Alpinverlag
B/C
A unterer
Zackengrat
stein, hier ist besonders auf nachsteigende bis zum Ausstieg. Eine Rast ist hier deshalb B
Anfahrt: Von der Autobahnabfahrt
Kletterer zu achten. empfehlenswert. A
Kamelbuckel Mondsee bzw. Schörfling nach Weißen-
Ab dem „Wald” folgt ein langer Gratabschnitt B
bach am Südufer des Attersees. Im Ort
bei der Kreuzung nach Bad Ischl
Zustieg: Von Weißenbach gelangt man in ca. mit wenigen kurzen, steilen Klettersteigpas- Wald (guter Rastplatz)
B/C
abzweigen, nach ca. 500 m kommt ein
!
2/3 Wandhöhe sind B Parkplatz.
30 Minuten über den Nikoloweg in den Jaga- sagen (B/C, C) und atemberaubenden Tiefbli- geschafft, aber noch ca.
560 Klettermeter bis zum A
Wald
Wolferl-Graben zum Einsteig des 1.200 m cken auf das türkise Blau des Attersees. Über Ausstieg (leichter als unten) A Zustieg: Von Weißenbach geht man auf
dem Nikoloweg unter den Felsen
langen Klettersteiges auf 650 m Seehöhe. die steile Schlusswand (eine kurze Stelle C/D) C
B
entlang. Beim Jaga-Woferl-Graben
(Tafel C des Schutzwald-Lehrpfades)
gelangt man zum Ausstieg direkt beim Gip- A/B steigt man rechts steil zum Einstieg auf.
Vom Einsteig geht es über gestuftes Gelän- fel. Betonwand
B Abstieg: Vom Ausstieg neben dem
de (A/B) aufwärts, nach einer kurzen C-Stelle B W Gipfelkreuz steigt man unterhalb der
wieder unschwierig zu einer Schlucht (B/C) Der Abstieg erfolgt über den Schoberstein ei Mahdlschneid mehr oder weniger am
Schokoladen
Überhang D ße Grat zur Scharte vor dem Schoberstein
und weiter aufwärts zur mächtigen „Weißen zurück nach Weißenbach. W ab. (alternative Gipfelbesteigung des
B/C an Schobersteins möglich) . Dort weiter auf
Wand”. Unterhalb dieser imposanten Steil- Wer noch ausreichend Kraft hat, kann in einfache A/B d dem Wanderweg (kurz seilversichert)
Hühnerleiter hinunter in den Wald und entlang des
wand geht es im Mittelteil des Klettersteigs etwa einer Stunde (400 HM) über die Mahdl- B
gut markierten Weges nach Weißen-
B/C bach.
mit steiler und ausgesetzter Kletterei weiter. schneid zur Brennerin (1.602 m) aufsteigen. B
C
Diese Passage ist meist auch im Sommer Von dort geht es über den versicherten Bren- Nische
B
feucht und rutschig. Über eine einfache nerriesensteig (A/B) hinunter zum Forstamt. B/C
B
A
ACHTUNG: Der Klet-
B
tersteig ist vom 1. No- B/C
vember bis 30. März A/B
A Schlucht
gesperrt!
A/B
C
B
B/C
Lärche
A/B
Einstieg A
650 m Anseilplatz
Tafel C
Nikoloweg
Jaga-Woferl-Graben
Quelle: bergsteigen.com
32 33
Tourentipps Winter
Vom Hochleckenhaus entlang der Winter-
markierung in Richtung Rieder Hütte bis in
die Eisenau. Aus der Senke über die Westflan-
ke auf den Gipfel des Sulzkogels (1.661 m)
mit anschließender Abfahrt vom Gipfel in
nordöstlicher Richtung, bis die Südflanke des
Hochleckenkogels erreicht wird. Diese quert
man in Richtung Brunnkogel (1.708 m), der
schließlich über den langgezogenen SW-Grat
bestiegen wird. Entlang der Aufstiegsspur
zurück in die Scharte zwischen Brunnkogel
und Hochleckenkogel und von hier über den
steilen Osthang auf den Hochleckenkogel
(1.691m). Westlich über den Gratrücken in
eine flache Senke, aus der man auf den Gipfel Das Hochleckenhaus ist Ausgangspunkt für viele
des Aurachkarkogel (1.668 m) gelangt. Zu- Gipfeltouren am Höllengebirgsplateau.
rück zum Hochleckenhaus in einem langge-
zogenen Rechtsbogen oder über das obere
Aurachkar hinunter zur Taferlklause abfahren. gung des Salzkogels wieder zum Hochle-
Bei Konditionsproblemen kann man die Tour ckenhaus zurückkehrt. Die Dauer der gesam-
auch verkürzen, wenn man nach der Bestei- ten Rundtour beträgt 4 – 5 Stunden.
In der Umgebung des Hochleckenhauses sind lohnende Rundtouren über mehrere Plateau- Die Steilflanken im Norden und Südwesten des Höllengebirges bieten rassige Skiabfahrten,
berge möglich. die sehr gutes skifahrerisches Können erfordern.
Hochleckenhaus – Salzberg – Dachstein- in den westlichen Teil des Steinbacher Pfaf- Hochleckenhaus – Aurachkar – Aurachur- steile Rinne, die nur bei sicheren Verhältnis-
blick – Gaisalm – Hochleckenhaus fengrabens, folgt der Anstieg zu den Hütten sprung – Taferlklause sen befahren werden sollte. Nach der Rinne
Eine besonders schöne und lohnende Gipfel- der Gaisalm. In großem Bogen führt die Ski- Die gebräuchlichste Abfahrt vom Hochle- fährt man links zum Sommerweg und weiter
rundtour. Die Skitour führt zum Teil über kup- tour zurück zum Hochleckenhaus. Dauer der ckenhaus führt durch das Aurachkar zum bis zum Aurachursprung. Ein Stück der Forst-
piges Gelände mit schönen Abfahrten. Rundtour ca. 3 – 4 h. Aurachursprung und weiter zur Taferlklause straße folgend und schließlich über die Schi-
Zuerst entlang der Wintermarkierung Rich- an der Großalmstraße. Trotz ihrer Beliebtheit piste zur Taferlklause.
tung Rieder Hütte und weiter in den Steinba- Hochleckenhaus - Sulzkogel – Brunnkogel sollte die Abfahrt wegen ihrer Steilheit und
cher Pfaffengraben. Über den Südost-Rücken – Hochleckenkogel – Aurachkarkogel – fallweisen Lawinengefahr nicht unterschätzt Hochleckenhaus – Steinbacher Pfaffengra-
auf den Salzberg (1.607 m). Vom Gipfel Ab- Hochleckenhaus werden. Die Route führt vom Schutzhaus in ben – Jagdhaus-Aufzug – Weißenbachtal
fahrt in westlicher Richtung, vorbei an der Lohnende Rundtour im westlichen Höl- südöstlicher Richtung zum “Goldenen Gat- Für Freunde des Exklusiven ist die Abfahrt
Bergrettungshütte auf den Almboden der lengebirge, bei der die markanten Gipfel terl”. Man fährt unter der Materialseilbahn nach Süden durch den Steinbacher Pfaffen-
Brennerin, von wo man nach kurzem Anstieg am südlichen und nördlichen Plateaurand durch und erreicht das Aurachkar. Über ei- graben zum Jagdhaus-Aufzug im Weißen-
schließlich den Gipfel des Dachsteinblicks bestiegen werden. Die Tour führt über nen steilen Hang geht es hinunter zum mar- bachtal sehr reizvoll.
(1.559 m) erreicht. Zurück auf den Almboden kuppiges Gelände mit steilen und flachen kanten Jausenstein, der links oder rechts um- Vom Hochleckenhaus in südlicher Richtung
und nach einer schönen Abfahrt hinunter Hängen und reizvollen Aussichtsbergen. fahren wird. Nun gelangt man in die äußerst gegen die Eisenau. Weiter durch viele kleine
34 35
Mulden bis zum Steinbacher Pfaffengraben. ßend unterhalb der Felsen über die freien Skitouren
Etwas ansteigend wird der Sattel erreicht. Hänge talwärts. In südlicher Richtung in den
Nun über die steilen Hänge rechts haltend Hochwald bis zur Fürstenbergstube. Auch klassische Skitouren sind im Gebiet rund um das Bergsteigerdorf Steinbach möglich.
zur Felsecke des Erbsenkogels und anschlie- Hervorgehoben werden muss der rassige Tourenberg Leonsberg sowie die Längsüberschrei-
tung des Höllengebirges.
Die Höllengebirgs- Überschreitung des erfordert alpine Erfahrung. Ausschnitt Österreich Karte, Originalmaß-
stab 1:50.000 (© BEV 2016, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV - Bundesamt für Eich- und Vermessungs Wunderbare Tourenbedingungen
wesen in Wien, N2016/18604). am Leonsberg
36 37
SChneeschuhwandern
Alternativen Anreise
für weniger gutes Wetter
Sport- und Kletterhalle Kletterhalle Vöcklabruck Anreise mit Bahn und Bus Anreise mit dem PKW
Steinbacher Sportverein Geöffnet täglich von 9:00 bis 22:00 Uhr Osten: Mit der Bahn von Wien bis Vöckla- Osten, Norden: Von Wien/Linz auf der A1 bis
Seefeld 56 Ca. 150 Routen (3 bis 10-) bruck, von dort mit dem Bus 561 bis Kammer zur Autobahnabfahrt Schörfling und weiter
4853 Steinbach am Attersee Robert Kunz Straße 2a und dann mit Bus 562 nach Steinbach; oder auf der B 152 bis Steinbach am Attersee.
4840 Vöcklabruck ab Vöcklabruck mit der Bahn nach Kammer
Online Hallenreservierung unter: Tel.: +43/(0)7672/77 600 und von dort mit dem Bus 562 nach Stein- Westen: Von Bregenz/Innsbruck (A 12, A93,
www.steinbacher-sportverein.at/ Fax.: +43/(0)7672/77 600-77 bach. A8) und Salzburg auf der A 1 bis zur Auto-
office@deltasportpark.at bahnausfahrt Mondsee, weiter auf der B 151
Ohne Reservierung kein Zugang möglich - www.deltasportpark.at Westen: Von Bregenz/Innsbruck nach Salz- bis kurz vor Unterach, wo die B 152 nach
Eingang Sporthalle neben Zugang Bier- burg und von dort mit dem Schnellzug bis Steinbach am Attersee abzweigt.
schmiede ! Vöcklabruck, anschließend mit dem Bus 561
nach Steinbach; oder ab Vöcklabruck mit der Süden: Von Klagenfurt auf der A 10 nach Salz-
Wichtig für Reservierung: Bahn nach Kammer und von dort mit dem burg, weiter auf der A 1 bis zu Abfahrt Mond-
Platz 1: Tennis - Klettern Bus 562 nach Steinbach. see; weiter s.o.
Platz 2: Funcourt Von Graz auf der A 9 bis zum Knoten Voral-
Süden: Von Graz mit der Bahn bis Linz und penkreuz, weiter auf der A 1 bis zur Auto-
weiter nach Vöcklabruck; weiter wie oben. bahnausfahrt Schörfling; weiter s.o.
Wanderkarten
Pension Hanslmann Pension Reichl Österreich Karte (ÖK) Freytag & Berndt
Gina Brandlmayr Steinbach 3, 4853 Steinbach am Attersee ÖK50-BMN Nr. 65,66 Wanderkarte Nr. 282
Unterroith 1, 4853 Steinbach am Attersee Tel.: +43/(0)7663/500 Maßstab 1:50.000 Maßstab 1:50.000
Tel.: +43/(0)664/213 83 58 od. gertraud.reichl@aon.at
+43/(0)7663/302 www.oberoesterreich.at/gertraud-reichl ÖK50-UTM Nr. 3205, 3206, 3211 Naturpark-Broschüre
Fax: +43/(0)810/9554 486 442 Maßstab 1:50.000 inkl. Wanderkarte
info@hanslmann.at Camping Grabner Maßstab 1:25.000
www.hanslmann.at Seefeld 47, 4853 Steinbach am Attersee ÖK25V-UTM Nr. 3205 West/Ost, 3206 West/ Erhältlich im Naturpark- und
Tel.: +43/(0)7663/89 40 Ost, 3211 West/Ost Tourismusbüro
Angermann – Familie Spalt od. +43/(0)676/317 14 68 Maßstab 1:25.000
Kaisigen 6b, 4853 Steinbach am Attersee Fax: +43/(0)7663/89 40-13
Tel.: +43/(0)7663/8161 office@camping-grabner.at Wander-, Rad- und Freizeitkarte
franz.spalt@aon.at www.camping-grabner.at Steinbach am Attersee
www.bauernhof.at/angermann Maßstab 1:25.000
Erhältlich im Tourismusbüro
44 45
Wichtige Adressen
Gemeindeamt Steinbach am Attersee Österreichischer Bergrettunsdienst 4840 Vöcklabruck Bergführer Mag. Gerald Daxner
Steinbach 5 Ortsstelle Steinbach/Weyregg Tel.: +43/(0)664/213 76 18 staatl. geprüfter Berg-,
4853 Steinbach am Attersee Ortsstellenleiter: Stephan Santer alois.feichtinger@alpenverein-kammer.at Ski- u. Canyoningführer
Tel.: +43(0)7663/255-0 Oberfeichten 7 Unterroith 6
Fax: +43(0)7663/255-21 4853 Steinbach am Attersee Österreichischer Alpenverein 4853 Steinbach am Attersee
gemeinde@steinbach-attersee.ooe.gv.at santi.stephan@aon.at Sektion Vöcklabruck Tel.: +43(0)/676/878 125 30
www.steinbach-attersee.at Tel.: +43(0)664/530 58 10 Ortsgruppe St. Georgen gerald.daxner@gmx.at
Obmann: Wilhelm Thallinger
Tourismusverband Attersee– Österreichischer Alpenverein J.-Beerstraße 26 Alpinschule 4 Elemente
Salzkammergut Sektion Vöcklabruck 4880 St. Georgen Staatl. geprüf. Berg- und Skiführer
Informationsbüro Steinbach Vorsitzender: Dipl. Ing. Peter Hochleitner Tel.: +43/(0)7667/83 77 Stefan Zoister
4853 Steinbach am Attersee 5 Dr. Anton-Bruckner-Straße 33 Dorfstraße 1
Tel.: +43(0)7663/401, Fax DW: -24 4840 Vöcklabruck Naturfreunde Vöcklabruck 4865 Nußdorf am Attersee
info.steinbach@attersee.at Tel.: +43/(0)7672/23 015 Vorsitzender: Dr. Franz Sterrer Tel.: +43/(0)680/313 94 06
www.attersee.at voecklabruck@sektion.alpenverein.at Ferdinand Öttlstr. 19 office@alpinschule4elemente.info
www.alpenverein.at/voecklabruck 4840 Vöcklabruck www.alpinschule4elemente.info
Naturpark Attersee–Traunsee Tel.: +43/(0)7672/257 15
Steinbach 5 Österreichischer Alpenverein naturfreunde.voecklabruck@gmail.com
4853 Steinbach am Attersee Sektion Vöcklabruck www.voecklabruck.naturfreunde.at
Tel.: +43(0)7663/201 35 Ortsgruppe Kammer
naturpark@attersee-traunsee.at Obmann: Ing. Alois Feichtinger
www.naturpark-attersee-traunsee.at Dürnauerstr. 43
46 47
Herausgeber: Österreichischer Alpenverein, Olympiastr. 37, 6020 Innsbruck 1. Vor jeder Tour muss die Bergerfahrung und körperliche Eignung aller Teilnehmer – Erwachsener und
Texte: Regina Stampfl, Roland Kals (arp Salzburg), Manfred Grabner (TVB Steinbach am Attersee), Astrid Kinder – geprüft werden. Bergsteigen verlangt oft Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Walter, Stephanie Schwarzenlander (TVB Attersee–Salzkammergut), Sabine Pumberger (Naturpark 2. Jede Bergtour soll an Hand von Tourenbeschreibungen und Wanderkarten genau geplant werden. Aus-
Attersee-Traunsee), Peter Haßlacher, Christina Schwann (ÖAV); Topo: Regina Stampfl künfte Alpiner Vereine und Ortskundiger, wie Bergführer und Hüttenwirte, können dabei entscheidend
Grafik: SuessDesign.de helfen.
Layout und Redaktion: Christina Schwann, ÖAV 3. Entsprechende Ausrüstung und Bekleidung sind für das Bergsteigen notwendig. Im Winter muss man
Druck: Sterndruck GmbH, Fügen im Zillertal die Notfallausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde), beim Klettern oder für den Klettersteig die adäquate Sich-
erungsausrüstung inkl. Helm mitführen. Beim Bergwandern braucht man vor allem feste, hohe Schuhe
mit griffiger Sohle. Da das Wetter in den Bergen oft sehr rasch umschlägt, sind Regen- und Kälteschutz
Bildnachweis: ebenfalls sehr wichtig.
Titelbild: Blick vom Attersee auf Steinbach, Johann Resch 4. Aus Gründen der Sicherheit sollten vor dem Aufbruch Weg und Ziel der Tour sowie der voraussichtliche
Bild Rückseite: Steilabfahrt im Höllengebirge, Johann Resch Zeitpunkt der Rückkehr dem Hüttenwirt bzw. Hotelier oder Freunden bekannt gegeben werden.
Archiv Familie Wallentin: S. 10, 11 5. Das Tempo muss den schwächsten Mitgliedern der Gruppe angepasst werden. Speziell zu Beginn der
Föttinger, Julia: S. 13 (o.) Tour ist auf besonders langsames Gehen zu achten. Unbedingt andere Teilnehmer beobachten, damit
Gemeinde Steinbach am Attersee: S. 7 Erschöpfung rechtzeitig erkannt werden kann.
Jentzsch-Rabl, Axel: S. 30 6. Markierte Wege nicht verlassen. Um Stürze zu vermeiden, ist auch im leichten Gelände größte Auf-
Kals, Roland: S. 33, 34 merksamkeit notwendig. Vorsicht beim Begehen von steilen Grashängen, vor allem bei Nässe. Besonders
Loy, Sepp: S. 19 gefährlich ist das Überqueren von steilen Schneefeldern bzw. Gletschern.
Oberschmid Günter: S. 14 (o.) 7. Das Abtreten von Steinen ist unbedingt zu vermeiden, weil dadurch andere Bergwanderer verletzt wer-
Pumberger, Sabine: S. 12 den könnten. Steinschlaggefährdete Stellen sollen einzeln möglichst rasch und ohne anzuhalten passiert
Resch, Johann: S. 6, 8–9,14 (u.), 17, 18, 21, 23, 25, 26, 27, 32, 35, 36, 37, 38, 41 werden.
Salzkammergut Tourismus GmbH (www.salzkammergut.at): S. 40 8. Hunde im Almgebiet - ein heikles Thema! Unter bestimmten Umständen (z.B. Kühe mit Jungtieren)
Schwann, Christina: S. 13 (u.), 16, 24, 42–43, 44–45 kann es vorkommen, dass Rinder insbesondere auf angeleinte Hunde aggressiv reagieren. Fingerspitzen-
Wallentin, Gudrun: S. 15 gefühl, Vorsicht und Ruhe sind gefragt, allfällige Warnhinweise bitte unbedingt beachten!
9. Wenn das Wetter umschlägt, Nebel einfällt, der Weg zu schwierig wird oder in schlechtem Zustand ist,
Literaturangaben: sollte man umkehren. Das ist keine Schande, sondern ein Zeichen der Vernunft.
Alpenverein Weitwanderer, Voralpenweg 04, „Vom Wienerwald in das Berchtesgadener Land und zum 10. Tritt ein Unfall ein, Ruhe bewahren. In manchen Fällen wird man sich selbst helfen können. Wenn
Bodensee“, Eigenverlag der Sektion (2015), 153 Seiten, erhältlich bei Freytag & Berndt, office@freytag- nicht, soll durch Handy, Rufen, Lichtzeichen oder Winken mit großen Kleidungsstücken versucht werden,
berndt.at. Hilfe herbeizuholen. Ein Verletzter sollte möglichst nicht alleine gelassen werden.
DAV, OeAV & AVS – Hrsg. (2005): Die Alpenvereinshütten (Band I: Ostalpen), 9. Auflage. Bergverlag Ro- 11. Die Berge sind für alle da. An ihrer Erhaltung und Sauberkeit mitzuhelfen, ist Pflicht jedes Bergsteigers.
ther; München, 555 S., Karten u. Übersichtsskizzen. Man soll seine Abfälle ins Tal mitnehmen, die Tier- und Pflanzenwelt soll geschont werden.
Greifeneder Sabine, Walter Perathoner: Kletterführer Höllengebirge. Vöcklabruck: 2003. 25 Seiten, Druck:
Hammer GmbH&CoKG – Haus der Werbung Ried Quelle: UIAA/VAVÖ
Hauzenberger, Franz: Wander-, Kletter- und Schiführer Höllengebirge . Linz: Oberösterreichischer Lan- Ergänzungen:ÖAV
desverlag, 1980. 182 S.. - ISBN 3-85214-275-X.
Hauleitner, Franz: Salzkammergut – die schönsten Tal- und Höhenwanderungen. Bergverlag Rother,
München, 1995.
Boulderführer Attersee, erhältlich bei: www.saltedblocks.at.tt
www.bergsteigerdoer fer.org