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Europäischer Landwirtschaftsfonds
Europäischer Landwirtschaftsfonds
für die Entwicklung
für die
des
Entwicklung
ländlichen des ländlichen
Raums: Hier investiert
Raums: Europa
Hier investiert
in Europa in
die ländlichen Gebiete.
die ländlichen Gebiete.
Inhalt
Schlechtwetteralternativen 41
Erreichbarkeit und Mobilität vor Ort 42
Partnerbetriebe43
Wanderkarten 44
Wichtige Adressen 45
Impressum, Bildnachweis, Literatur 46
PEFC zertifiziert Hinweis: Die topographischen Bezeichnungen und die Hausnamen sind in der jeweils
am häufigsten verwendeten Schreibweise wiedergegeben.
Dieses Papier stammt aus
nachhaltig bewirtschafteten
Wäldern und kontrollierten
Quellen.
www.pefc.org
Die Initiative "Bergsteigerdörfer" ist ein Projekt des Oesterreichischen Alpenvereins und wird aus Mitteln
des österreichischen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft
(Lebensministerium) und des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums
gefördert. Innsbruck, 2013
Bergsteigerdörfer und Alpenkonvention 4 5 Bergsteigerdörfer und Alpenkonvention
Bergsteigerdörfer –
Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention
Zell – Sele
Herz der Karawanken – Srce Karavank
Ge m e i n d e
Ortschaften: Zell – Oberwinkel / Sele – Zvrhnji Kot; Zell – Mitterwinkel / Sele – Srednji Kot;
Zell – Pfarre / Sele – Cerkev; Zell-Koschuta / Sele – Košuta; Zell – Freibach / Sele – Borovnica;
Zell – Schaida / Sele – Šajda; Zell – Homölisch / Sele – Homeliše
Seehöhe des Hauptortes: 950 m
Einwohnerzahl der Gemeinde: 620 Personen
Ge b i r g s g r u ppe
Karawanken
W i c h t i g e G i pfel
Ferlacher Horn – Grlovec (1.840 m)
Loibler Baba – Korošica/Košutica (1.968 m)
Koschutnikturm – Košutnikov turn (2.136 m)
Hochturm – Veliki vrh (2.066 m)
Hajnžturm – Kladivo (2.093 m)
Dicke Koschuta – Tolsta Košuta (2.059 m)
Breitwand – Vzhodnji vrh Macesje (2.124 m)
Freiberg – Setiče (1.923 m)
Hochobir – Obir (2.139 m)
Alp i n e S t ü t z p u n k t e
Koschutahaus (1.280 m)
Lage (N 46° 27,100' O 14° 23,217')
Die Gemeinde Zell – Sele liegt eingebettet zwischen der Naturfreunde
Haupt- und Nordkette der Karawanken. Im Hauptort Zell –
Pfarre, 950 m, im Zeller Hochtal, befindet sich das Gemein- Slowenische Stützpunkte erreichbar vom Koschuta-Kamm:
deamt, die Volksschule, der Kindergarten sowie die alte und
neue Pfarrkirche, die mit dem Gottesacker eine interessante Dom na Kofcah (1.488 m)
Symbiose bilden. Die meisten der bäuerlichen Anwesen der (N 46° 25,067', O 14° 19,383')
Gemeinde liegen aber weit verstreut auf malerischen Rodungsflächen in einer Höhe von Planinski dom pod Šijo (1.528 m)
850 m bis 1.140 m Seehöhe und sind großteils über zwar schmale, aber gepflegte, meist (N 46° 25,467', O 14° 20,117')
asphaltierte Zufahrtsstraßen erreichbar. Die Gemeinde ist durch die Landesstraße L103 mit Planina Korošica (1.538 m)
den Hauptverkehrswegen Kärntens verbunden. (N 46° 26,050', O 14° 17,483')
Planina Dolga njiva (1.688 m)
(N 46° 31,050', O 14° 54,233')
Zell – Sele 10 11 Zell – Sele
Geschichtliches
Gemeindegesetz der Begriff ner Bevölkerung für den Ver- Alpine Kurzgeschichte 1907 wurde ein Meilenstein
„Ortsgemeinde“ eingeführt bleib bei Österreich stimmte. in der alpinen Erschließungs-
wurde – als eine Art Gemein- Im Jahre 1920 gelangte die Die Karawanken waren noch geschichte der Koschuta ge-
de dargestellt. Die gemein- „Zone A“ wieder unter öster- in der zweiten Hälfte des 19. setzt: Zwei Grazer Bergstei-
samen Interessen der Zeller reichische Verwaltung. Jahrhunderts ein sehr selten, gern gelang die Ersteigung
Bevölkerung waren groß und Die Zeit des Zweiten Welt- hauptsächlich von Jägern, des Koschutnikturmes über
diese wurden auch gelebt, krieges war für die Bevölke- Prospektoren, Köhlern und die unmittelbare Nordkan-
was man an den gemein- rung von Zell – Sele geprägt wohl auch Schmugglern be- te. Damit begann ein neu-
schaftlichen Sägen, Mühlen von großen Entbehrungen suchtes Bergland. Erst mit der er Erschließungsschub, der
oder auch Almservituten gut und schmerzvollem Leid. Erschließung durch die alpi- nach einer Unterbrechung
sehen konnte. Im Jahre 1850 Zell – Sele war eines der Zen- nen Vereine, nahm der Touris- im Zweiten Weltkrieg in den
wurde Ogris Thomas auf sehr tren des organisierten Wider- mus auch hier einen merkba- Dreißigerjahren mit der er-
unkonventionelle Art und standes gegen das NS-Re- ren Aufschwung. Mit dieser folgreichen Tätigkeit der Seil-
Weise zum ersten Bürger- gime und musste dafür einen Entwicklung entstand der schaft Pretterebner/Wruss
Zell – Sele um 1950 meister gewählt. Einige der hohen Blutzoll zahlen. Wunsch, sich auf Bergfahrten ihren Gipfel fand. Ludwig
größeren Bauern trafen sich Nach Kriegsende kamen ver- einem ortskundigen Führer Jahne hatte im Jahre 1924
zur „Wahl“ und haben dann mehrt Touristen und Berg- anzuschließen. 1897 gelang den ersten Karawankenfüh-
Im 11. Jahrhundert dürfte einen von ihnen zum Bürger- steiger nach Zell, um die den einheimischen Förster rer geschrieben und das Ko-
Zell – Mitterwinkel als ers- meister ausgewählt. Mit der Schönheiten der beeindru- F. Haller und Ozbič sen. mit schutahaus war 1930 berg-
ter Gemeindeteil besiedelt Wahl von Johann Kelich zum ckenden Gebirgswelt und den „Zugereisten“ L. Jahne steigerisches Zentrum des
worden sein. Die erste Kirche Bürgermeister im Jahre 1895 der einzigartigen Kulturland- und Morokutti die Ersteigung Gebietes geworden. Mit der
wurde wahrscheinlich um wurde auch die slowenische schaft zu erleben. Zahlreiche des Koschutnikturmes von Errichtung und Erneuer-ung
1200 errichtet. Im Jahre 1280 Sprache als Gemeindeamts- Zeitschriften berichteten von Norden. Der verdingte Füh- mehrerer versicherter Kletter-
wird Zell erstmals urkundlich sprache eingeführt. der faszinierenden Bergwelt rer M. Božič resignierte bei steige ist die Koschuta heute
erwähnt. Im 13. und 14. Jahr- Nachdem Kärnten durch die und der gastfreundlichen der Steilheit der Felsen und für alle Bergbegeisterten ein
hundert setzte eine gezielte Kärntner Landesverfassung Bevölkerung. Das Koschuta- musste unten bleiben. Der überaus lohnendes Ziel.
Besiedelungs- und Rodungs- von 1918 den Beitritt zur massiv und vor allem der erste autorisierte Führer in
phase ein. Im Jahre 1524 ver- Republik Deutschösterreich Koschutnikturm wurden zu Zell war der 1887 namentlich
meldete das älteste erhaltene erklärt hatte, drangen am einem Anziehungspunkt für genannte Förster Nikolaus
„Hollenburger Urbar“ in Zell 5. November 1918 Truppen zahlreiche Bergsteiger. Maurer sen.
bereits 43 Höfe. 1630 werden des Königreiches der Ser-
die Bewirtschafter zweier ben, Kroaten und Slowenen
Höfe im Sonnegger Bereich (SHS-Staat) in Kärnten ein. Im
(Meležnik und Kališnik) als Jahre 1920 fand eine Volks-
erste freie Bauern erwähnt. abstimmung im Grenzgebiet
1787 wird Zell zur eigenstän- Südkärntens (zur so genann- Buchtipp:
digen Pfarre erhoben. ten „Zone A“ zählte auch die ZELL – SELE / Herz der Karawanken – Srce Karavank / Hans M. Tuschar. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt.
Zell hat sich schon lange – Gemeinde Zell) statt, wobei ISBN 3 85366 731 7; erhältlich in allen Buchhandlungen.
bevor im Jahre 1848 mittels die Mehrheit der Südkärnt-
Zell – Sele 12 13 Zell – Sele
Besonderheiten
Der Slowenische D er Weg d er Al p en kon - wohl das Koschutahaus, wie P flanzen, Tiere und
Gelologische Pfad, vent i on , R u n d u m d i e auch das Haus auf der Kofce- G esteine
Slovenska geološka pot Kos c h u t a Alm. Es wird empfohlen, den Die Gemeinde Zell – Sele ist
Entlang der Südseite, also auf Österreich und Slowenien Weg gegen den Uhrzeiger- durch den Wald geprägt, der
der slowenischen Seite der sind Mitgliedstaaten der Al- sinn zu begehen, da man Generationen hindurch gero-
Koschuta, zieht sich ein Ab- penkonvention. Diese Rah- dabei den Klettersteig auf det oder in Fichtenwälder um-
schnitt des bis in den Karst menbedingung war die Vor- den Hochturm im Anstieg gewandelt wurde. Trotzdem
führenden geologischen aussetzung zur Schaffung und das sandige Gelände der haben über weite Flächen
Schaupfades, der in Jezersko dieses grenzüberschreiten- Mela im Abstieg gehen kann. immer noch bunte Mischwäl-
beginnt und in Tržič endet. In den Projektes. Für die vollständige Umrun- der überdauert. Zwischen 750
diesen Pfad kann man über Die Eckpunkte des Weges dung muss man mindestens und 1.000 m liegt eine untere
den Anstieg durch den geo- sind der Loiblpass im Westen zwei Tage veranschlagen. Rotbuchen-Tannenstufe, die
logisch hoch interessanten und der Potoksattel im Osten, in günstiger Terrassenlage
Felsenkessel der „Mela“ auch als Ausgangs- und Übernach- Literatur zu all diesen Touren stark gerodet und darüber
von Zell – Sele aus einsteigen. tungspunkte eignen sich so- finden Sie auf Seite 46. eine Rotbuchen-Tannenstufe, Feuerlilie Krainerlilie
welche häufig zu Fichtenwäl-
dern umgewandelt wurde. tische Flora Mitteleuropas. Die Jedem Wanderer fallen die
Über 1.200 m treten immer in die Karawanken durch die steilen, mit Wald bedeckten
noch Buchen auf, zumeist Quertäler (Loibl-, Vellach- und Bergflanken und das sanfte,
aber Fichten und bis an die Mießtal) verbreiteten pon- von West nach Ost abfallende,
obere Waldgrenze zuneh- tischen und illyrischen Pflan- Hochtal von Zel – Sele auf.
mend Lärchen. Auf der Hirs- zen, wie Mannaesche, Hop- Dieses langgestreckte Tal wird
alm am Ferlacher Horn ange- fenbuche und Schwarzkiefer, im Norden, aber besonders
pflanzte Zirben zeigten schon finden sich im Zeller Bereich im Süden von schroffen Fels-
nach wenigen Jahren keine nur selten; hingegen wird gestalten begrenzt, die mit
großen Überlebenschancen. der Wanderer immer wieder ihren hellen Wänden und Ka-
Über der durch Lawinenstrei- auf sogenannte endemische ren zu den dunklen Wäldern
fen und Schuttkare weit he- Pflanzen treffen, die nur in einen malerischen Kontrast
rab gedrückten Waldgrenze den Karawanken vorkommen bilden. Diese Geländeformen
(1.700 bis 1.800 m) liegt ein z.B. die Krainerlilie. begründen sich in ihrem ge-
breiter Kampfgürtel, der in Die reiche mitteleuropäische ologischen Bau. Entlang der
Zwergstrauchheide übergeht. Fauna der großen Wälder wur- Geländefalte in der Zell – Sele
In den Karen und an sonnigen de durch die Wiedereinbürge- treten kristalline Gesteine, alte
Der Weg der Alpenkonvention ist auf eine Initiative des Alpenvereins – Landesverband Kärnten – zurück Hängen bis 2.000 m herrscht rung des Rotwildes wieder Schiefer und Tiefengesteine
zu führen. Auf der Karte sind die verschiedenen Routen eingezeichnet. die Legföhre (Latsche) vor ergänzt. Regelmäßig taucht auf, die bei der Alpenfaltung
Quelle: Landesverband Kärnten: www.alpenverein.at/kaernten
und an feuchten, lange mit auch der Braunbär auf und aus einer Schwächezone aus-
Schnee bedeckten Stellen die selten, aber immer häufiger, gequollen sind. Diese Zone
Tipp
Grauerle. In Zell – Sele zeigt werden auch Luchs und Wolf wird als „periadriatische Naht“
Folder „Rund um die Koschuta“, Ständiges Sekretariat der Alpenkonvention Innsbruck, 2010
sich im wesentlichen die bal- gespürt. bezeichnet und gilt als Gren-
Zell – Sele 16 17 Zell – Sele
Tourentipps Sommer
ze zwischen der afrikanischen G eop ark K arawan ken tigsten Erosionsformen auch
und der europäischen Konti- Die östlichen Karawanken die bunte, rot gefärbte Tarvi-
nentalplatte. Beim Durchflie- sind ein geologisch besonders ser Brekzie, die in der Folge
ßen widerstandsfähiger Ge- interessantes Gebiet mit über auch in der Trögerner Klamm
steinszonen bilden Bäche, wie 400 Millionen Jahre alten, an zu Tage tritt.
die Ribnica, der Waidischbach die Erdoberfläche tretenden,
oder der Freibach, Klammen. Gesteinen. Die Errichtung Durch Jahrhunderte bildete
Über Dolomit und Muschel- des grenzüberschreitenden die Verarbeitung der in den
kalk weisen die Hochgipfel Geoparks Karawanken trägt Karawanken vorkommenden
um Zell – Sele auch Wetter- dieser Gegebenheit Rech- Mineralerze, vor allem Ei-
steinkalk auf. Im Wetterstein- nung. Er eröffnet dem Be- sen, Blei und Zink, für die
kalk wurden früher am Obir sucher neue Möglichkeiten, Menschen in Zell – Sele eine
Blei und Zink und an vielen Unbekanntes zu erleben und wichtige Existenzgrundlage.
anderen Stellen der Gemein- geologische Geheimnisse zu Fuhrwerkstätigkeit, Berg-
de Eisenerz abgebaut. Insge- entdecken. Das Gemeinde- mannsarbeit und die Erzeu-
samt handelt es sich um ein gebiet von Zell – Sele ist zur gung von Holzkohle für die
relativ junges Gebirge, das Gänze Teil dieses Geoparks, Hüttenbetriebe und Schmie-
auch heute noch weiter ange- wobei die Ostseite der Ko- den entlang der Karawanken-
hoben wird. schuta besondere Einblicke bäche stellten wichtige Er-
in die Entstehungsgeschichte werbszweige dar. Heute noch
Ausführliche Literaturhinweise des Gebirges gewährt. Hier zeugen viele Relikte von der Schaumühle Gornik, errichtet in den Jahren 2011 bis 2003
finden Sie auf Seite 46. zeigt sich neben den vielfäl- regen Emsigkeit. Der kürzlich
frei gelegte Schachtofen im Wa n d e ru n g e n
Babucnikgraben aus dem 16.
Jahrhundert genauso, wie die Wasser-E rlebnisweg - lässt. Immer wieder zeugen den Nebenbach nach Norden
vielen Schürflöcher und die Hajnžg rab en Reste von Gerinnen von einst- und erreicht nach wenigen
unzähligen, gut erkennbaren Diese Runde beginnt und mals 22 wassergetriebenen Schritten das Gehöft Žiher,
Kohlestätten. Der Geopark endet bei der Mündung des Mühlrädern. Bald nach einem das nun ein Wochenendhaus
Karawanken birgt viele, in Hajnžbachs in die Ribnica, bei aufgelassenen Keuschler- ist. Am Brunnen befindet sich
Stein geschriebene Geheim- der ehemaligen Krammer/ haus (Špičjak) erreicht man ein Marterlbild. Einige Minu-
nisse! Mlečnik Säge in Zell – Ober- die in liebevoller Arbeit wie- ten weiter hängt am alten
winkel. Zuerst folgt der Weg der neu errichtete Gornik- Rauchtubenhaus des Šmonc
dem munteren Hajnžbach, Schaumühle, die man eigen- wiederum eine Marterltafel.
der mit seinen Gumpen, den händig in Betrieb nehmen Auf der hier beginnenden
klammartigen Verengungen kann. Hier verlässt man den Straße folgt ein bequemer
und einem stäubenden Was- Hajnžgraben und folgt der Gang auf die Ravna, wo die
serfall das Wandern auch im Forststraße nach Osten (Tafel kleine Hoc-Kapelle zu einer
Hochsommer zu einem er- „Koschutahaus”). Schon nach stillen Minute lädt. 200 m da-
Die Karawanken sind geologisch höchst interessant. frischenden Erlebnis werden zwei Kehren überquert man vor (Anwesen Travnik) zweigt
Zell – Sele 18 19 Zell – Sele
links von der Straße ein Steig Zeit ein neu angelegter, schö- Am neu erbauten Haus vor- auf der wir zum Ausgangs-
ab, der hinunter in den Gra- ner Wanderweg zum Frei- bei, danach östlich (rechts) punkt zurück wandern.
ben und zum Ausgangspunkt bach-Stausee. Einige hundert auf einem alten, steilen Zieh- Höhenmeter und Gehzeiten:
zurück führt. Meter nördlich des GH Terkl weg, Kreuzwegstationen GH Terkl – Sedlce: 330 Hm, 1,5
Höhenmeter und Gehzeiten: zweigt dieser von der L103- entlang, zur Wallfahrtskapel- Stunden; Sedlce – GH Terkl:
Säge – Ravna: 250 Hm, 1 Stun- Landesstraße links ab (Tafel) le auf Sedlce. In der kleinen 1,5 Stunden.
de, 45 Minuten; Ravna – Aus- und führt in mäßigem Gefälle Kapelle wird ein Votivbild auf-
gangspunkt: 30 Mintuen. zum Freibach hinunter, dem bewahrt, das zeigt, wie einem
man bis zum GH Stauseewirt kleinen Hüterbuben die Mut-
Vo n Zell − P farre zum folgt. Rück- wie Hinweg. ter Gottes erschienen ist.
Ko schutahaus und auf Empfehlenswert ist folgende Zurück bei der XI. Station
d en M ejnik , 1. 517 m Runde: Vom GH Terkl die we- des Kreuzweges, nehmen
Von der Pfarrkirche ausge- nig befahrene L103 abwärts wir einen Steigabzweig nach
hend auf dem bez. Weg zum bis zum Stausee, wo man rechts, der durch den Wald
Ortsteil Kobla und auf der sich eine innere und äußere zu einem Bildstock führt, der
Mautstraße, an einem schö- Erfrischung gewähren kann. einen interessanten Gruben-
nen Wasserfall vorbei, zum Auf dem neuen Wanderweg heiligen beherbergt. Den
ehemaligen Alpenjäger- zurück zum Ausgangspunkt. manngroßen Hl. Pamenutius
Schutzhaus auf der Alm Mrz- Höhenmeter und Gehzeiten: haben Bergleute vom Balkan
li log und über diese weiter GH Terkl – Stausee: 120 Hm, hierher mitgebracht. In weni-
Märchenhaft mutet der Wasserfall im Hajnžgraben an. zum Koschutahaus. Südlich 40 Minuten; retour ca. 1 Stun- gen Schritten ist der Schaida-
des Hauses in Richtung Ko- de. sattel und die L108 erreicht,
schutnik-Turm (Tafel) über die Die Wallfahrtskapelle auf Sedlce
Gros-Alm auf den Mejnik-Rü- Vo m GH Terk l auf
cken. Mit wenigen Schritten S ed lce und üb er d en
nach Norden zum höchsten S chaid asattel zurück
Punkt. Vom GH Terkl etwa 1,2 km
Abstieg wie Aufstieg. auf der Landesstraße L108
Höhenmeter und Gehzeiten: in Richtung Schaidasattel.
Kirche – Mejnik: 570 Hm, Dort die rechte Straßenab-
2 Stunden; Mejnik – Aus- zweigung nehmen und sanft
gangspunkt: 1 Stunde, 15 ansteigend in das sich nach
Minuten. Süden öffnende Tal. Erst sanft
ansteigend am Anwesen
Vo m GH Terk l zum Vogar vorbei und in einigen
Freibach-Stausee und Kehren zum höchstgele-
zurück genen Anwesen Meležnik
Vom Gasthof Terkl in Zell − mit alter Linde und schönem
Das Koschutahaus steht an einer einmalig schönen Stelle. Freibach führt seit einiger Blick über das Zeller Hochtal. Der Freibach-Stausee ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Zell – Sele 20 21 Zell – Sele
Alp i n e ßend über den Weg Nr. 642 Ferlacher Ho rn, diesem nach Osten, erst sanft die Mlečnik-Bauern zum ei-
Wa n d e ru n g e n bis zum Potoksattel (ca. 1. 840 m, vo n Zell – ansteigend an einem Marterl gentlichen Ausgangspunkt,
1,5 Stunden). Nun noch 10 O b er winkel vorbei, dann in einigen Stei- dem Gehöft Gornik gelangen
G e ot rail M e l a – min nach Westen Richtung Charakteristik: Das Ferlacher laufschwüngen (Achtung! kann.
Ko s c huta, vo n Ze l l – „Naturfreundehaus”, dann Horn ist weithin sichtbar und Trittsicherheit nötig!) auf den Wegverlauf: Etwa 300 m vor
S ch aida zweigt links der Steig zum damit einer der schönsten freien Kamm und schließ- dem Anwesen Gornik zweigt
Charakteristik: Der Geotrail Geotrail Mela – Koschuta Aussichtsberge der Karawan- lich über die Gipfelalm zum von der Zufahrtsstraße rechts
führt in eine einzigartige (Trittsicherheit erforderlich!) ken. Zum Rosental hin zeigt höchsten Punkt. Hier steht ein Forstweg ab, der an das
geologische Umgebung: Biz- ab. es eine wilde und abweisen- man wie auf einem Söller westliche Ende der Wiesen-
zare Felsformationen, form- …und in wenigen Minu- de, fast 1.400 m hohe, zer- hoch über der in der Sohle fläche führt. Hier setzt süd-
schöne Steintische, einzigar- ten kann man diese beein- schrundete Felsflanke; von des Rosentales ausgebreite- lich eines wasserführenden
tige Felsverkarstungen – der druckende Felslandschaft West, Süd oder Ost aber füh- ten Stadt Ferlach. Grabens ein schlecht be-
aufmerksame Wanderer fin- bestaunen. Wer genügend ren relativ leichte, wenn auch Abstieg: Wie Aufstieg, oder zeichneter Steig ab, der in
det sich inmitten einer spek- Ausdauer hat, kann auch steile Anstiege zum Gipfel. dem KWW 03 weiter folgend engen Kehren, erst ziemlich
takulären Bergwelt wider. den ganzen Geotrail durch- Der kürzeste, und wohl auch hinunter in den Waidischgra- gerade aufwärts, später nach
Wegverlauf: Vom Sportplatz wandern und auf der slowe- bequemste, setzt in Zell – ben und zur Landesstraße einer Lichtung bald links
in Zell – Schaida ausgehend nischen Seite bis zur Almhüt- Oberwinkel, am Beginn der Ferlach – Zell L103. haltend, zu einer kleinen,
der Schotterstraße dem Weg te Dolga njiva gehen (siehe Privatstraße zum Franzbauer Höhenmeter und Gehzeiten: ziemlich verwachsenen Alm
Nr. 603 folgen und anschlie- Seite 24). an und führt in etwa 2,5 Stun- Parkplatz – Gipfel: 950 Hm, führt. Etwa 50 m über die
den zum Gipfelkreuz. 2,5 Stunden; zurück zum Wiese nach Süden, wo man Eine Riesensanduhr
Wegverlauf: Unweit vor dem Parkplatz: 1,5 Stunden; Ab-
Ende der allgemein befahr- stieg zum Forsthaus in Wai-
baren Straße in den Ribnica- disch: 1,5 bis 2 Stunden.
graben, befindet sich ein
bezeichneter Parkplatz mit Lo ibler B aba, 1. 969 m
dem Hinweisschild „Zum Charakteristik: Die Loibler
Ferlacher Horn“. Unmittelbar Baba, auch Korošica oder
davor zweigt nach Norden Košutica genannt, ist ein
die private Zufahrtsstraße weit über die Waldgrenze
zum Weiler „Im Winkel“ ab. aufragender Grenzberg zu
Dort setzt ein steiler Ziehweg Slowenien und schließt den
nach Norden an, der anfäng- Hajnžgraben im Westen ab.
lich in vielen Kehren auf den Einer der empfehlenswer-
West-Kamm des Ferlacher testen Anstiege ist die Über-
Horns führt. Knapp unterhalb schreitung von West nach
des bewaldeten Kammes Ost, wobei man sowohl den
trifft man auf den vom GH Hajnžbach entlang, wie auch
„Deutscher Peter“ herauf- über die Zufahrtsstraße aus
Die Koschuta ist reich an spektakulären Felsformationen. kommenden KWW 03. Auf dem Ribnicagraben über Wilde, unberührte Natur in der Koschuta.
Zell – Sele 22 23 Zell – Sele
auf der abgewandten Seite durchschreitet eine offene köstlichem Trinkwasser. Auf
eines Kammes auf einen gut Latschenzone hoch über dem nun gut bezeichneten
erkennbaren Steig trifft, der dem innersten Hajnžgraben, Steig weiter ansteigend zum
ohne Orientierungsprobleme ständig die wuchtigen Fels- weiten Sattel zwischen Baba
und in leichtem Auf und Ab, flanken der Koschuta vor Au- im Süden und Vokovnik-
fast immer auf gleicher Höhe gen. Wieder im Buchenwald Grintovc im Norden. Jenseits
bleibend, die Südflanke des weiter, erreicht man bald des Sattels unter den Fels-
Zeller Prapotnik quert. Der das untere Ende der Dovjak- schrofen der Baba querend
Wald lichtet sich und man Alm und eine Viehtränke mit absteigen und wieder hinauf
Beeindruckend sind die wilden Zacken und Grate, die die Gebirgswelt besonders einzigartig machen.
zur Staatsgrenze (hölzerner steigt man nach Osten durch Ausgangspunkt zurück.
Grenz- und Weidezaun). Nun eine breite Schuttriese ab und Höhenmeter und Gehzeiten:
am Grenzkamm steil, jedoch folgt dem bez. Steig in den Gornik – Gipfel: 1.000 Hm mit
nicht schwierig, nach Osten Talboden zu einer Verzwei- Gegenanstieg, 3 Stunden;
auf den Gipfel der Baba. Der gung beim sogenannten „Fi- Gipfel – Parkplatz inklusive
Weiterweg erfordert Fertig- nanzerstein“. Von hier immer 150 Hm beim Rückweg: 2,5
keiten im Bewältigen kurzer dem Weg in der Grabensoh- Stunden.
versicherter Kletterstellen (B) le folgend, später auf einem
und absolute Trittsicherheit. Forstweg zur Jagd- und ehe- D icke Kos chu ta ,
Die Überschreitung des Süd- maligen Zollhütte. Wenige 2.059 m du rch die M e la
Gipfels stellt gleich die Zäsur Meter tiefer nimmt man die Charakteristik: Die Dicke Ko-
dieser Tour dar. Am Abstieg Straße nach Norden und ge- schuta ist die östlichste Er-
zum Hajnžturm ist besonde- langt am Hajnžbauer vorbei hebung des Koschutazuges,
re Konzentration gefordert, (heute eine gepflegte Jagd- die über 2.000 m aufragt.
Kartenausschnitt Zell – Koschuta; Originalmaßstab 1:50.000. (© BEV 2013,Vervielfältigung denn das Gestein ist stellen- hube) nach etwa 15 Minuten Sie stellt an den Bergsteiger
mit Genehmigung des BEV - Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2013/99142) weise brüchig. Im Hajnžsattel Anstieg zum Gornik und zum hohe Anforderungen, was
Zell – Sele 24 25 Zell – Sele
die Trittsicherheit und das Be- wärts (kurzes Stück am KGW) überraschend auf grüne Alm- tinen der Forststraße abkür- Auch sie wurde zerstört und
wegen in sandigem Gelände zu einer Wegverzweigung. flächen. Nun rechts (Nord) zend, an der Nikolaus – Hütte nicht mehr aufgebaut. Durch
betrifft. Nichtsdestotrotz ist Eine Tafel weist in Richtung haltend dem Grenzrücken vorbei, zum Ende der Forst- die Mautstraße von Ebriach,
die Besteigung dieses selten „Mela“, einem geologischen folgend (ein großer Grenz- straße. Am anfänglich immer die bis zur Eisenkappler Hütte
aufgesuchten Grenzgipfels Märchenland mit pittoresken stein mit der Nr. 31 gibt die noch steilen, später jedoch auf 1.560 m führt, ist der Berg
ein großartiges Unterneh- Farbschattierungen, Stein- Richtung vor) auf Steigspuren angenehm hochziehenden relativ bequem ersteigbar
men und führt durch einen tischen und grotesken, die zum Gipfel. Jagdsteig mit stellenweise und erfreut sich daher regen
der abgeschiedensten Berg- Phantasie anregenden Stein- Höhenmeter und Gehzeiten: schönen Ausblicken zur obe- Besuches. Die Erschließung
winkel, die „Mela“, der man- formationen. Nach kurzer GH Terkl – Dicke Koschuta: ren Waldgrenze. Nun rechts der Obir-Tropfsteinhöhlen
nigfaltige Gesteinsbildungen Hangquerung nach Süden 1.250 Hm mit Gegenanstieg, haltend über die Alm und hat eine weitere Belebung
zu bieten hat. Hinweis: Wenn erreicht man einen über- 4 Stunden; Gipfel – GH Terkl: zum Schluss über den Kamm des Tourismus gebracht. Ein
Wetterprobleme den Rück- dachten Rastplatz am unmit- 3 Stunden. zum aussichtsreichen Gipfel stiller, wenn auch anstren-
weg durch die Mela verhin- telbaren Rand der Mela, der mit Kreuz. Abstieg wie Auf- genderer Gang ist der vom
dern, könnte man über die einen informativen Blick auf Freib erg / S etiče, stieg. Schaidasattel über den Kuh-
Alm Dolga njiva und über den weiteren Weg gestattet. 1. 922m Höhenmeter und Gehzeiten: berg zum Gipfel.
Forststraßen nach Slowenien/ Dieser trägt den Namen des Charakteristik: Im Norden Alpengasthof Malle – Frei- Wegverlauf: Vom Schaidasat-
Tržič in Sicherheit gelangen; ursprünglichen Initiators und des Pfarrdorfes aufragend berg: 900 Hm, 2,5 bis 3 Stun- tel, 1.069 m, (Unterstand und
allerdings ist die Rückkehr Erbauers des Steiges „Rudolf ist die Setiče der eigentliche den; Gipfel – GH Malle: 1,5 Tafeln) nach Norden über die
problematisch. Drechsler-Steig“. Gleich zu Hausberg von Zell, ein Berg, Stunden. Wiese in den Wald und in un-
Wegverlauf: Ausgangspunkt Beginn hilft ein Drahtseil über der alle Attribute eines an- zähligen Kehren (mehrmals
ist das GH Terkl, 845 m, in eine brüchige Rinne. Unter spruchsvollen „Vorberges“ für Ho cho bir, 2. 139 m die Forststraße kreuzend) bis
Zell – Freibach. Man hält sich einem großen Felsen spru- sich buchen kann. Der Kalk- Charakteristik: Unmittelbar unter den Kuhberg, 2.024 m.
das Koschutniktal aufwärts delt eine erfrischende Quelle, mauer des 11 km langen Ko- über dem Jaunfeld aufra- Nun folgt ein flacheres Stück
(Tafel: „Sportplatz“), kommt dann jedoch sind die Steig- schutazuges unmittelbar ge- gender, gewaltiger Berg, der zum Ausrasten und Luftho- Tiefblick vom Hochobir
an einer gepflegten Sport- spuren im Geröll und san- genüber, gewähren Anstieg ob seiner prachtvollen Aus-
anlage und bald danach am digen Gelände immer schwe- und Gipfel eine großartige sicht auch „Kärntner Rigi“ ge-
malerischen Anwesen Kožil rer auszumachen und Ori- Schau. nannt wird. Ehemals reiches
vorbei. Der Straße und dem entierungssinn ist gefragt. Wegverlauf: Vom Gasthaus Blei- und Zink-Bergbaurevier,
Bach weiter folgend, passiert Spärliche Farbtupfen geben Malle zur Schule und nach aus dessen Berghaus am
man eine Gedenkstätte, die aber immer wieder Sicher- links zum Bauernhaus vlg. Süd-Abhang des Gipfels die
an ein Lawinenopfer erinnert, heit. Am oberen Ende des Rutar mit Bildstock. Nun ent- erste Schutzhütte der Ka-
und kommt schließlich zu Gerölls folgt eine zwar nicht lang der Wiese nach Norden rawanken entstand. Dieses
einem Straßenabzweig, wo schwierige aber nicht un- in den Wald und auf einem „Simon Rieger-Haus“ fiel den
der bez. Weg zum Potoksat- gefährliche Querung meh- steilem Ziehweg bis auf eine Wirrnissen des 2. Weltkrieges
tel (Tafel) weiterführt. Nach rerer Sandrippen; strecken- Forststraße. Diese aber bald zum Opfer und wurde nicht
ca. 1 km endet der Fahrweg weise erleichtern Alu- und wieder verlassend, steil auf- mehr wieder errichtet. Am
und geht in einen alten Steig Stahlseile diese Passagen wärts zum Užnik-Kreuz mit Gipfel stand eine der ersten
über, der zum Potoksattel lei- (A). Zum Schluss steil zum Rastbank, 1.280 m. Weiterhin Wetterstationen der alten
tet. Nun nach rechts steil auf- Grenzkamm (Adlersattel) und über den Steig, die Serpen- Monarchie, die „Hann-Warte“. Die Eisenkappler Hütte der ÖTK-Sektion Südkärnten am Weg zum Hochobir
Zell – Sele 26 27 Zell – Sele
K L E TT E R S T E IG E
nt der versicherte Steig. Die Schwierigkeit: A–B und I nach „Sporn“, verläuft heute der in wieder mit der anderen Va- bei in seiner vollen Länge turm und Abstieg durch die
ersten 150 Hm im teilweise UIAA zwei Varianten geführte, neu riante vereinigt (B–C). Über überschritten (A–B und I. Mela siehe vorheriges Kapitel!
versicherten Gelände (A–B) versicherte ÖTK-Steig. Einzi- einige Felsstufen erreicht Grad), wobei allerdings die Höhenmeter und Gehzeiten:
aufwärts und in der Folge auf Kos c h u t n i kt u r m ger Wermutstropfen dabei ist man den Grenzkamm. Nun Strecke Koschutnikturm – Di- Ausgehend vom Tal (Ribnica-
freiem Steig über Schrofen ( 2 . 1 3 6 m ) , ÖTK- Stei g der unverhältnismäßig lange nach Osten die Westschlucht- cke Koschuta für den Wan- graben) und einer Übernach-
zum Gipfel des Veliki vrh mit Charakteristik: Der Koschut- und mühsame Anstieg durch Scharte überschreiten und in derer ausgeschlossen bleibt, tung auf der Kofce-Alm muss
Kreuz. Hier genießt man eine nikturm ist die herausra- das Obere Koschutnikkar. leichtem Felsgelände (bis I) da dort Kletterstellen bis -III man mit einem Gesamthö-
umfassende Aussicht vom gendste Berggestalt des Klettersteigausrüstung mit auf den Koschutnikturm. Im nach UIAA zu bewältigen henunterschied von etwa
Triglav bis zum Glockner. Ab- ganzen Gebietes. Seine Fels- Steinschlaghelm obligat; im Abstieg nimmt man besser wären. Alternativ führt vom 2.100 Hm und einer Gesamt-
stieg wie Aufstieg, oder im beschaffenheit unterschei- Frühjahr eventuell Pickel und die obere Variante (im Abstieg Koschutnikturm ein bezeich- gehzeit von ca. 12 bis 15
Anschluss über den Koschuta- det sich von allen anderen Steigeisen! vor der Hängebrücke links neter Steig hinunter auf die Stunden rechnen.
kamm (siehe dort!) weiter. Karawankenwänden durch Wegverlauf: Den Einstieg zum halten!) (ebenfalls B–C) , sonst obere Alm Dolga njiva und Schwierigkeit: bis B und I
Bei Schlechtwetter führt der ihre relative Festigkeit. Da- Klettersteig erreicht man vom wie Anstieg. zum Adlersattel, wo man wei- nach UIAA (bzw. III bei Über-
kürzeste Abstieg nach Süden durch ist der Turm auch der Koschutahaus über den KGW Höhenmeter und Gehzeiten: ter durch die Mela absteigen schreitung der Dicken Ko-
über einen markierten Steig Anziehungspunkt für den und durch das steile Obere Koschutahaus – Koschutnik- kann. Aufstieg auf den Hoch- schuta).
zur Schutzhütte auf der Kofce- alpinen Kletterer. Manche Koschutnikkar in etwa 1 Stun- turm: 900 Hm, 2 – 3 Stunden;
Alm (40 Minuten) hinunter. alpine Größe hat in seinen de, 15 Minuten. Es empfiehlt Koschutnikturm – Koschuta-
Höhenmeter und Gehzeiten: Wänden bleibende Spuren sich, im Aufstieg die untere haus 1,5 Stunden.
Gornik – Veliki vrh: 1000 Hm, hinterlassen. Über den ver- Variante zu nehmen, welche Schwierigkeit: B–C
3,5 Stunden; Veliki vrh – Gor- mutlichen Weg der Erster- sich im oberen Teil nach einer
nik 2,5 Stunden steiger, dem sogenannten spektakulären Hängebrücke Ko schuta L äng süb er-
schreitung
Hajnžsattel –
Hochturm (2.086 m) –
Hajnžturm (2.093 m) –
Hohe Spitze (2.044 m) –
Lärchenberg (2.081 m) –
Breitwand (2.124 m) –
Kainradlturm (2.104 m) –
Koschutnikturm (2.136 m) –
Dicke Koschuta (2.059 m) –
Adlersattel (1.700 m) –
Potoksattel (1.411 m)
Einen Höhepunkt alpinen
Erlebens bietet die Längs-
überschreitung des Koschu-
takammes, am besten von
West nach Ost. Der 11 km Der Lärchenturm ist seit 2006 durch einen attraktiven Klettersteig der
Hängebrücke am Klettersteig auf den Koschutnikturm lange Grenzkamm wird da- Schwierigkeit D erschlossen (siehe Topo S. 31).
Zell – Sele 30 31 Zell – Sele
Abstieg Lärchenturm
D
Aufstieg
Scharte zum Lärchenberg
Charakteristik: Der Lärchenturm war früher Wegverlauf: Den Einstieg zum Klettersteig Lärchen-
berg
der am schwierigsten zu ersteigende Kara- erreicht man vom Koschutahaus durch das
wankengipfel. Seit 2006 führt nun ein wirklich Nordkar in einer knappen Stunde. Über eine
attraktiver, mit über 800 m Stahlseil abgesi- Felsstufe stellt sich die erste schwierige Stelle
cherter Klettersteig auf die Gipfelnadel. Doch (D) entgegen, danach folgt eine längere Que-
ist der Abstieg in die Lärchenturm-Scharte, rung nach Westen. Dort wieder über steiles, Scharte
der Wiederaufstieg zum Lärchenberg (nach stufiges Gelände aufwärts bis unmittelbar un-
C/D
UIAA-Skala I!) und der Gang über die Breit- ter die Gipfelnadeln (hier setzt auch der Not- Lärchenturm
wand und den Kainradlturm zum ÖTK-Steig abstieg an!). Nun bestehen die Möglichkeiten, C/D
steil B/C
(siehe dort!) sehr lang und bei Gewittergefahr schwieriger direkt (D), oder in einer Schleife D
absolut lebensgefährlich. Ein Notabstieg vom nach rechts (C–D) zum Gipfel anzusteigen. B
Lärchenturm über den sogenannten Lärchen- Den Gipfel ziert ein mannsgroßer Haken mit C/D
A
rücken (eine Stelle versichert, der Rest nach Karabiner. Der Abstieg in die Lärchenschar- C Umgehung
rechts
UIAA-Skala bis II) ist auch kein Honiglecken te erfordert noch einmal kräftiges Zupacken
und bei Nässe gefährlich. Also: Die Tour nur (D). Dann folgt der Anstieg im freien Gelände A/B
bei sicherem Wetter angehen! Klettersteigaus- (UIAA I) bis auf den Lärchenberg, wo man auf C/D
rüstung mit Steinschlaghelm obligat! einen bez. Weg entlang des Grates trifft. Nach Auf-
schwung B/C
Osten die Breitwand und nachfolgend den A/B
Kainradlturm überschreitend, erreicht man
nach Bewältigung einiger leichter versicherter B/C Notabstieg
Abschnitte (A–B) vor dem Aufschwung zum über
Lärchen-
Koschutnikturm die Ausmündung des ÖTK- Pfeiler rücken
A
Steiges. Auf diesem hinunter zum KGW (642),
auf dem man ohne Schwierigkeiten zum Ko- A
schutahaus zurückkehrt. B/C
Auf keinen Fall nach dem
C/D Platte
Schwierigkeit: D und I nach UIAA
C A C A B
Platte
Quellen: B
www.bergsteigen.at
Zell – Sele 32 33 Zell – Sele
Tourentipps Winter
„Finanzerstein“ und steiler Grintovc (1.809 m) von graben bei der Abzweigung
werdend in den breiten Sat- der Mlečnik-Säge der Zufahrt zu den Mlečnik-
tel zwischen Baba im Norden Der Grintovc ist der Baba im Bauern, ca. 500 m oberhalb
und Hochturm im Süden. Ab- Norden vorgelagert und ist der alten Volksschule. Auf dem
fahrt wie Aufstieg. im Sommer wie im Winter Zufahrtsweg zweigt nach vier
Höhenmeter und Gehzeiten: relativ leicht ersteigbar. Aus- Kehren auf einer Wiese rechts
800 Hm, 2,5 Stunden. gangspunkt ist der Ribnica- der Forstweg in den Maier-
Skitouren
graben ab, dem man folgt. sonst wie Aufstieg. Gefällestufe hinweg zum ehe- Vilce -S char te
Später links des Baches, teil- Höhenmeter und Gehzeiten: maligen Alpenjäger-Schutz- (1. 795 m); altern. Ko -
weise ziemlich steil auf die 900 Hm, 3 Stunden. haus. Links am Rande der schutnik turm (2. 136 m)
Maier-Alm (Jagdhütte bleibt Alm zu einer Forststraße, die Schon der Anstieg zur Vilce-
rechts liegen!) und in der Kobovnik-Alm (1.450 m) zur Kobovnik-Alm mit Hütten Scharte erfordert große al-
Senke weiter bis auf den Sat- Kurze Skitour auf eine ty- führt. Schon vor den Hütten pine Erfahrung; der Weiter-
tel zwischen Zeller Prapotnik pische Karawanken-Nieder- in der Almsenke hinauf in gang zum Koschutnikturm
und Grintovc. Nun durch die alm mit herrlicher Aussicht. den Sattel zwischen Mejnik durch die Ostschlucht bleibt
Senke der Dovjak-Alm in den Auf der nicht geräumten und Zelenc und nördlich zum den Spezialisten vorbehalten!
Dovjaksattel und über den Mautstraße zum Koschuta- höchsten Punkt der Almwie- Vom GH Terkl durch das Ko-
kurzen Kamm (Skier tragen!) haus bis vor den Wasserfall. se. Abfahrt wie Aufstieg. schutniktal den Freibach ent-
auf den Gipfel. Bei viel Schnee Nun in einer Links-rechts- Höhenmeter und Gehzeiten: lang bis in die Nähe des Ge-
Abfahrt über die Nordflanke, Schleife durch Wald über die ca. 450 Hm, 1 Stunde. höftes Pipan; dort parken.
Man folgt der Markierung 603
ca.1,5 km, dann in einer Rinne
erst durch unübersichtlichen
Buchenwald nach Süden in
freies Gelände. Immer in Rich-
tung Ostschlucht steil hinauf,
bis man nach rechts zur Vilce-
Scharte, unmittelbar am Fuße
der steil aufragenden Nord-
kante des Koschutnikturmes,
queren kann. Hier endet die
Tour für den „Normalverbrau-
cher“!
Höhenmeter und Gehzeiten: Unterwegs auf der Kobovnik-Alm mit Blick auf den Koschutnikturm
700 Hm, 2,5 Stunden.
Ein Weiteranstieg durch die Ho chob ir seitige Breite Rinne. Der Aus-
Ostschlucht auf den Turm „Bre ite R inne “ gangspunkt für diese Tour
erfordert große alpine Erfah- Am Hochobir, dem höchsten ist der Hof Jagoutz in Zell −
rung und den Umgang mit Pi- Gipfel der Karawanken-Nord- Homölisch, östlich oberhalb
ckel und Steigeisen. Bei guten kette, lockt eine großartige des Freibach Stausees. Vom
Verhältnissen kann diese Tour Steilabfahrt, die nordwest- Jagoutz nach Südost auf der
auf den höchsten Koschuta-
Gipfel allerdings ein unver- Buchtipp:
gessliches Erlebnis sein. G. Sagmeister, Christian Wutte, Skitourenführer Kärnten- Süd,
Kartenausschnitt Skitour auf die Kobovnik-Alm und auf den Koschutknikturm. Bergverlag Rother, 2011
Originalmaßstab 1:50.000. (© BEV 2013, Vervielfältigung mit Genehmigung des BEV - Bundesamtes für Eich- (Mehraufwand: 450 Hm, 1,5
und Vermessungswesen in Wien, T2013/99142) Stunden) Erhältlich im guten Buchhandel.
Zell – Sele 38 39 Zell – Sele
Kartenausschnitt Skitour Hochobir „Breite Rinne”. Originalmaßstab 1:50.000. (© BEV 2013, Vervielfältigung
mit Genehmigung des BEV - Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, T2013/99142) Blick auf den Koschutnikturm
Zell – Sele 40 41 Schlechtwetteralternativen
Was Sie als Bergsteiger / Bergsteigerin von den Partnerbetrieben erwarten können:
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Ihr Gastgeber / Ihre Gastgeberin · bietet einen Mitgliedervorteil für Mitglieder
Mit der Bahn oder mit dem Bus bis Klagen-
Alpiner Vereine
furt. Von Klagenfurt mit dem Bus oder der · kennt sich in den Bergen aus, kann Ihnen spezi-
S-Bahn nach Ferlach und mit dem Bus nach elle Auskünfte und Tipps geben, berät bei Wet- zusätzlich in Talherbergen:
Zell. terunsicherheit, gibt Tipps zur Tourenplanung
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· ermöglicht ein Frühstück ab ca. 5.00 Uhr ausrüstung, wie z.B. Tourenskiern, Schneeschu-
An rei s e mi t d em P KW hen, Wanderstöcken, Klettersteigausrüstung, ...
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Von Graz auf der A2 bis zur Ausfahrt Völker- · bietet Ihnen Platz und Werkzeug zur Reparatur
markt Ost, dann weiter auf der B82 Richtung · serviert bergsteigertypische, energiereiche und
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Seeberg Sattel bis Miklauzhof; von dort auf gesunde Speisen, wobei der Schwerpunkt auf
der regionalen Küche liegt · überlässt Ihnen leihweise Karten und Führerlite-
B85 bis Abtei und auf L103A nach Zell.
ratur zur Region, in der Sie sich aufhalten
Von Klagenfurt über die B91 und B85 nach · hat eine Gästebibliothek, die einen Schwer-
Ferlach und auf der L103 über Waidisch nach punkt auf Alpinliteratur und Regionalinforma-
Zell. tion legt
Von Salzburg auf der A10 bis zur Ausfahrt
St.Jakob i. R., dann auf der B85 bis Ferlach Schutzhütte Gasthaus Kaiser − Stauseewirt
und auf der L103 über Waidisch nach Zell. Zell – Homölisch 6, 9170 Zell − Sele
Koschutahaus (1.280 m) Tel.: +43/(0)664/469 30 33
Naturfreunde, Zell – Koschuta stauseewirt@stauseewirt-freibach.at
9170 Zell − Sele www.stauseewirt–freibach.at
Öffnungszeiten: Anfang Mai bis Mitte/
Ende Oktober Ferienhäuser Raunighof und Duar
24 Betten, 26 Lager Ewa und Michael Johann
Mobilität vor Ort Tel.: +43/(0)4227/7110 Oberdörfl 9, 9173 St. Margareten im Rosental
Tel.: +43/(0)664/266 85 48
raunighof@aon.at
Ve rkehrsverbu nd K ä rnte n U n t e r k ü n f t e i m Ta l www.members.aon.at/freibach
www.kaerntner-linien.at
Alpengasthof Malle Ferienhaus Olip vlg. Tratnik
M iet wagen Zell – Pfarre 16, 9170 Zell − Sele Zell – Pfarre 39, 9170 Zell − Sele
Taxi Mak Tel.: +43/(0)4227/7201 Tel.: +43/(0)664/736 620 60
Otrouza 10 majda.olip@gmail.com
9170 Ferlach Gasthaus Terklbauer
Tel.: +43/(0)664 /42 28 232 Zell – Freibach 1, 9170 Zell − Sele Gasthof zur Linde
Tel.: +43/(0)4227/7101 Martha Uschnig
Waidisch 28, 9170 Ferlach
Tel.: +43/(0)4227/2528
zurlinde@aon.at
Wanderkarten 44 45 Adressen
BEV-Bundesamt für Eich-und Vermes- Geologische Gebietskarte der Tourismusinfo Bergführer / Bergwanderführer
sungswesen, Nr. 203, 205, 211, 212 Republik Österreich, Ostteil Gemeindeamt Zell – Sele www.bergfuehrer.at/kaernten
Wien, Österreichische Karte 1 : 50.000 Zell – Pfarre 75 www.bergwanderfuehrer-kaernten.at
Wanderkarten der Gemeinden Zell/Sele 9170 Zell – Sele
Östereichische Karte (ÖK-UTM): Ferlach und Bad Eisenkappel Tel.: +43/(0)4227/7210 Oesterreichischer Alpenverein
Nr. 4113, 4114 Fax: DW -4 Sektion Klagenfurt
zell@ktn.gde.at 1. Vorsitzender: Karl Selden
Freytag & Berndt, Nr. 233, 238 www.zell-sele.at Völkermarkter Straße 9
1 : 100.000 und 1 : 50.000 9020 Klagenfurt
Nahversorger Tel.: +43/(0)463/51 30 56
Wanderkarten der Planinska Sparmarkt Rakuschek / Cafe Carmen Fax: +43/(0)463/51 30 56-11
Zveza Slovenije Zell – Freibach 41 office@alpenverein-klu.at
Julische Alpen östlicher Teil, 1 : 50.000 9170 Zell – Sele www.alpenverein-klu.at
Die Alpen von Kamnik und Savinja mit Obir Tel.: +43/(0)4227 /7170
und Petzen, 1 : 50.000 Österreichischer Gebirgsverein
Karawanken mittlerer Teil und Grintovci, Jausenstation Geschäftsstelle der Zentrale
1 : 50.000 Šmelc – Waltraud Doujak Bäckerstraße 16
Storžič und Koschuta, 1 : 25.000 Zell − Oberwinkel 27 1010 Wien
9170 Zell – Sele Tel.: +43/(0)1/512 38 44
Tel.: +43/(0)664 /469 02 21 Fax: +43/(0)1/512 16 57 - 74
zentrale@oetk.at
Bergrettung www.oetk.at
Ferlach
Ortstellenleiter Naturfreunde Landesorganisation
Erwin Oraže Naturfreunde Kärnten
Tel.: +43/(0)676/831 417 03 Klaus Bayer
erwin.oraze@bergrettung.at Bahnhofstraße 44
www.kaernten.bergrettung.at 9020 Klagenfurt
Tel: +43/(0)463/51 28 60
Alpinschule kaernten@naturfreunde.at
High life Alpinschule OG &
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Wienergasse 10
9020 Klagenfurt
Tel.: +43/(0)463/59 51 89
Fax: DW -20
office@highlife.co.at
www.highlife.co.at
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