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Steinberg am Rofan

Das schönste Ende der Welt


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Die Bergsteigerdörfer sind eine Initiative der Alpenvereine. Österreichischer Alpenverein, Deutscher
Alpenverein, Alpenverein Südtirol, Slowenischer Alpenverein (Planinska zveza Slovenije), Italienischer
Alpenverein (Club Alpino Italiano) und Schweizer Alpen-Club betreiben gemeinsam die Weiterentwicklung
der Bergsteigerdörfer, welche seit 2016 zudem ein offizielles Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention sind.
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Inhalt

Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention 4


Vorwort 6
Steinberg am Rofan – Das schönste Ende der Welt 8
Geschichtliches 10
Besonderheiten 13
Tourentipps Sommer 16
Tourentipps Winter 32
Alternativen für weniger gutes Wetter 38
Partnerbetriebe 40
Anreise & Mobilität vor Ort 42
Schutzhütten und Almen 43
Wanderkarten 44
Wichtige Adressen 45
Impressum, Bildnachweis, Literatur 46
Richtiges Verhalten in den Bergen 47

1. Auflage, Innsbruck 2021


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Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine
einer gelebten Alpenkonvention
!

Legend Augsburg
!
Linz
!
!
Wien
National border
München
GERMANY
!
Perimeter Alpine Convention
Freiburg
!
! City
River Kempten
!
Salzburg
!
Lake Basel
! Bregenz Leoben
Glaciated area (> 3000 m) ! !
Zürich
!
Innsbruck
S WI TZ E R LAN D Vaduz
!
AUST RIA !
Graz
Luzern !

Bern !
!
LIECHTENSTEIN
Thun
!
Villach Klagenfurt Maribor
! !
!
Lausanne
! Bolzano Jesenice
! !

Kranj
Genève !
!
Ljubljana
Trento !
! Nova Gorica
Annecy ! Zagreb

!
Lyon
!
SLOVENIA !

Bérgamo Trieste
Chambéry ! !
!
Bréscia
Milano
Novara Pádova ! Venézia
!
! Verona Rijeka
! ! ! !
Grenoble
!

Torino
!

Parma
ITALY !

FRANCE
Bologna
!
Génova
!

La Spézia
!

Nice Firenze
!
!

MONACO
Marseille

O
Scale: 1 : 3,300,000
!

0 25 50 100 150 200


km

Anwendungsbereich der Alpenkonvention; Quelle: 2. Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention –


Wasser, 2008; Autor: Umweltbundesamt Österreich

Die Alpenkonvention – ein völkerrechtlicher gilt, die Protokolle der Alpenkonvention wo


Vertrag der acht Alpenstaaten und der Euro- auch immer möglich anzuwenden, nicht nur
päischen Gemeinschaft; eine Vereinbarung im Rahmen von Genehmigungsverfahren,
mit höchsten Zielsetzungen für die nachhalti- sondern insbesondere im Hinblick auf inno-
ge Entwicklung im alpinen Raum, ein Meilen- vative Ideen für eine nachhaltige wirtschaft-
stein in der Geschichte des Umweltschutzes ... liche Entwicklung auf lokaler Ebene.
möchte man meinen. Ganz so ist es aber lei- Der Österreichische Alpenverein war maß-
der nicht. Seit den 1950er-Jahren, in denen geblich am Zustandekommen der Alpenkon-
die Idee zur Alpenkonvention erstmals in den vention mit ihren Protokollen beteiligt. Seit
Gründungsdokumenten der internationalen jeher versucht er, die Alpenkonvention für
Alpenschutzkommission CIPRA aufscheint, die breite Öffentlichkeit fassbar zu machen,
bis zum Inkrafttreten 1995 und bis zum Be- sie von dem – zugegebenermaßen zum Teil
ginn der Umsetzung 2002 war und ist es ein sehr komplizierten – Juristenlatein loszulö-
langer Weg. Aber gerade jetzt, wo die sozia- sen und in ganz konkreten Projekten mit der
len Probleme der Welt jeden Umweltschutz- Bevölkerung umzusetzen.
gedanken mehr denn je in den Hintergrund Eines dieser Beispiele ist die Initiative „Berg-
drängen, gewinnt die Alpenkonvention als steigerdörfer”. Im mittlerweile internationa-
Entwicklungsinstrument neue Bedeutung. Es len Projekt legen die Alpenvereine bereits
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bei der Auswahl der Bergsteigerdörfer in deln stehen auf dem Programm. Auch abseits
Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien des Bergsports ist einiges geboten: Mit ge-
und der Schweiz besonderes Augenmerk auf führten geologischen oder ornithologischen
die Geschichte der Gemeinden, auf ihre Ent- Wanderungen, Besuchen von Bergwerksstol-
scheidungen in der Vergangenheit und ganz len, Museen und alten Werkstätten gibt es
besonders auf ihre zukünftigen Entwick- eine Vielzahl von Möglichkeiten. Oft reichen
lungsziele. Denn nicht jedes Bergsteigerdorf aber auch schon ein warmes, trockenes Plätz-
aus den Anfangsjahren des Alpintourismus chen am Ofen, eine Tasse Tee und ein gutes
ist bis heute ein solches geblieben. Viele Ge- Buch, zum Beispiel über die Alpingeschichte
meinden haben sich ganz dem Wintertou- der Region, um einen verregneten Nachmit-
rismus verschrieben, haben die Berghänge tag zu genießen.
planiert, entwässert, Speicherseen gegraben, Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine
gesprengt, Seilbahnen errichtet, Hotelburgen Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubs-
gebaut – „alles für den Gast“. Für die ortsansäs- orte aussucht, in denen es noch einiger-
sige Bevölkerung resultiert daraus die Abhän- maßen „normal” zugeht. Gäste, die einen
gigkeit von einem sich immer schneller dre- Aktivurlaub in der Natur erleben wollen, die
henden Erschließungs-Kapital-Kreisel, dessen Eigenverantwortung und Umweltbewusst-
Höhepunkt noch nicht erreicht scheint. sein mitbringen oder zumindest sehr offen
dafür sind. Und mit dem Besuch in einem
Mit den Bergsteigerdörfern nehmen sich der Bergsteigerdörfer entsteht eine echte
die projekttragenden Alpenvereine mit den Symbiose: Denn während der Gast endlich
Sektionen und dem Ständigen Sekretariat den Alltag hinter sich lassen kann, werden
der Alpenkonvention sowie mit Hilfe ande- in den Gemeinden Arbeitsplätze gehalten,
rer Partner aus öffentlicher Verwaltung und können kleine Gastronomiebetriebe ihr Aus-
Tourismus jener Gemeinden an, die sich be- kommen finden, werden Nächtigungen auf
wusst für eine nachhaltige, eigenständige Schutzhütten gebucht, findet das regionale
und selbstbewusste Entwicklung entschie- kulinarische Angebot seine Abnehmer – und
den haben. Merkmale aller Bergsteigerdörfer genau DAS entspricht einer gelebten Um-
sind ihre Kleinheit und Ruhe, ihre Lage im setzung der Alpenkonvention – die Balance
Alpenraum mit einer entsprechenden Relief- zwischen Schutz der Gebirgsregionen und
energie, ihr harmonisches Ortsbild, ihre alpi- einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung.
ne Geschichte, ihre gelebten Traditionen und Oberstes Ziel ist es, die Wertschöpfung in der
ihre starke Alpinkompetenz. Region zu halten und nicht an regionsfremde
Zusammen mit den Sektionen des Alpenver- Investoren abzugeben.
eins wird an einer umfangreichen Angebots-
palette an Aktivitäten, die ohne technische Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und
Hilfsmittel auskommen, gearbeitet. Je nach Fleiß auszahlen werden, aber wir – das inter-
Charakter des Bergsteigerdorfes kann sich der nationale Projektteam Bergsteigerdörfer –
Gast in einer weitestgehend unverbrauchten sind davon überzeugt: Die Bergsteigerdörfer
Landschaft aktiv erholen: Wandern, Berg- können eine echte Vorreiterrolle für die Um-
steigen, Klettern, Bouldern, Skitourengehen, setzung der Alpenkonvention im Alpenraum
Schneeschuhwandern, Langlaufen und Ro- einnehmen.
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Herzlich willkommen
am schönsten Ende der Welt!

Steinberg am Rofan, liebevoll auch als das center Rofan“ begleitet Sie gerne bei Ihren
schönste Ende der Welt bezeichnet, reiht alpinistischen Aktivitäten und sorgt für un-
sich am 12. September 2021 in die Riege der vergessliche Erlebnisse in der Steinberger
Bergsteigerdörfer ein. Bergwelt und im Karwendel rund um den
Achensee.
Steinberg war schon immer auf einen sanf-
ten Tourismus ausgerichtet. Die vielen klein- Das Sonnenplateau Steinberg ist auf 1.015 m
strukturierten Betriebe in Familienhand ha- Seehöhe gelegen und bietet nicht nur im
ben seit jeher mit großer Gastfreundschaft Sommer vielfältige Aktivitäten. Auch im Win-
und Herzlichkeit Gäste zur Sommerfrische ter locken ein kleines Anfänger- und Fami-
und zum Wintersport beherbergt. lienschigebiet, ausgedehnte Langlaufloipen
Die himmlische Ruhe und unverbrauchte Na- im klassischen und im Skating-Stil, eine be-
tur sind nach wie vor das zentrale Motiv un- leuchtete Rodelbahn u. v. a. m. Wintersport-
serer Gäste um nach Steinberg zu kommen. ler nach Steinberg.
Genau diese Kostbarkeiten haben schon vor
über 100 Jahren Wanderer und Bergsteiger Mit harter Arbeit und viel Schweiß haben bis
nach Steinberg gelockt. heute die Steinberger Bauern den Ort mit
Das Gästebuch des ehemaligen Gasthofes einer nachhaltigen Land- und Forstbewirt-
Kirchenwirt aus dem Jahr 1895 legt mit ei- schaftung gehegt und gepflegt. Die bunten
nigen Einträgen über die unzähligen Erstbe- Blumenwiesen im Tal, die Kräuterweiden auf
steigungen und Erstbegehungen im Rofan den Almen sowie der majestätisch anmuten-
und am Guffert von berühmten Bergsteiger- de Bergwald haben eine eigene Aura und la-
legenden wie zum Beispiel Joseph Nieberl, den zum Energie-Tanken ein.
Hermann Buhl, Hans Dülfer, Hans Fiechtl, Pe-
ter Habeler und Mathias Rebitsch schriftlich Um dieses Naturjuwel Steinberg weiterhin
Zeugnis ab. zu erhalten und den gewachsenen Weg des
sanften Tourismus abzusichern, hat der Ge-
Das weitläufige Wander- und Bergwegenetz meinderat im Februar 2017 einen Wertekata-
lädt dazu ein, auf den Spuren dieser kühnen log beschlossen. Seither werden alle Projekte
Bergpioniere die umliegenden Gipfel zu er- und Entwicklungen auf dieser Grundlage be-
klimmen. Die örtliche Bergschule „Alpin- wertet, ob diese zu Steinberg passen.
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„Bitte schaut mir auf meine Gemeinde Stein-


berg, damit die Ruhe und Natur – das Kapital
von Steinberg – immer erhalten bleibt!“
Mit diesen Worten erinnern wir uns gerne an
einen ganz besonderen Steinberger Bürger,
Dr. Wolfgang Burhenne, den Mitbegründer
und Doyen der Alpenkonvention. Dieser Ver-
antwortung sind wir uns bewusst.

Das Gütesiegel „Bergsteigerdorf“ ist ein


Versprechen an die zukünftigen Generatio-
nen, das Naturjuwel Steinberg zu behüten
und gleichzeitig ein sichtbares Qualitäts-
zeichen für alle Steinberg-Gäste und Natur-
Liebhaber.

Wir freuen uns, Sie in Steinberg am Rofan –


am schönsten Ende der Welt – willkommen
heißen zu dürfen!

Helmut Margreiter
Bürgermeister Steinberg am Rofan
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Steinberg am Rofan
Das schönste Ende der Welt

LAGE
Die weitläufige Streusiedlung Steinberg am Rofan liegt im Tiroler Un-
terinntal nördlich des Inns in der Region Achensee. Das Dorf breitet
sich in einem weiten, sonnigen Talkessel am Ende des ca. 20 km lan-
gen Seitentals aus, das nördlich vom Achensee nach Osten abzweigt.

Drei mächtige Berggruppen umrahmen den Talkessel von Steinberg. Im Süden das Rofan,
auch der „Rosengarten Nordtirols“ genannt, mit dem höchsten Gipfel Hochiss (2.299 m). Im
Westen erheben sich die Unnütze (2.078 m). Im Norden steht als eigenständiger Gebirgsstock
der Guffert (2.194 m), hinter dem das bayerische Bergsteigerdorf Kreuth liegt.

GEMEINDE
Steinberg am Rofan (1.015 m) hat sich als Talschlussgemeinde bis heute eine einzigartige un-
berührte Natur- und Kulturlandschaft erhalten, die seinesgleichen sucht. Das kleine Dorf zählt
ca. 300 Einwohner. Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Vordersteinberg, Außerstein-
berg und Hintersteinberg.
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GEBIRGSGRUPPEN SCHUTZHÜTTEN
Brandenberger Alpen Gufferthütte (1.475 m)
Rofangebirge DAV-Sektion Kaufering

Erfurter Hütte (1.834 m)


WICHTIGE GIPFEL DAV-Sektion Ettlingen
Guffert (2.194 m)
Vorderunnütz (2.078 m) Bayreuther Hütte (1.576 m)
Hochunnütz (2.075 m) DAV-Sektion Bayreuth
Hinterunnütz (2.007 m)
Kotalmjoch (2.122 m)
Spieljoch (2.236 m) BEWIRTSCHAFTETE ALMEN &
Sagzahn (2.228 m) JAUSENSTATIONEN
Stuhljöchl (2.157 m) Schönjochalm (1.287 m)
Stuhlböcklkopf (2.169 m) Enteralm (1.324 m)
Hochiss (2.299 m) Blaubergalm (1.552 m)
Seekarlspitze (2.261 m) Köglalm (1.428 m)
Roßkopf (2.257 m)
Rofanspitze (2.259 m)
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Geschichtliches

Historische Entwicklung statt der romanischen Kirche eine neue Kirche


Die ersten menschlichen Spuren im Steinber- im gotischen Stil erbaut und 1715 bis 1719
ger Gebiet reichen bis in die vorgeschicht- im barocken Stil umgestaltet. Die Seeoner
liche Zeit zurück. In der Zeit von 500 v. Chr. Benediktiner waren bis 1803 die Grundher-
drangen von Süden die Etrusker, von Norden ren Steinbergs. Bis 1818 gehörte Steinberg
die Kelten vor. In einer Höhle in der Nähe des zur Erzdiözese Freising, von da an zur Erz-
Guffert beim Schneidjoch wurde 1957 ein diözese Salzburg.
Quellheiligtum aus dieser Zeit mit rätischen Steinberg gehörte bis 1504 zum Herzogtum
Felsinschriften entdeckt. Die Kultstätte ist Bayern. Zusammen mit den Landgerichten
eine der ältesten Tirols und gehört zum Euro- Kitzbühel, Kufstein und Rattenberg wurde
päischen Kulturerbe (siehe S. 13). es unter Kaiser Maximilian I. habsburgisch.
Steinberg wurde ab dem 8. Jahrhundert von Das bayrische Landrecht galt dennoch wei-
Bayern und von Breitenbach im Inntal her be- tere zwei Jahrhunderte. Von 1805 bis 1814
siedelt. Um das Jahr 1000 wird das „Land im nochmals bayrisch, wurde Steinberg 1811
Gebirge“ – unter anderem Steinberg – vom eine eigenständige Gemeinde und danach
Grafengeschlecht der Aribonen der von ih- wieder habsburgisch beziehungsweise ös-
nen gestifteten Benediktinerabtei Seeon terreichisch.
(944–1803) geschenkt. Der Kirchenpatron Wegen der abgelegenen und damit sicheren
der Grafen und des Klosters ist der Hl. Lam- Lage erhielt Steinberg 1606 die Erlaubnis für
bert. 1188 wurde die damalige romanische die Herstellung von Schießpulver in einer
Kirche durch den Bischof von Brixen wieder- Pulvermühle. Der Steinberger Hofname „Pul-
um dem Hl. Lambert geweiht. 1419 wurde an- verer“ deutet heute noch darauf hin.
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Alpingeschichte
Seit den Anfängen des modernen Alpi-
nismus locken die Berge des Rofan und
der Guffert immer wieder Bergsteiger
und bekannte Alpinisten an.
1894 errichteten die Steinberger das
erste Gipfelkreuz auf dem Guffert. Die
erste Seite des Gästebuchs des Kirchen-
wirts, auf dessen Platz heute das Dorf-
haus Steinberg steht, ist diesem Ereignis
gewidmet. In dem Buch sind 1909 unter
anderem einige Erstführen der berühm-
ten Brüder Nieberl aus München zu fin-
den. Tragisch ist die Eintragung vom töd-
Aus dem Fremdenbuch des Gasthofs Kirchenwirt.
lichen Absturz von Joseph Nieberl an der
Guffert-Südkante am 4.9.1911, nur zwei Tage
nach seiner Erstbegehung der Rofanspitze- gingen. Heute kümmert sich die Wanderwe-
Nordwand. gegemeinschaft Achensee zusammen mit
Bereits um 1900 hatte die Sektion München der DAV-Sektion Kaufering um das gesamte
des Deutschen Alpenvereins die Wegbetreu- Wegenetz.
ung für das gesamte Gebiet zwischen Wild- 1929 rechnete man mit etwa 500 Sommer-
bad Kreuth und dem Rofan übernommen. gästen, der Fremdenverkehrsverband Stein-
Bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg berg wurde gegründet und der Ortsname
waren es freiwillige Helfer aus der Bevölke- Steinberg erhielt den Zusatz „Rosengarten
rung, die dem Alpenverein bei der Instand- Nordtirols“. Heute wird Steinberg auch das
haltung und Markierung der Wege zur Hand „Schönste Ende der Welt“ genannt.

Alter Wegweiser im Alpinen Museum, München.


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Für die Wanderer und Kletterer wurden 1895


die Erfurter Hütte, 1908 die Bayreuther Hütte
und 1926 die Gufferthütte erbaut.
Im Winter 1931/32, in einer Zeit, da der Win-
tersport in Tirol schon größere Bedeutung
erlangt hatte, wurden in Steinberg ganze
15 Skifahrer gezählt. Allerdings nahmen im
gleichen Jahr Steinberger Kinder bereits an
einem Skiwettbewerb in Achenkirch teil.
1972 wurde der Gfaßkopf-Lift gebaut, 1976
fanden in Steinberg die Tiroler Alpinen Ski-
meisterschaften statt.
Mit dem Aufleben des Langlaufs wurde in
den 1980er-Jahren die erste Langlaufloipe
angelegt.
1956 wurden die bis dahin beschlagnahmten
Hütten und Wege dem Alpenverein zurück-
gegeben. Im gleichen Jahr wurde die Seil-
bahn von Maurach zur Erfurter Hütte gebaut Historische Aufnahme am Zireiner See.
und das gesamte Gebiet des Rofan und der
Brandenberger Alpen von Wanderern, Al-
pinisten und Naturliebhabern zunehmend
besucht. Trotz der großen Beliebtheit konnte Nordwand Y-Ausstieg, Hochiss-Nordwand,
es seine Ursprünglichkeit und Ruhe weitest- Guffert-Südkante (mit Hans Dülfer).
gehend bewahren. Hias Rebitsch: Sagzahn: Direkte Ostwand
und Nordost-Kante, Rofanspitze: Ostwandka-
Die Wände des Rofan ziehen bis heute die min, direkte Nordost-Kante (Rebitschkante).
Kletter-Elite an. Die für damalige Verhält- Hermann Buhl: Rofanspitze („Buhldach“).
nisse schwierigsten Erstbegehungen unter-
nahmen bekannte Kletterer wie Hans Fiechtl, Im (nicht mehr verlegten) AV-Führer Rofan/
Hans Dülfer, Hias Rebitsch, Hermann Buhl Brandenberger Alpen (5. Auflage 1983) sind
und Peter Habeler. dutzende Wanderungen und Klettertouren
aller Schwierigkeitsgrade umfassend be-
Einige ausgewählte Erstbegehungen: schrieben. Für die Sportkletterer gibt es eige-
Hans Fiechtl (Erfinder des geschmiede- ne Sportkletterführer mit einer riesigen An-
ten Felshakens „Fiechtlhaken“): Seekarlspitze zahl von Möglichkeiten.

BUCHTIPP:
Pater Thomas Naupp OSB: Steinberg am Rofan – Ein Tiroler Bergdorf im Wandel der Zeit.
Edition Tirol, 2014, erhältlich im Dorfhaus Steinberg
13

Besonderheiten
Rätische Inschriften – Eine vorchristliche RAMSAR Schutzgebiet
Kultstätte im Rofangebirge Wildalmfilz und Bayerische Wildalm
Am Nordabhang des Schneidjochs in der Auf einer Fläche von 132 km², in etwa 1400 m
Nähe des Guffert befindet sich in einem sel- Höhe befindet sich ein einmaliges Feucht-
ten begangenen Gebiet auf rund 1.500m und Moorgebiet, das Tiroler Wildalmfilz und
Seehöhe eine Höhle in Form einer Felsspalte, die Bayerische Wildalm. Der zusammenhän-
deren Wände mit eingemeißelten rätischen gende Moorkomplex ist 2005/2007 in die
Schriftzeichen bedeckt sind. Diese Zeichen Liste der Feuchtgebiete von internationaler
lassen sich über Umwege vom etruskischen Bedeutung aufgenommen und als grenz-
Alphabet ableiten und wurden von den Rä- überschreitendes RAMSAR-Gebiet ausgewie-
tern, also vorrömischen Alpenbewohnern, sen. Das Feuchtgebiet liegt in einer Karstwan-
verwendet. ne mit einem eigenen Mikroklima und einem
Insgesamt handelt es sich um acht Inschrif- besonderen Wasserhaushalt. Es besteht aus
ten, deren Lesung lange Zeit ein völliges Rät- Hang-, Durchströmungs- und Versumpfungs-
sel blieb. Jüngste sprachwissenschaftliche mooren mit den jeweiligen typischen Pflan-
Analysen haben jedoch ergeben, dass hier zengesellschaften. Das abfließende Wasser
unter anderem ein Mann namens Kastrie Et- verschwindet in einem Schluckloch und
hunnu und später wohl auch dessen beide fließt unterirdisch weiter. Das einsame, ab-
Söhne rituelle Weihehandlungen vorgenom- geschiedene Gebiet kann sowohl von Bran-
men haben. Analysen in der Höhle deuten denberg als auch von den Bergsteigerdör-
auf ein Quellheiligtum hin. fern Steinberg und Kreuth aus erwandert
Die 2.000 bis 2.500 Jahre alten Inschriften werden.
sind das bedeutendste Zeugnis rätischer
Sprache in Nordtirol und wurden daher von Künstler und Musiker in Steinberg
der EU zum Europäischen Kulturerbe erkoren. Professor Richard Agreiter, Bildhauer und
frei schaffender Künstler in Steinberg, ist
international durch seine Bronzeskulpturen
bekannt geworden. Der Künstler fertigt alle
Rätische Inschriften.
Skulpturen vom Entwurf bis zum Guss in sei-
ner eigenen Gießerei. Mit seinen Großplasti-
ken zählt er zu den großen österreichischen
Bildhauern der Gegenwart.

Wildalmfilz und Bayerische Wildalm.


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Steinberg als seinen inspirierenden Malplatz.


Neben dem expressionistischen Maler Oskar
Graf (1878–1958), hat sich der Kramsacher
Andreas Einberger (1878–1952) mit seinen
Winter- und Sommerbildern der Ampmoos-
alm ein künstlerisches Denkmal gesetzt. Sei-
ne Motive spiegeln sein Leben als Bauernbub
und Hirte auf der Ampmoosalm wider.
Der Jenbacher Karl Ihler (1897–1972) war Ar-
beiter bei den Jenbacher Berg- und Hütten-
werken, bevor er – von Gustav Bechler ent-
Skulptur von Prof. Richard Agreiter.
deckt – mit 35 Jahren Kunstmaler wurde. Als
„Maler vom Achensee“ wurde Karl Ihler für
seine bestechenden Farbkompositionen und
Ein berühmter Steinberger ist auch der Hof- seine kraftvollen Landschafts-, Menschen-
und Kirchenmaler Simon Gassner (1755–1830). und Tierbilder berühmt.
Er arbeitete in Rom, Ungarn, Wien, Landshut
und Karlsruhe. Gassner zählt zu den Mitbe- Steinberg ist ein musikalisches Dorf. Die Pfle-
gründern der Lithographie (Steindruck). ge besonders der instrumentalen Musik hat
Der Münchner Kunstmaler Gustav Bechler hier eine lange Tradition. Die Bundesmusik-
(1870–1959) malte in seinem Steinberger Ate- kapelle feierte bereits 1977 ihr 100-jähriges
lier die großartigen Winterbilder des Rofan Bestehen. Zufällig aufgefundene Noten aus
und Szenen aus dem harten Leben der Berg- dem Jahre 1837 belegen, dass es bereits zu
bauern. Der Künstler liebte ganz besonders dieser Zeit eine kleine Musikkapelle gab. 1909

UNSER BAYERISCHER NACHBAR, DAS BERGSTEIGERDORF KREUTH


Kreuth wurde 2018 als viertes Bergsteigerdorf in Bayern ausgezeichnet. Zwischen dem öster-
reichischen Nachbarort Steinberg und Kreuth gibt es enge historische und grenzübergreifen-
de Verbindungen, welche durch die Gemeinschaft der Bergsteigerdörfer noch mehr gestärkt
wird. Der Münchener Historiker Dr. Rudolf Röder schloss beide Orte in sein Herz. Von ihm
stammen die umfangreichen Wegebeschreibungen und -markierungen rund um Steinberg.
Für Kreuth hat er in einem kleinen Heft (Herausgeber Verkehrsamt Kreuth, erschienen in den
1950er-Jahren, Schutzgebühr 25 Pfennige) „Spaziergänge“, „Wanderun-
gen und Touren“, sowie „Größere Touren“, unter anderem mit der Be-
steigung des Gufferts ausführlich beschrieben.

Sowohl Kreuth als auch Steinberg gehören zum Arbeitsgebiet der DAV-
Sektion Kaufering. Ein markierter Weg von Kreuth über die Blauberge
nach Steinberg besteht seit Langem. Vielfältige gemeinsame Ideen
und Aktivitäten der beiden Bergsteigerdörfer sind angedacht, um das
Anliegen der Bergsteigerdörfer nicht nur bei den Gästen, sondern ganz
besonders auch bei den Gemeindebürgern zu vertiefen.
15

Fronleichnamsprozession.

wurde die „Musikgesellschaft“ mit “einheit-


licher Tracht im bayerischen Stil“ gegründet.
1923 rückte die Kapelle erstmalig nach Mau-
rach aus. Seither begleitet die Bundesmusik-
kapelle, die inzwischen auf etwa 35 Instru-
mentalisten aus fast jeder Steinberger Familie
gewachsen ist, die dörflichen Feste und Fei-
ern. Der Steinberger Kirchenchor und weitere
Volksmusikgruppen tragen darüber hinaus
zu einer lebendigen Pflege der Musik bei.
Die Bundesmusikkapelle Steinberg.
Gelebtes Brauchtum
Eine kleine Dorfgemeinschaft, in der jeder
jeden kennt, ist der ideale Nährboden für ein Regionale Spezialitäten am Bauernmarkt.
lebendiges Brauchtum. Dies gilt auch und
in besonderem Maße für Steinberg. Im jah-
reszeitlichen Rhythmus gibt es eine Fülle an
Festen und Veranstaltungen musikalischer,
sportlicher und traditioneller kirchlicher Art.
Von Drei-Königs-Umgang, Faschingstreiben,
Skirennen, Palmbuschentragen, Flurprozes-
sionen über Musikfeste der Bundesmusikka-
pelle, dem musikalischen Almhoangascht bis
hin zum regelmäßigen Bauernmarkt (siehe S.
45), dem Adventmarkt und dem „Aufkocht we-
ascht“ der Steinberger Frauen und zu verschie-
densten Veranstaltungen im Dorfhaus reicht
der bunte Reigen der Steinberger „Gmoa“.
16

Tourentipps Sommer

Steinberg ist ein Paradies für jene, die gern in den Bergen unterwegs sind. Stille Schluchten,
sanfte und wilde Gipfel, grandiose Fern- und Tiefblicke, traumhafte Pfade und Rastplätze ma-
chen jede Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis.

WEITWANDERN

Adlerweg
Der Adlerweg verläuft auf 33 Etappen von Etappen mit alpinen Herausforderungen
Osten nach Westen durch ganz Tirol. 413 Ki- warten in den Brandenberger Alpen rund um
lometer und 31.000 Höhenmeter gilt es ent- Steinberg. Beinahe bei jedem Schritt eröffnen
lang der Strecke zu bewältigen. sich großartige Fotomotive: Ein Meer an Al-
Der Wegverlauf gleicht der Silhouette eines penblumen blüht auf sanften Gebirgsmatten,
Adlers, der mit weit ausgebreiteten Schwin- dahinter erheben sich steile Felsformationen.
gen in den Lüften schwebt. Der Weitwander- Der östliche Teil des Gebirgszugs erstreckt
weg ist dabei in zwei Routen unterteilt: 24 Ta- sich als Pendlingzug von Steinberg/Branden-
gesetappen führen quer durch die Bergwelt berg bis Kufstein, der westliche Teil zwischen
Nordtirols, die zweite Route durchquert auf Brandenberger Ache und Achensee.
neun Tagesetappen die Glockner- und Vene- Der höchste Gipfel dort ist die Hochiss mit
diger-Gruppe in Osttirol. 2.299 Metern, einen markanten Felskamm
Vier herrliche, aber anspruchsvolle Adlerweg- bilden unter anderem die Dalfazer Wände.
17

Adlerweg-Etappe 04:
Kufstein – Gasthof Buchacker
Ausgangspunkt: Unterlangkampfen
11 km, 1.330 m Aufstieg, 5,5 h Gehzeit
Schwierigkeit: mittel (rote Bergwege)

Adlerweg-Etappe 05:
Gasthof Buchacker – Pinegg
Ausgangspunkt: GH Buchacker
18 km, 980 m Aufstieg, 6 h Gehzeit
Schwierigkeit: schwer (schwarze Bergwege)

Adlerweg-Etappe 06:
Pinegg – Steinberg am Rofan
Ausgangspunkt: GH Gwercherwirt
18 km, 1.100 m Aufstieg, 5 h Gehzeit
Schwierigkeit: mittel (rote Bergwege)

Adlerweg-Etappe 07:
Jausenstation Waldhäusl – Erfurter Hütte
Ausgangspunkt: GH Waldhäusl in Steinberg
18 km, 1.590 m Aufstieg, 7 h Gehzeit
Edelweiß am Zireiner See.
Schwierigkeit: schwer (schwarze Bergwege)

Genauere Informationen mit Beschreibung der einzelnen Etappen, interaktiven Karten, GPS-Tracks
und vielem mehr gibt es unter www.alpenvereinaktiv.com/de/tour/21729786
18

Auf dem Weg zur Dalfazalm.

3 Tage durchs wilde Rofan 3. Etappe: Dalfazalm – Steinberg


Diese genussreiche, aber recht anspruchsvol- Dalfazalm, Steinernes Tor, Kögljoch, Schön-
le Hüttenwanderung führt durchs Rofan mit jochalm, Steinberg (1.015 m)
seinen stillen Schluchten und wilden Gipfeln. 15 km, 810 Hm Aufstieg, 6 h Gehzeit
Grandiose Fern- und Tiefblicke, traumhafte
Pfade und Rastplätze, urige Einkehren und Tipp:
Hütten machen diese Tour zu einem unver- Die ortsansässige Bergschule bietet diese
gesslichen Erlebnis. Tour auch als geführte Wanderung an.
Mehr Infos unter www.alpincenter-rofan.at
1. Etappe: Steinberg – Bayreuther Hütte
Steinberg, Ampmoosalm, Marchgatterl, Zirei-
ner See, Bayreuther Hütte (1.576 m)
14 km, 1.270 Hm Aufstieg, 6 h Gehzeit

2. Etappe: Bayreuther Hütte – Dalfazalm


Bayreuther Hütte, Vorderes Sonnwendjoch,
Scherbensteinalm, Grubascharte, Spieljoch,
Dalfazalm (1.576 m)
12 km, 1.310 Hm Aufstieg, 6 h Gehzeit

Die Ampmoosalm.
19

WANDERUNGEN LEICHT Gaismoosstollen-Runde


Einfacher Rundweg mit tollen Aus- und Tief-
Bärenwald-Runde blicken.
Sonniger Panoramaweg mit Blick aufs Dorf Von der Kirche ein kurzes Stück auf der Stra-
und die umliegenden Berge. ße Richtung Süden, dann links Richtung
Von der Kirche nach Norden der Beschilde- Steinberger Loch der Beschilderung folgen.
rung folgend abwärts zum Mühlbach, die Im Loch über den Mühlbach und nach rechts
Straße überqueren und auf dem Wiesenweg über eine weitere Brücke. Nun an der Grund-
aufwärts, am Mühlegghof vorbei zur oberen ache flussaufwärts, nach ca. 1 km rechts über
Teerstraße. Dann nach rechts und nach dem eine Brücke dem Schild Gaismoosstollen fol-
letzten Haus links ein kurzes Stück die Forst- gen. Durch den kleinen Tunnel vorbei an ei-
straße entlang. Vor dem Schild „Guffert“ nem rauschenden Tobel bergauf über einen
dem mittleren Fahrweg zum Bärenwaldweg kleinen Pfad mit schönen Aus- und Tiefbli-
folgen. Auf diesem Weg bis zum westlichen cken wieder nordwärts Richtung Steinberg
Guffertanstieg. Links abwärts halten, später und zurück zum Ausgangspunkt.
am Gasthof Waldhäusl vorbei und links hal- 5,5 km, 330 Hm Aufstieg, 2 h Gehzeit
tend wieder zurück zur Kirche.
4 km, 180 Hm Aufstieg, 1,5 h Gehzeit Enteralm-Runde
Erweiterung Panoramaweg (ca. 30 min): Durch das romantische Grundachental mit
Ab dem Gasthof Waldhäusl rechts weiter zur schönen Blicken aufs Rofan.
Landesstraße, diese anschließend links in Vom Parkplatz im Steinberger Loch (904 m)
den Sandbichlweg queren. Auf diesem am rechts über die Brücke und an der Grund-
Parkplatz des Rofanlifts II vorbei und nach ache ca. 3 km entlang Richtung Schmalz-
ca. 300 m links zu einem Bauernhof abbie- klausenalm. Am Wasserfall durch den Tunnel
gen. Hinter diesem Bauernhof zurück zum weiter bis Abzweig. Dort der Beschilderung
Ausgangspunkt. zur Enteralm bis zur Einmündung des Ad-
lerwegs (401) folgen. An der Unteren Küh-
Loch-Runde lermahdalm vorbei, hier rechts aufwärts
Kurze Runde über schöne Pfade. über Wiesenweg (markanter Übersteig) zur
Von der Kirche ein kurzes Stück auf der Stra- Oberen Kühlermahd. Hier rechts halten bis
ße Richtung Süden, dann links Richtung zur Forststraße und dieser ca. 500 m rechts
Steinberger Loch der Beschilderung folgen. folgen. Danach über Karrenweg links bis zur
Im Loch links auf der Straße bergauf am Enteralm (1.324 m, bewirtschaftet). Von der
Mühlbach entlang bis zu einer kleinen Holz- Enteralm zurück zur Oberen Kühlermahd,
brücke. Über die Brücke dem Steig Richtung weiter zum Durrahof. Nach dem Hof links
Hinterberg folgen. An einer kleinen Abzwei- durch den Wald zum Ausgangspunkt.
gung links halten. Dem beschaulichen Wald- 15 km, 760 Hm Aufstieg, 5 h Gehzeit
weg folgen bis zur Teerstraße, dort links Erweiterung zur Labeggalm
Richtung Mühlegg. Am Hof Mühlegg vorbei An der Abzweigung des Karrenwegs zur Ent-
bergab über die Wiesen und einen kleinen eralm geradeaus bis zur schön gelegenen
Waldweg Richtung Mühlbach. Über die Brü- Labeggalm mit grandiosem Blick in die Zen-
cke und ansteigend zurück zum Ausgangs- tralalpen. Von dort ein Stück zurück auf glei-
punkt. chem Weg und rechts der Beschilderung zur
3,5 km, 250 Hm Aufstieg, 1,5 h Gehzeit Enteralm folgen. Der Weg führt dabei über
20

den Ameiskogel (1.518 m). Nach einer Jause Hinterbergweg


auf der Enteralm (1.324 m, bewirtschaftet) Beschaulich auf schmalen Wegen ans östli-
über den Karrenweg zurück zur Forststraße, che Ende Steinbergs.
zur Oberen Kühlermahd, weiter zum Durra- Von der Kirche nach Norden der Beschilde-
hof. Nach dem Hof links durch den Wald zum rung folgend abwärts zum Mühlbach, die
Ausgangspunkt. Straße bergab bis zu einer kleinen Holzbrü-
19 km, 1.050 Hm Aufstieg, 6,5 h Gehzeit cke. Über die Brücke Richtung Hinterberg.
An einer kleinen Gabelung rechts halten. Der
Rätische Inschriften und Geolehrpfad Weg führt teilweise sehr schmal durch lich-
Abwechslungsreiche Runde für Entdecker. ten Wald, später auf breiterem Weg durch
Vom Parkplatz Bergalm (997 m) auf der Lan- Hochwald. Nach einer Brücke geht es aus-
desstraße ca. 500 m Richtung Achenkirch bis sichtsreich auf einem Fahrweg nach Außer-
zur ersten, rechts abzweigenden Forststraße. steinberg bis zu einer Asphaltstraße. Auf
Von dort am Weißenbach entlang Richtung dieser oder auf gleichem Weg zurück nach
Weißenbachalm. Ein schöner Steig führt Steinberg.
von dort weiter Richtung Schneidalm und Achtung: Der Weg zwischen Mühlbach und
zur Höhle mit rätischen Inschriften. Von dort Beginn Karrenweg nahe Außersteinberg ist
Richtung Klausbodenalm und in Folge weiter schmal, teilweise ausgesetzt, für kleinere
Richtung Gufferthütte (1.475 m, bewirtschaf- Kinder nur bedingt geeignet.
tet). Nach einer Jause über die Forststraße 8 km, 450 Hm Aufstieg, 3,5 h Gehzeit
(Geolehrpfad) am Ampelsbach bergab zum
Parkplatz Köglboden. Von dort entweder ne- Schönjochalm
ben der Straße ca. 1 km zu Fuß oder mit dem Aussichtsreiche Wanderung über wunderba-
Bus zurück zum Ausgangspunkt. re Waldwege zur urigen Schönjochalm.
14 km, 780 Hm Aufstieg, 4,5 h Gehzeit Von der Kirche westlich am Mesnerhof vor-
bei über den Wiesenweg zum Obermoos-
hof. Von dort links ein kleines Stück auf der
Straße bis zur Bushaltestelle und weiter über
den Waldweg bergauf bis zur Forststraße,
diese überqueren und rechts halten, auf
dem Gfaßkopfweg zum Gfaßsattel mit Mar-
terl und Bank. Von dort links kurz auf der
Forststraße und weiter links auf den Wald-
weg (Schönjochalmweg) und weiter zur
Schönjochalm (1.287 m, bewirtschaftet). Am
schönsten ist der gleiche Weg zurück oder
auf der Forststraße zurück nach Steinberg.
12 km, 500 Hm Aufstieg, 4 h Gehzeit

Am Gipfelkreuz des Hinterunnütz.

Murmeltier am Wildalmfilz.
21
22

WANDERUNGEN MITTELSCHWER Über das Kögljoch zum Achensee


Beschauliche Wanderung, die auch für geh-
Große Holzermahd-Runde tüchtige Kinder geeignet ist.
Wunderbare Tiefblicke ins Grundachental. Von Steinberg nach Westen auf markiertem
Von der Kirche nach Norden der Beschilde- Wanderweg in leichtem Auf und Ab bis zur
rung folgend abwärts zum Mühlbach, auf der Schönjochalm (1.287 m, bewirtschaftet), sie-
Straße bachabwärts zur Grundache (Loch, he S. 20. Weiter der Forststraße folgend, zu-
Parkplatz). Über die Brücke rechts dem Schild letzt auf einem Steig ins Kögljoch (1.485 m).
Schmalzklause durch das Grundachental mit Nach Westen hinunter zur Köglalm (1.429 m)
schönen Blicken aufs Rofan ca. 3 km flussauf- und über den markierten Weg zum Achen-
wärts, durch Tunnel und Brücke weiter bis see (930 m). Mit dem Bus zurück zum Aus-
Abzweig Holzermahd. Rechts der Beschilde- gangspunkt.
rung „Holzermahd-Runde“ folgen auf Fahr- 11 km, 600 Hm Aufstieg, 4 h Gehzeit
weg aufwärts bis Brunnen. Hier rechts auf Kombinationsmöglichkeit zum Unnütz
Fußweg höhengleich weiter, Abstieg zum Vom Kögljoch auf markiertem Steig auf den
Gaismoosbach, über die Brücke und rechts Vorderunnütz (2.078 m) mit tollen Ausbli-
auf schmalem Weg aufwärts dann höhen- cken auf den See und das Karwendel.
gleich am Hang entlang. Geradeaus bis zur 2,5 h zusätzliche Gehzeit
Teerstraße und weiter über den Wiesenweg Erweiterung ab Köglalm zur Kotalm
(alternativ auf der Straße) zur Kirche. Von der Köglalm dem markierten Steig in
8,5 km, 650 Hm Aufstieg, 3,5 h Gehzeit leichtem Auf und Ab nach Süden zur Kotalm

Am Hof der Hornmilchsennerei Gang.


23

Mitterleger (1.608 m) folgen. Auf selbem


Weg zurück zur Köglalm.
2,5 h zusätzliche Gehzeit

Achen-Runde
Aussichtsreiche Runde mit schönen Rast-
und Spielmöglichkeiten für Kinder.
Von der Kirche nach Norden der Beschil-
derung folgend abwärts zum Mühlbach,
auf der Straße bachabwärts zur Grundache
(Loch, Parkplatz). Weiter rechts Richtung
Schmalzklausenalm an der Grundache ca.
3 km flussaufwärts, durch Tunnel und Brü-
cke weiter bis Abzweig. Dort nach links
immer der Beschilderung zur Enteralm fol-
gen. Leichter Anstieg bis zur Einmündung
des Weitwanderweges 401 mit herrlicher
Aussicht auf die Nordkette des Rofans, an Die Schönjochalm.
der Unteren Kühlermahdalm vorbei. Hier
entweder rechts aufwärts auf Wiesenweg
Richtung Enteralm oder auf gleicher Höhe später auf dem (oberen) Forstweg Richtung
bleibend geradeaus über Durrahof und En- Steinberg. Nach ca. 3,5 km erreicht man wie-
terhof zurück zum Ausgangspunkt. Oder der die Weggabelung zum Guffertstein. Hier
nach dem Durrahof links durch den Wald dem bekannten Steig bergab folgen und auf
abwärts zurück zum Ausgangspunkt. gleichem Weg zurück zum Ausgangspunkt.
12 km, 620 Hm Aufstieg, 4,5 h Gehzeit 15 km, 1.300 Hm Aufstieg, 6,5 h Gehzeit

Große Neubergalm-Runde / Guffertstein
Von der Kirche nordwärts und in Folge ab- An der Bärenwaldrunde.
wärts zum Mühlbach. Über die Straße und
den Wiesenweg bergauf zum Hof Mühlegg.
Nun rechts auf die Straße, nach dem letzten
Haus links zuerst ein kurzes Stück der Forst-
straße und dann rechts über einen Steig der
Beschilderung Guffert/Guffertstein folgen.
An der verfallenen Luxeggalm vorbei bis
zum Guffertstein (1.963 m). Vom Gipfel ca.
200 m auf gleichem Weg zurück und nach
Osten Richtung Sandegg (1.849 m).
Am Grat mit wunderbarem Blick weiter zur
Neubergalm (1.392  m, nicht bewirtschaf-
tet). Von der Neubergalm Richtung Westen,
24

WANDERUNGEN SCHWER Geradeaus weiter durch ein weiteres Lat-


schenfeld hinauf zu einer Steigteilung. Hier
Guffert links in nordwestlicher Richtung leicht anstei-
Traumhafte, aber alpine Unternehmung auf gend zum Gipfelaufbau, wo der Nordanstieg
das mächtige Steinberger Wahrzeichen. von der Issalm herauf einmündet. Zuletzt
Von der Bushaltestelle/Parkplatz GH “Wald- über Schrofengelände in leichter Kletterei
häusl“ vorbei und kurz danach rechts über (UIAA I) entlang der zahlreichen Markierun-
eine Brücke. Am Beginn noch durch schat- gen und über kurze versicherte Passagen
tigen Wald folgt man dem Hinweisschild auf das Gipfelplateau mit dem Gipfelkreuz
„Guffert“ aufwärts, wobei einige Male ein (2.194 m) mit fantastischem Rundblick vom
Fahrweg gequert wird. Weiter durch lichten Watzmann über die Hohen Tauern, Zillertaler,
Wald hinauf zu einem kleinen Wasserlauf, wo Ötztaler, die Zugspitze, das Alpenvorland bis
man kurz darauf einen Hang mit einer kurzen nach München.
Felsstufe erreicht. Wieder durch ein Wald- Abstieg auf dem selben Weg zurück.
stück, später hinüber zu einem Geröllfeld. 11 km, 1.250 Hm Aufstieg, 6 h Gehzeit
Am Serpentinensteig durch dieses Schutt-
feld weiter aufwärts, anschließend durch Lat- Abstiegsvariante über den Guffertstein
schengelände vorbei an einem Felsköpfl zum Anfangs am Aufstiegsweg zurück bis zum
Abzweig zur Schmiedtquelle, den man rechts Abzweig beim Hinweisschild „Steinberg über
liegen lässt. Luxegg“ zur Schmiedtquelle und mit kurzem
Gegenanstieg zum Guffertstein (1.963 m). Bei
der folgenden Steigteilung rechts in südli-
Am Einstieg zum Guffert.
cher Richtung hinab zur verfallenen Luxegg-
alm und über das Luxegg am Forchkogelweg
hinab nach Vordersteinberg. Rechts auf der
Teerstraße zurück zum Ausgangspunkt.
zusätzlich: 150 Hm Aufstieg, 1 h Gehzeit

Panoramagipfeltour Blauberge
Großartige Grat- und Gipfeltour auf der baye-
risch-tirolischen Grenze.
Wenige Meter östlich der Gufferthütte auf
dem Forstweg Richtung Bayerische Wildalm.
Dieses geschützte Hochmoorgebiet wurde
in die Liste der Feuchtgebiete von interna-
tionaler Bedeutung aufgenommen (siehe S.
13). Von dort auf kleinem Steig an der Bayeri-
schen Wildalm vorbei. Mit etwas Glück kann
man hier gut Murmeltiere beobachten. Nach
dieser Alm Anstieg hinauf zur Halserspit-
ze (1.867 m). Von der Halserspitze führt der
Steig immer am Grat entlang weiter zum Kar-
kopf (1.800 m), dem Blaubergkopf (1.767 m)
und zur Blaubergschneid (1.787  m). Von
25

Im Herbst am Gipfelplateau des Vorderunnütz.

Abendstimmung am Hochunnütz mit Blick auf den Guffert.


26

Oberhalb der Blaubergalm.

dieser kurz etwas steiler hinunter zur Blau- die Halserspitze. Von hier auf selbem Weg zu-
bergalm (1.544 m). Richtung Osten zuerst rück zur Gufferthütte (1.467 m), die mit einer
ein kurzes Stück auf einem Forstweg, dann schönen Sonnenterrasse und köstlichen „So
nach links auf dem markierten Steig durch schmecken die Berge“-Gerichten diese un-
Weideflächen und lichte Wälder Richtung vergessliche Panoramawanderung abrundet.
Schönleitenalm mit beeindruckender Flora 13 km, 700 Hm, 5,5 h Gehzeit
und Fauna. An der Schönleitenalm vorbei auf
einem Forstweg. Nach der letzten Hütte wie- Vorderunnütz
der auf schönem Steig bis zum Abzweig auf Abwechslungsreiche und stille Wanderung
auf den markanten Aussichtsberg.
Vom Parkplatz Rofanlift II auf der Forststra-
ße Richtung Schönjochalm. Nach ca. 1 km
rechts auf den Weg zum Gfaßkopf. Am Mar-
terl mit der Bank weiter auf dem Karrenweg
Richtung Unnütz. An der verfallenen Stein-
berger Kotalm vorbei und weiter auf kleinem
Steig Richtung Schlagkopf. Über Wiesen zum
weithin sichtbaren Gipfel des Vorderunnütz
(2.078 m) mit seinen schönen Ausblicken auf
den Achensee, das Karwendel und das Rofan

Auf dem Weg zur Halserspitze.


27

bis in die Zentralalpen. Zurück auf gleichem schmäler werdenden Kamm nach Süden ab-
Weg zum Ausgangspunkt. wärts, über eine kurze felsige Passage aufwärts
Ab dem Marterl mit der Bank besteht die und durch einen Felseinschnitt in die Ostflan-
Möglichkeit, nach links über den ausgewa- ke des Vorderunnütz queren. Unschwierig die
schenen Karrenweg, später die Skipiste que- Ostflanke queren und zuletzt von Südosten
rend, zum Parkplatz abzukürzen. auf den Vorderunnütz (2.078 m).
16 km, 1.200 Hm, 6,5 h Gehzeit Vom Gipfel nach Süden über freies Wiesen-
gelände abwärts, kurz flacher durch ein Lat-
Unnütz-Überschreitung von Achenkirch schenfeld und am breiten Südrücken steiler
Sportliche Überschreitung der drei Unnütze abwärts. Durch ein Waldstück zum Abzweig
nach Steinberg. Richtung Kögljoch, dort rechts halten und
Vom Parkplatz beim Biomasse-Heizkraftwerk hinab zu den Almgebäuden der Köglalm. Ent-
in Achenkirch (916 m) kurz entlang der Forst- lang der Zufahrtsstraße geradeaus hinab zur
straße der Beschilderung „Zöhreralm – Un- unteren Köglalm (im Sommer einfacher Aus-
nütz“ folgen und rechts auf beschildertem schank) und von dort am beschilderten Fuß-
Fußweg geradeaus steil durch Wald aufwärts. weg abwärts Richtung Achenkirch. Bei den
Dreimal die Forststraße queren und beim ersten Häusern rechts kurz aufwärts zu einer
vierten Mal kurz links und nach dem Graben Murensperre, links über eine Brücke und am
wieder rechts am Abkürzungsweg weiter auf- beschilderten Panoramaweg im leichten Auf
wärts zur Zöhreralm (1.334 m). Oberhalb der und Ab zurück nach Achenkirch.
Alm ostwärts durch lichten Wald, später Lat- 13 km, 1.500 Hm, 6,5 h Gehzeit
schengelände, weiter aufwärts. Durch einen
Felsdurchschlupf und schräg durch einen
Latschengürtel hinauf zum großen Gipfel- Tipp:
kreuz am Hinterunnütz (2.007 m). Nach Süden Abkühlung nach einer Sommertour gibt es
abwärts in eine Senke und durch einen Lat- an der Grundache, leicht zu erreichen vom
schengürtel, später über freie Wiesenflächen, Parkplatz Steinberger Loch in nördlicher
aufwärts auf den Hochunnütz (2.078 m). Am oder südlicher Richtung.

„Rofanglühen“ im Sommer.
28

MOUNTAINBIKEN der Weidesaison geöffnet), Köglalm (nur Ge-


tränke), Dorfhaus und Gasthof Waldhäusl
In der Region Steinberg locken zahlreiche
landschaftlich reizvolle und abwechslungs- Guffert-Umrundung
reiche Möglichkeiten, die Gegend mit dem Steinberg (1.015 m) – Köglboden – Guffert-
Mountainbike zu erkunden. Es gibt drei aus- hütte (1.465 m) – Kaiserklamm – Kaiserhaus
geschilderte Runden in Steinberg: – Pinegg – Steinberg
41 km, 1.000 Hm, 4,5 h Fahrzeit
Steinbergrunde Einkehrmöglichkeit: Gasthof Waldhäusl, Guf-
Dorfplatz Steinberg (1.015 m) – Steinberger ferthütte, Kaiserhaus
Ache – Tannegg – Durrahof – Steinberg
Einkehrmöglichkeit: Dorfhaus und Gasthof Kaiserklamm
Waldhäusl Steinberg (1.015 m) – Pinegg – Kaiserklamm
19,5 km, 450 Hm, 2 h Fahrzeit – Pinegg – Steinberg
Für die Besichtigung der beeindruckenden
Unnützrunde Klamm muss das MTB am Eingang der Klamm
Dorfplatz Steinberg (1.015 m) – Schönjochalm stehengelassen werden. Fußweg ca. 1 h.
– Kögljoch (1.458 m) – Köglalm – Achenkirch 28 km, 600 Hm, 3,5 h Fahrzeit
(935 m) – alte Steinbergstraße – Steinberg
27 km, 750 Hm, 3 h Fahrzeit Mehr MTB-Touren unter
Einkehrmöglichkeit: Schönjochalm (während maps.achensee.com

Auf dem Weg zur Schmalzklausenalm. Klettern am Rotspitz.


29

KLETTERN

Guffert
Der markante Guffert bietet ca. 20 alpine
Kletterrouten im Schwierigkeitsbereich zwi-
schen 5+ und 8 (UIAA).
Die vom Tal gut ersichtliche Südkante führt
in drei Aufschwüngen mit schöner Kletterei
und teilweise Gehgelände zum Hauptgipfel.
Sie wurde im Jahr 1911 von Dülfer/Fiechtl
erstbegangen.
300 m, 9 SL, 6- obligat
Der Westgrat lacht den Kletterer schon auf
dem Weg nach Steinberg wunderbar an.
Trotz des langen Zustiegs eine sehr lohnen-
de, abwechslungsreiche Gratkletterei in bes-
tem Fels.
500 m, 2 – 3, mit Direktaufschwung 6-

Direkt neben dem Weg über den Südanstieg Klettersteig am Roßkopf.


befindet sich auch der kleine Klettergarten
„Guffertstein“. KLETTERSTEIG

Rofan Nordwände Achenseer Fünf-Gipfel-Klettersteig


An den schönen Nordwänden des Rofan Blumenwiesen, senkrechte Felswände und
können viele alpine und abenteuerliche Tou- kleine Seeaugen bilden die Kulisse für eine
ren auf den Spuren berühmter Kletterer wie abwechslungsreiche und spannende Rund-
Hans Dülfer, Hans Fiechtl, Mathias Rebitsch, tour, die auch an einem Tag zu bewältigen ist.
Hermann Buhl und Peter Habeler unternom- Es kann nach jedem Gipfel abgebrochen und
men werden. wieder zum Ausgangspunkt Erfurter Hütte
zurückgekehrt werden.
Weitere Möglichkeiten
Auch die Südseite des Rofans, das Kloben- 1. Haidachstellwand-Klettersteig (B/C)
joch und natürlich das Karwendel und das 2. Rosskopf-Klettersteig (C/D)
Zillertal bieten unzählige alpine Touren und 3. Seekarlspitze-Klettersteig (D)
Sportklettereien in (fast) allen Schwierig- 4. Spieljoch-Klettersteig (C)
keitsgraden. 5. Hochiss-Klettersteig (C/D)

Topos & Routenbeschreibungen:


Kletterführer „Rofangebirge“, 2011, Panico Alpinverlag, ISBN 978-3-936740-05-9
Kletterführer „Tirol“, 2016, routebook, ISBN 978-3-200-04518-7
www.climbers-paradise.com & App
30
31

Das 2021 neu errichtete Gipfelkreuz des Guffert.


32

Tourentipps Winter

Hier, am wohl schönsten Ende der Welt, lässt sich der Zauber des Winters auf leisen Sohlen
und ohne Hektik genießen – egal ob zu Fuß, mit Schneeschuhen oder Skiern an den Füßen.

SKITOUREN

Vorderunnütz nem flachen Rücken, der vom Gipfel nach Sü-


Weite Hänge und schöne Ausblicke – der den zieht. Über diesen zum Gipfel (2.078 m).
Klassiker in Steinberg. Bei sicherer Schneela- Abfahrt wie Aufstieg, Schwierigkeit: 1
ge mit abenteuerlicher Abfahrtsvariante. Tipp: Es lohnt sich, am Marterl nochmal auf-
Vom Parkplatz an der Talstation des Rofan- zufellen, auf den Gfaßkopf zu gehen (ca. 15
lifts II (1.050 m) zunächst ein kurzes Stück auf min.) und über die Skipiste abzufahren.
der Piste, dann rechts dem Forstweg in den 1.050 Hm, 3,5 h Aufstieg
Wald folgen. An einer Bank mit Marterl wei-
ter auf dem Weg zum Unnütz. Entlang des Steile und abenteuerliche Abfahrtsvariante,
Sommerwegs geht es durch lichten Wald zur nur bei guter und sicherer Schneelage!
Kotalm (1.688 m). In nordwestlicher Richtung
geht man durch eine freie Mulde, umrundet Vom Gipfel den Südrücken hinab, dann nach
den Schlagkopf (1.688 m) auf der Nordseite links in die Hänge des NO-Kars. Diese hinab
und erreicht einen Absatz. Hier quert man bis zu einem Boden. Weiter durch ein schma-
unterhalb der Schaarwand nach Westen, an- les Felsentor. Danach in Fallrichtung steil bis
steigend über das schöne Skigelände zu ei- zu einem zweiten Boden. Jetzt links einen
33

kleinen Gegenanstieg um einen markanten breite Schneise trifft. Über diese in südwest-
Felsvorsprung nach links in eine weite Mulde licher Richtung an der Angernalm vorbei in
queren. Über sehr schöne, teils steile Hänge eine deutliche Einsattelung im Schneidjoch-
abwärts bis es flacher wird. Dann am Bach- kamm. Hier wendet man sich nach rechts
bett entlang zur Forststraße und auf dieser und steigt über den breiten Rücken west-
zur Oberen Bergalm. Zu Fuß oder mit dem wärts zum Gipfel (1.811 m).
Bus zurück nach Steinberg. Abfahrt wie Aufstieg, Schwierigkeit 1.
850 Hm, 3 h Aufstieg
Schneidjoch
Leichte Skitour in stiller Winterlandschaft. Guffertkar
Das schöne Skigelände beginnt erst nach ei- Rassig und steil durch die beeindruckende
ner längeren Talwanderung, bei der man die Südflanke des Guffert.
beeindruckenden Nordwände des Guffert Ausgangspunkt ist das Obinger Moos
genießen kann. (1.120 m), ca. 500 m vor dem Ortsbeginn
Vom Wanderparkplatz „Köglboden“ (963 m) Steinberg. Parkmöglichkeiten am Straßen-
auf der Forststraße Richtung Gufferthütte in rand. Durch lichten Wald direkt auf das gut
weitem Rechtsbogen taleinwärts. Nach 1,5 sichtbare, riesige Kar zu. Je nach Schneelage
Std. macht die Straße eine scharfe Linkskur- etwas Wendigkeit im Erlengestrüpp erfor-
ve (ca. 1.300 m). Hier geht man geradeaus derlich. Im Kar anfangs rechts haltend, bis
nach Osten auf dem Sommerweg weiter und es die Büsche erlauben, ins freie Hauptkar zu
erreicht so die freien Wiesen unterhalb der wechseln. Nun geradeaus aufwärts zu einem
Gufferthütte bei einem Ombrometer. Nun Felssporn (ca. 1.850 m) in der Mitte des Kars.
in südlicher Richtung durch lichten Wald Hier nach links in die von diesem Punkt aus
und kleine Mulden empor bis man auf eine gut sichtbare 45° steile Rinne. In ihr aufwärts

Auf dem Weg zum Vorderunnütz.


34

Bei Traumbedingungen im Guffertkar.

zum Westgrat des Gufferts. Die Tour führt SKIFAHREN


durch steiles, potenzielles Lawinengelände
und ist Einzugsgebiet von Lawinen, die sich Zwei Schlepplifte, die Rofanlifte I und II, und
aus den steilen, schon in der Früh sonnenbe- einen Babylift zählt das beschauliche „Skige-
schienenen Felsflanken oberhalb lösen kön- biet“ in Steinberg, das zur nahen Christlum in
nen. Hohe Schneelage, sichere Verhältnisse Achenkirch gehört. Party und Rummel findet
und alpine Erfahrung absolut erforderlich! man hier nicht. Die Lifte bringen es zusammen
Bei Firn in der Regel unproblematisch, sofern nur auf gut zwei Pistenkilometer. Dafür darf
man früh genug abfährt. Beste Zeit ab Mit- man umso mehr entspanntes Skifahren „wie
te Februar bis Anfang April. Danach werden damals“ genießen: auf gut präparierten Na-
auch in schneereichen Wintern die Tragestre- turschneepisten, mit tollem Ausblick auf den
cken im unteren Teil immer länger. Im oberen Guffert und nachher bei einer zünftigen Jause
Teil anhaltend 35° steil, was sicheres Aufstei- im Liftstüberl oder in der Silberwaldhütte. Be-
gen (Harscheisen) und Abfahren voraussetzt. sonders Familien mit Kindern fühlen sich hier
Abfahrt wie Aufstieg. auf Anhieb wohl.
1.120 Hm, 4 h Aufstieg www.christlum.at

Tipp: In der näheren Umgebung Steinbergs finden sich zahlreiche weitere tolle Skitouren-
möglichkeiten. Am besten beschrieben in den Skitourenführern
„Karwendel, Rofan, Wetterstein“, 2020, Panico Alpinverlag, ISBN 978-3-95611-120-4 und
„Best of Skitouren, Band 1“, 2015, Panico Alpinverlag, ISBN 978-3-95611-028-3.
35

Eiszapfen an der Grundache. Winterwandern in Steinberg.

WINTERWANDERN zu entdecken. Für geübte Schneeschuhgeher


bieten sich die Touren auf das Schneidjoch oder
Es gibt mehrere geräumte und ausgeschil- auf den Vorderunnütz an, hier unbedingt die ak-
derte Winterwanderwege mit schönen Aus- tuelle Lawinensituation berücksichtigen.
blicken aufs Dorf und die umliegenden Berge. Bitte aus Rücksicht auf die Wildtiere auf den
Bitte beachten: eine Langlaufloipe ist kein markierten Wegen bleiben.
Wanderweg! Die Loipen werden mit viel Auf-
wand täglich gepflegt und die Qualität leidet
enorm durch Fußgänger. Daher bitte stets RODELN
auf den markierten Wegen bleiben.
Außerdem sind im Winter der Weg Richtung Direkt hinter dem Gasthof Waldhäusl be-
Schönjochalm sowie der an der Grundache ginnt die Rodelbahn. Die Distanz von knapp
Richtung Schmalzklausenalm immer ge- einem Kilometer ist schnell überwunden, der
räumt. Auch hier lassen sich herrliche Spa- Rodelspaß auf der gut gepflegten Bahn je-
ziergänge unternehmen. doch dank der Beleuchtung bis in die Abend-
stunden möglich.

SCHNEESCHUHWANDERN
EISSTOCKSCHIESSEN
Viele der leichten und mittelschweren Sommer-
wanderungen eignen sich bei ausreichender Dieser schon fast unbekannt gewordenen,
Schneelage auch für eine Schneeschuhtour. Ob aber traditionsreichen und geselligen Sport-
entlang der Grundache, des Ampelsbachs oder art kann man an der Silberwaldhütte (neben
auch auf dem Weg zum Kögljoch – es gibt viel dem Babylift) nachgehen.
36

An der Dorfloipe in Steinberg.

LANGLAUFEN

Besondere Bedeutung genießt in Steinberg Dorfloipe (mittelschwer)


das Langlaufen. Perfekt präparierte und täg- Klassisch & Skating
lich gepflegte Loipen bieten Einsteiger wie Loipeneinstieg: Langlaufzentrum Steinberg
Profi gleichermaßen Langlaufgenuss vom Die Dorfloipe führt leicht ansteigend Rich-
Feinsten. Flach, wellig oder satte Anstiege, tung Rofanlift II und schlängelt sich vorbei
rasante Abfahrten oder gemütliches Ski- an der Silberwaldhütte (bewirtschaftet) über
wandern, hier kommt jeder auf seine Kosten. die Wiesen und weit verstreuten Siedlungen
Insgesamt sind 25 Loipenkilometer gespurt, mit tollen Ausblicken auf das Rofan. Die Loi-
alle klassisch und Skating. Für alle „Bergzeit- pe ist mit kurzen Anstiegen und Abfahrten
helden“ hat die Gemeinde Steinberg eine für geübte Langläufer empfehlenswert.
eigene App entwickeln lassen, auf der man 6 km, 140 Hm Anstieg, 1 h
seine Bergzeiten auf der Pulverer-Mahd-Run-
de messen kann. Allen Loipen gemeinsam ist Guffertloipe (mittelschwer)
das Tiroler Loipengütesiegel. Klassisch & Skating
Loipeneinstieg: Langlaufzentrum Steinberg
Panoramarunde (leicht) Die Guffertloipe verbindet die Orte Stein-
Klassisch & Skating berg und Achenkirch. Die lange anspruchs-
Loipeneinstieg: Langlaufzentrum Steinberg volle Streckenführung leitet Langläufer über
Die Runde führt vorbei an der Festhalle die Wiesen und Wälder von Steinberg. Alter-
Steinberg, über einen Forstweg bis zum Orts- nativ kann nach ca. 4 Kilometern die Strecke
beginn und in Straßennähe zurück zum Aus- mit der anspruchsvollen Pulverer-Mahd-Loi-
gangspunkt. Für Anfänger empfehlenswert. pe kombiniert werden. Die Loipe verläuft,
4,5 km, 130 Hm Anstieg, 1 h unterbrochen von einem kurzen Anstieg im
37

letzten Drittel, flach abfallend nach Achen-


kirch.
7,5 km, 160 Hm Anstieg, 2 h
(einfache Strecke)

Loipe Pulverer Mahd (schwer)


Klassisch & Skating
Loipeneinstieg: Haltestelle / Parkplatz Wald-
frieden (Ortsanfang)
Der anspruchsvolle Rundkurs durch das
Waldgelände startet beim Parkplatz Wald-
frieden. Nach dem ersten Drittel folgt ein
lang gezogener Anstieg. Geübten Langläu-
fern empfohlen.
Tipp: Zeitmessung mit der kostenlosen
„Bergzeithelden“-App.
Winterzauber in Steinberg.

Der winterliche Guffert von Westen.


38

Alternativen
für weniger gutes Wetter

Pfarrkirche Steinberg am Rofan Heimatmuseum Sixenhof in Achenkirch


zum Hl. Lambert wurde urkundlich erstmals Im Sixenhof in Achenkirch bekommt man
1188 erwähnt, 1419 – 1434 im spätgotischen einen interessanten Einblick in die Lebens-
Stil neu gebaut. Von 1715 – 1719 erfolgte der art und Arbeitswelt unserer Vorfahren. Eine
Umbau der Kirche in ihre heutige Gestalt. Hufschmiede, eine Schusterei und Weberei,
1737 wurde die Renovierung der Kirche im Exponate aus Jagd und Fischerei, dem Feuer-
Barockstil vollendet. 1818 kam Steinberg wehrwesen, der Achenseeschifffahrt und der
zur Erzdiözese Salzburg und wurde 1891 zur Holzwirtschaft dokumentieren das Leben
Pfarre erhoben. Der Hochaltar stammt aus und Schaffen in der Region.
der Zeit um 1740. Das Hochaltarbild zeigt Achenkirch 29, 6215 Achenkirch 29
Maria und den Hl. Märtyrer Lambert mit dem T: +43/(0)5246/6508
Hl. Vinzenz als Patron der Holzknechte, ge- www.sixenhof.at
malt von Jakob Mayr 1737.
Atoll Achensee (mit Boulderhalle)
Achenseer Museums- und Erlebniswelt Hallen- & Seebad, Sauna und Wellnessbe-
In Form eines kleinen Museumsdorfs lässt sich reich, Boulderhalle, Fitnessstudio und Res-
längst vergessen scheinendes Brauchtum der taurant. Ganzjährig geöffnet und direkt am
heimischen Bevölkerung wieder entdecken. Achensee. Ganztägig warme Küche mit öf-
Außerdem hält die Ausstellung „Heimische fentlicher Sonnenterrasse.
Künstler“ einige Überraschungen bereit. Achenseestraße 63, 6212 Maurach
T: +43/(0)5243/20523, +43/(0)664/1026424 T: +43/(0)5243/20320
www.achenseer-museumswelt.at www.atoll-achensee.com

Blick ins Dorfhaus.


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Sommerstimmung in Steinberg.

Notburga-Museum Achenseebier & Schaubrauerei


Die Hl. Notburga, Patronin der Dienstmäg- Naturparkstraße 81, 6213 Pertisau
de und der Landwirtschaft, ist im Raum Tirol T: +43/(0)5243/5206 od. -5846
eine viel verehrte Volksheilige. Das Museum www.achenseebier.at
zeigt eine Reihe qualitätsvoller Gemälde und
Skulpturen, sowie Volkskunst im Zusammen- Naturpark Karwendel
hang mit der bis heute lebendigen Wallfahrt. Naturparkhaus Hinterriß & Naturführungen
Ebener Straße 98, 6212 Eben am Achensee Hinterriß 4, 6215 Vomp
T: +43/(0)664/3914186 T: +43/(0)5245/28914
info@notburga.museum.at info@karwendel.org
www.notburga-museum.at www.karwendel.org

Steinölbrennerei Bächental & Kletterzentrum Zillertal


Tiroler Steinöl Vitalberg 1300 m² Kletter- und Boulderfläche, 330 m²
Bekannt ist das Bächental seit 1908 durch das Boulderfläche, 8 Anlagen mit Selbstsicherung,
Ölschiefervorkommen. Aus dem dort abge- 16 m Wandhöhe und 21 m Routenlänge.
bauten Tiroler Steinöl werden medizinische T: +43/(0)664/3485352
und kosmetische Produkte gewonnen. www.kletterzentrum-zillertal.at
Das einzigartige Erlebniszentrum Vitalberg
in Pertisau ist Museum, Shop und Panorama- Schwazer Silberbergwerk
Café in einem. „Die Mutter aller Bergwerke“, das größte Sil-
Tiroler-Steinöl-Weg 3, 6213 Pertisau berbergwerk des Spätmittelalters, befindet
T: +43/(0)5243/20186 sich in Schwaz. Bis zu 10.000 Knappen such-
www.steinoel.at ten und fanden hier vor 500 Jahren Silber
und Kupfer und machten die Stadt Schwaz
Edelbrennerei Kostenzer zur größten Bergbaumetropole der damali-
Ebener Straße 39, 6212 Maurach gen Welt.
T: +43/(0)5243/5795 T: +43/(0)5242/72372
www.schnaps-achensee.at www.silberbergwerk.at
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Partnerbetriebe
Bergsteigerdorf-Partnerbetriebe gehen speziell auf die Bedürfnisse von Wanderern, Berg-
steigern und Skitourengehern ein. Ein frühes Frühstück, Informationen zu Leihmaterial, die
Vermittlung eines Bergführers oder Tipps zu Touren gehören ebenso zur Serviceleistung wie
die Verwendung vieler regionaler Produkte in der Küche.
Mitglieder eines alpinen Vereins (ÖAV, DAV, AVS, PZS, CAI, SAC) erhalten 10% Ermäßigung
auf das Standardangebot (Übernachtung mit Frühstück). Bitte Mitgliedschaft bereits bei der
Buchung bekanntgeben und vor Ort den gültigen Mitgliedsausweis für alle Gäste vorlegen.

Mesnerhof-C Hütte Wimmer


Georg Gasteiger Gerhard Wimmer
6215 Steinberg am Rofan Hnr. 4 6215 Steinberg am Rofan Hnr. 18
T: +43/(0)699/10088047 T: +43/(0)664/3588434
servus@mesnerhof-c.at
www.mesnerhof-c.at Ferienwohnung „Basecamp“
Conni & Christian Hessing
Das Waldhäusl 6215 Steinberg am Rofan Hnr. 225
Robert Huber T: +43/(0)676/7317800
6215 Steinberg am Rofan Hnr. 31 info@alpincenter-rofan.at
T: +43/(0)5248/206 www.alpincenter-rofan.at
info@daswaldhaeusl.at
www.pension-waldhausl-huber.business.site Appartements Steinberg
Barbara Thumer
Ferienhaus Waldeck 6215 Steinberg am Rofan Hnr. 111
Volker Hopp T: +43/(0)664/88763699
6215 Steinberg am Rofan Hnr. 66 info@elektrotom.at
T: +49/(0)8416/4757 od. +49/(0)160/7181711
volker-hopp@t-online.de Außerberg Hütte
Johann Ascher
Haus Außerberg 6215 Steinberg am Rofan Hnr. 15
Christian & Susanne Ascher T: +43/(0)676/6197602
6215 Steinberg am Rofan Hnr. 105 flo.ascher9@gmail.com
T: +43/(0)5248/212 od. +43/(0)650/7475340
familie-ascher@aon.at Apartment Silberwald
Anna Moser
Haus Abendstein 6215 Steinberg am Rofan Hnr. 181
Brunhilde Margreiter T: +43/(0)681/20723306
6215 Steinberg am Rofan Hnr. 156 apartmentsilberwald@gmail.com
T: +43/(0)5248/234
abendstein@aon.at

Buchungen auch unter www.achensee.com/tirol/steinberg


41

Der Mesnerhof mit Guffert im Hintergrund.


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Anreise
Anreise mit Bahn oder Bus Anreise mit dem Auto
Von Süden: Mit der Bahn nach Jenbach. Von Von Süden: Auf der Inntalautobahn A12 (Vi-
dort mit Regiobus 4080 nach Achenkirch. Mit gnettenpflicht) bis Ausfahrt Wiesing/Achen-
dem Regiobus 7801 von Achenkirch nach see, Bundesstraße B181 Richtung Tegernsee,
Steinberg. bei Achenkirch Nord abbiegen nach Stein-
Von Norden: Mit der Bahn nach München. Von berg am Rofan.
dort mit der Oberlandbahn nach Tegernsee. Von Norden: Von München auf der A8 bis Aus-
Ab hier mit dem Bus Linie 9550 über Kreuth fahrt Holzkirchen, weiter über Tegernsee oder
nach Achenkirch, dort umsteigen in den Bus Bad Tölz Richtung Achensee. In Achenkirch
7801 nach Steinberg. Fahrpläne unter Nord abbiegen nach Steinberg am Rofan.
www.vvt.at & www.rvo-bus.de

TIPP: Bei der Anreise ist der Regiobus nach Stein-


berg kostenlos, wenn man dem Fahrer die Re-
servierungsbestätigung der Unterkunft zeigt.

Münchner Bergbus Blauberge–Rofan


Ab München über Kreuth, Achenkirch nach
Steinberg am Rofan.
Aktueller Fahrplan & Tourentipps unter
www.alpenverein-muenchen-oberland.de
und www.alpenverein.de/bergbus

Mobilität vor Ort


Ortsbus/Regiobus MTB- und E-Bike Verleih
Gäste mit der Gästekarte AchenseeCard bzw. Busslehner Sports, Achenkirch (siehe S. 45)
gebuchter Unterkunft fahren mit den Regio-
bussen in Steinberg sowie zwischen den
Orten Achenkirch, Maurach, Pertisau, Stein- Herzstein am Unnütz.
berg, Jenbach und Wiesing kostenlos. Die
Gästekarte erhält man vom Vermieter.

Taxi Kröll
24h-Service im Zillertal und Achenseeregion
T: +43/(0)5243/43280
achensee@taxikroell.com
www.taxikroell.com
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Schutzhütten und Almen


SCHUTZHÜTTEN ALMEN UND JAUSENSTATIONEN

Gufferthütte (1.475 m) Dorfhaus – Dorfcafé


(47° 34,900‘, 11° 47,967‘) T: +43/(0)676 4771314 od. +43/(0)5248 26616
DAV-Sektion Kaufering info@dorfhaus-steinberg.at
Schlafplätze: 20 Betten, 38 Lager www.dorfhaus-steinberg.at
Winterraum: 6 Plätze, mit AV-Schloss Geöffnet Mo-Sa ab 11.00 Uhr, Sonn- und
Bewirtschaftet: Mitte Mai bis Mitte Oktober Feiertage ab 9.00 Uhr, Mittwoch Ruhetag
T: +43/(0)676/6292404 od.
+43/(0)664/1017462 Silberwaldhütte Steinberg (1.050 m)
info@gufferthuette.at Familie Moser
www.gufferthuette.at Steinberg 181, 6215 Steinberg am Rofan
T: +43/(0)5248/208 od. +43/(0)681/10751548
Erfurter Hütte (1.834 m) moserthomas1@chello.at
(47° 26,500‘, 11° 45,783‘) Geöffnet: Dezember bis Ende März
DAV-Sektion Ettlingen
Schlafplätze: 26 Betten, 58 Lager; Blaubergalm (1.540 m)
kein Winterraum T: +43/(0)664/2306719
Bewirtschaftet: Weihnachten bis Ostern Geöffnet: Mitte Mai bis Ende Oktober
und Anfang Mai bis Ende Oktober
T: +43/(0)5243/5517 od. +43/(0)664/5146833 Liftstüberl (1.050 m)
info@erfurterhuette.at T: +43/(0)664/9366609
www.erfurterhuette.at Geöffnet: im Winter während des Liftbetriebs

Bayreuther Hütte (1.576 m) Enteralm (1.324 m)


(47° 26,700‘, 11° 49,250‘) T: +43/(0)5248/259
DAV-Sektion Bayreuth enterhof@aon.at
Schlafplätze: 24 Betten, 28 Lager; Geöffnet: Anfang Juni bis Mitte September
kein Winterraum
Bewirtschaftet: Pfingsten bis Mitte Oktober Schönjochalm (1.287 m)
T: +43/(0)664/3425103 T: +43/(0)5248/208 od. +43/(0)650/2406737
info@bayreuther-huette.de moserthomas1@chello.at
www.bayreuther-huette.de Geöffnet: Anfang Juni bis Mitte September

Die Gufferthütte unterhalb des Blaubergkamms.


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Wanderkarten
Alpenvereinskarten Digital Wanderkarten online:
Maßstäbe 1:25.000 und 1:50.000 www.maps.achensee.com
Sämtliche Alpenvereinskarten der Alpenre- www.bev.gv.at
gion auf USB-Stick; UTM- und geographische www.alpenverein.at/shop
Koordinaten, Distanzmesser, Zeichenfunkti- www.alpenvereinaktiv.com
on, GPS-Routenplanung (Waypoints, Tracks)
Auf alpenvereinaktiv.com, dem Tourenportal
Alpenvereinskarten der Alpenvereine, findet man neben Touren-
Maßstab 1:25.000 beschreibungen, Hütteninformationen, Be-
6 Rofan richten über aktuelle Tourenbedingungen
BY13a Mangfallgebirge, Kreuth und sowie Wetter- und Lawineninformationen
Umgebung auch Tourenlisten zu den Bergsteigerdörfern.
BY14 Bayerische Alpen / Mangfallgebirge
Süd, Guffert, Unnütz, Juifen
5/3 Karwendelgebirge Ost

Österreich-Karte (ÖK)
Maßstab 1:50.000
BEV Blatt 88 Achenkirch
BEV Blatt 119 Schwaz

Kompass Wanderkarte
Maßstab 1:35.000
027 Achensee

Gams am Gfaßkopf im Frühjahr.


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Wichtige Adressen
Informationsbüro BERG- UND SKIFÜHRER
Achenkirch & Steinberg am Rofan
Tourismusverband Achensee Alpincenter Rofan (Partnerbetrieb)
Untere Dorfstraße 387, 6215 Achenkirch Christian Hessing
T: +43/(0)59/5300-50 Staatl. geprüfter Berg- und Skiführer
achenkirch@achensee.com Kletterkurse, Skitouren, Wanderungen,
www.achensee.com Schneeschuhverleih.
Steinberg 225, 6215 Steinberg am Rofan
Gemeindeamt Steinberg T: +43/(0)677/62318856
Steinberg 26, 6215 Steinberg am Rofan griasdi@alpincenter-rofan.at
T: +43/(0)5248/216 www.alpincenter-rofan.at
www.steinberg.tirol.gv.at

Deutscher Alpenverein AUSRÜSTUNGSVERLEIH


Sektion Kaufering
Franz-Senn-Weg 1, D-86916 Kaufering Sport Busslehner GmbH
T: +49(0)8191/966444 Materialverleih Sommer & Winter
info@dav-kaufering.de 6215 Achenkirch 185
www.dav-kaufering.de T: +43/(0)5246/6316
office@busslehner-sports.com
Bergrettung www.busslehner-sports.com/verleih
Ortsstelle Achenkirch
Notruf 140 oder 112 Sport-Shop Achensee
Günther Hlebaina
Selbstbedienungs-Bergsteigerladen Christlumsiedlung 114, 6215 Achenkirch
Im Foyer des Gemeindeamts T: +43/(0)5246/6747
24 Stunden rund ums Jahr geöffnet info@sportshop-achensee.at
www.sportshop-achensee.at
Bauernmarkt im Dorfhaus
Jeden ersten Freitag im Monat
www.dorfhaus-steinberg.at ÄRZTE – APOTHEKEN

Hornmilch-Sennerei „Die Gang“ Dr. Stefan Hofmann


Käse und Hornmilch-Produkte direkt ab Hof Allgemeinarzt & Apotheke
Aschau 76, 6234 Brandenberg Achenkirch 118 b, 6215 Achenkirch
T: +43/(0)677/62762300 T: +43/(0)5246/6219
www.hornmilch.at
Dr. Thomas Waldhart
Allgemeinarzt, Sportmedizin
Christlumsiedlung 115, 6215 Achenkirch
T: +43/(0)5246/20292
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Impressum, Bildnachweis, Literatur

Herausgeber: Österreichischer Alpenverein, Olympiastraße 37, 6020 Innsbruck


Texte: Hedi Saitner, Uli Saitner, Conni Hessing
Grafik: SuessDesign.de
Layout und Redaktion: Conni Hessing/Fresh Forward Design, Barbara Reitler/ÖAV
Druck: Alpina Druck GmbH, Innsbruck

Bildnachweis:

Achensee Tourismus: S. 28 li., 30/31, u. re.


Prof. Agreiter, Richard: S. 14 o.
Archiv Gemeinde Steinberg: S. 7 li., 10, 11 o., 14 u., 15 o.
Archiv ÖAV: S. 4, 12
BMK Steinberg: S. 15 m.
Eiberweiser, Manfred: S. 7 re., 34
Hessing, Christian: S. 13 li., 25 o., 29, 37 o.
Hessing, Conni: S. 8/9, 11 u., 13 r., 15 u., 18 o., 21, 23 u., 24, 25 o./u., 26 o./u.,
28 re., 32, 33, 35 o. re./o. li., 36, 37 u., 39, 42, 47
Meyer, Thomas: S. 43
Moser, Thomas: S. 23 o.
Neururer, Werner: S. 41
Saitner, Hedi: S. 9, 17 o., 18 u., 20, 27, 44
Stroobants, Sandra: S. 22
Tirol Werbung/ Schwarz, Jens: S. 16, 17 u.
Achensee Tourismus: S. 28 li., 30/31, u. re.
Wett, Günter Richard: S. 38

Titelbild: Untere Kühlermahd/Steinberg am Rofan; Alpincenter Rofan


Bild Rückseite: Blick zum Guffert vom Schlagkopf; Alpincenter Rofan

Literatur:

P. Thomas Naupp OSB: Steinberg am Rofan, Ein Tiroler Bergdorf im Wandel der Zeit,
1. Auflage 2014, Edition Tirol, ISBN -13 978-3-85361-184-5

Rudolf Röder und Margarete Moser: Das Buch von Steinberg am Rofan,
2. Auflage 1998, Hrsg. Gemeindeamt Steinberg am Rofan

Doris & Thomas Neumayr: Skitourenführer „Karwendel, Rofan, Wetterstein“, 4. Auflage 2020,
Panico Alpinverlag, ISBN 978-3-95611-120-4

Markus Stadler, Doris & Thomas Neumayr: Best of Skitouren Band 1, 1. Auflage 2015,
Panico Alpinverlag, 978-3-95611-028-3
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Richtiges Verhalten in den Bergen

Als Natursport bietet Bergwandern große Chancen für Gesundheit, Gemeinschaft und Erlebnis. Die
folgenden Empfehlungen der alpinen Vereine dienen dazu, Bergwanderungen möglichst sicher und
genussvoll zu gestalten.

1. Gesund in die Berge: Bergwandern ist Ausdauersport. Die positiven Belastungsreize für Herz und
Kreislauf setzen Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck
und wähle das Tempo so, dass niemand in der Gruppe außer Atem kommt.
2. Sorgfältige Planung: Wanderkarten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Länge,
Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Touren immer auf die Gruppe abstimmen!
Achte besonders auf den Wetterbericht, da Regen, Wind und Kälte das Unfallrisiko erhöhen.
3. Vollständige Ausrüstung: Passe deine Ausrüstung deiner Unternehmung an und achte auf ein geringes
Rucksackgewicht. Regen-, Kälte- und Sonnenschutz gehören immer in den Rucksack, ebenso Erste-Hilfe-
Paket und Mobiltelefon (Euro-Notruf 112). Karte oder GPS unterstützen die Orientierung.
4. Passendes Schuhwerk: Gute Wanderschuhe schützen und entlasten den Fuß und verbessern die
Trittsicherheit! Achte bei deiner Wahl auf perfekte Passform, rutschfeste Profilsohle, Wasserdichtigkeit
und geringes Gewicht.
5. Trittsicherheit ist der Schlüssel: Stürze, als Folge von Ausrutschen oder Stolpern, sind die häufigste
Unfallursache! Beachte, dass zu hohes Tempo oder Müdigkeit deine Trittsicherheit und Konzentration
stark beeinträchtigen. Achtung Steinschlag: Durch achtsames Gehen vermeidest du das Lostreten von
Steinen.
6. Auf markierten Wegen bleiben: Im weglosen Gelände steigt das Risiko für Orientierungsverlust, Absturz
und Steinschlag. Vermeide Abkürzungen und kehre zum letzten bekannten Punkt zurück, wenn du
einmal vom Weg abgekommen bist. Häufig unterschätzt und sehr gefährlich: Steile Altschneefelder!
7. Regelmäßige Pausen: Rechtzeitige Rast dient der Erholung, dem Genuss der Landschaft und der
Geselligkeit. Essen und Trinken sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhal-
ten. Isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher. Müsliriegel, Trockenobst und Kekse stillen den
Hunger unterwegs.
8. Verantwortung für Kinder: Beachte, dass Abwechslung und spielerisches Entdecken für Kinder im
Vordergrund stehen! In Passagen mit Absturzrisiko kann ein Erwachsener nur ein Kind betreuen. Sehr
ausgesetzte Touren, die lang anhaltende Konzentration erfordern, sind für Kinder nicht geeignet.
9. Kleine Gruppen: Kleine Gruppen gewährleisten Flexibilität und ermöglichen gegenseitige Hilfe.
Vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr informieren. In der Gruppe zusammen bleiben.
Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.
10. Respekt für Natur und Umwelt: Zum Schutz der Bergnatur: Keine Abfälle zurücklassen, Lärm
vermeiden, auf den Wegen bleiben, Wild- und Weidetiere nicht beunruhigen, Pflanzen unberührt
lassen und Schutzgebiete respektieren. Zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel verwenden oder
Fahrgemeinschaften bilden.

Sicher Bergwandern: 10 Empfehlungen des Österreichischen Alpenvereins/CAA

Alpiner Notruf: 140


Internationaler Notruf: 112
Die Bergsteigerdörfer

Balme Luče St. Antönien


Ginzling im Zillertal Lungiarü Steinbach am Attersee
Göriach Lunz am See Steinberg am Rofan
Großes Walsertal Mallnitz Steirische Krakau
Grünau im Almtal Malta Tiroler Gailtal
Gschnitztal Matsch Triora
Hüttschlag im Großarltal Mauthen Val di Zoldo
Jezersko Ramsau b. Berchtesgaden Vent im Ötztal
Johnsbach im Gesäuse Region Sellraintal Villgratental
Kreuth Sachrang – Schleching Weißbach bei Lofer
Lavin, Guarda & Ardez St. Jodok, Schmirn- & Zell-Sele
Lesachtal Valsertal
Stand September 2021

www.bergsteigerdoerfer.org

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