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Die Initiative „Bergsteigerdörfer” ist ein Projekt des Österreichischen Alpenvereins und wird aus Mitteln
des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus und des Europäischen Landwirtschaftsfonds
für die Entwicklung des ländlichen Raums gefördert.
Seit 16. September 2016 sind die „Bergsteigerdörfer“ zudem ein offizielles Umsetzungsprojekt der
Alpenkonvention.
Inhalt
Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine
einer gelebten Alpenkonvention
!
Legend Augsburg
!
Linz
!
!
Wien
National border
München
GERMANY
!
Perimeter Alpine Convention
Freiburg
!
! City
River Kempten
!
Salzburg
!
Lake Basel
! Bregenz Leoben
Glaciated area (> 3000 m) ! !
Zürich
!
Innsbruck
S WI TZ E R LAN D Vaduz
!
AUST RIA !
Graz
Luzern !
Bern !
!
LIECHTENSTEIN
Thun
!
Villach Klagenfurt Maribor
! !
!
Lausanne
! Bolzano Jesenice
! !
Kranj
Genève !
!
Ljubljana
Trento !
! Nova Gorica
Annecy ! Zagreb
!
Lyon
!
SLOVENIA !
Bérgamo Trieste
Chambéry ! !
!
Bréscia
Milano
Novara Pádova ! Venézia
!
! Verona Rijeka
! ! ! !
Grenoble
!
Torino
!
Parma
ITALY !
FRANCE
Bologna
!
Génova
!
La Spézia
!
Nice Firenze
!
!
MONACO
Marseille
O
Scale: 1 : 3,300,000
!
der Auswahl der Bergsteigerdörfer in Öster- Programm. Auch abseits des Bergsports ist
reich, Deutschland, Italien und Slowenien be- einiges geboten: von geführten geolog
sonderes Augenmerk auf die Geschichte der ischen oder ornithologischen Wanderungen
Gemeinden, auf ihre Entscheidungen in der bis hin zum Besuch von Bergwerksstollen,
Vergangenheit und ganz besonders auf ihre Museen und alten Werkstätten gibt es eine
zukünftigen Entwicklungsziele. Denn nicht Vielzahl von Möglichkeiten. Oft reicht aber
jedes Bergsteigerdorf aus den Anfangsjah- auch schon ein warmes, trockenes Plätzchen
ren des Alpintourismus ist bis heute ein sol- am Ofen, eine Tasse Tee und ein gutes Buch –
ches geblieben. Viele Gemeinden haben sich zum Beispiel über die Alpingeschichte der
ganz dem Wintertourismus verschrieben, Region – um einen verregneten Nachmittag
haben die Berghänge planiert, entwässert, zu genießen.
Speicherseen gegraben, gesprengt, Seilbah- Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine
nen errichtet, Hotelburgen gebaut – "alles Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubs-
für den Gast". Für die ortsansässige Bevöl- orte aussuchen, in denen es noch einiger-
kerung resultiert daraus die Abhängigkeit maßen „normal” zugeht. Gäste, die einen
von einem sich immer schneller drehenden Aktivurlaub in der Natur erleben wollen,
Erschließungs-Kapital-Kreisel, dessen Höhe- die Eigenverantwortung und Umweltbe-
punkt noch nicht erreicht scheint. wusstsein mitbringen oder zumindest sehr
Mit den Bergsteigerdörfern nehmen sich offen dafür sind. Mit dem Besuch in einem
die projekttragenden Alpenvereine mit den der Bergsteigerdörfer entsteht eine echte
Sektionen und dem Ständigen Sekretariat Symbiose: Denn während der Gast endlich
der Alpenkonvention sowie mit Hilfe ande- den Alltag hinter sich lassen kann, werden
rer Partner aus öffentlicher Verwaltung und in den Gemeinden Arbeitsplätze gehalten,
Tourismus jener Gemeinden an, die sich be- können kleine Gastronomiebetriebe ihr Aus-
wusst für eine nachhaltige, eigenständige kommen finden, werden Nächtigungen auf
und selbstbewusste Entwicklung entschie- Schutzhütten gebucht, findet das regionale
den haben. Merkmale aller Bergsteigerdörfer kulinarische Angebot seine Abnehmer – und
sind ihre Kleinheit und Ruhe, ihre Lage im genau DAS entspricht einer gelebten Um-
Alpenraum mit einer entsprechenden Relief setzung der Alpenkonvention – die Balance
energie, ihr harmonisches Ortsbild, ihre alpi- zwischen Schutz der Gebirgsregionen und
ne Geschichte, ihre gelebten Traditionen und einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung.
ihre starke Alpinkompetenz. Oberstes Ziel ist es, die Wertschöpfung in der
Zusammen mit den Sektionen des Alpen- Region zu halten und nicht an regionsfremde
vereins wird an einer umfangreichen Ange- Investoren abzugeben.
botspalette an Aktivitäten, die ohne tech-
nische Hilfsmittel auskommen, gearbeitet. Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und
Je nach Charakter des Bergsteigerdorfes Fleiß auszahlen werden, aber wir – das inter-
kann sich der Gast in einer weitestgehend nationale Projektteam Bergsteigerdörfer –
unverbrauchten Landschaft aktiv erholen: sind davon überzeugt: Die Bergsteigerdörfer
Wandern, Bergsteigen, Klettern, Bouldern, können eine echte Vorreiterrolle für die Um-
Skitourengehen, Schneeschuhwandern, setzung der Alpenkonvention im Alpenraum
Langlaufen und Rodeln stehen auf dem einnehmen.
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Herzlich willkommen
in der Region Sellraintal!
Bergsteigerdörfer und Sellraintal bedeutet Mit den Sektionen Dinkelsbühl, Münster und
die perfekte Kombination mit viel Natur und Pforzheim des Deutschen Alpenvereins ha-
unberührter Landschaft und das nur eine ben wir sehr aktive Partner, die mit der Pots-
halbe Autostunde von Innsbruck, der Haupt- damer Hütte, dem Westfalenhaus und der
stadt der Alpen, entfernt. Pforzheimer Hütte Stützpunkte in unseren
Das Sellraintal ist ein Seitental des Inntals Bergen geschaffen haben, die im Sommer
und besteht aus den drei Gemeinden Sell- und Winter sehr gerne besucht werden.
rain, Gries im Sellrain und St. Sigmund im
Sellrain. Der Lisenser (auch Lüsener) Ferner- Wir freuen uns, dass wir als Bergsteigerdörfer
kogel ist mit 3.298 Metern der dominierende aufgenommen wurden und bedanken uns
Berg im Tal und bildet einen der schönsten bei allen Verantwortlichen und Mitarbeitern
Talabschlüsse Tirols. des Österreichischen Alpenvereins.
Atmen Sie die klare, frische Bergluft abseits Besuchen Sie uns und erleben Sie hier schö-
des Massentourismus, staunen Sie über die ne Stunden. Gerne zeigen wir Ihnen unsere
vielfältige Pflanzen- und Tierwelt und genie- Heimat!
ßen Sie unsere Region zu jeder Jahreszeit im
Einklang mit der Natur! Die Bergwege sind
bestens markiert und beschildert und mit
dem Bergwegegütesiegel des Landes Tirol
ausgezeichnet. Über zwanzig 3.000er und
vierzig 2.000er bieten unzählige Möglich-
keiten, auch auf einsamen Wegen Gipfel so- Bgm. Dr. Georg Dornauer, Sellrain
wie Hütten und Almen zu erwandern.
Die Bergwelt im Sellraintal mit ihrem Hö- Schon im Vorhinein darf ich Ihnen erholsame
hepunkt, dem Lüsener Fernerkogel im Tage und unvergessliche Bergerlebnisse im
schönsten Talabschluss Österreichs, bietet Sellraintal wünschen.
ideale Voraussetzungen für Wanderungen,
Berg- und Skitouren.
Region Sellraintal
Hochalpin und stadtnah
LAGE
Unmittelbar westlich der Tiroler Landeshauptstadt, gegenüber der
berühmten Martinswand, öffnet sich der Eingang ins Sellraintal. Ein
Fächer von Seitentälern vermittelt den Zugang ins Herz der Stubai-
er Alpen: das Fotschertal bei Sellrain, das Lüsenstal bei Gries, das
Gleirschtal bei St. Sigmund und das Kraspestal bei Haggen. Im Süden
begrenzen die Stubaier Alpen das Sellraintal, im Norden der Gebirgskamm mit Rosskogel,
Peider Spitze und Flaurlinger Scharte bzw. Schartenkogel, im Westen liegt die Wasserscheide
bei der Stockach Alm vor Kühtai. Im Osten ist die Schlucht mit dem Talbach Melach die Grenze.
Diese fließt bei Kematen in den Inn und ist auch die Grenze zwischen Ober- und Unterinntal.
Die frühere wirtschaftliche Bedeutung der Übergänge in die angrenzenden Täler Ötztal, Stubai-
tal und Inntal ist nicht mehr gegeben. Nur die Verbindung vom Sellraintal über Kühtai und das
Nedertal ins Ötztal wurde ausgebaut und besteht heute noch.
GEMEINDEN
Sellrain liegt auf 909 Meter Seehöhe, hat eine Fläche von 62 km² und ca. 1.350 Einwohner.
Gries im Sellrain liegt auf 1.187 Meter Seehöhe, hat eine Fläche von 22,62 km² und ca. 580
Einwohner. St. Sigmund im Sellrain hat eine Fläche von 102,3 km² und ca. 170 Einwohner. Der
Hauptort liegt auf 1.513 Metern Seehöhe.
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Geschichtliches
Zum ersten Mal wird der Talname Sellrain streiften Jäger das hintere Fotschertal und er-
(„Selrain“) urkundlich 1271 genannt. Die am reichten dort vor fast 10.000 Jahren den eisfrei-
frühesten nachweisbare Dauersiedlung war en Riegelschrofen (= “Ullafelsen”), worauf die
das 1153/54 erwähnte Haggen im Obertal archäologischen Funde (Feuerstein-Abschläge)
(Gemeinde St. Sigmund), welches unter den und mehrere mit der 14C-Methode datierte
Besitzungen des Welfenklosters Ottobeuren Feuerstellen hinweisen. Gerade dieser lawi-
aufscheint. Als weitere Siedlungskerne folgten nen-, muren- und steinschlaggeschützte Fels-
dann im Jahr 1254 Marendebach und Durregg, riegel (1.869 m) diente den umherziehenden
die sich in den Gemeinden Gries und Sellrain Jägern als „Basislager“.
befinden.
Die bevorzugten landwirtschaftlichen Betrie- Alpingeschichte
be des Hoch- und Spätmittelalters waren im
Sellraintal die von den beiden Klöstern Frauen Zur Zeit Kaiser Maximilians I. war das Hochge-
chiemsee und Wilten sowie vom Tiroler Lan- birge im Sellraintal ein begehrtes und daher
desfürsten Meinhard II. gegründeten Schwai- auch häufig aufgesuchtes Jagdgebiet, wo um
gen („swaiga“ = Viehherde oder Viehhof), die 1500 zahlreiche Gämsen und Hirschen gejagt
als Vorläufer der heutigen Bergbauernhöfe auf wurden. Die im Talhintergrund wohnenden
Viehhaltung und Milchwirtschaft ausgerichtet Gämsjäger (darunter ledige Bauernsöhne und
waren, was anhand ihrer jährlichen Abgabe- Knechte) bestiegen auf der Suche nach ver-
leistung von durchschnittlich 300 Stück Käse loren gegangenen Schafen wohl als Erste die
abgelesen werden kann. markant aufragenden Gipfel der Dreitausender.
Schon in vorgeschichtlicher Zeit wurden die Zu den Meilensteinen in der Alpingeschichte
Jöcher des Sellraintales als Übergänge genutzt. gehört im 19. Jahrhundert die Erstbesteigung
Während der älteren Mittelsteinzeit durch- des Lüsener Fernerkogels (3.298 m). Der dama-
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lige Abt des Stiftes Wilten hatte gegen das ris- zum aufragenden Fernerkogel. Besonderes
kante Vorhaben des Bergsteigers und Theolo- Lob über das Gasthaus in Praxmar findet sich
gen Peter Karl Thurwieser (1789 – 1865) nichts bereits 1876 beim deutschen Reiseschriftsteller
einzuwenden. Durch einen hochsommerli- Heinrich Noe, der eigens die Handschlagquali-
chen Wettersturz mit ergiebigen Schneefällen tät des bescheidenen Wirtes „Lippen-Lois“ und
verzögerte sich jedoch das waghalsige Unter- die im Hause herrschende Gemütlichkeit her-
nehmen zunächst um fünf Tage, bevor am 22. vorhebt. 1894 erhielt das Praxmarer Wirtshaus
August 1836 Thurwieser nach Gries kam, wo den Namen „Gasthaus zum akademischen
er im Pfarrhaus übernachtete. Das stattliche Alpen-Club“. 1912 wurde die vom Ski-Klub
Wiltener Klostergebäude in Lüsens wurde am Innsbruck mit staatlicher Unterstützung in
nächsten Tag bezogen. Unter Führung der bei- norwegischem Blockhausstil gebaute Fotscher
den erfahrenen Praxmarer Bauernjäger Philipp Skihütte eröffnet.
Schöpf und Jakob Kofler erreichte Thurwieser Knapp vor dem Ersten Weltkrieg (1914 – 1918)
am 24. August 1836 um 13.01 Uhr nach 8 ¾ und während der Zwischenkriegszeit (1919 –
Stunden den Fernerkogel, das „Matterhorn“ 1938) hatte sich der Alpenverein im Sellraintal
der nördlichen Stubaier Alpen. Als erste autori- in zweierlei Hinsicht verdient gemacht, nämlich
sierte Bergführer in der Talschlussgemeinde St. einerseits in der 1901 durch die Sektion Inns-
Sigmund wurden 1870 Josef Pairst und Johann bruck erfolgten Anlage neuer Bergsteige bzw.
Rofner verzeichnet. Gipfelwege in Lüsens (Praxmar– Schöntalbach –
Die wichtigsten alpinen Stützpunkte waren Achsel; Lüsens – Längental – Winnebachjoch;
neben den Almhütten (z. B. Längentaler Alm – Lüsens – Kleines Horntal – Lüsener Ferner) und
Besteigung des Fernerkogel-Nordgrates durch andererseits im Bau von drei Schutzhütten:
die „Wilde Bande“, 1888) die Pfarrhäuser (Wi- Westfalenhaus (1908) im Längental/Lüsens,
dum in Gries) und Wirtsbehausungen (Juife- Pforzheimer Hütte (1926) im Gleirschtal und
nau, Praxmar, Haggen). Durch Vermittlung der Potsdamer Hütte (1932) im Fotschertal.
Sektion Innsbruck wurde 1893 dem im Grieser Warum ist die stadtnahe Bergsteigerdörfer-
Ortsteil Juifenau stehenden Gasthaus „Zum Region Sellrain so ursprünglich geblieben?
Alpenverein“ für die Sommersaison eine Ge- Die Bewohner des Sellraintales haben noch
werbekonzession erteilt. Der damalige Besit- rechtzeitig in den 1980er-Jahren die große
zer Franz Kirchebner bot seinen Gästen außer Bedeutung ihrer fast unberührt gebliebenen
gutem Wein und Bier sowie schmackhaften Bergwelt erkannt. Sie verzichteten auf techni-
Speisen auch Nachtlager und Pension zu mä- sche Aufstiegshilfen zur damals geplanten Er-
ßigen Preisen an. Von der neu errichteten Ve- schließung von Skigebieten (Seiges/ Windegg,
randa aus hatte man einen sehr schönen Blick Lampsen).
Buchtipp:
Besonderheiten
Immer aufs Neue beeindrucken die Glet- ner der Bergwildnis allerdings nur mit viel
scher und ihre unübersehbaren Spuren, die Geduld, einer guten Beobachtungsgabe und
seit der letzten Eiszeit die Landschaft prägen. einer großen Portion Glück!
Ihr derzeitiger Rückgang ist gut sichtbar und Die hier beschriebene Vielfalt des einzigar-
bezeugt eindrucksvoll den globalen Klima- tigen Naturraumes des Sellraintales lässt sich
wandel. am besten auf der Sellrainer Hüttenrunde
Bergketten mit dreitausend Metern Höhe erkunden:
laden Bergsteiger und Bergwanderer zum
Bergsteigen ein. Die hohen Gipfel der Stu- Sellrainer Hüttenrunde
baier Alpen im Süden, das Karwendel und Die Wege von Hütte zu Hütte mit schönen
die Nordkette mit dem Mieminger Gebirge Gipfelbesteigungen sind geprägt von kla-
im Norden, sorgen für eine prächtige Kulisse. ren Gebirgsbächen, kleinen Seen und male-
Es ist eine wunderbare Naturlandschaft ohne rischen, mit Alpenveilchen, Alpenrosen und
Lifte, Autos und Lärm – stattdessen Stille und vielen weiteren Bergblumen geschmückten
Erholung pur. Vor allem in den beiden Ruhe- Terrassen.
gebieten des Sellrains, den Stubaier Alpen
und dem Ruhegebiet Kalkkögel mit seinen Sellraintaler Höhenwanderweg
unverwechselbaren, an die Dolomiten erin- Ein Bergpanorama von unvergleichlicher
nernden, Bergzinnen. Schönheit begeistert den Wanderer auf
In dieser wilden Naturlandschaft leben unter einem aussichtsreichen Bergweg, der bestens
anderem Steinböcke, Gämsen und Murmel- markiert und beschildert ist. Bänke an den
tiere; mitunter auch Bären, die vom Süden schönsten Aussichtspunkten laden ein, Rast
kommend die Tiroler Berge durchstreifen. Zu zu machen und die wunderbare Umgebung
Gesicht bekommt man die scheuen Bewoh- zu genießen.
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Der Weg beginnt an der Kühtaier Landesstraße, und viel Unentdecktes bereithält. In dieser
300 m östlich der Zirmbachalm und endet auf Szenerie der Ruhe und Erholung gibt es die
der Rosskogelhütte oberhalb von Oberperfuss. Möglichkeit, in der imposanten Bergwelt des
Zu- bzw. Abstiegsmöglichkeiten gibt es ober- Lüsenstales auf Entdeckungsreise zu gehen.
halb von Haggen durch den Schutzwald,
weiters direkt in Hag-
gen sowie über den
„WunderWanderWeg“
St. Sigmund – Sonn-
bergalm, den Heurie-
senweg Gries, über St.
Quirin – Sellrain und
Stiglreith – Oberper-
fuss.
Die Gehzeit für den
gesamten Weg be-
trägt 6 bis 7 Stunden.
Vom Höhenweg aus
erreicht man folgende
Berggipfel: Seejoch,
Weißstein und Ross-
kogel. Rast am Sellraintaler Höhenweg
Tipp:
Sellrainer Hüttenrunde, DAV (Hrsg.); Umfangreicher Folder mit allen Hütteninfos, Wegbeschrei-
bungen und Karten für die Sellrainer Hüttenrunde. Erhältlich in den örtlichen TI, DAV und ÖAV.
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Skitourenlehrpfad
Österreichs auf die
Lampsenspitze. Er
besteht aus einem
interaktiven Lern-
und Planungsmodul
im Internet sowie aus
sechs informativen
Schautafeln an be-
deutsamen Punkten
auf dem Aufstiegs-
weg. Skitourenge-
her, Snowboarder
und Schneeschuh-
Der Fernerkogel, Wahrzeichen des Tals wanderer erfahren
hier mehr über das Verhalten im winter-
Hirschbrunft im Sellraintal lichen Hochgebirge. Er ist für Anfänger wie
Wer sie schon einmal erlebt hat, weiß: Die Experten, für den Einzelnen und Gruppen
Hirschbrunft ist ein ganz besonderes Na- lehrreich und interessant.
turschauspiel, wenn plötzlich die langgezo-
genen Brunftschreie der Hirsche durch die LVS Suchfeld + Training-Center Praxmar
Nacht ertönen und sie mit ihren mächtigen Seit dem Winter 2014/15 gibt es in Praxmar
Geweihen im Mondlicht erscheinen. ein LVS Suchfeld. In Zusammenarbeit mit
Girsberger Elektronik AG entstand ein ATC
1. Skitouren-Lehrpfad Österreichs Avalanche Training Center. Dies ist eine sta-
Von Praxmar aus führt der erste alpine tionäre Anlage zur Übung der Lawinenver-
In Praxmar, auf dem Weg zur Lampsenspitze, befindet LVS Checkpoint am Eingang des Kraspestales
sich der erste alpine Skitourenlehrpfad Österreichs
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schütteten-Suche mit
LVS-Geräten und La-
winensonden.
Die Anlage wird mit
8 Sendern betrieben.
Die Sender, welche
im Suchfeld vergra-
ben sind, senden
dieselben Signale
wie ein Lawinenver-
schütteten-Suchge-
rät.
An der Steuerzentra-
le können die fern-
gesteuerten Sender Beim 24-Stunden-Marsch müssen die Teilnehmer ihre Ausdauer unter Beweis stellen
per Zufallsprinzip
(Übungs-Modus) oder manuell (Experten- Sellraintaler 24-Stunden-Marsch
Modus) aktiviert werden. Mit diesen Mög- St. Sigmund ist seit Sommer 2014 jährlich der
lichkeiten lassen sich einfache und kom- Treffpunkt zum 24er. Kommen Sie und ma-
plexe Verschüttungsszenarien, insbesondere chen Sie mit beim Sellraintaler 24-Stunden-
Mehrfachverschüttungen, trainieren. Marsch, dem Abenteuer im Sellraintal – über
Die Sender verfügen über eine automatische 55 Kilometer und über 3.800 Höhenmeter!
Sondentreffer-Signalisierung. Eine erfolg- Entsprechende Kondition und Trittsicherheit
reiche Punktortung auf der Tastfläche des sind unbedingt erforderlich!
Senders mittels einer Lawinensonde wird an Aber nicht Schnelligkeit oder Wettkampfim-
der Steuerzentrale angezeigt und akustisch pulse stehen im Vordergrund, sondern das
bestätigt. Die gesamte Anlage ist mit han- gemeinsame Erlebnis, einen ganzen Tag
delsüblichen Batterien ausgerüstet. Diese lang, bei Licht und Dunkelheit am Berg un-
gewährleisten einen autonomen Betrieb für terwegs zu sein.
die ganze Saison. Für einen möglichst gerin- Genaues unter www.sellrainer24er.at.
gen Energieverbrauch schaltet sich die Anla-
ge nach der Benutzung automatisch in einen Wildsaustaffel
Schlaf-Modus. Ein manuelles Abschalten ist Alljährlich findet von Praxmar aus die Inter-
nicht erforderlich. nationale Sellrainer Wildsaustaffel statt. Bei
diesem Sportereignis stürmen begeisterte
Sporthighlights Skitourenfans – Frauen und Männer – auf
Die Berge des Sellraintals bieten die Kulisse Lampsen und Zischgeles, um möglichst
für zwei Veranstaltungen der Extraklasse. in Rekordzeit den Aufstieg zu bewältigen.
Einmal im Sommer und einmal im Winter Ebenso rekordverdächtig wird dann die
treffen sich in St. Sigmund - Praxmar Berg- Abfahrt in Angriff genommen. Ein wahres
sportler, die das gleiche Ziel haben. Volksfest für Sportler und Zuschauer! Die
Wildsaustaffel ist und bleibt eines der größ-
ten Highlights im Sellraintal.
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Tourentipps Sommer
Dem Wanderer und Bergsteiger wird im Wer zudem gerne in Gesellschaft wandert,
Sellraintal viel geboten. Bestens markierte kann an den kostenlosen geführten Wande-
und beschilderte Bergwege, ausgezeichnet rungen teilnehmen, die während der Som-
mit dem Bergwege-Gütesiegel des Landes mermonate angeboten werden.
Tirol, ziehen durch die Seitentäler des Sell-
raintals zu Almen, Schutzhütten und vielen Fehlt Ihnen ein Ausrüstungsgegenstand? Al-
aussichtsreichen Gipfeln. Touren von Hütte les, was das Wander- und Bergsteigerherz be-
zu Hütte, Übergänge und Überschreitungen gehrt, findet man in unserem Sportgeschäft
lassen sich bequem miteinander verbinden. in Gries (Adresse auf Seite 41).
Ötztal, Stubaital und Inntal befinden sich in
Reichweite des Sellraintals. Einzig Kletter- Leichte Wanderwege, die auch bei Schlecht-
möglichkeiten bietet das Tal selbst keine, wetter gefahrlos zu begehen sind, finden
aber die bekannte Martinswand im Inntal sich im Nahbereich aller Ortschaften. Ein
ist in ca. 20 Minuten erreichbar und auch im Spaziergang von Ort zu Ort, eine Einkehr und
Kühtai lockt ein Klettersteig. retour mit dem Regiobus, mit der Welcome
Card sogar kostenlos. Besonders beliebte
Beste Busverbindungen zwischen Innsbruck und Ziele sind Almind-, Furgges- und Seigesalm
Kühtai bzw. Praxmar sorgen dafür, dass Sie um- bei Sellrain, die Juifenalm bei Gries, Gleirsch-
weltfreundlich und bequem an Ihr Ziel kommen. alm und Sonnbergalm bei St. Sigmund und
Unsere heimischen Bergführer (Adressen auf die Schärmeralm in Haggen.
Seite 41) begleiten Sie gerne auf Ihren Touren
und leiten Sie sicher auf die höchsten Gipfel Im Folgenden finden Sie eine Auswahl der zahl-
mit unvergesslichen Ausblicken. reichen Wander- und Bergtouren im Sellraintal.
19
Sellrain – Potsdamer
Hütte (2.020 m)
Von Sellrain in 2 h
bis zum Alpengast-
hof Bergheim, bis
hierher Anfahrt mit
dem Auto möglich.
Von hier aus wei-
ter zur Kaseralm,
dann entweder auf
dem Winterweg
über die Seealm
oder auf dem Som-
merweg zur Hütte
(4 bis 4.5 h, ab Berg-
heim 2 h, insge-
Das Kirchlein von St. Quirin mit weitem Blick ins Inntal samt ca. 1.100 Hm).
Kammwanderung im Fotschertal
Landschaftlich großartige Tour für Ausdau-
ernde! Von Sellrain nach Tanneben, über
Bergwiesen zur Schmalzgrube, weiter nach
Salfains, den Salfainskamm entlang zwischen
Senders- und Fotschertal über vier Gipfel –
Grieskogel, Breitschwemmkogel, Angerberg-
kopf zum Schaflegerkogel. Über Kreuzjöchl
und Seealm zur Potsdamer Hütte oder über
die Furggesalm zum Bergheim in der Fotsch
(6 bis 7 h, ca. 1.600 Hm bis zum höchsten
Punkt, dem Schaflegerkogel mit 2.405 m).
20
Gries – Narötz – Juifenau – Gries Von der Juifenalm kann man auch den alten
Beim Feuerwehrhaus Gries über die Me- Steig nach Juifenau hinuntergehen (3,5 h).
lach, bachaufwärts zu den Reichenhöfen,
über die Melachbrücke, weiter auf der Lan- Freihut (2.625 m)
desstraße. Nach ca. 50 Metern rechts auf Der Freihut ist jener Berg unmittelbar
dem Wiesenweg zum Weiler Narötz (ca. über Gries, der das Sellraintal in zwei Äste
200 Hm). Von hier aus auf die gegenüber- teilt. Auffällig wurde der Freihut von Zeit
liegende Seite nach Juifenau und den Pa- zu Zeit mit seiner riesigen Schutthalde,
noramaweg zurück nach Gries. von der immer wieder Steine bis auf die
Von Narötz aus kann man in ca. 1 Stunde nach Straße herunterdonnerten. Nun ist das
Praxmar oder Lüsens weiterwandern (1 h 45 bewohnte Gebiet mit einem massiven
min, nach Praxmar weitere 350 Hm). Damm gesichert und die steile Bergflanke
scheint sich beruhigt zu haben. Ansonsten
Juifenau – Juifenalm – Windegg (2.577 m) ist der Freihut einfach ein schöner, aber
Hinter Juifenau, beim Hochegg (gebühren- durchaus anspruchsvoll zu besteigender
pflichtiger Parkplatz), zweigt links der ca. Aussichtsberg, der von zwei Seiten – so-
5 km lange Forstweg zur Juifenalm ab. In wohl von St. Sigmund als auch von Prax-
Serpentinen geht es zuerst durch den Wald, mar – auf guten Steigen, aber nicht ohne
dann über Almwiesen zur Juifenalm. Von hier Mühe, erklommen werden kann.
in ca. 1 Stunde 45 Minuten auf das Windegg Nach steilem Aufstieg von Praxmar durch
(ca. 1.160 Hm). Ab hier besteht die Möglich- das Gaißgrüb steht der Bergsteiger über-
keit zur Seigesalm und zur Sattelalm und rascht auf einer grünen Hochfläche knapp
hinunter nach Sellrain weiterzuwandern. unterhalb des Gipfels, wo er sich wundert,
21
Ausgangspunkt Praxmar und Lüsens. Kartenausschnitt AV-Karte Sellrain, Nr. 31/2, Originalmaßstab 1:25.000
24
Klettern im Sellrain?
Kaum denkbar in Tirol, mitten im Land der
Berge, dass es im Sellraintal keine Kletter-
oder Bouldergebiete gibt. Aber es ist so.
Trotzdem muss der Freeclimber auf sein Ver-
gnügen nicht verzichten. Er braucht sich nur
zum Talausgang des Sellraintales zu bege-
ben. Dort hat er bereits die Martinswand im
Auge, die sich genau über Kematen aufbaut.
Hier hat sich ein exzellentes Klettergebiet
etabliert, angefangen mit Trainingsrouten
von einer Seillänge in den verschiedenen
Klettergärten am Wandfuß bis zu 20-Seillän-
gen-Routen auf den Durchstiegen durch den
ganzen Wandbereich. Auch die Schwierig-
keitsgrade reichen vom Anfängerniveau bis
zu den extremsten Anforderungen und alles
im bestens abgesicherten Kalkfels.
Tourentipps Winter
Schaut man eine Landkarte der Umgebung Drei kleine Seitentäler ziehen der Reihe nach
Innsbrucks oder speziell des Sellraintales vom Sellraintal auf seiner linken, östlichen
mit den eingezeichneten Skirouten an, wird Seite tief in die Berge. Gleich das erste, das
man rasch gewahr, dass fast jeder Berg der Fotschertal, kann mit einer Reihe feiner Ski-
Stubaier Alpen, die sich gegen das Sellraintal touren, mit dem Roten Kogel als meist be-
hin erstrecken, auch mit Skiern ersteigbar suchtem, aufwarten. Ebenso gibt es auf der
ist. Selbst wenn er noch so schroff aussieht, Potsdamer Hütte einen idealen Stützpunkt.
irgendwo bietet sich immer ein Durchkom- Im Lüsenstal, welches in Gries abzweigt, be-
men für den Skitourengeher. Wie überall herrscht der gewaltige Lüsener Fernerkogel
kommen die eingeschworenen Skialpinisten die Bergszenerie. Hier finden die Skitouren-
trotz dieses Überangebotes an Touren immer geher die beliebtesten und am meisten be-
wieder auf den gleichen Gipfeln zusammen. gangenen Skitouren Tirols. Dazu gehört an
Kriterium ist wie in allen beliebten Gebieten erster Stelle wohl die Lampsenspitze und mit
ein kurzer Anfahrtsweg, ausreichende Park- etwas Vorbehalt auch der Zischgeles.
möglichkeit und eine Einkehrstation wäh- Nächstes Seitental ist das stille Gleirschtal,
rend oder nach vollbrachter Skitour. So gibt welches bei St. Sigmund abzweigt, mit der
es einige „Grüßgottberge“ im unmittelbaren für den Tourengeher wichtigen Pforzheimer
Bereich von Sellrain, Gries oder St. Sigmund, Hütte und ebenfalls einer Reihe schöner
wo nicht nur Innsbrucker, sondern auch die Skiberge, angefangen vom hüttennahen Sa-
bayerischen Tourenfreunde immer wieder merschlag bis zum am Ende des Tales gele-
lange nicht mehr gesehene Freunde und Be- genen Gleirscher Fernerkogel.
kannte treffen und aus dem Händeschütteln Noch eine Stufe höher, in Haggen und bereits
nicht mehr herauskommen. auf 1.600 m gelegen, mündet das Kraspestal
27
Zischgeles (3.004 m)
Unter den vielen Skitouren des Sellrainer
Tourengebietes befindet sich auch ein
Berg, der relativ häufig durch Lawinenmel-
dungen auf sich aufmerksam macht. Fast
jedes Jahr einmal gerät dieser schöne Drei-
tausender, unmittelbarer Nachbarberg der
beliebten Lampsenspitze, in die Schlagzei-
len. Am Zischgeles oberhalb von Praxmar
sind lange Steilhänge zu überwinden – ein
Traumgelände für jeden guten Tourenfahrer
bei Pulver oder Firn, die aber bei ungünstiger
Schneelage recht schnell zu gefährlichen La-
winenfallen werden können.
Gehzeit: Praxmar – Zischgeles 3 bis 3,5 h,
1.300 Hm, oft lawinengefährdet! Unbedingt
Die letzten Meter zum Gipfel des Zischgeles Lawinenlagebericht beachten! Die Buchung
eines heimischen Bergführers darf empfohlen
Lampsenspitze (2.876 m) werden.
Die Lampsenspitze ist eine der beliebtesten und
am meisten frequentierten Skitouren in den Sell- Lüsener Fernerkogel (3.298 m)
rainer Bergen, wenn nicht von ganz Tirol. Schon für Walter Pause, den legendären Er-
Vom Parkplatz in Praxmar auf der Wiese zum finder der „100 schönsten“ Vorschlagsbände,
lichten Waldrand. Entweder am weit aus- galt der Fernerkogel als seine Lieblingstour,
holenden Rodelweg oder im Gelände zwi- über das ganze Bergsteigerleben hinweg.
schen den Kehren aufwärts zu einer Gelän- Da steht er: Eine Berggestalt, wie man sie
destufe bei der Kogelhütte mit dem weithin eindrucksvoller kaum findet und welche
sichtbarem Steinmann. Durch Mulden und kaum den Gedanken aufkommen lässt, dass
Tälchen leicht rechts haltend ins Gipfelge- man hier bis knapp unter den Gipfel mit den
lände. Skidepot hundert Meter unterhalb Skiern aufsteigen kann. Der riesige Steilhang
des Gipfels, auf den man zu Fuß stapft. gleicht einer weißen Wand, alle Felsrinnen
Bei der Abfahrt hält man sich entlang der und Gletscherschliffplatten sind im Hoch-
Aufstiegsroute. Freerider-Abweichungen winter und bis weit in den Frühling fest zuge-
von der Route nur bei sicherster Lawinen- schneit und der Schnee reicht noch im Mai
situation. Gehzeit: Praxmar (1.692 m) im bis in den Talboden. Eine Portion Ausdauer
Sellrain, Aufstiegszeit 3 bis 3,5 Stunden, verlangt diese Tour mit ihren fast 1.700 Hö-
1.200 Hm. Exposition Ost. henmetern aber allemal und vor allem im un-
Buchtipp:
Der Lüsener Ferner mit Blick auf die Östliche Seespitze und die Ruderhofspitze
teren Steilhang sollte man mit steilen Spitz- diese Schlüsselstellen glücklich überwunden,
kehren keine Probleme haben. Der Lüsener weiten sich riesige, hindernislose Skihänge bis
Fernerkogel gilt als klassische Frühjahrstour, in die Gipfelregion mit dem kleinen Gletscher.
auch wenn er mittlerweile das ganze Jahr Gehzeit: Haggen – Kraspestal – Zwieselba-
hindurch begangen wird. cher Rosskogel 4 h, 1.432 Hm. Etwas kürzer
Gehzeit: Lüsens (1.636 m) – Fernerbo- gestaltet sich die Alternative nach der „zwei-
den (1.716 m) – Lüsener Ferner – Plattige ten Zwing“ am Beginn der Gletscherzunge
Wand (3.045 m) – Skidepot Rotgratscharte im Rechtsbogen zu den Weitkarspitzen.
(3.200 m) – Lüsener Fernerkogel (3.298 m)
ca. 4,5 bis 5 Stunden, 1.660 Hm. Abstecher
Wunderschönes Skitourengelände: Anstieg auf den
zur Lüsenser Spitze (Aufstieg bis zum Gipfel Zwieselbacher Rosskogel
möglich, 3.230 m) unwesentlich kürzer.
Langlaufen
Langlaufvergnügen
am Fuße des Lüsener
Fernerkogels. Ob im
klassischen Diago-
nalschritt, im moder-
nen Skatingstil oder
Ausgangspunkt für Schneeschuhwanderungen: die Pforzheimer Hütte im gemütlichen
Passgang – im Sell-
Schneeschuhwandern raintal können auch passionierte Langläufer
Es soll ja – sogar in Tirol und erst recht in bergfer- ihr volles Trainingsprogramm abwickeln.
nen Gebieten – Leute geben, die mit dem Ski- Das Langlaufangebot im Sellraintal umfasst
fahren nichts am Hut haben. Trotzdem brauchen mehrere Loipen von unterschiedlichen Län-
sie vom winterlichen Naturerlebnis nicht ausge- gen und Schwierigkeitsgraden. Die längste
schlossen zu sein. Eine gute Alternative, die ver- durchgehende Loipe beginnt im Lüsenstal
schneite Bergwelt zu erkunden und zu erleben, beim Moos unterhalb von Praxmar und
ist das Gehen mit Schneeschuhen. macht erst die Wende im hintersten Ferner-
Auf den viel begangenen Skirouten allerdings boden und bringt es auf eine stattliche Län-
werden diese Individualisten von den Skialpi- ge von durchgehend 11 km. Der Langläufer
nisten oft mit scheelen Blicken bedacht, wenn bewegt sich hier am Ende des Lüsenstales
sie mit ihren breiten Löffeln die von den Touren- in einer landschaftlich herrlichen Umge-
gehern angelegten Aufstiegsspuren niedertre- bung in einer schneesicheren Höhenlage
ten und „ihre“ glatte Spur zu einem holprigen von über 1.600 m. Was man in dem engen
Buckelpfad machen. Darum sollten die Schnee- Tal gar nicht für möglich halten würde: ab
schuhgeher ihre Eigenständigkeit hochhalten den Vormittagsstunden bis zum Nachmittag
und Anstiege auf Routen abseits der Skianstiege sind die Loipen voll in der Sonne. Sie sind
wählen, von denen es zur Genüge gibt. sowohl klassisch gespurt für Diagonalläufer
Aber je weiter der Schneeschuhgeher ins unbe- und platt gewalzt für die Skater. Versehen mit
kannte alpine Gelände vordringt, gilt für ihn das dem Tiroler Loipengütesiegel werden sie von
gleiche Gefahrenpotenzial wie für den Skitou- leicht über mittelschwer bis schwer einge-
rengeher. Am besten, man begibt sich unter den stuft. Mehrere kurze Rundkurse bis zu einer
Buchtipp:
Egger, Florian: Die schönsten Rodelbahnen rund um Innsbruck, Löwenzahn Verlag, Innsbruck 2009
Gogl, Hubert: Rodelführer Tirol, Tyrolia Verlag, Innsbruck 2008
31
Rodeln
Nach dem Skifahren ist das Rodeln der wohl
beliebteste Volkssport in Tirol. Darum er-
freuen sich die Rodelbahnen im Sellraintal
auch großer Beliebtheit. Je nach Lust und Die Loipe in Lüsens-Praxmar
Laune kann man sich in Sellrain, Gries, St.
Sigmund oder Praxmar stets gut präpa- Die Rodelbahnen im Sellraintal:
rierte, teilweise beleuchtete Bahnen von Sellrain – Fotschertal: 3,5 km, Gehzeit 1 bis
unterschiedlicher Länge aussuchen. Überall 1,5 Stunden, Gasthaus Bergheim.
gibt es einen großen Parkplatz am Start und Gries – Neder: 1,5 km, Gehzeit 30 Minuten.
am Ziel meist eine gemütliche Einkehrstati- Gries, Juifenau – Juifenalm: 5,5 km, Gehzeit
on. 1,5 bis 2 Stunden, bewirtschaftete Alm.
Fünf Rodelbahnen finden sich im Angebot St. Sigmund – Gleirschalm: besonders famili-
des Tales mit Längen von 0,7 bis 5,5 km mit enfreundlich, 1,6 km, Gehzeit 30 bis 40 Minu-
Gehzeiten von 20 Minuten bis zwei Stunden. ten, eigener Anstiegsweg, beleuchtet bis 1 Uhr
Die Rodelbahnen St. Sigmund - Gleirschalm nachts, Almgasthaus.
und Praxmar - Moos wurden mit dem Na- Praxmar – Moos: 0,7 km beleuchtet bis 1 Uhr
turrodelbahn Gütesiegel des Landes Tirol nachts.
ausgezeichnet. Im Bergheim, in Gries und St. Praxmar – Koglalm: 5 km, ohne Einkehrstation.
Sigmund wird ein Rodelverleih angeboten. Präparierter Winterwanderweg, der gerne zum
Rodeln genützt wird.
Herrlich sonnig: Rodeln in Praxmar
32
Winterwandern Eisklettern
Ob durch den verschneiten Wald oder glit- Das Klettern an gefrorenen Wasserfällen gilt
zernde Schneefelder, Winterwandern ver- unbestritten als die schwierigste Sparte des
zaubert und ist eine Wohltat für Körper und Alpinismus.
Geist. Eine atemberaubende Winterlandschaft Die Wasserfälle im Gebiet des Sellraintales sind
braucht nichts als warme Kleidung, warme ein ideales Gelände für den Einsteiger sowie ein
Schuhe und eventuell eine Sonnenbrille! Viele gutes Training für den bereits fortgeschritte-
der Wege im Nahbereich der Ortschaften, die nen Könner im mittleren Schwierigkeitsbereich
im Sommer als Wanderwege zur Verfügung und gipfeln in der 140 m hohen fantastischen
stehen, werden im Winter präpariert und bie- Eiskaskade der „Hängenden Gärten“, welche als
ten sich für eine geruhsame Winterwande- einer der Extremklassiker in Tirol gilt.
rung an. Beliebt bei den Anfängern ist der „Gasthaus-
fall“ gleich über dem Parkplatz von Lüsens.
Der breite Eiswall im unteren Bereich erlaubt
Winterwandern mit oder ohne Rodel zur Koglalm
auch das problem-
lose Klettern meh-
rerer Seilschaften
nebeneinander. Ein
wenig weiter talein
im Fernerboden,
aber ebenso ideal,
um die ersten Schrit-
te ins Eis zu setzen,
ist der kompakte
und gut abgestuf-
te Eissturz namens
„Easy Afternoon“.
33
80 m hoch, erlaubt
das Gelände sogar
das Abseilen an Bäu-
men am Rande der
Schlucht. Das wirk-
liche Abenteuer aber
ist die Überwindung
der Hängenden Gär-
ten, ein phantastisch
glitzerndes Gebilde
von mehreren schma-
len und oft frei hän-
genden Eissäulen.
Daneben gibt es im
Sellraintal noch eine
Menge kleinerer Eis- Eisklettern bleibt den Spezialisten vorbehalten
fälle, ganz in der Nähe
von Gries und nahe der Talstraße, wie die Was- Genaues über Eisverhältnisse, Zustiege und
serfälle des Sautrogs, der Stuppeneisfall sowie Lawinensituation erfährt man bei den Bergfüh-
der Bafflfall. Mit Wandhöhen zwischen 90 und rern in Gries, wo auch entsprechende Kurse an-
150 Metern bieten sie eine allmähliche Steige- geboten werden.
rung von Länge und Schwierigkeit. Einige der beliebtesten Eisfälle des Sellrain-
tales mit Schwierigkeitsangabe (WI – Water
Ice), Wandhöhe und Zustiegszeit:
Eiskletterturm in St. Sigmund
Stuppen-Eisfall: WI 3 bis 5, 90 m, 25 Minuten
Sautrog-Eisfall: WI 3, 155 m, 30 Minuten
Bafflfall: WI 3 bis 5, 120 m, 20 Minuten
Gasthausfall Lüsens: WI 4, 125 m, 10 Minuten
Easy Afternoon: WI 4, 80 m, 30 Minuten
Hängende Gärten: WI 6, 140 m, 30 Minuten
Eislaufen
Wenn es die Wetterverhältnisse erlauben,
werden in Sellrain und Gries Eislaufplätze
präpariert. In Sellrain beim Fußballplatz und
in Gries beim Abenteuerspielplatz, wo man
sich im Restaurant Marmota auch aufwär-
men und stärken kann.
34
Alternativen
für weniger gutes Wetter
Innsbruck
Tirols Landeshauptstadt ist mit dem Regio-
bus sehr gut erreichbar. Gegen Vorlage der
Welcome Card kostenlos.
Welcome Card
Bei der Anmeldung erhalten Gäste die Wel-
come Card (= Gästekarte) von Ihrem Ver-
mieter im Sellraintal. Damit erhalten sie eine
Vielzahl von kostenlosen Aktivitäten und at-
traktiven Vergünstigungen.
www.innsbruck.info/welcome Kletterzentrum Innsbruck
Matthias-Schmid-Straße 12c
Innsbruck Card 6020 Innsbruck
Die Innsbruck Card öffnet en Gästen kosten- T: +43 512 397340
los die Tür zu allen Museen und Sehenswür- info@kletterzentrum-innsbruck.at
digkeiten der Region. So günstig entdecken www.kletterzentrum-innsbruck.at
Sie Innsbrucks wertvollste Schätze nur mit
der Innsbruck Card. Besuchen Sie auch den Kletterzentrum Telfs "Bergstation"
einzigartigen Münzerturm in Hall sowie die Franz-Rimml-Straße 4a, 6410 Telfs
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Wattens – und das alles zu einem sensatio- info@bergstation.tirol
nellen Preis. www.innsbruck.info www.bergstation.tirol
35
Anreise
Internationale Zugverbindungen, auch An- Von Norden, Osten und Westen über die A12.
schlusszüge, führen aus allen europäischen Arlberg oder Fernpass – Imst, Richtung Inns-
Hauptstädten zum Hauptbahnhof Inns- bruck – Ausfahrt Ötztal – Ötz – Kühtai – Sell-
bruck. raintal.
Mit der Sparschiene der Deutschen Bahn rei- Kufstein – Innsbruck – Richtung Arlberg. Aus-
st man günstig von München, Berlin, Köln, fahrt Kematen – Sellraintal.
Leipzig oder anderen deutschen Städten Von Süden A 13 (Brennerautobahn); Autobahn
nach Innsbruck. Vom Hauptbahnhof Inns- bis Innsbruck-Süd mautpflichtig. Weiter wie
bruck können Sie mit dem Bus ins Sellraintal oben.
fahren.
Innsbruck verfügt zudem über einen Flug-
hafen. Reisende per Flugzeug haben die
Möglichkeit, mit dem Bus vom Haupt-
bahnhof ins Sellraintal zu gelangen.
37
Weitere Informationen:
www.postbus.at
www.vvt.at
Tipp:
"Skitouren mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Großraum Innsbruck"
"Wandern und Bergsteigen mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Großraum Innnsbruck"
Beide Broschüren werden vom Alpenverein Innsbruck herausgegeben und können unter
office@alpenverein-innsbruck.at oder in der Geschäftsstelle in Innsbruck bezogen werden.
38
Partnerbetriebe
Bergsteigerdorf-Partnerbetriebe gehen speziell auf die Bedürfnisse von Wanderern, Berg-
steigern und Skitourengehern ein. Ein frühes Frühstück, Informationen zu Leihmaterial, die
Vermittlung eines Bergführers oder Tipps zu Touren gehören ebenso zur Serviceleistung
wie die Verwendung vieler regionaler Produkte in der Küche.
Außerdem erhalten Sie als Mitglied eines Alpinen Vereins (ÖAV, DAV, AVS, PZS, CAI) 10%
Ermäßigung auf das Standardangebot (Übernachtung mit Frühstück). Bitte Mitgliedschaft
bereits bei der Buchung bekanntgeben und bei der Abrechnung den gültigen Mitglieds-
ausweis für alle Beteiligten vorlegen.
Schutzhütten
Wanderkarten
Wanderkarten
tal
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GES
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Skirouten + Wegmarkierung
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Maßstab 1:35.000
Innsbruck Sellraintal
Wander- und Radkarte
41
Wichtige Adressen
Innsbruck Tourismus Deutscher Alpenverein
Tourismus Information Gries Sektion Dinkelsbühl
Gries 17, 6182 Gries im Sellrain Harrscherweg 5, 91550 Dinkelsbühl
T: +43 5236 224 T: +49 9851 7087
sellraintal@innsbruck.info www.alpenverein-dinkelsbuehl.de
www.sellraintal.at Sektion Münster
Rektoratsweg 65, 48159 Münster
Gemeindeamt Sellrain T: +49 251 73030
Rothenbrunn 40, 6181 Sellrain www.dav-muenster.de
T: +43 5230 210 Sektion Pforzheim
gemeinde@sellrain.tirol.gv.at Geschäftsstelle im Walter-Witzenmann-Haus
www.sellrain.tirol.gv.at Heidenheimer Str. 3, 75179 Pforzheim
T: +49 7231 140900
Gemeindeamt Gries im Sellrain www.alpenverein-pforzheim.de
Gries 17, 6182 Gries im Sellrain
T: +43 5236 290 Bergsteigerschule & Bergführer
gemeinde@gries-im-sellrain.tirol.gv.at Follow-Me - Gerold Santer
www.gries-im-sellrain.tirol.gv.at Gries 60a, 6182 Gries im Sellrain
T: +43 5239 21688 oder +43 664 2143985
Gemeindeamt St. Sigmund im Sellrain info@follow-me.at
St. Sigmund 25, 6184 St. Sigmund im Sellrain www.follow-me.at
T: +43 5236 566 Thomas Haider
gemeinde@st-sigmund-sellrain.tirol.gv.at Gries 34 d, 6182 Gries im Sellrain
www.stsigmund.tirol.gv.at T: +43 664 2220026 oder +43 5239 5231
haider-schmitt@gmx.at
Österreichischer Bergrettungsdienst www.bergwandern-tirol.at
Bergrettung Tirol www.schischule-kuehtai.at
office@bergrettung.tirol
Notruf 140 oder 112 Sportgeschäft
Sport Seppl
Österreichischer Alpenverein Gries 17 a, 6182 Gries im Sellrain
Alpenverein Innsbruck T: +43 5236 334 oder +43 5239 21651
Meinhardstraße 7-11, 6020 Innsbruck info@sport-seppl.at
T: +43 512 587828 www.sport-seppl.at
office@alpenverein-ibk.at
www.alpenverein-ibk.at Alpine Auskunft
T: +43 512 587828
www.alpine-auskunft.at
42
Impressum
Bildnachweis
Literaturangaben:
Egger, Florian: Die schönsten Rodelbahnen rund um Innsbruck, Löwenzahn Verlag, Innsbruck
2009
Gogl, Hubert: Rodelführer Tirol, Tyrolia Verlag, Innsbruck 2008
Jäger, Georg: Sommerfrische und Gipfelwind, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2015
Jäger, Georg: Gletschermilch und Kirschsuppe, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2017. Jä-
ger, Georg: Melachgeflüster, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2017
Jäger, Georg: Alpingeschichte kurz und bündig – Region Sellraintal, Österreichischer Alpen-
verein, Innsbruck 2015
Jentzsch-Rabl, Axel, Zagajsek, Johann: Skitourenführer Tirol, Alpinverlag, 2015
Jentzsch-Rabl, Axel, Abler, Robert, Höllwarth, Michael: Eisklettern in Tirol, Alpinverlag Bad Hä-
ring, 2005
Mertz, Peter: Loipenguide Tirol, Tyrolia Verlag, Innsbruck 2008
ÖAV Sektion Weitwanderer: Zentralalpenweg, Führer zum Österreichischen Weitwanderweg
02, Band III, Durch die Hohen Tauern und Tiroler Zentralalpen nach Feldkirch, Eigenverlag,
2012 (erhältlich bei Freytag & Berndt)
Pipenstock, Jahn: Skitourenführer Stubaier Alpen, Panico Alpinverlag, 2015
Weiss, Siegrun und Rudolf: Sellrain - Kühtai - Rother Skitourenführer, Bergverlag Rother, 2016
Richtiges Verhalten in den Bergen
Als Natursport bietet Bergwandern große Chancen für Gesundheit, Gemeinschaft und Erlebnis. Die
folgenden Empfehlungen der alpinen Vereine dienen dazu, Bergwanderungen möglichst sicher und
genussvoll zu gestalten.
1. Gesund in die Berge: Bergwandern ist Ausdauersport. Die positiven Belastungsreize für Herz und
Kreislauf setzen Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck
und wähle das Tempo so, dass niemand in der Gruppe außer Atem kommt.
2. Sorgfältige Planung: Wanderkarten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Länge,
Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Touren immer auf die Gruppe abstimmen!
Achte besonders auf den Wetterbericht, da Regen, Wind und Kälte das Unfallrisiko erhöhen.
3. Vollständige Ausrüstung: Passe deine Ausrüstung deiner Unternehmung an und achte auf ein geringes
Rucksackgewicht. Regen-, Kälte- und Sonnenschutz gehören immer in den Rucksack, ebenso Erste-Hilfe-
Paket und Mobiltelefon (Euro-Notruf 112). Karte oder GPS unterstützen die Orientierung.
4. Passendes Schuhwerk: Gute Wanderschuhe schützen und entlasten den Fuß und verbessern die
Trittsicherheit! Achte bei deiner Wahl auf perfekte Passform, rutschfeste Profilsohle, Wasserdichtigkeit
und geringes Gewicht.
5. Trittsicherheit ist der Schlüssel: Stürze, als Folge von Ausrutschen oder Stolpern, sind die häufigste
Unfallursache! Beachte, dass zu hohes Tempo oder Müdigkeit deine Trittsicherheit und Konzentration
stark beeinträchtigen. Achtung Steinschlag: Durch achtsames Gehen vermeidest du das Lostreten von
Steinen.
6. Auf markierten Wegen bleiben: Im weglosen Gelände steigt das Risiko für Orientierungsverlust, Absturz
und Steinschlag. Vermeide Abkürzungen und kehre zum letzten bekannten Punkt zurück, wenn du
einmal vom Weg abgekommen bist. Häufig unterschätzt und sehr gefährlich: Steile Altschneefelder!
7. Regelmäßige Pausen: Rechtzeitige Rast dient der Erholung, dem Genuss der Landschaft und der
Geselligkeit. Essen und Trinken sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhal-
ten. Isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher. Müsliriegel, Trockenobst und Kekse stillen den
Hunger unterwegs.
8. Verantwortung für Kinder: Beachte, dass Abwechslung und spielerisches Entdecken für Kinder im
Vordergrund stehen! In Passagen mit Absturzrisiko kann ein Erwachsener nur ein Kind betreuen. Sehr
ausgesetzte Touren, die lang anhaltende Konzentration erfordern, sind für Kinder nicht geeignet.
9. Kleine Gruppen: Kleine Gruppen gewährleisten Flexibilität und ermöglichen gegenseitige Hilfe.
Vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr informieren. In der Gruppe zusammenbleiben.
Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.
10. Respekt für Natur und Umwelt: Zum Schutz der Bergnatur: Keine Abfälle zurücklassen, Lärm
vermeiden, auf den Wegen bleiben, Wild- und Weidetiere nicht beunruhigen, Pflanzen unberührt
lassen und Schutzgebiete respektieren. Zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel verwenden oder
Fahrgemeinschaften bilden.
www.bergsteigerdoerfer.org