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Die Initiative „Bergsteigerdörfer” ist ein Projekt des Österreichischen Alpenvereins, des Deutschen
Alpenvereins, des Alpenverein Südtirol, des Slowenischen Alpenvereins (Planinska Zveza Slovenije)
und des Club Alpino Italiano.
Inhalt
Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine
einer gelebten Alpenkonvention
!
Legend Augsburg
!
Linz
!
!
Wien
National border
München
GERMANY
!
Perimeter Alpine Convention
Freiburg
!
! City
River Kempten
!
Salzburg
!
Lake Basel
! Bregenz Leoben
Glaciated area (> 3000 m) ! !
Zürich
!
Innsbruck
S WI TZ E R LAN D Vaduz
!
AUST RIA !
Graz
Luzern !
Bern !
!
LIECHTENSTEIN
Thun
!
Villach Klagenfurt Maribor
! !
!
Lausanne
! Bolzano Jesenice
! !
Kranj
Genève !
!
Ljubljana
Trento !
! Nova Gorica
Annecy ! Zagreb
!
Lyon
!
SLOVENIA !
Bérgamo Trieste
Chambéry ! !
!
Bréscia
Milano
Novara Pádova ! Venézia
!
! Verona Rijeka
! ! ! !
Grenoble
!
Torino
!
Parma
ITALY !
FRANCE
Bologna
!
Génova
!
La Spézia
!
Nice Firenze
!
!
MONACO
Marseille
O
Scale: 1 : 3,300,000
!
Österreich, Deutschland, Italien und Slowenien dem Programm. Auch abseits des Bergsports
besonderes Augenmerk auf die Geschichte ist einiges geboten: Mit geführten geologi-
der Gemeinden, auf ihre Entscheidungen in schen oder ornithologischen Wanderungen,
der Vergangenheit und ganz besonders auf Besuchen von Bergwerksstollen, Museen
ihre zukünftigen Entwicklungsziele. und alten Werkstätten gibt es eine Vielzahl
Denn nicht jedes Bergsteigerdorf aus den von Möglichkeiten. Oft reichen aber auch
Anfangsjahren des Alpintourismus ist bis schon ein warmes, trockenes Plätzchen am
heute ein solches geblieben. Viele Gemein- Ofen, eine Tasse Tee und ein gutes Buch, zum
den haben sich ganz dem Wintertourismus Beispiel über die Alpingeschichte der Region,
verschrieben, haben die Berghänge planiert, um einen verregneten Nachmittag zu genie-
entwässert, Speicherseen gegraben, ge- ßen.
sprengt, Seilbahnen errichtet, Hotelburgen Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine
gebaut – „alles für den Gast". Für die ortsan- Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubs-
sässige Bevölkerung resultiert daraus die orte aussucht, in denen es noch einiger-
Abhängigkeit von einem sich immer schnel- maßen „normal” zugeht. Gäste, die einen
ler drehenden Erschließungs-Kapital-Krei- Aktivurlaub in der Natur erleben wollen, die
sels, dessen Höhepunkt noch nicht erreicht Eigenverantwortung und Umweltbewusst-
scheint. sein mitbringen oder zumindest sehr offen
Mit den Bergsteigerdörfern nehmen sich dafür sind. Und mit dem Besuch in einem
die projekttragenden Alpenvereine mit den der Bergsteigerdörfer entsteht eine echte
Sektionen und dem Ständigen Sekretariat Symbiose: Denn während der Gast endlich
der Alpenkonvention sowie mit Hilfe ande- den Alltag hinter sich lassen kann, werden
rer Partner aus öffentlicher Verwaltung und in den Gemeinden Arbeitsplätze gehalten,
Tourismus jenen Gemeinden an, die sich können kleine Gastronomiebetriebe ihr Aus-
bewusst für eine nachhaltige, eigenständige kommen finden, werden Nächtigungen auf
und selbstbewusste Entwicklung entschie- Schutzhütten gebucht, findet das regionale,
den haben. kulinarische Angebot seine Abnehmer – und
Merkmale aller Bergsteigerdörfer sind ihre genau DAS entspricht einer gelebten Umset-
Kleinheit und Ruhe, ihre Lage im Alpenraum zung der „Alpenkonvention” – die Balance
mit einer entsprechenden Reliefenergie, ihr zwischen Schutz der Gebirgsregionen und
harmonisches Ortsbild, ihre alpine Geschich- einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung.
te, ihre gelebten Traditionen und ihre starke Oberstes Ziel ist es, die Wertschöpfung in der
Alpinkompetenz. Zusammen mit den Sek- Region zu halten und nicht an regionsfremde
tionen des Alpenvereins wird an einer um- Investoren abzugeben.
fangreichen Angebotspalette an Aktivitäten, Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und
die ohne technische Hilfsmittel auskommen, Fleiß auszahlen, aber wir – das internationale
gearbeitet. Je nach Charakter des Bergstei- Projektteam Bergsteigerdörfer – sind davon
gerdorfes kann sich der Gast in einer wei- überzeugt: Die Bergsteigerdörfer können eine
testgehend unverbrauchten Landschaft ak- echte Vorreiterrolle für die Umsetzung der
tiv erholen: Wandern, Bergsteigen, Klettern, Alpenkonvention im Alpenraum einnehmen.
Bouldern, Skitourengehen, Schneeschuh-
wandern, Langlaufen und Rodeln stehen auf
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Bёgngnüs a Lungiarü!
Als AVS-Ortsstellenleiter bin ich sehr stolz Es freut mich sehr, dass unser Dorf Lungiarü
auf die Aufnahme von Lungiarü in den Kreis das erste Bergsteigerdorf in den Dolomiten
der Bergsteigerdörfer. Unser kleines Dorf ist ist. Das Netzwerk der Bergsteigerdörfer setzt
dieser Auszeichnung zweifelsohne würdig! sich für einen nachhaltigen und umweltver-
Lungiarü ist authentisch und steht mit sei- träglichen Alpentourismus ein. Die Aufnah-
nem natürlichen Umfeld im Einklang – ein me von Lungiarü bedeutet eine große Auf-
sehenswerter Ort für jeden, der nach unbe- wertung für die ganze Dorfgemeinschaft: Wir
rührter Natur sucht. sehen es als Zeichen der Wertschätzung für
In den Dolomiten, die zu den einzigartigen die bisher geleistete Pflege des Dorfes und
Gebirgsgruppen der Ostalpen zählen, ist es der Landschaft und können nun mit Stolz die
heute keine Selbstverständlichkeit mehr, ein Früchte dieser Arbeit ernten.
Landschaftsbild vorzufinden, das frei von Seil- Lungiarü ist nicht nur in einer wunderbaren
bahnen oder anderen Großbauten ist. Natur- und Kulturlandschaft eingebettet,
Giovanni Costa und Christoph Alfreider hatten sondern auch ein bäuerlich geprägtes Dorf
die Idee, Lungiarü als Bergsteigerdorf vorzu- mit vielen Besonderheiten wie den traditio-
schlagen. Einige Mitglieder der AVS-Ortsstelle, nellen Viles oder dem Val di Morins/Mühlen-
Mitarbeiter des örtlichen Tourismusvereins tal. Das Dorf, das sich am Eingang zum Natur-
und engagierte Einheimische bilden zusam- park Puez-Geisler befindet, ist umgeben von
men eine lokale Arbeitsgruppe. Wir kümmern Wiesen, Almflächen und Wäldern.
uns zusammen mit der AVS-Projektkoordina-
tion um die Umsetzung der Initiative vor Ort. Wir freuen uns, Sie im Bergsteigerdorf Lun-
giarü willkommen zu heißen und wünschen
Besuchen Sie Lungiarü mit seinen einzigar- Ihnen Erholung, Entschleunigung und blei-
tigen Bergen, Wiesen, Wanderwegen und bende Eindrücke.
Klettersteigen. Gönnen Sie sich etwas und be-
freien Sie sich vom Stress und der Hektik des Giorgio Costabiei
Alltages! Bürgermeister
Gemeinde St. Martin in Thurn
Elmar Dapoz
Ortsstellenleiter
AVS-Ortsstelle St. Martin in Thurn
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Die alpine Landschaft und unsere gewach- Es ist für uns eine besondere Freude Lungiarü
sene Kultur, die von den Menschen gelebt als das erste Dorf in den Dolomiten und im
wird, sind unser Kapital. Diese Einzigartigkeit ladinischen Sprachraum in den erlesenen
der Alpen ist schwer nachzuahmen. Der Al- Kreis der Bergsteigerdörfer aufnehmen zu
penverein Südtirol zählt zu den Tourismus können. „Lungiarü, ein bäuerlich geprägtes
pionieren, weil er es seit seiner Gründung Bergdorf mit einer hochwertigen alpinen
den Mitgliedern aber auch unseren Gästen Natur- und Kulturlandschaft und mit einem
ermöglicht, „Berge zu erleben“. hervorragenden stimmigen Gesamtein-
Mit der Umsetzung der Initiative Bergsteiger- druck“, so die Begründung der Alpenvereine
dörfer trägt der AVS die Idee des Österreichi- zur Wahl. Die ladinische Sprache, Kultur und
schen Alpenvereins zur Regionalentwicklung Tradition sowie Besonderheiten wie die tra-
und einem nachhaltigen Tourismus in den ditionellen Viles und auch La Val di Morins
Alpen über die Grenzen nach Süden. Es freut zeichnen den Ort zusätzlich aus. Lungiarü ist
mich, dass das Projekt in Südtirol mit dem Bei- ideal für all jene, die Entschleunigung suchen
tritt von Matsch 2017 erfolgreich Fuß gefasst und den sanften Tourismus bevorzugen. Her-
hat. Die Bergsteigerdörfer sind eine wertvolle ausragend für unser Südtirol gliedert sich ne-
Stärkung für den Tourismus in Südtirol. ben Matsch nun auch Lungiarü in den Kreis
Die Initiative Bergsteigerdörfer ist gelebte der für den Alpenraum authentisch und in-
Alpenkonvention und bietet Gemeinden, takt gebliebenen Orte ein.
Orten und Talschaften eine Chance, ihre Zu-
kunft selbstbewusst und nachhaltig zu ge- Ich wünsche der Bevölkerung von Lungiarü,
stalten und Bestehendes in Wert zu setzen. der Gemeindeverwaltung und dem Touris-
musverein viel Freude und Erfolg und eine
Al me fej plajëi che le Südtirol fejes n ater vare gedeihliche Weiterentwicklung dieses Pro-
devers de n svilup sostenibl cun l’adejiun de jektes.
Lungiarü ala rëi di paisc dl alpinist.
Georg Simeoni
Arno Kompatscher Präsident
Landeshauptmann von Südtirol Alpenverein Südtirol (AVS)
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Lungiarü
tl Parch Natural Pöz Odles | Dolomites
GEMEINDE/FRAKTION
Drei Dörfer bzw. Fraktionen zählen zur Ge-
meinde San Martin de Tor/St. Martin in Thurn:
Lungiarü/Campill, Antermёia/Untermoj und
LAGE San Martin de Tor/St. Martin in Thurn. Das Ge-
Lungiarü (dt. Campill) liegt auf 1.400 Me- meindegebiet erstreckt sich über 76 km² und
tern im Val da Lungiarü/Campiller Tal, einem zählt über 1.700 Einwohner, etwa 600 davon
Seitental des Gadertales in den westlichen entfallen auf Lungiarü.
Südtiroler Dolomiten. Er verläuft von der Ort-
schaft San Martin de Tor/St. Martin in Thurn GEBIRGSGRUPPE
in südwestlicher Richtung bis hin zur Puez- Die Puez- und Peitlerkofelgruppe befinden
gruppe. Lungiarü wird im Nordwesten von sich in den westlichen Dolomiten.
der Peitlerkofelgruppe, im Westen von der
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WICHTIGE GIPFEL
Piza de Pöz/Östliche Puezspitze (2.913 m)
Piz Duleda (2.909 m)
Pütia/Peitlerkofel (2.875 m)
Picia Pütia/Kleiner Peitlerkofel (2.813 m)
Capuziner (2.736 m)
Col dala Soné (2.633 m)
Piza de Antersasc (2.471 m)
Crëp dales Dodesc/Zwölferkofel (2.384 m)
SCHUTZHÜTTEN
Puezhütte (2.475 m)
Schlüterhütte (2.297 m)
ALMEN
Antersasc (2.397 m)
Ütia Ciampcios (2.030 m)
Ütia Vaciara (2.110 m)
Ütia Medalges (2.293 m)
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Geschichtliches
Der Bischof von Brixen war nicht nur kirchli- dem Namen „Campil“ zurück, wohl auszu-
che Obrigkeit, sondern auch Grundbesitzer sprechen als „Ciampëil“, heute „Ciampëi“.
und Richter. Seine Güter im Campiller Tal Der Name „Lungiarü“ hingegen tritt erstmals
wurden vom Pfleger in Thurn bis zum Jahre in einer Urkunde des Jahres 1831 auf, was
1803 verwaltet. Aus dem Jahr 1580 ist eine aber nicht ausschließt, dass die Bevölkerung
Zeichnung erhalten, die das Ergebnis der diesen Namen schon vorher gebraucht hat.
ausgedehnten Rodungstätigkeit dieser Zeit Im Jahre 1349 ist erstmals auch die Rede von
zeigt: An den südexponierten Hängen rund einer Wirtsfrau: „Elspet“ (Elisabeth), die Wirtin
um das Dorf wurden Felder und Mähwie- Simons von Campill. Wie aus der Pfarrchronik
sen angelegt und von der höher gelegenen hervorgeht, stand das erste Gasthaus beim
Waldweide und den Almen abgetrennt. Flur- heutigen Hof „Ostì Vedl“ (Alter Wirt).
namen mit dem Basiswort runcé ( < lat. run- Infolge der Säkularisierung der Verwaltung
care = roden) wie Plan da Runch, Chi Runc, und Gerichtsbarkeit im 19. Jahrhundert
Runciadücia sind lebende Kulturzeugen, gingen die Güter des Bischofs von Brixen
die an diese Rodungstätigkeit erinnern. Ne- schließlich rechtlich auf den Staat über. Die
ben einer allgemeinen Bodenverbesserung Ortschaften San Martin de Tor mit Picolin,
strebte man mit der Abholzung der Wälder Lungiarü, Antermëia und Rina, die früher das
die Nutzung der am günstigsten gelege- Gericht Thurn an der Gader bildeten, wurden
nen Flächen an. Die urkundliche Nennung zu einer einzigen Gemeinde zusammenge-
von Hofnamen im 14. Jahrhundert wie z.B. legt. Im Jahre 1854 wurden Lungiarü und
Col de Tolp, Corona, Costa, Seres und Tlisöra Rina von San Martin de Tor abgetrennt, um
lässt auf eine stabile Besiedlung in dieser Zeit jeweils eine eigene Gemeinde zu bilden. Im
schließen. Im Volksmund wird Tolp, ein Hof Jahre 1930 wurde Lungiarü wieder zu San
oberhalb des Weilers Vi, als älteste Siedlung Martin de Tor/St. Martin in Thurn geschlagen
von Lungiarü angesehen. und Rina kam zur Gemeinde Mareo/Enne-
Die erste sichere Erwähnung des Dor- berg.
fes Lungiarü reicht auf das Jahr 1312 mit
Das Dorf Lungiarü/Campill mit der Kirche in einer Darstellung aus dem Jahre 1580. Die Zeichnung wurde unter
Matthäus Prack, Pfleger des Gerichtes Thurn an der Gader, angelegt.
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Kirche Katastrophen
Im Jahr 1371 wurde erstmals die Existenz ei- Neben den Kriegen, Seuchen und Dürren, die
nes Gotteshauses in Lungiarü erwähnt. Die viele Tote und schwere Notlagen verursach-
Kirche war dem hl. Jodok und der hl. Luzia ten, musste Lungiarü mehrere Unwetterka-
geweiht. Damals versprach der Pfarrer von tastrophen erdulden. Vor über 500 Jahren im
La Pli de Mareo/Enneberg jährlich acht Mes- Jahr 1490 wurde die erste Kirche und mit ihr
sen in der Kirche von Lungiarü zu lesen und sicherlich ein Teil der Dorfsiedlung durch ei-
andere Seelsorgearbeiten zu verrichten. Die- nen Murbruch zerstört. Ebenso vor 100 und
ser erste Bau wurde durch einen gewaltigen vor 45 Jahren, als Überschwemmungen und
Murbruch um das Jahr 1490 jedoch vollkom- Murbrüche große Schäden an Feldern und
men zerstört. Die Kirche wurde daraufhin an Gebäuden verursachten. Bei den Schnee-
sichererer Stelle weiter taleinwärts an ihrem katastrophen von 1916/17, 1951 und 1986
heutigen Standort im gotischen Stil erbaut. rissen große Lawinenabgänge Gebäude mit
Als diese zweite Kirche bald zu klein war, sich und bedrohten ganze Weiler. 1942 gin-
wurde laut Pfarrchronik in den Jahren zwi- gen bei der großen Feuerbrunst im Ortszen-
schen 1862–1864 der heutige Kirchenbau im trum ein Gasthof und mehrere Wohn- und
neuromanischen Stil errichtet. Wirtschaftsgebäude in Flammen auf und der
gesamte Dorfkern war in höchster Gefahr.
Besonderheiten
Die Viles finden sich überwiegend auf den klimatisch begünstigten Südhängen über dem Dorfkern im
Talboden. Im Bild der Weiler Seres.
Auf den Dolomitenfelsen fühlen sich auch tierische Kletterspezialisten wohl: die Gämsen.
Artenreiche Bergwiesen, Almen und Lär- wie Antersasc, Funtanacia, Medalghes, Poz
chenwälder oder Munt de Ví besteht die Möglichkeit, in
Rund um Lungiarü wechselt das Landschafts- authentische Almhütten ohne Massenabfer-
bild von der lieblichen Tallandschaft zum ty- tigung einzukehren und mit den bäuerlichen
pischen alpinen Hochgebirge ab. Am Fuße Wurzeln dieser Gegend in Berührung zu
der bekannten Dolomitenmassive Pütia/ kommen.
Peitlerkofel oder den Gipfeln der Puezgrup-
pe breiten sich artenreiche Bergmähder aus. Der Wald hat in Lungiarü immer vielfälti-
Ausgedehnte Waldbestände mit Latschen, ge Formen der Nutzung durch den Men-
Lärchen und Zirben runden das Bild ab. schen erfahren. Als eine Besonderheit der
Landschaft gilt jedoch der Lärchenwald mit
Die traditionellen Bewirtschaftungsformen seinen aufgelockerten Beständen. Eng ver-
haben es ermöglicht, ein wirkliches ökolo- zahnt mit der traditionellen landwirtschaft-
gisches und landschaftliches Gleichgewicht lich genutzten Umgebung im Bereich der
zwischen Mensch und Natur zu erhalten. Viles leistet der Lärchenwald eine wichtige
Die Almwirtschaft hat – wie in ganz Südti- Schutzfunktion. Die Geschichte der Bewoh-
rol – auch in Lungiarü eine lange Tradition ner von Lungiarü ist mit der Geschichte des
und zählt zu den ältesten Nutzungsformen Waldes untrennbar verknüpft. Vor allem in
im Alpenraum. Bei Wanderungen auf Almen der mittelalterlichen Landschaft spielte hier
der Wald eine wichtige Rolle: Jahr für Jahr Campiller Schichten
waren die Siedler bemüht, die Fläche des Lungiarü weist zwei geologische Besonder-
Kulturlandes um ein neues Stück zu erwei- heiten auf: die bei Picolin/Pikolein verlau-
tern. Es entstanden auf diese Weise kleine fende Grenzlinie zwischen dem Quarzphyllit
Rodungsinseln mit den ersten Bauernhöfen. und dem Dolomitgestein und die bekannten
In Lungiarü wurde so im Laufe der Jahrhun- Campiller Schichten (lad. func da Lungiarü).
derte durch den Einfluss des Menschen aus Letztere türmen sich im Campiller Tal mit ei-
einer Naturlandschaft eine Kulturlandschaft, ner Mächtigkeit von etwa 300 Metern auf. Es
die durch wechselnde Nutzung stetig ihr Ge- ist eine sandig-mergelig-kalkige Gesteinsart
sicht verändert hat. von rötlicher Tönung mit Fossilien wie Mu-
Erwähnenswert sind für Lungiarü auch die scheln und Gastropoden. In den Campiller-
beiden unter Landschaftsschutz gestellten Schichten eingelagert sind die Bellerophon-
Quellgebiete Les Cialdires und Lagac auf Schichten, die eine Mächtigkeit von bis zu
1.580 Metern. 100 Metern erreichen.
Im Naturpark Puez-Geisler finden sich alle für die Dolomiten typischen Gesteinsarten.
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Das Ladinische
Sprache als Teil der Identität
Das Ladinische (lad. Ladin), auch Rätoroma- und südlichen Nachbarn allmählich zum La-
nisch genannt, ist in seiner Grundsubstanz dinischen um.
eine romanische Sprache, also mit dem Fran- Ursprünglich gab es ein geschlossenes ladi-
zösischen, Italienischen, Spanischen usw. nisches Sprachgebiet, das von der Donau im
verwandt. Entstanden ist die Sprache in jener Norden bis zum Gardasee im Süden und vom
Zeit, als die Römer die Regionen entlang des St.-Gotthard-Pass im Westen bis Triest im Os-
Alpenhauptkammes ihrem Reich einver- ten gereicht hat. In der Zeit der Völkerwan-
Das Ladinische
Kurze Grammatik: Die Zahlen:
Iö á – ich habe
Tö as – du hast
Ël/ëra á – er/es/sie hat
Nos un – wir haben
Os ëis – ihr habt
Ëi/ëres á – sie haben
Der Aufruf ist heute aktueller denn je und Oh, brave Ladiner,
soll alle Ladiner zum Nachdenken über haltet eure schöne Sprache in Ehren!
den Wert ihrer Muttersprache anregen, Wahrt diesen Schatz so gut ihr könnt,
damit sie sich für deren Pflege und Erhal- der weitaus wertvoller ist als der ganze Hof
tung verwenden. Sompunt,
auch mehr als das, was die Welt beherrscht:
Silber und Gold!
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Untrennbar verbunden mit der Geschich- Es handelt sich um eine Anlage, deren Ge-
te von Lungiarü ist auch das Ciastel de Tor/ schichte bis in das 12. Jahrhundert zurück-
Schloss Thurn. Da im Gericht „Thurn an der reicht. Romanische, gotische, barocke und
Gader“ der Bischof von Brixen Grundbesitzer neuzeitliche Bauelemente erzählen die
und Richter war, unterlag auch das Campiller Vergangenheit dieses Schlosses, das einst
Tal seiner Verwaltung. Die Güter und Besitz- Verwaltungsmittelpunkt des Gerichtes war.
tümer wurden vom bischöflichen Gerichts- Durch die Säkularisierung im Jahre 1803 kam
pfleger, der auf dem Ciastel de Tor/Schloss das Schloss in Privatbesitz zweier St. Martiner
Thurn saß, verwaltet. Bauernfamilien, deren Nachkommen es bis
zum Jahre 2000 noch bewohnt haben. Im
Das Schloss liegt auf einer kleinen An- Jahre 1997 wurde die gesamte Schlossanlage
höhe oberhalb des Dorfes San Martin de vom Land Südtirol käuflich erworben. Heute
Tor/St. Martin in Thurn und gilt als das ge- ist im Schloss das Museum Ladin, das Lan-
schichts- und symbolträchtigste Bauwerk desmuseum für die Kultur und Geschichte
des Gadertales. der ladinischen Volksgruppe, untergebracht.
Tourentipps Sommer
Von gemütlich bis Adrenalin pur – Wande- Für die anspruchsvollen Touren ist immer die
rungen für alle Ansprüche Verwendung von Kartenmaterial empfoh-
len. Die Wanderungen und Bergtouren sind
Das naturbelassene Lungiarü ist ein wahres nach Ausgangspunkten gruppiert.
Kleinod für Erholungssuchende, Wanderer
und Bergsteiger. Eingebettet in die atembe-
raubende Kulisse der Dolomiten – seit 2009
UNESCO-Weltnaturerbe – finden sich hier
zahlreiche Tourenmöglichkeiten. Extrem,
gemütlich oder einfach nur zum Seele bau-
meln lassen. Rund um das Bergsteigerdorf
abseits von der Hektik des Alltages kommt
garantiert jeder Naturliebhaber auf seine
Kosten.
WEITWANDERUNGEN
Eine spektakuläre Höhenwanderung mit un- Sella, Padon, Marmolada, Bocche, Pala, Fel-
vergesslichen Ausblicken! triner Alpen). Zwei Etappen verlaufen zum
Auch „Weg der Sagen und Legenden“ ge- Teil auf dem Gebiet von Lungiarü: Würzjoch–
nannt, bietet der Dolomiten Höhenweg Nr. 2 Schlütterhütte–Puezhütte. Ausgelegt ist der
neben abwechslungsreichem Wandern und Höhenweg erfahrungsgemäß auf etwa vier-
Klettern auch einige kulturelle Höhepunk- zehn Tage. Für Rast und Ruh sowie Speis und
te. Der Startpunkt liegt in der Bischofsstadt Trank ist mit 18 bewirtschafteten Hütten
Brixen, eine der ältesten Städte Tirols, das und zwei Biwaks ausreichend gesorgt. Wei-
Ziel ist der Fluss Piave mit der kleinen Stadt tere Informationen unter:
Feltre. Die Höhenwanderung verteilt sich auf www.dolomiten-hoehenweg.net
rund 185 Kilometer über drei Provinzen (Bo-
zen, Trient und Belluno) sowie zehn Gebirgs-
gruppen (Plose, Peitlerkofel, Geisler, Puez,
28
Val di Morins/Mühlental
RUNDWEGE
WANDERUNGEN
Ausgangspunkt Dorfzentrum
Ausgangspunkt Cialdires
BERGTOUREN
Ausgangspunkt Cialdires
Das Puez-Plateu erinnert an eine Mond- oder Vulkanlandschaft, links der Col dala Soné.
und über die Forcela dla Roa/Roa-Scharte 4. Lungiarü – Puez – Grödnerjoch 2.528 m
absteigend zurück zum Ausgangspunkt. Als Stützpunkt für den Dolomiten Höhen-
Höhenunterschied: 1.400 m, Zeit: 5-6 h, weg zwischen den Massiven der Puezgrup-
Variante: 7-8 h pe bietet die Puezhütte jedem Wanderer
prächtige Natur- und Bergeindrücke. Der
3. Col dala Soné 2.633 m Aufstieg bis zur Hütte erfolgt auch in diesem
Vulkanartig mitten im Puezhochplateau allei- Fall laut der Tour zur Piza de Pöz/Östlichen
ne aufragend ist der Col dala Soné nicht nur Puezspitze. Bei der Hütte steigen wir auf
eine imposante Erscheinung, sondern auch den Höhenweg Nr. 2 ein und erreichen am
aus geologischer Sicht äußerst interessant. Crespeinasee vorbeiwandernd das Crespei
Der Aufstieg erfolgt zunächst bis zur Puez- najoch. Bestärkt von der wunderschönen
hütte (siehe Tour Östliche Puezspitze). Von Aussicht auf das Sellamassiv geht es abwärts
dort Richtung Osten auf dem Weg Nr. 15 er- zu Jimmys Hütte und weiter zum Grödner
hebt sich alsbald der einsame Gipfel. Für den Joch. Die Heimfahrt nach Lungiarü erfolgt
Abstieg bietet sich dieselbe Route an. Alter- mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
nativ führt der Weg nach Norden zu einem Höhenunterschied: 940 m, Zeit: 5-6 h
weiteren Gipfel, dem Ciampanì (2.668 m) mit
toller Aussicht auf das Antersasc-Tal.
Von dort auf dem Weg Nr.1 hinab bis zur For-
cela de Pöz/Puezscharte.
Höhenunterschied: 1.000 m, Zeit: 4-5 h
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Seres liegt neben dem Val di Morins/Mühlental und ist Ausgangspunkt für viele Touren.
gerade weiter folgen. Der Weg verläuft teils lung zwischen dem Großen und dem Klei-
nord-, aber meist südseitig. Anschließend nen Peitlerkofel, während der Aufstieg zum
gelangt man über die südseitigen Almwie- Hauptgipfel über einen gut gesicherten
sen wieder zurück zur Forcela de Pütia/Peit- Klettersteig verläuft. Vom Gipfel aus genießt
lerscharte. Der Abstieg führt durch das Val di man ein einzigartiges Panorama: Im Norden
Morins/Mühlental. sieht man den Großglockner und den Groß-
Höhenunterschied: ca.1.700 m, Zeit: 8-9 h venediger, im Westen die Ötztaler Alpen, die
Ortler- und die Brentagruppe, im Süden und
Osten die restlichen Dolomiten. Wer sich
Ausgangspunkt Ví den Aufstieg zum Hauptgipfel nicht zutraut,
der kann problemlos zum Picia Pütia/Kleinen
8. Pütia/Peitlerkofel 2.875 m Peitlerkofel (2.813 m) hinüberwandern. Der
Der Pütia/Peitlerkofel markiert nicht nur Abstieg erfolgt wie der Aufstieg.
das nördliche Ende der Südtiroler Dolomi- Höhenunterschied: 1.300 m, Zeit: 5-6 h
ten, sondern gilt zweifelsohne als einer der
schönsten Aussichtsberge der Dolomiten
– seine Sonnenaufgänge sind fast schon le-
gendär.
Wir starten beim Ausgangspunkt Ví und
folgen der Forststraße Nr. 9, bis wir auf den
Peitlerkofel-Rundweg (Nr. 35) treffen. Die
Ütia Vaciara Hütte hinter uns gelassen, führt
der etwas flachere Weg über die Pra de Pü-
tia/Peitlerwiesen Richtung Scharte.
In vielen Kehren und nur mäßig steil bringt
uns der Weg Nr. 4B hinauf in die Einsatte-
37
Klettern
Sonnenuntergang mit Sicht auf Piz Duleda und die Cresta de Lungiarü
Puezmassivs.
Lacrime di Giada
Pütia/Peitlerkofel: noch heute alpinistisch interessant. Im Bild Simon Kehrer bei der Erstbegehung „Traverso al Cielo“
Der Bergwinter – eine harte Zeit für Wildtiere 1 Verschneite Hänge oberhalb der Wald-
Die Wildtiere in den Alpen haben sich im Lau- grenze: Meide felsige und schneefreie
fe ihrer Evolution an die harten Lebensbe- Flächen! Hier halten sich die Wildtiere be-
dingungen im Winter angepasst. Ein dickes vorzugt auf.
Winterfell und die angefressene Fettschicht
isolieren das Tier gut, der Wärmeverlust ist 2 Der Waldrand ist im Winter ein beson-
minimal. Um möglichst viel Energie zu spa- ders wichtiges Rückzugsgebiet für Wild-
ren, bewegen sie sich in den Wintermonaten tiere. Denke an einen Trichter, wenn du
wenig. An besonders kalten und windigen dich von oben kommend der Waldgrenze
Wintertagen werden sogar der Pulsschlag näherst! Schränke deinen Bewegungsra-
und die Körpertemperatur heruntergefah- dius möglichst ein und durchquere die-
ren – selbst Hirsche, Gämsen und Steinböcke sen Bereich auf kürzestem Weg!
können so in eine Art Winterruhe fallen. Be-
sonders überlebenswichtig ist aber die Ruhe 3 Auch der Wald ist ein wichtiger Rück-
in ihren Rückzugsgebieten. Dies sind vor al- zugsraum, bewege dich deshalb nur auf
lem steile, sonnige Hänge an der Waldgrenze Skirouten, Forstwegen oder offenen
und windexponierte Rücken, an denen sich Schneisen! Dadurch wirst du für die Tiere
der Schnee nicht lange halten kann. berechenbar und es besteht für sie kein
Du hilfst den Wildtieren, den langen Berg- Grund zur Flucht.
winter zu überstehen, wenn du dich in ihren
Lebensräumen rücksichtsvoll bewegst.
I.R.
Fuchs
Aufstiegsroute
Abfahrt
Schneeschuhwanderung
1
neehuhn
Freiheit
mit Rücksicht
Raum für Mensch und Wild
Tourentipps Winter
2. Capuziner 2.738 m
Diese Tour erfordert sowohl Kondition als
auch Geschick, da sie an einigen steilen Stel-
len nur mit geschulterten Skiern zu meistern
ist. Aber gerade das macht die Skitour zu ei-
nem echten Erlebnis.
Der Aufstieg erfolgt im Grunde wie jener zur
Piza de Antersasc. Kurz vor dem Grat hält man
sich jedoch links und folgt über die anfangs
eher flacheren Südhänge der Richtung zum
Gipfel. Dabei müssen bei einigen schwieri-
gen Passagen Felsen umgangen werden.
Die Abfahrt erfolgt südlich, zunächst durch
ein paar schwierige Passagen (je nach
Schneelage) und dann weiter durch die Tal-
mulde zur Antersasc-Alm bzw. den Aufstiegs-
weg zurück.
Höhenunterschied: 1.300 m, Zeit: 4-5 h
Ausgangspunkt Pares
Puezhütte
44
Lungiarü im Winterkleid
5. Piza de Medalges 2.454 m Mit den ersten Almwiesen offenbart sich uns
Diese Tour ist auch als Sonntagsausflug ge- eine großartige Sicht auf die Puezspitzen. An
rade bei den Einheimischen sehr beliebt, da der Ütia Ciampcios Hütte vorbei steigen wir
meist bis auf 2.100 Metern Meereshöhe eine über weitläufige Wiesen zur Forcela de Fur-
relativ geringe Lawinengefahr besteht. Bis cia/Kreuzjoch hinauf, von dort geht es rechts
zur Ütia Ciampcios Hütte (zurzeit im Winter weiter bis zum Gipfel. Die Abfahrt erfolgt wie
nur sonntags geöffnet) kann man auch zu der Aufstieg, wobei sie ab der Waldgrenze
Fuß, mit Schneeschuhen oder mit der Rodel über die Rodelbahn führt.
wandern. Höhenunterschied: 850 m, Zeit: 3-4 h
Vom Parkplatz ausgehend folgen wir der
Forststraße taleinwärts bis wir nach ca. 1 km
an einem großen Felsblock rechts in den Weg
Nr. 5 einbiegen. Zunächst durchwandern wir
einen märchenhaften Lärchenwald, der in
der Höhe dann den Zirben weicht.
45
Alternativen
für weniger gutes Wetter
Museum Ladin Ciastel de Tor Hofmuseum Lüch de Oriana
Die Geschichte der mehr als 30.000 Dolo- Leben am Bauernhof: früher und heute. Im
mitenladiner wird im Ciastel de Tor/Schloss rustikalen Hofmuseum Lüch de Oriana, mit-
Thurn dargestellt. Hier bekommen die Besu- ten im Weiler Seres, kann man alte landwirt-
cher einen guten Einblick über die Geschich- schaftliche Geräte und Haushaltsutensilien
te, die Sprache, die Kultur, die Sagenwelt, die bewundern und wiederentdecken. Besichti-
Archäologie, die Geologie, den Tourismus gungen nur nach Voranmeldung.
und das Handwerk Ladiniens.
Fam. Clara
Torstr. 65, I-39030 St. Martin in Thurn Seres-Miscí 26, I-39030 Lungiarü
Tel.: +39 0474 524 020 Tel.: +39 0474 590 161
www.museumladin.it Tel.:+39 331 215 75 91
Naturparkhaus Puez-Geisler
Das Naturparkhaus in Villnöss befasst sich
vor allem mit der Geologie und Natur der
Dolomiten. Der aus Villnöss stammende und
weltweit bekannte Alpinist Reinhold Mess-
ner erklärt in einem Kurzfilm von seinen
Erfahrungen in den Bergen. Für Kinder ist
besonders die „Wunderkammer Natur" inter-
essant: Hier befinden sich viele Tierexponate,
die erkundet werden können.
Anreise
München
Anreise mit Bahn und Bus Rosenheim
Salzburg
Norden/Süden: Vom Brenner oder von Bozen Innsbruck
A12
A8
vara. Bei der Abzweigung St. Martin in Thurn St. Martin Villach
auf die Buslinie 464 Richtung Lungiarü/ Bozen
in Thurn
A 23
Antermёia umsteigen. A 22 Lungiarü Cortina
d`Ampezzo
Osten: Über Lienz mit der Pustertaler Bahn Belluno
Partnerbetriebe
Bergsteigerdorf-Partnerbetriebe gehen Außerdem erhalten Sie als Mitglied eines Al-
speziell auf die Bedürfnisse von Wanderern, pinen Vereins DAV, ÖAV, AVS, PZS oder CAI
Bergsteigern und Skitourengehern ein. Ein (Projektpartner, Stand 2020) 10% Ermäßigung
frühes Frühstück, Informationen zu Leih- auf das Standardangebot (Übernachtung mit
material, Tipps zu Berg-und Wanderführern Frühstück, Ferienwohnung etc.).
sowie zu Touren gehören ebenso zur Ser- Bitte geben Sie Ihre Mitgliedschaft bereits
viceleistung wie die Verwendung vieler regi- bei der Buchung bekannt und legen Sie bei
onaler Produkte in der Küche. der Abrechnung den gültigen Mitgliedsaus-
weis vor.
Ciasa Linda
Restaurant im Winter (auf Bestellung)
Fam. Moling
S. Lizia 144, I-39030 Lungiarü
Tel.: +39 0474 590 021
Tel.: +39 348 693 99 19
info@ciasalinda.it
www.ciasalinda.it
Partnerbetriebe
Urlaub auf dem Bauernhof:
Weitere Partner:
Tlisöra – Speckstube
mit Hofschank
Fam. Walter Chiusura
Seres-Misci 17, I-39030 Lungiarü
Tel.: +39 0474 590 145
info@tlisora.it
www.tlisora.it
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Wichtige Adressen
Bergführer:
Simon Kehrer Max Willeit Ingo Irsara
Tel.: +39 389 422 30 62 Tel.: +39 335 684 94 22 Tel.: +39 328 828 86 49
info@simon-kehrer.it max.willeit@rolmail.net info@ingoirsara.com
www.simon-kehrer.it www.mydolomitiguide.com www.ingoirsara.com
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Bergrettung
San Martin de Tor
Das Bergsteigerdorf Lungiarü hat mit San Bergretter und Bergführer deutscher, italie-
Martin de Tor/St. Martin in Thurn eine Berg- nischer und ladinischer Muttersprache aktiv.
rettungsstelle der Südtiroler Berg- und Die Bergrettungsstelle San Martin de Tor/
Höhlenrettung des CNSAS/CAI. Das ist eine St. Martin in Thurn besteht derzeit aus 16 ak-
Freiwilligenorganisation der Nationalen tiven Bergrettern. Sie wurde 1968 gegründet
Berg- und Höhlenrettung (CNSAS) in der Pro- und feiert somit 2018 ihr 50-jähriges Beste-
vinz Bozen und eine Sondersektion des Club hen. Zusammen mit 17 Bergrettungsmann-
Alpino Italiano (CAI). Die Tätigkeit besteht – schaften, vorwiegend aus dem ladinischen
wie auch beim Bergrettungsdienst (BRD) des Gebiet der Dolomiten, ist sie auch Mitglied
Alpenvereins Südtirol (AVS) – in der Vorbeu- der Hubschrauberrettung des Aiut Alpin Do-
gung von Bergunfällen und in der Rettung lomites (ladinische Bezeichnung für „alpine
und Bergung von Verunglückten, Gefährde- Hilfe in den Dolomiten“, eine gemeinnützige
ten und Vermissten. In den 21 landesweiten Vereinigung ohne Erwerbszweck).
Bergrettungsstellen des CNSAS/CAI sind
www.bergsteigerdoer fer.org